-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwachung eines Thermostatventils zur Steuerung des Kühlmittelflusses zwischen einem primären und einem sekundären Kühlerkreislauf des Motors eines Kraftfahrzeugs mit den im Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche genannten Merkmalen.
-
Fehler an abgasbeeinflussenden Bauteilen von Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die dazu führen könnten, dass Schadstoffemissionsgrenzwerte nicht eingehalten werden, müssen aufgrund gesetzlicher Vorschriften in einer zunehmenden Anzahl vom Industrieländern im Rahmen einer On-Board-Diagnose während des Fahrbetriebs erkannt und angezeigt werden können. Schon seit 1994 verlangt die CARB (California Air Ressource Board) ein entsprechendes On-Board-Diagnose-System. Die daraufhin entwickelten sogenannten OBD II-Diagnosen betreffen insbesondere die Überwachung des oder der Katalysatoren, des Kraftstoffsystems sowie der Lambda-Sonden. Eine Reihe der OBD II-Diagnosen sind abhängig von Einschaltbedingungen wie zum Beispiel der Motortemperatur, Motorlast oder Motordrehzahl. Fehler bei der Ermittlung des Vorliegens dieser Bedingungen können sich daher nachteilig auf die Zuverlässigkeit der Diagnose auswirken. Beispielsweise kann ein bei 140°C hängender Temperatursensor zur Folge haben, dass eine unterhalb von 100°C durchzuführende Diagnose unterlassen wird. Dies hat zu der Forderung geführt die Umgebung von Sensoren zu überwachen, deren Messsignale für die Erkennung von Einschaltbedingungen eines Diagnosesystems verwendet werden. Ein in diesem Zusammenhang relevantes Bauteil ist das Thermostatventil zur Steuerung des Kühlmittelflusses zwischen einem primären und einem sekundären Kühlkreislauf des Kühlsystems. Unter ungünstigen Betriebsbedingungen kann ein ständig geöffnetes Thermostatventil die Schadstoffemission eines Kraftfahrzeuges zusätzlich verschlechtern, da dies zu einer verlängerten Erwärmungszeit beziehungsweise Kaltstartphase des Motors führt, in der die Funktionsfähigkeit eines Katalysators nicht ausreichend gewährleistet ist.
-
Aus der
DE 44 26 494 A1 ist bereits eine Einrichtung bekannt, gemäß der bei einer Brennkraftmaschine mit zwei Kühlsystemen, bei der die Zuschaltung des zweiten Kühlsystems mittels eines Thermostaten bei Überschreiten einer vorgebbaren Temperaturschwelle erfolgt. Es wird angenommen, dass die Zuschaltung des zweiten Kühlsystems zu einem charakteristischen Rückgang des Temperaturanstiegs des ersten Kühlsystems führt, so dass bei einer signifikanten Abweichung von einem erwarteten Temperaturverlauf auf eine Fehlfunktion des Thermostaten geschlossen werden kann. Diese bekannte Einrichtung basiert im Wesentlichen auf der Überwachung der Anstiegsgeschwindigkeit der Temperatur des ersten Kühlsystems. Insbesondere werden Temperaturvergleiche durchgeführt, die erkennen lassen, wann die Temperatur des ersten Kühlsystems weniger schnell steigt oder sogar abfällt. Daraus wird geschlossen, dass das Thermostatventil öffnet und das zweite Kühlsystem zuschaltet. Die korrekt erfolgte Öffnung des Thermostatventils wird erkannt, wenn Temperaturen T1, T2, T3 zu den erwarteten Zeiten t1, t2, t3 auftreten. Nachteilig an der bekannten Einrichtung ist, dass der Temperaturverlauf im ersten Kühlsystem von einigen nur schwer zu erfassenden Einflussgrößen abhängig ist. Insbesondere kann nur ungenau erfasst werden, wieviel Heizleistung über die Kraftfahrzeugheizung entnommen wird. Ein weiterer schwer zu berücksichtigender Einfluß geht bei niedrigen Außentemperaturen vom Wärmetauscher zwischen Getriebeöl und Kühlwasser aus, welcher normalerweise das Getriebeöl kühlen soll. Ferner lässt sich der Einfluss der Außentemperatur, insbesondere bei einem wie üblich im Luftansaugrohr angeordneten Temperatursensor nur sehr grob abschätzen. Selbst wenn im Rahmen eines Motortemperaturmodels aus einem geeigneten Teil der oben genannten Größen abgeschätzt wird, welche Temperatur der Motor unter den herrschenden Bedingungen haben sollte, muß die Diagnose auf den schlimmsten Fall ausgelegt sein, um keine Fehlerkennungen zu riskieren.
