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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Durchführung von Infusionen, Spülungen u. dgl., mit einer Tropfkammer und einem Ventilorgan, welches ein Abquetschen der flexiblen Auslassleitung der Tropfkammer ermöglicht, wobei die Tropfkammer eine mit einer Entlüftungsöffnung verbundene Entlüftungsleitung aufweist.
Ventileinrichtungen sind insbesondere an medizinischen Einrichtungen, wie Infusions- und Spülsystemen, zur Regelung des Durchflusses in Schlauchleitungen und zum Absperren dieser Schlauchleitungen in Verwendung. Für die meisten gebräuchlichen Infusions- und Spülsysteme werden mehrere solcher Ventileinrichtungen benötigt, da stets auch mehrere Schlauchleitungen vorhanden sind. Nachteilig dabei ist die schwierige Kontrolle der richtigen Ventilstellung und demnach die Möglichkeit von Fehlbedienungen.
Eine solche Ventileinrichtung ist beispielsweise in der DE-OS 2653415 beschrieben und weist eine verschiebbar gelagerte Quetschrolle sowie ein relativ zur Verschiebebahn der Quetschrolle geneigtes Widerlager für eine elastische Infusionsleitung od. dgl. auf. In diesem Widerlager sind Rippen ausgebildet, welche ein Kaltfliessen der gequetschten Infusionsleitung verhindern sollen, damit sich die eingestellte Durchflussmenge in derselben nicht unbeabsichtigt verändert.
In der DE-OS 2509485 ist ein Mehrwegeventil beschrieben, welches ähnlich dem obengenannten Prinzip aufgebaut ist, und zur wechselweisen Steuerung mehrerer medizinischer Einrichtungen, beispielsweise eines Infusionsgerätes und eines Blutdruckmessers dient.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Durchführung von Infusionen u. dgl. zu schaffen, bei der die zur Kontrolle der Durchflussmenge bzw. -geschwindigkeit erforderliche Tropfkammer einfachst und gefahrlos für den Patienten entlüftet werden kann.
Erfindungsgemäss ist hiezu vorgesehen, dass sowohl die Entlüftungsleitung als auch die Auslassleitung von dem Ventilorgan beaufschlagbar sind, wobei das Ventilorgan zumindest drei Stellungen aufweist, in deren erster die Entlüftungsleitung geöffnet, in deren zweiter die Entlüftungsleitung und die Auslassleitung gesperrt und in deren dritter die Auslassleitung geöffnet ist.
Bevorzugt ist dabei, wenn das Ventilorgan wie an sich bekannt eine gemeinsame, verschiebbare Quetschrolle und getrennte, unterschiedlich relativ zur Verschiebebahn der Quetschrolle geneig-
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Verschiebebahn ein Abklemmen beider Leitungen bewirkende Verschlussflächen beider Widerlager zugeordnet sind.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Ausführungs- und Anwendungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert, ohne dass dem einschränkende Bedeutung beigemessen werden soll.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Seiten- und eine Frontansicht einer erfindungsgemäss vorgesehenen Ventileinrichtung, die Fig. 3 und 4 diese Rollklemme in geschnittener Darstellung, nach den Linien I-I bzw. II-II in Fig. 2, die Fig. 5 und 6 eine Seiten- und Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Ventileinrichtung, die Fig. 7 die Seitenansicht einer Ventileinrichtung, die Fig. 8 zeigt die Ventileinrichtung mit der Tropfkammer, Fig. 9 die Draufsicht auf diese Ventileinrichtung und Fig. 10 einen Schnitt durch die Ventileinrichtung, nach der Linie III-III in Fig. 9.
In den Fig. 1 bis 4 ist eine besonders einfache Ventileinrichtung dargestellt, welche das alternierende Öffnen bzw. Schliessen zweier Schlauchleitungen --3 und 4-- erlaubt. Die ihrer Gattung nach üblicherweise auch als Rollklemme bezeichenbare Ventileinrichtung besteht im wesentlichen
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Weiters weist das Gehäuse eine als Nuten ausgebildete Verschiebebahn --6-- für die beiden Widerlagern gemeinsame Quetschrolle --5-- auf. Die Widerlagel --1 und 2-- bestehen aus den entgegengesetzten Hälften der Verschiebebahn --6-- der Quetschrolle --5-- zugeordneten Verschlussflächen - 9 und 10-- und Öffnungsflächen --7 und 8--. In der dargestellten Arbeitsposition der Ventileinrichtung ist die Schlauchleitung --3-- wie in Fig. 3 gezeigt verschlossen, da sich die Quetschrolle im Bereich der Verschlussfläche-10-- des Widerlagers-2-- befindet. Hingegen ist die Schlauchleitung --4-- wie in Fig. 4 dargestellt voll geöffnet, da die Quetschrolle --5- am Ende der Öffnungs- fläche -7-- des Widerlagers --1-- angeordnet ist.
