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Die Erfindung betrifft ein Möbelsystem, bestehend aus Möbeln oder Möbelbestandteilen, die an mindestens einer vorbestimmten Stelle eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Verbindungselementes aufweisen, und gegebenenfalls aus wenigstens einem den Ausnehmungen angepassten Verbindungselement.
Im Möbelbau ist bekannt, einzelne Elemente eines Möbelsystems oder verschiedene Möbelbestandteile mit Hilfe von Verbindungselementen zu verbinden, um entweder eine Möbelanordnung, z. B. eine Regalwand, oder ein Möbelstück zu bilden. Zu diesem Zweck sind an vorbestimmten Stellen der Möbel oder-bestandteile Ausnehmungen in Form von Durchgangsbohrungen oder Sacklöchern vorgesehen, in die Verbindungsschrauben oder-bolzen eingesteckt werden.
Nachteilig bei solchen Konstruktionen ist, dass sowohl der Zusammenbau als auch das Zerlegen der Möbel oder Möbelanordnungen kompliziert und aufwendig ist sowie Werkzeuge erfordert. Im Falle von Steckverbindungen mit Hilfe von mit Spiel eingesetzten Bolzen ergeben sich die Nachteile, dass nicht verwendete Sacklöcher verschmutzen oder mit unansehnlichen Abdeckungen versehen sein müssen und dass beim Zusammenbau bzw. beim Zerlegen die entsprechenden Möbel oder-bestandteile zueinander genau ausgerichtet sein müssen, um ein Verkanten der Bolzen zu vermeiden, was insbesondere bei schweren Möbeln und-bestandteilen schwierig ist und praktisch von einer Person allein nicht bewältigt werden kann.
Ein weiterer Nachteil bekannter Möbelsysteme liegt darin, dass die Verbindungselemente in der Regel Sonderanfertigungen sind, so dass bei Bruch, Beschädigung oder Verlust eines Verbindungselementes ein neues nur unter Schwierigkeiten erhältlich ist.
Die DE-OS 2239239 beschreibt Verbindungselemente für Möbelteile, wobei diese zylindrische oder prismatische Aussparungen und jene kreiszylinderförmig sind oder rechteckigen Querschnitt aufweisen ; wesentlich dabei ist, dass die Verbindungselemente einen Mittelabschnitt, dessen Breite der Dicke der Möbelwand entspricht, und Endabschnitte mit grösserem Durchmesser besitzen. Nachteilig bei diesem Möbelsystem ist, dass die Endabschnitte der Verbindungselemente über die Möbelwände sowohl aussen als auch innen vorstehen, wodurch sie einerseits den Innenraum des Möbels beschränken und anderseits ein Nebeneinanderstellen der Möbel ohne Zwischenraum verhindern.
An den äusseren Endabschnitten sammelt sich sehr leicht Staub an, der schwer zu entfernen ist. Die innenliegenden Endabschnitte sind der Gefahr des Abscherens ausgesetzt. Schliesslich können die Verbindungselemente nicht in den Eckbereichen der Möbelteile angeordnet werden, weil die Endabschnitte über die Möbelwand vorstehen müssen.
In der DE-AS 2361609 ist eine Verbindung von Möbelteilen beschrieben, bei der zwar Kugeln vorgesehen sind, die entweder als Abstandhalter dienen oder mit Stäben od. dgl. fest, insbesondere einstückig, verbunden oder in geschlossene oder seitlich offene Löcher von Platten eingesetzt sind. Anderseits sind die Kugeln in Rillen eingesetzt, die sich in Längsrichtung von Ständern erstrecken.
Wie bereits dargelegt, müssen die Kugeln, um die Verbindung zu erzielen, entweder mit Stäben oder Platten fest verbunden sein, oder es müssen die zu verbindenden Möbelteile auf spezielle Weise ausgebildet sein, nämlich einerseits mit der durchgehenden Rille und anderseits mit den Bohrungen versehen sein. Auf diese Weise ist sowohl der Herstellungsaufwand als der Abfall be- trächtlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Bedürfnis nach einem leicht auf- und abzubauenden, vor allem umzubauenden Möbelsystem zu befriedigen und ein Möbelsystem zu schaffen, mit dem unter Beseitigung der vorstehenden Nachteile nach Wunsch Möbel oder Möbelanordnungen nach Art eines Baukastens gebildet werden können, die nicht zuletzt ein gefälliges Aussehen haben.
Diese Aufgabe wird mit einem Möbelsystem der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss jede Ausnehmung halbkugelförmig und jedes Verbindungselement nur als Kugel ausgebildet ist.
Dabei können bei quaderförmigen Möbeln oder Möbelbestandteilen die Ausnehmungen in deren Eckbereichen angeordnet sein.
Die Vorteile der Erfindung sind darin begründet, dass mit minimalem Aufwand ein Möbelsystem geschaffen wird, bei dem Möbel oder-bestandteile zu Möbelanordnungen bzw. Möbeln von einer einzigen Person mühelos und ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen zusammensetzbar sind, lediglich voraus-
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gesetzt, dass das Möbel bzw. der Möbelbestandteil von der Person gehoben werden kann. Desgleichen kann das Auseinandernehmen der Möbel oder-bestandteile oder der Umbau zu einer erwünschten andern Kombination ohne weiteres bewerkstelligt werden.
