<Desc/Clms Page number 1>
Desensibflisierungszusainmensetzung zur Desensibilisierung belichteter vorsensibilisierter Druckplatten
Gegenstand der Erfindung sind Desensibilisierungszusammensetzungen zur Desensibilisierung belichteter vorsensibilisierter Druckplatten.
Die Herstellung von lithographischen Druckplatten durch photographische Einrichtungen ist in der Drucktechnik ein bekanntes Verfahren und wird in diesem Fach als Photolithographie bezeichnet. Bei diesem System der Photoreproduktion wird die Druckoberfläche durch den Einfluss von Licht auf eine lichtempfindliche Schicht vorgebildet. Die erste Stufe dieses Verfahrens besteht darin, dass man eine vorsensibilisierte Druckplatte herstellt, indem man eine Schicht eines lichtempfindlichen Materials auf einer Basisfolie, gewöhnlich ein Metall, wie Aluminium oder Zink, anbringt. Die vorsensibilisierte Platte wird dann einem Lichtmotiv ausgesetzt, dessen Wirkung darin besteht, eine Härtung oder Verharzung der lichtempfindlichen Schicht in dem mit Licht getroffenen Gebiet zu bewirken.
Danach wird die belichtete Platte entwickelt, indem man den nichtgehärteten Teil der lichtempfindlichen Schicht herauslöst, wobei ein gehärtetes Abbild, entsprechend dem eingestrahlten Licht, auf der Basis zurückbleibt. Die Platte wird dann mit Druckfarbe behandelt, die an dem gehärteten Abbild, aber nicht an den nichtbedeckten Metallflächen der Platte, die oleophob sind, haften bleibt. Eine Harz-Ätzung ist im allgemeinen erforderlich, um die nicht mit einem Abbild versehenen Metallflächen zu reinigen und sie in einem Farbe-abstossenden Zustand zu erhalten.
Die vorher genannte Behandlung ist als Desensibilisierung bekannt und die Harzätze als Desensibilisator. Danach wird die Platte in eine Presse gegeben, und bedruckte Kopien werden abgezogen. Vorsensibilisierte Druckplatten wurden früher hergestellt, indem man ein Bichromat-Kolloid, wie Gelatine oder Albumin, als lichtempfindliche Schicht verwendete, die in Gegenwart von Licht unlöslich wurde. Später wurden die Platten unter Verwendung von lichtempfindlichen Diazoverbindungen, die beim Einwirken aktiver Lichtstrahlen Polaritätsumkehr erleiden, hergestellt.
Neuerdings konzentriert sich ein grosser Teil der Aufmerksamkeit auf photopolymere Systeme, in denen eine photopolymerisierbare Schicht, die einen Photosensibilisator und eine monomere Verbindung enthält, aktivem Licht ausgesetzt wird, wobei das Monomere in den bestrahlten Flächen, die dann die Druckoberfläche liefern, polymerisiert. Eine besonders wirksame Druckplatte, die auf Photopolymerisation basiert, ist in der USA-Patentschrift Nr. 3, 376, 138 erwähnt und in Einzelheiten in der USA-Patentschrift Nr. 3, 376, 139 beschrieben. In ihr ist die lichtempfindliche Schicht ein sensibilisiertes Präpolymer eines Allylesters, das in Gegenwart von aktiver Bestrahlung vernetzt und dabei ein gehärtetes Abbild von beachtlicher Zähigkeit und Dauerhaftigkeit bildet.
Verwendet man ein solches Abbild als Druckoberfläche, ist es tatsächlich in der Lage, von 100 000 bis 500 000 Abbildungen zu liefern, ohne bemerkenswerte Zerstörung.
<Desc/Clms Page number 2>
Obgleichdieses Verfahren einen anerkannten technischen Fortschritt darstellt, besteht eine Schwierigkeit darin, dass die Druckplatten, die auf photopolymerisierbaren Verfahren beruhen, schwer zu desensibilisieren sind. Man kann daher sagen, dass es oft schwierig ist, eine saubere Entfernung des nichtgehärteten, photopolymerisierbaren Überzugs in den nichtbelichteten Teilen der Platte zu erreichen.
