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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Behandlung von wässerigen Suspensionen, bei welcher die Suspension in einer Mischvorrichtung mit einem Flockungshilfsmittel vermischt wird und die mit dem Flockungshilfsmittel versetzte Suspension der Aufgabestelle einer Entwässerung- einrichtung zugeführt wird, wobei zwischen der Mischvorrichtung und der Aufgabestelle eine Re- aktionszone eingeschaltet ist, in welcher eine mechanische Beanspruchung der Suspension vermie- den ist.
Bei der Entwässerung von wässerigen Suspensionen, wie beispielsweise Abwässern, ist es bekannt, vor der Entwässerung Flockungshilfsmittel, wie beispielsweise Polyelektrolyte, der
Suspension zuzusetzen, welche mit der Suspension vermischt werden. Es sollen dadurch die in der Suspension enthaltenen feinen Feststoffe zu Flocken vereinigt werden, welche leichter von der wässerigen Phase abgeschieden werden können. Bei den bekannten Anordnungen dieser Art wird das Flockungshilfsmittel einem Mischer zugesetzt, in welchem das Flockungshilfsmittel intensiv mit der Suspension vermischt wird, und die mit dem Flockungshilfsmittel versetzte Suspension wird unmittelbar aus dem Mischer der Aufgabestelle einer nachgeschalteten Entwässerungseinrich- tung zugeführt.
Die Zusammensetzung der Suspensionen ändert sich häufig von Zeit zu Zeit und die Geschwindigkeit der Flockenbildung ist daher verschieden. Im übrigen wird auch während der Mischung die Flockenbildung beeinträchtigt.
Aus der FR-PS Nr. 2. 407. 174 ist bereits eine Einrichtung der eingangs genannten Art bekannt- geworden, bei welcher für die Flockulation eine gesonderte Reaktionszone vorgesehen ist. Die Suspension kann in dieser Reaktionszone in einem Bereich geringer Turbulenz gehalten werden, wodurch die mechanische Beanspruchung der Flocken gering gehalten wird und eine Zerstörung gebildeter Flocken vermieden wird. Es können somit in einer derartigen Reaktionszone grosse Flocken gebildet werden, wobei als zweites wesentliches Kriterium für die Ausbildung der Flocken die Verweilzeit in der Reaktionszone entsprechend bemessen werden muss. Bei zu kurzer Reaktionszeit wird die Flockenbildung nicht ihr optimales Ausmass erreichen und bei zu langer Reaktionszeit erfolgt eine Degenerierung der Flocken, welche die mechanische Belastbarkeit der Flocken verringert.
Die mechanische Belastbarkeit der Flocken ist beim nachfolgenden Entwässerungsvorgang in Entwässerungsvorrichtungen von ausschlaggebender Bedeutung für die Güte der Entwässerung.
Wenn beim Entwässerungsvorgang die die Flocken enthaltende Suspension über Siebe geführt wird, so werden bei einer verminderten mechanischen Belastbarkeit der Flocken die kleinen Teilchen mit dem Wasser abfliessen. Bei Filterbändern verstopfen bei zu geringer mechanischer Belastbarkeit der Flocken die sedimentierenden Teilchen die Poren des Filterbandes und es wird dadurch die Wasserdurchlässigkeit des Filterbandes vermindert und der Entwässerungseffekt beeinträchtigt.
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Einrichtung besteht nun darin, dass kurzfristige Änderungen der Zusammensetzung der Suspension, welche eine Veränderung in der Bemessung der Reaktionszeit bedingen würde, nicht gefolgt werden kann. Weiters lässt sich mit den bekannten Vorrichtungen bestenfalls semikontinuierlich arbeiten.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine einfache Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit welcher rasch den sich ändernden Bedürfnissen in bezug auf die Verweilzeit der Suspension Rechnung getragen werden kann und mit welcher ein kontinuierliches Arbeiten möglich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass die Reaktionszone von einem Reaktionsgefäss mit veränderbarem Fassungsraum gebildet ist. Dadurch, dass der Fassungsraum des Reaktionsgefässes veränderbar ist, lässt sich bei kontinuierlichem Durchströmen dieser Reaktionszone die Verweilzeit beeinflussen, wobei bei Verringerung des Fassungsraumes des Reaktionsgefässes die Reaktionszeit verkürzt und bei Vergrösserung des Fassungsraumes die Reaktionszeit verlängert wird.
Diese Veränderungen können kurzfristig an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst vorgenommen werden.
Die Veränderung des Fassungsraumes des Reaktionsgefässes kann in verschiedener Weise, beispielsweise auch durch Tauchkörper, erfolgen.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, dass das Reaktionsgefäss einen zur Aufgabestelle führenden Überlauf aufweist, in Richtung zum Überlauf kippbar gelagert ist und in verschiedenen Kippstellungen feststellbar ist. Je nach der Kippstellung ist der Fassungsraum des Reaktionsgefässes verschieden und es kann daher in konstruktiv einfacher Weise der Fassungsraum des Reaktionsgefässes verändert werden.
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Gemäss der Erfindung ist vorzugsweise die Kippachse der Aufgabestelle unmittelbar benach- bart. Auf diese Weise bleibt der Überlauf aus dem Reaktionsgefäss immer in ungefähr gleicher Lage zur Aufgabestelle.
