MRI/CT-KOMPATIBLES FERNGESTEUERTES MIKROPOSITIONIERUNGSSYSTEM
Die Erfindung betrifft eine Positioniereinrichtung für die vorzugsweise ferngesteuerte Positionierung eines medizinischen Instruments relativ zu einem Patienten, wobei die Positioniereinrichtung einen Patientenbefestigungskörper, der zur Befestigung der Positioniereinrichtung am Patienten mit einer Patientenhaltefläche eingerichtet ist, und einen Instrumentenhaltekörper hat, der zum Halten und vorzugsweise fernge steuerten Vorschieben des medizinischen Instruments eingerichtet ist.
Allgemein betrifft die vorliegende Erfindung das Gebiet medizinischer Vorrichtungen, insbesondere für den Bereich bildgebungsunterstützter Interventionen wie z.B. die in terventioneile Magnetresonanztomographie (iMRT). In diesem Bereich bestehen be sondere Anforderungen, z.B. hinsichtlich der MRT-Kompatibilität der verwendeten Materialien der medizinischen Vorrichtung sowie der Bedienbarkeit medizinischer Einrichtungen in einem relativ langen und schmalen MRT-Tunnel am Patienten. Ins besondere sollen auch unnötige Belastungen der in diesem Bereich tätigen Perso nen durch das Magnetfeld (konzentriertes Arbeiten im hohen Magnetfeld), als auch durch die ungünstigen ergonomischen Bedingungen (zeitlich langes Halten von Kör perendstellungen, z.B. Ausstrecken eines Armes) vermieden werden. Des Weiteren verzeichnet der momentane Alltag in der iMRT nicht standardisierte Arbeitsschritte oder auch Workflows genannt. Das führt dazu, dass eine allgemein relativ geringe Effizienz der Durchführbarkeit besteht und ungeübte Interventionisten einen relativ schweren Einstieg in die interventioneilen Prozesse finden.
Für solche Anwendungen im Bereich der iMRT existieren beispielsweise einfache mechanische Positionierhilfen, die die Führung einer Biopsienadel oder ähnlicher In-
strumente erlauben und vom Anwender im Wesentlichen hinsichtlich der Winkelori entierung eingestellt werden können. Solche Einrichtungen können aber nicht aus der Ferne bedient bzw. ausgerichtet werden, sondern bieten lediglich eine Haltefunk tion.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte und ferngesteuerte Posi tioniereinrichtung für die Positionierung eines medizinischen Artikels (z.B. Instrument, z.B. Biopsienadel) anzugeben, die die zuvor erwähnten Nachteile vermeidet.
Diese Aufgabe wird bei einer Positioniereinrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Instrumentenhaltekörper über einen Drehmechanismus mit dem Patientenbefestigungskörper verbunden ist, über den der Instrumentenhaltekör per in einer zur Patientenhaltefläche orthogonalen Achse relativ zum Patientenbefes tigungskörper drehbar gelagert und somit verdrehbar ist.
Eine solche Positioniereinrichtung hat den Vorteil, dass eine präzise und reproduzier bare Einstellung der Wirkrichtung oder des Angriffswinkels des medizinischen Instru ments relativ zum Patienten zumindest um die orthogonale Achse (z-Achse) durch geführt werden kann. Da das medizinische Instrument und/oder der Instrumentenhal tekörper während einer Intervention in der Regel nicht entlang der orthogonalen Achse ausgerichtet ist, sondern in einem Winkel dazu, kann durch eine solche Positi oniereinrichtung das medizinische Instrument zumindest in einem bestimmten Win kelbereich um die orthogonale Achse verdreht werden. Beinhaltet das medizinische Instrument beispielsweise eine Nadel, so kann durch die Positioniereinrichtung die Einstichrichtung der Nadel in den Patienten um die orthogonale Achse verändert werden. Die Positioniereinrichtung kann derart gestaltet sein, dass durch den Dreh mechanismus ein Drehwinkel um die orthogonale Achse um etwa 360° möglich ist, oder alternativ mehr als 360° oder weniger als 360°.
Durch den Patientenbefestigungskörper ist eine definierte Anbringung der Positionie reinrichtung am Patienten möglich, die die gewählte Anbringungsposition beibehält und damit zu einer hohen Reproduzierbarkeit der Verstellmöglichkeiten der Positio niereinrichtung beiträgt. Beispielsweise kann der Patientenhaltekörper über einfache
oder doppelseitige Klebestreifen und/oder durch Gurte am Patienten befestigt wer den. Die Positionierung des Patientenhaltekörpers auf dem Patienten muss bei die ser Fixierung nicht unmittelbar präzise sein, sondern kann zunächst relativ grob nach individueller Einschätzung des Anwenders oberhalb des angestrebten Interventions gebietes vorgenommen werden, weil die Positioniereinrichtungen weitere Freiheits grade zur Kompensation von anfänglichen Positionsabweichungen bietet.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der In- strumentenhaltekörper über einen Verschwenkmechanismus mit dem Patientenbe festigungskörper gekoppelt ist, über den die Winkellage des Instrumentenhaltekör- pers gegenüber der Patientenhaltefläche verstellbar ist. Der Instrumentenhaltekörper kann dabei über den Verschwenkmechanismus mittelbar mit dem Patientenbefesti gungskörper gekoppelt sein, z.B. über den dazwischen angeordneten Drehmecha nismus. Dies hat den Vorteil, dass durch die Positioniereinrichtung zusätzlich eine präzise und reproduzierbare Verstellung des Instrumentenhaltekörpers und damit des Instruments bezüglich der Winkellage gegenüber der Patientenhaltefläche durch geführt werden kann. Kombiniert mit dem Drehmechanismus um die Orthogo nalachse ist auf diese Weise bereits eine Verstellung in zwei rotatorischen Freiheits graden gegeben, sodass der Angriffswinkel des Instruments gegenüber dem Patien ten in einer weiteren Winkeldimension eingestellt werden kann. Der mögliche Ver stellwinkel des Verschwenkmechanismus kann auf für die praktische Anwendung sinnvolle Bereiche begrenzt sein, d.h. auf maximal 180°, wobei in vielen Fällen auch eine Begrenzung auf einen Winkel von ± 75° gegenüber der orthogonalen Achse zum Patientenkörper ausreichend ist.
