BESCHREIBUNG
Glockenteller und Rotationszerstäuber mit einem solchen Glockenteller
Technisches Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Glockenteller für einen Rotationszerstäuber zum Absprühen von Beschichtungsmittel (z.B. Lack). Weiterhin betrifft die Erfindung einen Rotationszerstäuber mit einem solchen Glockenteller.
Hintergrund der Erfindung
In modernen Lackieranlagen zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen werden als Applikationsgeräte üblicherweise Rotationszerstäuber eingesetzt, die mittels einer Turbine einen Glockenteller drehen, der den Lack von einer ringförmig umlaufenden Absprühkante absprüht. Der Glockenteller wird hierbei üblicherweise mittels einer Schraubverbindung mit einem Feingewinde an der Turbinenwelle des Rotationszerstäubers montiert. Diese Art der Befestigung des Glockentellers an der Turbinenwelle des Rotationszerstäubers weist jedoch verschiedene Nachteile auf.
Ein Nachteil der Schraubverbindung besteht darin, dass das Feingewinde verschmutzen kann, was eine relativ zeitaufwendige Reinigung des Feingewindes erfordert, da eine Verschmutzung des Feingewinnes auch eine Unwucht des Glockentellers verursacht, was im schlimmsten Fall zu einem Lagerausfall führen kann.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Befestigungsart besteht darin, dass zahlreiche Umdrehungen des Glockentellers relativ zu der Turbinenwelle erforderlich sind, um den Glockenteller auf die Turbinenwelle aufzuschrauben.
Darüber hinaus besteht bei dieser Befestigungsart mittels einer Schraubverbindung die Gefahr, dass der Glockenteller relativ zu der Turbinenwelle verkanten kann, was dann beim Aufschrauben zu einer Beschädigung des Feingewindes führen kann.
Ferner besteht bei einem ruckartigen Abbremsen des Glockentellers bzw. bei einem Blockieren der
Lagereinheit in der Turbine des Rotationszerstäubers die Gefahr eines Lösens der Schraubverbindung aufgrund der mechanischen Trägheit des Glockentellers.
Schließlich ist zum technischen Hintergrund der Erfindung auch hinzuweisen auf WO 2011/009641 Al, US 2007/0090204 Al und US 6 341 734 Bl.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Befestigung eines Glockentellers an einem Rotationszerstäuber zu verbessern.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen erfindungsgemäßen Glockenteller gemäß dem Hauptanspruch.
Der erfindungsgemäße Glockenteller dient zur Montage an einem Rotationszerstäuber zum Absprühen von Beschichtungsmittel (z.B. Lack). Hierbei ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht beschränkt ist auf Glockenteller, die zur Applikation von Lack vorgesehen sind. Vielmehr kann der erfindungsgemäße Glockenteller auch zur Applikation von anderen Beschichtungsmitteln ausgelegt sein. Die Erfindung ist also hinsichtlich des zu applizierenden Beschichtungsmittels nicht auf Lack beschränkt. Weiterhin ist zu erwähnen, dass der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Glockentellers allgemein zu verstehen ist und beispielsweise auch Absprühscheiben von Scheibenzerstäubern umfasst. Vorzugsweise handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Glockenteller jedoch um einen Glockenteller im eigentlichen Sinne.
Der erfindungsgemäße Glockenteller weist in Übereinstimmung mit den bekannten Glockentellern zunächst einen Absprühkörper mit einer ringförmig umlaufenden Absprühkante zum Absprühen des Beschichtungsmittels auf.
Darüber hinaus hat der erfindungsgemäße Glockenteller in Übereinstimmung mit den bekannten Glockentellern ein Nabenteil zur Montage des Glockentellers an einer drehbaren Hohlwelle des Rotationszerstäubers. Hierbei ist zu erwähnen, dass das Nabenteil und der Absprühkörper in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung getrennte Bauteile sind, die beispielsweise durch eine Schraubverbindung miteinander verbunden sein können. Es besteht jedoch im Rahmen der Erfindung alternativ auch die Möglichkeit, dass der Absprühkörper und das Nabenteil einstückig sind und gemeinsam ein einheitliches Bauteil bilden.
Weiterhin sieht auch der erfindungsgemäße Glockenteller eine Befestigungseinrichtung auf, um den Glockenteller formschlüssig an der Hohlwelle des Rotationszerstäubers zu befestigen.
Der erfindungsgemäße Glockenteller zeichnet sich nun gegenüber dem Stand derTechnik durch die konstruktive Gestaltung und Funktionsweise dieser Befestigungseinrichtung aus. So handelt es sich hierbei im Gegensatz zum Stand der Technik nicht um eine Schraubverbindung. Stattdessen weist die Befestigungseinrichtung bei dem erfindungsgemäßen Glockenteller in der äußeren Mantelfläche des Nabenteils eine ringförmig umlaufende und zur Rotationsachse des Glockentellers geneigte Spannfläche auf, die im montierten Zustand eine Anlagefläche zur Anlage eines Spannelements (z.B. Spannkugel) des Rotationszerstäubers bildet, um den Glockenteller mit einer axialen Spannkraft auf der Hohlwelle des Rotationszerstäubers festzuspannen. Die erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung weist also keine Schraubverbindung auf, sondern sieht vielmehr eine Spannverbindung vor. Die Verbindung zwischen dem Glockenteller einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits erfolgt im Rahmen der Erfindung also vorzugsweise ohne eine Schraubverbindung. Zur Vermeidung von Missverständnissen wird jedoch darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung Schraubverbindungen zwischen den einzelnen Komponenten der Befestigungseinrichtung aufweisen kann. Diese Schraubverbindungen dienen jedoch nicht zur Herstellung der Verbindung zwischen dem Glockenteller einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits.