-
Aus
DE 197 55 859 A1 ist ein System zur Erfassung von Thermostatfehlfunktionen bekannt, bei dem anhand verschiedener erfaßter Parameter auf eine Fehlfunktion geschlossen wird.
-
Aus der
US 55 26 871 ist eine Schnelldiagnosevorrichtung zur Diagnose des Kühlersystems eines Kraftfahrzeugmotors bekannt bei der insgesamt drei Temperatursensoren an Kühlleitungen des Kühlsystem abnehmbar befestigt sind. Insbesondere wird die Temperatur der Kühlflüssigkeit im Motor und die Temperatur der Kühlflüssigkeit beim Einlauf in den Kühler gemessen und ausgewertet. Aus der Temperaturdifferenz zwischen diesen beiden Temperaturen wird auf einen offenen oder geschlossenen Zustand des Thermostatventils geschlossen. Hierzu vergleicht die bekannte Vorrichtung die ermittelte Temperaturdifferenz mit einem Fehlerschwellwert. Falls die Temperaturdifferenz größer als der Fehlerschwellwert ist, wird das Thermostatventil als geschlossen erkannt. Hieraus wird abgeleitet, dass das Thermostatventil festhängt und offen ist, wenn der Motor eine niedrige Temperatur aufweist und das Thermostatventil offen ist. Andererseits wird abgeleitet, dass das Thermostatventil geschlossen ist und festhängt, wenn der Motor eine hohe Temperatur aufweist und das Thermostatventil geschlossen ist. Nachteilig bei der bekannten Vorrichtung ist, dass relativ große Toleranzbereiche vorgesehen sein müssen, damit nicht schon bei relativ geringen Abweichungen vom einem idealen Temperaturverlauf bereits Fehlfunktionen des Thermostatventils erkannt werden.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur Diagnose eines Thermostatventils zur Steuerung des Kühlmittelflusses zwischen einem primären und einem sekundären Kühlsystem, die bei relativ geringem konstruktiven Aufwand eine hohe Betriebssicherheit gewährleisten.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Demnach wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren, beziehungsweise einer gattungsgemäßen Vorrichtung, der zeitliche Verlauf der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem in einer vorgegeben Zeitspanne nach dem Startzeitpunkt des Motors mit einer oder mehreren vorgegebenen Temperaturkennlinien verglichen. Diese Temperaturkennlinien repräsentieren jeweils ein charakteristisches zeitliches Muster der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem in Abhängigkeit von der Funktion des Thermostatventils. Für jede der Temperaturkennlinien werden entsprechend den Abweichungen gegenüber dem Verlauf der Kühlmitteltemperatur zugeordnete Temperaturvergleichswerte gebildet. Diese Temperaturvergleichswerte bilden ein Maß dafür, wie weit ein gemessener Verlauf der Kühlmitteltemperatur in der vorgegebenen Zeitspanne von der jeweiligen Temperaturkennlinie abweicht. Hieraus wiederum kann auf die Funktionsfähigkeit des Thermostatventils geschlossen werden, da jede Temperaturkennlinie in Abhängigkeit von der Motortemperatur zum Startzeitpunkt einer bestimmten Funktion des Thermostatventils entspricht. Da erfindungsgemäß Muster im zeitlichen Verlauf der Temperatur, welche unmittelbar vom Öffnungszustand des Thermostatventils abhängen, und nicht das Auftreten bestimmter einzelner vorgegebener Temperaturwerte zur Überwachung herangezogen werden, lässt sich eine hohe Betriebssicherheit erreichen. Da sich die Auswertung dabei auf eine vorgegebene Zeitspanne nach dem Startzeitpunkt des Verbrennungsmotors beschränkt, lassen sich einfach besonders signifikante Bereiche des zeitlichen Verlaufs der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem berücksichtigen.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen.
