Fluidtransfervorrichtung und geschlossenes Arzneimitteltransfersystem
Beschreibung
Die vorliegende Offenbarung betrifft eine Fluidtransfervorrichtung zur Verwendung in medizinischen und/oder pharmakologischen Anwendungen, mit einer ersten Adaptereinheit aufweisend ein erstes Dichtelement und einer zweiten Adaptereinheit aufweisend ein zweites Dichtelement, wobei die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit eingerichtet sind, in einem verbundenen Zustand eine Fluidverbindung zwischen der ersten Adaptereinheit und der zweiten Adaptereinheit bereitzustellen und in einem nicht verbundenen bzw. getrennten Zustand den Fluidtransfer aus der ersten Adaptereinheit und der zweiten Adaptereinheit heraus zu unterbinden bzw. zu verhindern.
Ferner betrifft die vorliegende Offenbarung eine Verwendung einer solchen Fluidtransfervorrichtung zum Transfer bzw. zur Übertragung von Arzneimitteln, insbesondere CMR-Arzneimitteln (Arzneimittel, welche krebserregend/ -erzeugend, erbgutverändernd und reprotoxisch/ fortpflanzungsgefährdend sind), von einem ersten Behälter zu einem zweiten Behälter.
Abschließend betrifft die vorliegende Offenbarung ein geschlossenes Arzneimitteltransfersystem mit einer solchen Fluidtransfervorrichtung und zumindest einem ersten Behälter, wobei die Fluidtransfervorrichtung eingerichtet ist, eine Fluidverbindung zwischen dem ersten Behälter und einem zweiten Behälter oder zwischen dem ersten Behälter und einem Patienten bereitzustellen.
Flintergrund der Offenbarung
Geschlossene (Arzneimittel-) Transfersysteme (auch „Closed System Transfer Devices - CSTD“ genannt) sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden typischerweise eingesetzt, wenn gefährliche bzw. schädliche Arzneimittel von einem Behälter zu einem anderen Behälter oder von einem Behälter zu einem Patienten transferiert werden. Beispielsweise werden geschlossene Arzneimitteltransfersysteme verwendet, um CMR- Arzneimittel, also karzinogene („carcinogenic“), mutagene („mutagenic“) und
reprotoxische („reprotoxic“) Arzneimittel, von einer Ampulle zu einer Spritze oder von der Spritze zu einem Infusionsbeutel oder von dem Infusionsbeutel zu einem Patienten zu transferieren. Geschlossene Arzneimitteltransfersysteme werden in anderen Worten sowohl bei der Vorbereitung/ Zubereitung/ Herstellung von gebrauchsfertigen Lösungen als auch bei der Verabreichung der gebrauchsfertigen Lösungen verwendet.
CMR-Arzneimittel bzw. CMR-Medikamente werden beispielsweise in der Krebstherapie eingesetzt und bekämpfen in der therapeutischen Anwendung besonders wachstumsintensive Tumorzellen. Wie bereits angedeutet haben diese Arzneimittel aufgrund ihres Wirkmechanismus krebserregende, erbgutverändernde bzw. fortpflanzungsgefährdende Eigenschaften. Vor diesem Hintergrund ist es essentiell, zu verhindern, dass medizinisches Personal, das nicht mit den CMR-Arzneimitteln behandelt wird, bei der Zubereitung bzw. Verabreichung von CMR-Arzneimitteln diesen gefährlichen bzw. schädlichen Arzneimitteln ausgesetzt ist bzw. mit diesen direkt/ unmittelbar in Kontakt kommt.
Geschlossene Arzneimitteltransfersysteme sollen daher in bekannterWeise eine Übertragung von Verunreinigungen/ Kontaminationen aus der Umgebung in das geschlossene System hinein und ein Entweichen von gefährlichen/ schädlichen Medikamenten- oder Dampfkonzentrationen aus dem geschlossenen System heraus, insbesondere mechanisch, möglichst verhindern.
Ein wichtiger Bestandteil eines geschlossenen Arzneimitteltransfersystems ist eine Fluidtransfervorrichtung/ ein Anschlusssystem/ Koppelsystem, welche bzw. welches aus zwei (Adapter-)Einheiten/ Komponenten/ Teilen/ Koppelpartnern besteht, die miteinander in Verbindung gebracht werden können, um den Transfer der CMR- Arzneimittel über die Fluidtransfervorrichtung zu ermöglichen, und die voneinander getrennt werden können und in dem getrennten Zustand einen Fluidtransfer aus den beiden Einheiten heraus unterbinden bzw. verhindern. Dabei sollen die Ankoppel-/ Verbindungs-/ Kontaktstellen der beiden Einheiten nach dem Trennen derselben möglichst trocken sein, das heißt die CMR-Arzneimittel sollen an Oberflächen der Koppelpartner nicht auslaufen oder nachtropfen, um die Umgebung vor einer Kontamination zu schützen.
Koppelsysteme/ Fluidtransfervorrichtungen, welche selbstdichtende Eigenschaften haben, sowie eine trockene Verbindung und ein trockenes Trennen der Koppelpartner weitestgehend ermöglichen, haben vor diesem Hintergrund in den letzten Jahren zunehmend bei der Zubereitung und Verabreichung von gebrauchsfertigen CMR- Arzneimitteln an Bedeutung gewonnen.
Geschlossene Arzneimitteltransfersysteme mit einer Fluidtransfervorrichtung bzw. Fluidtransfervorrichtungen, welche in einem verbundenen Zustand eine Fluidverbindung zwischen einer ersten (Adapter-)Einheit und einer zweiten (Adapter-)Einheit bereitstellen und in einem nicht verbundenen bzw. getrennten Zustand den Fluidtransfer aus der ersten (Adapter-) Einheit und der zweiten (Adapter-) Einheit heraus unterbinden/ verhindern, sind beispielsweise aus der WO 2016/051390 A1, der WO 2016/199133 A1, der WO 2016/147178 A1, der WO 2017/109776 A1, der US2016/058667 A1 , der EP 2 139442 B1 , der EP 2606872 B1 , der US 8511 352 B2, der US 2018/0200498 A1 , der EP 2753396 B1 und der US 9345641 B2 bekannt.
Bekannte Fluidtransfervorrichtungen haben im Wesentlichen gemeinsam, dass sie durch eine translatorische Drückbewegung der beiden (Adapter-) Einheiten aufeinander zu/ durch eine entgegengesetzte Kraftaufbringung auf die beiden (Adapter-) Einheiten in der axialen Richtung nach dem Stecker-Steckdose-Prinzip verbunden werden. Beim Einstecken der einen (Adapter-) Einheit in die andere (Adapter-) Einheit wird dabei unmittelbar ein verbundener Zustand der beiden Einheiten hergestellt, in welchem eine Fluidverbindung zwischen der ersten Einheit und der zweiten Einheit bereitgestellt ist.
Bei den bekannten Fluidtransfervorrichtungen hat sich herausgestellt, dass an Koppeloberflächen, beispielsweise an elastischen Dichtelementen der beiden Einheiten, welche im verbundenen Zustand derselben in Kontakt sind, häufig noch geringe Feuchtigkeitsrückstände Zurückbleiben.
Weitere Nachteile von bekannten Fluidtransfervorrichtungen sind eine komplexe Handhabung, eine geringe Flussrate, eine relativ große Baugröße, sowie eine schlechte Zugänglichkeit und somit Desinfizierbarkeit der Koppeloberflächen.
Kurzbeschreibung der Offenbarung
Aufgabe der vorliegenden Offenbarung ist es vor diesem Hintergrund, die genannten Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden oder wenigstens zu mildern. Insbesondere soll eine Fluidtransfervorrichtung bereitgestellt werden, welche als Teil/ Komponente eines geschlossenen Arzneimitteltransfersystems verwendbar ist, welche in ihrem verbundenen Zustand einen Fluidtransfer durch sie hindurch ermöglicht bzw. eine Fluidverbindung durch sie hindurch bereitstellt, welche in ihrem getrennten/ nicht verbundenen Zustand einen Fluidtransfer aus den Koppelpartnern/ Adaptereinheiten heraus unterbindet bzw. verhindert, und welche insbesondere erreicht, dass die Koppeloberflächen der Koppelpartner/ Adaptereinheiten in dem getrennten Zustand trocken sind, das heißt, dass an ihnen möglichst keine bzw. kaum Feuchtigkeitsrückstände Zurückbleiben. Darüber hinaus soll die Fluidtransfervorrichtung einfach handhabbar sein, eine für den Anwendungsfall geeignete Flussrate durch sie hindurch bereitstellen, im Hinblick auf ihre Baugröße nicht zu groß sein, sowie einfach zugängliche und somit desinfizierbare Koppel(ober)flächen aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch eine Fluidtransfervorrichtung zur Verwendung in medizinischen und/oder pharmakologischen Anwendungen nach Anspruch 1, eine Verwendung einer solchen Fluidtransfervorrichtung nach Anspruch 12 und einem geschlossenen Arzneimitteltransfersystem nach Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beansprucht und/oder nachfolgend erläutert.