Die gedachte bzw. virtuelle Achse, um die der Verschwenkmechanismus damit ge schwenkt wird, kann vorteilhafterweise so gestaltet sein, dass diese auf der Patien tenoberfläche horizontal aufliegt, indem der virtuelle Mittelpunkt des Schwenkbogen radius auf die Patientenoberfläche konstruiert ist. Mit der Führung des Instrumentes im Rotations- und im Verschwenkmechanismus besteht somit ein Kreuzungspunkt aus Orthogonal- und Florizontalachse, welcher sich stets ortstreu auf der Patienten oberfläche und im Zentrum der Positioniereinrichtung befindet, unabhängig von der aktuellen rotatorischen oder geschwenkten Instrumentenausrichtung. Dieser Kreu-
zungspunkt ist der Einstichpunkt am Patienten und ist vorteilhafterweise deshalb ort streu, damit das Instrument auch unmittelbar nach dem Einstechen in die Hautober fläche im Rotations- und Schwenkwinkel noch nachjustiert werden kann, ohne einen neuen Einstichpunkt setzen zu müssen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verschwenkmechanismus zusammen mit dem Instrumentenhaltekörper durch den Drehmechanismus um die zur Patientenhaltefläche orthogonale Achse relativ zum Patientenbefestigungskörper verdrehbar ist. Dies hat den Vorteil, dass eine mittels des Drehmechanismus eingestellte Drehwinkelstellung bei Verstellung der Winkel lage des Verschwenkmechanismus nicht nachjustiert werden muss.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der In strumentenhaltekörper über einen Verschiebemechanismus mit dem Patientenbefes tigungskörper gekoppelt ist, über den der Instrumentenhaltekörper in einer Ebene pa rallel zur quasi-planaren Patientenhaltefläche in einer oder mehreren Richtungen ver schiebbar ist. Dies hat den Vorteil, dass durch die Positioniereinrichtung zusätzlich eine präzise und reproduzierbare Verstellung des Instrumentenhaltekörpers hinsicht lich einer Verschiebbarkeit in der Ebene parallel zur Patientenhaltefläche durchge führt werden kann. Es können damit beispielsweise ein oder zwei zusätzliche transla torische Freiheitsgrade der Verstellbarkeit auf quasi-planaren Patientenoberflächen, beispielsweise auf dem Thorax-, Rücken- und Abdominalbereich, realisiert werden. Dadurch kann die Einstichstelle bei Bedarf nachkorrigiert oder angepasst werden, beispielsweise nach anfänglich unpräziser Fixierung des Patientenbefestigungskör pers oberhalb der gewünschten Einstichstelle auf dem Patienten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Drehmechanismus über den Verschiebemechanismus in der Ebene parallel zur Pati entenhaltefläche in einer oder mehreren Richtungen verschiebbar ist. Dies hat den Vorteil, dass eine mittels des Drehmechanismus eingestellte Drehwinkellage bei Ver stellung der Verschiebemechanismus nicht nachjustiert werden muss.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verschwenkmechanismus über den Verschiebemechanismus in der Ebene parallel
zur Patientenhaltefläche in einer oder mehreren Richtungen verschiebbar ist. Dies hat den Vorteil, dass eine mittels des Verschwenkmechanismus eingestellte Winkel lage bei Verstellung der Verschiebemechanismus nicht nachjustiert werden muss.