Die erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung dient zunächst zur mechanischen Befestigung des Glockentellers an der Hohlwelle des Rotationszerstäubers. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Befestigungseinrichtung jedoch auch noch eine andere Funktion erfüllen, nämlich die Zentrierung des Glockentellers auf der Hohlwelle des Rotationszerstäubers. Hierzu kann das Nabenteil des Glockentellers außen einen Zentrierkonus aufweisen zur Anlage an einem komplementär geformten Zentrierkonus in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers. Die Hohlwelle des Rotationszerstäubers weist hierbei also an ihrem distalen Ende innen einen Zentrierkonus auf, der sich in distaler Richtung erweitert. Entsprechend weist der Zentrierkonus an dem Nabenteil des Glockentellers außen einen Zentrierkonus auf, der sich in proximaler Richtung verjüngt. Die beiden Zentrierkonusse des Nabenteils einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits sind hierbei vorzugsweise konzentrisch zu der Rotationsachse des Glockentellers ausgerichtet und weisen denselben Konuswinkel auf, um eine gute Zentrierwirkung zu ermöglichen.
Bei der Montage des Glockentellers auf der Hohlwelle des Rotationszerstäubers bewirkt die vorstehend erwähnte Spannverbindung eine axiale Spannkraft, mit der der Glockenteller in axialer Richtung auf die Hohlwelle des Rotationszerstäubers gedrückt wird. Hierbei werden die Konusflächen der beiden Zentrierkonusse des Nabenteils einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits axial aufeinander gepresst, was dann zu einer guten Zentrierwirkung führt. Hierbei ist es wünschenswert, eine möglichst exakte Axialstellung des Glockentellers im montierten Zustand zu erreichen. Das Nabenteil des Glockentellers weist deshalb vorzugsweise außen eine Planfläche auf, die einen axialen Anschlag für den Glockenteller bilden soll. Die Planfläche an dem Nabenteil läuft deshalb vorzugsweise bezüglich der Rotationsachse des Glockentellers ringförmig und konzentrisch um und ist vorzugsweise rechtwinklig zu der Rotationsachse des Glockentellers ausgerichtet. Die Planfläche an dem Nabenteil des Glockentellers liegt dann im montierten Zustand an der Stirnfläche der Hohlwelle des Rotationszerstäubers an, wodurch ein axialer Anschlag gebildet wird. Die Planfläche an dem Nabenteil des Glockentellers grenzt in axialer Richtung entlang der Rotationsachse vorzugsweise an den Zentrierkonus an, wobei sich die Planfläche in axialer Richtung vorzugsweise zwischen dem Zentrierkonus und der Absprühkante des Glockentellers befindet.
Die vorstehend erwähnte Spannverbindung zwischen dem Glockenteller einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits wird vorzugsweise durch einen Spannring hergestellt, der jedoch nicht Bestandteil des Glockentellers ist, sondern sich in der zugehörigen Befestigungseinrichtung in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers befindet. Dieser Spannring ist vorzugsweise in die Hohlwelle des Rotationszerstäubers eingeschraubt. Dies bedeutet, dass eine Drehung des Spannrings in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers auch zu einer entsprechenden Axialverschiebung des Spannrings führt, was zur Erzeugung der notwendigen axialen Spannkräfte ausgenutzt werden kann. Das Drehen des Spannrings zur Erzeugung der erforderlichen Spannkräfte erfolgt vorzugsweise durch den Glockenteller bei der Montage des Glockentellers. Hierzu kann das Nabenteil des Glockentellers eine Aufnahme für einen Mitnehmer aufweisen, wobei der Mitnehmer als Vorsprung in axialer Richtung von dem Spannring in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers vorsteht und im montierten Zustand in axialer Richtung in die Aufnahme in dem Nabenteil des Glockentellers hineinragt, so dass der Glockenteller bei einer Drehung während der Montage den Spannring mitdreht. Bei der Montage des Glockentellers an dem Rotationszerstäuber wird der Glockenteller also zunächst so auf die Hohlwelle aufgesetzt, dass der Mitnehmer an dem Spannring in die Aufnahme in dem Nabenteil des Glockentellers hineinragt. Beim anschließenden Drehen des Glockentellers wird dann der Spannring gedreht, was zu einer entsprechenden Axialverschiebung des Spannrings führt. Der Glockenteller wird dann so lange gedreht, bis die Zentrierkonusse an der Hohlwelle des Rotationszerstäubers einerseits und an dem Nabenteil andererseits aufeinander liegen und die
Planfläche an dem Nabenteil an der Stirnfläche der Hohlwelle anschlägt.
