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Ski
Die Erfindung betrifft einen Ski, dessen Körper aus Holz oder Holzwerkstoff besteht und in den Belastungszonen mit einer Bewehrung aus Stahldrähten versehen ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, dem Ski jederzeit genau reproduzierbare Elastizität, weitgehende Torsionssteifigkeit und damit hervorragende Laufeigenschaften zu geben und ihn überdies jedem besonderen Verwendungszweck anpassen zu können. Der Herstellungsaufwand an Arbeit und Material ist vergleichsweise gering.
Moderne Holzskier aus Esche und Hickory, mehrschichtig verleimt, haben hervorragende Festigkeitseigenschaftenundsind auch fahrtechnisch sehr gut. Die Beschaffung und Auswahl geeigneter Hölzer wird aber wegen des grossen Bedarfes und des hohen Verschnittes - oft 50 bis 60%-immer schwieriger. Ein Ersatz durch andere Holzarten ist wegen der im allgemeinen zu stellenden hohen Ansprüche fast nicht mehr möglich.
Die Bemühungen der Skiindustrie sind daher seit geraumer Zeit darauf gerichtet, Holz durch Materialhöherer Festigkeit zu ersetzen, wie es auch versucht wird, billigere Holzsorten durch verschiedene Arten von Versteifungen zur Herstellung guter Skier brauchbar zu machen. So wurde bereits der Vorschlag gemacht, in Längsnuten der Skioberfläche Metall einzuspritzen. Es ist auch bekannt, Stahldrähte in eine Schicht einzubetten, die auf die Skioberfläche aufgebracht wird.
Wenn auch die Biegefestigkeit durch die Verbindung vom Holz mit andern Werkstoffen in der bisher bekannten Art erhöht werden konnte, so wurde jedoch eine für alle Belastungsfälle oder Sonderfälle befriedigende Lösung noch nicht gefunden.
Das Metallspritzverfahren kann nur Teile mit geringer Festigkeit liefern, da die in der Flamme ge- schmolzenen Partikelsich zu einem mehr oder weniger homogenen Körper zusammenfügen. Die Festigkeit liegt stets unter der des Ausgangsmaterials.
Daher waren die Bewehrungen entweder zur Erzielung einer hinreichenden Steifigkeit des Skis zu schwer oder sie ergaben bei allenfalls entsprechender Steifigkeit keinen genügenden Widerstand gegen Torsion, so dass auch solche bewehrte Skier bei höheren Geschwindigkeiten und auf nicht ganz ebenen Pisten leicht zum Flattern neigten.
Bei Skiern treten nämlich stets wechselnde Lasten mit wechselnden Auflagerentfernungen auf. Es zeigte sich, dass der Werkstoff Holz für diesen Lastfall hervorragend geeignet ist und dass es grosse Schwierigkeiten bereitet, die Werte eines guten Holzes mit irgendeinem andern Material zu erreichen.
ImBereich kleiner Durchbiegungen, etwa 5 bis 10% der Auflagerweiten, ist die Verlängerung bzw.
Stauchung aufgebrachter Verstärkungselemente sehr klein, etwa 0, 05 bis 0, 1% der Gesamtlänge. Es muss deshalb die Werkstoffauswahl für die Verstärkung nicht nach dem Gesichtspunkt hoher Zerreissfestigkeit, sondern nach der Grösse aufbringbarer Lasten im Dehnungsbereich bis etwa 0, 20/0 erfolgen.
Dabei zeigt sich schon bei flüchtiger Betrachtung der Zug-Dehnungskurven sehr deutlich, dass die bisher hauptsächlich als Verstärkungselement verwendete Glasseide wegen des sehr flachen Anstieges der Spannungs-Dehnungs-Linie gegenüber jener von Stahl im Bereich von 0 bis etwa Wo fast unbrauchbar ist,
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Die Nuten zur Aufnahme der Drähte müssen nicht, wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt, quadratischen
Querschnitt haben, sondern sie können auch mit einem halbkreisförmigen Boden versehen sein.