Die vorliegende Offenbarung betrifft zunächst eine Fluidtransfervorrichtung zur Verwendung in medizinischen und/oder pharmakologischen Anwendungen, mit einer ersten Adaptereinheit aufweisend ein erstes Dichtelement und einer zweiten Adaptereinheit aufweisend ein zweites Dichtelement, wobei die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit eingerichtet sind, in einem verbundenen Zustand eine Fluidverbindung zwischen der ersten Adaptereinheit und der zweiten Adaptereinheit bereitzustellen und in einem nicht verbundenen bzw. getrennten Zustand einen Fluidtransfer aus der ersten Adaptereinheit und der zweiten Adaptereinheit heraus zu unterbinden/ verhindern, wobei die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit ausgebildet sind, durch eine kombinierte Drückbewegung (translatorisch) aufeinander (zu) und Drehbewegung (relativ) zueinander die Fluidverbindung zwischen der ersten
Adaptereinheit und der zweiten Adaptereinheit erst nach einem Einstellen eines konstanten/ definierten/ vorbestimmten Drucks, welchen das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement gegeneinander aufbringen, herzustellen.
Gemäß der vorliegenden Offenbarung wird somit sichergestellt, dass zwischen den Adaptereinheiten/ Koppelpartnern/ Komponenten/ Einheiten der Fluidtransfervorrichtung, insbesondere zwischen dem ersten Dichtelement und dem zweiten Dichtelement, welche an ihren jeweiligen Koppel(ober)flächen in Kontakt gebracht sind, zunächst ein konstanter bzw. definierter bzw. vorbestimmter Druck vorliegt, welchen die beiden Dichtelemente gegeneinander/ aufeinander aufbringen, und erst anschließend, das heißt, wenn der gewünschte Druck vorliegt/ anliegt, der fluidisch verbundene Zustand der Adaptereinheiten hergestellt wird. Vorzugsweise werden somit das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement erst vollständig durch eine Nadel durchdrungen bzw. wird ein Interface/ eine Schnittstelle/ Kontaktstelle des ersten Dichtelements und des zweiten Dichtelements erst durch die Nadel durchdrungen, wenn die beiden Dichtelemente bereits den gewünschten, konstanten Druck gegeneinander aufbringen.
Bevorzugt bringen das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement auch beim Trennen der beiden Adaptereinheiten den definierten/ konstanten/ vorbestimmten Druck so lange gegeneinander auf, bis die Nadel wieder über das Interface/ die Schnittstelle des ersten Dichtelements und des zweiten Dichtelements zurückgezogen wurde. Das mechanische Trennen der beiden Adaptereinheiten erfolgt somit bevorzugt erst, wenn die Nadel wieder zurückgezogen ist.
Es wird somit offenbarungsgemäß der fluidisch verbundene Zustand und der getrennte/ fluidisch nicht verbundene Zustand der Fluidtransfervorrichtung nur hergestellt, wenn der konstante/ definierte Druck an den beiden Dichtelementen anliegt. Dadurch wird erreicht, dass kaum/ möglichst keine Fluidrückstände/ Fluidtropfen an den Koppelflächen der Dichtelemente Zurückbleiben. Es wird somit ein trockenes Verbinden und ein trockenes Trennen offenbarungsgemäß ermöglicht.
In vorteilhafter Weise sind die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit somit eingerichtet, neben dem verbundenen Zustand und dem nicht verbundenen bzw.
getrennten Zustand einen Übergangszustand einzunehmen, in welchem die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit aneinander befestigt sind und das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement aneinander anliegen und den konstanten bzw. definierten Druck gegeneinander aufbringen, und noch keine Fluidverbindung zwischen der ersten Adaptereinheit und der zweiten Adaptereinheit bereitgestellt ist.
Gemäß der vorliegenden Offenbarung werden die Adaptereinheiten somit bevorzugt nicht direkt von dem nicht verbundenen/ getrennten Zustand durch ineinander Einstecken (nach dem Stecker-Steckdose-Prinzip) in den fluidisch verbundenen Zustand verbracht, sondern die beiden Adaptereinheiten nehmen zusätzlich noch einen definierten dritten Zustand, nämlich den Übergangszustand ein. Es werden somit bevorzugt die Funktionen „Fierstellung einer Fluidverbindung“ und „Gegeneinander Aufbringen des definierten, konstanten Drucks durch die beiden Dichtelemente“ funktional und zeitlich getrennt. In anderen Worten wird in einem ersten Schritt der konstante Druck durch die beiden Dichtelemente gegeneinander aufgebracht und in einem zeitlich nachfolgenden zweiten Schritt erst die Fluidverbindung zwischen den beiden Adaptereinheiten, insbesondere durch die Nadel, hergestellt.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung wird die funktionale und temporale Trennung der beiden genannten Funktionen insbesondere dadurch erreicht, dass die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit eingerichtet sind, durch ein Drücken aufeinander und ein Drehen zueinander um einen ersten vorbestimmten Winkel von dem nicht verbundenen bzw. getrennten Zustand in den Übergangszustand verbracht zu werden, und ausgehend von dem Übergangszustand durch ein fortgesetztes Drehen um einen zweiten vorbestimmten Winkel in den verbundenen Zustand verbracht zu werden.
Ein vorteilhafter Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist die Tatsache, dass zur Fierstellung des (fluidisch) verbundenen Zustands der Fluidtransfervorrichtung eine kombinierte Drück-/ und Drehbewegung durch einen Anwender, beispielsweise medizinisches Personal, erforderlich ist. Es reicht somit gemäß der vorliegenden Offenbarung nicht aus, die beiden Adaptereinheiten translatorisch aufeinander zuzubewegen und eine der Adaptereinheiten in die andere der Adaptereinheiten nach dem Stecker-Steckdose-Prinzip einzustecken. Zusätzlich zu der translatorischen
Bewegung ist, insbesondere wenn die beiden Adaptereinheiten bereits gegeneinandergedrückt sind, eine rotatorische Bewegung bzw. Drehbewegung erforderlich. Bevorzugt wird dabei durch ein Drehen um den ersten vorbestimmten Winkel bewirkt, dass die beiden Adaptereinheiten von dem getrennten/ nicht verbundenen Zustand in den Übergangszustand übergehen. Ausgehend von dem Übergangszustand erfolgt bevorzugt ein Drehen um den zweiten vorbestimmten Winkel, um die beiden Adaptereinheiten von dem Übergangszustand in den verbundenen Zustand zu überführen/ verbringen.
Bevorzugt können die beiden Adaptereinheiten ausgehend von dem verbundenen Zustand durch eine (entgegengesetzte oder fortgesetzte) Drehbewegung um den zweiten vorbestimmten Winkel wieder in den Übergangszustand überführt werden, und ausgehend von dem Übergangszustand durch eine fortgesetzte Drehbewegung in der gewählten Drehrichtung um den ersten vorbestimmten Winkel wieder in den nicht verbundenen/ getrennten Zustand überführt werden.
Bevorzugt weist die zweite Adaptereinheit eine einen Fluidkanal ausbildende Hohlnadel auf, und ist die Hohlnadel in dem nicht verbundenen bzw. getrennten Zustand und dem Übergangszustand in dem zweiten Dichtelement aufgenommen und durchdringt ein/ das Interface zwischen dem ersten Dichtelement und dem zweiten Dichtelement erst, wenn die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit von dem Übergangszustand in den verbundenen Zustand verbracht werden. Die Hohlnadel weist bevorzugt eine sogenannte Pencil-Point-Spitze auf. Weiter bevorzugt weist die Hohlnadel an/ nahe ihrer Spitze eine laterale/ seitliche Öffnung auf. In vorteilhafter Weise stellt die Hohlnadel erst eine fluidische Verbindung zwischen den beiden Adaptereinheiten her, wenn sie das Interface zwischen dem ersten Dichtelement und dem zweiten Dichtelement und auch vollständig das erste Dichtelement der ersten Adaptereinheit durchdrungen hat. Ein Innendurchmesser der Hohlnadel und eine Größe der lateralen Öffnung werden bevorzugt zum Einstellen einer Flussrate durch die Fluidtransfervorrichtung hindurch geeignet festgelegt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Adaptereinheit ein im Wesentlichen hohlzylindrisches/ hülsenförmiges Bauteil und ein im Wesentlichen zylindrisches Bauteil aufweist, wobei das zylindrische Bauteil in dem
hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteil (insbesondere an einem distalen Ende der zweiten Adaptereinheit) aufgenommen ist, und wobei eine Rotation/ Drehung des hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteils eine translatorische Bewegung des hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteils und des zylindrischen Bauteils relativ zueinander bewirkt.