-
In den Zeichnungen zeigen in schematischer Darstellung:
-
1 einen Motor mit einem primären und einem sekundären Kühlsystem
-
2a bis c Diagramme zeitlicher Verläufe der Motortemperatur und verschiedener Temperaturkennlinien in einer Zeitspanne nach dem Startzeitpunkt des Motors.
-
1 zeigt einen nur schematisch dargestellten Motor 1, der mindestens eine (nicht dargestellte) Verbrennungskammer aufweist und mit einer Kühlvorrichtung, bestehend aus einem primären Kühlsystem 2 und einem sekundären Kühlsystem 3 verbunden ist, die mit einem Kühlmittel befüllbar sind.
-
Zur Steuerung des Kühlmittelflusses zwischen dem primären Kühlsystem 2 und dem sekundären Kühlsystem 3 dient ein Thermostatventil 4. Es handelt sich dabei üblicherweise um ein geschlossenes Gefäß, beispielsweise eine Blechbüchse, die mit einem Dehnstoff wie Kerzenwachs oder dergleichen gefüllt ist. Erhöht sich die Temperatur, so dehnt sich der Dehnstoff aus. Dabei wird eine Bewegung gegen ein Federelement erzeugt, welche bei der sogenannten mechanischen Öffnungstemperatur bei ordnungsgemäß arbeitendem Thermostatventil eine Öffnung eines Ventilelements bewirkt. Umgekehrt führt bei reduzierter Temperatur die Kontraktion des Dehnstoffs zum Schließen des Ventilelements.
-
Um eine Zirkulation des Kühlmittels im primären beziehungsweise sekundären Kühlsystem 2, 3 zu gewährleisten, ist eine Kühlmittelpumpe 5 vorgesehen. Dem Motor 1 ist ein Temperatursensor 6 zugeordnet, dessen Signal für die Motortemperatur charakteristisch ist. Alternativ dazu kann auch ein unmittelbar am Motor 1 angeordneter Motortemperatursensor 8 vorgesehen sein, aus dessen Signal auf die Motortemperatur geschlossen wird. Dem sekundären Kühlsystem 3 ist ein Temperatursensor 7 zugeordnet, der hinter dem Thermostatventil 4 nahe dem Kühlmittelauslass des primären Kühlsystems 2 angeordnet ist. Bei der Wahl des Einbauortes des Temperatursensors 7 wird berücksichtigt, dass bei einem zu geringem Abstand zum Ort des Thermostatventils 4 bereits geringe Leckagen ein geöffnetes Thermostatventil 4 vortäuschen können.
-
Zur Steuerung beziehungsweise Regelung des Motors 1 dient ein Motorsteuergerät 10, welches in bekannter Weise über Sensoren Betriebsparameter des Motors 1 erfasst, beispielsweise über den im Ansaugrohr 9 angeordneten Außenlufttemperatursensor 13 ein für die Außentemperatur charakteristisches Signal oder von einer in einer Abgasanlage 14 angeordneten Lambda-Sonde 15 ein für die Sauerstoffkonzentration im Luft/Kraftstoffgemisch charakteristisches Signal. Das Motorsteuergerät 10 kann andererseits über Stellglieder (nicht dargestellt) die Betriebsparameter des Motors 1 beeinflussen. Die Kommunikation zwischen dem Motor 1 und der Motorsteuerung 10 erfolgt überein Kabelsystem 11.
