<Desc/Clms Page number 1>
Korrosionsbeständige Messkammer für elektrische Rauchgasprüfer
Elektrische Rauchgasprüfer für CO.-Messung erfordern eine relativ hohe Messgenauigkeit. Wird eine Messgenauigkeit von 1% des Endausschlages verlangt, so wird z. B. für 20% CO-Endausschlag die verlangte Anzeigegenauigkeit-0, 2%. Die Messung des CO. Gehaltes beruht bekanntlich darauf, dass das Gas seine Wärmeleitfähigkeit in Abhängigkeit vom CO-Gehalt ändert. Diese Änderung wird mittels eines elektrisch geheizten Platindrahtes festgestellt, welcher bei Änderung der Wärmeleitfähigkeit seine elek- trische Leitfähigkeit ändert.
In einer Wheatstoneschen Brücke wird der Heizstrom dieses Drahtes mit dem Heizstrom eines Drahtes in reiner Luft verglichen. Bei einer üblichen Temperatur von 150 C des Messdrahtes ergibt eine Änderung des CO-Gehaltes von-D, 2% eine Temperaturänderung von-0, 01 C.
Dabei soll die Messgenauigkeit über längere Zeit, d. h. über mindestens einige Monate konstant bleiben, ohne dass eine Nachstellung des Nullpunktes erforderlich. ist. Selbstverständlich müssen die Messkammern elektrisch und geometrisch mit grösster Symmetrie gebaut worden.
Bekannte Messeinrichtungen weisen in einem Metallblock zwei vollständig getrennte Doppelkammern auf, eine für das Messgas und eine für die Vergleichsluft. Jede Doppelkammer besteht aus einer sogenannten Strömungskammer, durch welche das Messgas bzw. die Luft strömt und der eigentlichen Messkammer, welche den Messdraht enthält und durch Kanäle, einen schmalen Spalt oder ein Sieb mit der Strömungskammer verbunden ist, so dass das Messgas bzw. die Luft in die Messkammer eindringen kann. Zur Erreichung der erforderlichen Messdrahtlänge werden üblicherweise in den beiden Messkammern je zwei Drähte parallel nebeneinander gespannt und elektrisch hintereinander geschaltet. Jeder einzelne Draht hat ein angelötetes, etwas stärkeres Endstück und eine angelötete Zugfeder.
Endstück und Zugfeder sind an die isolierten Durchführungsstifte angelötet. Eine Messkammer üblicher Bauart mit vier Messdrähten weist somit 16 innere Lötstellen und 8 äussere Anschlusslötstellen auf. Eine solche Ausführung hat den Nachteil, dass ausser den vier Messdrahtteilstücken auch die Endstücke, die Zugfedern und die Serieverbindungen vom Messstrom durchflossen werden und mit den Lötstellen den elektrischen Widerstand und den effektiven Temperaturkoeffizienten der Messdrähte beeinflussen.
Es ist bekannt, dass die Messkammern Korrosionen durch Rauchgaskondensate ausgesetzt sind, die zu Störungen der Messung führen. Man hat deshalb die Kammerwände mit Blei oder Silber belegt, um ihre Korrosion zu verhindern. Beobachtungen und Erfahrungen an Schwerölfeuerungsanlagen haben gezeigt, dass
EMI1.1
Silber keinen hinreichenden Korrosionsschutz bietet. Man hat versucht, mindestens die besonders gefährdeten Stellen der Messkammer zu vergolden, aber abgesehen von der Kostspieligkeit dieses Verfahrens bleiben die Schweiss- oder Lötstellen, Federn und Endstücke am Messdraht sowie die Stromzuführungen nach wie vor der Korrosion ausgesetzt, welche so stark sein kann, dass die Apparatur schon nach einer Betriebsdauer von einigen Monaten unbrauchbar wird.
Bisher wurde allgemein die Theorie vertreten, dass zur Gewährleistung der gleichen Bezugstemperatur für alle Messdrähte der Kammerblock aus Metall hergestellt sein muss. Versuche, die Kammerwände mit einer dünnen säure-und temperaturbeständigen Kunstharzschicht auszukleiden, ja sogar eine vollständig aus Kunststoff hergestellte Kammer zu verwenden, haben zum unerwarteten Ergebnis geführt, dass sich dadurch kein Einfluss auf die Messeigenschaften der Kammern ergibt. Die Tatsache, dass der Kammerblock aus Kunstharz gegossen werden kann, gibt weiter die Möglichkeit zu einer korrosionsfreien Anordnung der Messdrähte.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Erffudung betrifft eine korrosionsbeständige Messkammer für elektrische Rauchgasprüfer mit zwei in einem Kammerblock eingeschlossenen Hohlräumen und je einem darin ausgespannten elektrisch ge- heizten Messdraht, von welchen der eine dem zu messenden Gas, der andere reiner Luft ausgesetzt ist, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass der Kammerblock aus einem thermostarren Kunstharz gegossen ist und jeder Messdraht eine von zwei an einem Ende einer Kammer eingegossenen Stromzuführungen aus- gehende, durch eine Zugfeder gespannte Schleife bildet, deren Lage durch einen eingegossenen Glaszap- fen bestimmt ist. Als Giessharz eignet sich Äthoxylen mit Quarzmehl als Füllstoff. Zweckmässigerweise besteht der Kammerblock aus zwei Gussteilen, wobei die Trennfläche zwischen den Messkammern und den Strömungskammern verläuft.