Gemäß einer alternativen Gestaltung für nicht-quasi-planare Interventionsbereiche am Patienten (z.B. auf dem Schultergelenk, Kniegelenk oder auf dem Schädel) kann der Patientenbefestigungskörper mit dem integrierten Verschiebemechanismus nicht planar, sondern zylindrisch oder sphärisch geformt sein, sodass der Dreh- und Ver schwenkmechanismus der Positioniereinrichtung auf einer Zylinderschale oder einer Kugelschale oberhalb des Interventionsgebietes verschieblich gelagert sind. Die Zy linder- oder Kugelradien können entsprechend des Einsatzgebietes verschieden groß gestaltet sein, sodass sich die Einstichstelle des Instrumentes auch bei Ver schieben des Dreh- und Schwenkmechanismus im gekrümmten Verschiebemecha nismus (annähernd) permanent auf der Patientenoberfläche befindet und nicht, wie im Falle der Nutzung eines planaren Verschiebemechanismus auf einer anatomisch gewölbten Oberfläche, bei Verschiebung von dieser virtuell abhebt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der In- strumentenhaltekörper oder ein damit verbundenes Bauteil der Positioniereinrichtung über eine lösbare Verbindung, insbesondere eine Bajonett-Verbindung, lösbar mit dem Patientenbefestigungskörper verbunden ist. Dies hat den Vorteil, dass das In strument zusammen mit dem Instrumentenhaltekörper leicht entfernt und ausge wechselt werden kann, während die Positioniereinrichtung mit ihrem Patientenbefes tigungskörper am Patienten befestigt ist und dort befestigt bleiben kann. Es ist auch möglich, dass das Instrument am Patienten verbleibt. Die Positioniereinrichtung muss somit nicht erst vom Patienten gelöst werden. Beispielsweise kann der Instru mentenhaltekörper, der Drehmechanismus, der Verschwenkmechanismus und/oder der Verschiebemechanismus gemeinsam über die lösbare Verbindung lösbar mit dem Patientenbefestigungskörper verbunden sein und dementsprechend komplett als eine Einheit bei Bedarf abgenommen und wiedereingesetzt werden. Hierdurch kann beispielsweise temporär ein Zugang für andere Instrumente am Patienten be reitgestellt werden, ohne dass der Patientenbefestigungskörper erst vom Patienten gelöst werden muss. Die lösbare Verbindung erlaubt zudem das schnelle Entfernen
von Teilen der Positioniereinrichtung im Falle von Komplikationen, auch während das Instrument noch im Patienten verbleiben kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Po sitioniereinrichtung einen Instrumentenvorschubmechanismus hat, durch den der In- strumentenhaltekörper entlang einer Halteachse der Positioniereinrichtung relativ zum Patientenbefestigungskörper, zum Drehmechanismus, zum Verschwenkmecha- nismus und/oder zum Verschiebemechanismus verschiebbar ist. Dies hat den Vor teil, dass die Positioniereinrichtung auch einen manuellen oder automatisierten Vor schub des Instruments mittels des Instrumentenhaltekörpers unterstützt, sodass prä zise und reproduzierbare Vorschubbewegungen möglich sind. Durch den Instrumen tenvorschubmechanismus kann insbesondere ein Vorschub des Instruments bzw. des Instrumentenhaltekörpers entlang der Halteachse erzeugt werden. Beispiels weise kann ein als Nadel ausgebildetes Instrument dann entlang der gewünschten räumlichen Winkellage und einer gewünschten Position in den Patienten eingeführt werden. Die Halteachse bildet dabei eine Verschiebeachse für den Instrumentenkör per und es wird damit ein zusätzlicher, dritter translatorischer Freiheitsgrad einge führt. Durch den Verschwenkmechanismus kann dabei die Winkellage der Halte achse gegenüber der zur Patientenhaltefläche orthogonalen Achse eingestellt wer den.
Die Einstellung der gewünschten Winkellagen und/oder Verschiebelagen in den ein zelnen Freiheitsgraden der Positioniereinrichtung kann beispielsweise manuell durch Einstellelemente an der Positioniereinrichtung durchgeführt werden, oder automa tisch durch entsprechende an der Positioniereinrichtung angeordnete Aktoren. Vor teilhaft ist dabei insbesondere eine Fernbedienbarkeit der Verstellung der einzelnen Freiheitsgrade der Positioniereinrichtung, z.B. für den Einsatz der Positioniereinrich tung in einem Magnetresonanztomographiegerät oder einem Computertomographie gerät.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Drehmechanismus, der Verschwenkmechanismus, der Verschiebemechanismus und/oder der Instrumentenvorschubmechanismus zur Verstellung des Instrumenten-
haltekörpers in wenigstens einem Freiheitsgrad einen Seilzug-Mechanismus auf weist. Der Seilzug-Mechanismus hat den Vorteil, dass die Positioniereinrichtung mit tels eines oder mehrerer Zugseil -s/-e des Seilzug-Mechanismus fernbedienbar ist, während die Positioniereinrichtung selbst konstruktiv sehr kompakt gestaltet sein kann. Der Benutzer muss somit zur präzisen Einstellung des medizinischen Artikels bzw. des Basiskörpers in den möglichen Freiheitsgraden nicht innerhalb des MRT- Tunnels arbeiten, sondern kann das mindestens eine Zugseil von außen bedienen. Jedes Zugseil bzw. jeder Seilzug-Mechanismus kann auch über automatisch betätig bare Aktuatoren betätigt werden, beispielsweise computergesteuert.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass ein solcher Verstellmechanismus durchge hend MRT-kompatibel gestaltet werden kann, da der Seilzug-Mechanismus bei spielsweise ohne Metallteile oder ähnliches realisiert werden kann. Das erforderliche Zugseil kann beispielsweise ein Kunststoffseil oder ein mit Gleitmittel (z.B. Wachs) oberflächenbehandeltes Seil sein; und die Zughülle für die Führung des Zugseils kann ein festerer Kunststoffschlauch (z.B. PTFE Schlauch) sein. Die erfindungsge mäße Positioniereinrichtung, die auch als Mikropositionierungssystem bezeichnet werden kann, eignet sich somit für die Ausrichtung und Führung von medizinischen Artikeln jeder Art, insbesondere von minimalinvasiven Instrumenten, die in der inter ventioneilen MRT eingesetzt werden.
Mit der Erfindung ist somit eine Fernsteuerbarkeit der Positionierung des medizini schen Artikels möglich, sodass die Positionierung aus der Entfernung auch bei nur wenig zur Verfügung stehenden Raum ohne weiteres möglich ist. Die Positionierein richtung ist damit wesentlich anwendungsfreundlicher und komfortabler aus der Ferne heraus zu bedienen.
Die Positioniereinrichtung, insbesondere der wenigstens eine Seilzug-Mechanismus kann beispielsweise manuell bedient werden. Beispielsweise kann an dem Seil des Seilzug-Mechanismus manuell gezogen werden. Für eine Arretierung in einer ge wünschten Position kann das Seil dann fixiert werden, beispielsweise mit einem übli chen Seilzug-Fixierelement wie z.B. eine Klampe oder eine Seilklemme.
