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Die Erfindung betrifft im allgemeinen Fernmeldekabelsysteme, insbesondere Einheiten aus Kabelkanal und Kabel, im speziellen Kabelkanal- und Kabeleinheiten mit Einrichtungen zur Erweiterung des Kabelaufnahmevermögens.
Das kontinuierliche dynamische Wachstum der Fernmeldeindustrie hat zu einem ständig steigenden Bedarf an zusätzlichen und verschiedenen Typen von Fernmeldekabeln geführt. So sind zum Beispiel die ursprünglich an einem bestimmten Ort eingebauten Telefonkabeln bald überlastet und zusätzliche Kabelmontagen erforderlich, um die gestiegenen Fernmeldeerfordernisse an diesem Ort zu bewältigen. Dazu kommt, dass während heutzutage die überwiegende Mehrheit der Sprach-, Bild- und Datenübertragungen über Telefonkabeln mit verdrillten Doppeladerdrähten oder Koaxialkabeln erfolgt, optische Faserkabeln für die Fernmeldeindustrie deutlich immer mehr zum Übertragungsmedium der Zukunft werden.
Es ist daher unbedingt erforderlich, dass bestehende nicht-optische Einheiten von Kabelmontagen Einheiten besitzen, die nicht nur eine zukünftige zusätzliche Kabelinstallation ermöglichen, sondern auch die Möglichkeit des zukünftigen Einbaus optischer Faserkabel offenlassen, ohne dass ein Freilegen oder Entfernen der ursprünglichen Kabelinstallation erforderlich wäre.
Es wurde bereits bei herkömmlichen Systemen versucht, diese erweiterte Kabelleistung zu schaffen. Die US 3 862 349 A offenbart beispielsweise eine unterirdische Installation einer Telefonkabelanlage, bei der das Telefonkabel in einer elastischen Aussenhülle aufgenommen ist, deren Aussendurchmesser ausreichend grösser als das darin befindliche Telefonkabel ist, sodass später zumindest ein zusätzliches Kabel eingezogen werden kann, wozu auch längs des bestehenden Kabels ein Ziehkabel eingebaut ist.
Die US 3 383 456 A beschreibt einen elastischen Kanal, bei dem die elektrischen Leiter innerhalb oder in der Nähe der Wand des Kanals angeordnet sind, sodass zusätzliche Leiter bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt durch den Kanal gezogen werden können, ohne dass dieser entfernt werden müsste.
Während diese herkömmlichen Systeme im weitesten Sinne eine erweiterte Kabelaufnahmefähigkeit bieten, sind sie nicht völlig zufriedenstellend und haben eine Mehrzahl von damit verbundenen
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Nachteilen. So sind beispielsweise nicht nur die bestehenden Kabel und Leiter im Kanal angeordnet, sodass sie den zukünftigen Einbau zusätzlicher Kabel beeinträchtigen und den Ziehwiderstand der zukünftigen Kabelinstallation erhöhen, sondern die Gesamtkonstruktion und das Design der herkömmlichen Systeme sind in vielen wesentlichen Punkten mangelhaft.
Die wesentliche Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine neue, verbesserte Einheit Kanal/Fernmeldekabel zu schaffen, die für die Zukunft ein erweitertes Kabelfassungsvermögen bietet.
Es ist weiters Aufgabe der Erfindung, eine neue, verbesserte Einheit Kanal/Fernmeldekabel zu schaffen, die nach und nach Ergänzungen oder Aufrüstungen zur bestehenden Kabelinstallation bei einem Minimum an Montagekosten und Unannehmlichkeiten für den Kunden ermöglicht.
Noch eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Einheit aus einem leeren Kabelkanal und einem zugehörigen Fernmeldekabel zu schaffen, die neue und verbesserte Einrichtungen und Verfahren zur Verbindung des Kabels mit dem Kanal bieten.
