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Schreib- bzw. Zeichentafel
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schreib- bzw. Zeichentafel, insbesondere Schultafel, mit einer harten, im wesentlichen unbiegsamen und vorteilhaft durch eine Unterlagsplatte gestutzten Kunststoff- platte, vorzugsweise aus Acrylharzen, wie Polymeren bzw. Mischpolymeren des Methylmethacrylates, die mindestens eine als Schreibfläche dienende rauhe Oberfläche aufweist, wobei die rauhe Deckfläche aus Unebenheiten des Kunststoffmaterials selbst besteht.
Schreibtafeln finden vor allem dort weitverbreitete Anwendung, wo Aufzeichnungen auf mehrere
Meter Entfernung lesbar sein und häufig geändert oder durch andere ersetzt werden müssen. So sind z. B. derartige Schreibtafeln in Spitälern sowie zur Bezeichnung von Waten oder als Preistafeln in Kaufläden, aber auch in der Industrie für vorübergehende Aufzeichnungen allgemein in Gebrauch. Die wichtigste und jedermann geläufige Anwendung solcher Schreibtafeln ist jedoch die Schultafel, auf deren Schreibfläche mit üblichen weissen oder farbigen Kreiden geschrieben oder gezeichnet wird.
Als Material für die Schreibfläche der Tafeln diente fruher Schiefer, später Holz, das mit einem schwarzen Mattlack überzogen wurde. In manchen Fällen, so z. B. für Preistafeln u. dgl. sind auch Email-, matt lackierte Blech- oder Pappetafeln in Gebrauch. Für Schultafeln ist in neuerer Zeit die Verwendung von geschwärztem Linoleum od. ähnl. Kunststoffen bekanntgeworden.
Allen bisher bekanntgewordenen Schreibflächen der geschilderten Arten, insbesondere solchen, die unter Verwendung von dunklen Mattlacken hergestellt sind, haftet der Mangel an, dass sie bei häufigem Gebrauch schnell vergrauen, so dass die Lackierung öfters erneuert werden muss. Schultafeln aus lackiertem Holz werden zudem leicht rissig und machen so Reparaturen erforderlich.
Es ist auch eine Schreibtafel der eingangs genannten Art bekannt, bei der die Herstellung durch Polymerisation von Monomeren zwischen matten Glasplatten erfolgt. Dabei durchläuft das Kunststoffmaterial Stadien niedrigeren Molekulargewichtes mit zähflüssigem Zustand und äusserst hoher Klebrigkeit, so dass die fertig polymerisierte Platte an denrauhen Glasformen haften bleibt, wenn keine Trennmittel eingesetzt werden. Diese verschmieren aber die Unebenheiten der Form. Ausserdem können unerwünsche Nebenreaktionen an der rauhen Oberfläche des Kunststoffes während der Polymerisation auftreten. Nachteilig ist überdies, dass die Oberfläche mit öfterem Gebrauch glänzend und unbefriedigend wird.
Weiters ist ein Schreibtafelmaterial bekannt, bei dem die Schreibfläche aus in die Oberflächen der Kunststoffplatte eingebauten Schleifmittelkörnern, z. B. Carborundum, aufgebaut ist. Solche Pulver besitzen eine unerwünschte Eigenfarbe und machen die Platte undurchsichtig, so dass eine für transparente Mattglasplatten bekannte Verwendung der Platte mit untergelegten Rasterbl ttern nicht möglich ist.
Gleichfalls ungunstig ist eine bekannte Tafel aus Gummi oder gummiähnlichem Stoff, in welchen Hartkörper eingewirkt sind, um die Kreideaufnahme zu verbessern.
Die angeführten Nachteile werden bei einer Schreib- bzw. Zeichentafel der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurchvermieden, dass die Unebenheiten der Deckfläche einer Körnung von 240 bis 700, vorzugsweise 400 bis 700 entsprechen, d. h. etwa zwischen 0,06 und 0,01 mm, vorzugsweise 0, 03 bis 0,01 mm betragen, und durch Pressen, Schleifen oder Ätzen hergestellt sind und dass die zweckmässig mit der Unterlagsplatte durch Scharniere verbundene Kunststoffplatte durchscheinend und ihre von der gerauhten Deckfläche abgewendete Fläche spiegelglatt ist. Die besonderen Vorteile der erfindungsgemässen Tafel bestehen in einer klaren Sichtbarkeit der obersten Farbschicht, wenn z.
