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Anordnung für die Verbesserung der Durchführung eines Verfahrens zur Erzeugung trombenartiger Drehströmungen, insbesondere im speziellen Fall seiner Anwendung auf
Wirbelabscheider
Im Stammpatent Nr. 225675 ist ein Verfahren zur Erzeugung von trombenartigen Drehströmungen und Anwendung der in diesen Strömungen wirksamen Relativkräfte zur Trennung von Medien verschiedener Massenträgheit, beispielsweise zur Staubabscheidung, beschrieben. Zur Durchführung des Verfahrens nach dem Stammpatent erregt man primär eine der Strömungsrichtung der Medien entgegengerichtete Potentialströmung, z. B. durch schräg tangentiales Eindüsen eines Zweitmediums, beispielsweise Zweitluft, entgegen der Strömungsrichtung der Medien.
Zur Anregung der Strömung können auch Rührvorrichtungen herangezogen werden, die sich in einer Ebene senkrecht zur Strömungsrichtung der Medien drehen. Diese Potentialströmung wird jetzt durch die Anordnung eines rauhen Grundes, der z. B. ein Strömungsprofil sein kann, dessen Symmetrieachse in Strömungsrichtung der Medien liegt, dazu veranlasst, eine koaxiale und gleichsinnig umlaufende Rotationsströmung im Innern der Potentialströmung auszubilden. Auf diese Weise wird das spezifisch schwerere Medium, z. B.
Staub, der Wirkung der in dieser trombenartigen Drehströmung auftretenden Relativkräfte ausgesetzt, ehe das spezifisch schwerere Medium in einer Mischzone innerhalb der Drehströmung zusammenführt, von wo das spezifisch schwerere Medium durch Ablenken eines Teiles der Potentialströmung an einer Stelle knapp vor dem Übergang der Potentialströmung in die Rotationsströmung ausgetragen werden kann.
Zur Durchführung des Verfahrens nach dem Stammpatent wird eine bestimmte Energie für die Zufuhr von Zweitluft durch die hiefür zur Verwendung gelangenden Düsen benötigt. In manchen Fällen kann es als wünschenswert erachtet werden, diesen nicht unerheblichen Energiebedarf herabzusetzen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung des Verfahrens gemäss dem Stammpatent, in dem Sinn Massnahmen zu treffen, die es gestatten, den Bedarf an Zweitluftenergie weitgehend herabzusetzen und so das Verfahren zur Erzeugung trombenartiger Drehströmungen und die Anwendung desselben ökonomischer zu gestalten.
Die Erfindung besteht demgemäss darin, dass unter Ausnutzung des Verfahrens nach dem Stammpatent insbesondere im speziellen Fall seiner Anwendung auf Wirbelabscheider zwecks Verminderung der zur Anregung der Drehströmung benötigten Zweitluftenergie, die Zuströmleitung für das Rohgas nach Eintritt in den Abscheideraum in der Art eines Trichters erweitert ausgebildet ist. Weiterhin besteht die Erfindung darin, dass der Strömungsquerschnitt des Rohgasstromes durch an sich bekannte Mittel, wie ein über die Öffnung des Trichters gespanntes Netz oder mit Hilfe von Grenzschichtabsaugung oder-abdrückung an der Innenfläche des Trichters, verbreitert wird. Schliesslich ist über der Mündung der Zuströmleitung noch ein Strömungskörper zwecks Stabilisierung der sich im Wirbelabscheider ausgebildeten Drehströmung angeordnet.
Die Aussenwandung der Zuströmleitung im Abscheideraum kann zur Vermeidung von Wirbelbildungen
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mit Vorteil stromlinienförmig profiliert ausgebildet sein. Weiterhin können sich in der Zuströmleitung Leitschaufeln befinden, die dem zuströmenden Rohgas vor dem Eintritt in den Abscheider einen Drall erteilen.