Derart ausgebildete Nuten bieten eine noch bessere Verbindung mit den Drähten, weil die Rundung des Nuten- grundes jener des eingelegten Drahtes entspricht ; die zwischen Draht und Nutenboden befindliche Kleb- stoffschicht-9-hat im Bereich des Nutenbodens gleichmässige Stärke, härtet damit gleichmässiger aus und gibt eine sehr gute Verbindung.
Beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7 sind die Drähte --8-- auf einen Träger --14- mittels einer
Schicht --9-- eines passenden Klebstoffes aufgeklebt und solche mit Drähten versehene Träger sind mit ihren freien Oberflächen mit Hilfe einer Schicht-15-eines gegebenenfalls andern Klebstoffes am Ski- körper-l-befestigt.
Es ist aber auch denkbar, die Bewehrung in umgekehrter Weise mit dem Skikörper-l-zu verbin- den, so dass also die Drähte am Körper angeklebt sind und der Träger aussen liegt und so etwa eine
Schutzschicht für die Drähte bildet.
Gemäss Fig. 8 sind die Drähte --8-- zwischen zwei Träger-14, 16- eingeklebt, wobei die
Schicht --9- des Klebstoffes alle Zwischenräume, die sich zwischen Drähten und Trägern befinden, restlos ausfüllen kann ; bei Verwendung von verhältnismässig groben Drähten bzw. bei Einhaltung grösserer
Abstände zwischen den Drähten können natürlich auch Hohlräume entstehen. Von Wichtigkeit ist nur, dassdieDrähte-8-mit den Trägern bzw. zumindest mit jedem der Träger, der sodann mit der Ober- fläche des Skikörpers verklebt wird, einwandfrei und vor allem schubfest verbunden sind. Die Klebstoff- schicht, mittels welcher der Träger --14- mit dem Skikörper-l-verbunden wird, ist wieder mit - bezeichnet.
Die Träger --14 und 16-können insbesondere aus einer Lage Papier, einem Fur- nierblatt od. dgl. bestehen.
Durch entsprechende Auswahl des Materials für den Träger der Bewehrungsdrähte hat man es weiters in der Hand, dem Ski zusätzlich zur erhöhten Biegesteifigkeit auch eine grosse Torsionssteifigkeit zu verleihen. Verwendet man nämlich als Material für die Schicht des Trägers ein solches, welches eineansichhoheFestigkeithat und überdies festigkeitsmässig isotrop ist, d. h. in allen Richtungen seiner Ebene gleiche oder zumindest im wesentlichen gleiche Festigkeit zeigt, und ordnet man sowohl an der Unterseite als auch an der Oberseite des Skis einen solchen Träger mit Bewehrungsdrähten, gegebenenfalls auch nur eine derartige Schicht an, so kann man jede erwünschte Torsionssteifigkeit, u. zw.
zusätzlich zu irgendeiner bestimmten, zu erreichenden Biegesteifigkeit, erzielen und so auch die Eigenschaften der aus den besten Hölzern erzeugten Skier überbieten.
Es hat sich gezeigt, dass die Festigkeitswerte eines guten Eschen-Hickory-Skis inbezug auf Biegung, Torsion und auch Bruch so hoch liegen, dass diese nur mit besonderen Mitteln erreichbar sind.
Gute Hölzer, gut verarbeitet, haben von Natur ein gut abgestimmtes Verhältnis von Biegefestigkeit zu Verdrehfestigkeit.
Es hat z. B. Esche einen E-Modul aus Biegung von etwa 120 bis 130 x 103 und eine Verdrehfestigkeit von 3 kp/15 . Alle Angaben der Verdrehfestigkeit sind in der gleichen Messanordnung bei gleichen Massen der Versuchskörper ermittelt und deshalb vergleichbar. Für Okume liegen die Werte bei etwa 90 bis 100 x 103 und bei rund 1 kp/150. Das heisst also, der Abfall der Verdrehfestigkeit ist viel gravie- render und deshalb erscheint die Verwendung von Okume zur Herstellung von Skiern ausgeschlossen.