Offensichtlich bleibt selbst nach sorgfältigem Scheuem während der Entwicklung etwas der nichtbelichteten Schicht auf den Unterlagen absorbiert. Geschieht dies, ist es oft schwierig, saubere Nichtbildflächen zu erhalten. Als Folge können die Platten Abdrucke mit getöntem oder unsauberem Hintergrund liefern.
Es wäre daher sehr wünschenswert, solche Streifen und/oder Fleckenbildungstendenzen auf lithographischen Druckplatten, die sich von photopolymerisierbaren Überzügen ableiten, zu vermeiden.
Es wurde nun gefunden, dass ausgezeichnete photolithographische Druckplatten, die auf photopolymerisierbaren Schichten beruhen und frei von streifenbildenden und fleckenbildenden Tendenzen sind, dadurch erhalten werden können, wenn die Desensibilisierungszusammensetzung aus einem angesäuerten wässerigen hydrophilen Harzkolloid besteht, dessen Säureanteil mindestens zum Teil aus Fluorwasserstoffsäure besteht und welches ausserdem Wasserstoffperoxyd als Schaumverhütungsmittel enthält.
Bei der Durchführung der Erfindung wird zuerst ein photopolymerisierbares Element hergestellt, in- demman eine lichtempfindliche Polymerisatschicht auf eine metallische Unterlage anbringt. Dies Ele- ment wird dann mit einem Lichtmotiv belichtet, und es bildet sich ein gehärtetes, polymerisiertes Ab- bild. Die ungehärteten Teile in den nichtbelichteten Flächen werden herausgelöst, und die entwickelte Platte wird dann mit der erfindungsgemässen Fluorwasserstoffsäure/Wasserstoffperoxyd-Desensibilisie- rungszusammensetzung desensibilisiert. Die erhaltene Platte wird dann in eine Presse gegeben und es wer- den Kopien gedruckt. Die so erhaltenen Kopien sind frei von Verfärbungen oder Verschmierungen des
Hintergrundes.
Bei jeder normalerweise flüssigen oder festen photopolymerisierbaren ungesättigten organischen
Verbindung lässt sich das erfindungsgemässe Mittel mit Erfolg anwenden. Besonders günstig war der
Effekt bei Verbindungen, die äthylenisch ungesättigt sind, d. h. die mindestens eine nichtaromatische
Doppelbindung zwischen benachbarten Kohlenstoffatomen enthalten. Verbindungen, die besonders ge- eignet sind, sind die photopolymerisierbaren Vinyl-oder Vinylidenverbindungen, die eine CH2 =
C. Gruppe enthalten, die durch direkte Bindung zu einer negativen Gruppe, wie Halogen, C = 0, C=N,
CONH2, C=C, 0 oder Aryl aktiviert ist.
Die äthylenisch ungesättigten organischen Verbindungen schliessen sowohl Monomere und Präpolymere mit restlichen ungesättigten Bindungen ein, sie können entweder allein oder in Mischung verwendet werden, um die physikalischen Eigenschaften, wie Mole- kulargewicht und Härte des fertigen Polymerisatabbildes, zu variieren. So ist es anerkannte Praxis, um ein Vinylpolymerisat mit den gewünschten physikalischen Eigenschaften zu erhalten, es in Gegenwart geringer Menge einer ungesättigten Verbindung, die mindestens zwei terminale Vinylgruppen enthält, die jeweils an ein Kohlenstoffatom in einer geraden Kette oder in einem Ring gebunden sind, zu poly- merisieren. Die Funktion solcher Verbindungen ist, die Polyvinylkette zu vernetzen.
Diese Technik, wie sie in der Polymerisation verwendet wird, wird von Kropa und Bradley in Bd. 31, Nr. 12 der "Indu- strial and Engineering Chemistry" [1939], beschrieben. Typisch für solche Vemetzungsmittel für den hierin beschriebenen Zweck sind Triallylcyanurat, Divinylbenzol, Divinylketon u. ähnl. polyungesättig- te Verbindungen. Allgemein gesagt gilt, wenn man die Menge des Vernetzungsmittels erhöht, so wird auch die Härte des erhaltenen Polymerisats in dem Bereich, worin das Verhältnis von Monomerem zu
Vemetzungsmittel zwischen 10 : 1 bis 50 : 1 schwankt, erhöht.