Die Stromzuführungen bestehen zweckmässigerweise aus je einem Me- tallstift mit einem Platinkopf, welche kammerseitig mindestens bis zum Platinkopf in das Kunstharz ein- gegossen sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Messkammer im Längsschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Kammerblock und Fig. 3 eine
Ansicht der Messkammern von unten.
Der Kammerblock besteht aus einem unteren Teil 11 mit zwei nebeneinanderliegenden Strömungs- kammern 12, zwei Eintrittsöffnungen 13 und zwei Austrittsöffnungen 14 und einem oberen Teil 15 mit zwei nebeneinanderliegenden Messkammern 16. Jede Messkammer 16 ist durch ein Gitter 17 von der Strö- mungskammer 12 getrennt. Dieses Gitter besteht aus einem säurefesten und temperaturbeständigen Kunst- stoff und ist bei beiden Enden der Messkammer 16 rechtwinklig umgebogen, so dass es zwei Querwände 18,
19 bildet, welche die Strömungskammer 12 in der Länge begrenzen, so dass die Ein- und Austrittsöffnun- gen 13, 14 ausserhalb dieser Querwände 18, 19 liegen.
Diese Querwände bewirken eine gleichmässige Strö- mungsgeschwindigkeit über den ganzen Querschnitt und die ganze Länge der Strömungskammer, wodurch eine gleichmässige Diffusion des Gases durch das Gitter 17 in die Messkammer 16 erreicht wird.
Am rechten Ende jeder Messkammer 16 sind zwei Stromzufühnmgsstifte 20 in den Messkammerblock
15 eingegossen. Jeder Stromzuführungsstift 20 trägt einen Platinkopf 21, auf dessen Stirnfläche der Messdraht 22 angeschweisst ist, welcher ebenfalls aus Platin besteht. An den Eingussstellen der Stifte 20 sind Warzen 23 angegossen, welche den Stift 20 bis zum Platinkopf 21 verkleiden, so dass praktisch nur die Stirnfläche des Platinkopfes 21 aus dem Kunstharz herausragt. Der Messdraht 22 ist als Schleife ausgelegt und mittels einer kleinen Zugfeder 24 aus Platiniridium gegen das linke Kammerende gespannt, indem die Feder 24 an einem kleinen Stückchen Platindraht 25 angehängt ist, welcher in eine Warze 26 des Kammerbodens eingegossen ist.
Nahe dem Schleifenende des Messdrahtes 22 ist ein Glaszapfen 27, dessen Durchmesser gleich dem Abstand der Stromzuführungsstifte 20 ist, in den Kammerboden eingegossen. Die Messdrahtschleife ist um diesen Glaszapfen 27 herumgeführt, so dass die Schenkel der Messdrahtschleife von den Stiften 20 bis zum Glaszapfen 27 unter sich und mit den Kammerwänden parallel verlaufen.
Von den Stiften 20 aus gesehen, ist hinter dem Glaszapfen 27 eine Warze 28 an den Kammerboden angegossen. Zur Einbringung des Messdrahtes 22 in die Kammer wird dieser um die Warze 28 gelegt, gegen die Stifte 20 gespannt und an letztere angeschweisst. Hierauf wird die Messdrahtschleife von der Warze 28 abgezogen und an die Zugfeder 24 gehängt. Durch diese Massnahme wird erreicht, dass auch bei Serienanfertigung alle Messdrähte einen eng tolerierten Widerstandswert aufweisen.
Der Kammerblock ist in zwei Teilen, dem unteren Teil 11 und dem oberen Teil 15 aus thermostarrem Kunstharz gegossen. Als solches eignet sich z. B. Äthoxylen mit einem Zusatz von Quarzmehl als Füllstoff. Dieses Kunstharz lässt sich ohne Druck zu genauen Formstücken mit sauberer Oberfläche vergiessen, so dass keine Nachbearbeitung notwendig ist. Dadurch, dass die Auftrennung des Kammerblockes in einen unteren Teil 11 und einen oberen Teil 15 erfolgt und die Trennungsebene zwischen den Strömungskammern 12 und den Messkammern 16 verläuft, kommen die Eingussflächen nach aussen zu liegen und bedürfen ebenfalls keiner Nachbearbeitung. Selbstverständlich können metallische Armaturen zur Befestigung der beiden Gussteile miteingegossen werden.
Die erfindungsgemässe Messkammer für elektrische Rauchgasprüfer ist auch bei stark säureabschei-
EMI2.1
rührung kommen, aus Platin oder Platiniridium bestehen.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.