Darüber hinaus umfasst die Erfindung einen weiteren Erfindungsaspekt, der die Spülung des Glockentellers betrifft. So weist der erfindungsgemäße Glockenteller in Übereinstimmung mit den bekannten Glockentellern eine äußere Mantelfläche auf, die beispielsweise konusförmig verläuft und außen zu der Absprühkante des Glockentellers führt. Diese äußere Mantelfläche kann im Lackierbetrieb verschmutzen und muss deshalb gelegentlich gereinigt werden. Hierzu weist der erfindungsgemäße Glockenteller in Übereinstimmung mit den bekannten Glockentellern vorzugsweise einen Außenspülraum auf, der sich vorzugsweise an der Rückseite des Glockentellers befindet. Bei einem Spülvorgang wird dann Spülmittel in den Außenspülraum des Glockentellers eingeleitet. Das Spülmittel gelangt dann aus dem Außenspülraum selbsttätig auf die äußere Mantelfläche des Glockentellers, was dort zur Reinigung der äußeren Mantelfläche führt. Die Verteilung des Spülmittels auf der äußeren Mantelfläche des Glockentellers kann hierbei durch Lenkluft gefördert werden, die von hinten im Wesentlichen axial auf die äußere Mantelfläche des Glockentellers geblasen wird.
Zum Einleiten des Spülmittels in den Außenspülraum weist der erfindungsgemäße Glockenteller in Übereinstimmung mit den bekannten Glockentellern einen Außenspülkanal auf, wobei der Außenspülkanal von einer Spülmittelzuführung im Innenraum des Glockentellers ausgeht und an seiner Austrittsöffnung in den Außenspülraum mündet. Die Funktionsweise der vorstehend beschriebenen Außenspülung sind beispielsweise auch in EP 0 715 896 A2 und EP 2 464 459 Bl beschrieben.
Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass das Nabenteil einerseits und der Absprühkörper andererseits getrennte Bauteile sein können, die miteinander verbunden sind, beispielsweise durch eine Schraubverbindung, insbesondere mit einem Innengewinde an dem Nabenteil und einem Außengewinde an dem Absprühkörper des Glockentellers. Dies ermöglicht es, dass der Außenspülkanal auf einem Teil seiner Länge zwischen dem Nabenteil und dem Absprühkörper verläuft. Hierbei ist zu erwähnen, dass der Außenspülkanal im Bereich zwischen dem Nabenteil und dem Absprühkörper vorzugsweise ein Ringkanal ist, der ringförmig über den gesamten Umfang umläuft.
Es wurde vorstehend bereits erwähnt, dass der Außenspülkanal mit seiner Austrittsöffnung in den Außenspülraum des Glockentellers mündet, um das Spülmittel in den Außenspülraum einzuleiten. Im Bereich zwischen dem Nabenteil und dem Absprühkörper kann der Außenspülkanal hierbei eine Umlenkung bilden, die eine Richtungsänderung der Spülmittelströmung in dem Außenspülkanal bewirkt. So verläuft die Spülmittelströmung in dem Außenspülkanal stromaufwärts vor der Austrittsöffnung vorzugsweise in distaler Richtung schräg zur Rotationsachse des Glockentellers.
Stromabwärts hinter der Umlenkung tritt das Spülmittel dann vorzugsweise in proximaler Richtung in den Außenspülraum ein, wobei verschiedene Austrittswinkel relativ zu der Rotationsachse des Glockentellers möglich sind.
In einer Erfindungsvariante tritt der Spülmittelstrom im Wesentlichen parallel zu der Rotationsachse des Glockentellers aus der Austrittsöffnung des Außenspülkanals in den Außenspülraum ein, wobei ein Toleranzbereich von ±10°, ±5° oder ±2° möglich ist.
In einer anderen Erfindungsvariante ist der aus der Austrittsöffnung des Außenspülkanals in den Außenspülraum austretende Spülmittelstrom dagegen nach außen geneigt, beispielsweise mit einem Austrittswinkel relativ zu der Rotationsachse des Glockentellers von 15°, wobei ein Toleranzbereich von ±10°, ±5° oder ±2° möglich ist.
In noch einer weiteren Erfindungsvariante ist der aus der Austrittsöffnung des Außenspülkanals in den Außenspülraum austretende Spülmittelstrom dagegen nach innen geneigt, insbesondere mit einem Austrittswinkel zu der Rotationsachse des Glockentellers von mindestens 15°, 20° oder 25°, wobei ein Toleranzbereich von ±10°, ±5° oder ±2° möglich ist. Der Zweck dieser Neigung nach innen besteht darin, dass sich das Spülmittel an der Kante ablöst und verwirbelt, so dass es überallhin gelangt.
Der vorstehend beschriebene Erfindungsaspekt des Außenspülens hat im Rahmen der Erfindung eine eigene schutzwürdige Bedeutung unabhängig von den anderen Erfindungsaspekten und insbesondere auch unabhängig von der erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung.
Es wurde eingangs bereits erwähnt, dass der Absprühkörper und das Nabenteil einstückig sein können und somit ein einheitliches Bauteil bilden. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist jedoch vorgesehen, dass der Absprühkörper einerseits und das Nabenteil andererseits getrennte Bauteile sind, die mechanisch miteinander verbunden sind, beispielsweise durch eine Verschraubung des Nabenteils mit dem Absprühkörper, insbesondere mit einem Innengewinde an dem Nabenteil und einem Außengewinde an dem Absprühkörper.
Neben dem vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Glockenteller beansprucht die Erfindung auch Schutz für einen entsprechend angepassten Rotationszerstäuber.
Der erfindungsgemäße Rotationszerstäuber weist zunächst in Übereinstimmung mit den bekannten Rotationszerstäubern eine drehbar gelagerte Hohlwelle auf, um den Glockenteller im Betrieb zu drehen, wobei die Hohlwelle beispielsweise von einer Turbine angetrieben werden kann, wie es an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist und deshalb nicht näher beschrieben werden muss.
