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Kesselspeisepumpe.
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf Speisepumpen für Kessel, insbesondere Lokomotivkessel. Bei Kesselspeiseanlagen mit Kaltwasserpumpe und Warmwasserpumpe., wobei die Kaltwasserpumpe das Wasser aus dem Tender in. einen Vorwärmer oder. Abdampf- kondensator fördert und die Warmwasserpumpe das im Vorwämer oder Kondensator vorgewärmte Wasser in den Kessel drückt, ist gewöhnlich die Förderleistung der Kaltwasserpumpe durch ein im Wasserwege der Kaltwasserpumpe (Saug- oder Druckleitung) angeordnetes Regelorgan regelbar gemacht, so dass die von der Kaltwasserpumpe in den Vorwärmer oder Kondensator geförderte Wassermenge verringert oder vergrössert werden.-. kann, je nachdem die Dampfmaschine weniger oder mehr Dampf verbraucht.
Dip mit unveränder- licher Hubzahl laufende Warmwasserpumpe fördert, dementsprechend weniger oder mehr Wasser in den Kessel, je nach der von der Kaltwasserpurnpe gelieferten. Wassermenge.. Die Warmwasserpumpe ist daher nicht immer voll beaufschlagt. Wenn aber die. Warmwasserpumpe nicht voll beaufschlagt ist, tritt der Übelstand auf, dass die Pumpe, schlagt. bzw. unregelmässig läuft. Die Erfindung macht nun zur Vermeidung dieses Übelstandes. von einer Umlaufleitung Gebrauch. Zur Regelung der Förderleistung von Pumpen sind Umlaufleitungen an sich bekannt.
Die Erfindung besteht darin, dass eine solche Umlaufleitung. in besonderer Art angebracht ist. u. zw. von der Druckseite der Warmwasserpumpe ausgeht und das jeweils überschüssige Wasser in den Wasserweg vor der Warmwasserpumpe zurückführt, wobei die Durchflussmenge in der Umlaufleitung durch ein Absperrorgan beeinflusst wird, so dass die Warmwasserpumpe konstant mit voller Beaufschlagung arbeiten kann. Zweckmässig führt die Umlaufleitung zur Saugseite der Kaltwasserpumpe zurück, u. zw. entweder zum Saugstutzen der Kaltwasserpumpe oder in den Tender, so dass sowohl die Kaltwasserpumpe als, auch die Warmwasserpumpe konstant mit voller Beaufschlagung arbeiten können.
Die Verstellung des die Umlaufleitung beherrschenden Absperrorgans kann von Hand aus erfolgen oder automatisch eingerichtet sein. Die automatische Verstellung kanti in Abhängig- keit von den Belastungsverhältnissen des Kessels z. B. durch den Dampfregler oder von der Steuerung oder vom Dampfdruck im Kessel oder von der Abdampfspannung oder vom Unterdruck in der Rauchkammer oder vom Wasserstand des Kessels erfolgen usf.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes für einen Lokomotivkessel veranschaulicht, bei welchem die zur Kesselspeisung dienenden Pumpen als Fahrpumpen (d. i. als vom Gestänge der Dampfmaschine angetriebene Pumpen) ausgebildet sind.
1 ist die Kaltwasserpumpe, die das Kaltwasser durch die Leitung 2 aus dem nicht gezeichneten Tender. 3 der Lokomotive ansaugt und durch die Leitung 4 in einen Abdampfvorwärmer oder Kondensator 5 fördert. In diesem Vorwärmer wird das Kaltwasser durch den Abdampf der Lokomotivdampfmaschine vorgewärmt, der durch die Abdampfleitung 6 in den Vorwärmer eingeführt wird. Das im Vorwärmer 5 vorgewärmte Wasser wird durch die Warmwasserpumpe 7 in den Kessel gedrückt, wobei bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung der Warmwasserpumpe das Warmwasser aus dem Vorwärmer oder Kondensator 5 durch die Leitung 9 im freien Gefälle zufliesst. Die Kaltwasserpumpe 1 und die Warmwasserpumpe 7 sind vom Gestänge der Lokomotive, also in Abhängigkeit von der Drehzahl der Lokomotive, z.