Zur Erzeugung mehrerer hintereinander geschalteter Paare spiegelbildlicher Drehströmungen an der Abscheiderwandung können mehrere schräg tangentialeZweitluftzuführungen angeordnet sein, die mit der Abscheiderachse, in Strömungsrichtung gesehen, vorzugsweise gleich grosse spitze Winkel bilden, während im Abscheider in Ebenen senkrecht zur Achse Scheiben aus Drahtnetzen angeordnet sind, die mit der Innenfläche der Entstauberwandung nicht abschliessen und deren Maschenstärke von Scheibe zu Scheibe, in Strömungsrichtung gesehen, immer feiner wird.
Es können auch mehrere Paare schräg tangentialer Zweitluftzuführungen in der Weise angeordnet sein, dass von diesen die eine Zuführung mit der Abscheiderachse, in Strömungsrichtung gesehen, einen spitzen, die andere aber einen stumpfen Winkel bildet, so dass die aus ihnen austretenden Zweitluftstrahlen schräg gegeneinander gerichtet sind, während die Leitung des in einem Paar spiegelbildlicher Drehströmungen abgeschiedenen Staubes in dem Bereich des vorgeschalteten Paares mit Hilfe von Absaugrohren erfolgt, deren Mündung in den En1Stauberbereich jeweils zwischen einem Paar Zweitluftzuführungen gerichtet ist.
Dabei kann das vom nachgeschalteten Paar spiegelbildlicher Drehströmungen kommende Absaugerohr in Drallrichtung in den Entstauber münden, während das zum vorgeschalteten Paar spiegelbildlicher Drehströmungen führende Absaugerohr in dem Drall entgegengesetzter Richtung liegt.
An Hand der Zeichnungen soll die. Erfindung näher erläutert werden. Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele in ihren für die Erfindung wesentlichen Teilen in stark vereinfachter, grösstenteils schematischer Darstellung.
Die im Stammpatent beschriebenen und dargestellten Massnahmen zur Anregung und Aufrechterhaltung der Drehströmung können auch hier angewendet werden. Neben einer Anregung durch schräg tangentiales Einblasen können auch rotierende Drahtnetz, Zylinder oder Trommeln mit oder ohne Axialströmung angewendet werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, rotierende Scheiben unter gleichzeitiger Ausbildung des festen Grundes als rauher Grund zu verwenden. Umgekehrt kann auch eine Rotation des rauhen Grundes erfolgen.
Wie oben erwähnt, kann der rauhe Grund nicht nur durch mechanische Rauhigkeiten dargestellt werden, wie z. B. durch Gitter oder Netze, sondern kann auch durch Grenzschichtabsaugung oder Grenzschichtabdrückung, d. h. durch eine der Anregungsströmung entgegengerichtete Strömungskomponente, gebildet werden. Die Rauhigkeit des festen Grundes dient zur Erhöhung der scheinbaren Schubspannungen und wirkt sich wie eine Erhöhung der natürlichen Zähigkeit des strömenden Mediums aus.
Die Figuren beziehen sich zum Teil auf eine Beeinflussung von Partikeln im Sinne einer Entstaubung.
Darüber hinaus wird auch die Entgasung von Flüssigkeiten sowie die Trennung von Gasen veranschaulicht.
Im Rahmen der Erfindung können auchFlüssigkeiten (im Sinne einer Trennung) und ebenso Gase aus Festkörpern ausgetrieben werden. Schliesslich kann auf diesem Prinzip auch ein chemischer Reaktor mit kurzen Reaktionszeiten aufgebaut werden.