Der erfindungsgemäße Rotationszerstäuber weist in Übereinstimmung mit den bekannten Rotationszerstäubern ebenfalls eine Befestigungseinrichtung auf, die es ermöglicht, den Glockenteller formschlüssig an der Hohlwelle des Rotationszerstäubers zu befestigen.
Bei den bekannten Rotationszerstäubern ermöglicht die Befestigungseinrichtung - wie bereits erwähnt - eine Schraubverbindung zwischen dem Glockenteller einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits. Bei dem erfindungsgemäßen Rotationszerstäuber ist dagegen vorgesehen, dass die Befestigungseinrichtung in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers mindestens ein Spannelement (z.B. Spannkugel) aufweist, das zur Anlage an einer entsprechenden Spannfläche an dem Nabenteil des Glockentellers dient, um den Glockenteller mit einer axialen Spannkraft auf der Hohlwelle des Rotationszerstäubers festzuspannen.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich bei dem mindestens einen Spannelement um eine Spannkugel, die in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers einen Bewegungsspielraum in radialer Richtung aufweist. In einer radial innenliegenden Spannstellung spannt das Spannelement dann den Glockenteller auf der Hohlwelle des Rotationszerstäubers fest. In einer radial außenliegenden Entspannstellung gibt das Spannelement dagegen den Glockenteller frei, um eine Montage oder Demontage des Glockentellers zu ermöglichen.
Hierbei ist zur radial beweglichen Halterung des Spannelements in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers vorzugsweise ein Käfig (z.B. Kugelkäfig) vorgesehen, wobei der Käfig vorzugsweise mit dem Spannelement (z.B. Spannkugel) innerhalb der Hohlwelle des Rotationszerstäubers angeordnet ist. Beispielsweise kann der Käfig mit seinem Außengewinde in ein entsprechendes Innengewinde der Hohlwelle des Rotationszerstäubers eingeschraubt sein.
Es wurde bereits vorstehend kurz erwähnt, dass das Spannelement (z.B. Spannkugel) radial beweglich ist und zwar zwischen einer außenliegenden Entspannstellung und einer innenliegenden Spannstellung. Zur Bewegung des Spannelements aus der außen liegenden Entspannstellung in die innenliegende Spannstellung kann ein Spannring vorgesehen sein, der im Ringspalt zwischen dem Käfig
und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers angeordnet sein kann. Dieser Spannring ist vorzugsweise durch eine Schraubverbindung mit der Hohlwelle des Rotationszerstäubers verbunden, wobei die Schraubverbindung ein Außengewinde an dem Spannring und ein Innengewinde in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers aufweist, so dass eine Drehung des Spannrings relativ zu der Hohlwelle des Rotationszerstäubers zu einer entsprechenden Axialverschiebung des Spannrings in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers führt. An seinem proximalen Ende weist der Spannring vorzugsweise eine Spannfläche auf, die zu der Rotationsachse des Glockentellers angewinkelt ist und sich in proximaler Richtung erweitert, so dass der Spannring bei einer Bewegung in proximaler Richtung das Spannelement radial nach innen in die Spannstellung drückt. Bei einem Befestigungsvorgang wird der Spannring also in der Hohlwelle gedreht, was zu einer entsprechenden Axialverschiebung des Spannrings führt, so dass der Spannring dann schließlich das mindestens eine Spannelement (z.B. Spannkugel) aus der außenliegenden Entspannstellung in die innenliegende Spannstellung drückt.
Hierbei ist zu erwähnen, dass während des eigentlichen Lackierbetriebs aufgrund der hohen Drehzahl der Hohlwelle des Rotationszerstäubers Zentrifugalkräfte auf das Spannelement wirken, die das Spannelement radial nach außen drücken. Aufgrund dieser Zentrifugalkräfte drückt das Spannelement (z.B. Spannkugel) im Betrieb gegen die Spannfläche des Spannrings, was zu einer axialen Verspannung zwischen dem Spannring einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits führt, so dass die Reibungskräfte in der Schraubverbindung zwischen dem Spannring und der Hohlwelle mit der Drehzahl zunehmen. Dadurch wird einer Lösung der Schraubverbindung im Lackierbetrieb entgegengewirkt.
Es wurde vorstehend bereits erwähnt, dass der Spannring beim Befestigungsvorgang gedreht wird, was dann zu einer entsprechenden Axialverschiebung des Spannrings in der Hohlwelle des Rotationszerstäubers führt. Diese Drehung des Spannrings wird vorzugsweise durch den Glockenteller bewirkt, der bei einem Befestigungsvorgang zunächst aufgesetzt und dann relativ zu der Turbinenwelle gedreht wird. Diese Drehung des Spannrings durch den Glockenteller wird dadurch ermöglicht, dass von dem Spannring in axialer distaler Richtung ein Mitnehmer absteht, der in eine entsprechende Aufnahme in dem Nabenteil des Glockentellers eingreift, so dass der Glockenteller bei einer Drehung während der Montage oder Demontage den Spannring mitdreht.
Im montierten Zustand wirkt eine bestimmte axiale Spannkraft auf den drehbaren Spannring, wobei diese axiale Spannkraft aufgrund der Neigung der Spannfläche des Spannrings in eine entsprechende flächennormale Spannkraft umgesetzt wird, die auf das Spannelement (z.B. Spannkugel)
wirkt. Die Spannfläche des Spannrings ist hierbei so zur Rotationsachse des Glockentellers angewinkelt, dass sich ein bestimmtes Kraftübersetzungsverhältnis einstellt zwischen der axialen Spannkraft auf den Spannring einerseits und der flächennormalen Spannkraft auf das Spannelement andererseits. Dieses Kraftübersetzungsverhältnis beträgt vorzugsweise höchstens 1:8 und ist vorzugsweise größer als 1:1, 1:2, 1:4 oder 1:6. Die flächennormale Spannkraft auf das Spannelement ist also vorzugsweise wesentlich größer als die axiale Spannkraft auf den Spannring.
Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass in der Schraubverbindung zwischen dem Spannring einerseits und der Hohlwelle des Rotationszerstäubers andererseits eine bestimmte Reibungskraft auftritt, die von der axialen Spannkraft auf den Spannring abhängt. Das Verhältnis zwischen der Reibungskraft der Schraubverbindung einerseits und der axialen Spannkraft auf dem Spannring andererseits beträgt vorzugsweise mindestens 0,5:1, 1:1 oder 1:2 und beträgt vorzugsweise höchstens 1:6.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält der Käfig (z.B. Kugelkäfig) vorzugsweise mehrere Paare von Spannelementen (z.B. Spannkugeln), wobei die Paare der Spannelemente über den Umfang verteilt sein können. Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Paare der Spannelemente gleichmäßig über den Umfang verteilt, wobei beispielsweise drei Paare vorgesehen sein können. Der Abstand zwischen den Spannelementen innerhalb eines Paars von Spannelementen ist hierbei vorzugsweise kleiner als der Abstand zwischen den Spannelementen benachbarter Paare.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass das mindestens eine Spannelement (z.B. Spannkugel) beispielsweise aus Stahl, Keramik, Kunststoff oder Glas bestehen kann, um nur einige Materialbeispiele zu nennen.
Hierbei ist zu erwähnen, dass das mindestens eine Spannelement (z.B. Spannkugel) im Betrieb an einem Gegenpart anliegt, wobei es sich um die Spannfläche handelt, die vorzugsweise an dem Nabenteil des Glockentellers ausgebildet ist. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das mindestens eine Spannelement (z.B. Spannkugel) einerseits und die Spannfläche andererseits aus unterschiedlichen Materialien bestehen, da sich eine solche Materialpaarung als vorteilhaft erwiesen hat. Beispielsweise kann das mindestens eine Spannelement (z.B. Spannkugel) aus Keramik bestehen, während die Spannfläche bzw. das Nabenteil aus Stahl besteht, insbesondere aus gehärtetem Stahl. Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass andere Materialpaarungen von Materialien verwendet werden, die unterschiedliche Materialeigenschaften besitzen, insbesondere hinsichtlich ihrer
Härte.
Die einzelnen Spannelemente (z.B. Spannkugeln) weisen vorzugsweise einen Durchmesser auf, der im Bereich von 1 mm - 5 mm liegt.
Ferner ist zu erwähnen, dass die Anzahl der Spannelemente beispielsweise 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12 betragen kann.
Ferner ist auch zu erwähnen, dass die Spannverbindung zwischen der angewinkelten Spannfläche des Spannrings einerseits und dem Spannelement (z.B. Spannkugel) andererseits vorzugsweise selbsthemmend ist.
Weiterhin ist noch zu erwähnen, dass der Spannring im Längsschnitt einen wellenförmigen Abschnitt aufweisen kann, um den Spannring in axialer Richtung elastisch nachgiebig zu machen.
Es wurde vorstehend bereits erwähnt, dass die eigentliche Verbindung zwischen dem Rotationszerstäuber einerseits und dem Glockenteller andererseits nicht durch eine Schraubverbindung erfolgt, sondern durch eine neuartige Spannverbindung. Allerdings enthalten auch bei dem erfindungsgemäßen Befestigungssystem die Befestigungseinrichtungen in dem Rotationszerstäuber und in dem Glockenteller vorzugsweise Schraubverbindungen. Hierbei besteht die Gefahr, dass sich derartige Schraubverbindungen im Betrieb lösen. So führt beispielsweise eine Blockade der Hohlwelle des Rotationszerstäubers zu einem ruckartigen Abbremsen der Hohlwelle, wodurch auch die Gewindeverbindungen mit einem entsprechenden Drehmoment beaufschlagt werden. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das bei einer solchen Blockade auftretende Drehmoment nicht zu einem Lösen der Gewindeverbindungen führt, sondern zu einem Anziehen der Gewindeverbindungen. Dies ist vorteilhaft, weil dann bei einer Blockade der Hohlwelle des Rotationszerstäubers nicht die Gefahr besteht, dass sich der Glockenteller von dem Rotationszerstäuber löst. Bei den Gewindeverbindungen handelt es sich deshalb vorzugsweise um Rechtsgewinde, während der Rotationszerstäuber vorzugsweise so ausgelegt ist, dass er die Hohlwelle im Lackierbetrieb links herum dreht, d.h. bei einer axialen Sicht in distaler Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn. Ein Abbremsen oder gar eine Blockade der Hohlwelle des Rotationszerstäubers führt dann dazu, dass die Gewindeverbindungen angezogen werden.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
Figur 1 zeigt eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Glockentellers im montierten Zustand an einem Rotationszerstäuber.
Figur 2 zeigt eine Detailansicht aus Figur 1 mit einer Spannkugel zum Festspannen des Glockentellers auf der Hohlwelle des Rotationszerstäubers.
Figur 3 zeigt eine Detailansicht aus Figur 1 zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Außenspülung, wobei die dicken Pfeile den Verlauf der Spülmittelströmung zeigen.