Der Seilzug-Mechanismus kann für die Verstellung eines Freiheitsgrads ein gemein sames Seil haben, das sowohl in Zugrichtung als auch in Druckrichtung ausrei chende Betätigungskräfte übertragen kann. Es kann auch ein Seil verwendet wer den, das nur in Zugrichtung die Betätigungskräfte übertragen kann. Dann kann für die Schubrichtung beispielsweise ein Federmechanismus vorhanden sein, durch den eine automatische Rückstellung entgegen der Zugkraft des Seils erfolgt. Die Rück stellung in die entgegengesetzte Richtung kann beispielsweise durch ein Federrück stellelement erfolgen. Es ist auch möglich, einen Seilzug-Mechanismus mit zwei ge genläufigen Zugseilen auszubilden, wobei durch Zug an dem einen Zugseil eine Be wegung in der einen Richtung des jeweiligen Bewegungsfreiheitsgrads erfolgt, und durch Zug am anderen Zugseil eine Bewegung in der entgegengesetzten Richtung.
In diesem Fall ist ein Federrückstellelement nicht unbedingt erforderlich.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der we nigstens eine Seilzug-Mechanismus ein polyfiles Seil als Zugseil aufweist. Dies hat den Vorteil, dass ein MRT-kompatibles Zugseil mit geringer Dehnung eingesetzt wer den kann. Das Zugseil kann beispielsweise als geflochtenes Seil ausgebildet sein. Alternativ kann auch ein monofiles Zugseil eingesetzt werden, wenn dieses den An forderungen entspricht.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Po sitioniereinrichtung für wenigstens einen Seilzug-Mechanismus einen ferngesteuer ten Antrieb aufweist. Dies erlaubt eine einfache Bedienbarkeit der Positioniereinrich tung aus der Ferne.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Po sitioniereinrichtung als Antrieb für wenigstens einen Seilzug-Mechanismus einen elektromotorischen Antrieb aufweist. Dies hat den Vorteil, dass eine sehr präzise au tomatische Einstellung der jeweiligen Positionier-Freiheitsgrade der Positionierein richtung durchgeführt werden kann. Insbesondere ist hierfür keine manuelle Einstel lung nötig, sodass kein oder weniger Bedienpersonal erforderlich ist. Die Eingabe von Steuerbefehlen für die elektromotorischen Antriebe kann z.B. mittels Eingabe in einem Steuerungsprogramm per Tastatur, PC-Maus, Controller (wie bekannt von Vi deospielkonsolen), Gestensteuerung und/oder Sprachbefehlen erfolgen.
Alternativ können als Antrieb für die Seilzüge auch pneumatische Motoren, Servomo toren, Piezomotoren oder ähnliches eingesetzt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der elektromotorische Antrieb einen elektrisch steuerbaren Schrittmotor aufweist, der über ein Schneckengetriebe mit einer Seiltrommel gekoppelt ist, an der wenigstens ein Seil eines Seilzug-Mechanismus befestigt ist. Dies erlaubt eine sehr präzise Ein stellung der Positioniereinrichtung in den jeweiligen Freiheitsgraden und ebenfalls eine hohe Reproduzierbarkeit der Positionierungen. Durch ein solches Schneckenge triebe kann eine Entkopplung der auftretenden Seilkräfte zum Elektromotor und eine Selbsthemmung bei ausgeschalteten Motoren realisiert werden. Zudem kann ein gro ßes Untersetzungsverhältnis realisiert werden, was eine präzise Mikropositionierung des Instruments ermöglicht.
Alternativ kann die Seiltrommel direkt mit dem Motor verbunden werden, um die Seil kräfte als „Force Feedback“ nutzen zu können, indem der Motorstrom ausgewertet wird, der proportional zu den Seilkräften ansteigt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in we nigstens einem Bauteil der Positioniereinrichtung eine Sende- und/oder Empfangs spule zur Erzeugung und Aufnahme von bei der MRT-Untersuchung auftretenden Feldern integriert ist. Dies hat den Vorteil, dass für den Anwender je nach Art der In tervention ein definiertes Setup in einem vorgegebenen Workflow bereits vollständig zur Verfügung stehen kann und eine erforderliche Sende- und/oder Empfangsspule nicht erst separat am Patienten platziert werden muss, sondern bereits durch die An bringung der Positioniereinrichtung am Patienten angeordnet ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Pa tientenbefestigungskörper und/oder die Instrumentenführungshülse mehrere Marke relemente aufweist, die in Magnetresonanztomographie-Untersuchungen und/oder Computertomographie-Untersuchungen identifizierbar sind. Dies hat den Vorteil, dass die korrekte Positionierung der Positioniereinrichtung am Patienten in den Mag netresonanztomographie- oder Computertomographie-Bildern überprüft werden
kann. Zudem kann automatisch eine Referenzierung der Positionen der Positionier einrichtung am Patienten durch automatische Bildauswertung durchgeführt werden und hierdurch automatisch weitere Parameter für die Untersuchung oder Behandlung des Patienten berechnet werden, z.B. die erforderlichen Einstellungen der Positionie reinrichtung in den verschiedenen Freiheitsgraden für die Durchführung eines be stimmten Eingriffs am Patienten.
Die Erfindung schafft damit die Möglichkeit für ein präziseres Ausrichten von Instru menten, sodass auch kleinere Zielgebiete am Patienten präziser erreicht werden können. Zudem kann die Qualität von tomographisch unterstützten, minimalinvasiven Interventionen erhöht werden.
