AT400430B - Schaltung zum dezentralen abschalten von weichenantrieben bei stellzeitüberschreitung - Google Patents

Description

AT 400 430 B

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltung zum dezentralen Abschalten von Weichenantrieben beim Überschreiten einer vorgegebenen maximalen Stellzeit unter Verwendung eines RC-Gliedes, dessen Kondensator sich während des Stellvorgangs auflädt und beim Erreichen eines vorgegebenen oberen oder unteren Spannungswertes einen Schalter zum zumindest mittelbaren Auftrennen des Stellstromkreises für den Weichenantrieb betätigt. Eine derartige Schaltung ist aus der Zeitschrift "Deutsche Eisenbahntechnik" 11/1967, Seiten 535 bis 540 bekannt. im praktischen Eisenbahnbetrieb kommt es gelegentlich vor, daß Weichenantriebe ihre jeweilige Soll-Endlage nicht erreichen oder daß die entsprechende Überwachungsmeldung ausbleibt. Die Antriebe laufen dann weiter, bis sie nach einer maximalen Stellzeit, die auch zum Umlaufen einer extrem schwergängigen Weiche ausreicht, abgeschaltet werden. Das Abschalten erfolgt entweder zentral z. B. über einen steuernden Rechner oder eine übergeordnete Logik des Stellwerkes, oder aber dezentral durch, den einzelnen Weichenantrieben zugeordnete, Schaltmittel zur Stellzeitbegrenzung. Diese Mittel zur dezentralen Stellzeitbegrenzung bestehen bei der aus "Deutsche Eisenbahntechnik" bekannten Schaltung aus einem ausschließlich zum Zwecke der Stellzeitbegrenzung vorgesehenen Relais, das zu Beginn jedes Stellvorganges angeschaltet und nach beendeter Weichenumstellung abgeschaltet wird. Ein RC-Glied sorgt dafür, daß die maximale Anschaltzeit auf die vorgegebene maximale Stellzeit des Antriebes begrenzt ist. Für jede Weiche wird ein derartiges zusätzliches Relais zur Stellzeitbegrenzung benötigt.

Eine ähnlich wirkende Schaltung ist aus der EP-0 052 759 A2 bekannt. Dort veranlaßt ein Zeitschalter bei Stellzeitüberschreitung das Abschalten eines Weichenantriebes. Dies geschieht in der Weise, daß der Zeitschalter die Versorgungsspannung für den Weichensteller abschaltet, dessen Kontakte daraufhin öffnen und die Stromzufuhr zum Antrieb unterbrechen. Auch hier ist ein gesonderter Zeitschalter je Antrieb zum Erkennen der Stellzeitüberschreitung und zum Abschalten des Antriebes vorgesehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltung nach dem Oberbegriff des Anspruchs T anzugeben, die ohne derartige zusätzliche Zeitschalter zur Stellzeitbegrenzung auskommt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß dem Kondensator des RC-Gliedes eine Zener-Diode parallelgeschaltet ist, die in gezündetem Zustand einen elektronischen Schalter zum mindestens mittelbaren Abschalten des Stellstromes betätigt, wobei dieser Schalter der gleiche ist, den die Weichensteuerung beim Erreichen der jeweiligen Antriebsendlage betätigt. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Schaltung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiei der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.