Figuren 4A-4C zeigen verschiedene Erfindungsvarianten zu der Außenspülung mit unterschiedlichen Austrittswinkeln der Spülflüssigkeit in den Außenspülraum des Glockentellers.
Figur 5 zeigt eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Glockentellers mit der erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung.
Figur 6 zeigt eine Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Befestigungseinrichtung mit drei Paaren von Spannkugel.
Figur 7 zeigt eine Detailansicht aus Figur 1 mit den Zentrierkonussen des Glockentellers einerseits und der Hohlwelle andererseits.
Figuren 8A-8 DE zeigen verschiedene Phasen während eines Montagevorgangs.
Im Folgenden werden nun die erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele beschrieben, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
So zeigen die Zeichnungen einen Glockenteller 1, der teilweise herkömmlich aufgebaut ist und im Betrieb um eine Rotationsachse 2 rotiert, wie noch eingehend beschrieben wird. Der Glockenteller 1 umfasst in herkömmlicher Weise einen Absprühkörper 3 mit einer ringförmig umlaufenden Absprühkante 4 zum Absprühen des zu applizierenden Lacks.
An seiner Stirnfläche ist mittig eine Verteilerscheibenaufnahme 5 in dem Absprühkörper 3 angeordnet, wobei an der Verteilerscheibenaufnahme 5 eine Verteilerscheibe 6 befestigt ist. Die Verteilerscheibe 6 hat die Aufgabe, mittig und axial zugeführten Lack radial nach außen auf einer Überströmfläche 7 zu verteilen, so dass der Lack dann entlang der Überströmfläche 7 nach außen zu der ringförmig umlaufenden Absprühkante 4 gelangt und dort abgesprüht wird.
Darüber hinaus weist der Absprühkörper 3 des Glockentellers 1 eine äußere Mantelfläche 8 auf, die konisch geformt ist und sich in distaler Richtung erweitert, wobei die Mantelfläche 8 zu der Absprühkante 4 führt. Im Lackierbetrieb verschmutzt diese äußere Mantelfläche 8 durch Lackreste, was es gelegentlich erforderlich macht, die äußere Mantelfläche 8 des Glockentellers 1 zu reinigen. Hierzu weist der Absprühkörper 3 an seiner Rückseite einen Außenspülraum 9 auf, in den bei einem Reinigungsvorgang Spülmittel eingeleitet wird, wie noch detailliert beschrieben wird. Das Spülmittel gelangt dann aufgrund der Zentrifugalkräfte selbsttätig aus dem Außenspülraum 9 nach außen auf die äußere Mantelfläche 8 des Glockentellers 1, wobei die Verteilung des Spülmittels auf der äußeren Mantelfläche 8 durch Lenkluft unterstützt werden kann, die von hinten in axialer Richtung gegen die äußere Mantelfläche 8 geblasen wird.
Weiterhin zeigen die Zeichnungen einen Rotationszerstäuber 10 mit einer Hohlwelle 11, die von einer Druckluftturbine gedreht wird, wie es an sich aus dem Stand der Technik bekannt ist, so dass die Druckluftturbine zur Vereinfachung nicht dargestellt ist.
An ihrem distalen Ende weist die Hohlwelle 11 innen einen Zentrierkonus 12 auf, wie insbesondere aus Figur 7 ersichtlich ist. Der Zentrierkonus 12 dient zur exakten Zentrierung des Glockentellers 1 auf der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10, wie noch detailliert beschrieben wird.
Der Glockenteller 1 weist weiterhin ein Nabenteil 13 auf, das mit dem Absprühkörper 3 des Glockentellers 1 fest verschraubt ist.
Das Nabenteil 13 weist außen ebenfalls einen Zentrierkonus 14 auf, wie insbesondere aus Figur 7 ersichtlich ist. Die Zentrierkonusse 12,14 der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 einerseits und des Nabenteils 13 des Glockentellers 1 andererseits weisen den selben Konuswinkel auf und liegen im montierten Zustand aneinander, wie insbesondere aus Figur 7 gut ersichtlich ist, wodurch der Glockenteller 1 auf der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 zentriert wird.
Darüber hinaus weist das Nabenteil 13 des Glockentellers 1 eine ringförmig umlaufende Planfläche 15 auf, die rechtwinklig zu der Rotationsachse 2 des Glockentellers 1 ausgerichtet ist, wie insbesondere aus Figur 7 ersichtlich ist. Die Planfläche 15 bildet einen axialen Anschlag für den Glockenteller 1 und liegt im montierten Zustand an einer Stirnfläche 16 der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 an, wie aus Figur 7 gut ersichtlich ist. Im montierten Zustand des Glockentellers 1 bewirken die aneinander anliegenden Zentrierkonusse 12, 14 eine Zentrierung, während die Planfläche 15 mit der Stirnfläche 16 einen axialen Anschlag für den Glockenteller 1 bildet.
In die Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 ist ein Kugelkäfig 17 eingeschraubt, wobei der Kugelkäfig 17 mehrere Spannkugeln 18 radial beweglich und verliersicher hält. Die Spannkugeln 18 haben hierbei einen radialen Bewegungsspielraum zwischen einer außenliegenden Entspannstellung und einer innenliegenden Spannstellung, wie noch detailliert beschrieben wird.
