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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Entstaubung von vorzugsweise intermittierend und wechselweise an verschiedenen Orten einer Anlage anfallenden Abgasen, wie z. B.
Abgase aus Kokereien mit Trockenlöschanlagen.
Es ist bekannt, die abströmenden Abgase mittels eines Saugzuges abzusaugen, hiebei nass zu reinigen und im gereinigten Zustand an die freie Atmosphäre abzugeben. Zu diesem Zweck müssen für die verschiedenen Antriebe elektrische Leitungen verlegt werden, die insbesondere bei bewegbaren Anlagen Anlass zu Störungen geben können.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, den Nasswäscher mit der Saugzugeinrichtung zu verbinden und für den Betrieb der Einrichtung ein aufladbares Aggregat zu verwenden. Bei Kokereien fällt das Abgas an den einzelnen Abgasquellen periodisch an, je nachdem welche Verkokungskammer chargiert bzw. gedrückt wird. Zu diesem Zweck sind verfahrbare Entstaubungsanlagen bekanntgeworden, die mit rotierenden Maschinen ausgestattet sind, so dass die Ofenkonstruktion durch periodisch anfahrende Schwungmassen beansprucht wird. Entsprechend dem maschinellen Aufwand sind diese Anlagen auch sehr teuer. Daher ist es ein weiterer Zweck der Erfindung, derartige Entstaubungsanlagen zu vereinfachen.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abgase durch Ejektorwirkung eines Dampfstrahls in einen Nasswäscher gesaugt werden und Waschflüssigkeit durch Dampfdruck in den Nasswäscher gedrückt wird, wobei dieser Dampfdruck aus demselben Speicher geliefert wird, dem auch der für den Betrieb des Ejektors benötigte Dampf entnommen wird. Insbesondere wird sowohl der Dampf als auch die Waschflüssigkeit dem Dampfspeicher entnommen bzw. wird die Waschflüssigkeit einem Wasserbehälter entnommen, der mit dem aus dem Dampfspeicher stammenden Dampf unter Druck gesetzt wird.
Vorzugsweise wird in den Nasswäscher Heisswasser gedrückt, welches infolge Entspannung auf Atmosphärendruck im Nasswäscher teilweise verdampft, wobei der Dampf den Ejektor betreibt, der gleichzeitig als Nasswäscher ausgebildet ist, während das nicht verdampfte Wasser als Waschflüssigkeit dient.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die Entstaubungseinrichtung neben einem Dampfstrahlejektor, der gleichzeitig als Nasswäscher dient, und einem Tropf chenabseheider einen Dampfspeicher umfasst, der sowohl den Dampf für den Ejektor als auch den Druck zur Förderung der Waschflüssigkeit liefert. Insbesondere ist der Dampfspeicher dampfseitig mit dem Ejektor, der gleichzeitig als Nasswäscher dient, verbunden und ist vorzugsweise der Dampfspeicher auch mit einem Waschflüssigkeitsbehälter verbunden, der wasserseitig an den als Nasswäscher ausgebildeten Ejektor angeschlossen ist. Gegebenenfalls ist der Dampfspeicher wasserseitig mit dem als Ejektor ausgebildeten Nasswäscher verbunden.
Gemäss einem weiteren Erfindungsmerkmal ist bei fahrbaren Vorrichtungen der vorzugsweise quer zur Fahrtrichtung und geneigt angeordnete Dampfspeicher als Treibspeicher ausgebildet, aus dessen Wasserraum über eine Drosseleinrichtung eine Heisswasserleitung in den als Saugzug und Nasswäscher ausgebildeten Ejektor führt.
Bei der Verwendung der Erfindung bei Kokereien mit Trockenlöschanlagen ergibt sich der energetische Vorteil, dass der in der Trockenlöschanlage erzeugte Wasserdampf in der erfindungsgemässen Anlage als Antriebsmittel verwendet werden kann, wodurch der Aufwand für Fremdenergie bedeutend reduziert wird.
Die Erfindung ist in den Fig. 1 bis 5 beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 die Schaltung einer Entstaubungseinrichtung, Fig. 2 eine Schaltungsvariante zu Fig. l, Fig. 3 eine weitere Schaltungsvariante, Fig. 4 und 5 die Anordnung eines Dampfspeichers in Grund-und Aufriss.
In Fig. 1 ist eine Entstaubungsanlage schematisch dargestellt, bei der die durch Pfeile --12-angedeuteten Abgase mittels einer Haube --13-- erfasst und über einen Nasswäscher-l-mit nachgeschaltetem Tröpfchenabscheider-2-- geleitet sowie gemäss Pfeil --9-- der freien Atmosphäre zugeleitet werden. Der Nasswäscher --1-- ist venturiförmig ausgebildet und weist an seiner engsten Stelle Öffnungen - auf, durch welche die Waschflüssigkeit aus einem Wasehflüssigkeitsbehälter-4-über die Leitung --15- dem Abgasstrom zugeführt wird.