Die Desensibilisierungswirkung ist besonders ausgeprägt, wenn das lichtempfindliche polymerisier- bare Material ein teilweises polymerisiertes Monomeres ist, das noch restliche Zentren, die nicht ge- sättigt sind, enthält. In dieser Beziehung sind eine bemerkenswert wirksame Klasse von Verbindungen die vernetzbaren Allylharze, die man durch Additionspolymerisation eines additionspolymerisierbaren Allylcarbonsäureesters erhält, der eine Vielzahl von aliphatischen, äthylenisch ungesättigten Bindungen, vorzugsweise 2 bis 4, besitzt, von denen mindestens eine eine Allylestergruppierung darstellt.
Die
Polymerisation wird unter Bedingungen durchgeführt, wie sie an anderer Stelle beschrieben werden, dass mindestens eine der äthylenisch ungesättigten Bindungen, vorzugsweise eine der Allylestergruppierun-
EMI2.1
EMI2.2
gesättigte Gruppe trägt, vorzugsweise eine Allylestergruppe. Es sind diese restlichen, ungesättigten Zentren, die solchen Harzen die Fähigkeit verleihen, dass sie photopolymerisiert werden können, wenn
<Desc/Clms Page number 3>
sie als lichtempfindliche Überzüge benutzt und erfindungsgemäss desensibilisiert werden.
Die vorher beschriebene Art der Polymerisation von Allylestermonomeren ist eine bekannte Technik, und sie stützt sich darauf, dass die Polymerisation zwischen den Allylmonomeren schneller erfolgt als die Vernetzung der Allylestergruppen oder anderer ungesättigter Gruppen in dem Harzpolymeren. Dieser Unterschied in der Reaktivität macht es möglich, dass man die nichtvernetzten allylischen Harze herstellen und isolieren kann. Der letztere Typ der Harze sind Feststoffe, die sich bei Raumtemperaturen im Wasser lösen und sie enthalten einen geringen Prozentsatz des verwendeten Monomeren, so dass die Schicht beim Vernetzen oder bei der Photopolymerisation durch aktinische Strahlung sehr wenig schrumpft.
Die vorher erwähnten physikalischen Eigenschaften gehören zu denjenigen, die die nichtvernetzten allylischen Harze als hervorragende Materialien für die Herstellung der vorsensibilisierten Druckplatten auszeichnen.
Die vemetzbaren Allylesterharze, die durch das erfindungsgemässe Mittel desensibilisierbar sind, fallen im allgemeinen in die folgenden Klassen : a) Präpolymere, die sich von Allylestern von ungesättigten monobasischen Säuren ableiten und entweder die allgemeine Formel
EMI3.1
cinnamalacetat, Allylfuroat und Allylfurfurylacrylat. In den hier verwendeten Formeln soll R eine Al- lylgruppe bedeuten, n kann eine ganze Zahl von 1 bis einschliesslich 17 sein mit der Ausnahme, dass dort, wenn die Säure ungesättigt ist, n 2 bis 17, y 1 oder 2 und X Halogen, Hydroxyl, Phenyl, subst.
Phenyl oder die Furfurylgruppe oder ein Alkyl oder Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten. b) Präpolymere von Allylestern ungesättigter monobasischer Säuren, wie Allylmethacrylat mit Bu- tadien, Allylmethacrylat mit Methylmethacrylat, Allylmethacrylat mit Styrol, Allylmethacrylat mit Vinylidenchlorid, Allylcrotonat mit Methylmethacrylat, Allylcrotonat mit Styrol, Allylcrotonat mit Vinylchlorid, Allylcrotonat mit Vinylacetat, Allylcrotonat mit Vinylidenchlorid, Allylcrotonat mit Diäthylenglykolmaleat, Allylcinnamat mit Vinylidenchlorid, Allylcinnamat mit Styrol, Allylcinnamat mit Cinnamylcinnamat, Allylfuroat mit Styrol und Allylfuroat mit Vinylidenchlorid.
