AT200328B

AT200328B - Strangpreßkopf

Info

Publication number: AT200328B
Authority: AT
Original assignee: Ici Ltd
Priority date: 1956-04-25
Filing date: 1957-04-25
Publication date: 1958-10-25

Description

Strangpresskopf
Die Erfindung betrifft das Strangpressen von organischem thermoplastischem Material und insbesondere eine Vorrichtung zum Strang- pressen eines solchen Materials in Rohrform.

Bei der Herstellung von rohrartigen Gebil- den aus geschmolzenem thermoplastischen Ma- terial nach dem Strangpressverfahren erweist es sich gewöhnlich als notwendig, Luft oder eine andere Flüssigkeit durch das rohrbildende Press- mundstück durchzuleiten, um zu verhindern, dass das Material nach dem Strangpressen zu- sammenfällt, oder um es auf einen grösseren Querschnitt aufzublähen. Manchmal sind zusätzliche Durchlässe durch das Innere der Strangpresse für verschiedene andere Zwecke erforderlich. Im allgemeinen hat es sich beim Strangpressverfahren als notwendig erwiesen, den Fluss des geschmolzenen Materials, bevor dieses in das Mundstück gelangt, an ein oder mehreren Stellen in zwei oder mehr Ströme zu teilen. Wenn z.

B. die für das geschmolzene Material bestimmte Zuleitung durch den äusseren Zylinder des Strangpresskopfes hindurchgeht, muss der Materialzufluss in zwei Stränge geteilt werden, die sich an der entgegengesetzten Seite des ringförmigen Kanals des Strangpresskopfes wieder vereinen, wobei in diesem Bereich, wie gefunden wurde, häufig Streifen im Material entstehen, die als sichtbare Verbindungslinie in dem Endprodukt aufscheinen. Diese Linien stören das Aussehen des Endproduktes und können auch dessen mechanische Festigkeit herabsetzen.

Durch die Erfindung wird ein Strangpresskopf geschaffen, mit dessen Hilfe ein organisches thermoplastisches Material in geschmolzenem Zustand dem Pressmundstück zugeführt werden kann, ohne dass sich in dem Material Nahtlinien bilden. Auf andere Zielsetzungen vorliegender Erfindung wird noch weiter unten hingewiesen werden.

Die Erfindung betrifft demgemäss einen Strangpresskopf, der aus einem ringförmigen Kernteil und einem äusseren Zylinderteil bebesteht, welcher den ringförmigen Kernteil umgibt und mit diesem einen für das thermoplastische Material bestimmten Kanal bildet, mit einer Zuleitung durch die Wand des Zylinderteiles zu diesem Kanal, wobei die Innenwand des Zylinderteiles und die Aussenwand des Kernteiles im Bereiche dieser Zuleitung ge- nau aneinander passen und dann in der Press- richtung auseinander laufen und zwischen sich einen ringförmigen Spalt bilden.

Dieser Strang- presskopf kennzeichnet sich nun dadurch, dass in einer oder beiden Wandungen der genannten zwei Teile ein für den Durchfluss des ge- schmolzenen Materials bestimmter schraubenlinienförmiger Kanal ausgeschnitten ist, der bei der Zuleitung für das geschmolzene Material beginnt und bis in den Bereich des zwischen den Wandungen der beiden Teile ausgebildeten ringförmigen Spaltes reicht, der zu dem Pressmundstück führt.

Eine erfindungsgemässe Ausführungsform, bei welcher der Strangpresskopf und das rohrbildende Pressmundstück aus einem Stück bestehen, wird in der Zeichnung gezeigt, in der ein Aufriss des Strangpresskopfes teilweise im
Schnitt dargestellt ist. In der Zeichnung ist der Zylinderteil (im Schnitt) mit I, der ringförmige Kernteil mit 2 und die öffnung des Kernteils, durch welche z. B. Luft in das stranggepresste Rohr eingeleitet werden kann, mit 3 bezeichnet. 4 bezeichnet den Bereich, in welchem der Kernteil genau in den Zylinderteil passt, und 5 die Stelle, bei welcher der Kernteil in der Pressrichtung so geformt ist, dass ein ringförmiger
Durchlass zwischen den beiden Teilen 1 und 2 entsteht. Dieser führt zur rohrbildenden Mund- stücköffnung 6.

Eine Zuleitung, durch welche das geschmolzene organische thermoplastische
Material eingeführt wird, geht tangential durch die Wandung des Zylinderteiles 1 und mündet bei 7 in den schraubenlinienförmigen Kanal 8, der aus dem Kernteil 1 ausgeschnitten ist. Der Anfang 7 des schraubenlinienförmigen Kanals 8 ist in der Weise abgeschrägt und der Querschnitt des schraubenlinienförmigen Kanals und der Zuleitung durch den Zylinderteil 1 sind so ausgebildet, dass an der Verbindungsstelle ein kontinuierlich verlaufender Kanal mit konstantem Querschnitt entsteht. Die Tiefe des schraubenlinienförmigen Kanals nimmt in dem Masse ab, in dem der Kernteil dünner wird, und endet dort, wo die Verjüngung des Kerns der anfänglichen maximalen Tiefe des Kanals entspricht.