Die Begriff „proximal“ und „distal“ werden an dieser Stelle für die vorliegenden Anmeldung wie folgt definiert: „Proximal“ bedeutet „näher an einem Anwender (medizinisches Personal)“ und „distal“ bedeutet „weiter entfernt von einem Anwender (medizinisches Personal)“, wobei angenommen wird, dass sich bei dem Verbinden und Trennen der Fluidtransfervorrichtung die zweite Adaptereinheit näher an dem Anwender befindet, das heißt proximal angeordnet ist, und sich die erste Adaptereinheit weiter entfernt von dem Anwender befindet, das heißt distal angeordnet ist.
Die zweite Adaptereinheit weist somit in anderen Worten bevorzugt zumindest zwei relativ zueinander verdrehbare Bauteile/ Komponenten auf, und eine Drehung/ Verdrehung/ Rotation der zwei Bauteile/ Komponenten zueinander bewirkt bevorzugt eine translatorische Bewegung der zwei Bauteile/ Komponenten (relativ) zueinander.
In wieder anderen Worten ist die zweite Adaptereinheit somit eingerichtet, eine auf ihr hohlzylindrisches Bauteil von einem Anwender (medizinisches Personal) aufgebrachte Drehbewegung in eine translatorische Bewegung des hohlzylindrischen Bauteils und des zylindrischen Bauteils zueinander umzuwandeln. Das heißt, wenn der Anwender die erste Adaptereinheit an die zweite Adaptereinheit gedrückt hält und dabei das hohlzylindrische Bauteil der zweiten Adaptereinheit dreht, bewegen/ verschieben sich das hohlzylindrische Bauteil und das zylindrische Bauteil translatorisch/ axial zueinander.
Bevorzugt wandert/ verschiebt sich das zylindrische Bauteil in proximale Richtung, das heißt weiter in das Innere des hohlzylindrischen Bauteils hinein bzw. das hohlzylindrische Bauteil verschiebt sich bevorzugt in distale Richtung, wenn die Adaptereinheit von dem getrennten Zustand in den Übergangszustand und weiter von dem Übergangszustand in den verbundenen Zustand verbracht wird. Wenn die
Adaptereinheit von dem verbundenen Zustand über den Übergangszustand in den getrennten Zustand verbracht wird, verhält es sich bevorzugt anders herum.
In vorteilhafter Weise weist das zylindrische Bauteil einen zapfenförmigen, radial nach außen vorstehenden Vorsprung auf, und das hohlzylindrische/ hülsenförmige Bauteil weist eine nach Art eines Gewindes/ eines Gewindegangs ausgebildete Kulisse/ Kulissenbahn auf, und der zapfenförmige Vorsprung des zylindrischen Bauteils ist in der Kulisse des hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteils aufgenommen. Die Kulisse ist dabei bevorzugt als nutartige Ausnehmung in dem hohlzylindrischen Bauteil ausgebildet.
Die Kulisse/ Kulissenbahn verläuft bevorzugt schräg/ weist eine spezifische Steigung auf, das heißt erstreckt sich bevorzugt sowohl in der Umfangsrichtung als auch in der Axialrichtung des hülsenförmigen/ hohlzylindrischen Bauteils.
Bevorzugt liegt der zapfenartige Vorsprung des zylindrischen Bauteils in dem nicht verbundenen/ getrennten Zustand der beiden Adaptereinheiten an einem (distalen) Anschlag der Kulisse/ Kulissenbahn an, so dass eine Drehung des hohlzylindrischen Bauteils relativ zu dem zylindrischen Bauteil nur in eine Richtung möglich ist.
In vorteilhafter Weise wandert der zapfenartige Vorsprung des zylindrischen Bauteils bei der Drehung des hohlzylindrischen Bauteils in/ entlang der Kulisse/ Kulissenbahn, wodurch die axiale/ translatorische Verschiebung der beiden Bauteile zueinander bewirkt wird.
Wenn der verbundene Zustand der beiden Adaptereinheiten erreicht ist, befindet sich der zapfenartige Vorsprung bevorzugt in einem Abschnitt der Kulisse/ Kulissenbahn ohne Steigung, das heißt in einem Abschnitt, welcher sich nur in der Umfangsrichtung erstreckt. In anderen Worten weist die Kulisse/ Kulissenbahn in vorteilhafter weise zumindest einen Abschnitt ohne Steigung auf. Wenn der zapfenartige Vorsprung sich in dem Abschnitt der Kulisse ohne Steigung befindet, erfolgt in vorteilhafter weise keine weitere translatorische Verschiebung des zylindrischen Bauteils und des hohlzylindrischen Bauteils zueinander und somit auch keine weitere translatorische Verschiebung des hohlzylindrischen Bauteils relativ zu der ersten Adaptereinheit. Der
Anwender erkennt somit in vorteilhafter weise, dass der verbundene Zustand der beiden Adaptereinheiten erreicht wurde, wenn er keine relative translatorische Verschiebung mehr feststellen kann.
Bevorzugt weist die Kulisse/ Kulissenbahn einen ersten Abschnitt, in welchem sich die Kulisse ausgehend von einem ersten distalen Anschlag in der Umfangsrichtung und in der Axialrichtung (distal-proximal) des hohlzylindrischen Bauteils erstreckt, einen zweiten Abschnitt, welcher der Abschnitt ohne Steigung ist, und einen dritten Abschnitt, welcher sich ausgehend von dem zweiten Abschnitt in der Umfangsrichtung und in der Axialrichtung (proximal-distal) des hohlzylindrischen Bauteils hin zu einem zweiten distalen Anschlag erstreckt, auf. In vorteilhafter weise kann das hohlzylindrische Bauteil ausgehend von dem Abschnitt ohne Steigung/ von dem verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten in eine beliebige Richtung (Uhrzeigersinn/
Gegenuhrzeigersinn) gedreht werden, um die Adaptereinheiten von dem verbundenen Zustand wieder über den Übergangszustand zu dem getrennten Zustand zu überführen. Alternativ kann die Kulisse jedoch auch nur den ersten Abschnitt und den zweiten Abschnitt aufweisen (nicht den dritten Abschnitt).
Insgesamt definiert die Kulisse/ Kulissenbahn somit bevorzugt einen axialen/ translatorischen Verschiebebereich des hülsenförmigen Bauteils in Bezug auf das zylindrische Bauteil.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass: die erste Adaptereinheit eine proximale, eine erste Durchgangsöffnung aufweisende Wand aufweist, und das erste Dichtelement in der ersten Adaptereinheit derart aufgenommen ist, dass sich ein proximal vorstehender Abschnitt des ersten Dichtelements durch die erste Durchgangsöffnung der proximalen Wand hindurcherstreckt und gegenüber der proximalen Wand der ersten Adaptereinheit in die proximale Richtung vorstehend ausgebildet ist; das zylindrische Bauteil der zweiten Adaptereinheit eine distale, eine Durchgangsöffnung aufweisende Wand aufweist, und das zweite Dichtelement in dem zylindrischen Bauteil der zweiten Adaptereinheit derart aufgenommen ist, dass sich ein distal vorstehender Abschnitt des zweiten Dichtelements durch die Durchgangsöffnung der distalen Wand hindurcherstreckt und gegenüber der distalen Wand des zylindrischen Bauteils in die distale Richtung vorstehend ausgebildet ist; und die
proximale Wand der ersten Adaptereinheit und die distale Wand des zylindrischen Bauteils der zweiten Adaptereinheit in Anlage gebracht sind / die proximale Wand nahe an der distalen Wand gehalten ist, wenn die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit von dem nicht verbundenen bzw. getrennten Zustand (via/ über den Übergangszustand) in den verbundenen Zustand verbracht werden.
Die Dichtelemente sind bevorzugt aus einem elastischen Material, insbesondere aus einem Elastomer, hergestellt.
