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Die Erfindung bezieht sich auf ein Mauerwerk aus scharenweise übereinander angeordneten Mantelsteinen od. dgl., deren Hohlräume eine tragende Kernfüllung aufnehmen und deren Querwände im Kemfüllungsbereich an der Ober-und/oder Unterseite Ausnehmungen aufweisen, wobei vorzugsweise eine zusätzliche Isolierung zur Mauerwerksaussenseite hin vorgesehen ist
Das Wohnklima eines Raumes hängt wesentlich von den bauphysikalischen Eigenschaften des den Raum umschliessenden Mauerwerkes sowie von der Raumheizung selbst ab, wobei sich aus wirtschaftlichen Gründen und wegen der erreichbaren gleichmässigeren Wärmeverteilung Flächenheizungen bereits ausgezeichnet bewährt haben.
Neben den Fussbodenheizungen werden dabei vor allem Wandheizungen als überaus angenehm empfunden, die jedoch sinnvoll nur mit geeigneten, gut nach aussen hin wärmegedämmten Mauerwerken einsetzbar sind. Die bekannten Wandheizungen bestehen allerdings aus vorgefertigten heizleitungsbestückten Heizplatten, die recht teuer sind und umständlich unter oder über Putz montiert werden müssen. Die bekannten Wandheizungen setzen ausserdem ein bereits vorhandenes Mauerwerk voraus, das unabhängig von der Wandheizung in üblicher Weise aufgebaut und meist mit einer zusätzlichen Wärmeisolierung aus Dämmplatten ausgestattet wird, so dass sich durch das Nacheinander der Mauerwerksherstellung und der Heizungsmontage keinerlei Verringerung des Bau- und Installationsaufwandes für eine solche Wandheizung erreichen lässt.
Wie die GB-A-2 016 058, die DE-A-36 23 784 und die DE-A-23 06 855 zeigen, gibt es zwar auch schon verschiedene Bausteine mit vorbereiteten Hohlräumen, Kanälen und Schlitzen zum einfacheren Verlegen von Installationsleitungen, doch sind diese Bausteine recht aufwendig in der Herstellung und durch ihre spezielle Gestaltung nur beschränkt einsetzbar, wobei sie auch nicht die Installation einer Wandheizung an sich, sondern nur das Verlegen von Vor- und Rücklaufleitungen einer Heizung erleichtern und dazu sehr sorgfältig und somit auch zeit- und arbeitsintensiv aufgemauert werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Mauerwerk der eingangs geschilderten Art anzugeben, das neben seiner rationellen Herstellbarkeit eine besonders einfache Installation einer Wandheizung erlaubt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass im Bereich der Mauerwerksinnenseite in der Kernfüllung Heizleitungen eines Heizkreislaufes eingebettet sind, die horizontal den Längswänden der Mantelsteine entlang durch die Ausnehmungen der Querwände hindurch verlaufen. Da Mantelsteine als verlorene Schalung dienen und nach dem Aufeinandersetzen zur Herstellung der tragenden Kemfüllung mit Beton vergossen werden, wobei die Ausnehmungen der Querwände Querverbindungen der Kernfüllung schaffen, ergibt sich durch diese Mantelsteine eine besonders rationelle Möglichkeit einer Heizleitungsinstallation.
Die Heizleitungen brauchen nämlich beim Aufeinanderschichten der Steine lediglich in die Ausnehmungen eingelegt bzw. durch die entsprechenden Hohlräume geführt zu werden, so dass sie nach dem Vergiessen der Steine automatisch in der Kernfüllung eingebettet und geschützt verlegt sind und ohne eigene, zusätzliche Stemm- oder Mauerungsarbeiten und ohne spezielle Halterung od. dgl. gleichzeitg mit der Mauerwerksherstellung installiert werden können. Es lassen sich beliebige Heizleitungen, Leitungen für elektrische Widerstandsheizungen genauso wie Rohre für Warmwasserheizungen u. dgl. verlegen, und Länge und Verlauf dieser Heizleitungen werden sich nach Heizungsart und Wärmebedarf richten.
Diese Heizleitungen können dann problemlos an einen entsprechenden Heizkreis angeschlossen werden, wobei selbstverständlich auch eine Kombination mit einer Fussbodenheizung od. dgl. möglich ist. Eine so installierte Wandheizung bedarf keiner eigenen Heizkörper oder Heizplatten, sie ist mit geringstem Aufwand und billigsten Anschaffungskosten einzurichten und bietet alle Vorteile einer Wandheizung.