Die Stahldrahtbewehrung gestattet es nun, die Biegefestigkeit auf beliebige Werte einzustellen. Bei der technisch am einfachsten durchzuführenden Anordnung, parallele längslaufende Stahldrähte, nimmt aber die Verdrehfestigkeit nur unwesentlich zu, zumal an der entscheidenden Stelle beim Ski, nämlich an der Schaufel, Dicke und Breite in einem ungünstig grossen Verhältnis stehen. Die Herstellung eines relativ weichen Skis mit guter Verdrehfestigkeit war damit aber nicht möglich. Der Idealfall der vorausberechenbaren Einstellung von Biegefestigkeit und Torsionsfestigkeit muss also mit zwei verschiedenen Massnahmen zu erreichen gesucht werden, die möglichst unabhängig voneinander ihre Wirkung ausüben.
Damit wird es möglich, die Eigenschaften eines Skis, u. zw. die Biege-und Verdrehwerte. beliebig einzustellen.
Als Materialfür solche torsionsverringernde Schichten bzw. Träger der Bewehrungsdrähte habensich insbesondere glasfaserverstärkter Kunststoff, vorzugsweise Polyesterharz, sowie Hartpapier undAluminiumblech erwiesen. Die Glasfaserverstärkungen können entweder in Form von Matten (Wirrfaservliesen) oder von Geweben aus Glasfasergarnen vorgesehen sein, welche mit dem noch flüssigen Polyester getränkt werden, worauf das Kunstharz zum Aushärten gebracht wird. Unter Hartpapier wird ein Produkt verstanden, welches aus mehreren Lagen entsprechend kräftigen Papiers besteht, welche Papierlagen mit Hilfe eines wärmehärtendenKunstharzes (Phenolharzes) verpresst sind.
Besteht die Schicht bzw. der Träger aus
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Aluminium, einer Aluminiumlegierung oder aus einem sonstigen, vorzugsweise Nichteisen-Metall, so genügen schon sehr geringe Material-Stärken, so dass praktisch von Metallfolien gesprochen werden kann, welche den Träger (die Schicht) bilden und die zusätzliche Torsionsversteifung bringen.
Die Anordnung solcher Schichten allein bringt jedoch praktisch keine Erhöhung der Biegefestigkeit, sondern vielmehr eine Verringerung des E-Moduls. Die geringe Dehnung bei den Biegeversuchen konnte weder vom Glas noch vom Harz kompensiert werden. Ganz anders jedoch liegen die Werte beim Tor- sionsversuch. Die Kräfteverteilungist in diesem Falle eine ganz andere. Die vorher geraden Flächen der Probekörper werden im Normalfall der Torsion schraubenförmig verdreht und gerade dem setzen sich die beiden mit dem Holzkern starr verbundenen Schichten entgegen. Aus Versuchen ging weiter hervor, dass die Dicke der Schicht eine grosse Rolle spielt. Natürlich spielt die Festigkeit der Schichten selbst auch eine Rolle.
Bei der Polyester-Glas-Verstärkung ergaben sich wegen des geringen Glasgehaltes folgende
Werte : E-Modul 80 bis 100 000, Zugfestigkeit in allen Richtungen etwa 800 bis 1200 kp/cm'J..
Auch bei Hartpapier ist die Zugfestigkeitsverteilung fast richtungsunabhängig. Die Werte für Klas- se II liegen jedoch höher als bei Glasfaser-Kunststoff : E-Modul bis 120000, Zugfestigkeit etwa 1500 kp/cm'J.. Damit konnten die Werte für die Verdrehfestigkeit schon bei 0, 5 mm Auflagestärke fast auf das Doppelte der Werte von Eschenholz erhöht werden.