Durch eine z.B. ein Steuerprogramm ausführende Steuereinheit können die elektro motorischen Antriebe der Seilzüge präzise gesteuert werden. Es ist somit eine fern gesteuerte Ausrichtung des Instruments mittels der Positioniereinrichtung 1 möglich. Mögliche auftretende Seildehnungen können nach einer Kalibrierung softwaremäßig berücksichtigt und kompensiert werden, d.h. es kann eine berechnete Kompensation der Verzerrung und der Seilspannung durchgeführt werden.
Die Bedienung der elektromotorischen Antriebe kann z.B. mittels eines graphischen Benutzerinterface im Sinne einer digitalen Fernsteuerung oder vollautomatisiert erfol gen, z.B. durch Integration der Motorsteuerung in eine Planungssoftware für die me dizinische Interventionsplanung.
Auf diese Weise kann ein vollständiges Mikropositionierungssystem bereitgestellt werden. Das Mikropositionierungssystem ist vorrangig für die Ausrichtung und Füh rung von minimal invasiv eingesetzten Instrumenten (z.B. Biopsienadel, RF-Elekt- rode) in der iMRT vorgesehen. Alternativ ist es auch in der iCT (interventioneile Com putertomographie) einsetzbar, wobei lediglich die MRT-Markerelemente gegen Röntgenmarker ersetzt werden.
Der Prozess der Instrumentenausrichtung läuft, nach der ungefähren, manuellen Platzierung oberhalb der angedachten Einstichstelle, grundlegend so ab, dass das Instrument im Rahmen einer Interventionsplanung manuell oder automatisch in eine
zuvor individuell eingestellte Bildschicht, die beispielsweise die interventioneile Ziel region sowie die gewünschte Einstichstelle optimal abbildet, eingeschwenkt wird. Der gedachte Pfad zwischen Einstichstelle und Zielregion ergibt den anschließenden Ein stechkanal bei einer minimal invasiven Intervention (= Trajektorie).
Die vorrangige Eigenschaft des Mikropositionierungssystems ist dessen Fernsteuer barkeit, die es ermöglicht, dass während einer iMRT z. B. ein Instrument am Patien ten und im Tunnel des MRT vollständig ferngesteuert, nach entsprechenden Ergeb nissen eines Registrierungsalgorithmus und entlang einer vorgewählten Interventi- onstrajektorie, und sequentiell unter einer nahezu Echtzeit-Bildgebung ausgerichtet wird. Die Instrumentenausrichtung kann einhergehend mit dem Grad der technischen Ausstattung aller System komponenten entweder rein manuell, teilautomatisiert (z. B. über eine manuell gesteuerte Fernbedienung, z. B. Tastendruck auf geeignetem Be dienelement/handgeführter Controller) oder vollautomatisch, Software-gesteuert (= robotisch) erfolgen.
Ferner ermöglicht das Mikropositionierungssystem nicht nur die bloße Ausrichtung des Instruments entlang einer vorgewählten, interventioneilen Trajektorie kurz ober halb der Flautoberfläche, sondern auch dessen vollständigen Vorschub bis zum Ziel gebiet (z. B. verdächtigter Tumor in der Prostata oder in der Lunge), mit auch an schließender Herausnahme des Instruments. Die Intervention kann somit im gesam ten Umfang einer minimal invasiven Intervention auch vollautomatisch (robotisch) er folgen.
Der Anwender muss dann nicht mehr direkt am Interventionsgebiet - im beengten und schlecht erreichbaren Zentrum des MRT-Tunnels - mittels lang gestrecktem Arm arbeiten, sondern kann je nach Automatisierungsgrad und Steuerungseinrichtungen sogar in relativ weiterer Entfernung (z. B. im Kontrollraum) die Intervention aktiv steu ern und gleichzeitig am Bildschirm mittels der Echtzeitbilder überwachen.
Die gesamte Kinematik der Positioniereinrichtung kann präzise und spielfrei mittels der Seilzug-Mechanismen aus der Ferne bedient werden, insbesondere wenn alle beweglichen Komponenten durch komplementär wirkende, vorgespannte Seilzüge bedienbar sind.
Die Positioniereinrichtung kann kompakt, leicht und platzsparend gestaltet werden, sodass sie auch bei beengten Platzverhältnissen, z.B. in Magnetresonanztomogra phen, eingesetzt werden kann. Dabei erlaubt die Positioniereinrichtung fünf fernsteu erbare Freiheitsgrade der Verstellung.
Außer einem medizinischen Bildgebungssystem wird keine weitere Infrastruktur vor Ort benötigt, im Unterschied z.B. zu pneumatischen Systemen, die eine Druckluftver sorgung benötigen.
Die Positioniereinrichtung kann relativ kostengünstig bereitgestellt werden, wobei viele Teile der Positioniereinrichtung z.B. als Kunststoffbauteile bereitgestellt werden können. Die Positioniereinrichtung kann daher als Einwegprodukt bereitgestellt wer den.
Es ist eine teilautomatisierte oder vollautomatisierte Instrumentenausrichtung und ein Instrumentenvorschub möglich. Daher kann auch eine vollautomatische Punktion am Patienten mit Hilfe von Planungsdaten durchgeführt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwen dung von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Figuren 1 , 2 eine Positioniereinrichtung in perspektivischen Ansichten,
Figur 3 einen Patientenbefestigungskörper der Positioniereinrichtung,
Figur 4 die am Patientenbefestigungskörper zu befestigenden Elemente der Positioniereinrichtung,
Figur 5 einen Verschiebemechanismus der Positioniereinrichtung in Explo sionsdarstellung,
Figur 6 eine Schnittansicht des Verschiebemechanismus,
Figur 7 einen Drehmechanismus der Positioniereinrichtung in Explosions darstellung,
Figur 8 den Drehmechanismus in Schnittdarstellung,
Figur 9 einen Verschwenkmechanismus der Positioniereinrichtung,
Figuren 10, 11 den Verschwenkmechanismus in Schnittdarstellung, Figur 12 einen Instrumentenhaltekörper in perspektivischer Ansicht, Figur 13 den Instrumentenhaltekörper mit einem Instrumentenvorschubme chanismus in perspektivischer Ansicht sowie in zwei Schnittansich ten,
Figur 14 einen elektromotorischen Antrieb in Explosionsdarstellung, Figur 15 die Anwendung der Positioniereinrichtung an einem MRT-System, Figur 16 eine Anordnung der Seilzüge in einem Zentraltubus.