In Übereinstimmung mit den oben angeführten und anderen Aufgaben betrifft die Erfindung eine Einheit aus Kanal und Fernmeldekabel, in der das bestehende Fernmeldekabel abnehmbar an der Aussenfläche eines elastischen, länglichen und leeren Kabelkanals angebracht ist, wobei Einrichtungen für die zukünftige Installation eines oder mehrerer Fernmeldekabel in den leeren Kanal lange nach der unterirdischen Verlegung der Einheit Kanal/Fernmeldekabel vorgesehen sind. Nach einem speziellen Merkmal der Erfindung ist das abnehmbar angebrachte Kabel von einer Art, beispielsweise ein verdrilltes doppeladriges Telefonkabel, wogegen das danach eingebaute Kabel anders geartet und beispielsweise ein optisches Faserkabel ist.
Weitere Merkmale, Aufgaben und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgend detaillierten Beschreibung, welche auf die beigeschlossenen Zeichnungen Bezug nimmt.
In den Zeichnungen zeigt : - Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines Querschnitts der erfindungsgemässen Kombination aus Kanal und ursprünglichem Fernmeldekabel, wobei als Phantomdarstellung ein später durch den Kanal einzuziehendes optisches Faserkabel angedeutet ist ;
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- Fig. 2 eine Querschnittsansicht des Kanals und des ursprünglichen Fernmeldekabels, welche ein Verfahren zur Anbringung des ursprünglichen Fernmeldekabels an den Kanal zeigt ; - Fig. 3 eine Querschnittsansicht des Kanals und des ursprünglichen Fernmeldekabels, die ein zweites Verfahren zur Anbringung des ursprünglichen Fernmeldekabels an den Kanal zeigt ; - Fig. 4 eine Querschnittsansicht des Kanals und des ursprünglichen Fernmeldekabels, welche ein drittes Verfahren zur Anbringung des ursprünglichen Fernmeldekabels an den Kanal zeigt ;
und - Fig. 5 eine kurvenmässige Ansicht der Kanal/Kabel-Kombination, welche die Enden des Kabels von der Kanaloberfläche weggehoben bzw. abgezogen zeigt.
Die Zeichnungen sind nicht prinzipiell massstabsgetreu und es wurden einige Abschnitte übertrieben gross dargestellt, um bestimmte Details der Erfindung hervorzuheben.
In der folgenden Beschreibung sind gleich Teile durch den gesamten Text (und die Zeichnungen) hindurch jeweils mit denselben Bezugszeichen angegeben.
Fig. 1 zeigt einen Kabelkanal 12 mit einer Aussenwand 14 und einer Innenwand 16. Der Kabelkanal 12 ist von herkömmlicher industrie- üblicher Bauart und wird im allgemeinen durch Extrudieren von Polymermaterial wie Polyäthylen oder Polyvinylchlorid hergestellt, in der Form einer länglichen elastischen Führung, die als unterirdisches Schutzgehäuse für Nachrichtenübertragungskabel dient. Eine Form eines derartigen Kanals wird derzeit von der Integral Corporation in Dallas, Texas, dem Anmelder der gegenständlichen Erfindung, unter der Marke "CABLECON" verkauft.
Bei den bisher bekannten Lösungen wurde der Kabelkanal unterirdisch verlegt und zugegraben, wobei das jeweilige Übertragungskabel selbst entweder bereits vorher im Kanal eingesetzt war oder nach dem Vergraben des Kanals eingezogen wurde.
Bei der erfindungsgemässen Lösung ist hingegen das Übertragungskabel 10 parallel laufend an die Aussenwand 14 des Kanals 12 angebracht, wie dies Fig. 1 zeigt. Diese Einheit wird dann unterirdisch verlegt und das Kabel 10 sorgt für die anfängliche Fernmeldeverbindung zum Zeitpunkt der Montage. Das Kabel 10 wird
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daher im folgenden Text als "ursprüngliches Kabel" bezeichnet, welches bei den heute üblichen Anwendungen im Normalfall entweder ein verdrilltes Doppeladerkabel oder ein Koaxialkabel ist. Der Kanal 12 ist völlig leer und dient als Führungsschiene für das spätere Einziehen eines Kabels 20. Das Kabel 20 wird daher im folgenden Text als "nachträglich installiertes Kabel" bezeichnet und ist im gegenständlichen Beispiel ein optisches Faserkabel.