B. mehrere Kreidestriche
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Ubereinanderliegen, in einer insbesondere bei geeigneter Dicke der Kunststoffplatte plastisch wirkenden
Schrift und in ihrer geringen Abnutzung.
Vorzugsweise sind die Kunststoffplatten schwarz, weiss oder vorzugsweise grUn gefärbt bzw. pigmen- tiert. Eine besonders bevorzugte AusfUhrungsform macht von einem an sich glasklaren, im wesentlichen ungefärbten Kunststoff Gebrauch.
Als Kunststoffmaterial eignen sich alle, den angeführten Bedingungen genügenden Harze, insbeson- derediePolymerisationskunststoffe, wie Polystyrol oder Polyvinylchlorid. Bevorzugt werden die sogenann- ten Acrylgläser, also insbesondere Polyacrylnitril oder P olymethacrylsäureester, vorzugsweise Methylester oder entsprechende Mischpolymerisate verwendet. Es können jedoch auch Platten aus Polyestern, Polycarbonaten, in manchen Fällen auch aus Polyamiden od. dgl. verwendet werden.
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Der besondere Vorteil der Verwendung von unpigmentierten Kunststoffplatten für Schultafeln liegt in der Möglichkeit, die Platte auf ihrer Ruckseite mit auswechselbaren, dunklen Folien zu unterlegen, die je nach dem Unterrichtsgegenstand verschiedene Raster, oder sonstige Unterlagen, z. B.
Notenlinien oder
Liniennetze, aufweisen können. Dadurch erübrigt sich die Verwendung spezieller mit Rastern versehener
Tafeln.
Die erfindungsgemässen Schultafeln sind leicht mit Wasser zu reinigen. Sollten sich nach längerem Gebrauch Kreidereste hartnäckiger festgesetzt haben, so kann ein alkalisches Reinigungsmittel, welches Komplexbildner, wie z. B. kondensierte Phosphate und etwas waschaktive Substanz, beispielsweise Alkylbenzolsulfonat enthält, ohne Gefahr für die Schreibfläche angewendet werden. Auch die fallweise Verwendung von Säuren zum "Abziehen" ist möglich.
Ein weiterer Vorzug der erfindungsgemässen Tafeln besteht darin, dass sie nur wenig zum Spiegeln neigen und daher aus allen Richtungen gute Sicht gewährleisten.
In den Zeichnungen wird beispielsweise eine Schultafel gezeigt, bei der erfindungsgemäss Kunststoffplatten Verwendung finden. Hiebei zeigen Fig. 1 eine Teilansicht einer Schultafel mit ausschwenkbaren Seitenflügeln, Fig. 2 die Ansicht einer Paneelkonstruktion, auf der erfindungsgemäss zwei Kunststoffplatten (nur eine sichtbar) befestigt sind, im teilweise aufgeschnittenen Zustand, Fig. 3 einen Schnitt durch die gleiche Tafelplatte entlang der Linie III-III der Fig. 2 in abgebrochenem Zustand und Fig. 4 in abgebrochener Darstellung eine Randpartie des Seitenflügels der Schultafel im teilweise aufgeklappten Zustand.
Ein Mittelteil A einer Schultafel mit zwei SeitenflUgel B weist eine Paneelkonstruktion auf, die durch einen Holzrahmen 3 gebildet wird, der mit zwei Hartfaserplatten 2 verleimt ist. Der vom Rahmen 3 und den Hartfaserplatten 2 umschlossene Raum wird durch eine honigwabenartige Einlage 4 aus Hartpapier ausgefüllt, die die Faserplatten 2 gegeneinander abstützt. Mit dieser Paneelkonstruktion sind eine oder zwei Kunststoffplatten 1 mittels einer Randleiste 5 aus Aluminium so verbunden, dass sie mit ihrer Rückseite den Hartfaserplatten 2 anliegen, wobei die gerauhteDeckflä- che nach aussen weist. An dieser Stelle werden mit Vorteil gedeckte, vorzugsweise dunkelgefärbte Kunst- stoffplatten eingesetzt. Die Randleiste 5 ist hiebei mittels Schrauben 5'mit dem Rahmen 3 verbunden.