-
Zur Überwachung der Funktionsfähigkeit des Thermostatventils 4 wird das im Folgenden beschriebene Verhalten des Kühlsystems berücksichtigt. Nach dem Start des Motors 1 wird von dem Motor 1 Wärmeenergie an das Kühlmittel im primären Kühlsystem 2 abgegeben. Das Kühlmittel im sekundären Kühlsystem 3 ist über das Thermostatventil 4 mit dem Kühlmittel in dem primären Kühlsystem 2 stofflich und energetisch gekoppelt beziehungsweise entkoppelt, je nach dem, ob das Thermostatventil 4 offen oder geschlossen ist. Je nach Öffnungszustand des Thermostatventils 4 verändert sich daher in einer Zeitspanne nach dem Startzeitpunkt des Motors 1 die Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem 3 gemäß charakteristischen zeitlichen Mustern. Beispielsweise wird bei einem zunächst geschlossenen Thermostatventil, welches zu einem späteren Zeitpunkt öffnet ein die Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem einen Verlauf mit einem ersten Abschnitt mit im Wesentlichen konstanten Werten und einem zweiten Abschnitt mit einem starken Anstieg aufweisen. Dieser Erkenntnis folgend, wird in einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem Startzeitpunkt des Motors der zeitliche Verlauf der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem 3 erfasst und mit einer oder mehreren vorgegebenen Temperaturkennlinien verglichen, die jeweils ein charakteristisches Verhalten der Kühlmitteltemperatur im zweiten Kühlsystem repräsentieren. Die vorgegebene Zeitspanne wird so gewählt, dass vorzugsweise besonders signifikante Bereiche des zeitlichen Verlaufs der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem erfasst werden. Die eine oder mehreren Temperaturkennlinien werden in Abhängigkeit von der Motortemperatur zum Startzeitpunkt des Motors 1 gewählt. Jedem gemessenen zeitlichen Verlauf der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem 3 kann daher eine Aussage über die Funktionsfähigkeit des Thermostatventils zugeordnet werden. Es werden dazu entsprechend der Abweichung zwischen dem Verlauf der gemessenen Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem 3 und der beziehungsweise den Temperaturkennlinien zugeordnete Temperaturvergleichswerte gebildet und anschließend ausgewertet.
-
Die Überwachung der Funktionsfähigkeit des Thermostatventils 4 erfolgt mittels der Kontrolleinrichtung 12, der die Signale der Temperatursensoren 6 und 7 zugeführt werden. Die Kontrolleinrichtung 12 kann als separates Bauteil oder als Bestandteil des Motorsteuergerätes 10 ausgeführt sein. Die Kontrolleinrichtung 12 weist Speichermittel 17 zum Speichern von einer oder mehreren vorgegebenen Temperaturkennlinien sowie Vergleichsmittel 18 zum Vergleichen des zeitlichen Verlaufs der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem 3 mit dem Verlauf der beziehungsweise den Temperaturkennlinien und zur Bildung von der beziehungsweise den Temperaturkennlinien zugeordneten Temperaturvergleichswerten auf. Anstelle einer den vollständigen zeitlichen Verlauf wiedergebenden Temperaturkurve kann eine Temperaturkennlinie auch lediglich bestimmte charakteristische Merkmale einer solchen aufweisen, wie konstanter Abschnitt mit anschließendem Abschnitt mit einem vorgegebenen Temperaturgradienten oder dgl.. Die Temperaturvergleichswerte werden entsprechend der Abweichung zwischen dem Verlauf der Kühlmitteltemperatur und dem Verlauf der beziehungsweise den Temperaturkennlinien gebildet, wie im Weiteren noch genauer dargestellt wird. Ferner umfasst die Kontrolleinrichtung 12 Auswertungsmittel 19 zur Bildung von Signalen, die die Funktionsfähigkeit des Thermostatventils repräsentieren. Diese Signale werden in Abhängigkeit von den Temperaturvergleichswerten generiert. Die Kontrolleinrichtung 12 kann beispielsweise durch einen Mikroprozessor mit einer CPU, einem Programmspeicher, einem Datenspeicher und Eingabe- und Ausgabeschnittstellen realisiert sein und über geeignete Verbindungen mit dem Motorsteuergerät 10 Daten austauschen. Die Kontrolleinrichtung 12 ist ferner mit einer Anzeigeeinrichtung 16 verbunden, welche die von den Auswertungsmitteln 19 generierten Signale anzeigt.
-
Die Vorgehensweise bei der Überwachung des Thermostatventils wird im Folgenden anhand von drei typischen Temperaturkennlinien Tk1, Tk2 und Tk3 in den 2a bis 2c genauer erläutert. Die Kurven Tm1, Tm2 und Tm3 repräsentieren jeweils einen von dem Motortemperatursensor 6 ermittelten Temperaturverlauf.
