WO2021209250A1

WO2021209250A1 - Mulchgerät

Info

Publication number: WO2021209250A1
Application number: PCT/EP2021/058157
Authority: WO
Inventors: Michael Müthing; Klaus BÖGGE
Original assignee: Müthing GmbH & Co. KG
Priority date: 2020-04-17
Filing date: 2021-03-29
Publication date: 2021-10-21
Also published as: DE102020002342A1; US20230031713A1; CA3168179A1; EP4135508A1

Abstract

Zum Verbessern des Zerkleinerns des von einem Mulchgerät abgeschnittenen Pflanzenguts ist bei einem solchen Mulchgerät mit einem mittels einer Welle in einer Drehrichtung drehbaren, bewegliche Messer aufweisenden Rotor (5) und mit gerätefesten Gegenschneiden (8.2) zu den beweglichen Messern (6) vorgesehen, dass der Drehrichtung entgegengerichtete Schneidkanten der Gegenschneiden (8.2) Wellenform aufweisen, wobei insbesondere die Gegenschneiden (8.2) in ihrer Erstreckungsrichtung mindestens zwei konvexe Abschnitte mit zwischen diesen angeordnetem konkavem Abschnitt aufweisen. Die Schneideinheit (8) kann verbindungsfrei einstückig ausgebildet sein.

Description

Mulchgerät

Die Erfindung betrifft ein Mulchgerät mit einem mittels ei ner Welle in einer Drehrichtung drehbaren, bewegliche Mes ser aufweisenden Rotor und mit gerätefesten den beweglichen Messern zugewandten Gegenschneiden einer Schneideinheit.

Ein gattungsgemäßes Mulchgerät ist aus der EP 1782 680 Bl bekannt. Ein solches gattungsgemäßes Mulchgerät, wie auch das erfindungsgemäße Mulchgerät, dient zum Zerkleinern von Pflanzengut, insbesondere in Form von Grünmasse und/oder auf dem Boden liegendes Schwachholz. Das Mulchgerät ver fährt dabei im Mulchbetrieb, also bei und zum Mulchen über einen Boden, mit insbesondere Pflanzen und/oder Pflanzen stümpfen, sei es mit Eigenantrieb sei es durch ein Fahrzeug (Traktor) gezogen oder geschoben.

Das bekannte Mulchgerät weist - ebenso wie das erfindungs gemäße Mulchgerät - bei Platzierung auf einer horizontalen Ebene einen Rotor mit einer horizontalen Arbeitswelle auf, wobei am Außenumfang des Rotors über den Umfang verteilt nach außen erstreckende drehbare

(Arbeits-)Messer angeordnet sind. Weiterhin sind gerätefes te Gegenschneiden, insbesondere an einem den oberen Bereich des Rotors übergreifenden Gehäuse vorgesehen. Dabei liegt das radial innere Ende oder die freie Spitze der Gegen schneide außerhalb der Kontur der drehbaren Arbeitsmesser bzw. der äußeren Enden derselben. Weiterhin weisen die Ge genschneiden der Umlaufrichtung der Arbeitswelle entgegen gerichtete Schneidkanten auf, die einen endlichen Winkel zur Erstreckung des von der Arbeitswelle ausgehenden Radius in Umlaufrichtung der Arbeitswelle aufweisen. Insbesondere sind die genannten der Umlaufrichtung entgegengerichteten Schneidkanten der Gegenschneiden im Wesentlichen konkav ausgebildet. Die Gegenschneiden sind dabei auf einem Träger angeordnet. Die Gegenschneiden weisen einen rechteckigen Querschnitt auf, d.h. eine dem Rotor entgegengerichtete Schneidfläche, die im rechten Winkel zu von ihr ausgehenden parallel zueinander und senkrecht zur Welle verlaufenden Wangen ausgebildet ist, wie dies bei derartigen Gegen schneiden grundsätzlich üblich ist. Gegenschneiden sind mit dem Träger durch Schweißen verbunden - letzterer ist am Ge rät angeschraubt.