Der Abgasstrom wird durch einen Dampfstrahl, der durch den Nasswäscher hindurchgeführt ist, gefördert, da der Nasswäscher-l-als Ejektor ausgebildet ist und somit die Funktion einer Saugzugeinrichtung übernimmt. Der Dampf wird durch die Leitung --10-- herangeführt, die vom Dampfraum des Dampfspeichers-3-über ein Regelventil --16-- in den Nasswäscher-l- führt. Die Trennung des Dampfspeichers --3-- vom Waschflüssigkeitsbehälter --4-- hat den Vorteil, dass dadurch als Waschflüssigkeit Wasser jeder Qualität verwendet werden kann. Zur Regelung des Druckes der Waschflüssigkeit ist eine Drosseleinrichtung --5-- vorgesehen.
Ist hingegen der Reinheitsgrad des
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Wassers genügend, vereinfacht sich die Schaltung auf jene der Fig. 2, wobei der Dampf Speicher-3- dampfseitig über die Leitung --10-- und wasserseitig über die Leitung --6-- mit dem Ejektor verbunden ist. Gegebenenfalls lässt sich die Schaltung noch weiter vereinfachen, indem gemäss Fig. 3 der Dampfspeicher --3-- als Treibspeicher geschaltet ist, von dem Wasser mit Siedetemperatur über die Leitung --6-der Drosseleinrichtung --5-- zugeführt wird, wodurch es im Ejektor des Nasswäschers-l-zu einer teilweisen Verdampfung des sich entspannenden Heisswassers kommt. Dies bewirkt, dass in der Düse des Ejektors nicht nur Dampf sondern auch Wassertröpfchen strömen, wobei die letzteren die Funktion der Waschflüssigkeit übernehmen.
Der Tröpfchenabscheider ist in beliebiger Form ausgebildet und weist, wie die Fig. 1 bis 3 zeigen, eine Fallwand --17-- auf, längs der die mit Flüssigkeitströpfchen beladenen Abgasströme umgeleitet werden, wobei es zur Flüssigkeitsabscheidung kommt. Die Flüssigkeit wird in Trichter gesammelt und über die Leitung --8-- mit den abgeschiedenen Verunreinigungen als Schlammwasser abgeführt.
In den Fig. 4 und 5 ist im Auf- und Grundriss ein schräg angeordneter Dampfspeicher --3-- dargestellt, der eine Schlingerwand --11-- aufweist, die im Dampfraum eine Öffnung --18-- trägt, durch welche die durch die Schlingerwand bedingte Trennung des Dampfraumes aufgehoben wird. Der Dampfspeicher ist quer zur Fahrtrichtung --19-- der Vorrichtung geneigt angeordnet. Die schräge Anordnung bewirkt eine Lenkung des Umlaufes, wodurch der Dampfraum verkleinert werden kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren und die Einrichtung werden besonders günstig bei bewegbaren Entstaubungseinrichtungen verwendet, wobei die Dampfspeicher zwecks Aufladung in den Betriebspausen an einen Dampferzeuger angeschlossen werden. Gegebenenfalls kann auch ein Dampfspeicher-Wechselsystem verwendet werden. Die benötigte Waschflüssigkeit kann dabei in getrennten Gefässen mitgeführt werden.
Dieses Verfahren ist besonders wirtschaftlich bei Kokstrockenkühlanlagen, da bei derartigen Anlagen Dampf im Überschuss anfällt, der in der Kokerei selbst keine Verwendung findet. Anderseits fallen bei Kokereien nicht nur Abgase aus der Befeuerung der Verkokungsöfen an, sondern auch auf der Produktseite, d. h. beim Einfüllen der zu verkokenden Kohle in die Verkokungskammern und beim Stossen des garen glühenden Kokses sowie beim Überführen desselben in die Kokslöschstation bzw. Trockenlöschstation. Da die Abgase bei den drei letztgenannten Emissionsquellen betriebstechnisch an verschiedenen Stellen jedoch mit bestimmter Gesetzmässigkeit anfallen, eignet sich zur Reinigung der Abgase die erfindungsgemässe fahrbare Einrichtung besonders.
Zwecks Vereinfachung der Darstellung in den Fig. 1 bis 5 wurden die Ladeeinrichtungen der Speicher nicht dargestellt. Zur Ladung der Speicher eignen sich die bekannten Systeme mit Heisswasserzuführung, Dampfeinblasung sowie mit eventuell eingebauten Heizflächen. Gleichfalls können für die wirtschaftliche Ausgestaltung der Speicher Einbauten verwendet werden, welche die natürliche Zirkulation während der Ladung und Entladung verbessern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Entstaubung von vorzugsweise intermittierend und wechselweise an verschiedenen Orten einer Anlage anfallenden Abgasen, wie z. B. Abgase aus Kokereien mit Trockenlöschanlagen, da-
EMI2.1
einen Nasswäscher gesaugt werden und Waschflüssigkeit durch Dampfdruck in den Nasswäscher gedrückt wird, wobei dieser Dampfdruck aus demselben Speicher geliefert wird, dem auch der für den Betrieb des Ejektors benötigte Dampf entnommen wird.