Zunächst soll an Hand der in den Fig. la und Ib dargestellten Entstaubungseinrichtung die Wirkungsweise des Entstaubungsvorganges erläutert werden. Bei dem in diesen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel wird in den Behälter 1 einerseits durch die Zuströmleitung 2 von unten her verunreinigte Luft zugeführt (z. B. ein Rauchgas), anderseits wird oben durch die Zuführungsleitungen 3 eine Zweitluftmenge tangential schräg nach unten eingeblasen. Bei geeigneter Bemessung der Strömungen und der Abmessungen des Entstaubergehäuses mit den Einführungsleitungen wird an der Stelle 4 über die Einblaseöffnung die durch die Zweitluftmenge verursachte Strömungskomponente kompensiert, so dass sich hier eine Wirbelsenke (S) ausbildet.
Diese verursacht eine Rotationsströmung alsSekundärströmung. Oberhalb dieser Wirbelsenke S entsteht-wie im Stammpatent beschrieben-eine Wirbelquelle Q, die die Teilchen aus der verunreinigten Luft- bzw. Gasströmung (Rotationsströmung) heraus in die Mischströmung, die verformte Ebene, transportiert. Die verformte Ebene wird durch die primäre Anregungsströmung aus den Düsen 3 (Potentialströmung) von aussen abgeschält. Die Potentialströmung transportiert die abgeschiedenen Teilchen in den Abscheideraum 5. Ein geringer Teil der Teilchen wird nicht durch die Quelle erfasst, sondern läuft in der Rotationsströmung weiter nach oben. Die Rotationsströmung bzw. ihre Achse stellt also in bezug auf die den Teilchentransport aus der Rotations- in die Mischströmung transportierenden Relativ- und Zentrifugalkräfte einen singulären Bereich dar.
Wirksam hinsichtlich der Anregung der Sekundärströmung ist nicht mehr die Zähigkeit des Mediums, sondern die scheinbare Schubspannung am rauhen Grund 4. Der rauhe Grund ist keine reelle (mechanische) Rauhigkeit, sondern wird durch zwei entgegengerichtete Strömungskomponenten erzeugt.
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Je stärker man die Primärströmung anregt, je mehr Luft bzw. Gas man durch die Düsen 3 einbläst, um so mehr wandert die Wirbelquelle nach unten, und um so geringer wird der Abstand zwischen Senke und Quelle. Insgesamt entstehen dabei das in Fig. 3 dargestellte Bild, bei dem sich im Inneren der. durch Pfeile gekennzeichneten verformten räumlichen Ebene ein geschlossenes Quellengebiet befindet, von dem nur die singuläre Achse ausgenommen ist.
Bei zu starker Anregung der Primärströmung sinkt die verformte Ebene unter die Schmutzgas-Zu- führungsöffnung im Aussenraum ab. Um die senkrechte Strömungskomponente zu verändern, kann das Einlaufrohr unter der Stelle 4 entsprechend erweitert werden. DieFolge davon ist, dass die Primärströmung nicht mehr so stark angeregt zu werden braucht. Je breiter also die Rauchgaszuströmung ist, mit um so geringerem Energieaufwand kann bei gleichem Rauchgasdurchsatz seitlich angeblasen werden. Den gleichen Effekt erzielt man durch Überlegen eines Netzes über die Rauchgaszuströmöffnung an der Stelle 4 bzw. durch Grenzschichtabsaugung oder Grenzschichtabdrückung.
Ein Drahtnetz ist bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform eingezeichnet. Durch das Überziehen des Drahtnetzes steigt gleichfalls die Ebene an, da nunmehr der hohe Profilwiderstand wirksam wird. Der Verlauf der Relativkräfte ist in dieser Figur durch Pfeile ausführlich versinnbildlicht, desgleichen sind Quellen und Senken erkennbar.
Für die Anregung der Drehströmung, für die hinsichtlich des tangentialen Einblasewinkels eine weitgehende Unabhängigkeit besteht, ist nicht allein die Menge des zugeführten Gases massgebend ; in starkem Masse wird der Strömungsverlauf in der gesamten Anordnung und damit der Abscheidegrad und der Energieverbrauch auch durch denStrömungszustand der eingeblasenen Zweitluft beeinflusst. Um besonders günstige Effekte zu erzielen, muss diese Zweitluft beim Eintritt eine hohe statistische wie auch hohe Drehturbulenz aufweisen. Das bedeutet, dass die Form der Düse einen sehr starken Einfluss auf die angeführten Eigenschaften des Entstaubers besitzt. Zweckmässig ist z. B. eine Einführung der Zweitluft über eine scharfe Kante oder eine Drehflügelanordnung, gegebenenfalls auch eine Kombination von beiden.