Durch ein mit derartigen Gegenschneiden ausgebildetes Mulchgerät, wie dies Gegenstand der EP 1782 680 Bl ist und wie es in anderer Hinsicht gemäß der EP 2997 802 Bl und auch der EP 3449 710 Al weitergebildet wurde, worauf zur Ausgestaltung eines gattungsgemäßen Mulchgeräts grundsätz lich verwiesen wird, werden gute Arbeitsergebnisse, d.h. nicht nur ein ausgezeichnetes Schnittbild der erweiterten Fläche, sondern auch eine sehr gute Zerkleinerung des abge schnittenen Pflanzguts erreicht, das gemäß der Charakteris tik des Mulchprozesses auf die bearbeitete Fläche zurückge bracht wird, wobei es derart zerkleinert wird, dass es zwi schen die verbleibenden Halme des Pflanzguts fällt und da mit das Flächenbild nicht beeinträchtigt.

Dennoch wird grundsätzlich eine Verbesserung jedes Arbeits geräts angestrebt und insbesondere des gattungsgemäßen Mulchgeräts dahingehend, dass auch bei ungünstigen Arbeits bedingungen und/oder Arbeitsflächen das Arbeitsergebnis verbessert wird, insbesondere dahingehend, dass das Pflanz gut gegenüber dem Stand der Technik noch weiter zerkleinert wird. Bekannte Gegenschneiden bestehen durch bekannte Ver bindungs- oder Fügeverfahren, wie insbesondere stoffschlüs sig verbundenen Einzelteilen, wenn diese auch nicht zerstö rungsfrei trennbar sind. Die Formgebung derartiger Gegen schneiden ist beschränkt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gat tungsgemäßes Mulchgerät dahingehend weiterzuentwickeln, dass ein verbessertes Arbeitsergebnis mit weiter zerklei nertem Pflanzgut erreicht wird und umfassendere Gestal tungsmöglichkeiten gegeben sind.

Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem gat tungsgemäßen Mulchgerät dadurch gelöst, wobei senkrecht zur Drehachse verlaufende, der Drehrichtung entgegengerichtete Schneidkanten der Gegenschneiden in ihrer Erstreckungsrich tung Wellenform aufweisen.

Durch die Wellenform der Schneidkanten der Gegenschneiden wird die Länge der Schneidkanten gegenüber dem Stand der Technik verlängert, wodurch damit eine größere Länge zum Zerkleinern des Pflanzguts zur Verfügung steht und daher eine weitergehende und bessere Zerkleinerung erreicht wird.

In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass die Schneidkanten der Gegenschneiden in ihrer Erstreckungsrich tung mindestens zwei konvexe Abschnitte mit zwischen diesen angeordnetem konkavem Abschnitt aufweisen. Dabei können grundsätzlich zwei konvexe Abschnitte mit zwischen diesen angeordneten konkaven Abschnitt der Schneidkanten vorgese hen sein. Die Wellenform kann aber auch weiter dahingehend ausgebildet sein, dass mehr als zwei konvexe Abschnitte, beispielsweise drei konvexe Abschnitte mit zwischen diesen insgesamt zwei konkaven Abschnitten vorgesehen sind oder aber entsprechend jeweils mehr konvexe und konkave Ab schnitte.

Das Arbeitsergebnis eines Mulchgeräts mit derart ausgebil deten Schneidkanten der Gegenschneiden kann weiterhin dadurch verbessert werden, dass im Gegensatz zum Stand der Technik, wo die Schneiden im Querschnitt rechteckig ausge bildet sind, vorgesehen ist, dass die Schneidkanten im Querschnitt dreieckförmig ausgebildet sind, wobei insbeson dere die Schneidkanten in Querrichtung zur Längserstreckung der Gegenschneiden in eine scharfe Kante zulaufen und höchst vorzugsweise die Schneidkante bildenden Wangen einen Winkel weniger als 90°, vorzugsweise weniger als 60° ein schließen. Hierdurch wird die Zerkleinerung an einer - spitzwinkligen - Schneidkante der Gegenschneiden bewirkt, wodurch das Zerkleinerungsergebnis weiterhin verbessert wird.