Die in der Figur 1 erkennbare Positioniereinrichtung 1 weist einen Patientenbefesti gungskörper 2 auf, der zur Befestigung der Positioniereinrichtung 1 am Patienten eingerichtet ist. Am Patientenbefestigungskörper 2 ist eine in diversen Freiheitsgra den verstellbare Instrumentenausrichteeinheit befestigt, die einen Verschiebemecha nismus 3, einen Drehmechanismus 4 und einen Verschwenkmechanismus 5 auf weist. An dieser Instrumentenausrichteeinheit ist eine Instrumentenhalterung 6 be festigt, an der wiederum ein Instrumentenhaltekörper 60 befestigt ist. Der Instrumen- tenhaltekörper 60 dient zum Flalten eines medizinischen Instruments. Das Instrument kann z.B. eine Biopsienadel, ein Katheter, ein Endoskop oder ein RF-Ablationsinstru- ment sein. Das medizinische Instrument kann am Instrumentenhaltekörper z.B. ein gerastet, eingeklipst oder festgeklemmt werden. Die Instrumentenhalterung 6 weist einen Instrumentenvorschubmechanismus auf, durch den der Instrumentenhaltekör per 60 entlang einer Flalteachse 61 hin- und herverschiebbar ist.
Der Patientenbefestigungskörper 2 weist einen Grundkörper 20 auf. Für die Befesti gung am Patienten weist der Patientenbefestigungskörper 2 mehrere vom Außenum fang des Grundkörpers 20 abragende Befestigungsflächen 21 auf, die z.B. als selbst klebende Befestigungsflächen ausgebildet sein können. Am Patientenbefestigungs körper 2, insbesondere am Grundkörper 20, sind zudem mehrere Flalterungen 24 zur Aufnahme von Markerelementen 9 angeordnet. Die Markerelemente 9 können in Magnetresonanztomographie- oder Computertomographie-Untersuchungen identifi ziert werden. Ferner weist der Patientenbefestigungskörper 2 oder ein damit verbun denes Teil eine Zentralführung 22 für die gemeinsame Führung mehrerer Seile von Seilzug-Mechanismen auf, mit denen die verschiedenen Verstellmöglichkeiten der
Positioniereinrichtung 1 justiert werden können. Die Seile können zentral durch eine gemeinsame Hülle, d.h. einen Zentraltubus geführt werden. Der Zentraltubus kann z.B. als Rohr oder Schlauch ausgebildet sein. Der Patientenbefestigungskörper 2 kann zusätzlich ein Fixierelement 23 aufweisen, durch das die Hülle in definierter Weise an der Positioniereinrichtung 1 befestigt werden kann.
Der Patientenbefestigungskörper 2 hat eine Patientenhaltefläche zur Anlage am Pati enten, die z.B. durch die dem Patienten zugewandte Unterseite des Grundkörpers 20 gebildet sein kann. Diese Patientenhaltefläche bildet eine Referenzebene (X-Y- Ebene) für ein Positioniereinrichtungs-bezogenes Koordinatensystem.
Anhand der Figur 2 sollen die verschiedenen Verstell-Freiheitsgrade der Positionier einrichtung erläutert werden. Über den Verschiebemechanismus 3 kann der Instru- mentenhaltekörper 60 in einer X-Y-Ebene parallel zur Patientenhaltefläche verscho ben werden. Über den Drehmechanismus 4 kann der Instrumentenhaltekörper 60 um eine zur Patientenhaltefläche orthogonale Achse, d.h. eine zur X-Y-Ebene orthogo nale Achse (Z-Achse) verdreht werden. Über den Verschwenkmechanismus 5 kann der Instrumentenhaltekörper 60 hinsichtlich der Winkellage zur Patientenhaltefläche, d.h. gegenüber der X-Y-Ebene, verstellt werden. Durch den Instrumentenvorschub mechanismus kann der Instrumentenhaltekörper 60 entlang der Halteachse 61 ver stellt werden.
Die Figur 3 zeigt den Patientenbefestigungskörper 2 als einzelnes Bauteil. Erkennbar sind am Innenumfang des Grundkörpers 20 ausgebildete Aufnahmeelemente 25, die zur Aufnahme von Vorsprüngen 31 eines Basiskörpers 30 des Verschiebemechanis mus 3 dienen. Die Aufnahmeelemente 25 bilden mit den Vorsprüngen 31 beispiels weise eine Art Bajonettbefestigung, die es erlaubt, die Instrumentenausrichteeinheit mit den daran befestigten weiteren Teilen, einschließlich dem Instrumentenhaltekör per 60, nach Wunsch vom Patientenbefestigungskörper 2 zu entfernen oder diesen daran auf einfache Weise zu befestigen.