Wenn die Dichtelemente jeweils gegenüber einer Wand vorstehende Abschnitte aufweisen, werden die bevorzugt elastischen Dichtelemente elastisch/ federnd aneinandergedrückt, um den vorbestimmten/ definierten/ konstanten Druck aufeinander auszuüben, wenn die proximale Wand der ersten Adaptereinheit nahe an der distalen Wand des zylindrischen Bauteils gehalten wird / mit dieser in Anlage kommt. Gemäß der vorliegenden Offenbarung sind die proximale Wand und die distale Wand in Anlage, wenn sie einander berühren oder wenn sie sehr nah nebeneinander/ minimalbeabstandet angeordnet sind. Beispielsweise können die proximale Wand und die distale Wand in dem verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten in Kontakt sein / einander berühren oder auch noch einen minimalen Abstand zueinander aufweisen, da sie durch die beiden komprimierten Dichtelemente, die miteinander in Kontakt/ in Anlage sind, voneinander weg gedrückt werden.
Wenn die Adaptereinheiten jeweils distale/ proximale Endwände aufweisen und die Dichtelemente gegenüber den Endwänden vorstehen, wird in vorteilhafter weise eine gute Zugänglichkeit und somit eine gute Desinfizierbarkeit der beiden Adaptereinheiten bereitgestellt.
Es kann somit in anderen Worten gesagt werden, dass die beiden Adaptereinheiten in ihrer Gesamtheit bevorzugt im Wesentlichen zylindrisch/ rotationssymmetrisch ausgebildet sind und an ihren axialen Enden, welche miteinander in Verbindung zu bringen sind, um den verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten herzustellen, konvex (und somit nicht konkav) ausgebildet sind, das heißt bevorzugt ausschließlich in axialer Richtung vorstehende Abschnitte/ Teile aufweisen, insbesondere weg von der distalen Wand der zweiten Adaptereinheit (in distale Richtung) und weg von der
proximalen Wand der ersten Adaptereinheit (in proximale Richtung). Insbesondere sind beide Adaptereinheiten in ihrem nicht verbundenen/ getrennten Zustand konvex ausgebildet, um eine gute Zugänglichkeit und Desinfizierbarkeit in dem getrennten Zustand der Adaptereinheiten zu ermöglichen.
Bevorzugt weist das zylindrische Bauteil der zweiten Adaptereinheit ein Eingriffselement auf, welches bei der durch die Rotation/ Drehung des hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteils bewirkten translatorischen Bewegung des hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteils relativ zu dem zylindrischen Bauteil durch das hohlzylindrische/ hülsenförmige Bauteil von einem Nichteingriffszustand in einen Eingriffszustand überführt/ verbracht wird.
Besonders bevorzugt sind zumindest zwei Eingriffselemente vorgesehen. Die zwei Eingriffselemente können einander diametral gegenüberliegen. Es können auch mehr als zwei Eingriffselemente, beispielsweise drei, vier, fünf, sechs, etc. vorgesehen sein.
Das Eingriffselement ist bevorzugt als elastischer/ federnder Arm / Schnapparm ausgebildet. Das Eingriffselement kann in dem nicht verbundenen/ getrennten Zustand in einen Nichteingriffszustand vorgespannt sein, beispielsweise radial nach außen. Insbesondere kann das Eingriffselement in dem Nichteingriffszustand in einer Aufnahmeausnehmung in dem hülsenförmigen/ hohlzylindrischen Bauteil der zweiten Adaptereinheit aufgenommen sein. Das Eingriffselement/ der Arm weist an seinem distalen Ende bevorzugt einen Rasthaken auf. Bevorzugt stehen Abschnitte des Arms, insbesondere der Rasthaken bezüglich der distalen Wand des zylindrischen Bauteils vor, das heißt der Rasthaken ist bevorzugt distal vorstehend in Bezug auf die distale Wand angeordnet.
In vorteilhafter Weise weist die erste Adaptereinheit eine Eingriffselementaufnahme (beispielsweise einen Flansch/ Flanschabschnitt) für das Eingriffselement auf und ist das Eingriffselement in dem Eingriffszustand in der Eingriffselementaufnahme aufgenommen, wobei in dem Eingriffszustand das Eingriffselement die proximale Wand der ersten Adaptereinheit in Anlage mit/ nahe an der distalen Wand des zylindrischen Bauteils hält und somit eine Gegenkraft gegen die auseinanderdrückende Kraft der beiden Dichtelemente erzeugt. Insbesondere befinden sich die erste Adaptereinheit und
die zweite Adaptereinheit in dem Übergangszustand, sobald das Eingriffselement in der Eingriffselementaufnahme aufgenommen ist.
In anderen Worten werden das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement elastisch zusammengedrückt/ komprimiert/ gestaucht, wenn ein Anwender die erste Adaptereinheit gegen die zweite Adaptereinheit drückt (Drückbewegung). Das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement erzeugen bevorzugt eine auseinanderdrückende Kraft, um wieder ihren nicht zusammengedrückten, ursprünglichen Ausgangszustand zu erreichen. Wenn das Eingriffselement in der Eingriffselementaufnahme aufgenommen ist, werden die erste Adaptereinheit und die zweite Adaptereinheit bevorzugt aneinandergehalten und es wird verhindert, dass das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement sich wieder (vollständig) entspannen/ relaxieren und wieder ihren ursprünglichen Ausgangszustand einnehmen. Somit wird erreicht, dass das erste und das zweite Dichtelement eine konstante, definierte und vorbestimmte Kraft bzw. einen konstanten, definierten und vorbestimmten Druck aufeinander in dem Übergangszustand ausüben.
Die erste Adaptereinheit weist bevorzugt, insbesondere an seinem proximalen Ende einen Flanschabschnitt auf. Der Flanschabschnitt steht bevorzugt radial nach außen vor. Der Flanschabschnitt dient insbesondere als Eingriffselementaufnahme für das Eingriffselement (insbesondere den Rasthaken des Eingriffselements) des zylindrischen Bauteils der zweiten Adaptereinheit.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die erste Adaptereinheit an seinem proximalen Ende eine radial nach außen vorstehenden umlaufenden Flanschabschnitt mit zumindest zwei, vorzugsweise diametral gegenüberliegenden, Ausnehmungen/ Ausschnitten/ Materialausschnitten (für das Eingriffselement des zylindrischen Bauteils der zweiten Adaptereinheit, insbesondere für den Rasthaken) aufweisen. Es können auch mehr als zwei, beispielsweise drei, vier, fünf oder sechs Ausnehmungen vorgesehen sein, wobei die Vielzahl von Ausnehmungen dann bevorzugt in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet ist. Es können auch jeweils zwei Ausnehmungen einander diametral gegenüberliegen.
Es ist von Vorteil, wenn die erste Adaptereinheit einen ersten Anschluss, insbesondere Luer-Lock-Anschluss, aufweist und/oder die zweite Adaptereinheit einen zweiten Anschluss, insbesondere Luer-Lock-Anschluss aufweist. Beispielsweise kann die erste Adaptereinheit an einem axialen Ende, insbesondere an ihrem distalen Ende den ersten Anschluss aufweisen. Der erste Anschluss kann als Luer-Lock Anschluss, insbesondere als weiblicher Luer-Lock-Anschluss, ausgebildet sein. Die zweite Adaptereinheit kann an einem axialen Ende, insbesondere an ihrem proximalen Ende, den zweiten Anschluss aufweisen. Der zweite Anschlus kann als Luer-Lock-Anschluss, insbesondere als männlicher Luer-Lock-Anschluss, ausgebildet sein. Die Anschlüsse können auch an einen Behälter, beispielsweise eine Ampulle, an welchem/ an welcher die entsprechende Adaptereinheit anzuschließen ist, angepasst sein, das heißt die Anschlüsse müssen nicht zwangsläufig als Luer-Lock-Anschlüsse ausgebildet sein.
