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Kosmetisches Mittel
Die Haut des Menschen unterliegt einem normalen Verhornungsvorgang, der in der Regel ein ganz bestimmtes, als normal bezeichnetes Erscheinungsbild der Haut zur Folge hat. Durch anlagebedingte Faktoren oder durch äussere Einflüsse, wie rauhes Klima, Wind, Sonnenbestrahlung, Regen, Schnee usw. wird dieser Normalzustand gestört, was sich in Form von Rauheit der Haut, Schuppenbildung, z. B. auf dem Haarboden, übermässiger Verhornung, sogenannte unreine Haut und ähnlichen Erscheinungen äussert. Man hat versucht, diesen Erscheinungen, welche vor allem bei Frauen sehr unerwünscht sind, durch Anwendung verschiedenster kosmetischer Präparate, vor allem auf Fettbasis, entgegenzuwirken. Mit dem Grossteil dieser Mittel kann jedoch ein durchgreifender Erfolg nicht in allen Fällen gewährleistet werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein kosmetisches Mittel, das eine Regulierung der Verhornungsvorgänge der menschlichen Haut zur Folge hat. Das erfindungsgemässe Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff Vitamin-A-säure bzw. deren Ester, Salze, Amide oder Nitrile enthalten.
Als Ester eignen sich vor allem solche mit Polyoxyverbindungen, wie z. B. solche mit Zuckern oder diejenigen des Glycerins oder des Panthenols. Der Alkoholrest des Esters bzw. das Stickstoffatom der Amide können durch aliphatische, aromatische, araliphatische, cycloaliphatische oder heterocyclische Reste
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wie des Äthanolamins oder des Triäthanolamins, in Betracht. Unter Vitamin-A-säure versteht man eine Verbindung, bei welcher die endständige Hydroxymethylengruppe des Vitamins A durch eine Carboxylgruppe ersetzt ist. Die Ester können durch an sich bekannte Veresterungsmethoden hergestellt werden. Die Amide können durch Umsetzung des Säurechlorids mit dem entsprechenden Amin erhalten werden.
Die erfindungsgemäss angegebenen Wirksubstanzen besitzen bei unmittelbarer Anwendung in Salben, Cremen, Pomaden, Brillantinen, Haarwässern und andern für die kosmetische Behandlung der menschlichen Haut geeigneten Zubereitungen volle Wirksamkeit. Die kosmetischen Zubereitungen enthalten den Wirkstoff zweckmässig in Mengen zwischen 0, 01 und lego, z. B. in einer Konzentration von 0, 1%. Sie können ausserdem noch andere für die Pflege der Haut gebräuchlichen Mittel enthalten.
Beispiel l : Man löst l g fein gepulverte Vitamin-A-säure in einer auf dem Wasserbad geschmolzenen Mischung von 20 g Cetylalkohol, 100 g Walrat und 879 g hydriertem Arachisöl und rührt nach dem Auflösen der Vitamin-A-säure bis zum Erstarren der Mischung zL einer Salbe.
Beispiel 2 : Man löst 1 g fein gepulverte Vitamin-A-säure in einer auf dem Wasserbad geschmolzenen Mischung von 14 g Cetylalkohol, 70 g Walrat und 615 g hydriertem Arachisöl und rührt nach dem Auflösen der Vitamin-A-säure die Mischung bis zum Erreichen einer Temperatur von 45 . Sodann fügt man 300 g destilliertes oder demineralisiertes Wasser von gleicher Temperatur hinzu und bildet unter Rühren eine Wasser-in-Öl-Emulsion, die bis zum Erreichen der Raumtemperatur gerührt wird.
Beispiel 3 : 1 g fein gepulverte Vitamin-A-säure wird in einem auf 700 erwärmten Gemisch von 80 g Cetylalkohol, 60 g Cacaobutter und 200 g hydriertem Arachisöl gelöst. Sodann fügt man zu dieser 700 warmen Lösung eine ebenso warme Lösung von 10 g Natriumlaurylsulfat gelöst in 100 g Glycerin und 549 g destillierten oder demineralisierten Wasser hinzu, das mit 0, 16'/0 p-Hydroxy-benzoesäure-äthylester und 0, oye p-Hydroxy-benzoesäure-propylester konserviert ist, und bildet unter Rühren eine Fett-in-Wasser-Emulsion. Diese wird bis zur Entstehung eines salbenartigen Gels und hierauf unter schwächerer
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mechanischer Bearbeitung bis zur Abkühlung auf Raumtemperatur gerührt.
Beispiel 4 : Man löst 1 g Vitamin-A-säure in 90% (Vol/Vol) Alkohol bis zu einem Gesamtvolumen von 11 auf. Diese Lösung kann nach Bedarf parfümiert werden und kann z. B. für die Behandlung des Haarbodens verwendet werden.
Beispiel 5: Man löst2 g Vitamin-A-säure-Panthenol-ester in 500 ml 95%igem Äthylalkohol (oder Isopropanol), fügt zu dieser Lösung 1 g N, N'-Bis- [1-methyl-3- (2, 2, 6-trimethyl-cyclohexyl)-propyll- - N, N'-dimethyl-1, 6-hexadiamin-bis- (methochlorid) zu, parfümiert nach Bedarf und füllt mit Wasser auf 1000 ml auf. Diese Lösung eignet sich zur Behandlung von fetten Kopfschuppen.
Beispiel 6: anlöst 2 gVitamin-A-säure-Panthenol-ester in 200 ml 98%/oigem Äthylalkohol (oder Isopropanol) und fügt 30 g Silikonöl (dünnflüssig), 100 g Perhydrosqualen und 100 g Isophytol zu. Anschliessend wird mit Paraffinöl (dünnflüssig) auf 1000 ml aufgefüllt und nach Bedarf parfümiert. Man erhält ein Haaröl zur Behandlung von trockenen Schuppen.
Beispiel 7 : 40 g Stearinsäure, 10 g Lecithin, 8 g Stearylalkohol, 30 g Olivenöl, 10 g Sorbit und 12 g Glycerin werden bei 700 geschmolzen. In diese Schmelze wird unter Rühren bei 700 eine Lösung von 11 g Triäthanolamin in 833 g Wasser portionsweise eingetragen. Nach 45 Minuten wird auf 50 abgekühlt und eine Lösung von 3 g Vitamin-A-säure-Glycerin-ester in 40 g 96% igem Äthylalkohol und 3 g äthoxyliertem Fettalkohol einemulgiert. Die so erhaltene Handlotion kann je nach Bedarf parfümiert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kosmetisches Mittel mit einem Gehalt an Vitamin A-wirksamen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirkstoff Vitamin-A-säure bzw. deren funktionelle Derivate enthält.