Gemäss der Erfindung ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, dass die Kante des Über- laufes von einem mit der Kippachse konzentrischen Kreiszylindersegment gebildet ist und dass an das Zylindersegment ein ortsfestes schräg abfallendes Verteilblech anschliesst, welches die Auf- gabestelle bildet. Dadurch wird in allen Kippstellungen des Reaktionsgefässes ein glatter Übergang von der Kante des Überlaufes zur Aufgabestelle ermöglicht, so dass auch hier eine mechanische Be- anspruchung der Flocken vermieden wird und überdies auch eine gute Dichtung zwischen dem
Reaktionsgefäss und der Aufgabestelle erreicht wird.
Die Ausbildung der ueberlaufkante als Zy- lindersegment ermöglicht auch eine Ausbreitung der Suspension über eine breite Fläche und durch das Verteilblech wird eine gute Verteilung der Suspension über die gesamte Breite begünstigt.
Dies ist für die Funktion der nachfolgenden Entwässerungsvorrichtung von Vorteil. Zweckmässig schliesst gemäss dieser Erfindung an das Verteilblech ein an sich bekanntes schräges Entwässerungssieb an, wobei die Neigung des Verteilbleches geringer ist als die Neigung des Siebes. Diese geringere Neigung des Verteilbleches verbessert die gleichmässige Verteilung auf das nachfolgende Sieb. Bei einer günstigen Ausführungsform der Erfindung mündet die Zuleitung in der Kippachse des Reaktionsgefässes in dasselbe, wobei durch ein abwärts gerichtetes, vorzugsweise parallel zur Kippachse angeordnetes, Leitblech die Einmündung der Zuleitung gegenüber dem Überlauf abgeschirmt ist, so dass die in das Reaktionsgefäss eintretende Suspension nicht unmittelbar zum Überlauf gelangen kann.
Es wird durch dieses Leitblech eine Strömung durch das gesamte Reaktionsgefäss erreicht, so dass für alle Teile der Suspension die Verweilzeit im Reaktionsgefäss bei einer gegebenen Kippstellung desselben die gleiche ist. Hiebei ist gemäss der Erfindung zweckmässig der untere Teil des Reaktionsgefässes nach einem Zylindersegment ausgebildet, dessen Achse parallel zur Achse des die Überlaufkante bildenden Zylindersegmentes liegt. Dadurch wird die Strömung der zugeführten Suspension durch das gesamte Reaktionsgefäss begünstigt. Dadurch, dass die Zuleitung in das Reaktionsgefäss in der Kippachse desselben mündet, wird eine wesentliche konstruktive Vereinfachung erzielt, da die Zuleitung an ihrer Stelle verbleibt und lediglich die Anschlussstelle des Reaktionsgefässes gegenüber der Zuleitung verdreht wird. Damit werden Dichtungsschwierigkeiten vermieden.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch veranschaulicht. Fig. l zeigt einen Querschnitt durch das Reaktionsgefäss und durch die erste Stufe der Entwässerung nach Linie I-I der Fig. 2, Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das Reaktionsgefäss nach Linie II-II der Fig. 1.
Das Reaktionsgefäss --1-- ist um eine Achse --2-- kippbar gelagert. In einem nicht dargestellten Mischer wird die Suspension über eine Leitung --3-- dem Reaktionsgefäss --1-- zugeführt.
Diese Leitung --3-- mündet über einen abgewinkelten Teil --4-- in den hohlen Achsstummel --5--
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--1--.mel --5-- gegenüber dem abgewinkelten Teil --4-- der Zuleitung --3-- verdreht wird, ist eine Dichtungsmanschette --6-- vorgesehen. --7-- sind die Kipplagerungen.
Die Überlaufkante-8-- ist von einem Zylindersegment --9-- gebildet, dessen Achse mit der Kippachse --2-- zusammenfällt. An diesem Zylindersegment --9-- liegt ein Verteilblech --10-- an, welches die Aufgabestelle der Suspension auf die nachgeschaltete Entwässerungsvorrichtung - -11, 18-- bildet. An das Zylindersegment --9-- ist ein Leitblech --12-- angeschlossen. Die durch den hohlen Achsstummel --5-- einströmende Suspension gelangt in den Innenraum des Zylindersegmentes --9-- und wird durch das Leitblech --12-- nach unten abgelenkt, so dass sie nicht un-
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gelangengefäss-l-beliebig, eingestellt werden.
An das Verteilblech --10-- schliesst ein schräges Sieb an, dessen Schräglage durch eine Stellschraube-15-verändert werden kann. Dieses Sieb --11-- stellt die erste Entwässerungs- stufe dar und das Wasser gelangt durch das Sieb in einen Raum --16--, aus welchem es durch einen Auslass --17-- abfliesst. Von dem Sieb --11-- gelangt der Schlamm auf ein Siebband --18--.
Wie die Zeichnungen zeigen, ist die Neigung des Verteilbleches --10-- geringer als die Neigung des Siebes-II-, wodurch die Verteilwirkung verbessert wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Behandlung von wässerigen Suspensionen, bei welcher die Suspension in einer Mischvorrichtung mit einem Flockungshilfsmittel vermischt wird und die mit dem Flockungshilfsmittel versetzte Suspension der Aufgabestelle einer Entwässerungseinrichtung zugeführt wird, wobei zwischen der Mischvorrichtung und der Aufgabestelle eine Reaktionszone eingeschaltet ist, in welcher eine mechanische Beanspruchung der Suspension vermieden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktionszone von einem Reaktionsgefäss (1) mit veränderbarem Fassungsraum gebildet ist.