Die Torsionsfestigkeit kann durch die Flächenverbindung von zwei Schichten entsprechend festen
Materials und mit isotropem Festigkeitsverhalten mit dem Holzkern beliebig beeinflusst werden, wenn dieAuswahldesSchichtmaterials nachStärke undZugfestigkeitvorgenommen wird und eine gute, schub- feste Verbindung mit dem Kern gewährleistet ist, während die Biegefestigkeit des Systems Kernholz-
Doppelschicht durch Versteifungen wie Glasfaser-Polyester oder Phenolharz-Cellulose (Hartpapier) nicht ungünstig beeinflusst wird, d. h. diese Versteifungen führen zu keiner hier unerwünschten Erhöhung des E-Moduls des fertigen Skis. Anderseits bleiben Einstellung und Berechnung der Biegewerte für den Ski bei der Stahldrahtbewehrung gleich und diese letztere ist wieder nur von geringer Wirkung auf die Verdrehfestigkeit.
Die Bruchfestigkeit von Skiern ist an sich nicht von allzugrosser Bedeutung, wenn sie ein gewisses
Mass nicht unterschreitet. Die Werte guter Holzskier sind in der Praxis ausreichend. Jedoch bestimmt die Höhe der Bruchlast auch weitgehend den Lastbereich, in dem eine bleibende Verformung auftritt ; d. h. je höher die Bruchlast, umso grösser der Spielraum für Belastungen innerhalb der Elastizitätsgrenzen.
Es hat sich nun gezeigt, dass beim Ski mit wenigen starken Stahldrähten durch die Konzentration der Kräfte auf einen geringen Querschnitt die Festigkeit des Stahls nicht voll ausgenutzt werden kann.
Die unzulässige Verformung (= Bruch) tritt durch Zerstörung der Holzsubstanz ein, die Drähte aber bleiben ganz. Soll die hohe Festigkeit der Stahldrähte ganz zum Tragen kommen, so müssen die Querschnitte der Drähte vermindert und die höhere Zahl besser verteilt werden. Die Bruchlast soll vom Stahlquerschnitt abhängig gemacht werden, d. h. der Bruch soll erst zugleich mit dem Zerreissen der Stahldrähte eintreten. Das hätte zur Folge, da in diesem Falle die bleibende Verformung und die Bruchlast nahe beieinander liegen, dass die Werte für Dauerstandfestigkeit sehr hoch getrieben werden können. Auch sollte durch eine feste und harte Zwischenschicht ein Einschneiden der Drähte in den Naturschaurnstoff Holz verhindert werden. Auch dazu dienen die Träger aus verhältnismässig festem Material.
Eine besonders vorteilhafte Bauart der Bewehrung, bei der die Bewehrungsdrähte mit einem Träger verbundensind, ergibtsich, wenn diese Bewehrungsdrähte im Träger selbst angeordnet werden. Das Prinzip dieser Bauweise ist in Fig. 9 gezeigt, welche die Bewehrung im Querschnitt zeigt. Die Bewehrungsdrähte, die bei diesem Ausführungsbeispiel in Gruppen zu je fünf Drähten angeordnet sind, tragen die Bezeichnung --8--. Sie sind in einen Träger -17- eingebettet, der hier aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff besteht.
Zur Erzeugung dieses Trägers wird beispielsweise eine Glasfasermatte oder ein Gewebe aus Glasfasergarnen, getränkt mit noch flüssigem Polyesterharz od. dgl., auf eine Unterlage aufgelegt, sodann werden in der gewünschten Weise die Bewehrungsdrähte auf diese Matte gelegt und sodann eine zweite Glasfasermatte oder ein Gewebe aus Glasfasergarnen, getränkt mit Polyester, darübergebreitet. Der so gebildete Träger samt Bewehrung wird nun einer Behandlung ausgesetzt, die das Harz zum Aushärten bringt. Hiebei kann auch ein entsprechender Druck ausgeübt werden, welcher die kunststoffgetränkten Glasfasermatten oder-gewebe fest an die Bewehrungsdrähte andrückt, so dass diese mit ihrem ganzen Umfang mit dem Kunstharz verbunden sind.