Die erste Adaptereinheit weist bevorzugt einen inneren Fluidkanal auf, welcher sich in einer axialen Richtung der ersten Adaptereinheit erstreckt. Die erste Adaptereinheit kann ein im Wesentlichen hohlzylindrisches Bauteil aufweisen, welches die proximale Wand enthält. In vorteilhafter weise weist das an dem proximalen Ende der ersten Adaptereinheit/ des hohlzylindrischen Bauteils angeordnete Dichtelement einen ersten zylindrischen Abschnitt und einen zweiten zylindrischen Abschnitt auf, wobei ein Durchmesser des ersten zylindrischen Abschnitt größer als ein Durchmesser des zweiten zylindrischen Abschnitts ist, und wobei sich der zweite zylindrische Abschnitt des ersten Dichtelements durch die Durchgangsöffnung der proximalen Wand des hohlzylindrischen Bauteils hindurcherstreckt und in der proximalen Richtung vorsteht. Die erste Adaptereinheit kann ferner ein in das hohlzylindrische Bauteil eingesetztes und mit diesem verbundenes/ an diesem befestigtes erstes Anschlussteil aufweisen, wobei das erste Anschlussteil an seinem distalen Ende den ersten Anschluss aufweist, und wobei das erste Anschlussteil den inneren Fluidkanal aufweist/ ausbildet. Der innere Fluidkanal kann hohlzylindrisch ausgebildet sein. Bevorzugt drückt ein proximales Ende des inneren Fluidkanals das erste Dichtelement gegen die proximale Wand des hohlzylindrischen Bauteils. Der radial nach außen vorstehende Flanschabschnitt ist bevorzugt an dem hohlzylindrischen Bauteil der ersten Adaptereinheit vorgesehen.
Das zweite Dichtelement, welches bevorzugt in dem zylindrischen Bauteil der zweiten Adaptereinheit aufgenommen ist, kann einen ersten zylindrischen Abschnitt und einen zweiten zylindrischen Abschnitt aufweisen, wobei ein Durchmesser des ersten zylindrischen Abschnitts größer ist als ein Durchmesser des zweiten zylindrischen Abschnitt, und wobei sich der zweite zylindrische Abschnitt des zweiten Dichtelements durch die Durchgangsöffnung der distalen Wand des zylindrischen Bauteils hindurcherstreckt und in die distale Richtung vorsteht.
Die zweite Adaptereinheit weist bevorzugt neben dem hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteil und dem zylindrischen Bauteil noch ein zweites Anschlussteil, insbesondere an ihrem proximalen Ende auf. Das zweite Anschlussteil ist bevorzugt fest mit dem hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteil verbunden. Das zweite Anschlussteil weist bevorzugt den zweiten Anschluss auf. Weiterhin weist das zweite Anschlussteil bevorzugt eine Nadelaufnahme auf, an/ in welcher die Nadel fest befestigt ist.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das zweite Dichtelement eher groß ausgebildet. Um eine Reibung zwischen dem zweiten Dichtelement und der Nadel, welche ja in dem nicht verbundenen Zustand und in dem Übergangszustand der beiden Adaptereinheiten in dem zweiten Dichtelement steckt, zu verringern, kann gemäß einem alternativ bevorzugten Ausführungsbeispiel auch vorgesehen sein, dass die zweite Adaptereinheit ein drittes Dichtelement und ein zwischen dem zweiten Dichtelement und dem dritten Dichtelement angeordnetes Abstandselement aufweist. Gemäß dieser alternativen Ausführungsform können das zweite Dichtelement und das dritte Dichtelement eher klein (d.h. mit einer geringeren axialen Erstreckung) ausgebildet sein und es kann ein ringförmiges/ hülsenförmiges Abstandselement zwischen dem zweiten Dichtelement und dem dritten Dichtelement vorgesehen sein, innerhalb welchem die Nadel reibungsfrei bewegt werden kann.
Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist dadurch gekennzeichnet, dass das zylindrische Bauteil ein Führungselement aufweist, und die erste Adaptereinheit eine Führungselementaufnahme aufweist, zur Verhinderung einer relativen Verdrehung zwischen dem zylindrischen Bauteil und der ersten Adaptereinheit bei der Rotation/ Drehung des hohlzylindrischen/ hülsenförmigen Bauteils. Die Drück- und
Drehbewegung, welche von dem Anwender vorzunehmen ist, wird in vorteilhafter weise durch das Führungselement und die Führungselementaufnahme unterstützt.
Beispielsweise kann die distale Wand des zylindrischen Bauteils der zweiten Adaptereinheit einen oder mehrere Vorsprünge (z.B. zwei) aufweisen, welche als das Führungselement dienen. Die Vorsprünge können z.B. im Wesentlichen kreisbogenförmig ausgebildet sein. Die Führungselementaufnahme der ersten Adaptereinheit kann als Ausnehmung realisiert sein, beispielsweise als Ausnehmung in einem Flanschabschnitt der ersten Adaptereinheit.
Außerdem betrifft die vorliegende Offenbarung eine Verwendung einer Fluidtransfervorrichtung wie voranstehend beschrieben zum Transfer bzw. zur Übertragung von Arzneimitteln, insbesondere CMR-Arzneimitteln, von einem ersten Behälter zu einem zweiten Behälter.
Ferner betrifft die vorliegende Offenbarung ein geschlossenes Arzneimitteltransfersystem mit einer Fluidtransfervorrichtung wie voranstehend beschrieben und zumindest einem ersten Behälter, wobei die Fluidtransfervorrichtung eingerichtet ist, eine Fluidverbindung zwischen dem ersten Behälter und einem zweiten Behälter oder zwischen dem ersten Behälter und einem Patienten bereitzustellen.
Der erste Behälter kann eine Ampulle, eine Spritze, ein intravenöser (IV)
Infusionsbeutel, etc. sein. Beispielsweise ist der erste Behälter eine Ampulle und der zweite Behälter ist eine Spritze, oder ist der erste Behälter eine Spritze und ist der zweite Behälter ein intravenöser Infusionsbeutel. Wenn der erste Behälter der Infusionsbeutel ist, erfolgt bevorzugt ein Fluidtransfer von dem Infusionsbeutel zu einem Patienten.
Die Fluidtransfervorrichtung, welche auch als Anschlusssystem/ Koppelsystem bezeichnet werden kann, und das geschlossene Arzneimitteltransfersystem der vorliegenden Offenbarung verhindern in geeigneter Weise eine Übertragung von Verunreinigungen/ Kontaminationen aus der Umgebung in das System/ die Vorrichtung und ein Entweichen von gefährlichen/ schädlichen Medikamenten- oder Dampfkonzentrationen aus dem System/ der Vorrichtung heraus (mechanisch). Anders
ausgedrückt dienen die Fluidtransfervorrichtung und das geschlossene Arzneimitteltransfersystem einer kontaminationsfreien Übertragung/ einem kontaminationsfreien Transfer von Fluiden/ Flüssigkeiten. Durch das Aufbringen eines konstanten, definierten, vorbestimmten Drucks auf das erste Dichtelement und das zweite Dichtelement bevor die Fluidverbindung hergestellt wird, wird erreicht, dass keine/ kaum Restfeuchte auf den Oberflächen der beiden genannten Dichtelemente zurückbleibt, so dass ein trockenes Verbinden und Trennen ermöglicht wird. Aufgrund der konvexen Ausbildung der entsprechenden Verbindungsenden der beiden Adaptereinheiten wird eine gute Zugänglichkeit der Koppeloberflächen und somit eine gute Desinfizierbarkeit sichergestellt. Die Fluidtransfervorrichtung der vorliegenden Offenbarung ist zudem einfach handhabbar und kompakt.
Kurzbeschreibunq der Figuren
Die Offenbarung wird nachfolgend mit Hilfe von Figuren weiter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Fluidtransfervorrichtung mit zwei Adaptereinheiten, wobei die Fluidtransfervorrichtung in einem Arzneimitteltransfersystem integriert ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Fluidtransfervorrichtung in einem getrennten Zustand der beiden Adaptereinheiten;
Fig. 3 eine Schnittansicht der Fluidtransfervorrichtung in dem getrennten Zustand der beiden Adaptereinheiten;
Fig. 4 eine Seitenansicht der Fluidtransfervorrichtung in einem Übergangszustand der beiden Adaptereinheiten;
Fig. 5 eine Schnittansicht der Fluidtransfervorrichtung in dem Übergangszustand der beiden Adaptereinheiten;
Fig. 6 eine Seitenansicht der Fluidtransfervorrichtung in einem verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten;
Fig. 7 eine Schnittansicht der Fluidtransfervorrichtung in dem verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten;
Fig. 8 eine Schnittansicht der Fluidtransfervorrichtung in einem getrennten Zustand der beiden Adaptereinheiten gemäß einer ersten alternativen Ausführungsform; und
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht der Fluidtransfervorrichtung in einem getrennten Zustand der beiden Adaptereinheit gemäß einer zweiten alternativen Ausführungsform.
Fiqurenbeschreibunq
Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen ausschließlich dem Verständnis der vorliegenden Offenbarung. Gleiche Elemente sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Merkmale der einzelnen Ausführungsformen/ -beispiele können untereinander ausgetauscht werden.