In weiterer Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Gegenschneiden an ihrem freien Ende eine Verdi ckung aufweisen, wobei insbesondere die Verdickung mindes tens teilkugelförmig ausgebildet ist. Hierdurch wird dem durch den Rotor und dessen beweglichen Schneidmessern gegen die Gegenschneiden geförderten Schneidgut am inneren Ende derselben ein gewisser Widerstand entgegengesetzt, wodurch die Halme des Schneidguts aufgehalten und stärker gegen die Schneidkante der Gegenschneide gedrückt werden, was eben falls zur Verbesserung der Zerkleinerung beiträgt. Vorste hende erfindungsgemäße Ausgestaltungen der Gegenschneiden können in optimaler Weise durch einstückige Ausbildungen erreicht werden, insbesondere dadurch, dass die Gegen schneide und Verdickung einstückig ausgebildet sind. Ein Mulchgerät mit einem mit Messern oder Schlegeln verse henem Rohr zugewandten Gegenschneiden ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinheit verbindungsfrei einstückig ausgebildet ist.

Damit sind die Gegenschneiden einstückig aus einem einzigen Material und bestehen nicht durch eine Verbindung, wie eine stoff-, kraft- oder formschlüssige Verbindung nicht zerstö rungsfrei trennbar verbundene Einzelteile. Die Schneidein heit ist daher vorzugsweise ein einstückiges Gussteil oder aber ein ebenfalls einstückiges generativ bzw. additiv ge fertigtes Teil. Das Material ist vorzugsweise Stahl, wie ein hochwertiger Stahl, insbesondere Edelstahl.

Dann ist auch die Einheit aus Gegenschneiden nach Verdi ckung verbindungsfrei einstückig ausgebildet, vorzugsweise als Schmiedeteil oder ein generativ bzw. additiv gefertig tes Teil.

Entsprechendes gilt, wenn die Gegenschneiden mit dem Quer träger einstückig ausgebildet sind und soweit mehrere Ge genschneiden an einem Querträger ausgebildet sind und mit diesem eine Schneideinheit bilden. Dabei ist äußert bevor zugt vorgesehen, dass die gesamte Schneideinheit ein ver bindungsfrei einstückiges Teil vorzugsweise ein Schmiede teil oder ein generativ bzw. additiv gefertigtes Teil ist. Weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen der Erfindung se hen in an sich bekannter Weise vor, dass das radial innere Ende der Gegenschneiden radial außerhalb des äußeren Endes der Messer des Rotors angeordnet ist und/oder dass die Schneidkanten der Gegenschneiden einen endlichen Winkel zur Erstreckung des von der Arbeitswelle ausgehenden Radius in Umlaufrichtung der Arbeitswelle aufweisen.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Mulchgeräts ist vorgesehen, dass Zusatzschneiden unterschiedliche Längen, Höhen und/oder Stärken aufweisen, wobei insbesondere zwi schen Grundschneiden mindestens eine, vorzugsweise zwei Zu- satzschneiden mit gegenüber den Grundschneiden reduzierter Länge und/oder Höhe angeordnet sind. Dabei werden die Schneiden mit größten Erstreckungsrichtungen als Grund schneiden bezeichnet, zwischen denen zusätzliche Zusatz schneiden mit geringeren Abmessungen angeordnet sind. Hier durch wird eine bessere Verteilung und auch Erfassung al ler, auch kleiner Bestandteile der zu zerkleinernden Bio masse erreicht.

