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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Weiterleiten von Deponiegasen, die über perforierte Deponiegasrohre, die in in einem Deponiekörper errichteten Gasbrunnen vorgesehen sind, gesammelt werden, mit wenigstens einer Rohrleitung, die an die oberen Enden der in den Gasbrunnen eingebrachten, perforierten Deponiegasrohre angeschlossen ist.
Müll wird auf geordneten Deponien gesammelt und endgelagert. Dabei entstehen bei der Verrottung durch Einwirken von Bakterien stark methanhaltige Gase ("Deponiegase"), die für die Umwelt schädlich sind. Es entsteht nicht nur eine Geruchsbelästigung, sondern durch die Deponiegase werden auch Wurzeln und Pflanzen angegriffen. Deponiegas kann überdies als Sickergas in angrenzende Gebäude und Keller eindringen.
Aus diesem Grunde ist das ordnungsgemässe Erfassen von Deponiegasen, damit diese einer Verwertung zugeführt werden können, ein Gebot des Umweltschutzes und der Sicherheit.
Für das Weiterleiten von Deponiegasen sind Anordnungen der eingangs genannten Gattung bekannt.
Diese Anordnungen bestehen aus Gasbrunnen, die mit den entsprechenden Gasrohrleitungen verbunden sind, wobei in weiterer Folge Gebläse nachgeschaltet werden können. Die anfallenden Deponiegase werden je nach Grösse der Deponie abgefackelt und/oder durch Verbrennen genutzt.
Ein Problem bei den Anordnungen der bekannten Art ist es, dass sich die Rohrleitungen, durch welche Deponiegase weitergeleitet werden, setzen, da sich der Deponiekörper im Laufe der Zeit setzt. Das Setzen der Rohrleitungen führt in der Folge zu sogenannten"Wassersäcken"und damit zum Ausfall der Rohrleitungen. Diese Rohrleitungen müssen dann immer wieder mühsam nachgegraben und neu gebettet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäss der Erfindung dadurch, dass die Rohrleitung auf dem Deponiekörper in einem Gitterkorb verlegt ist, dass die Rohrleitung durch eine Überschüttung abgedeckt ist und dass die Überschüttung die nach oben weisenden, seitlichen Teile des im wesentlichen U-förmigen Gitterkorbes teilweise bedeckt.
Durch die Anordnung der Rohrleitungen, die an die Deponiegasrohre in den Gasbrunnen angeschlossen sind, in Gitterkörben können die Rohrleitungen jederzeit nachgerichtet werden, so dass das Sammeln und Weiterleiten von Deponiegasen bei Benutzen der erfindungsgemässen Anordnung nicht unterbrochen werden muss, also kontinuierlich erfolgt. Die jeweilige Höhenlage der Rohrleitung kann nämlich ohne weiteres an Hand des Überstandes der freien Enden des Gitterkorbes über der Überschüttung festgestellt werden. Durch Nivellieren od. dgl. kann das Mass der Setzung erkannt werden. Bei Bedarf kann die Höhenlage der Rohrleitung durch Anheben des Gitterkorbes und Nachrütteln desselben korrigiert werden. Dies kann mittels einfacher Hebewerkzeuge, wie Lkw mit Ladekran, Radlader, Schubraupen u. dgl. ausgeführt werden.
So kann die Rohrleitung durch Anheben und entsprechendes Unterfüttern (Ergänzen des Dammes) wieder in die entsprechende Lage gebracht werden.
Die erfindungsgemässe Anordnung ermöglicht somit nicht nur eine leichte Kontrolle der Höhenlage der Rohrleitung, sondern auch ein rasches Einrichten und Korrigieren der Höhenlage derselben bei allenfalls auftretenden Setzungen des Deponiekörpers. Durch die Erfindung ist dann auch das nachträgliche Nachgraben der Rohrleitungen und deren Neuverlegen nicht mehr erforderlich. Die Sicherheit der Versorgung nachgeschalteter Anlagen mit Deponiegas wird mit der erfindungsgemässen Anordnung ganz erheblich verbessert. Damit ergeben sich für die wirtschaftliche Nutzung von Deponiegase die Vorteile, dass ein unterbrechungsfreies Sammeln und Weiterleiten des Deponiegases möglich ist, so dass dieses auch kontinuierlich und daher mit vertretbarem wirtschaftlichen Aufwand gereinigt und verwertet werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemässen Anordnung ist vorgesehen, dass die Rohrleitung und der Gitterkorb auf der Oberseite eines auf dem Deponiekörper aufgeschütteten Dammes, auf dem die Überschüttung aufliegt, verlegt sind. Dadurch, dass die Rohrleitung und der Gitterkorb auf der Oberseite eines aufgeschütteten Dammes verlegt sind, ergibt sich ein besonders einfaches Verlegen der
Rohrleitungen, da der Damm einfach nivelliert werden kann. In einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung ist bevorzugt vorgesehen, dass der Damm aus Schotter, Erdmaterial usw. besteht.
Die Erfindung erstreckt sich auch darauf, dass die Überschüttung aus verrottbarem Material, wie
Klärschlamm oder Humus., besteht. Durch das Uberschütten der Rohrleitung mit den oben genannten
Materialien wird die Rohrleitung im Winter besonders wirksam vor Einfrieren geschützt.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und eines Anwendungsbeispieles der Verwertung von weitergeleitetem
Deponiegas, in der auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Es zeigt : Fig. 1 im Querschnitt eine erfindungsgemässe Anordnung, Fig. 2 eine Einzelheit im Bereich eines Gasbrunnens und Fig. 3 eine Anlage zum Verwerten von Deponiegas in einem Schaubild.