-
2a zeigt eine Temperaturkennlinie Tk1 für ein ordnungsgemäß arbeitendes Thermostatventil 4. Die Motortemperatur hat hierbei zum Startzeitpunkt ts des Motors 1 einen Wert unterhalb der mechanischen Öffnungstemperatur des Thermostatventils 4. Der Verlauf der Motortemperatur Tm1 zeigt nach einem kurzen Zeitintervall einen Anstieg bis zur Arbeitstemperatur des Motors 1. Da unterhalb der mechanischen Öffnungstemperatur das Thermostatventil 4 geschlossen ist, zeigt die Temperaturkennlinie Tk1 über einen längeren Zeitabschnitt einen Verlauf mit einem im wesentlichen konstanten Wert TA. Zu einem Zeitpunkt topen zeigt die Temperaturkennlinie Tk1 einen steilen Anstieg in der Art einer Sprungfunktion, da das Thermostatventil 4 öffnet und Kühlmittel mit höherer Temperatur aus dem primären Kühlsystem 2 in das sekundäre Kühlsystem 3 fließt. Als steiler Anstieg wird dabei ein Temperaturgradient von im Wesentlichen 20 bis 30°C/sek. angesetzt. Wenn demnach ein Temperaturverlauf im sekundären Kühlsystem 3 detektiert wird, der innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nach dem Starzeitpunkt des Motors 1 zunächst einen im Wesentlichen konstanten Wert TA und dann einen steilen Anstieg in der Art einer Sprungfunktion aufweist, kann auf eine ordnungsgemäße Funktion des Thermostatventils 4 geschlossen werden. Die Temperatur TB, auf die das Kühlmittel dabei im sekundären Kühlsystem 3 gebracht wird, kann sich abhängig von verschiedenen Einflußgrößen, beispielsweise der Außentemperatur, der durch eine Heizanlage entnommenen Wärmemenge oder dergleichen von der ermittelten Motortemperatur deutlich um einen Betrag DiffT1 unterscheiden.
-
Das Zeitintervall zwischen dem Startzeitpunkt ts des Motors 1 und dem Zeitpunkt topen des Auftretens des steilen Anstiegs in den Temperaturwerten des Kühlmittels im sekundären Kühlsystem 3 hängt ebenfalls von Betriebsparametern des Kraftfahrzeugs ab. Beispielsweise ist bei einer höheren Außentemperatur die mechanische Öffnungstemperatur des Thermostatventils 4 in der Regel schneller erreicht als bei einer niedrigeren Außentemperatur. Als Konsequenz aus diesen Erkenntnissen ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung der Verlauf der Temperaturkennlinie Tk1 nur in sofern spezifiziert, als dass er in einem ersten Teilabschnitt nach dem Start des Motors 1 einen im wesentlichen konstanten Wert TA kleiner als die Motortemperatur aufweist und in einem anschließenden zweiten Teilabschnitt einen steilen Anstieg zeigt. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird demnach bei der Temperaturkennlinie Tk1 die Temperatur TB nicht festgelegt. Es wird lediglich detektiert, ob der Verlauf der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem 3 einen steilen Anstieg nach einem Abschnitt mit in einem im Wesentlichen konstanten Wert TA zeigt.
-
Der gemessene Tempereturverlauf des Kühlmittel im sekundären Kühlsystems 3 wird mit dem Verlauf der Temperaturkennlinie Tk1 verglichen und es werden Temperaturvergleichswerte entsprechend der Abweichung der beiden Verläufe gebildet. Daraufhin wird geprüft, ob die Temperaturvergleichswerte größer oder kleiner als ein vorgegebener Fehlerschwellwert sind. Sind die Temperaturvergleichswerte größer als ein vorgegebener Fehlerschwellwert, wird ein Fehlersignal generiert, das eine fehlerhafte Funktion des Thermostatventils 4 repräsentiert. Andernfalls wird eine ordnungsgemäße Funktion des Thermostatventils erkannt.
-
Die 2b und 2c beziehen sich auf Weiterbildungen der Erfindung, bei der anhand von Temperaturkennlinien eine ggf. auftretende Fehlfunktion des Thermostatventils 4 genauer diagnostiziert wird. Dies kann insbesondere in Anschluss an eine Diagnose erfolgen, bei der eine Fehlfunktion durch Vergleich mit einer Temperaturkennlinie wie in 2a erkannt wurde.