B. durch eine Gegenkurbel 10 angetrieben, so dass die in den Kessel geförderte Wassermenge
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sich'mit der Drehzahl-der Lokomotive selbsttätig ändert. In die Druckleitung 11 der Warmwasserpumpe ist ein Regelorgan 12 eingebaut, das einerseits mit der Druckleitung 11 und anderseits mit einer auf die Saugseite der Kaltwasserpumpe geführten Zweigleitung 13 der Druckleitung so zusammenwirkt, dass je nach der Stellung des Regelorgans 12 mehr oder weniger Wasser in den Kessel gefördert wird und das jeweilig überschüssig geförderte Wasser durch die Zweigleitung 13 auf die Saugseite der Kaltwasserpumpe abgeleitet wird, so dass beide Pumpen 1, 7 immer mit voller Beaufschlagung laufen, trotz der Veränderlichkeit der in den Kessel geförderten Wassermenge.
Die Regelung der in den Kessel geförderten Wassermenge wird dadurch gewährleistet, dass die Saug-und Druckperioden der beiden Pumpen 1, 7 zeitlich nicht zusammenfallen gelassen. werden, sondern um 1800 gegeneinander verschoben sind. Die Ableitung der von der Warmwasserpumpe geförderten Wassermenge nach der Saugseite der Kaltwasserpumpe erfolgt-daher während der Saugperiode der Kaltwasserpumpe, wodurch die Kaltwasserpumpe von dem abgeleiteten Wasser vollständig und nur teilweise vom Tenderwasser bis zur vollen Beaufschlagung gespeist wird. Es ist dadurch auch ein Überfluten des Kondensators vermieden.
Die Zweigleitung 13 kann in den Tender oder in die Saugleitung der Kaltwasserpumpe geführt sein.
In die Saugleitung 2 der Kaltwasserpumpe ist. ein Rückschlagventile eingebaut, durch welches ein, Rücktritt des Wassers aus der Saugleitung in den Tender verhindert ist. Bei dem in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiel ist in die Saugleitung 2 überdies ein Absperrorgan 14 eingebaut, mit welchem die Pumpe erforderlichenfalls auch still gesetzt werden kann.
Zweckmässig is. t es die potentielle Energie des Wassers beim Eintritt in die Zweig- 'leitung 13 zu vernichten. Dies kann z. B. durch entsprechende Ausbildung des Regelorgans 12 erreicht werden. In der Zeichnung ist das Regelorgan 12 derart ausgebildet, dass es für die Zweigleitung als Düse wirkt.
Diese. Wirkung kann aber auch durch den Einbau von Widerstandskörpern in die
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dargestellt ist, oder auch selbsttätig.
- Die selbsttätige'Verstellung des Regelorgans 12 kann in bekannter Art von der Steuerung, z. B. von der Reversierwelle'der Steuerung oder vom Dampfregler der Lokomotive oder vom Dampfdruck usf. erfolgen.
Das Ventil'. 1. 3 kann auch dazu benutzt werden, um das Kaltspeisen des Kessels zu verhindern, z. B. in der Weise, dass bei geöffnetem Dampfregler die Zweigleitung 13 geschlossen wird, wobei die Wasserförderung in den Kessel stattfindet, dagegen bei geschlossenem Regler die Leitung 13 so geöffnet wird, dass das Wasser durch diese Leitung vollständig abgeleitet-wird. Dies kann sowohl automatisch durch den Dampfregler als auch von Hand aus. bewirkt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Kesselspeiseeinrichtung, bestehend aus Kalt-und Warmwasserpumpe und einer Um- laufleitung zur'Regelung der in den Kessel geförderten Wassermenge, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlaufleitung von der Druckseite der Warmwasserpumpe ausgeht und in den Wasserweg vor der Warmwasserpumpe zurückgeführt ist, wobei die Durchflussmenge in der Umlaufleitung durch ein Absperrorgan beeinflusst werden kann, so dass die Warmwasserpumpe konstant mit voller Beaufschlagung arbeiten kann.