AT403005B

AT403005B - Tensidmischung für den einsatz in schäumenden körperreinigungsmitteln

Info

Publication number: AT403005B
Application number: AT35590A
Authority: AT
Original assignee: Benckiser Gmbh Joh A
Priority date: 1989-04-01
Filing date: 1990-02-15
Publication date: 1997-10-27
Also published as: DE3910652A1; ATA35590A; DE3910652C2

Description

AT 403 005 B

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tensidmischung für den Einsatz in schäumenden Körperreinigungsmitteln, insbesondere für ein Duschgel.

Wegen seiner besonders guten Schaumbildung gilt Natriumlaurylsulfat als besonders geeignet für den Einsatz in schäumenden Körperreinigungsmitteln, wie z.B. Duschgelen. Nun ist aber bekannt, daß Natrium-5 laurylsulfat zu einer deutlichen Irritation der menschlichen Haut führt.

In "Parfümerie und Kosmetik" Nr. 59, Nr. 3/78 auf S. 73, ist z.B. hierzu ausgesagt, daß bei Seifen ein Maximum der Irritation bei einer Kettenlänge von Ci2 bis Cu gefunden wird. Bei Tensiden wird eine zusätzliche Abhängigkeit von der chemischen Konstitution beobachtet, insbesondere negativ wirkt sich hier der Laurylrest aus (Seite 75, rechte Spalte). Aus diesem Grunde wurde auf den Einsatz dieser Substanzen io verzichtet, obwohl sie hinsichtlich der Schaumwirkung unübertroffen sind.

In der DE 28 47 439 AI ist ein kosmetisches Reinigungsmittel beschrieben, welches einen Gehalt an feinteiligen wasserunlöslichen amorphen Aluminiumsilikaten und gegebenenfalls daneben noch waschaktiven Substanzen enthält. Die waschaktiven Substanzen sind gemäß dieser Literaturstelle alternativ einzusetzen, wobei Stoffe der verschiedensten Tensidklassen, u.a. auch Alkalisulfate, 15 Alkylpolyglycolethercarbonsäuren und Betaine genannt sind. Gemäß dieser Literaturstelle steht dem Einbau der Alkalialuminiumsilikate in die Rezepturen eine Verringerung des Tensidanteils entgegen und die erzielte Verringerung der Haut- und Schleimhautreizung wird auf die Verringerung des Tensidanteils und nicht auf eine bestimmte Kombination ausgewählter Tenside zurückgeführt.

Aus der EP 0 099 987 A2 geht ein ähnliches Produkt hervor, wobei Schichtsilikate mit anionischen 20 und/oder zwitterionischen Tensiden beladen wurden und in dieser Form in Shampoos eingebaut werden. Außer kationischen Tensiden sind sämtliche Tensidgruppen erfaßt. Es wird in der Literaturstelle ausdrücklich die notwendige Verwendung der Schichtsilikate zur Erzielung der notwendigen Viskosität hervorgehoben.

Die EP 0 287 805 A1 offenbart die Verwendung von Salzen der Ameisensäure und Benzoesäure sowie 25 von physiologisch unbedenklichen anorganischen oder aliphatischen organischen Säuren als Konservierungsstoffkombination in Haar- und Körperreinigungsmitteln. Die beschriebenen, für die Haar- und Körperreinigung geeigneten Tenside umfassen praktisch alle Verbindungen, wobei eine Kombination von verschiedenen Tensiden nirgends beschrieben ist.

Aus der GB 2 103 236 A geht schließlich ein ternäres Tensidgemisch aus Alkylethylenoxyethersulfat, 30 einem Alkylsulfat und einem zwitterionischen Betain hervor, welche trotz eines Gehaltes an Tensiden von über 20 % in der Mischung zusätzlich einen Verdicker, der dabei aus Guarmehl besteht, enthalten muß. Die beschriebenen Produkte sollen als Reinigungsmittel, d.h. im speziellen als Geschirrspülmittel, dienen, so daß die hautirritierende Wirkung, die insbesondere der Kombination von Glykolethersulfaten und Alkylsulfaten zuzuschreiben ist, eine vergleichsweise geringere Rolle spielt. 35 Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Zusammensetzung von Tensiden unter Einschluß von Natriumlaurylsulfat zu finden, die sich die gute Schaumbildung des Natriumlaurylsulfats zunutze macht, die jedoch hautfreundlich ist und Irritationen sowie allergische Reaktionen vermeidet und nicht auf den Einsatz Dioxan enthaltender Ersatzstoffe wie Fettalkoholethersulfate angewiesen ist. Darüber-hinaus soll sie den Nachteil bekannter Natriumlaurylsulfatsysteme nicht aufweisen, die leicht irreversibel 40 auskristallisieren, sondern bis Temperaturen von -10 *C Stabil sein.

Die Losung dieser Aufgabe gelingt überraschenderweise durch eine Kombination von Natriumlaurylsulfat mit Natriumlaurylpolyglycolether-carboxylat und Laurinsäure-amidopropyl-betain, wobei im Gegensatz zur Lehre des obgenannten Standes der Technik lediglich Lauryl-Verbindungen mit Kettenlängen von 12 Kohlenstoffen eingesetzt sind. Die Produkte weisen eine hohe Hautverträglichkeit auf, sie irritieren weder 45 die Haut primär noch lösen sie allergische Reaktionen aus.