Die primäre Ringströmung kann ausser durch tangential und schräg nach unten gerichtetes Einblasen auch z. B. durch einen im Rauchgasstrom vor der Stelle 4 angebrachten Ringkörper mit Leitschaufeln erzeugt werden. Dadurch tritt das Rauchgas in den Behälter bereits mit einem Drall ein.
Der Drall des Rauchgases kann auch mit der schon oben (für die Zweitluft) angegebenen Drehturbulenzdüse erzeugt werden. Statt der Leitschaufeln des an der Stelle 4 angebrachten Ringkörpers können auch Laufschaufeln benutzt werden. Dadurch wird der Drall der Strömung infolge hinzutretender Relativkräfte verstärkt. Wird der Rauchgasstrom schräg tangential eingeleitet und besitzt die Rauchgaszuführung eine entsprechende Krümmung, so entsteht durch die sich ausbildende Sekundärströmung in der Rauchgaseinführung selbst ein Drall. Mit dieser Anordnung nutzt man die zugeführte Rauchgasenergie zur Erzeugung der Drehströmung im Abscheideraum aus, so dass die Zweitluftmenge erheblich herabgesetzt werden kann.
Um die nachteiligenwirkungen des singulären Achsenbereiches der Rotationsströmung auszuschalten, um also auch diejenigen Teilchen zu erfassen, die sich mit den Stromlinien in diesem singulären Bereich aus der Apparatur herausbewegen, ohne'von den Quellströmungen erfasst zu werden, kann man in die Achse der Rotationsströmung einen festen bzw. drehbaren oder beweglichen Körper einbringen, der gegebenenfalls an seinem unteren Ende geeignete Profile zur Verbesserung der Abscheidewirkung besitzt.
Diese sowie eine andere mögliche Anordnung, von denen zahlreiche denkbar sind, zeigen die Fig. 3a, 3b und 3c.
Es sei noch vermerkt, dass die in den Fig. 1-3 und auch später dargestellte zylindrische bzw. rohrförmige Form des Abscheidehohlraumes nicht erforderlich ist. Es sind vielmehr zahlreiche Formen und Anordnungen denkbar.
Man kann auch mehrere schräg tangential eingeführte und in verschiedenen "Etagen" liegende Düsenreihen vorsehen. Dadurch verlängert man die in Fig. 2 dargestellte verformte Ebene nach oben hin.
Auf diese Weise, durch Düsen in zwei oder mehr Profilebenen, kann man auch zwei oder mehr zueinander spiegelbildliche Drehströmungen mit je einem gemeinsamen rauhen Grund - der durch eine gemeinsame Profilebene dargestellt wird-erzeugen und dadurch den Abscheidegrad verbessern, weil eine Superposition von wirksamen Relativkräften erfolgt.
In Fig. 4 ist dies näher dargestellt.
Die Spiegelung kann durch entsprechende Anordnung beliebig oft hintereinander geschaltet werden.
Im Gegensatz zu der einfachen Anordnung nutzt man dabei die beiden spiegelbildlich zueinander liegenden Sekundärströmungen mit je einem Profil nicht nur einmal, sondern beliebig oft zum Entstauben des Rauchgases aus. In Fig. 5 ist dies-mit entgegengerichtet blasenden Düsen - schematisch dargestellt, Auf diese Weise ist eine multiplikative Erhöhung dés Entstaubun-gsgrades möglich.