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In einem Deponiekörper 4 wird ein Gasbrunnen 6 errichtet. Hiezu wird eine Baugrube möglichst tief in den Deponiekörper 4 vorgetrieben. Diese Baugrube kann einen Durchmesser von etwa 2 m und mehr haben. In die Baugrube wird ein perforiertes Deponiegasrohr 7 eingesetzt und die Baugrube mit Grobschlag 70/119 aufgefüllt. Der Gasbrunnen 6 wird etwa in Höhe des Deponiegutes mit einer Folie 5 abgedeckt. Auf die Folie 5 wird als Schutz gegen Sauerstoffeindringen aus der Luft eine Schicht 9 aus bindigem Material aufgetragen.
An das Deponiegasrohr 7 ist eine Rohrleitung 8 angeschlossen, die auf einem Damm 3, der aus Schotter, Erdmaterial usw. bestehen kann, und wie aus Fig. 1 ersichtlich in im Querschnitt im wesentlichen U-förmigen Gitterkörben 1 verlegt ist. Auf die Rohrleitung 8 wird noch eine Überschüttung 2 aus getrocknetem Klärschlamm, Humus u. dgl. aufgebracht.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass die freien Enden des Gitterkorbes 1 über die Überschüttung 2 nach oben überstehen. Dadurch ist ein einfaches Beobachten der Höhenlage der Rohrleitung 8 möglich. Durch Anheben des Gitterkorbes 1 mittels geeigneter Hebegeräte, wie Ladekräne usw. und nachfolgendes Unterfüttern der Rohrleitung 8 kann diese wieder eingerichtet und Wassersäcke in der Rohrleitung 8 leicht erkannt und behoben werden.
Durch die Überschüttung 2 der Rohrleitung 8 mit verrottungsfähigem Material, wie getrocknetem Klärschlamm, Humus usw. wird ein Einfrieren der Rohrleitung 8 im Winter verhindert, so dass auch dann ein sicherer Gasfluss gewährleistet ist.
Die wenigstens eine Rohrleitung 8 führt zu einem Gebläse 11, an das sich (Fig. 2) eine Gasreinigung nach dem Prinzip eines Molekularsiebes 12 anschliesst.
Wie in Fig. 3 gezeigt, kann überschüssiges Deponiegas im Anschluss an das Gebläse 11 bei 10 abgefackelt werden.
In dem Molekularsieb 12 wird der Anfall an unerwünschten Begleitstoffen des Deponiegases verringert, so dass in weiterer Folge die an das Molekularsieb 12 anschliessenden Leitungen kleiner und somit kostengünstiger dimensioniert werden können. Vom Molekularsieb 12 gelangt Deponiegas im in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel zu einem Verstromungsaggregat 13 (Gasmotor mit Stromgenerator), wobei der dort erzeugte Strom in ein Netz 24 eingespeist wird.
Abwärme des Verstromungsaggregates 13 wird einem Wärmetauscher 23 zugeführt, dem mittels Gebläse 22 überdies Luft zugeführt wird. Die im Wärmetauscher 23 erwärmte Luft wird in einen Trockner 18 eingeleitet, in den Klärschlamm 17 aus einer Kläranlage 14 oder anderes zu trocknendes Gut 17 (z. B.
Gut aus kommunalen Anlagen, Altpapier, Rinde, Holzabfälle, Pappe, Kunststoffe usw. ) getrocknet werden.
Aus dem Trockner austretendes getrocknetes Gut wird über eine weitere Fördereinrichtung 15 zu einem Zwischenlager 21 gebracht und dort bis zur weiteren Nutzung, wie Kompostierung, Verwertung als Dünger, Verbrennung, Beimischung mit anderen Abfallstoffen zur Heizwerterhöhung oder zur Deponierung zwi- schengelagert.
Die aus dem Trockner 18 austretende, feuchte Luft wird über ein Gebläse 16 einem Waschturm 19 zugeführt, in dem die Abluft gereinigt und allenfalls die Abluft durch Zusätze aus einem Vorratsbehälter 20 desodoriert wird. Im Waschturm 19 anfallendes Kondensat wird einem Abwasserkanal 25 eingeleitet oder wieder der Kläranlage 14 zugeführt.
Der getrocknete Klärschlamm kann deponiert werden, wobei wiederum Deponiegas entsteht, das mit der erfindungsgemässen Anordnung der Verwertung zugeleitet werden kann. Der getrocknete Klärschlamm
EMI2.1
brennfähig ist und daher einen Heizwert aufweist.
Durch die Zwischenlagerung ist über die Müllverbrennung eine Entkopplung von Schlammanfall und.
Bedarf an Wärmeenergie möglich.
Der getrocknete Klärschlamm kann auch als hochwertiger Dünger (hoher Stickstoffgehalt) eingesetzt werden.
Schliesslich besteht die Möglichkeit, den getrockneten Klärschlamm durch Zusatz von Torff, Grünschnitt usw. zu hochwertiger Gartenerde zu kompostieren.
Es ist ersichtlich, dass das Verfahren nicht nur für das Trocknen von Klärschlamm eingesetzt werden kann, sondern es besteht auch die Möglichkeit andere Abfälle, wie Grünschnitt, Holzabfälle, Rindenabfälle, Papierabfälle usw., wie sie in Kommunalbetrieben und bei Sortieranlagen als Abfall anfallen, zu trocknen.
Es versteht sich, dass das mit der erfindungsgemässen Anordnung gesammelte Deponiegas auch anders als wie an Hand von Fig. 3 beschrieben, verwertet werden kann. Für die Nutzung von Deponiegas bieten sich verschiedene thermische Verfahren an, wie die Verfeuerung in (Block-) Heizkraftwerken, Heizwerken und die beschriebene Nutzung zur Gewinnung elektrischer Energie.