In sinngemäss ähnlicher Weise kann verfahren werden, wenn es sich um die Herstellung eines die Bewehrungsdrähte haltenden Trägers aus Hartpapier handelt ; die Papierschichten, die mit dem Kunstharz schon getränkt sein können, werden zu beiden Seiten der Bewehrungsdrähte angeordnet und dann einem äusseren Druck ausgesetzt, damit die Drähte allseits gut vom Papier bzw. dem Kunstharz um-
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schlossen werden, wobei bzw. worauf das Kunstharz zum Aushärten gebracht wird. Träger aus einem verhältnismässig weichen Metall wie etwa Aluminium können mit den Bewehrungsdrähten durch Plattieren oder Walzen dauernd verbunden werden. Ebenso ist natürlich auch das Strangpressen, wobei die Bewehrungsdrähte durch das Mundstück der Strangpresse hindurchlaufen müssen, möglich.
Die Bauweise, bei welcher die eigentlichen Bewehrungsdrähte mit einem Träger verbunden sind,
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aus dem vorgefertigten Material aus-bzw. von diesem abzuschneiden und die so zugeschnittenen Teile mit dem Skikörper zu verkleben.
Weiters bieten diese beiden Bewehrungsarten auch die Möglichkeit, zwei oder auch mehrere Schichten vonBewehrungen anein-und derselben Seite des Skikörpers vorzusehen, indem zwei oder auch mehrere, jeweils aus Träger und Drähten bestehende Lagen übereinander auf den Skikörper geklebt werden.
Hiebei ist natürlich in erster Linie daran gedacht, in den verschiedenen Bewehrungs-Ebenen die Bewehrungsdrähte in verschiedenen Anordnungsarten verlaufen zu lassen.
Bei dem in Fig. 10 im Schnitt gezeigten Ski ist die Stahldrahtbewehrung in Kombination mit Ver- steifungsschichten vorgesehen. An der Unterseite des wieder mit-l-bezeichneten Skikörpers sind Stahldrähte --8--, eingebettet in einen Träger aus glasfaserverstärktem Kunststoff, aus Hartpapier oder aus Aluminium, wie zuvor beschrieben, angeordnet. Der Träger --17-- ist auf den Skikörper aufgeklebt.
An der Oberseite des Skikörpers --1-- ist nur eine Versteifungsschicht --18-- vorgesehen, welche sowie der Träger-17-- auf dem Skikörper aufgeklebt ist und vorzugsweise die gleiche Zusammensetzung und Stärke hat wie der Träger-17-, jedoch keine Stahldrähte aufweist.
Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit ergibt sich, wenn an der Unterseite des Skis sowohl Bewehrungsdrähte mit einem Träger als Versteifungsschicht und an der Oberseite des Skis nur eine solche Versteifungsschicht, etwa aus glasfaserverstärktem Kunststoff, aus Hartpapier oder dünnem Aluminiumblech od. dgl., vorgesehen wird.
Die erfindungsgemässeausbildung des Skis gibt es dem Konstrukteur in die Hand, jede erforderliche Biegefestigkeit und zugleich jede gewünschte Torsionssteifigkeit einzustellen bzw. von vornherein zu berechnen. Die Gewichtszunahme des fertigen Skis gegenüber dem unbewehrten Skikörper ist hiebei, insbesondere im Hinblick auf die Höhe der Zunahme an Festigkeit, ausserordentlich gering. An Hand eines Beispieles soll dies dargelegt werden.
In einer Versuchsserie wurde an Probestäben gleichen Querschnitts (1, 5 x 1, 0 cm) die Abhängigkeit der Biegefestigkeit vom Querschnitt der in Längsnuten eingelagerten Stahldrähte untersucht.