Durch die Bajonettverbindung können die Bauteile vom Patientenbefestigungskörper 2 schonend gelöst werden. Es werden Risiken durch mechanische Belastungen im Interventionsgebiet vermieden, z.B. durch Lösen der Befestigungsflächen 21 vom
Patienten. Dabei kann die Instrumentenausrichteeinheit auf einfache Weise temporär vom Patienten entfernt werden, anschließend wieder in derselben Position reversibel platziert werden.
Zusätzlich kann eine Sende- und/oder Empfangsspule zur Erzeugung und Aufnahme von bei der MRT-Untersuchung auftretenden Feldern in dem Grundkörper 20 oder dem Basiskörper 30 integriert sein. Hierdurch kann die Durchführung von Magnetre sonanztomographie-Untersuchungen effizienter und effektiver gestaltet werden. Es müssen keine externen Oberflächenspulen während des Vorbereitungsprozesses se parat am Patienten angelegt und positioniert werden, um eine gute und definierte Bildgebung zu erhalten. Zudem verhindert eine solche integrierte Sende- und/oder Empfangsspule, dass die Verstellkinematik des Positioniersystems durch extern an gelegte Spulen gestört werden könnte.
Die Figur 4 zeigt die vom Patientenbefestigungskörper 2 abgenommene Einheit aus dem Verschiebemechanismus 3, dem Drehmechanismus 4, dem Verschwenkmecha- nismus 5 und der Instrumentenhalterung 6. Erkennbar sind insbesondere die am Au ßenumfang vom Basiskörper 30 des Verschiebemechanismus 3 abragenden Vor sprünge 31 , die zum Einsetzen in die Aufnahmeelemente 25 des Patientenbefesti gungskörpers 2 ausgebildet sind.
Die Figur 5 zeigt den Verschiebemechanismus 3 mit dessen einzelnen Bauelemen ten. Der bereits erwähnte Basiskörper 30 des Verschiebemechanismus 3 weist einen innenliegenden Aufnahmebereich 32 auf, in dem ein Verschiebekörper 34 aufgenom men werden kann. Der Aufnahmebereich 32 weist einen deutlich größeren Durch messer als der Außendurchmesser des Verschiebekörpers 34 auf. Dies ermöglicht es, den Verschiebekörper 34 innerhalb des Aufnahmebereichs 32 in einem gewissen Umfang in X- und Y-Richtung zu verschieben. Der in dem Aufnahmebereich 32 an geordnete Verschiebekörper 34 wird über einen oberen Verschlusskörper 38 abge deckt und ist auf diese Weise im Aufnahmebereich 32 des Basiskörpers 30 in Z-Rich- tung fixiert, in X- und Y-Richtung aber wie erwähnt verschiebbar.
Der Verschiebekörper 34 weist Halteelemente in Ankerpunkten 35 zum Befestigen von Seilen von Seilzug-Mechanismen auf. Am Basiskörper 30 sind entsprechende
Durchführungsöffnungen 33 und Führungsnuten 39 zum Führen der Seile angeord net. Die Seile werden hierdurch zur Zentralführung 22 geführt.
Der Verschiebekörper 34 weist zudem einen inneren Aufnahmeraum 37 auf, in dem die weiteren Elemente der Positioniereinrichtung 1 , insbesondere Teile des Drehme chanismus 4, befestigt werden können.
Die Figur 6 zeigt die Anordnung des Verschiebekörpers 34 in dem Aufnahmebereich 32. Erkennbar ist insbesondere die Anbringung und Führung von vier Seilen 8, die an vier umfangsseitig voneinander gleichmäßig beabstandeten Flalteelementen in den Ankerpunkten 35 des Verschiebekörpers 34 befestigt sind und durch die Durchfüh rungsöffnungen 33 und die Führungsnuten 39 zur Zentralführung 22 geführt sind. Durch gegenläufiges Ziehen an jeweils einem Paar von gegenüberliegenden Seilen 8 kann der Verschiebekörper 34 somit wahlweise ausschließlich in X-Richtung oder in Y-Richtung, oder kombiniert in der X-Y-Ebene verschoben werden.
Die Figur 7 zeigt Teile des Drehmechanismus 4. An einem Grundkörper 40 des Dreh mechanismus 4 ist ein Aufnahmeabschnitt 41 ausgebildet, der zum Einsetzen in den als Gegenstück geformten Aufnahmeraum 37 des Verschiebekörpers 34 dient. Der Grundkörper 40 kann über den Aufnahmeabschnitt 41 z.B. über eine Gleitlagerung am Verschiebekörper 34 befestigt sein, wodurch er um die Z-Achse verdrehbar ist. Die Figur 7 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Verbindung des Grundkörpers 40 mit dem Verschiebekörper 34 über ein Wälzlager 42, z.B. ein Kugellager. Um eine Kompatibilität der Positioniereinrichtung mit MRT- und CT-Untersuchungen zu ge währleisten, können sämtliche Teile der Positioniereinrichtung metallfrei gebildet sein, z.B. aus Kunststoff oder Glas. Die Wälzkörper des Wälzlagers 42 können z.B. als Glaskörper ausgebildet sein.
Am Grundkörper 40 sind Flalteelemente 43 zum Verankern von Seilen von Seilzug- Mechanismen angeordnet. Die Figur 8 zeigt die Anlenkung des Drehmechanismus 4 über zwei gegenläufig arbeitende Seile 8. Es können beide Seile 8 an einem Hal teelement in einem Ankerpunkt 43 des Grundkörpers 40 befestigt sein. Wie beispiel haft dargestellt, können die Seile 8 sich an einer Kreuzungsstelle 44 überkreuzen.
Auf diese Weise kann ein maximaler Verdrehwinkel des Drehmechanismus 4 von ± 180° realisiert werden.
