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Verfahren zum Sehliehten von Textilfasern.
Gegenstand des Stammpatentes Nr. 121241 ist ein Verfahren zum Schlichten von Textilfasern, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Faser mit Polyvinylalkohol für sieh oder in Mischung mit den zum Schlichten gebräuchlichen Zusätzen behandelt.
Bei weiterer Bearbeitung des Erfindungsgegenstandes wurde nun gefunden, dass sich nicht nur der Polyvinylalkohol selbst in seinen verschiedenen, durch Viskositätsmessung bestimmbaren Modifikationen, sondern auch alle diejenigen seiner Derivate, welche noch im Wasser löslich oder mit Wasser leicht emulgierbar sind, zum Schlichten eignen. Derartige wasserlösliche Derivate sind beispielsweise die nur teilweise veresterten Polyvinylalkohole, wie sie erhalten werden können, wenn man Polyvinylester zu Produkten verseift, die sowohl in Wasser als auch in organischen Lösungsmitteln löslich sind, oder wenn man Polyvinylalkohol derart verestert, dass noch wasserlösliche Produkte entstehen.
Ferner können angewandt werden die wasserlöslichen Produkte (wahrscheinlich Acetale), die durch vorsichtig Einwirkung von Aldehyden auf Polyvinylalkohole erhalten werden können. Wasserlösliche Hydroxylgruppen enthaltende Derivate der Polyvinylalkohole sind ferner auch die durch Verseifung des Halogens in Polyvinylhalogenfettsäureestern erhältlichen Produkte. So können Produkte von verschiedenen Längen der Kette und verschiedenen Graden der Polymerisation und Viskosität verwendet werden.
Hydroxylgruppen enthaltende Polyvinylester können beispielsweise erhalten werden, wenn man Polyvinylester verseift und die Verseifung unterbricht, bevor alle Estergruppen verseift sind. Durch Probeentnahme kann man leicht feststellen, ob die Verseifungsprodukte bereits wasserlöslich geworden sind und ob noch Estergruppen im Molekül vorhanden sind. In ähnlicher Weise kann man die Veresterung des Polyvinylalkohols zu einem Zeitpunkt abbrechen, an welchem die entstehenden, Hydroxylgruppen enthaltenden Ester noch wasserlöslich sind, wovon man sich durch Probeentnahme unschwer überzeugen kann. Die Umsetzung von Polyvinylalkoholen mit Aldehyden lässt sich ebenfalls zu einem Zeitpunkt abbrechen, an welchem noch wasserlösliche Produkte vorhanden sind. Auch hier ermöglicht die Entnahme von Proben eine leichte Durchführung des Verfahrens.
Dadurch, dass es möglich ist, nicht nur den Polyvinylalkohol selbst, sondern auch seine wasser- löslichen Derivate zum Schlichten zu verwenden, wird ein grosser technischer Fortschritt erzielt. Denn es gelingt auf diesem Wege den ausserordentlich mannigfache Anforderungen der Technik an ein gutes
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selbst, je nach den zu erzielenden Effekten sehr verschieden sein können, in hohem Masse zu entsprechen.
Man kann die Derivate des Polyvinylalkohols für sich oder in Mischung mit den zu Schlichten gebräuchlichen Zusätzen, wie Ölen, Fetten, Wachsen usw., anwenden. Sehr geschmeidig bleibt der Faden, wenn man dem Schlichtungsbad ein sulfiertes Öl zusetzt. Die nach dem vorliegenden Verfahren geschlichtete und getrocknete Ware staubt nicht, wie das bei einer mit einer stärkehaltigen Schlichte hergestellten Ware meistens der Fall ist.
Besonders einfach ist das Entschlichten der Ware. Die Schlichte lässt sich ohne Anwendung besonderer Hilfsmittel durch einfaches Spülen mit heissem Wasser, dem man Seife zusetzen kann, entfernen.
Das Färben der nicht oder nicht vollständig entschlichteten Ware macht keine Schwierigkeiten, da sich die Schlichte und das verwendete Fasermaterial gleichmässig anfärben.
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Beispiele :
1. Eine 20% ige wässerige Lösung eines bis zur Wasserlöslichkeit verseiften, noch etwa ein Viertel der ursprünglichen Acetylgruppen enthaltenden Polyvinylacetesters wird mit Wasser 1 : 10 verdünnt und etwa 20% der auf das angewandte Derivat des Polyvinylalkohols berechneten Menge Amylose sowie 10% eines sulfierten Öles zugesetzt. Man geht mit Kunstseidegarn kurze Zeit in das Bad ein, quetscht ab und trocknet bei 40 bis 50 C. Man erhält eine geschlichtete Ware von gutem Schluss und weichem Griff.