c) Präpolymere, die sich von Allylestern von aliphatischen Carbonsäuren ableiten, die zwei oder
EMI3.2
oder
ROOCOR, wie Diallyloxalat, Diallylmalonat, Diallylsuccinat, Diallylsebacat, Diallylmaleat, Diallylfumarat, Diallylitaconat, Diallyltartrat, Diallylcarbonat, Diallyladipat, Triallylcitrat, Triallylcarballylat, Diallylmalat und Diallylcitraconat. d) Präpolymere von Allylestern von aliphatischen Carbonsäuren, die zwei oder mehr Allylgruppen besitzen, wie Diallyloxalat mit Vinylidenchlorid, Diallyloxalat mit Styrol, Diallylmalonat mit Vinylidenchlorid, Diallylsuccinat mit Vinylacetat, Diallylsuccinat mit Vinylidenchlorid, Diallylsuccinat mit Polyvinylacetat, Diallyladipat mit Vinylidenchlorid, Diallylsebacat mit Vinylidenchlorid, Diallylmaleat mit Methylmethacrylat, Diallylmaleat mit Styrol,
Diallylmaleat mit Vinylidenchlorid und Diallylcarbonat mit Methylmethacrylat.
In der aromatischen Reihe leiten sich die vemetzbaren Copolymerharze von Allylestern ab, in de- nendie Säure üblicherweise zur Benzol-Naphthalin-Reihe gehört und Cyanursäure, typische Monomeren sind Diallylisophthalat, Diallylterephthalat, Diallylorthophthalat, Triallylmellitat, Tetraallylpyromellitat und Triallylcyanurat.
Zur Herstellung der vernetzbaren Allylharze, die ebenso als Präpolymere bekannt sind, werden die monomeren Materialien in bekannter Art polymerisiert unter Bildung einer Lösung des löslichen Poly-
<Desc/Clms Page number 4>
merisates indem Monomeren bis zu dem Punkt kurz vor der Gelierung, die dann eintritt, wenn die Ver- netzung des Polymeren den Punkt erreicht, wo es in dem Monomeren unlöslich wird. Diese Polymeri- satlösungen oder Kleblack- bzw. Filmlösungen werden dann in eine Lösungsmittel-lösliche Präpolyme- renfraktion und eine monomere Fraktion getrennt. Dies wird durch Behandlung mit einem Lösungsmittel erreicht, das das Monomere löst, während der polymerisierte Teil ausgefällt wird, oder durch andere
Hilfsmittel, die ein lösliches Präpolymer, das praktisch frei von Monomeren ist, liefert.
Ein typisches
Verfahren zur Trennung solcher vemetzbaren Präpolymeren ist in der USA- Patentschrift Nr. 3, 030, 341 beschrieben.
Ein anderes wichtiges, lichtempfindliches, polymerisierbares System, in dem die erfindungsgemäss I sensibilisierende Zusammensetzung wirksam ist, schliesst die Polyester von o, ss-äthylenisch, o, ss-Di- carbonsäuren ein und äthylenisch ungesättigte Verbindungen, die damit copolymerisiert sind von der
Art, wie sie in der USA-Patentschrift Nr. 2, 673, 151 beschrieben sind.
Eine andere Klasse von lichtempfindlichen Photopolymersystemen, die mit der Desensibilisierungs- zusammensetzung, wie sie hier beschrieben ist, verträglich sind, schliessen Polyvinylaraphenone der Art ein, wie sie in der USA-Patentschrift Nr. 2, 831, 768 beschrieben sind, und Zimtsäurederivate, beson- ders Polyvinylcinnamat. Solche lichtempfindlichen Zimtsäurederivate sind in der Photolithographie gut bekannt, und in diesem Zusammenhang wird auf"Light Sensitive Systems" von Jaromer Kosar [1965], herausgegeben von John Wiley and Sons, Inc., verwiesen.