Die Zeichnung zeigt einen Ausschnitt aus der einer nicht dargestellten Weiche zugeordneten Weichengruppe, und zwar denjenigen Teil, über den das An- und Abschalten des Antriebes herbeigeführt wird. Mit dem Ausgeben des Stellbefehles zum Umstellen einer Weiche gelangt durch nicht dargestellte Schaltmittel Spannung an die Eingangsklemmen A) und B) des dargestellten Schaltungsteils. Diese führt über die Widerstände R4 und R5 sowie die Diode D1 zum Durchsteuern eines Transistors Tr im Anschaltstromkreis eines Stellrelais SR. Dieses Stellrelais veranlaßt ggf. über Widerholerrelais oder sonstige, auch elektronische Schalter, das Schließen des in der Zeichnung nicht dargestellten Stellstromkreises für den Antriebsmotor einer Weiche. Mit dem Erreichen der Endlage der Weiche wird von der nicht dargestellten Weichensteuerung an die Anschlußklemmen C und D eines Optokopplers OK Spannung angelegt. Der Schalttransistor dieses Optokopplers wird daraufhin leitend geschaltet und veranlaßt nach Ablauf einer durch das Zeitglied R2C2 bestimmten Verzögerungszeit das Durchsteuern eines Thyristors Th. Mit dem Durchsteuern des Thyristors Th wird der Transistor Tr hochohmig geschaltet, so daß das Stellrelais SR abgeschaltet wird. Eine der Wicklung des Stellrelais parallelgeschaltete Diode D2 dient dem Abbau von Spannungsspitzen bei Auftrennen seines Speisekreises. Die durch das RC-Glied R2C2 gegebene geringe Verzögerungszeit in der Größenordnung von einigen Millisekunden dient dazu, kurzzeitige Störsignale auf den Eingangsleitungen des Optokopplers unwirksam zu machen.

Zum Auftrennen des über das Stellrelais SR führenden Speisekreise beim Ausbleiben des Steuerpotentials an den Eingangsklemmen des Optokopplers OK (Antrieb erreicht seine Endlage nicht/Überwachungsmeldung bleibt aus) ist die an sich bekannte Schaltung zur Antriebssteuerung zusätzlich mit einem Widerstand R1, einer Zener-Diode Z und einem Kondensator C1 versehen. Dieser Kondensator Ci, der außerhalb der Umlaufzeit des Antriebes über einen Ruhekontakt SR/1 des dann nicht erregten Stellrelais und einen Widerstand R3 entladen wurde, lädt sich während jedes Stellvorganges über den Widerstand R1 langsam auf. Nach Ablauf einer vorgegebenen maximalen Antriebsumlaufzeit von z.B. 5 Sekunden hat sich der Kondensator C1 auf eine Spannung aufgeladen, die zum Durchsteuem der Zenerdiode Z ausreicht. Mit dem Durchsteuern der Zenerdiode Z gelangt positives Steuerpotential auf das Gate des Thyristors. Der Thyristor veranlaßt daraufhin das Abschaiten des Stellrelais SR auf die gleiche Art und Weise wie bei Ansteuerung durch das Ausgangssignal des Optokopplers OK. 2

Claims (5)

1. AT 400 430 B Patentansprüche 1. Schaltung zum dezentralen Abschalten von Weichenantrieben beim Überschreiten einer vorgegebenen maximalen Stellzeit unter Verwendung eines RC-Gliedes, dessen Kondensator sich während des Stellvorganges auflädt und beim Erreichen eines vorgegebenen oberen oder unteren Spannungswertes einen Schalter zum zumindest mittelbaren Auftrennen des Stellstromkreises für den Weichenantrieb betätigt; dadurch gekennzeichnet, - daß dem Kondensator (C1) des RC-Gliedes (R1, C1) eine Zener-Diode (2) parallelgeschaltet ist, die in gezündetem Zustand einen elektronischen Schalter (Th) zum mindestens mittelbaren Abschalten des Stellstromes betätigt, wobei dieser Schalter der gleiche ist, den die Weichensteuerung beim Erreichen der jeweiligen Antriebsendlage betätigt.
2. 2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, - daß dem Kondensator (C1) des RC-Gliedes (R1C1) über einen Ruhekontakt (SR/1) eines Stellrelais (SR) zum Schalten des Stellstromes ein Entladewiderstand (R3) parallelgeschaltet ist.
3. 3. Schaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, - daß der elektronische Schalter in seiner Wirkstellung, in die er beim Zünden der Zener-Diode (Z) gelangt, einen Schalter (Tr) zum unmittelbaren Abschalten des Stellrelais (SR) betätigt.
4. 4. Schaltung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, - daß der elektronische Schalter (Th) als Thyristor ausgebildet ist.
5. 5. Schaltung nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, - daß dem Steuereingang des elektronischen Schalters (Th) ein RC-Glied (R2C2) zum Ausbienden kurzzeitiger Störsignale vorgeschaltet ist. Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 3