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Einrichtung zur Behandlung von Wasser mit Chlorgas Es sind Einrichtungen zur Behandlung. von Wasser mit Chlorgas bekannt, welche auf einem Kraftwagen oder Kraftwagenanhänger zu eiler fahrbaren Anlage zusammengefasst sind, um beispielsweise in Kriegs- und Kntastrophenfällen an beliebiger Stelle als ortsbewegliche Einrichtung, insbesondere zur Sterilisation von Trinkwasser benutzt werden zu können.
Die bisher bekannten Einrichtungen dieser Art benötigen für die Wasserbehandlung eine bestimmte Reaktionszeit, welche es erforderlich machte, neben den eigentlichen Behandlungsvorrichtungen noch Reaktions- und Absetzbehälter grösserer Abmessungen zur Anwendung zu bringen, welche die Beweglichkeit derartiger Einrichtungen ausserordentlich beeinträchtigten, deren Leistungsfähigkeit begrenzten und ihren Aufbau verteuerten.
Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, eine Einrichtung zur Bbhandlung von Wasser mit Chlorgas zu schaffen, bei der das Rohwasser durch mehrere hintereinander geschaltete Pumpen befördert wird, wobei die Pumpen durch Zwischenschaltung eines nach der Atmosphäre hin offenen Zwi - schengefässes in ihrer Arbeitsweise voneinander unabhängig gemacht sind. Die Einrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass allen Pumpen - mit Ausnahme der letzten-je eine Reaktionkammer nachgeschaltet ist, die dazu bestimmt sind, das von den Pumpen eingepresste Rohwasser mit einem Chlorgas-Luftgemisch in Reaktion zu bringen.
Durch eine Einrichtung dieser Art ist es möglich, z. B. eine Sterilisation von Trinkwasser in kürzester Zeit ohne Reaktions- und Absetzbehälter durchzuführen.
Durch die nach der Erfindung vorgeschlagene Hintereinanderschaltung von mehreren Pumpen, z. B.
Zentrifugalpumpen, wird erreicht, dass die im Wasser suspendierten festen VerunreinigungendesRohwassers durch die Pumpen wiederholt zerschlagen werden, und durch die nachgeschalteten Reaktionskammern wird das Rohwasser wiederholt dem Chlorgas-Luftgemisch zugänglich gemacht. Dadurch kann das Chlorgas-Luftgemisch in geringerer Konzentration zur Einwirkung gebracht werden, wobei jede Reaktionskammer mit einem unterschiedlichen Chlorgas-Luftgemisch beaufschlagt werden kann. Eine unnötige oder störende Überdosierung an Chlor kann damit vermieden werden Die Entkeimung des Wassers und die Beseitigung schädlicher organischer Stoffe kann infolge der Stufenbehandlung innerhalb weniger Sekunden vollzogen werden, so dass weder Nachreaktionsbehälter noch Absetzbehälter erforderlich sind.
Durch die Behandlung können ausserdem im Rohwasser suspendierte und teilgelöste organische Stoffe sowie Eisen-und Manganverbindungen in eine abfiltrierbare Form übergeführt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Einrichtung, welches im folgenden erläutert wird.
Es zeigen Fig. l die Einrichtung in schematischer Darstellung, Fig. 2 und 3 eines teilweisen Ausschnitt der Reaktionskammer im Längsschnitt bzw., im Schnitt gemäss der Linie 111-111 der Fig. 2.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 ist mit 1 eine Chlorgasflasche bezeichnet, von der das Chlorgas über sin Filter 2 und ein Reduktionsventil 4 mit dem Druckmesser 3 einem Mengeneinstellventil 5 und einem Schneüschlussventil 6 zugeführt wird. Von dem Ventil 6 wird das Chlorgas über einen Mengenmesser 7 und an Schaugläser 8 vorbei jeweils den einzelnenBehandlungsvorrichtungen zugeführt, welche aus einer Entspannungskammer 9, einer Mischkammer 10 und einer Reaktionskammer 11 bestehen, In der EntspanI nungskan1mer 9 wird das Chlorgas auf Atmosphärendruck entspannt, in der Mischkammer 10 mit einer
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gewissen Menge von Luft vermischt und schliesslich in der Reaktionskammer 11 energetisch aktiviert ;
d. h. das Chlorgas-Luftgemisch wird derart angesaugt, dass die Gasmoleküle dieses Gemisches eine stark beschleunigte Geschwindigkeit erhalten und mit hoher Geschwindigkeit mit dem Druckwasser zum Aufprallen gebracht werden. Die Wirkung der Reaktionskammer 11 ist weiter unten an Hand der Fig. 2 und 3 beschrieben.