Sind erfindungsgemäss die im Höhenbereich der Ausnehmungen verlaufenden Längsstreifen der an der Mauerwerksinnenseite liegenden Längswände heizleitungsbestückter Mantelsteine ganz entfernt oder weisen sie zumindest dünnere Wandstärken, Unterbrechungen u. dgl. auf, ergibt sich ein verbesserter Wärmeübergang von der Heizleitung zur Mauerwerksinnenseite, da die Mantelsteine aus wärmedammendem Material, beispielsweise Holzbeton, Beton mit Schaumstoffgranulat, Spanbeton, Blähton u. dgl. Leichtbeton, bestehen und daher diese Isolierschicht im Heizleitungsbereich entfernt oder zumindest geschwächt wird.
Der gute Wärmeleiteigenschaften aufweisende Kembeton reicht daher praktisch bis an die Mauerwerksinnenseite und gewährleistet einen guten Wärmeübergang zum Rauminneren, was eine fein regulierbare Wandheizung mit sich bringt Wärmeverluste nach der Mauerwerksaussenseite hin werden durch die geschlossenen Mantelsteine an der Aussenseite und durch die meist zusätzlich vorgesehenen Isolierkammem der Mantelsteine zur Dämmplattenaufnahme verhindert.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand rein schematisch anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt, und zwar zeigen :
Fig. 1 und Fig. 2 ein erfindungsgemässes Mauerwerk in Ansicht der Mauerwerksinnenseite und im vertikalen Querschnitt sowie
Fig. 3 einen Baustein dieses Mauerwerkes in teilgeschnittenem Schaubild.
Ein Mauerwerk (1) besteht aus scharenweise übereinander versetzt angeordneten Mantelbausteinen (2), die aussenseitig Isolierkammern (3) zum Einsetzen von Wärmedämmplatten (4), beispielsweise Mineralwolleplatten, und innenseitig Hohlräume (5) zur Aufnahme einer Kemfüllung (6), beispielsweise zum Vergiessen mit Kembeton, bilden.
Die Kernfüllung (6) ergibt das tragende Skelett des Mauerwerks (1), wobei durch Ausnehmungen (7) an der Ober- und Unterseite der die Hohlräume (5) begrenzenden Querwände (8) stabilisierende Querverbindungen entstehen, und die als verlorene Schalung dienenden, aus entsprechendem
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Werkstoff, beispielsweise Spanbeton, hergestellten Mantelsteine (2) sind zusammen mit den Wärmedämmplatten (4) für die Dämmeigenschaften des Mauerwerkes (1) verantwortlich.
Um auf wirtschaftliche Weise in das Mauerwerk (1) eine Wandheizung integrieren zu können, werden zwischen den Steinen (2) Heizleitungen (9) verlegt, die in der Kemfüllung (6) eingebettet sind und durch die Ausnehmungen (7) der Querwände (8) hindurch verlaufen. Wie in Fig. 1 angedeutet, können die Heizleitungen (9), den Steinscharen folgend, schlangenförmig verlegt sein, wobei die Ausnehmungen (7) und die Hohlräume ein weitgehend frei wählbares Schlangenmuster erlauben. Die Heizleitungen (9) werden im Zuge des Aufschichtens der Mantelsteine (2) zwischen und in die Steine (2) eingelegt und durch das Vergiessen der Hohlräume (5) in die Kemfüllung (6) eingebettet, so dass ohne wesentlichen Mehraufwand und ohne zusätzliche Verlegungshilfen gleichzeitig mit dem Aufbau des Mauerwerkes (1) eine Wandheizung installiert werden kann.
Um den Wärmeübergang von der Heizleitung (9) durch die an der Mauerwerksinnenseite liegende Längswand (10) des Mantelsteines (2) zu verbessern und die Wärmeübertragung nicht durch die Wärmedammeigenschaften des Mantelsteinmaterials zu beeinträchtigen, sind die im Höhenbereich der Ausnehmungen (7) verlaufenden Längsstreifen (10a) der Längswände (10) weggebrochen, so dass die Heizleitungen (9) ihre Wärme über den gut leitenden Kembeton gut an die Mauerwerksinnenseite übertragen könnnen.
Um trotz der durch die fehlenden Längsstreifen (10a) zwischen den Steinscharen verbleibenden Längsschlitze (11) ein ordnungsgemässes Vergiessen der Kernfüllung (6) zu erreichen, sind diese Längsschlitze (11), wie in Fig. 2 angedeutet, mit Schalungsbrettem (12) abgedeckt, die nach dem Aushärten der Kemfüllung (6) wieder entfernt werden. Die über die ganze Steinhöhe durchgehenden Querwände (8) sorgen dabei für eine unbeeinträchtigte Festigkeit und Standsicherheit der Mantelsteine (2) trotz entsprechend niedriger Längswände (10).
Selbstverständlich werden auch nur in dem Mauerwerksbereich Mauersteine (2) mit auf eine Heizleitung abgestimmten inneren Längswänden (10) eingesetzt werden, in denen eine Wandheizung installiert werden soll, die übrigen Mauerwerksbereiche sind mit üblichen Mantelsteinen aufgebaut.