Der Durchmesser des Kernteils nimmt nach dem Abschnitt 9 rasch auf den für den Einlass in das Mundstück vorgesehenen Wert zu. Der

Bund 10 dient dazu, den Kernteil in dem Zylinderteil zu halten und zu zentrieren ; die Verengung des Durchlasses bei 11 ist vorgesehen, um einen gleichmässigen Materialfluss durch das Mundstück zu gewährleisten.

Das Strangpressen wird mit dem beschriebenen Apparat vorzugsweise in lotrechter Richtung entweder nach oben oder nach unten zu vorgenommen. Geschmolzenes organisches thermoplastisches Material wird z. B. mit Hilfe einer Schraubenpumpe durch die Zuleitung im Zylinderteil zum Anfang 7 des schraubenlinienförmigen Kanals 8 gepumpt und fliesst in diesem bzw. zwischen den Teilen 1 und 2 weiter. Das thermoplastische Material nimmt nach Verlassen des schraubenlinienförmigen Kanals allmählich eine kontinuierliche, ringförmige Form an, ohne dass dabei "tote" Stellen oder Nahtlinien entstehen. Das Material füllt den
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daraufhin durch das Mundstück 6 gepresst.

Die verhältnismässig grosse Breite der dem Mundstück unmittelbar vorgelagerten Ringtasche 9 trägt, sobald der Vorgang stabilisiert ist, dazu bei, einen gleichmässigen Pressdruck aufrechtzuerhalten.

Die beschriebene Vorrrichtung ist besonders einfach konstruiert ; wie aus der Zeichnung ersichtlich, können beide Teile 1 und 2 leicht durch Bearbeitung von Rohrteilen hergestellt werden. Der schraubenlinienförmige Kanal des Kernes kann von der Herstellung der konischen Form dieses Teiles als gleichmässig tiefer Kanal eingeschnitten werden und die konische Bearbeitung bewirkt automatisch, dass die Tiefe des Kanals in diesem Bereich in der Pressrichtung stetig abnimmt. Natürlich sind viele Ausführungsformen der Vorrichtung möglich, die in den Rahmen der Erfindung fallen.

Zum Beispiel : das rohrbildende Mundstück kann an dem Strangpresskopf befestigt sein und nicht mit diesem ein Stück bilden ; der schraubenlinienförmige Kanal kann durch Bearbeitung der Innenseite des Zylinderteils hergestellt werden ; die Tiefe des schraubenlinienförmigen Kanals muss an keiner Stelle abnehmen ; auch kann die nach dem Bereich der Zuleitung gewünschte Vergrösserung der Breite des ringförmigen Kanals statt durch Verkleinerung des Aussendurchmessers des Kernteiles durch eine Vergrösserung des Innendurchmessers des äusseren Zylinderteiles erreicht werden.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann zur Strangpressung jedes organischen thermoplasti- sehen Materials verwendet werden, das in geschmolzenem Zustand verpresst werden kann. Da die Verhinderung des Auftretens von Streifen im allgemeinen mit der Abnahme der Dicke des gepressten Materials grössere Schwierigkeiten bereitet, eignet sich die beschriebene Vorrichtung besonders zur Herstellung von dünnwandigem Rohr, wobei nach erfolgter Strangpressung und Kühlung gewünschtenfalls der rohrförmige Film verstreckt werden kann ; z. B. kann der Strangpresskopf zur Herstellung von rohrförmigem Film aus geradkettigen filmbildenden Polyestern und Polyamiden, Poly- äthylen, Polyvinylchlorid oder Kautschukchlorid verwendet werden.

Die linearen Polyester der Terephthalsäure, insbesondere Polyäthylentherephthalat, sind Polymere, die vorteilhafterweise mit diesem Apparat gepresst werden können, da diese Filme besonders hell und glänzend sind und gerade ein solcher Film durch kleine Unzulänglichkeiten einen sichtbaren Schaden erleidet. Der erfindungsgemässe Strangpresskopf kann auch zur Herstellung dickwandiger Rohre von besonders hoher mechanischer Widerstandsfähigkeit mit z. B. Polyäthylen als Ausgangsprodukt verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH : Strangpresskopf zur Zuleitung eines organischen thermoplastischen Materials in geschmolzenem Zustand zu einem rohrbildenden Pressmundstück, der aus einem ringförmigen Kernteil und einem äusseren Zylinderteil besteht, welcher den ringförmigen Kernteil umgibt und mit diesem einen für das thermoplastische Material bestimmten Ringkanal bildet, mit einer Zuleitung durch die Wand des Zylinderteiles zu diesem Kanal, wobei die Innenwand des Zylinderteiles und die Aussenwand des Kernteiles im Bereiche dieser Zuleitung genau aneinander passen und dann in der Pressrichtung auseinander laufen und zwischen sich einen ringförmigen Spalt bilden, dadurch gekennzeichnet, dass in einer oder beiden Wandungen der genannten zwei Teile (1, 2) ein für den Durchfluss des geschmolzenen Materials bestimmten schraubenlinienförmiger Kanal (8) ausgeschnitten ist,

der bei der Zuleitung für das geschmolzene Material beginnt und bis in den Bereich des zwischen den Wandungen der beiden Teile (1, 2) ausgebildeten ringförmigen Spaltes reicht, der zu dem Pressmundstück (6) führt.