Um Überzüge zu erhalten, die mit ausreichender Geschwindigkeit photopolymerisieren, so dass sie technisch verwertbar sind, ist es im allgemeinen nötig, dem Polymerisat ein Sensibilisierungsmittel zu- zusetzen, das die aktive Strahlung absorbiert, so dass es in freie Radikale dissoziiert, die die vollstän- dige Polymerisation der polymerisierbaren Verbindungen beschleunigen, gleich ob es sich um ein Mo- nomeres oder teilweise Polymerisiertes oder ein Präpolymeres oder Mischungen dieser Art handelt.
Als
Sensibilisierungsmittel können verwendet werden : Äther von Benzoin, wie der Methyläther von Benzoin;
Benzophon, p, p r-subst. Benzophenone, wie 4, 4'-Bis- (dimethylamino)-benzophenon und 4, 4'-Bis- - (diäthylamino)-benzophenon-, oder
EMI4.1
und 1,5-Bis- (l-anthrachinonylamino)-anthrachinon und Kombinationen davon.
Andere wertvolle Sensibilisierungsmittel schliessen ein : mehrkemige Chinone, wie Xanthon, 1, 2-Benzantbrachinon- 2-Mathyl-anthrachinon 2-Methyl-anthrachinon; einkernige Chinone, wie2, 5-Diphenyl-p-chinon ; aromatische a-Diketone, wie Benzil;
EMI4.2
5, 6-Methylendioxyhydrmdon-li subst. ss-Naphthoselenazoline, wie 1-Methyl-2-acetyl-methylen-ss-napthoselenazolin,- subst. ss-Benzothiazoline, wie 3 -Methyl-2-benzoylmethylenbenzothiazolin; subst. ss-Napthothiazoline, wie 1-Methyl-2-benzoylmethylen-ss-naphthothiazolin ;
Anthrone, wie Anthron ;
EMI4.3
Die Konzentration des Sensibilisators in der photopolymerisierbaren Zusammensetzung hängt von der Empfindlichkeit ab, die dem vorhandenen vemetzbaren Allylesterharz eigen ist. In einem typischen Fall, bei dem das Harz das Präpolymerisat eines Diallylisophthalats ist, werden von 1 bis 20, vorzugsweise 1, 5 Gew.-%, bezogen auf das Präpolymere, 1, 4-Bis- (1- anthrachinonylamino) - anthrachinon empfohlen. Einige Sensibilisatoren, wie p, p'-subst. Benzophenone, z. B. 4, 4'-Bis- (dimethylamino)- - benzophenon, verursachen auch in einer Menge, die geringer ist als 1, 5 Gew. -%, eine beachtliche Zunahme in der Empfindlichkeit gegenüber aktivem Licht. Der Sensibilisator wird durch die aktive Bestrahlung angeregt, und als Folge davon startet er die Polymerisation.
Man nimmt an, dass der Mechanismus dieser Reaktion so verläuft, dass der Sensibilisator durch die aktive Bestrahlung oder durch die Absorption von Energie in freie Radikale dissoziiert, und die freien Radikale die Vernetzung des Präpolymeren starten und es unlöslich machen.
Die Zugabe von Sensibilisator zu dem polymerisierbaren Material erhöht dessen Empfindlichkeit gegenüber aktivierten Strahlen um den Faktor von 100 bis 200. Bei der Bestrahlung polymerisiert der Filmüberzug genügend schnell und kann daher bei den üblichen Verfahren zur Herstellung von Platten verwendet werden.
<Desc/Clms Page number 5>
Die Metalle der Unterlagen, die hierin verwendet werden, sind widerstandsfähig gegenüber Farbe oder oleophob, wenn solches Metall die nicht zum Drucken verwendeten Oberflächen der fertig herge- stellten Platte bildet. Die im allgemeinen als Unterlagen verwendeten Metalle sind Aluminium, Zink oder nichtrostender StahL Die vorher erwähnten vorsensibilisierten Platten werden in lithographische Druckplatten durch Ein- wirkung von Licht umgewandelt, wobei die photohärtbare oder vernetzbare polymere Verbindung in den belichteten Stellen polymerisiert oder gehärtet wird. Die Platte wird dann entwickelt, indem man die nichtgehärteten oder unpolymerisierten Verbindungen auswäscht, die dem nichtbelichteten Teil der
Platte entspricht, wobei man jetzt die oleophobe Metallgrundschicht entblösst.
