<Desc/Clms Page number 1>
Faltbare Karte.
Gegenstand der Erfindung bildet eine Faltung für jede Art von Karten oder Zeichnungen wie Landkarten, Strassenkarten, Eisenbahnkarten, ferner Diagramme, Planskizzen usw. die ein leichtes Aufsuchen des benötigten Kartenteiles ermöglicht, ohne die ganze Karte entfalten zu müssen. Die Bildung von einzelnen buehartig aufschlagbaren Blättern einer Karte wird bisher meistens durch eine Zickzackfaltung erreicht, wobei jedoch die Länge oder Breite der Karte durch die Grösse des Einbandes beschränkt bleibt, während die andere Abmessung die Karte beliebig gross gewählt werden kann.
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass die Karte in beliebig viele Blätter zusammengefaltet wird, die buchartig aufgeschlagen werden können, wobei die grösste Abmessung im zusammengefalteten Zustand nur ungefähr ein Viertel der grössten Abmessung der entfalteten Karte beträgt. Hiebei ist die Form des Umrisses der Karte für die Faltung unwesentlich, es können z. B. runde, ovale, rechteckige Karten verwendet werden. Im Wesen wird die Karte einerseits längs den Seiten eines beliebigen Vielecks gefaltet, anderseits längs Radiallinien, die von einem innerhalb dieses Vielecks liegenden Punkt gegen den Umfang gezogen werden. Zweckmässig ist dieses Vieleck ein regelmässiges ; sein Mittelpunkt fällt dann mit dem Ausgangspunkt der radialen Falten zusammen und befindet sich ungefähr im Mittelpunkt der Karte (ist also z.
B. der Mittelpunkt des der Karte umschriebenen kleinsten Kreises). Die nicht zu den Eckpunkten des Vielecks führenden radialen Falten stehen hiebei senkrecht auf den Vieleeksseiten und die ausserhalb des Vielecks liegenden Fortsetzungen sämtlicher radialen Falten fallen in die geradlinigen Verlängerungen der innerhalb des Vielecks liegenden radialen Falten. Die Grösse des Vielecks wird zweckmässig so gewählt, dass der Halbmesser des dem Vieleck umschriebenen Kreises gleich oder grösser ist der Hälfte des Halbmessers des der Karte umschriebenen Kreises.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die Faltfigur auf der entfalteten Karte, Fig. 2 die zusammengefaltete Karte, Fig. 3 und 4 zeigen die Kartenblätter von aussen und von innen gesehen.
Angenommen ist eine kreisrunde Karte mit dem Halbmesser R. Vom Mittelpunkte o aus wird ein Kreis mit dem Halbmesser r gezogen, dem ein regelmässiges Vieleck mit den Seiten a und den Eckpunkten 1, 2, : J... eingeschrieben wird. Nun werden von o aus die Strahlen b zu den Eckpunkten des Vielecks (o-1, o-2 usw. ) sowie deren ausserhalb des Vielecks liegende Verlängerungen b', ferner die Senkrechten c auf die Vielecksseiten (o-I, 0-11 usw. ) sowie deren ausserhalb des Vielecks liegende Ver- längerungen c' (I-I', 11-11'usw.) gezogen.
In folgendem sollen Falten, bei denen die beiderseitig umgelegten Flächen mit ihren Vorderseiten (bedruckten Seiten) aufeinanderliegen, positiveFalten undjene Falten, bei denen die beiderseitig umgelegten Flächen mit ihren Rückseiten (leeren Flächen) aufeinanderliegen, negative Falten genannt werden.
Die Faltung der Karte geschieht nun derart, dass vorerst das Papier längs einer beliebigen Geraden b und b'oder c und c'aufgeschnitten wird. Hierauf werden längs der Geraden bund c'positive, längs der Geraden c und b'und längs der Vieleckseiten a negative Falten gebildet. Die entstehende Figur ist in den Fig. 3 und 4 der Anschaulichkeit halber sternförmig dargestellt ; hiebei ist die Lage der einzelnen Kartenteile aus den entsprechenden Bezeichnungen der Falten und Eckpunkte ersichtlich. Es wird gewissermassen ein innerer Fächer aus dem innerhalb des Vieleeks liegenden und ein äusserer Fächer aus dem ausserhalb des Vielecks liegenden Kartenteil gebildet.
Es besteht nun die Möglichkeit, je nach Bedarf einen ausserhalb oder innerhalb des Vielecks liegenden Kartenteil durch Umlegen der einzelnen Blätter ersichtlich zu machen. Legt man nämlich die Blätter um die Kanten b (in Fig. 2, A-C) um, so erscheinen nacheinander innerhalb des Vielecks liegende Karten-
<Desc/Clms Page number 2>
teile, wie z. B. der Teil o-II-3-IlI-o (in Fig. 1 doppelt schraffiert). Legt man jedoch die Blätter um die Kanten c, respektive c'tun (in Fig. 2, A-B), so erscheinen nacheinander ausserhalb des Vielecks liegende Kartenteile, wie z. B. der Teil 1-1'-I'-2'-2-1-1 (in Fig. 1 einfach schraffiert).
Das Vieleek kann auch unregelmässig sein ; in diesem Falle führt ein Teil der radialen Falten wie früher zu den Eckpunkten, ein anderer Teil zu beliebigen Punkten der Seiten. Die ausserhalb des Vielecks liegenden Fortsetzungen der radialen Falten nehmen je nach der Form des unregelmässigen Vielecks verschiedene Lagen an, welche jedoch nicht konstruiert werden müssen, sondern sich im Verlaufe des Faltvorganges eindeutig von selbst ergeben. Zweckmässig sind die Scheitelwinkel zwischen den zu den Eckpunkten führenden radialen Falten einander gleich und die übrigen radialen Falten Winkelsymmetralen dieser Scheitelwinkel. Hiedurch wird erreicht, dass die radialen Falten, um welche die Blätter umgelegt werden, wie im Falle des regelmässigen Vielecks, zum Aufeinanderliegen gebracht werden.
Die Karte wird, wenn sie nicht in ein Buch eingeheftet wird, zweckmässig vermittels zweier Scharniere, die längs der ausserhalb des Vielecks liegenden Schnittlinien C-D an die Karte geklebt werden, zwischen zwei einen Einband bildende Schutzdeckel mit dem Umriss A B C D befestigt.
Von diesen Schutzdeckeln können entweder beide biegsam oder einer von beiden biegsam und der andere hart oder aber beide hart sein. In letzterem Falle erhält einer der beiden Schutzdeckel ein
Scharnier längs der Linie A-C, um ein Umlegen der durch die Faltung gebildeten Kartenblätter sowohl um die Linie A-B als auch um die Linie A-C zu ermöglichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Faltbare Karte, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltung einerseits längs den Seiten eines beliebigen Vielecks, anderseits längs von einem innerhalb des Vielecks liegenden Punkt aus gezogenen Radiallinie geschieht.