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Verfahren zur Oberflächenverzierung mittels Leimfarbenbilder
Die Erfindung ist eine weitere Ausbildung des
Verfahrens nach Stammpatent Nr. 735723/92.
Es zeigt sich, dass die Leimfarbenbilder nach diesem Stammpatent in manchen Fällen nicht beständig und nicht dauerhaft waren, insbesondere wenn diese auf alkalischem Untergrund, wie
Kalkverputz, aufgebracht waren oder wenn sie auf der Aussenwand von Gebäuden dem Regen ausgesetzt waren. Auch organische Lösungen schadeten diesen Leimfarbenbildern, die unter diesen Einflüssen ihre Farben veränderten und unscheinbar wurden.
Zur Behebung dieses Übelstandes werden erfindungsgemäss die nach dem Trocknen unter Erwärmen von der glatten Unterlage abgeschälten Leimfarbenbilder mit Klebstoffen aus benzinlöslichen Kunstharzen, wie Polyvinyläther, getränkt. Als Nebenerscheinung ergibt sich dabei der Vorteil, dass das Tränkungsmittel gleichzeitig als Klebstoff wirkt, so dass die Leimfarbenbilder auch auf glatte Oberflächen, wie Holz, Porzellan u. dgl., aufgebracht werden können.
An Stelle benzinlöslicher Kunstharze können auch Lösungen von plastizierten Phenol-Formaldehyd-Kunstharzen in Spiritus oder Butanol oder eine Mischung von hochviskoser Nitrozellulose, Harnstoff-Formaldehydkunstharz und gegebenenfalls etwas Weichmachungsmittel zur Tränkung benutzt werden.
Klebstoffe aus benzinlöslichen Kunstharzen, wie Polyvinyläther, sowie solche aus PhenolFormaldehyd-Kunstharzen in Spiritus gelöst und solche aus Mischungen von hochviskoser Nitrozellulose, Harnstoff-Formaldehyd-Kunstharz und Weichmachungsmittel sind als Klebstoffe von grosser Klebkraft bekannt. Die Erfindung besteht in der Verwendung dieser Klebmittel als Tränkungsmittel für die Leimfarbenbilder, wodurch diese gegen die eingangs geschilderten Einflüsse widerstandsfähig werden. Die erfindungsgemäss behandelten Leimfarbenbilder sind dauerhaft und in der Farbe unveränderlich.
Als besonders geeignet haben sich nachfolgende Klebstoffe erwiesen, die je nach der Beschaffenheit der zu verzierenden Fläche zweckmässig auszuwählen sind.
1. Klebstoffe, welche aus Gemengen von benzinlöslichen Kunstharzen mit wesentlichen Anteilen von Polyvinyläther, namentlich der zähklebrigen Polyvinylbutyläther, unter Zusatz fester, pulverförmiger Pigmente, wie Kreide, Asbest oder Kaolin, hergestellt werden. Die pulverigen Farbkörper dienen vor allem dazu, die Klebwirkung abzuschwächen und ausserdem eine farbige oder weisse Tonfläche als Hintergrund der Leimfarbenbilder herzustellen.
Da diese Klebstoffe eine ähnliche Klebrigkeit aufweisen, wie sie bei Kautschukpflastern und heilkundlichen Verbänden vorhanden ist, müssen die damit rückseitig versehenen Leimfarbenbilder bis zu deren Gebrauch mit groben, weitmaschigen Geweben (Gaze) abgedeckt werden, die vor Aufdrücken auf die zu verzierende Fläche abgezogen werden, worauf die Leimfarbenbilder, gegebenenfalls unter leichtem Erwärmen, auf die zu verzierende Fläche aufgedrückt werden. Bei feuchtem Untergrund, also z. B. wenn eine nicht ganz trockene Mauerwand zu verzieren ist, können auch Mischungen von wasserlöslichen mit wasserunlöslichen Poly- vinyläthem angewendet werden, z. B.
Mischungen von einem Teil Polyvinylmethyläther mit zwei Teilen Polyvinylbutyläther, wobei ein mit beiden Vinyläthem verträgliches Kunstharz, wie Maleinsäureharze, Cyclohexanonharz oder Kolophonium, zur besseren Bindung der an sich unverträglichen Vinyläther zugesetzt wird.
2. Es kann auch als Klebstoff eine Lösung von
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in Spiritus oder in Butanol verwendet werden, welche auf die Leimfarbenbilder rückseitig durch Aufspritzen mit Spritzpistolen oder durch Aufwalzen mit Gelatine-oder Gummiwalzen aufgebracht wird. Durch geeigneten Aufbau des Leimfarbenbildes hat man es in der Hand, die gesamte Farbschicht mit der Kunstharzlösung so zu tränken, dass die ursprüngliche Wasserlöslichkeit des Leimfarbenbildes verlorengeht. Die leicht klebrige, auf das Leimfarbenbild aufgebrachte Kunstharzschicht wird durch ein Schutzpapier oder Schutzgewebe während der Lagerung abgedeckt. Nach Entfernen desselben wird das Leimfarbenbild auf den zu verzierenden
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Untergrund aufgedrückt.