Die Flüssigkeiten, die man verwendet, um den nichtpolymerisierten Überzug in den ausgesetzten
Flächen des photographischen Elementes zu entfernen oder auszulösen, sind vorteilhaft relativ hochsie- dende organische Lösungsmittel von der Art, wie sie im allgemeinen in lithographischen Betrieben ver- wendet werden. Ein bevorzugtes Lösungsmittel ist Tetrahydrofuriürylphosphat ; zu ebenfalls ausgezeich- neten Lösungsmitteln gehören aromatische Kohlenwasserstoffe und ihre chlorierten Derivate, wie Toluol, Xylol, chlorierteXylo- le, Xylol und chloriertes Toluol ; und chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Trichloräthylen und Trichloräthan ; höher siedende Ketone ;
EMI5.1
Diäthylenglykolmonoäthylätherund dieCar-bonsäuren von solchen Glykolmonoäthern.
Solche Lösungsmittel können entweder allein oder in Mischung oder als Emulsionen in Wasser verwen- det werden. Die Lösungsmittel werden im allgemeinen in Kombination mit einer Scheuerbehandlung angewendet.
Nun wird die Platte in üblicher Weise desensibilisiert, aber unter Verwendung des neuen erfindungs- gemässen Desensibilisators, dann wird die Platte in eine Druckpresse eingesetzt und Kopien werden ab- gezogen. Die so erhaltenen Kopien sind bemerkenswert sauber und zeigen keine Strichelungen oder Ton in den Hintergrundflächen. Dies könnte nicht erreicht werden, wenn der übliche Säure-Harz-Desensibi- lisator verwendet werden würde.
Die erfindungsgemässenDesensibilisierungs-Zusammensetzungen werden hergestellt, indem man ein hydrophiles Kolloid der Art, wie sie im allgemeinen zur Herstellung von Harz-Desensibilisatoren ver- wendet werden, in einer verdünnten wässerigen sauren Lösung löst, in der mindestens ein Teil der Säure
Fluorwasserstoffsäure ist und die eine geringere Menge Wasserstoffperoxyd enthält. Es wurde gefunden, dass die Anwesenheit von Fluorwasserstoffsäure nötig ist, um die Entfernung von all den nichtgehärteten
Präpolymeren in den belichteten Flächen zu bewirken und damit einen sauberen Hintergrund, der frei von Streifen und Verschmierungen ist, zu liefern.
Andere Säuren, die man normalerweise zur Herstel- lung von Desensibilisator-Harzlösungen verwendet, wie Phosphorsäure, sind nicht in der Lage, das ge- samte nichtgehärtete Präpolymerisat zu entfernen.
Das Wasserstoffperoxyd kann in situ gebildet werden oder direkt zu der Desensibilisator-Formulie- rung zugefügt werden. In einigen Fällen mag es wünschenswert sein, Wasserstoffperoxyd-Stabilisatoren zu verwenden, um die Stabilität während des Lagerns der Desensibilisatoren-Zusammensetzung zu ver- längern oder um ihre Zersetzung im Gebrauch zu verhindern. Solche Stabilisierung von Wasserstoffper- oxyd ist auf diesem Gebiet gut bekannt.
Es wurde gefunden, dass die Anwesenheit von Wasserstoffperoxyd nötig ist, um ein übermässiges
Schäumen zu verhindern, das auftritt, wenn man Fluorwasserstoffsäure verwendet.
Die Fluorwasserstoffsäure kann als einzige saure Komponente dienen oder in Kombination mit
Phosphorsäure oder andern, auf diesem Gebiet bekannten Säuren verwendet werden.