Fig. 1 zeigt ein geschlossenes Arzneimitteltransfersystem 2. Das geschlossene Arzneimitteltransfersystem 2 weist eine Fluidtransfervorrichtung 4 mit einer ersten Adaptereinheit 6 und einer zweiten Adaptereinheit 8 auf. Die erste Adaptereinheit 6 und die zweite Adaptereinheit 8 sind in Fig. 1 in einem nicht verbundenen bzw. getrennten Zustand gezeigt. Die erste Adaptereinheit 6 und die zweite Adaptereinheit 8 können grundsätzlich in einen verbundenen Zustand verbracht werden, in welchem eine Fluidverbindung zwischen der ersten Adaptereinheit 6 und der zweiten Adaptereinheit 8 bereitgestellt ist. In dem verbundenen Zustand der ersten Adaptereinheit 6 und der zweiten Adaptereinheit 8 können gefährliche/ schädliche Arzneimittel, wie etwa CMR- Arzneimittel, von einem ersten Behälter 10 über die Fluidtransfervorrichtung 4 kontaminationsfrei zu einem zweiten Behälter 12 oder einem Patienten 14 übertragen werden. Die Fluidtransfervorrichtung 4 ist somit grundsätzlich eingerichtet, eine Fluidverbindung zwischen dem ersten Behälter 10 und dem zweiten Behälter 12/ dem Patienten 14 herzustellen. Der erste Behälter 10 ist beispielsweise eine Ampulle, und ein Fluid aus der Ampulle kann über die Fluidtransfervorrichtung 4 zu einem als Spritze ausgebildeten zweiten Behälter 12 übertragen werden. Alternativ kann der erste Behälter 10 auch eine Spritze sein, und ein Fluid kann aus der Spritze über die Fluidtransfervorrichtung 4 zu einem als Infusionsbeutel ausgebildeten zweiten Behälter 12 transferiert werden. Weiter alternativ kann der erste Behälter 10 auch ein Infusionsbeutel sein, und ein Fluid kann aus dem Infusionsbeutel über die Fluidtransfervorrichtung 4 zu dem Patienten 14 verbracht werden.
Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 zeigen die Fluidtransfervorrichtung 4 jeweils in dem nicht verbundenen/ getrennten Zustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8. Die erste Adaptereinheit 6 und die zweite Adaptereinheit 8 sind jeweils im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet. Für die nachfolgenden Ausführungen wird angenommen, dass sich die zweite Adaptereinheit 8 näher an einem medizinischen Personal/ Anwender befindet und somit proximal in Bezug auf die erste Adaptereinheit 6 angeordnet ist bzw. die erste Adaptereinheit 6 distal in Bezug auf die zweite Adaptereinheit 8 angeordnet ist.
Die erste Adaptereinheit 6 weist an ihrem distalen Ende einen ersten Anschluss 16 auf, welcher vorliegend als weiblicher Luer-Lock-Anschluss ausgebildet ist. Der erste Anschluss 16 ist Teil eines ersten Anschlussteils 18, welches im zusammengebauten Zustand der ersten Adaptereinheit 6 mit einem (ersten) im Wesentlichen hohlzylindrischen Bauteil 20 fest verbunden ist. Insbesondere aus Fig. 3 geht hervor, dass das Anschlussteil 18 nach Art einer Steckmuffe ausgebildet ist und einfach in das hohlzylindrische Bauteil 20 gesteckt wird. Das Anschlussteil 18 weist einen inneren Fluidkanal 22 auf, welcher durch die erste Adaptereinheit 6 hindurch/ in einer axialen Richtung der ersten Adaptereinheit 6 bis hin zu einem ersten Dichtelement 24 verläuft. Wenn das Anschlussteil 18 und das hohlzylindrisches Bauteil 20 miteinander verbunden sind, drückt der innere Fluidkanal 22 das erste Dichtelement 24 gegen eine proximale Wand 26 des hohlzylindrischen Bauteils 20.
Das erste Dichtelement 24 ist ein elastisches Dichtelement und besteht aus einem Elastomer. Das erste Dichtelement 24 weist einen ersten zylindrischen Abschnitt 28 und einen zweiten zylindrischen Abschnitt 30 auf. Ein Durchmesser des ersten zylindrischen Abschnitts 28 ist größer als ein Durchmesser des zweiten zylindrischen Abschnitts 30. Der erste zylindrische Abschnitt 28 liegt an der proximalen Wand 26 und an einer inneren Mantelfläche 32 des hohlzylindrischen Bauteils 20 von innen an. Der zweite zylindrische Abschnitt 30 erstreckt sich durch eine in der proximalen Wand 26 vorgesehene erste Durchgangsöffnung 32 hindurch und steht bezüglich der proximalen Wand 26 in der proximalen Richtung vor.
Das hohlzylindrische Bauteil 20 der ersten Adaptereinheit 6 weist an seinem proximalen Ende einen radial nach außen vorstehenden umlaufenden Flanschabschnitt 36 auf. Der
Flanschabschnitt 36 weist eine Vielzahl von (vorliegend sechs) Ausnehmungen/ Ausschnitten/ Materialausschnitten 38 auf. Die Ausnehmungen 38 sind in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt und es liegen sich jeweils zwei Ausnehmungen 38 diametral gegenüber.
Die zweite Adaptereinheit 8 weist an ihrem proximalen Ende einen zweiten Anschluss 40 auf, welcher vorliegend als männlicher Luer-Lock-Anschluss ausgebildet ist. Der zweite Anschluss 40 ist Teil eines zweiten Anschlussteils 42, welches im zusammengebauten Zustand der zweiten Adaptereinheit 8 mit einem (zweiten) im Wesentlichen hohlzylindrischen Bauteil 44 fest verbunden ist. Insbesondere aus Fig. 3 geht hervor, dass das Anschlussteil 42 nach Art einer Steckmuffe ausgebildet ist und einfach in das hohlzylindrische Bauteil 44 gesteckt wird. Das Anschlussteil 42 weist eine Nadelaufnahme 46 auf, in welcher eine Flohlnadel 48 fest gehalten/ befestigt ist.
Die zweite Adaptereinheit 8 weist weiterhin ein im Wesentlichen zylindrisches Bauteil 50 auf, welches an einem distalen Ende der zweiten Adaptereinheit 8 in dem hohlzylindrischen Bauteil 44 aufgenommen ist. Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, weist das zylindrische Bauteil 50 einen zapfenförmigen, (von einer Mantelfläche) radial nach außen vorstehenden Vorsprung 52 auf. Der Vorsprung 52 ist in einer Kulisse/ Kulissenbahn 54 des hohlzylindrischen Bauteils 44 aufgenommen. Die Kulisse/ Kulissenbahn 54 ist als eine nutartige Ausnehmung ausgebildet und weist im Wesentlichen einen ersten Abschnitt 56, in welchem sich die Kulisse 54 ausgehend von einem distalen Anschlag 58 gewindeartig/ in sowohl Umfangsrichtung als auch Axialrichtung (distal-proximal), also schräg erstreckt, einen zweiten Abschnitt 60, welcher ein Abschnitt ohne Steigung ist, also ein Abschnitt, in welchem sich die Kulisse 54 nur in Umfangsrichtung erstreckt, und einen dritten Abschnitt 62, welcher sich ausgehend von dem zweiten Abschnitt 60 gewindeartig/ in sowohl Umfangsrichtung als auch Axialrichtung (proximal-distal), also schräg, hin zu einem zweiten distalen Anschlag (nicht gezeigt) erstreckt, auf.
Das zylindrische Bauteil 50 der zweiten Adaptereinheit 8 weist innen ein zweites Dichtelement 64 auf. Das zweite Dichtelement 64 ist ein elastisches Dichtelement und besteht aus einem Elastomer. Das zweite Dichtelement 64 erstreckt sich in axialer Richtung annähernd über die gesamte Länge des zylindrischen Bauteils 50. Das zweite
Dichtelement 64 weist einen ersten zylindrischen Abschnitt 66 und einen zweiten zylindrischen Abschnitt 68 auf. Ein Durchmesser des ersten zylindrischen Abschnitts 66 ist größer als ein Durchmesser des zweiten zylindrischen Abschnitts 68. Der erste zylindrische Abschnitt 66 liegt an einer distalen Wand 70 und an einer inneren Mantelfläche 72 des zylindrischen Bauteils 50 von innen an. Der zweite zylindrische Abschnitt 68 erstreckt sich durch eine in der distalen Wand 70 vorgesehene zweite Durchgangsöffnung 74 hindurch und steht bezüglich der distalen Wand 70 in der distalen Richtung vor.