Die mit diesem Klebstoff behandelten Leimfarbenbilder eignen sich auch für Untergründe aus unlackiertem oder mit Einbrennlacken vorbehandeltem Blech oder Leichtmetall. Das Leimfarbenbild kann nach dem Haften bei Temperaturen von 80 bis 180 , je nach Art des Kunstharzes, eingebrannt werden, wobei sich eine harte kratz-und beulfeste Schichte bildet, welche das Leimfarbenbild auch gegen mechanische Verletzungen schützt. Als Bindemittel für die Leimfarbenbilder sind in diesem Falle Eiweissarten oder Stärke oder deren Abbauprodukte zu verwenden, welche bei den genannten Temperaturen nicht vergilben. Auch Zelluloseabkömmlinge, wie Methylzellulose und Zelluloseglykolat, sind als Bindemittel für die Leimfarbenherstellung hinreichend hitzebeständig.
3. Ist eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen organische Lösungsmittel bei den Leimfarbenbildern erforderlich, so ist ein Klebstoff zu verwenden, welcher aus einer Mischung von hochviskoser Nitrozellulose, HarnstoffFormaldehyd-Kunstharz und gegebenenfalls etwas Weichmachungsmittel besteht. Ein derartiger Klebstoff wird in folgender Art erhalten : 8 Gew.Teile hochviskoser Nitrozellulose, 5 Gew.-Teile hartes Harnstoff-Formaldehyd-Polymerisat und
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20 Gew.-Teilen Spiritus und 20 Gew.-Teilen Toluol gelöst und dieser Lack mit Gummiwalzen in einem Ausmasse von 5 bis lOg pro Quadratmeter auf die Rückseite der Leimfarbenbilder aufgetragen. Das Auftrocknen des Klebstoffes erfolgt ohne Erwärmen bei Zimmertemperaturen von 15 bis 25 , da bei höheren Temperaturen die Klebstoffschicht ihre Löslichkeit verlieren würde.
Die so behandelten Leimfarbenbilder sind klebefrei und lagerungsbeständig, gegen Feuchtigkeit unempfindlich und können bei entsprechender Tränkung des gesamten Leimfarbenbildes dieses wasserfest machen. Das Aufkleben auf den Untergrund erfolgt nach Befeuchten des Untergrundes mit organischem Lösungsmittel oder dünnflüssigen Lacken ähnlicher Zusammensetzung. So genügt ein Besprühen mit Aceton, Spiritus oder Methylacetat. Es erfolgt sofortige Klebung, die durch Verlust des Lösungsmittels nach etwa zwei Stunden ihre endgültige Festigkeit erlangt, jedoch schon nach wenigen Minuten grifffest ist, was serienmässige Verarbeitung gestattet.
Durch Erhitzen auf etwa 110-120'durch 2 bis 30 Minuten kann man eine mit der Erhitzungsdauer zunehmende Widerstandsfähigkeit der Leimfarbenbilder gegen organische Lösungsmittel erreichen. So wird das Bild nach etwa zwei bis fünfminutlicher Erhitzung bereits spritzfest und nach zehn bis dreissigminutlicher Erhitzung auch unlöslich in Aceton, Methyl-und Butylacetat.
Die erwähnten Klebstoffe schliessen eine Faltenbildung des dünnen Leimfarbenbildes beim Auftrocknen auf seiner Rückseite aus.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Oberflächenverzierung mittels Leimfarbenbilder nach Patent Nr. 735723/92, dadurch gekennzeichnet, dass die nach dem Trocknen unter Erwärmen von der glatten Unterlage abgeschälten Leimfarbenbilder mit Klebstoffen aus benzinlöslichen Kunstharzen, wie Polyvinyläther, getränkt werden.
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Method for surface decoration by means of glue paint pictures
The invention is a further development of the
Procedure according to parent patent No. 735723/92.
It turns out that the glue paint images according to this master patent were in some cases not permanent and not permanent, especially when they were on an alkaline substrate, such as
Lime plaster, were applied or if they were exposed to the rain on the outer wall of buildings. Organic solutions also damaged these glue paint pictures, which changed their colors under these influences and became inconspicuous.
To remedy this drawback, according to the invention, the glue paint images peeled off from the smooth base after drying with heating are impregnated with adhesives made from petrol-soluble synthetic resins, such as polyvinyl ether. As a side effect, there is the advantage that the impregnating agent also acts as an adhesive, so that the glue paint images can also be used on smooth surfaces such as wood, porcelain and the like. Like., Can be applied.