Das Rohwasser wird der Einrichtung über ein Sieb 12 durch die Leitung 13 zugeführt und passiert nacheinander die Zentrifugalpumpen 14, 15, 16 und 17, welche auf der strichpunktiert angedeuteten Plattform des Fahrzeuges - in Fahrtrichtung gesehen-paarweise hintereinander angeordnet sind. Jeder Pum-
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geschaltet und dahinter ein Zwischengefäss 18. Die einzelnen Zwischengefässe 18 stehen durch Überläufe 19 mit der Aussenluft in Verbindung.
Das Schnellschlussventil 6 steht über die Leitung 20 unter dem Druck des durch die Pumpe 16 geförderten Rohwassers und ist so ausgebildet und eingestellt, dass es den Zutritt des Chlorgases zu der gesamten Anlage absperrt, wenn der erforderliche Mindestdruck in der Leitung 20 zur Öffnung des Schnellschlussventiles nicht erreicht wird. In diesem Falle findet auch keine Wasserförderung der Pumpe 17 zum Filter 23 statt, da das Ventil 34 nach der Spülwasserablaufleitung 35 geöffnet ist, solange das Schnellschlussventil 6 das Chlorgas absperrt.
Von der letzten Pumpe 17 wird das zu behandelnde Wasser über die Leitung 21 mit Ventil 22 dem Filter 23 zugeführt, das es durch die Leitung 24 verlässt, um über das Ventil 25 dem Reinwasserbehälter 26 zugeführt zu werden, welcher mit einer Entlüftung 27 und einer Entnahmeleitung 28 und einem Ventil 30 ausgestattet ist.
Die Leitung 24 kann über das Ventil 29 auch mit der Druckleitung 21 der Pumpe 17 verbunden werden, und es kann der Reinwasserablauf 28 durch das Ventil 30 geschlossen werden, so dass der Reinwasserbehälter über die Leitung 31 und das Ventil 32 mit der Saugseite der Pumpe 17 verbunden werden kann.
In die Saugleitung der Pumpe 17 zu dem hinter die Pumpe 16 geschalteten Zwischenbehälter 18 ist ein weiteres Ventil 33 zwischengeschaltet. Die zuletzt geschilderten Umgehungsleitungen und Ventile haben den Zweck, eine Spülung des Filters 23 mit Hilfe des in dem Behälter 26 vorhandenen filtrierten Reinwassers zu ermöglichen. Auf der andern Seite besteht auch durch die Ventile die Möglichkeit, das Filter 23 mit unfiltriertem, aber sterilemReinwasser von der Pumpe 17 zu spülen. Normalerweise wird das von der Pumpe 16 bzw. dem dieser Pumpe nachgeschalteten Zwischenbehälter 18 kommende Wasser durch die Pumpe 17 bei geöffnetem Ventil 22 und geschlossenem Ventil 32 angesaugt und über die Leitung 21 dem Filter 23 zugeführt, um von diesem über die Leitung 24 bei geschlossenem Ventil 29 und geöffnetem Ventil 25 dem Reinwasserbehälter 26 zuzufliessen.