Obgleich die Mengen der Zutaten in der erfindungsgemässen Desensibilisierungs-Zusammensetzung
EMI5.2
peroxyd soviel wie erforderlich ist, um das Schäumen zu verhindern, wogegen die Menge von Fluorwasserstoffsäure soviel beträgt, dass sie das gesamte, nichtgehärtete Präpolymerisat in den Nichtdruckflächen der Platte effektiv entfernt. Die Gehalte der Zutaten sind auf Gewichtsbasis ausgedrückt.
Das folgende Beispiel erläutert dies näher.
Eine typische Zusammensetzung der photosensibilisierenden Überzugslösung, die man zur Herstellung der Druckplatten verwendet, wird folgendermassen hergestellt :
<Desc/Clms Page number 6>
EMI6.1
<tb>
<tb> 12 <SEP> g <SEP> Diallylisophthalatsäure <SEP> Präpolymer
<tb> 55 <SEP> g <SEP> Xylol
<tb> 33 <SEP> g <SEP> Pentoxon <SEP> (4-Methoxy-4-methyl-penatanon-2)
<tb> 0, <SEP> 1 <SEP> g <SEP> Benzil
<tb> 0, <SEP> 1 <SEP> g <SEP> Mchler <SEP> Is <SEP> Keton <SEP>
<tb> 0, <SEP> 4 <SEP> g <SEP> Xanthon
<tb>
Das Präpolymerisat wird in Xylol gelöst und zur Entfernung unlöslicher Anteile durch Filtration oder Zentrifugieren gereinigt. Die Photosensibilisatoren, Benzil, Michler's Keton und Xanthon werden in Pentoxon gelöst und mit der Polymerisatlösung innigst vermischt. Die Überzugslösung ist dann für den
Gebrauch fertig.
Diese Lösung wird auf eine Aluminiumfolie aufgetragen, beispielsweise durch eine Walzenüberzugstechnik, wobei man einen einheitlichen Überzug von 0, 0025 mm Dicke erhält. Nachdem ein Teil des Lösungsmittels verdampft wurde, wird die Platte 5 min lang auf zirka 520C erhitzt, um das meiste des restlichen Lösungsmittels zu entfernen. Nach dem Abkühlen erscheint der photosensitive Überzug als farbloser, trockener Film auf der Metalloberfläche.
Die überzogene Platte wird unter verminderter Lichteinwirkung gehandhabt, wie man es im allgemeinen in der plattenherstellenden Industrie macht.
Die Platte wird mit einer negativen Maske oder einem durchlässigen Film bedeckt und durch die Maske mit einem Kohlelichtbogen-Quecksilberdampf- oder einer andern UV-Lichtquelle bestrahlt. Nach der Belichtung wird die Platte entwickelt, um das nichtgehärtete Polymerisat zu entfernen, indem die Platte mit Xylol, 1, 1, 1-Trichloräthan, Methyläthylketon, Trichloräthylen oder einer Mischung von ähnlichen Lösungsmitteln bedeckt wird. Die Kontaktzeit beträgt zirka 1 min, danach wird das Entwicklungslösungsmittel mit Wasser abgespült. Das Abbild, das aus dem lichtgehärteten Harz besteht, ist an diesem Punkt sichtbar.
Nach dem Abspülen und nach der Entfernung des überschüssigen Wassers wird die Platte mit dem erfindungsgemässen sauren Harz-Desensibilisator behandelt. Der Desensibilisator wird auf übliche Art angewendet, die darin besteht, dass man den Desensibilisator auf die Platte fliessen lässt, u. zw. unter Verwendung einer Auftragvorrichtung, um gleichmässige Verteilung auf der Oberfläche der Platte zu erreichen. Die Behandlungszeit beträgt zirka 1 bis 1 1/2 min.