Im Falle der Beschädigung oder des Verlustes eines kugelförmigen Verbindungselements ist ein solches in jedem einschlägigen Geschäft ohne Schwierigkeiten erhältlich.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Verbindungselemente auch zum Ausgleich von Bodenunebenheiten herangezogen werden können. Anderseits können sie auch als Füsschen dienen. Selbst bei Verkanten des Möbels oder-bestandteils besteht keine Gefahr, dass das Verbindungselement den Eck- oder Kantenbereich des Möbels bzw. -bestandteils beschädigt oder zerstört.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass sie ohne weiteres mit bereits vorhandenen Möbeln oder Möbelteilen kombiniert werden kann, da die Anordnung der Ausnehmungen frei wählbar ist und weiters die Ausbildung halbkugelförmiger Ausnehmungen in vorhandenen Möbeln für halbwegs geschickte Personen ohne Mühe möglich ist ; als Werkzeug genügt ein Kugelkopffräser.
Die von den Verbindungselementen bzw. -kugeln bewirkte Sicherung der gegenseitigen Lage der Möbel bzw. -bestandteile ist überraschend gross. Versuche haben ergeben, dass ein aus zehn übereinander angeordneten Einzelmöbeln gebildetes Möbel von etwa 3 m Höhe durch seitlichen Angriff an beliebiger Stelle bis zum Umfallen gekippt werden kann, ohne dass die Einzelmöbel ihre gegenseitige Lage verlieren. Weiters lässt sich diese Möbelzusammenstellung durch seitlichen Angriff als Ganzes über den Fussboden verschieben, ohne dass der Zusammenhalt verlorengeht. Erleichtern lässt sich das Verschieben, wenn als Verbindungselemente Kugeln mit reibungsarmer Oberfläche, z. B. Stahlkugeln, verwendet werden.
Schliesslich bietet das fertige Möbel ein gefälliges Äusseres, weil sich die freibleibenden halbkugeligen Ausnehmungen leicht reinigen lassen und wegen der geringen Schattenbildung unauffällig sind. Etwaig hineinfallende Gegenstände lassen sich leicht wieder herausnehmen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist ; es zeigen Fig. l ein aus Möbelbestandteilen zusammengesetztes Möbel in Form eines Schreibtisches und Fig. 2 die Eckbereiche zweier übereinander angeordneter Möbelbestandteile und das Verbindungselement.
Gemäss Fig. l besteht ein Schreibtisch aus mehreren Möbelbestandteilen, u. zw. einer Tischplatte --1--, einem Unterschrank --2--, einer Säule --3--, die selbst aus bankförmigen Einzelteilen - zusammengesetzt ist, und einem Aufsatz --5--.
Sämtliche Möbelbestandteile sind in ihren Eckbereichen mit je einer halbkugelförmigen Ausnehmung --6-- versehen. Jede Ausnehmung --6-- ist an vorbestimmter Stelle des Eckbereiches angeordnet, so dass bei Übereinanderstellen der Möbelbestandteile von jeweils zwei benachbarten Ausnehmungen --6-- eine kugelförmige Ausnehmung begrenzt wird.
Der Zusammenbau des Möbels erfolgt dadurch, dass in die Ausnehmungen --6-- an der Oberseite eines jeweils unteren Möbelbestandteils Verbindungselemente --7-- in Form von Kugeln eingelegt werden, deren Grösse der Grösse der Ausnehmungen --6-- entspricht (Fig. 2), worauf der jeweils obere Möbelbestandteil aufgesetzt wird. Dabei greifen die kugelförmigen Verbindungselemente --7-in die an der Unterseits des jeweils oberen Möbelbestandteils in dessen Eckbereichen vorgesehenen halbkugelförmigen Ausnehmungen --6-- ein und halten den jeweils oberen Möbelbestandteil bezüglich des jeweils unteren Möbelbestandteile unverrückbar fest.
Ersichtlicherweise lassen sich die Möbelbestandteile ohne weiteres von einer einzelnen Person zusammenbauen oder auseinandernehmen, weil dabei keine genaue gegenseitige Ausrichtung der Möbelbestandteile erforderlich ist. Zum Beispiel lässt sich die Tischplatte --1-- in einfachster Weise gegen eine andere, z. B. von verschiedener Farbe oder mit Arbeitshilfsmitteln, austauschen.
Desgleichen lässt sich der Unterschrank --2-- gegen andere Möbelbestandteile austauschen.
Die Säule --3-- ist als aus drei gleichen bankförmigen Elementen zusammengesetzt dargestellt, wobei die beiden unteren auf ihren Beinen stehen und das obere in umgekehrter Lage angeordnet sowie mit Türen --8-- und einer (nicht gezeigten) Rückwand versehen ist. Die Elemente sind nicht nur untereinander, sondern auch gegen andere austauschbar.
Das Möbelsystem eignet sich nicht nur zur wahlweisen Kombination von Möbeln für den Wohnund Arbeitsbereich, sondern insbesondere auch als Ausstattung für Kinderzimmer, Kindergärten od. dgl.