-
In 2b ist der Verlauf einer Temperaturkennlinie Tk2 für ein fehlerhaft offenstehendes Thermostatventil 4 dargestellt. Die Temperaturkennlinie Tk2 folgt mit einer Temperaturdifferenz DiffT2 dem Verlauf der ermittelten Motortemperatur Tm2,. Ein solches Verhalten der Temperatur des Kühlmittels im sekundären Kühlsystems 3 ergibt sich, wenn das Thermostatventil 4 bereits unterhalb der mechanischen Öffnungstemperatur geöffnet ist und damit Kühlmittel aus dem primären Kühlsystem 2 in das sekundäre Kühlsystem 3 fließt. Wird demnach ein Verlauf der Kühlmitteltemperatur im sekundären Kühlsystem 3 detektiert, welches der ermittelten Motortemperatur Tm2 mit einer Differenztemperatur DiffT2 folgt, wird ein Fehlersignal generiert, das ein fehlerhaft offenstehendes Thermostatventil 4 anzeigt.
-
2c zeigt eine Temperaturkennlinie Tk3 mit einem im Wesentlichen konstanten Verlauf in der vorgegebenen Zeitspanne nach dem Start des Motors 1, während der Verlauf der Motortemperatur Tm3 einen Anstieg zeigt. Dies entspricht einem fehlerhaft geschlossenen Thermostatventil 4, da in diesem Fall trotz der über einen längeren Zeitraum gestiegenen Motortemperatur, das Kühlmittel im sekundären Kühlsystem 3 aufgrund des geschlossenen Thermostatventils 4 im Wesentlichen auf der Temperatur bleibt, die es zum Startzeitpunkt des Motors 1 hatte. Sind die der Temperaturkennlinie Tk3 zugeordneten Temperaturvergleichswerte kleiner als ein vorgegebener Fehlerschwellwert, deutet dies auf ein fehlerhaft geschlossenes Thermostatventil 4 hin, so dass ein entsprechendes Fehlersignal generiert wird.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung wird berücksichtigt, dass unter Umständen die Temperatur des Motors 1 zum Startzeitpunkt höher als die mechanische Öffnungstemperatur des Thermostatventils 4 liegt. Diese Situation kann beispielsweise eintreten, wenn der Motor 1 nur kurzzeitig ausgestellt worden ist. Wenn zum Startzeitpunkt die Motortemperatur einen Wert größer als die mechanische Öffnungstemperatur des Thermostatventils 4 aufweist, wird eine Temperaturkennlinie mit einem Verlauf gewählt, der der Temperaturkennlinie in Tk2 in 2b entspricht. Sind die dieser Temperaturkennlinie zugeordneten Temperaturvergleichswerte kleiner als ein vorgegebener Fehlerschwellwert, wird auf ein fehlerfrei offenes Thermostatventil 4 geschlossen und ein entsprechendes Signal generiert. Ist bei einer Motortemperatur zum Startzeitpunkt des Motors 1, die größer als die mechanische Öffnungstemperatur des Thermostatventils 4 ist, ein Verlauf wie in 2c dargestellt zu finden, wird ein entsprechendes Fehlersignal generiert.
-
In einer Weiterbildung der Erfindung werden Parameter der Temperaturkennlinie Tk1, Tk2 und/oder Tk3 in Abhängigkeit von Betriebsparametern, wie der Außentemperatur zum Startzeitpunkt des Motors 1 oder dergleichen variiert. Beispielsweise werden bei der Temperaturkennlinie Tk1 der Wert TA, der Zeitpunkt topen und/oder der nach dem steilen Anstieg angenommene Wert TB variiert. Dementsprechend wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung eine Anzahl von Temperaturkennlinien in der Art eines Kennlinienfeldes in den Speichermitteln der Kontrolleinrichtung 12 abgelegt.
-
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Funktionsfähigkeit des dem sekundären Kühlsystem 3 zugeordneten Temperatursensors 7 überprüft. Hierbei wird davon ausgegangen, dass nach Ablauf einer gewissen Zeit nach Stop des Motors 1 die Differenz zwischen der Motortemperatur und der vom Temperatursensor 7 gemessenen Temperatur des Kühlmittels im sekundären Kühlsystem 3 unter einen vorgebbaren Wert gefallen sein muss. Zur Überwachung der Funktionsfähigkeit des Temperatursensors 7 wird daher diese Differenztemperatur mit einem Fehlerschwellwert verglichen und bei Überschreiten ein entsprechendes Fehlersignal erzeugt.