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Wie Fig. 6 veranschaulicht, können die in den einzelnen Profilebenen liegenden Absaugerohre jeweils einer der vorgeschalteten Stufen z. B. über ein kleines Gebläse zugeführt werden, so dass der gesamte Staub aus der untersten Stufe entnommen werden kann. Die einzelnen Gebläse lassen sich aber auch einsparen, indem man die Absaugerohre der oberen Stufe dicht neben die der darunter befindlichen legt, wobei lediglich darauf geachtet werden muss, dass sie in dem Drall entgegengesetzter Richtung liegen. Dies ist in Fig. 7 dargestellt. Man sieht hier, wie die Absaugrohre in einer dem Drall entgegengesetzten Richtung angeordnet sind. Die Rohre sind so zu legen, dass sie sich dicht nebeneinander befinden, damit die Senkenwirkung des unteren Rohres ausreicht.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Anordnung sind rechts unten zwei Hilfsdüsen dargestellt, durch welche Tragluft eingeblasen wird, die ihrerseits den Absaugstrom hervorruft. Bekanntlich besitzt nämlich ein im Rauchgas arbeitendes Gebläse meist eine verminderte Lebensdauer. Die mit dem Staub beladene Tragluft kann unmittelbar in die Brennkammer eingeleitet werden. Diese Absaugung sowie der Transport von Stäuben mit Hilfe der Drehströmungen sind Gegenstand eines besonderen Zusatzpatentes, desgleichen in Verbindung damit zu verwendende Abscheidedüsen.
In den Fig. 8,9 und 10 sind zwei Abscheider für eine Ein- und eine Mehrstufen-Schornsteinentstaubung dargestellt. Es sind hier zwei rauhe Gründe vorhanden. Ferner bilden sich zwei verformte Ebenen aus.
Der Staub sammelt sich unten in einem Ringraum und kann abgeführt werden. In beiden Fällen ist ein Rauhigkeitsgitter über der Rauchgaszuströmöffnung eingezeichnet. In Fig. 7 sieht man ausserdem ein Kugelgitter zum Abfangen der singulären Aussenströmung, das zugleich als rauher Grund wirkt. Der in Fig. 11 dargestellte ärodynamische Staub-Abscheider, der auch wieder nur ein Beispiel darstellt, kann in herkömmlicher Art eingebaut werden, auch mit Abweisungskörper für die Achsenströmung.
Die Erfindung erlaubt durch ihre günstigenEntstaubungsmöglichkeiten, die auch bei hohen Temperaturen bestehen, Gasturbinen mit Kesselfeuerungen in geeigneter Weise zu kombinieren. Bei Gasturbinenanlagen hat man bisher entweder davon abgesehen, feste Brennstoffe zu verwenden, oder man musste sich umfangreicher Entstaubungsanlagen bedienen, die die Wirtschaftlichkeit der Anlage in Frage stellten, weil die Lebensdauer der Gasturbine durch mitgeschleppt Staubteilchen stark herabgesetzt wird. Demgegenüber erlaubt die Erfindung, durch hochwertige Entstaubung auf wirtschaftliche Weise einer Gasturbine gereinigtes Gas zuführen zu können, so dass Kombinationen von Gasturbinen undVelox-Kesselnwirt- schaftlich werden. Eine Hochtemperaturentstaubung kommt gegebenenfalls auch innerhalb von Kesseln in Frage.
Die Erfindung hat auch für die Entstaubung bei kleinen Schornsteinen Bedeutung. Somit können beispielsweise Schwimmbäder, Krankenhäuser, Krematorien, Kleinbetriebe und gegebenenfalls sogar Hausschornsteine mit einfachen Mitteln entstaubt werden. BeiFeuerungsanlagen, die der Erzeugung von Dampf dienen, wie z. B. bei Lokomotiven, kann gegebenenfalls ein seitliches Anblasen mit Hilfe von Dampf vorgenommen werden. Man kann aber auch Rauchgase aus dem Hauptrauchgasstrom abzweigen und zum schräg tangentialen Anblasen verwenden usw.