2. Eine 25% igue wässerige Lösung eines noch wasserlöslichen Produktes, erhalten durch Umsetzung von Polyvinylalkohol mit Formaldehyd, wird mit Wasser im Verhältnis 1 : 30 und einem Zusatz von 10% Türkischrotöl gemischt. In das Bad wird Baumwolle eingebraeht und kurze Zeit behandelt, darauf gequetscht und bei 50 bis 600 C getrocknet.
3. Eine 30% ige wässerige Emulsion eines durch Veresterung eines Teiles der im Polyvinylalkohol vorhandenen Hydroxylgruppen mit Ölsäurechlorid erhältlichen Acylierungsproduktes des Polyvinylalkohols wird mit Wasser 1 : 20 verdünnt. Man bringt Kunstseidegarn kurze Zeit in das Bad ein, quetscht ab und trocknet bei 50 bis 60 C. Man erhält eine geschlichtete Ware von gutem Griff und grosser Weichheit, die sich leicht wieder entschlichten lässt.
4. Das wasserlösliche Polymerisationsprodukt, welches durch Verseifung eines Mischpolymerisates aus 60 Gewichtsteilen Vinylchlorid und 150 Gewichtsteilen Vinylacetat erhältlich ist, wird in der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Weise zum Schlichten von Acetatseide verwandt. Man erhält eine geschlichtete Ware von gutem Griff und guter Weichheit. Sie lässt sieh durch kurzes warmes Auswaschen wieder von der Schlichte befreien.
5. Das wasserlösliche Polymerisationsprodukt (Natriumsalz), welches durch Verseifung eines Mischpolymerisates aus Vinylacetat und Maleinsäureanhydrid erhältlich ist, wird in der in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Weise zum Schlichten von Baumwolle verwandt. Man erhält eine geschlichtete Ware, die sich durch weichen Griff und gute Entschlichtbarkeit auszeichnet.
6. Das durch Verseifung eines Mischpolymerisates von 90 Gewichtsteilen Vinylacetat und 10 Gewichtsteilen Vinylchlorid erhältliche, in Wasser leicht lösliche Produkt wird in der 50fachen Menge Wasser bei 60 C gelöst. In die Lösung wird Kunstseide im Strang gebracht, kurze Zeit umgezogen, dann abgeschleudert, getrocknet und ausgeschlagen. Man erhält eine geschlichtete Ware von gutem Schluss und genügender Weichheit.
7. Der durch teilweise Veresterung von Polyvinylakohol mittels Propionylchlorid erhältliche wasserlösliche Polyvinylester wird in der 40fachen Menge Wasser gelöst und mit der Lösung Acetatseide auf der Kettensehlichtmaschine geschlichtet. Man erhält einen Faden von grosser Weichheit und gutem Schluss.
8. Der durch teilweise Veresterung von Polyvinylalkohol und Laurylchlorid erhältliche Polyvinyllaurinsäureester, dessen freigebliebene Hydroxylgruppen noch seine Wasserlöslichkeit ermöglichen, wird in der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Weise zum Schlichten von Kunstseide verwandt. Man erhält einen Faden von ausgezeichneter Weichheit und Geschmeidigkeit.
9. Das wasserlösliche Verseifungsprodukt aus einem Umesterungsprodukt von Polyvinylacetat und Leinölsäure wird in der 30fachen Menge Wasser warm gelöst. In der Lösung wird Viskoseseide im Strang mehrmals umgezogen, dann in derselben Weise, wie in den vorhergehenden Beispielen beschrieben, getrocknet. Man erhält eine geschlichtete Ware von gutem Schluss und auffallender Geschmeidigkeit.
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Process for the bonding of textile fibers.
The subject of the parent patent no. 121241 is a method for sizing textile fibers, which is characterized in that the fibers are treated with polyvinyl alcohol for themselves or in a mixture with the additives customary for sizing.
In further processing of the subject matter of the invention, it has now been found that not only the polyvinyl alcohol itself in its various modifications, which can be determined by viscosity measurement, but also all those of its derivatives which are still soluble in water or easily emulsifiable with water are suitable for sizing. Such water-soluble derivatives are, for example, the only partially esterified polyvinyl alcohols, as can be obtained when polyvinyl esters are saponified to give products that are soluble in both water and organic solvents, or when polyvinyl alcohol is esterified in such a way that water-soluble products are formed.
