Claims (3)
AT 394 741 B Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zu Herstellung von Produkten aus Lignozellulosefasem, beispielsweise Faserplatten, gemäß welchem vorzerkleinertes, lignozelluloses Material wie Hackschnitzel od. dgl. nach Auspressen des Überschußwassers unter Druck gekocht und hierauf zu Fasern gemahlen wird, die nach Zusatz von mit Wasser aufbereitetem Leim getrocknet und sodann der Weiterverarbeitung, beispielsweise Plattenpressen, zugefuhrt werden. Derzeit wird das Überschußwasser aus der Aufbereitung des lignozellulosen Materials entweder Vorflutern zugeführt oder - in neueren Anlagen - durch (biologische) Kläranlagen bzw. durch Eindampfanlagen entsorgt, der Leim wird dagegen zur Gänze mit Frischwasser hergestellt. Dies ist im Hinblick auf die Umweltbelastung bzw. die hohen Entsorgungs- und Frischwasserkosten in ökologischer, technischer und wirtschaftlicher Hinsicht nachteilig. Ziel der Erfindung ist die Vervollkommnung des eingangs genannten Verfahrens unter Vermeidung der aufge- * zeigten Nachteile. Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das aus dem lignozellulosem Material ausgepreßte Überschußwasser - gegebenenfalls mit Frischwasser vermengt - der Leimaufbereitung zugeführt wird. Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird der Abwasseranfall auf ein Minimum reduziert, woraus sich sämtliche Folgevorteile wie reduzierte Umweltbelastung, geringe Entsorgungskosten und niedriger Frischwasserbedarf ergeben. Bei den derzeit bekannten Verfahren wird der pH-Wert des Leimes durch Chemikalien (z. B. Ammoniak) jeweils ein für allemal so auf jenen des lignozellulosen Materials eingestellt, daß der Leimbedarf möglichst gering ist. Zufällige pH-Wert-Schwankungen des Materials während der Produktion können daher nicht berücksichtigt werden, weshalb die Leimmenge selten optimal an die Fasermenge angepaßt ist. Im Hinblick auf die erfindungsgemäße Abwasserzugabe zur Leimaufbereitung sowie im Hinblick auf mögliche pH-Wert-Änderungen des lignozellulosen Materials ist es daher im Einklang mit der Erfindung günstig, wenn der pH-Wert des Überschußwassers und gegebenenfalls das Mischungsverhältnis zwischen Überschußwasser und Frischwasser in Abhängigkeit vom pH-Wert der lignozellulosen Fasern durch eine pH-Wert-Regelung eingestellt wird. Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispieles näher erläutert. Bei einer Zerfaserungsanlage sei die Durchsatzmenge 10 Tonnen absolut trockenes Holz pro Stunde. Die Feuchtigkeit des Holzes sei 50%. Die Gesamtdurchsatzmasse beträgt daher 20.000 kg/h. Mittels einer Stopfschnecke wird einerseits Überschußwasser ausgepreßt, anderseits das Restholz für ein nachfolgendes Kochen und Zerfasern unter Druck gesetzt Nach der Stopfschnecke betrage die Feuchtigkeit des Restholzes 47 %. Dies bedeutet, daß der 10 Tonnen Trockenholzanteil nunmehr 53 % der gesamten Durchsatzmasse ausmacht, woraus sich nach der Stopfschnecke eine Gesamtdurchsatzmasse von 18.868 kg/h ergibt es werden daher 1132 kg/h Wasser ausgepreßt. Üm ein sicheres Abführen des Preßwassers zu gewährleisten, werden 300 kg/h Spülwasser zugesetzt Daraus ergibt sich eine gesamte Überschußwassermenge von 1432 kg/h, die nach dem derzeitigen Stand der Technik abgeführt bzw. entsorgt werden müßte. Der Leimbedarf sei 10 % Festharz bezogen auf die 10 Tonnen/h Trockenholzdurchsatz. Bei einer Leimkonsistenz von 50 % wird daher zur Leimaufbereitung 10 % Wasser bezogen auf die Durchsatzmenge von 10 Tonnen/h benötigt also 1000 kg/h. Wird für die Leimaufbereitung zur Gänze Überschußwasser - also im Extremfall ohne Frischwasserbeimengung - verwendet sind statt 1432 kg/h bloß 432 kg/h Abwasser zu entsorgen. Dieser Minimalwert erhöht sich allerdings in dem Ausmaß, in dem für die Leimaufbereitung auch Frischwasser verwendet wird. Obiges Beispiel (Kostenbasis 1991) ergibt unter der Annahme von ÖS 5/m^ Frischwasser einen Kostenvorteil von insgesamt ÖS 112.000 pro Jahr und eine Einsparung von anteiligen Investitionskosten für die Abwasserbeseitigung von ca. ÖS 1,000.000. In gegenständlichem Beispiel wird der pH-Wert des gesamten Überschußwassers auf den pH-Wert der lignozellulosen Fasern durch eine pH-Wert-Regelung laufend eingestellt Sollte weniger Überschußwasser anfallen, als für die Leimaufbereitung benötigt wird, so ist Frischwasser zuzusetzen, wobei die pH-Wert-Regelung auch die Einstellung des Mischungsverhältnisses inkludiert Analoges gilt auch dann, wenn von Haus aus gewünscht wird, die Leimaufbereitung auf Basis eines Gemisches von Abwasser und Frischwasser vorzunehmen. Wesentlich hiebei ist daß im Gegensatz zum Stand der Technik eine laufende pH-Wert-Anpassung vorgenommen wird. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Produkten aus Lignozellulosefasem, beispielsweise Faserplatten, gemäß welchem vorzerkleinertes, lignozelluloses Material wie Hackschnitzel od. dgl. nach Auspressen des Überschußwassers unter Druck gekocht und hierauf zu Fasern gemahlen wird, die nach Zusatz von mit Wasser aufbereitetem Leim getrocknet und sodann der Weiterverarbeitung, beispielsweise Plattenpressen, zugefuhrt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem lignozellulosen Material ausgepreßte Uberschußwasser - gegebenenfalls -mit Frischwasser vermengt - der Leimaufbereitung zugefuhrt wird. -2- AT 394 741 BAT 394 741 B The invention relates to a process for the production of products from lignocellulosic fibers, for example fiberboard, according to which pre-shredded, lignocellulosic material such as wood chips or the like is boiled under pressure after the excess water has been squeezed out, and is then ground to fibers which are added dried from water-treated glue and then fed to further processing, for example plate presses. At present, the excess water from the treatment of the lignocellulosic material is either supplied to receiving water or - in newer plants - disposed of by (biological) sewage plants or by evaporation plants, whereas the glue is entirely made with fresh water. This is disadvantageous in terms of environmental pollution and the high disposal and fresh water costs in ecological, technical and economic terms. The aim of the invention is to perfect the method mentioned at the outset while avoiding the disadvantages shown. This aim is achieved according to the invention in that the excess water squeezed out of the lignocellulosic material - optionally mixed with fresh water - is fed to the glue preparation. The measure according to the invention reduces the amount of wastewater to a minimum, which results in all the following advantages such as reduced environmental pollution, low disposal costs and low fresh water requirements. In the currently known processes, the pH of the glue is adjusted once and for all to that of the lignocellulosic material by chemicals (for example ammonia) in such a way that the glue requirement is as low as possible. Random fluctuations in the pH of the material during production can therefore not be taken into account, which is why the amount of glue is rarely optimally adapted to the amount of fiber. With regard to the addition of wastewater according to the invention for the treatment of glue and with regard to possible changes in the pH of the lignocellulosic material, it is therefore advantageous in accordance with the invention if the pH of the excess water and, if appropriate, the mixing ratio between excess water and fresh water as a function of pH -Value of the lignocellulosic fibers is adjusted by a pH control. The invention is explained in more detail below using an example. In a fiberizing plant, the throughput is 10 tons of absolutely dry wood per hour. The moisture of the wood is 50%. The total throughput mass is therefore 20,000 kg / h. Excess water is pressed out on the one hand by means of a stuffing screw, and on the other hand the residual wood is put under pressure for subsequent cooking and defibering. After the stuffing screw, the moisture of the residual wood is 47%. This means that the 10 tons of dry wood now accounts for 53% of the total throughput mass, which results in a total throughput mass of 18,868 kg / h after the stuffing screw. Therefore 1132 kg / h water are squeezed out. In order to ensure safe discharge of the press water, 300 kg / h of rinse water are added. This results in a total excess water quantity of 1432 kg / h, which would have to be removed or disposed of according to the current state of the art. The glue requirement is 10% solid resin based on the 10 ton / h dry wood throughput. With a glue consistency of 50%, 10% water based on the throughput of 10 tons / h is therefore required for the glue preparation, i.e. 1000 kg / h. If excess water is used for the glue preparation - in extreme cases without adding fresh water - only 432 kg / h of waste water should be disposed of instead of 1432 kg / h. However, this minimum value increases to the extent that fresh water is also used for the glue preparation. The example above (cost basis 1991) assuming ÖS 5 / m ^ fresh water results in a total cost advantage of ÖS 112,000 per year and a saving in proportionate investment costs for wastewater disposal of approx. ÖS 1,000,000. In the present example, the pH value of the entire excess water is continuously adjusted to the pH value of the lignocellulosic fibers by means of a pH value regulation -Regulation also the setting of the mixing ratio including analogue also applies if it is desired from the start to carry out the glue preparation on the basis of a mixture of waste water and fresh water. It is essential that, in contrast to the prior art, an ongoing pH adjustment is carried out. PATENT CLAIMS 1. Process for the production of products from lignocellulosic fibers, for example fiberboard, according to which pre-shredded, lignocellulosic material such as wood chips or the like is boiled under pressure after the excess water has been squeezed out, and is then ground to fibers, which are dried after adding water-treated glue and then fed to further processing, for example plate presses, characterized in that the excess water squeezed out of the lignocellulosic material - optionally mixed with fresh water - is fed to the glue preparation. -2- AT 394 741 B
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Überschußwassers und gegebenenfalls das Mischungsverhältnis zwischen Überschußwasser und Frischwasser in Abhängigkeit vom pH-Wert der lignozellulosen Fasern durch eine pH-Wert-Regelung eingestellt wird.2. The method according to claim 1, characterized in that the pH of the excess water and, if appropriate, the mixing ratio between excess water and fresh water as a function of the pH of the lignocellulosic fibers is adjusted by a pH value control.
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