Als besonders schonend und im Hinblick auf den Einsatzzweck wirksam haben sich Mengenverhältnisse von Laurinsäure-amidopropyl-betain zu Natriumlaurylsulfat zu Natriumlaurylpolyglycolether-carboxylat von etwa 1 : 1,5 : 1,8 bis 1 : 3,2 : 4,3 erwiesen.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Mischungen liegt darin, daß sie eiweißfrei formuliert werden so können, da auch die hierbei bekannten Aminosäurengemische allergen sein können. Als Rückfettungskomponente wird die Verwendung von Laurinsäuremonoglycerid zusammen mit der erfindungsgemäßen Tensidmischung vorgeschlagen.

Zur Solubilisierung von üblicherweise in derartigen Hautreinigungsmitteln eingesetzten Parfümölen hat sich der Einsatz von Laurylalkoholethoxylat besonders bewährt, da dieses Mittel Öl besonders gut löslich 55 macht, andererseits dieses Ethoxylat ein Mittel ist, das Augenbrennen verhindert.

Ein Duschgel, wie es bevorzugt mit Hilfe der vorgenannten Substanzen herstellbar ist, enthält neben dem schon genannten Parfümöl Kochsalz als Verdickungsmittel sowie Substanzen 2ur Konservierung und Wasser. 2

Claims

AT 403 005 B Erfindungsgemäß zusammengesetzte Duschgele weisen vorzugsweise die nachstehenden Mengenverhältnisse auf: Natriumlaurylpolyglycolether-carboxylat 4 - 7 Gew.-% Natriumlaurylsulfat 2,5 - 7 Gew.-% Laurinsäure-amidopropyl-betain 2,5 - 5 Gew.-% Laurinsäuremonoglycerid 0,2 - 1 Gew.-% Laurylalkoholethoxylat 0,1 - 0,5 Gew.-% Parfüm 0,5 - 2 Gew.-% NaCI 2-12 Gew.-% Konservierungsmittel 0,905 - 0,5 Gew.-% Wasser ad 100 sowie gegebenenfalls Farbstoffe. Mit Ausnahme des Parfümöls des Kochsalzes und des Konservierungsmittels weisen alle wesentlichen Komponenten Ci2-Kettenlängen auf. Ausführungsbeispiel Rohstoffe % Na-Laurylpolyglycolether-carboxylat 6,58 Na-Laurylsulfat 5,00 Laurinsäure-amidopropyl-betain 3.9 Laurinsäuremonoglycerid 0,2 Laurylalkoholethoxylat 0,20 Parfümöl 1,10 NaCI 4,50 Konservierungsmittel 0,10 Farbstoffe nach Bedarf Wasser, entkeimt ad 100 Als Konservierungsmittel wurde eine Mischung von Dibromdicyanobutan mit Phenoxyethanol im Verhältnis von 20 : 80 verwendet. Das Mittel ist eiweißfrei. Unter Verwendung eines üblichen Testpflasters wurde die obige Zusammensetzung auf klinisch gesunde Haut aufgelegt und fixiert. Das Testpflaster wurde nach 24 Stunden entfernt und das Testfeld beurteilt. Weitere Beurteilungen fanden nach 48 und 72 Stunden statt. Es wurden 50 Personen untersucht, wovon 10 Allergiker waren. Weder nach 24, nach 48 noch nach 72 Stunden fanden sich positive oder zweifelhafte Reaktionen, so daß sich kein Hinweis auf primäre Irritation oder die Auslösung bereits bestehender Allergie gegen das Produkt auffinden ließ. Die Formulierung ist frei von Dioxanspuren, enthält kein Nitrosamin oder zur Bildung von Dioxan oder Nitrosamin geeignete Stoffe und enthält kein Kathon (Isothiazolinon). Patentansprüche 1. Tensidmischung für den Einsatz in schäumenden Körperreinigungsmitteln, gekennzeichnet durch eine Kombination von Natriumlaurylpolyglycolether-carboxylat, Natriumlaurylsulfat und Laurinsäure-amido-propyl-betain.
2. Tensidmischung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Mengenverhältnis von Laurinsäure-amidopropyl-betain zu Natriumlaurylsulfat und zu Natriumlaurylpolyglycolether-carboxylat von etwa 1 : 1,5 : 1,8 bis 1 : 3,2 : 4,3. 3 AT 403 005 B
3. Tensidmischung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an Laurin-sä uremonoglycerid.
4. Tensidmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 3, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an Laurylalkoholethoxylat.
5. Tensidmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 4, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung: Natriumlaurylpolyglycolether-carboxylat 4 - 7 Gew.-% Natriumlaurylsulfat 2,5 - 7 Gew.-% Laurinsäure-amidopropyl-betain 2,5 - 5 Gew.-% Laurinsäuremonoglycerid 0,2 - 1 Gew.-% Laurylalkoholethoxylat 0.1 - 0,5 Gew.-% Parfüm 0.5 - 2 Gew.-% NaCl 2-12 Gew.-% Konservierungsmittel 0,05 - 0,5 Gew.-% Wasser ad 100. 4