Eine Entstaubung nach der Erfindung hat auch für viele Betriebe Bedeutung, bei denen eine Luftreinigung angebracht erscheint. So kann Zementstaub, Schamottestaub, Glaswolle, vor allem auch in Schleifereibetrieben und Steinbearbeitungsanlagen, abgeschieden werden. Durch das Absaugen und Wiederzuführen der gereinigten Luft lassen sich grosse Wärmemengen zur Raumheizung einsparen.
Die letztgenannte Möglichkeit kann in weitestem Sinne nutzbar gemacht werden. So erlaubt die Erfindung, zum Zwecke der Raumheizung Abgase zu verwenden, die man bisher ins Freie abgeführt hat und deren Wärmeinhalt verloren ging. Wenn man nun durch Ausnutzung einer wirtschaftlichen Entstaubung gereinigte Abgase, Rauchgase usw. von hohem Sauberkeitsgrad erhält, so lassen sich diese zur Raumheizung heranziehen.
Darüber hinaus sind zahlreiche andere Spezialabscheider denkbar. Als Beispiel hiefür seien die bei Dampfkraftanlagen vielfach notwendigen Anfahrentspanner genannt. Die bei den Anfahrentspannern herkömmlicher Bauart auftretenden Schwierigkeiten lassen sich durch Anwendung der Erfindung vermeiden bzw. umgehen. In Fig. 12 ist ein Anfahrentspanner veranschaulicht, bei dem die Eigenschaften einer Drehströmung ausgenutzt werden. Die eigentliche Entspannung erfolgt in einem fest einstellbaren Drosselventil. Durch den im aufsteigenden Ast der bei durch Pfeile versinnbildlicht angeregten Drehströmung herrschenden Unterdruck wird eine Ausscheidung der Dampfblasen erreicht. Die relativ schweren Wasserteilchen werden durch die Wirbelquelle nach aussen geschleudert und nach unten abgeführt.
Der aufsteigende Dampf sammelt sich im Dampfdom 20 und entweicht nach oben durch die Rohrleitung 21 in das
EMI4.1
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Verwendungweges eingeschaltet, an der bereits ein grosser Teil des Mediums verdampft ist. Die Flasche dient dazu, das noch nicht verdampfte Wasser, in dem sich die Salze angereichert haben, abzuscheiden. Wasserabscheider nach dem der Erfindung zugrunde liegenden Prinzip können auch z. B. in Verbindung mit Turbinen verwendet werden, bei denen die Nässe zwischen verschiedenen Stufen herabgesetzt werden soll.
Neben der Entstaubung stellt die Entgasung ein wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung dar. Bei Dampfkraftanlagen kommt es vielfach darauf an, eine Entgasung des Arbeitsmittels vorzunehmen, wobei die Entgasung meist im Vakuum stattfindet. Die Erfindung ermöglicht eine Vakuumentgasung, die z. B. in einem unter dem Hotwell des Turbinenkondensators aufgestellten zylindrischen Behälter stattfinden kann. Dadurch werden Druckentgaser und Speisewasserbehälter überflüssig, so dass sich erhebliche Vereinfachungen der gesamten Kraftwerksschaltung ergeben. Zur Verringerung von Rohrreibungsverlusten können mehrere Stufen parallelgeschaltet werden. Eine nur als Beispiel zu wertende Ausführungsform nach dem der Erfindung zugrunde liegenden Prinzip ist in Fig. 14 dargestellt.
Fig. 14 zeigt einen dreistufigen Fraktionsentgaser, bei dem ähnlich wie in dem Anfahrentspanner eine Trennung von Wasser und Gas vorgenommen wird, Die Korrosionsgefahr wird bei einer solchen Anordnung mit im Gegensatz zu den gebräuchlichen Entgasungseinrichtungen stark herabgesetzt. Die Abmessungen eines solchen Entgasers werden wesentlich kleiner, und die bei Schwachlastbetrieb auftretenden Schwierigkeiten entfallen.