Im Ringspalt zwischen dem Kugelkäfig 17 und der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 befindet sich ein Spannring 19, der durch eine Schraubverbindung 20 in die Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 eingeschraubt ist. Eine Drehung des Spannrings 19 in der Hohlwelle 11 führt also auch zu einer entsprechenden Axialverschiebung des Spannrings 19 innerhalb der Hohlwelle 11, was bei einem Befestigungsvorgang ausgenutzt wird, wie noch detailliert beschrieben wird.
An seinem proximalen Ende weist der Spannring 19 eine Spannfläche 21 auf, die zu der Rotationsachse 2 des Glockentellers 1 geneigt ist, wie insbesondere in Figur 2 dargestellt ist. Die Spannfläche 21 drückt bei einem Befestigungsvorgang auf die Spannkugel 18 und kann diese aus der radial außenliegenden Entspannstellung in die radial innenliegende Spannstellung drücken.
Das Nabenteil 13 des Glockentellers 1 weist an seinem proximalen Ende eine entsprechende Spannfläche 22 auf. Wenn der Spannring 19 nun mit seiner Spannfläche 21 die Spannkugel 18 aus der radial außenliegenden Entspannstellung in die radial innenliegende Spannstellung drückt, so drückt die Spannkugel 18 dabei gegen die Spannfläche 22 an dem Nabenteil 13, wodurch der Glockenteller 1 axial auf der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 festgespannt wird.
Aus Figur 2 ist ersichtlich, dass der Spannring 19 hierbei mit einer bestimmten axialen Spannkraft F AXIAL gegen die Spannkugel 18 drückt. Aufgrund der Neigung der Spannfläche 21 des Spannrings 19 relativ zu der Rotationsachse 2 des Glockentellers 1 wirkt dabei eine flächennormale Spannkraft FSPANN auf die Spannkugel 18. Die Neigung der Spannfläche 21 bewirkt also eine Kraftumsetzung
zwischen der axialen Spannkraft FAXIAL und der flächennormalen Spannkraft FSPANN- Die Kraftumsetzung kann hierbei ein Kraftübersetzungsverhältnis von beispielsweise 1:4 aufweisen, d.h. die flächennormale Spannkraft FSPANN ist viermal so groß wie die axialen Spannkraft FAXIAL-
Vorstehend wurde bereits erwähnt, dass eine Drehung des Spannrings 19 relativ zu der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 aufgrund der Schraubverbindung 20 zu einer entsprechenden Axialverschiebung des Spannrings 19 führt, wodurch der Glockenteller 1 auf der Hohlwelle 11 axial festgespannt wird. Die hierfür erforderliche Drehung des Spannrings 19 wird durch den Glockenteller 1 bewirkt. Hierzu wird der Glockenteller 1 mit seinem Nabenteil 13 in die Hohlwelle 11 eingesetzt. Hierbei ragen dann Mitnehmer 23 an dem Spannring 19 in entsprechende Aufnahmen 24 in dem Nabenteil 13 des Glockentellers 1 hinein. Bei einer Drehung des Glockentellers 1 werden die Mitnehmer 23 dann von den Aufnahmen 24 mitgenommen und ebenfalls gedreht, was dann zu der Drehung des Spannrings 19 führt.
Nach dem Aufsetzen des Glockentellers 1 auf den Rotationszerstäuber 10 führt das Drehen des Glockentellers 1 also zu einer entsprechenden Drehung des Spannrings 19, der dabei auch axial verschoben wird. Das axiale Verschieben des Spannrings 19 führt dann dazu, dass die Spannkugeln 18 radial nach innen gegen die Spannfläche 22 am proximalen Ende des Nabenteils 13 drücken, wodurch das Nabenteil 13 axial in der Hohlwelle 11 festgespannt wird.
Weiterhin ist noch zu erwähnen, dass das Nabenteil 13 einerseits und der Absprühkörper 3 des Glockentellers 1 andererseits getrennte Bauteile sind, die durch eine Schraubverbindung 25 miteinander verbunden sind, wie beispielsweise aus Figur 3 ersichtlich ist. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise die Außenspülung der Mantelfläche 8 des Glockentellers 1. So verläuft in der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 eine Farbdüse 26, die zwei Aufgaben hat, wie grundsätzlich auch in EP 2 464459 Bl beschrieben ist.
Zum einen führt die Farbdüse 26 über einen mittigen Farbkanal 27 den zu applizierenden Lack zu, der dann axial auf die Verteilerscheibe 7 auftrifft und nach außen abgelenkt wird.
Zum anderen enthält die Farbdüse einen Außenspülkanal 28, wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich ist. Der Außenspülkanal 28 leitet das Spülmittel ebenfalls nach vorn zu der Verteilerscheibe 6. Darüber hinaus zweigt von dem Außenspülkanal 28 ein weiterer Außenspülkanal 29 ab, der einen Teil des Spülmittels nach außen in den Außenspülraum 9 leitet. Auf einem Abschnitt 30 verläuft der Außenspülkanal 29 hierbei zwischen dem Nabenteil 13 und dem Absprühkörper 3 bildet dort einen
Ringkanal. Mit seiner Austrittsöffnung 31 mündet der Außenspülkanal 29 dann in den Außenspülraum 9.
Im Bereich der Austrittsöffnung 31 bildet der Außenspülkanal 29 hierbei eine Umlenkung für den Spülmittelstrom, wie aus den Figuren 4A-4C in verschiedenen Varianten ersichtlich ist. So tritt das Spülmittel mit einem Austrittswinkel a relativ zu der Rotationsachse 2 aus der Austrittsöffnung 31 aus.