Instead of petrol-soluble synthetic resins, solutions of plasticized phenol-formaldehyde synthetic resins in alcohol or butanol or a mixture of highly viscous nitrocellulose, urea-formaldehyde synthetic resin and, if necessary, some plasticizer can be used for impregnation.
Adhesives made from petrol-soluble synthetic resins, such as polyvinyl ether, as well as those made from phenol-formaldehyde synthetic resins dissolved in alcohol and those made from mixtures of highly viscous nitrocellulose, urea-formaldehyde synthetic resin and plasticizers are known as adhesives with high adhesive strength. The invention consists in the use of these adhesives as impregnating agents for the glue paint images, making them resistant to the influences outlined above. The glue color images treated according to the invention are permanent and unchangeable in color.
The following adhesives have proven to be particularly suitable, and should be selected appropriately depending on the nature of the surface to be decorated.
1. Adhesives, which are made from mixtures of petrol-soluble synthetic resins with substantial proportions of polyvinyl ether, namely the sticky polyvinyl butyl ether, with the addition of solid, powdery pigments such as chalk, asbestos or kaolin. The powdery color bodies serve primarily to weaken the adhesive effect and also to create a colored or white clay surface as a background for the glue paint pictures.
Since these adhesives have a similar tack as is found in rubber plasters and medical bandages, the glue paint pictures on the back must be covered with coarse, wide-meshed fabrics (gauze) until they are used, which are peeled off before being pressed onto the surface to be decorated. whereupon the glue paint pictures are pressed onto the surface to be decorated, if necessary with gentle heating. In the case of a damp surface, e.g. B. If a wall wall that is not completely dry is to be decorated, mixtures of water-soluble with water-insoluble polyvinylether can also be used, e.g. B.
Mixtures of one part of polyvinyl methyl ether with two parts of polyvinyl butyl ether, a synthetic resin compatible with both vinyl ethers, such as maleic acid resins, cyclohexanone resin or rosin, being added to better bind the vinyl ethers, which are incompatible per se.
2. It can also act as a solution of glue
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in spirit or in butanol can be used, which is applied to the reverse side of the glue paint pictures by spraying with spray guns or by rolling with gelatine or rubber rollers. With a suitable structure of the glue paint picture, you have the option of soaking the entire paint layer with the synthetic resin solution in such a way that the original water solubility of the glue paint picture is lost. The slightly sticky synthetic resin layer applied to the glue paint image is covered by a protective paper or protective fabric during storage. After removing it, the glue paint image is applied to the one to be decorated
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Pressed underground.
The glue paint pictures treated with this adhesive are also suitable for substrates made of unpainted sheet metal or sheet metal that has been pretreated with stoving varnish. After adhering, the glue paint image can be baked in at temperatures of 80 to 180, depending on the type of synthetic resin, a hard scratch and dent-resistant layer being formed which also protects the glue paint image against mechanical damage. In this case, types of protein or starch or their degradation products which do not yellow at the temperatures mentioned are to be used as binders for the glue paint images. Cellulose derivatives, such as methyl cellulose and cellulose glycolate, are also sufficiently heat-resistant as binders for the manufacture of glue paint.
3. If the glue paints require particular resistance to organic solvents, an adhesive consisting of a mixture of highly viscous nitrocellulose, urea-formaldehyde synthetic resin and, if necessary, some plasticizer is to be used. Such an adhesive is obtained in the following way: 8 parts by weight of highly viscous nitrocellulose, 5 parts by weight of hard urea-formaldehyde polymer and
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20 parts by weight of alcohol and 20 parts by weight of toluene dissolved and this lacquer applied with rubber rollers in an amount of 5 to 10 g per square meter on the back of the glue paint pictures. The drying of the adhesive takes place without heating at room temperatures of 15 to 25, since at higher temperatures the adhesive layer would lose its solubility.
The glue paint pictures treated in this way are non-sticky and stable in storage, insensitive to moisture and can make the entire glue paint picture water-resistant with appropriate impregnation. It is glued to the substrate after the substrate has been moistened with organic solvents or thin-bodied paints of a similar composition. Spraying with acetone, alcohol or methyl acetate is sufficient. Immediate bonding takes place, which gains its final strength after about two hours due to the loss of the solvent, but is firm to the touch after a few minutes, which allows serial processing.
By heating to about 110-120 'for 2 to 30 minutes, the resistance of the glue paint images to organic solvents increases with the heating time. After about two to five minutes of heating, the image becomes splash-proof and after ten to thirty minutes of heating it is also insoluble in acetone, methyl and butyl acetate.
The adhesives mentioned prevent the thin glue paint image from creasing when it dries on its back.
PATENT CLAIMS:
1. Method for surface decoration by means of glue paint pictures according to patent no. 735723/92, characterized in that the glue paint pictures peeled off from the smooth base after drying with heating are impregnated with adhesives made from petrol-soluble synthetic resins such as polyvinyl ether.