Das zylindrische Bauteil 50 der zweiten Adaptereinheit 8 weist zwei einander diametral gegenüberliegende Eingriffselemente 76 auf, welche jeweils einen elastisch federnden Arm / Schnapparm 78 und einen Rasthaken 80 aufweisen. In dem in den Fig. 1 bis 3 gezeigten getrennten Zustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8 stehen die Eingriffselemente 76 in Bezug auf ein distales Ende des hohlzylindrischen Bauteils 44 sowie in Bezug auf die distale Wand 70 des zylindrischen Bauteils 50 in distale Richtung vor. Insbesondere ist die distale Wand 70 in axialer Richtung etwa auf Höhe des distalen Endes des hohlzylindrischen Bauteils 44 angeordnet bzw. kann auch etwas bezüglich des distalen Endes des hohlzylindrischen Bauteils 44 in distale Richtung vorstehen. Die Eingriffselemente 76 sind radial nach außen (in einen Nicht- Eingriffszustand) vorgespannt und in jeweils einer in dem hohlzylindrischen Bauteil 44 vorgesehenen Aufnahmeausnehmung 82 aufgenommen. Die Aufnahmeausnehmungen 82 sind nutartige/ muldenförmige/ rinnenförmige Ausnehmungen in dem hohlzylindrischen Bauteil 44.
Fig. 4 und Fig. 5 zeigen jeweils einen Übergangszustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8. Fig. 6 und Fig. 7 zeigen jeweils einen verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8. Gemäß der vorliegenden Offenbarung gehen die beiden Adaptereinheiten 6, 8, wenn sie miteinander verbunden werden, zunächst von dem nicht verbundenen/ getrennten Zustand (siehe Fig. 1 bis 3) in den Übergangszustand (siehe Fig. 4 und 5) und erst anschließend von dem Übergangszustand in den verbundenen Zustand (siehe Fig. 6 und 7) über.
Um die beiden Adaptereinheiten 6, 8 von ihrem getrennten Zustand in den Übergangszustand zu überführen, drückt ein Anwender/ medizinisches Personal die
beiden Adaptereinheiten 6, 8 gegeneinander/ aufeinander zu (translatorisch bzw. in Axialrichtung der beiden Adaptereinheiten 6, 8), so dass das erste Dichtelement 24, insbesondere der vorstehende zweite zylindrische Abschnitt 30 des ersten Dichtelements 24, gegen das zweite Dichtelement 64, insbesondere den vorstehenden zweiten zylindrischen Abschnitt 68 des zweiten Dichtelements 64, gedrückt wird. Die distale Wand 70 des zylindrischen Bauteils 50 der zweiten Adaptereinheit 8 ist nun in Kontakt mit bzw. zumindest sehr nahe an der proximalen Wand 26 des hohlzylindrischen Bauteils 20 der ersten Adaptereinheit 6 angeordnet. Dabei orientiert der Anwender/ das medizinische Personal die beiden Adaptereinheiten 6, 8 bevorzugt so, dass die Eingriffselemente 76 der zweiten Adaptereinheit 8 in der Umfangsrichtung an derselben Position wie die Ausnehmungen 38 der ersten Adaptereinheit 6 angeordnet sind. Die Ausnehmungen 38 dienen insbesondere als Eingriffselementaufnahmen 84 und sind in ihrer Form und Größe bevorzugt an die Eingriffselemente 76, insbesondere an die Rasthaken 80 der Eingriffselemente 76 angepasst.
Wenn die beiden Adaptereinheiten 6, 8 aufeinander-/ gegeneinandergedrückt sind, führt der Anwender/ das medizinische Personal eine Drehbewegung der beiden Adaptereinheiten 6, 8 relativ zueinander aus. Insbesondere dreht der Anwender das hohlzylindrische Bauteil 44 (und das zweite Anschlussteil 42, welches ja mit dem hohlzylindrischen Bauteil 44 fest verbunden ist) im Uhrzeigersinn. Dabei bleiben aufgrund des Drucks, welchen der Anwender von der ersten Adaptereinheit 6 auf das zylindrische Bauteil 50 der zweiten Adaptereinheit 8 aufbringt, die erste Adaptereinheit 6 und das zylindrische Bauteil 50 der zweiten Adaptereinheit bevorzugt in Ruhe, das heißt drehen sich nicht mit.
Wie insbesondere bei einem Vergleich von Fig. 2 mit Fig. 4 ersichtlich wird, wandert der zapfenförmige Vorsprung 52 des zylindrischen Bauteils 50 nun in der Kulisse/ Kulissenbahn 54 des hohlzylindrischen Bauteils 44. Durch das Wandern des Vorsprungs 52 in der Kulisse 54 wird gleichzeitig bewirkt, dass sich das hohlzylindrische Bauteil 44 in translatorischer Richtung (in distale Richtung) über die Eingriffselemente 76 des zylindrischen Bauteils 50 schiebt und diese dabei entgegen ihrer Federvorspannung radial nach innen drückt. Dabei gelangen die Eingriffselemente 76 in Eingriff (in einen Eingriffszustand) mit den Eingriffselementaufnahmen 84. In anderen
Worten sind die Rasthaken 80 der Eingriffselemente 76 in den Ausnehmungen 38 des Flanschabschnitts 36 (flankiert von Vorsprüngen des Flanschabschnitts 36) aufgenommen.
In diesem Zustand (Übergangszustand) kann die erste Adaptereinheit 6 nicht mehr von dem zylindrischen Bauteil 50 der zweiten Adaptereinheit 8 wegbewegt/ getrennt werden und auch nicht mehr relativ zu dem zylindrischen Bauteil 50 der zweiten Adaptereinheit 8 verdreht werden. Die erste Adaptereinheit 6 und das zylindrische Bauteil 50 der zweiten Adaptereinheit 8 sind somit definiert aneinander befestigt/ miteinander verbunden. In diesem Zustand sind das erste Dichtelement 24 (insbesondere dessen vorstehender zweiter zylindrischer Abschnitt 30) und das zweite Dichtelement 64 (insbesondere dessen vorstehender zweiter zylindrischer Abschnitt 68) elastisch komprimiert/ gestaucht. Die beiden Dichtelemente 24 und 64 üben daher eine Kraft aufeinander/ gegeneinander auf, welche die erste Adaptereinheit 6 weg von der zweiten Adaptereinheit 8 drückt. In dem Übergangszustand sind die Eingriffselemente 76 in den Eingriffselementaufnahmen 78 aufgenommen und üben eine Gegenkraft auf, welche ein Trennen der beiden Adaptereinheiten 6, 8 voneinander verhindert. Die beiden Dichtelemente 24, 64 können somit ihren entspannten Ausgangszustand in dem Übergangszustand nicht mehr erreichen und üben somit eine konstante, definierte, vorbestimmte Kraft bzw. einen konstanten, definierten, vorbestimmten Druck aufeinander aus.
Für den Fachmann ist es selbstverständlich, dass er den konstanten, definierten, vorbestimmten Druck durch geeignete Dimensionierung der beiden Dichtelemente 24, 64 (Elastizität, vorstehende Abschnitte), der Eingriffselemente 76 und der Eingriffselementaufnahmen 84 geeignet einstellen kann.
Die beiden Adaptereinheiten 6, 8 erreichen den Übergangszustand bevorzugt nach einer vorbestimmten Drehung um einen ersten vorbestimmten Winkel a. Wie insbesondere aus Fig. 5 hervorgeht, steckt die Flohlnadel 48, die sich ja zusammen mit dem hohlzylindrischen Bauteil 44 und dem zweiten Anschlussteil 42 bewegt, in dem Übergangszustand immer noch in dem zweiten Dichtelement 64. Das heißt, die Flohlnadel 48 hat in dem Übergangszustand ein Interface (eine Schnittstelle) 86 zwischen dem ersten Dichtelement 24 und dem zweiten Dichtelement 64 noch nicht
durchdrungen. Gemäß der vorliegenden Offenbarung wird somit erst der vorbestimmte, konstante, definierte Druck an dem Interface 86 zwischen dem ersten Dichtelement 24 und dem zweiten Dichtelement 64 eingestellt, bevor das Interface 86 von der Hohlnadel 48 durchstochen wird.
Wird nun ausgehend von dem Übergangszustand das hohlzylindrische Bauteil 44 weiter im Uhrzeigersinn um einen zweiten vorbestimmten Winkel ß gedreht, wandert der zapfenförmige Vorsprung 52 des zylindrischen Bauteils 50 weiter entlang des ersten Abschnitts 56 der Kulisse 54. Dadurch wird das hohlzylindrische Bauteil 44 (und somit auch die Hohlnadel 48) weiter translatorisch (in distale Richtung) verschoben. Die Hohlnadel 48 (Pencil-Point-Nadel) durchdringt dabei das Interface 86 zwischen dem ersten Dichtelement 24 und dem zweiten Dichtelement 64 und auch das erste Dichtelement 24 der ersten Adaptereinheit 6 vollständig.