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<tb>
<tb>
Stab <SEP> A <SEP> B <SEP> C <SEP> D <SEP> E <SEP> F
<tb> 1. <SEP> Zahl <SEP> der <SEP> Stahldrähte
<tb> 1, <SEP> 1 <SEP> mm <SEP> Durchmesser <SEP> = <SEP> 0,95 <SEP> mm2 <SEP> 2 <SEP> 4 <SEP> 6 <SEP> 8 <SEP> 10 <SEP> 14
<tb> 2. <SEP> E-Modul <SEP> des <SEP> fertigen <SEP> Verbundstabes <SEP> (kp/cm2) <SEP> 170 <SEP> 194 <SEP> 248 <SEP> 287 <SEP> 358 <SEP> 455 <SEP> (x <SEP> 10 <SEP> )
<tb> 3. <SEP> E-Modul <SEP> des <SEP> gefrästen <SEP> (unbewehrten) <SEP> stabes <SEP> (kp/cm2) <SEP> 108 <SEP> 80 <SEP> 73 <SEP> 60 <SEP> 72 <SEP> 63 <SEP> (x <SEP> 103)
<tb> 4. <SEP> Differenz <SEP> zwischen <SEP> den <SEP> Moduln
<tb> nach <SEP> 2 <SEP> und <SEP> 3 <SEP> (kp/cm2) <SEP> 62 <SEP> 114 <SEP> 165 <SEP> 227 <SEP> 286 <SEP> 392 <SEP> (x <SEP> zo
<tb> 5.
<SEP> Modul-Zunahme <SEP> je <SEP> Stahldraht
<tb> (kp/cm2) <SEP> 31 <SEP> 28,5 <SEP> 27,5 <SEP> 28,5 <SEP> 28,6 <SEP> 28 <SEP> (x <SEP> 105 <SEP>
<tb>
Aus dieser Messreihe geht hervor, dass die Biegefestigkeitszunahme eindeutig auf den Stahlquerschnitt bezogen werden kann. Es ist in diesem Falle je mm Stahlfläche eine Zunahme des E-Moduls von etwa 30000 kp/crrr gegeben. Die Zunahme ist streng linear und damit leicht vorausberechenbar ; sie ist unabhängig vom spezifischen Gewicht und vom E-Modul des Werkstoffes des Skikörpers.
Beim Stab-B-z. B. wurden 2, 50/0 des Holzquerschnittes durch Stahldrähte ersetzt. Die Biegefestigkeit stieg dadurch auf das 2,4-fache, beim Stab--F-- wurden 9,0% durch Stahldrähte ersetzt, die Zunahme der Biegefestigkeit stieg auf das 7, 2-fache.
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Die nur geringfügige Gewichtszunahme kann an Hand der folgenden Beispiele hervorgehoben werden.
Es wurden Probestäbe gleichen Querschnittes, u. zw. von 150 mof, jedoch mit verschiedenen Ver- hältnissenzwischenHolz- und Drahtquerschnitt, geprüft. Es ergaben sich dabei die folgenden Werte für :
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<tb>
<tb> stahlf1äche <SEP> Stahlfläche <SEP> Spez. <SEP> Gewicht <SEP> E-Modul
<tb> mm' <SEP> kp/dn <SEP> kp/cm <SEP>
<tb> A <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> 1, <SEP> 25 <SEP> 0, <SEP> 69 <SEP> 170000
<tb> B <SEP> 3, <SEP> 8 <SEP> 2, <SEP> 50 <SEP> 0, <SEP> 67 <SEP> 194000
<tb> C <SEP> 5, <SEP> 7 <SEP> 3, <SEP> 75 <SEP> 0, <SEP> 78 <SEP> 248000 <SEP>
<tb> D <SEP> 7,6 <SEP> 5,00 <SEP> 0, <SEP> 87 <SEP> 287000
<tb> E <SEP> 9, <SEP> 5 <SEP> 6,75 <SEP> 0,98 <SEP> 358000
<tb> F <SEP> 13, <SEP> 3 <SEP> 9, <SEP> 00 <SEP> 1, <SEP> 18 <SEP> 455 <SEP> 000 <SEP>
<tb>
Das für die Messreihe eingesetzte Holz hat ein durchschnittliches spez.