Zum Zwecke der Spül1mg des Filters können die Ventile 22 und 25 geschlossen und das Ventil 29 geöffnet werden. Das aus der Pumpe 17 austretende Reinwasser wird daher über die Leitung 21 und die Leitung 24 in umgekehrter Richtung durch das Filter 23 gedrückt, um dieses zu spülen. Das Spülwasser verlässt dann die Einrichtung über das jetzt ge- öffnete Ventil 34'und den Spülwasserablauf 35. Soll aber das in dem Behälter 26 befindliche gefilterte Reinwasser zur Spülung des Filters 23 benutzt werden, so werden die Ventile 32, 29 und 34 geöffnet. Die Pumpe 17 entnimmt dann über die Leitung 31 gefiltertes Reinwasser aus dem Behälter 26 und drückt dieses über die Leitung 21, das Ventil 29 und die Leitung 24 durch das Filter 23.
Hienach verlässt das SpUl-
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Betriebs- und SpUl-vorgang" erforderlichen Ventile sind zweckmässig zwangsläufig gekuppelt, so dass sichderBedienungsvor- gang einfach und sicher gestaltet.
In der Darstellung der Fig. 2 und 3 ist mit 36 die Leitung bezeichnet, durch die das in der'Mischkam- mer 10 mit Aussenluft vermischte Chlorgas in die Reaktionskammer 11 eintritt. In dieser Reaktionskammer 11 ist eine Anzahl von Lavaldüsen 37 angeordnet, welche mit dem von den Pumpen 14, 15, 16 geförderten Wasser beaufschlagt werden. Gegenüber den Düsen 37 befinden sich oben trichterförmige Einsätze 38, welche wie die Mündungen der Düsen 37 zum Teil in einem Ringraum 39 der Reaktionskammer angeordnet sind. Das durch die Leitung 36 eintretende Chlorgas-Luftgemisch wird dem zentralen Kanal 40 und einem Spiralkanal 41 zugeführt, dessen spiralförmige Windungen in den Ringraum 39 münden.
Das durch die Düsen 37 und Einsätze 38 hindurchtretende Druckwasser der Pumpen 14 bis 16 übt dabei auf das
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le 40 und 41 gerissen wird, wobei es grossen Zentrifugalkräften ausgesetzt wird, um hierauf auf den Wasserstrahl zu prallen. Das aus den Einsätzen 38 austretende, mit Chlor behandelte Wasser wird sodann jeweils den Zwischeiagefässen 18 zugeführt. um dam die darauf folgende Pumpe mit Behandlungsvorrichtung gleicher Art zu passieren.
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Allgemein läuft die gesamte Anlage unbehindert weiter, auch wenn das Filter 23 gespült wird, wobei überflüssige Wasser durch dis Überläufe 19 entfernt wird. Die für den Spülvorgang zu bedienenden Ventile, wie beispielsweise die Ventile 32, 33 oder 25 und 29, können, wie bereits gesagt, jeweils zwangsläufig miteinander gekuppelt sein, damit nur immer ein Ventil bedient zu werden braucht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Behandlung von Wasser mit Chlorgas, bei der das Rohwasser durch mehrere hintereinander geschaltete Pumpen gefördert wird, wobei die Pumpen durch Zwischenschaltung von nach der Atmosphäre hin offenen Zwischengefässen in ihrer Arbeitsweise voneinander unabhängig gemacht sind, dadurch gekennzeichnet, dass allen Pumpen (14, 15, 16) - mit Ausnahme der letzten (17)-je eine Reaktionskammer (11) nachgeschaltet ist, sowie in der Chlorgaszuleitung ein Ventil (6) mit Mengenmesser (7) und hinter diesem mit Schaugläsern (8) verbundene Regelventile vorgesehen sind, um in den Reaktionskammern das von den Pumpen eingepresste Wasser mit dem durch die Regelventile eingestellten ChlorgasLuftgemisch ohne Änderung der durch das Ventil (6)
eingestellten Gesamtmenge in Reaktion zu bringen.