<Desc/Clms Page number 1>
Schwerstange
Die Erfindung betrifft eine Schwerstange, die bei der Niederbringung von Bohrungen grösseren Durchmessers zur Anwendung gelangt, um einerseits den für den Bohrprozess erforderlichen Bohrmeissel- andruck zu erzeugen und anderseits das Bohrgestänge mit einer Zugkraft beanspruchen zu können, damit ein Ausknicken verhindert wird.
Bekannt sind Schwerstangen, bestehend aus Schwerstangenstuhl, Schwerstangenschaft und den auf diesen aufgefädelten, in axialer Richtung gesicherten zylindrischen Gewichtsplatten.
Der Schwerstangenschaft überträgt das Drehmoment auf den Bohrmeissel und gestattet die Zuführung oder den Austrag der Spülung.
Unterhalb des Schwerstangenstuhles und am Schwerstangenschaft oberhalb der Gewichtsplatten sind Stabilisatoren befestigt, die zum lotrechten Verlauf der Bohrung entscheidend beitragen.
Diese bekannten Schwerstangen haben den Nachteil, dass die Änderung des Schwerstangengewichtes, entsprechend der Masse der einzelnen zylindrischen Gewichtsplatten, nur in groben Stufen vorgenommen werden kann. Dies resultiert aus den vorhandenen, relativ schwer gebauten Bohrgerüsten.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Demontage des oberen Stabilisators, der Abdeckplatte sowie das Lösen der Sicherung erforderlich ist, um eine Gewichtsplatte entnehmen zu können. Hiezu ist die Schwerstange am Fussende abzufangen.
Als grosser Mangel wird der mit der Entnahme der Gewichtsplatten sich reduzierende Abstand der Stabilisatoren angesehen, wodurch sich der Stabilisierungseffekt verringert.
Nachteilig wirkt sich auch die Befestigung des oberen Stabilisators am Schwerstangenschaft aus, wodurch in dieser Ebene beim Andruck des Stabilisators an die Bohrlochwandung oder bei einem eventuellen Aufsetzen unkontrollierbare Biegebeanspruchungen entstehen, die direkt auf den Schwerstangenschaft übertragen werden und zu Havarien führen können.
Es ist der Zweck der Erfindung, diese Mängel zu vermeiden und eine Verbesserung der Bohrtechnik zu erreichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwerstange zu schaffen, durch die eine feinstufige Gewichtsveränderung zur optimalen Bohrmeisselbelastung bei geringstem Monage- oder Demontageaufwand und Beibehaltung des Stabilisierungseffektes erreicht wird und die den Schwerstangenschaft von unzulässigen Biegebeanspruchungen befreit.
<Desc/Clms Page number 2>
Entgegen der bekannten Schwerstangenart wird erfindungsgemäss dazu übergegangen, die auf den
Schwerstangenschaft gefädelten Schwerstangengewichte, die den erforderlichen Bohrmeisselandruck er- zeugen sollen, als Aussen-und Innenkörper auszuführen. Die Innenkörper haben gegenüber dem Schwer- stangenschaft ein Spiel, sie sind untereinander durch Passbolzen gegen ein Verdrehen gesichert. Aussen mit axial angeordneten Aussparungen und Passflächen versehen, wird durch die innen in gleicher Weise bearbeiteten Aussenkörper über die als Passflächen ausgebildeten Berührungsflächen eine Zentrierung und formschlüssige Verbindung gewährleistet.
Beim Ausbau der Innenkörper werden diese nach Abheben von den Passbolzen um 450 horizontal gedreht und lassen sich frei bewegen, da die Passflächen beider
Körper in den Aussparungen des andern Körpers genügend Spielraum haben.
Bei den untereinander und mit dem Schwerstangenstuhl durch Zuganker axial verspannten und durch Passbolzen kraftschlüssig verbundenen Aussenkörpern ist der oberste, als Kopfplatte ausgeführte Aussenkörper oder der darüber fest mit der Kopfplatte verbundene Stabilisator mit einer Abdeckplatte versehen, die über eine elastische Zentrierbuchse den Kontakt zum Schwerstangenschaft herstellt.
Die Änderung des Schwerstangengewichtes, lediglich durch Ausbau der relativ leichten Innenkörper, ist feinstufig und gestattet optimale Bohrmeisselbelastung bei Verringerung der Umrüstzeiten, denn die Aussenkörper sowie der obere Stabilisator brauchen bei Änderungen des Schwerstangengewichtes nicht demontiert zu werden. Dadurch bleibt der Abstand der Stabilisatoren erhalten und gewährleistet auch bei grösseren Bohrtiefen einen guten Stabilisierungseffekt und damit einen günstigen Bohrlochverlauf.
Die elastische Zentrierbuchse verhindert die Übertragung der beim Bohren in der Ebene des oberen Stabilisators auftretenden Erschütterungen und Biegebeanspruchungen auf den Schwerstangenschaft.
Beim Ausbau der Innenkörper kann, da die Aussenkörper verspannt und mit dem oberen Stabilisator fest verbunden bleiben, die Schwerstange am oberen Stabilisator auf der Bohrlochabdeckung abgefangen werden, was sicherheitstechnisch günstigere Arbeitsbedingungen schafft.
Insgesamt ergibt sich eine Verminderung des Zeit- und Kostenaufwandes für Bohrnebenarbeiten sowie durch die feinstufige Anpassung des Schwerstangengewichtes die maximale Auslastung eines relativ leicht gebauten Bohrgerüstes. Die Fernhaltung der Erschütterungen und Biegebeanspruchungen im bisher gefährdeten Bereich des oberen Stabilisators vom Schwerstangenschaft verringert die Gefahr von Dauerbrüchen und Havarien, die mit kostspieligen, zeitaufwendigen Fang- und Reparaturarbeiten verbunden sind, auf ein Minimum.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigen :
Fig. 1 die Seitenansicht im Schnitt B-B, Fig. 2 den Schnitt A-A nach Fig. l, ohne unteren Stabilisator.
Die erfindungsgemässe Schwerstange besteht aus einem Schwerstangenschaft --1--, dessen oberes Ende in einem Gestängeverbinder --2-- und dessen unteres Ende in einerGrundplatte --3-- ausläuft, die für den Anschluss des unteren Stabilisators --4-- bzw. bei Bohroperation ohne Stabilisatoren, des Bohrmeissels ausgebildet ist.
Auf dem Schwerstangenstuhl --5--, der sich auf der Grundplatte --3-- abstützt, sind die den erforderlichen Bohrmeisselandruck erzeugenden Schwerstangengewichte, die über den Schwerstangenschaft
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
sichert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schwerstange, bestehend aus einem Schwerstangenschaft mit einer zur Aufnahme eines unteren Stabilisators oder Bohrmeissels dienenden Grundplatte, einem Schwerstangenstuhl und den über den
EMI3.2
d u r c h g e k e n n z e i c h -net, dass die Schwerstangengewichte als fest mit dem Schwerstangenstuhl (5) axial verspannte Aussenkörper (7) und dem Gewichtsausgleich dienende Innenkörper (8) angeordnet sind.