Bei fester Montage des Mittelteiles A kann die hintere Kunststoffplatte 1 entfallen.
Der Mittelteil A ist, beispielsweise mittels eines Scharniers, bei D mit einem SeitenflUgel B um 1800 um eine vertikale Achse schwenkbar verbunden.
Der SeitenflUgel B weist eine ähnliche Paneelkonstruktion aus einem Rahmen 3', zwei Hartfaserplatten 2', 2" und einer Papiereinlage 4'auf. Der einen Unterlagsplatte 2'liegt eine gleiche Kunststoffplatte 1 an, wie sie für den Mittelteil A Verwendung findet, und wird mittels einer Randleiste 5a festgehalten.
An der andern Seite der Paneelkonstruktion befindet sich ein Rahmen 3a, mit dem mittels einer Randleiste 5b eine farblose, unpigmentierte und einseitig spiegelglatte Kunststoffplatte la zu einem Mattglasfenster C verbunden ist, wobei der Rahmen auf der glatten Seite der Kunststoffplatte angeordnet ist. Die äussere Fläche der Platte ist gerauht. Der Rahmen 3a ist mit dem Rahmen 3'der Paneelkonstruktion z. B. mittels eines Scharniers 7 gelenkig verbunden.
Auf die dem Fenster C zugekehrte Faserplatte 2" ist eine elastische Zwischenlage 6 aus
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Schaumstoff, z. B. Polyurethanschaum, aufgeklebt, deren Dicke mindestens gleich dem durch den Rah- men 3a festgelegten Abstand zwischen der Innenseite der Kunststoffplatte la und der Hartfaserplat- te 2" ist.
Bringt man zwischendie Schaumstoffplatte 6 und die Kunststoffplatte 1a eine dunkle Folie oder Papier, so sind bei geschlossenem Fenster C auf diesem Blatt angebrachte helle Zeichen, Linien oder
Raster deutlich erkennbar. Bei Verwendung von farbigenKreiden kann das Rasterblatt auchhellfarbig oder weiss sein und die Linien können dunkel sein. Die am Beispiel des Seitenflügels B gezeigte Ausfuhrungs- form der Erfindung erlaubt so, zahlreiche verschiedene Rasterblätter vorrätig zu halten oder bei Bedarf neue Raster anzufertigen, die nicht gelöscht zu werden brauchen.
Selbstverständlich kann die Verbindung zwischen dem Fenster C und dem Flügel B auch in anderer als der in den Zeichnungen dargestellten Weise erfolgen. So kann das Scharnier 7 beispielsweise auch seitlich oder oben angebracht sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schreib-bzw. Zeichentafel, insbesondere Schultafel, mit einer harten, im wesentlichen unbiegsamen und vorteilhaft durch eine Unterlagsplatte gestützten Kunststoffplatte, vorzugsweise aus Acrylharzen, wie Polymeren bzw. Mischpolymeren des Methylmethacrylates, die mindestens eine als Schreibfläche dienende rauhe Oberfläche aufweist, wobei die rauhe Deckfläche aus Unebenheiten des Kunststoffmaterials selbst besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Unebenheiten der Deckfläche einer Körnung von 240bis 700, vorzugsweise 400 - 700 entsprechen, d. h.
etWa zwischen 0,06 und 0,01 mm, vorzugsweise 0, 03- 0, 01 mm betragen, und durch Pressen, Schleifen oder Ätzen hergestellt sind und dass die zweckmässig mit der Unterlagsplatte durch Scharniere verbundene Kunststoffplatte durchscheinend und ihre von der gerauhten Deckfläche abgewendete Fläche spiegelglatt ist.