The water-soluble products (probably acetals) which can be obtained by careful action of aldehydes on polyvinyl alcohols can also be used. Furthermore, derivatives of polyvinyl alcohols containing water-soluble hydroxyl groups are also the products obtainable by saponification of the halogen in polyvinyl halide fatty acid esters. Thus, products of different lengths of chain and different degrees of polymerization and viscosity can be used.
Polyvinyl esters containing hydroxyl groups can be obtained, for example, if polyvinyl esters are saponified and the saponification is interrupted before all ester groups have been saponified. By taking a sample, it is easy to determine whether the saponification products have already become water-soluble and whether ester groups are still present in the molecule. In a similar way, the esterification of the polyvinyl alcohol can be terminated at a point in time at which the resulting esters containing hydroxyl groups are still water-soluble, which is easy to convince by taking a sample. The conversion of polyvinyl alcohols with aldehydes can also be stopped at a point in time at which water-soluble products are still present. Here, too, taking samples enables the method to be carried out easily.
The fact that it is possible to use not only the polyvinyl alcohol itself but also its water-soluble derivatives for sizing means that great technical progress is achieved. Because in this way the extraordinarily diverse demands of technology on a good one succeeds
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themselves, depending on the effects to be achieved, can be very different to correspond to a high degree.
The derivatives of polyvinyl alcohol can be used alone or in a mixture with the additives commonly used for sizes, such as oils, fats, waxes, etc. The thread remains very supple if a sulfonated oil is added to the sizing bath. The goods sized and dried according to the present process do not generate dust, as is usually the case with goods made with a starch-containing size.
Desizing the goods is particularly easy. The size can be removed without the use of special aids by simply rinsing with hot water to which soap can be added.
The dyeing of the not or not completely desized goods does not cause any difficulties, since the size and the fiber material used are colored evenly.
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Examples:
1. A 20% aqueous solution of a polyvinyl acetate ester which has been saponified to water solubility and still contains about a quarter of the original acetyl groups is diluted 1:10 with water and about 20% of the amount of amylose calculated on the derivative of polyvinyl alcohol used and 10% of a sulfated oil added. You go into the bath for a short time with artificial silk thread, squeeze and dry at 40 to 50 ° C. The result is a sized product with a good finish and a soft handle.
2. A 25% aqueous solution of a still water-soluble product, obtained by reacting polyvinyl alcohol with formaldehyde, is mixed with water in a ratio of 1:30 and an addition of 10% Turkish red oil. Cotton is baked into the bath and treated for a short time, then squeezed and dried at 50 to 600.degree.
3. A 30% strength aqueous emulsion of an acylation product of polyvinyl alcohol obtainable by esterifying some of the hydroxyl groups present in the polyvinyl alcohol with oleic acid chloride is diluted 1:20 with water. Artificial silk yarn is introduced into the bath for a short time, squeezed off and dried at 50 to 60.degree. C. A sized product is obtained which is good to the touch and very soft and which can easily be desized again.
4. The water-soluble polymerization product, which is obtainable by saponifying a copolymer of 60 parts by weight of vinyl chloride and 150 parts by weight of vinyl acetate, is used in the manner described in the preceding examples for sizing acetate silk. A sized product of good handle and good softness is obtained. She lets you get rid of the sizing again by briefly warm washing.
5. The water-soluble polymerization product (sodium salt), which can be obtained by saponifying a copolymer of vinyl acetate and maleic anhydride, is used in the manner described in the above examples for sizing cotton. A sized product is obtained, which is distinguished by a soft handle and good desizability.
6. The product, which is readily soluble in water and which can be obtained by saponifying a copolymer of 90 parts by weight of vinyl acetate and 10 parts by weight of vinyl chloride, is dissolved in 50 times the amount of water at 60.degree. In the solution, rayon is placed in a strand, removed for a short time, then spun off, dried and knocked out. A sized product with a good finish and sufficient softness is obtained.
7. The water-soluble polyvinyl ester, which can be obtained by partial esterification of polyvinyl alcohol using propionyl chloride, is dissolved in 40 times the amount of water and coated with the acetate silk solution on the chain light machine. A thread of great softness and good finish is obtained.
8. The polyvinyl lauric acid ester obtainable by partial esterification of polyvinyl alcohol and lauryl chloride, the remaining free hydroxyl groups of which still enable its solubility in water, is used in the manner described in the preceding examples for sizing rayon. A thread of excellent softness and suppleness is obtained.
9. The water-soluble saponification product from a transesterification product of polyvinyl acetate and linoleic acid is dissolved warm in 30 times the amount of water. In the solution, the viscose silk is drawn several times in the strand, then dried in the same way as described in the previous examples. A sized product with a good finish and remarkable suppleness is obtained.
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