Um den späteren Einbau des nachträglich installierten Kabels zu erleichtern, ist im Kanal 12 parallel zu dessen Länge ein Faden bzw. ein Ziehelement 18 (Fig. 2-4) zur Verwendung beim Einziehen bzw. Einschleifen des Kabels 20 durch den leeren Kanal vorinstalliert. Es ist weiters wünschenswert, dass die Innenwand 16 des Kanals vorgeschmiert wird oder aus vorgeschmiertem Material hergestellt ist, um dieses Durchziehen des Kabels zu erleichtern.
Nach einem Hauptmerkmal der Erfindung ist das ursprüngliche Kabel 10 abnehmbar mit der Wand 14 des Kanals verbunden, sodass dieses Kabel, falls erforderlich, an seinen Spleissenden 10a vom Kanal 12 getrennt oder abgezogen werden kann, wie dies Fig. 5 zeigt. Die Fig. 2,3 und 4 zeigen sohin drei verschiedene Verfahren bzw. Ausführungsbeispiele für die Herstellung dieser lösbaren Verbindung, und diese werden nun beschrieben.
Wie Fig. 2 zeigt, ist das Leiterkabel 10 parallel in der Nähe des Kanals 12 gehalten und an diesen über einen brechbaren und über die gesamte Länge der Kombination Kabel/Kanal verlaufenden Polymermantel 24 angebracht (Fig. 1). Dieser Mantel ist vorzugsweise nicht dicker als 0, 030 Zoll und kann gleichzeitig mit dem Kanal 12 extrudiert werden, wobei das ursprüngliche Kabel 10 während des gemeinsamen Extrudierens zwischen der Aussenwand 14 und dem Mantel 24 positioniert wird.
Als Alternative dazu kann gemäss Fig. 3 eine brechbare Rippe 26 zwischen und längs dem Kabel 10 und der Fläche 14 des Kanals ausgebildet sein, wobei die Rippe 26 das ursprüngliche Kabel 10 am Kanal 12 hält, bis sie gebrochen ist und die Enden 10a von der Aussenwand des Kanals freigibt.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 zeigt ein Paar von federnden, umklammernden Verlängerungen 28 mit Haltefingern 28a, die einstückig als Teil des Kanals 12 mit diesem mitextrudiert werden und das Kabel 10 in der Nähe der Wand 14 des Kanals und parallel dazu halten. Bei diesem Beispiel ist das ursprüngliche Kabel 10
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nach der Vollendung des Extrudiervorganges entfernbar mit dem Kanal verbunden.
Die abnehmbare Verbindung des ursprünglichen Kabels 10 mit dem Kanal 12 ermöglicht, wie in Fig. 5 gezeigt, das Ablösen des Kabels, um beispielsweise die Richtung des Verlaufs des Kabels und des Kanals an den Spleissenden zu ändern. Beim Beispiel nach den Fig. 1-3 erfolgt das Ablösen durch wahlweises Brechen des Mantels 24 bzw. der Rippe 26, wogegen beim Beispiel nach Fig. 4 das Kabel 10 wahlweise aus dem federnden Umgriff der Greifanordnung 28 herausgezogen wird.
Obgleich sich die vorliegende Beschreibung auf bevorzugte Ausführungsformen bezieht, sind weitere Modifikationen und Verbesserungen durch den Fachmann denkbar, ohne dass diese aus dem Rahmen der in den Ansprüchen definierten Erfindung treten würden.