Bei der Erfindungsvariante gemäß Figur 4A ist der Austrittswinkel a=0, d.h. das Spülmittel tritt in proximaler Richtung parallel zu der Rotationsachse 2 aus der Austrittsöffnung 31 aus.
Bei der Erfindungsvariante gemäß Figur 4B ist der Spülmittelstrom dagegen mit einem Winkel von ungefähr a=15° nach außen geneigt.
Bei der Variante gemäß Figur 4C ist der Spülmittelstrom an der Austrittsöffnung 31 dagegen mit einem Winkel von ungefähr a=15° nach innen geneigt. Der Zweck dieser Neigung nach innen besteht darin, dass sich das Spülmittel an der Kante ablöst und verwirbelt, so dass es überallhin gelangt.
Die Figuren 8A-8C zeigen verschiedene Stadien bei der Montage des Glockentellers 1 auf der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10.
In dem Montagestadium gemäß Figur 8A ist der Glockenteller 1 noch vollständig von dem Rotationszerstäuber 10 getrennt
In dem Montagezustand gemäß Figur 8B ist der Glockenteller 1 dagegen mit dem Nabenteil 13 bereits in die Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 eingesetzt. Die Spannkugel 18 befinden sich hierbei noch in ihrer radial außenliegenden Entspannstellung.
In dem Montagestadium gemäß Figur 8C ist der Glockenteller 1 schon weiter in axialer Richtung auf die Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 aufgesetzt. Allerdings befindet sich der Glockenteller 1 hierbei noch nicht an seinem axialen Anschlag, der durch die Planfläche 15 an dem Nabenteil 13 einerseits und die Stirnfläche 16 der Hohlwelle 11 andererseits gebildet wird.
Figur 8D zeigt schließlich das letzte Montagestadium. Hierbei liegt die Planfläche 15 an dem Nabenteil 13 des Glockentellers 1 an der Stirnfläche 16 der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10 an und bildet somit einen axialen Anschlag.
Darüber hinaus liegen die Konusflächen der Zentrierkonusse 12, 14 aufeinander und bewirken eine exakte Zentrierung des Glockentellers 1 auf der Hohlwelle 11 des Rotationszerstäubers 10.
Ferner ist der Spannring 19 in der Schraubverbindung 20 so weit gedreht, dass er axial so weit verschoben ist, dass er mit seiner Spannfläche 21 die Spannkugel 18 radial nach innen in die Spannstellung drückt. In dieser Spannstellung drückt die Spannkugel 18 gegen die Spannfläche 22 am proximalen Ende des Nabenteils 13, wodurch das Nabenteil 13 und damit auch der ganze Glockenteller 1 in der Hohlwelle 11 axial gespannt wird.
Darüber hinaus ist noch zu erwähnen, dass der Spannring 19 einen wellenförmigen Abschnitt 32 aufweist, der eine elastische Nachgiebigkeit des Spannrings 19 in axialer Richtung ermöglicht.
Schließlich zeigt Figur 6 noch, dass über den Umfang verteilt drei Paare von Spannkugel 18 angeordnet sind.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung auch Abwandlungen und Weiterbildungen, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den jeweils in Bezug genommenen Ansprüchen und insbesondere auch ohne die Merkmale des Hauptanspruchs. So umfasst die Erfindung mehrere Erfindungsaspekte, die unabhängig voneinander Schutz genießen. Zu diesen Erfindungsaspekten gehört die vorstehend beschriebene Außenspülung, die Zentrierung und der axiale Anschlag, um nur einige Beispiele zu nennen.
1 Glockenteller
2 Rotationsachse des Glockentellers
3 Absprühkörper des Glockentellers
4 Absprühkante des Glockentellers
5 Verteilerscheibenaufnahme des Glockentellers zur Aufnahme der Verteilerscheibe
6 Verteilerscheibe des Glockentellers
7 Überströmfläche des Glockentellers
8 Mantelfläche des Glockentellers
9 Außenspülraum des Glockentellers
10 Rotationszerstäuber
11 Hohlwelle des Rotationszerstäubers
12 Zentrierkonus der Hohlwelle des Rotationszerstäubers
13 Nabenteil des Glockentellers
14 Zentrierkonus an dem Nabenteil des Glockentellers
15 Planfläche an dem Nabenteil des Glockentellers
16 Stirnfläche der Hohlwelle des Rotationszerstäubers
17 Kugelkäfig zur Aufnahme der Spannkugeln
18 Spannkugeln
19 Spannring
20 Schraubverbindung zwischen der Hohlwelle des Rotationszerstäubers und dem Spannring
21 Spannfläche des Spannrings
22 Spannfläche an dem Nabenteil
23 Mitnehmer an dem Spannring
24 Aufnahme in dem Nabenteil des Glockentellers für den Mitnehmer des Spannrings
25 Schraubverbindung zwischen Nabenteil und Absprühkörper des Glockentellers
26 Farbdüse I Farbkanal
28 Außenspülkanal in dem Glockenteller
29 Außenspülkanal in dem Glockenteller
30 Abschnitt des Außenspülkanals zwischen Nabenteil und Absprühkörper
31 Austrittsöffnung des Außenspülkanals in den Außenspülraum
32 Wellenförmiger Abschnitt des Spannrings
FAXIAL Axiale Spannkraft des Spannrings
FSPANN Radiale Spannkraft auf die Spannkugel a Austrittswinkel der Spülflüssigkeit aus dem Außenspülkanal in den Außenspülraum