Wenn der Anwender bei der Drehung des hohlzylindrischen Bauteils 44 merkt, dass sich das hohlzylindrische Bauteil 44 nicht mehr weiter translatorisch (in distale Richtung) bezüglich der ersten Adaptereinheit 6 verschiebt (dies ist ausgehend von dem getrennten Zustand etwa nach einer Drehung um 180° der Fall), ist der verbundene Zustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8 erreicht. In dem verbundenen Zustand befindet sich der zapfenförmige Vorsprung 52 in dem zweiten Abschnitt 60 der Kulisse 54, welcher sich nur in Umfangsrichtung erstreckt.
In dem in Fig. 7 gezeigten verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8 ist nun eine Fluidverbindung zwischen den beiden Adaptereinheiten 6, 8 bereitgestellt. Insbesondere kann ein Fluid, beispielsweise ein CMR-Arzneimittel, über den zweiten Anschluss 40 in einen inneren Fluidkanal 88 der Hohlnadel 48 einströmen, aus dem inneren Fluidkanal 88 der Hohlnadel 48 über eine laterale Öffnung 90 der Hohlnadel 48 ausströmen, und über den inneren Fluidkanal 22 der ersten Adaptereinheit 6 und den Anschluss 16 die erste Adaptereinheit 6 und somit die gesamte Fluidtransfervorrichtung 4 wieder verlassen. Alternativ kann das Fluid auch über den Anschluss 16 der ersten Adaptereinheit 6 in den inneren Fluidkanal 22 der ersten Adaptereinheit 6 einströmen, über die laterale Öffnung 90 der Hohlnadel 48 in den inneren Fluidkanal 88 der Hohlnadel 48 gelangen, sowie die zweite Adaptereinheit 8 und somit die gesamte Fluidtransfervorrichtung 4 wieder über den zweiten Anschluss 40 verlassen.
Wenn das Fluid (CMR-Arzneimittel) vollständig von dem ersten Behälter 10 zu dem zweiten Behälter 12/ dem Patienten 14 übertragen wurde, kann die Fluidtransfervorrichtung 4 wieder von dem verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8 via den Übergangszustand zu dem nicht verbundenen/ getrennten Zustand verbracht werden. Dabei kann der Anwender ausgehend von dem verbundenen Zustand der beiden Adaptereinheiten 6, 8 eine Drehung/ Rotation sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn vornehmen. Bei einer Drehung im Gegenuhrzeigersinn wandert der zapfenförmige Vorsprung 52 von dem zweiten Abschnitt 60 der Kulisse 54 zurück in den ersten Abschnitt 56 der Kulisse 54 und somit zurück zu dem ersten distalen Anschlag 58. Bei einer Drehung um Uhrzeigersinn wandert der der zapfenförmige Vorsprung 52 von dem zweiten Abschnitt 60 der Kulisse 54 in den dritten Abschnitt 62 der Kulisse 54 und hin zu dem (nicht gezeigten) zweiten distalen Anschlag.
Wenn die beiden Adaptereinheiten 6, 8 von dem verbundenen Zustand in den Übergangszustand übergehen, bringen das erste Dichtelement 24 und das zweite Dichtelement 64 den definierten/ konstanten/ vorbestimmten Druck so lange gegeneinander auf, bis die Flohlnadel 48 wieder über das Interface 86 des ersten Dichtelements 24 und des zweiten Dichtelements 64 zurückgezogen wurde. Das mechanische Trennen der beiden Adaptereinheiten erfolgt somit erst, wenn die Flohlnadel 48 bereits wieder vollständig zurückgezogen ist. Es gilt somit, dass der fluidisch verbundene Zustand und derfluidisch nicht verbundene Zustand der Fluidtransfervorrichtung 4 nur hergestellt wird, wenn der konstante/ definierte/ vorbestimmte Druck an den beiden Dichtelementen 24, 64 anliegt.
Das erste Dichtelement 24 und das zweite Dichtelement 64 sind jeweils wiederverschließbare/ selbstdichtende Dichtelemente. Das heißt, wenn die Flohlnadel 48 wieder zurückgezogen ist, dichtet das erste Dichtelement 24 die erste Durchgangsöffnung 34 ab und das zweite Dichtelement 64 dichtet die zweite Durchgangsöffnung 74 ab. Somit wird ein Fluidtransfer aus der ersten Adaptereinheit 6 und der zweiten Adaptereinheit 8 heraus in dem nicht verbundenen Zustand/ getrennten Zustand verhindert.
In dem in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das zweite Dichtelement 64 sehr groß bzw. voluminös ausgebildet. Dies geht mit einer relativ großen Reibung zwischen dem zweiten Dichtelement 64 und der Hohlnadel 48 einher. Fig. 8 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, gemäß welchem das zweite Dichtelement 64 kleiner, insbesondere mit einer geringeren axialen Erstreckung, ausgebildet ist. In dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungsbeispiel sind ein drittes Dichtelement 92 und ein ringförmiges/ hülsenförmiges Abstandselement 94 vorgesehen. Das zweite Dichtelement 64, das Abstandselement 94 und das dritte Dichtelement 92 sind (in dieser Reihenfolge) in dem zylindrischen Bauteil 50 aufgenommen und miteinander in Anlage/ in Kontakt (das Abstandselement 94 befindet sich zwischen den beiden Dichtelementen 64, 92).
In dem in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Ausführungsbeispiel kann sich das relative Positionieren der beiden Adaptereinheiten 6, 8, wenn diese gegeneinander-/ aufeinandergedrückt werden, etwas schwierig gestalten, da sich die Eingriffselemente 76 in Umfangsrichtung an derselben Position wie die Ausnehmungen 38 des Flanschabschnitts 36 befinden müssen. Fig. 9 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, gemäß welchem das zylindrische Bauteil 50 zwei Führungselemente 96 in Form von kreisbogenförmigen Vorsprüngen aufweist und die erste Adaptereinheit 6 zwei Führungselementaufnahmen 98 in Form von Ausnehmungen in dem Flanschabschnitt 36 aufweist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist der Flanschabschnitt 36 nicht umlaufend, sondern in Umfangsrichtung für die Führungselementaufnahmen 98 unterbrochen. Die kreisbogenförmigen Vorsprünge sind in Form und Größe an die Unterbrechungen in dem Flanschabschnitt 36 angepasst. Wenn die Führungselemente 96 in den Führungselementaufnahmen 98 aufgenommen sind, kann sich die erste Adaptereinheit 6 nicht mehr bezüglich des zylindrischen Bauteils 50 der zweiten Adaptereinheit 8 verdrehen. Die Eingriffselemente 76 gelangen direkt mit dem Flanschabschnitt 36 in Eingriff (d.h. es sind keine Ausnehmungen 38 in dem Flanschabschnitt 36 erforderlich). Es gilt somit, dass der Flanschabschnitt 36 selbst die Eingriffselementaufnahme 84 bildet.
Bezugszeichenliste
geschlossenes Arzneimitteltransfersystem Fluidtransfervorrichtung erstes Adapterteil zweites Adapterteil erster Behälter zweiter Behälter Patient erster Anschluss erstes Anschlussteil hohlzylindrisches Bauteil innerer Fluidkanal erstes Dichtelement proximale Wand erster zylindrischer Abschnitt zweiter zylindrischer Abschnitt innere Mantelfläche erste Durchgangsöffnung Flanschabschnitt Ausnehmung/ Ausschnitt/ Materialausschnitt zweiter Anschluss zweites Anschlussteil hohlzylindrisches Bauteil Nadelaufnahme Flohlnadel zylindrisches Bauteil Vorsprung Kulisse/ Kulissenbahn erster Abschnitt erster distaler Anschlag zweiter Abschnitt dritter Abschnitt zweites Dichtelement erster zylindrischer Abschnitt zweiter zylindrischer Abschnitt
70 distale Wand
72 innere Mantelfläche
74 zweite Durchgangsöffnung
76 Eingriffselement
78 Arm
80 Rasthaken
82 Aufnahmeausnehmung
84 Eingriffselementaufnahme
86 Interface
88 innerer Fluidkanal
90 laterale Öffnung
92 drittes Dichtelement
94 Abstandselement
96 Führungselement
98 Führungselementaufnahme a erster vorbestimmter Winkel ß zweiter vorbestimmter Winkel