Durch Verschieben dieser Quetschrolle in Richtung
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des andern Endbereiches der Verschiebebahn --6-- wird die Schlauchleitung --4-- abgequetscht und nach Überschreiten des Mittelbereiches der Verschiebebahn die Schlauchleitung --3-- langsam geöffnet.
In den Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Rollklemme dargestellt, bei welchem die zwei Widerlager --1 und 2-- unterschiedlich ausgebildet sind. Das Widerlager-lweist nur eine sehr kurze und dafür relativ steile Öffnungsfläche auf, während die Öffnungsfläche --8-- des Widerlagers --2-- einen geringen Neigungswinkel zur Verschiebebahn --6-- der Quetschrolle zeigt. Weiters überlappen sich die Verschlussflächen --9 und 10-- über einen gewissen Bereich.
Mit einer solchen Ventileinrichtung ist es nun möglich, den Öffnungsquerschnitt einer in das Widerlager --2-- eingelegten Schlauchleitung beliebig fein zu regeln, während eine in das Widerlager - eingelegte Schlauchleitung im wesentlichen nur geöffnet bzw. nur geschlossen werden kann.
Die Öffnungsfläche --8-- des Widerlagers --2-- ist mit einer rinnenförmigen Ausnehmung - versehen, welche sich gegen die Verschlussfläche --10-- hin verjüngt. Diese Massnahme bringt eine wesentliche Verbesserung der Regelbarkeit der Strömungsgeschwindigkeit.
Weiters ist es in dem überlappenden Bereich der beiden Verschlussflächen --9 und 10-mag- lich, beide Schlauchleitungen zu verschliessen.
Die Fig. 7 zeigt eine weitere Variante der erfindungsgemässen Ventileinrichtung, wobei jeder Schlauchleitung bzw. jedem Widerlager eine eigene Quetschrolle --5 und 11-- zugeordnet ist. Dementsprechend sind zwei Verschiebebahnen --6-- ausgebildet. Die Widerlager --1 und 2-- sind durch eine im Winkel zu den beiden parallelen Verschiebebahnen --6-- angeordnete Leiste realisiert.
Die zwischen die zugehörigen Widerlager --1 und 2-- und die Quetschrollen --5 und 11-- eingelegten Schlauchleitungen können mit dieser Rollklemme nach Belieben geöffnet und geschlossen werden.
Die Fig. 8 bis 10 zeigen die Ventileinrichtung in Verbindung mit einer Tropfkammer--15--, welche einem Infusionsbehälter und einem Katheter zwischengeschaltet sein kann, an. Diese Tropfkammer weist ein eigenes Entlüftungsrohr --16-- und ein Auslassrohr --17-- auf. Dies ist besonders vorteilhaft, weil dadurch die Entlüftung der Tropfkammer und die Einstellung des gewünschten
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Ventileinrichtung geführt sind, wobei die Schlauchleitung --19-- dem Widerlager --2-- zugeordnet ist.
Zur Entlüftung wird die Tropfkammer mit der Entlüftungsöffnung nach oben gehalten und die Infusionsflüssigkeit eingefüllt. Nach dem Ansteigen des Flüssigkeitsspiegels in der Tropfkammer - bis zur inneren Öffnung der Entlüftungsleitung --16-- ist der gewünschte, fest definierte Flüssigkeitsspiegel erreicht und die Quetschrolle --5-- kann in die Schliessstellung für die Schlauchleitung --18-- und in die Offenstellung für die zum Katheter führende Schlauchleitung --19-- gebracht werden. Eine solche Stellung ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt. Sodann kann die Schlauch- leitung --19-- entlüftet werden und das Infusionssystem ist infusionsbereit.
Durch Bewegen der Quetschrolle --5-- im Bereich der Öffnungsfläche --8-- des Widerlagers --2-- kann nun jede gewünschte Tropfgeschwindigkeit eingestellt werden. Es ist leicht ersichtlich, dass eine Fehlbedienung des Infusionssystems auf sehr einfache Weise verhindert ist, da bei Öffnung der Entlüftungsleitung - zugleich die zum Katheter führende Schlauchleitung --19-- verschlossen ist und so ein Eindringen von Luft in den Katheter sicher verhindert wird. Ebenso ist in der Offenstellung der Schlauchleitung --19-- ein Eindringen von Luft durch die Schlauchleitung --18-- in die Tropfkammer nicht möglich. Auch der Austausch von Infusionsbehältern ist einfach durchführbar, da durch Verschliessen beider Schlauchleitungen keine Luft eindringen kann.
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