Die Figur 9 zeigt den Verschwenkmechanismus 5. Der Verschwenkmechanismus 5 weist einen Basiskörper 50 auf, der z.B. mit dem Grundkörper 40 des Drehmechanis mus 4 verbunden sein kann oder einstückig damit ausgebildet sein kann. Am Basis körper 50 ist eine bogenförmig verlaufende Halterung 51 angeordnet, an der ein Schwenkelement 52 verschwenkbar gelagert ist. Das Schwenkelement 52 kann ent lang der bogenförmigen Halterung 51 hin- und herbewegt werden, was zu einem Verschwenken der Instrumentenhalterung 6 und damit des Instrumentenhaltekörpers 60 gegenüber der X-Y-Ebene führt. Wie die Figuren 10 und 11 zeigen, können am Schwenkelement 52 eine oder mehrere Halteelemente 54 zum Verankern von Seilen von Seilzug-Mechanismen angeordnet sein. Beispielsweise können wiederum zwei gegenläufige Seile 8 dort befestigt sein. Die Seile 8 können über entsprechende Seil führungskanäle an einem Seilausgang 53 des Basiskörpers 50 herausgeführt sein und von dort aus betätigbar sein. Durch den Verschwenkmechanismus kann bei spielsweise eine Verschwenkung der Instrumentenhalterung 6 um ± 45° relativ zur Z- Achse durchgeführt werden.
Die Figur 12 zeigt die Instrumentenhalterung 6. Die Instrumentenhalterung 6 weist die bereits erwähnte Halteachse 61 auf, die über einen Befestigungskörper 62 bei spielsweise am Schwenkelement 52 befestigt sein kann. Der Instrumentenhaltekör- per 60 ist an der Halteachse 61 verschiebbar gelagert. Am c sind Seilführungs- und Befestigungselemente 64 angeordnet. Am vom Befestigungskörper 62 abgewandten Ende befindet sich an der Halteachse 61 ein Umlenkelement 63, das zum Umlenken wenigstens eines Seils eines Seilzug-Mechanismus dient. Das Umlenkelement 63 kann z.B. ein Keramikkörper sein, der als Schnurlaufring oder Umlenkrolle ausgebil det sein kann. Durch die Seilführungs- und Befestigungselemente 64 und das Um lenkelement 63 wird ein Instrumentenvorschubmechanismus realisiert.
Die Figur 13 zeigt die Instrumentenhalterung 6 mit daran angeordneten gegenläufi gen Seilen 8 zur Verschiebe-Betätigung des Instrumentenhaltekörpers 60. Beide Seile 8 sind an den Seilführungs- und Befestigungselementen 64 befestigt. Ein Seil
ist über das Umlenkelement 63 umgelenkt und zusätzlich durch eine Führungsöff nung der Seilführungs- und Befestigungselemente 64 hindurchgeführt. Beide Seile 8 sind durch den Befestigungskörper 62 geführt und treten an einer gemeinsamen Austrittsstelle daraus aus.
Am Schwenkelement 52 oder dem Befestigungskörper 62 ist zudem eine Instrumen tenführungshülse 65 arretierbar angeordnet. Die Instrumentenführungshülse 65 dient zum präzisen Führen des am Instrumentenhaltekörper 60 befestigten medizinischen Instruments bei einer Verschiebung des Instrumentenhaltekörpers 60 entlang der Flalteachse 61 . Die Instrumentenführungshülse 65 kann einen oder mehrere weitere Marker aufweisen. Die Instrumentenführungshülse 65 kann bei Bedarf vom Schwen kelement 52 bzw. dem Befestigungskörper 62 mittels Drehbewegung entriegelt und damit gelöst werden.
Die Figur 14 zeigt beispielhaft einen elektromotorischen Antrieb zum Betätigen eines Seils oder zweier gegenläufiger Seile eines Seilzug-Mechanismus. Der elektromotori sche Antrieb 80 weist ein Gehäuse 81 auf, in dem ein elektrisch steuerbarer Schritt motor 82 angeordnet ist. Der Schrittmotor 82 ist über ein Schneckengetriebe 83 mit einer Seiltrommel 84 gekoppelt. An der Seiltrommel 84 werden das oder die Seile des zu betätigenden Seilzug-Mechanismus befestigt.
Die Figur 15 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Positioniereinrichtung 1 an einem Magnetresonanztomographen 7. Die Positioniereinrichtung 1 ist über die diversen Seile der Seilzug-Mechanismen, die in einem Zentraltubus 85 geführt sind, mit mehreren elektromotorischen Antrieben 80 verbunden. Die elektromotorischen Antriebe 80 können z.B. an einem mobilen Antriebssystem 86 angeordnet sein, bei spielsweise einem Antriebssystem, das über Rollen verfügt und hierdurch vom An wender leicht zur Einsatzstelle gebracht werden kann. Alternativ kann eine stationäre und bodennahe Fixierung der elektromotorischen Antriebe 80 in dem Scannerraum oder auch Kontrollraum vorgesehen werden, damit in keinem Fall Beschleunigungs kräfte der metallischen Elemente, die durch die Anziehungskräfte des Magnetfeldes des MRTs entstehen können, wirken können und Patienten oder Personal verletzen können.
Wie die Figur 16 verdeutlicht, können die Seile 8 zumindest im Bereich des Zentraltubus 85 jeweils separat in einer eigenen Hülle 87 nach Art eines Bowden zugs geführt sein. Auf diese Weise werden gegenseitige Beeinflussungen der Seile 8 minimiert. Die Hülle 87 kann z.B. ein Teflonschlauch sein, um die Seilreibung zu mi- nimieren.