Gewicht von 0, 50 bis 0.. 58..
Der E-Modul liegt bei etwa 90 000. Die E-Moduln steigen mit dem Verhältnis der Stahlfläche stark an und erreichen im Falle F das 5-fache des Holzwertes, obwohl das Gewicht des fertigen Skis nur auf das
Doppelteanwächst. ImFalleB, indem der Stahlanteil nur 1/40 der Holzfläche beträgt und das spez. Gewicht nur von 0, 46 auf 0, 67 ansteigt, steigt die Biegefestigkeit auf mehr als das Doppelte an.
Auchhierwirdwieder der Charakter dieser Skikonstruktion klar. Der Werkstoff ist weitestgehend auf die Anforderungen einstellbar. Bei Verwendung eines sehr leichten tropischen Holzes, z. B. Abachi mit einemE-Modulvonnuretwa 60 000 kp/cm, können beliebige Biegefestigkeiten bis etwa 700000 kp/cm2 eingestellt werden, ohne damit das spez. Gewicht von Aluminium auch nur zur Hälfte zu erreichen.
Im folgenden wird auch eine Formel angegeben, nach welcher der Elastizitätsmodul des fertigen
Skis mit sehr guter Annäherung in Abhängigkeit von den Abmessungen des Skikörpers, der Drähte und der Holzart berechnet werden kann.
Der Elastizitätsmodul-Ev--des fertigen Skis ergibt sich nach der Formel
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hiebei sind :
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<tb>
<tb> Es <SEP> = <SEP> E-Modul <SEP> des <SEP> fertigen <SEP> Skis,
<tb> EH <SEP> = <SEP> E-Modul <SEP> des <SEP> Holzes,
<tb> Fst <SEP> = <SEP> Querschnittsfläche <SEP> aller <SEP> Stahldrähte,
<tb> b <SEP> und <SEP> h <SEP> = <SEP> Abmessungen <SEP> des <SEP> Skikörpers <SEP> in <SEP> cm,
<tb> b <SEP> = <SEP> Breite, <SEP> h <SEP> = <SEP> Höhe,
<tb> 45 <SEP> 000 <SEP> = <SEP> Konstante, <SEP> gültig <SEP> für <SEP> handelsübliche <SEP> ungehärtete <SEP> gezogene <SEP> Flussstahl-Drähte.
<tb>
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bestimmt.5-fache ansteigen.
Die Anordnung einzelner Stahldrähte ergibt eine gute Querschnittsaufteilung, derzufolge sich eine sehr grosse Oberfläche ergibt ; dieses Merkmal ist wichtig für die guthaftende, schubfeste Verbindung zwischen Skikörper und Bewehrung. Auch die Sicherheit gegen Bruch ist durch diese Aufteilung der Bewehrung in viele einzelne Drähte sehr hoch. Ein Riss von der Seite her, wie er nach Stürzen infolge eines Bruches des Skikörpers eintreten kann, läuft, wenn keine Bewehrungsdrähte vorgesehen sind, von selbst weiter. Sind aber viele einzelne Bewehrungsdrähte vorhanden, so setzt jeder dieser Drähte dem Weiterwandern des Risses oder Bruches erneuten Widerstand entgegen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ski, dessen Körper aus Holz oder Holzwerkstoff besteht und in den Belastungszonen mit einer Bewehrung aus Stahldrähten versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewehrung aus hochfesten gezogenen Stahldrähten (2, 3, 31, 4, 41, 8) besteht, die mit dem Skikörper (1) schubfest verklebt sind.