Darüber hinaus können aus Flüssigkeiten nicht nur gasförmige, sondern auch feste Bestandteile abgeschieden werden. Eine Anordnung zum Abscheiden fester Bestandteile aus einer Flüssigkeit, z. B. von Fällungsprodukten, also unlöslichen Bestandteilen, ist in den Fig. 15 und 16 dargestellt. Eine solche Enrichtung findet Anwendung insbesondere in der chemischen Industrie, kann aber auch z. B. bei homogenen Kernreaktoren zur Abscheidung von festen Teilchen aus der spaltbaren Füllung verwendet werden. In einen Zylinderkörper wird die zu reinigende Lösung von unten her eingeführt. Tangential und schräg nach unten bzw. gegen die innere Rohrwand gerichtet erfolgt wieder eine Zweiteinspeisung von nicht verunreinigter Lösung durch Düsen 14 und 15. Dadurch wird zwischen den beiden Netzen 16 und 17 die spiegelbildlich gelegene Drehströmung erzeugt.
Die gereinigte Lösung wird durch das Überlaufrohr 18 abgezogen. Die festen Bestandteile scheiden sich im Absatzbehälter 19 ab.
In entsprechender Weise kann auch eine Trennung von Gaspartikeln aus Gasströmen bewerkstelligt werden. So kann man beispielsweise aus Rauchgasen SO.-Teilchen abtrennen, wobei man unmittelbar oder nach vorheriger Ausfällung eine Absonderung erzielt.
Ein Austreiben von gasförmigen oder flüssigen Teilchen aus festen ist in ähnlicher Weise möglich.
Durch die infolge der sinusförmigen Relativkräfte entstehenden periodischen Druck- und Temperaturschwankungen wird die Diffusion der flüssigen bzw. gasförmigen Teilchen aus dem Inneren der festen sowie bei den flüssigen auch gegebenenfalls die Verdampfung bzw. Loslösung ausserordentlich begünstigt. Beispielsweise lässt sich dieses Verfahren sehr gut auch für die Trocknung von Kohlenstaub vor der Verbrennung anwenden.
Eine weitere wichtige Anwendungsmöglichkeit der Erfindung stellt ein chemischer Reaktor mit kurzen Reaktionszeiten dar, die unter anderem dadurch erreicht werden, dass die Teilchen innerhalb der Strömung eine innige Durchmischung erfahren, und dass häufige Zusammenstösse zwischen den Reaktionpartnern erfolgen. Die Erfindung hat Bedeutung für alle Verfahren, bei denen bisher lange Reaktionszeiten erforderlich waren, z. B. bei Rohwasser- und Abwasseraufbereitung sowie bei der Aufbereitung spaltbarer Substanzen für Kernreaktoren. Die Kombination eines derartigen chemischen Reaktors mit einer Abscheidung oder der Reaktionsprodukte bedarf kaum noch einer Erwähnung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anordnung für die Verbesserung der Durchführung des Verfahrens zur Erzeugung trombenartiger Drehströmungen nach Stammpatent Nr. 225675, insbesondere im speziellen Fall seiner Anwendung auf Wirbelabscheider, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Verminderung der zur Anregung der Drehströmung benötigten Zweitluftenergie die Zuströmleitung (2) für das Rohgas nach Eintritt in den Abscheideraum in der Art eines Trichters erweitert ausgebildet ist, und der Strömungsquerschnitt des Rohgasstromes durch an sich bekannte Mittel, wie ein über die Öffnung des Trichters gespanntes Netz oder Grenzschichtabsaugung oder-abdrückung an der Innenfläche des Trichters, verbreitert wird, und dass über der Mündung der Zuströmleitung (2)
ein Strömungskörper zwecks Stabilisierung der sich im Wirbelabscheider ausbildenden Drehströmung angeordnet ist.