Die Ergebnisse, die man erhält, wenn man verschiedene belichtete Allylester-Präpolymerisatüber- züge mit verschiedenen Formulierungen der erfindungsgemässen Desensibilisatoren (Beispiel 1 bis 3) und mit typischen Harzbeizen, die man normalerweise verwendet (Vergleichsbeispiele A bis E) sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst :
<Desc/Clms Page number 7>
EMI7.1
<tb>
<tb> Desensibilisierende <SEP> Lösungen <SEP> und <SEP> ihre <SEP> Wirkung <SEP> beim <SEP> Entwickeln <SEP> der <SEP> Platten
<tb> Zusammensetzung <SEP> in <SEP> Vol.
<tb>
Beispiel <SEP> A <SEP> B <SEP> 1 <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> C <SEP> D <SEP> E
<tb> 40 <SEP> Bé <SEP> Gummi <SEP> arabicum <SEP> 97 <SEP> 55 <SEP> 54 <SEP> 80 <SEP> 80 <SEP> 85 <SEP> 54 <SEP> 95
<tb> Phosphorsäure, <SEP> 85% <SEP> 3----12 <SEP> 12 <SEP> 15 <SEP> 3
<tb> Fluorwasserstoffsäure, <SEP> 50%-1 <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 0, <SEP> 4 <SEP> -- <SEP> -- <SEP> -- <SEP>
<tb> Wasserstoffperoxyd, <SEP> 30% <SEP> -- <SEP> -- <SEP> 1,5 <SEP> 0,5 <SEP> 1,0 <SEP> -- <SEP> -- <SEP> 5
<tb> Wasser <SEP> -- <SEP> 44 <SEP> 43,5 <SEP> 7,3 <SEP> 7,0 <SEP> -- <SEP> 43 <SEP> -Schaum- <SEP> saubere <SEP> Platte, <SEP> saubere <SEP> Platte, <SEP> saubere <SEP> Platte, <SEP> saubere <SEP> Platte, <SEP> Verunreini- <SEP> Verunreini- <SEP> Verunreinibildung <SEP> schäumt <SEP> stark, <SEP> kein <SEP> Schaum, <SEP> kein <SEP> Schaum, <SEP> kein <SEP> Schaum,
<SEP> gungen <SEP> gungen <SEP> gungen
<tb> schlierig, <SEP> er- <SEP> keine <SEP> Schlie- <SEP> keine <SEP> Schlie- <SEP> keine <SEP> Schliefordert <SEP> grosse <SEP> ren <SEP> ren <SEP> ren
<tb> Sorgfalt
<tb>
<Desc/Clms Page number 8>
Aus diesen in der Tabelle zusammengestellten Ergebnissen ist ersichtlich, dass es nötig ist, dass die Desensibilisator-Zusammensetzung mindestens etwas Fluorwasserstoffsäure enthalten muss, um eine saubere schlierenfreie Platte zu liefern. Weiters ergibt sich aus der Tabelle, dass es nötig ist, um sowohl eine schlierenfreie saubere Platte als auch kein überschüssiges Schäumen zu erreichen, dass die Desensibilisator-Zusammensetzung genügend Wasserstoffperoxyd enthalten muss, normalerweise geringe Mengen, um solches Schäumen zu kontrollieren. Beispiel 2 ist die bevorzugte Zusammensetzung.
Beispiel 4 : Das Verfahren der vorhergehenden Beispiele wurde wiederholt, indem man Poly- viny1cinnamat an Stelle des Diallylisophthalat-Präpolymerisates verwendete. Allgemein gesprochen sind die Ergebnisse die gleichen, die man in den vorhergehenden Beispielen erhalten hatte.
Polyvinylcinnamat ist ein bekanntes handelsübliches Harz, und es ist auf dem chemischen Markt als KPR-Harz erhältlich als ein Produkt der Eastman Kodak Company, Rochester, New York.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Desensibilisierungszusammensetzung zur Desensibilisierung belichteter vorsensibilisierter Druckplatten, bei denen die lichtempfindliche Substanz eine photopolymerisierbare Schicht ist, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem angesäuerten, wässerigen, hydrophilen Harzkolloid besteht, dessen Säureanteil mindestens zum Teil aus Fluorwasserstoffsäure besteht, und welches ausserdem Wasserstoffperoxyd als Schaumverhütungsmittel enthält.