In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen ist vorgesehen, dass die Schneiden rechtwinklig oder unter einem endlichen Winkel ungleich 90° zu einer Kante des Trägers ausgerichtet sind und/oder dass die Schneiden sich senkrecht vom Träger oder aber sich von diesem unter einem endlichen Winkel un gleich 90° förterstrecken, wobei insbesondere die Ausrich tung der Scheiben zweier aufeinanderfolgenden Schneidein heiten unter unterschiedlichen, insbesondere entgegenge setzten Winkeln g und/oder d erfolgt. Hierdurch wird eine dichtere Abdeckung im Raum erreicht, auch durch unter schiedliche Ausrichtung der Erstreckung der Winkel der Schneiden nach rechts und/oder links - relativ zur Längser streckung der Träger und/oder von diesem fort - ohne eine höhere Anzahl an Schneiden zu verwenden. Gleichzeitig er höht sich der Querverteilungseffekt am Ende der Schneiden im Umlaufrichtung des Rotors, insbesondere wenn die oben genannten Verdickungen an den freien Enden der Schneiden in Umlaufrichtung nicht unmittelbar hintereinander angeordnet sind, also sich nicht überlappen, sondern versetzt im Raum angeordnet stehen. Insbesondere durch die Neigung der Schneiden relativ zum Träger, vor allem wenn hintereinander folgende Schneideinheiten unterschiedliche Ausrichtung der Schneiden haben, wird eine noch bessere Abdeckung des ge samten Raumes in der horizontalen Erstreckung der Schneide inheiten zur Erfassung und Bearbeitung sowie Zerkleinerung eines noch größeren Teils der Biomasse bewirkt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist vorgese hen, dass der Träger im Bereich mindestens einer seiner Längskanten mit reduzierter Stärke gegenüber seinem mittle ren Hauptbereich ausgebildet ist. Der Träger ist damit zu mindest in einem Bereich einer Längskante oder im Bereich beider Längskanten geneigt oder - konkav - gewölbt, so dass das Mulchgut bzw. die Biomasse beim Auftreffen auf die ge neigte Gegenschneide keine Kanten als Hindernisse vorfindet und so sofort leicht nach oben in den Bereich der Schneiden geführt wird, um derart gut abzufließen, wodurch ansonsten mögliche Staueffekte vermieden werden.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezug nahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:

Fig. 1 Einen vertikalen Querschnitt durch ein er findungsgemäßes Mulchgerät;

Fig. 2 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung des Mulchgeräts der Fig. 1; Fig. 3 eine Schneideinheit des erfindungsgemäßen Mulchgeräts;

Fig. 3 .1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schneide;

Fig. 3 .2 eine Ausschnittsdarstellung einer

Schneideinheit zur Verdeutlichung des ein stückigen Übergangs von Querträger zu einer Schneide;

Fig. 3 .3 einen Querschnitt durch eine Schneide der Fig. 3.1.

Fig. 4 die Ausgestaltung einer Schneideinheit mit zwischen - sich weiter erstreckenden - Grundschneiden angeordneten Zusatzschneiden;

Fig. 4 .1 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung der Fig. 4;

Fig. 4 .2 einen Schnitt durch sowohl Grund- als auch Zusatzschneiden einer Schneideinheit der Fig. 4 parallel zum Träger;

Fig. 5 die perspektivische Darstellung einer Ausge staltung ähnlich der Fig. 4 mit zwei zwi schen zwei Grundschneiden angeordneten Zu satzschneiden;

Fig. 6 die perspektivische Darstellung einer Schneideinheit ähnlich der der Fig. 4, wobei allerdings die Schneiden, insbesondere die Grundschneiden in Erstreckungsrichtung von der vom Träger fort relativ zu dessen Ober fläche einen endlichen Winkel g ungleich 90° aufweisen;

Fig. 6 .1 eine Draufsicht auf eine Schneideinheit der Fig. 6 mit in der Darstellung nach rechts geneigten Schneiden;

Fig. 6 .2 eine Schneideinheit ähnlich der der Fig. 6 mit allerdings gegenüber der Fig. 6.1 nach links geneigten Schneiden;

Fig. 6 .3 eine Sicht auf zwei hintereinander angeord nete Schneideinheiten der Fig. 6.1 und 6.2 mit zur Neigung der Schneiden der vorderen Schneideinheit entgegengesetzt ausgerichte ter Neigung der dahinter befindlichen Schneideinheit;

Fig. 7 eine perspektivische Darstellung einer Schneideinheit mit unter einem endlichen Winkel d ungleich 90° relativ zur Erstre ckungsrichtung des Trägers ausgerichteten Schneiden;

Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer Schneideinheit, die die Merkmale der Ausge staltung der Fig. 6 und 7 kombiniert, bei denen die Schneiden also sowohl unter einem endlichen Winkel d ungleich 90° zur Erstre ckungsrichtung des Trägers ausgerichtet sind, als auch sich von diesem fort unter einem endlichen Winkel g ungleich 90° er strecken;

Fig. 8.1 eine Draufsicht auf eine Schneideinheit ge mäß der Fig. 8 mit nach links gerichteten und nach links geneigten Schneiden;

Fig. 8.2 eine Draufsicht auf eine Schneideinheit ähn lich der der Fig. 8, 8.1 mit allerdings ent gegengesetzt nach rechts geneigten Schnei den;

Fig. 8.3 eine Sicht in Umlaufrichtung des Rotors auf miteinander angeordnete Schneideinheiten ge mäß der Fig. 8.1 und 8.2 zur Darstellung der unterschiedlichen räumlichen Ausrichtung der Schneiden der beiden Schneideinheiten;

Fig. 9 eine Draufsicht auf eine Schneideinheit mit an beiden Längskanten gegenüber dem mittle ren Hauptbereich des Trägers reduzierter Stärke des Trägers; und

Fig. 9.1 einen Schnitt durch den Träger einer Schnei deinheit mit Sicht auf eine Schneide, wobei der Träger an seinen beiden Längskanten ge genüber dem mittleren Hauptbereich reduzier te Stärke zeigt.

Das erfindungsgemäße Mulchgerät 1 weist ein nach oben hin geschlossenes und nach unten hin offenes Gehäuse 2 auf, welches über Träger 3 in hier nicht dargestellter Weise mit einem das Gerät 1 bewegenden Fahrzeug verbindbar ist, bei spielsweise mittels Dreipunktgestänge oder -hydraulik, wie dies üblich und bekannt ist.

Das Gerät wird dabei in der Fahrtrichtung F vom Fahrzeug gezogen. Das Mulchgerät 1 ist an seinem dem Träger 3 entge gengesetzten Ende mit einer Stützwalze 4 versehen. Das Mulchgerät 1 weist einen Rotor 5 mit einer um eine horizon tale Drehachse A drehbaren Welle 1.1 auf. Der Rotor 5 wird von einem Fahrzeug aus (nicht dargestellt) über eine An triebswelle 1.2 angetrieben und läuft in der Drehrichtung D um.

Der Rotor 5 weist in seinem Außenumfang bewegliche Schneid messer 6 in Form von abgewinkelten Schlegeln auf.

In Fahrtrichtung F vor dem Rotor 5 ist ein verschiebbares Schneidmesser 7 vorgesehen, das bei Anordnung des Mulchge räts 1 auf ebenem Boden horizontal gerichtet ist und sich über die gesamte Breite des Rotors 5 erstreckt. Zur genaue ren Ausgestaltung des verschiebbaren Schneidmessers 7 wird auf die EP 2997 802 Bl und die EP 3449 710 Al verwiesen.

Am Gehäuse 2 sind über den oberen Umfang des Rotors mit ra dialem Abstand zu diesem gehäusefeste Schneideinheiten 8 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist jede Schneideinheit einen sich parallel zur Achse A des Rotors 5 erstreckenden Träger 8.1 auf (Fig. 3), an dem Schneiden 8.2 ausgebildet oder angeordnet sind. Die Schneiden 8.2 sind - auch mit ihrem inneren Ende 8.3 - radial außerhalb der Um fangskontur des Rotors 5 und seiner Messer 6 angeordnet.

Die Schneiden 8.2 weisen in Seitenansicht grundsätzlich Haifischflossenkontur auf. Zumindest die der Umlaufrichtung D des Rotors 5 entgegengerichteten Schneidkanten 8.4 der Schneiden 8.2 weisen einen endlichen Winkel zur Erstre ckung des von der Achse A des Rotors ausgehenden Radius ausgehend von der Schneideinheit 8 in Umlaufrichtung D der Achse A auf, der demgemäß < 90° ist und vorzugsweise unter 60° liegt.

Die genannte Kante 8.4 weist Wellenform auf. Im dargestell ten Ausführungsbeispiel besteht die Welle aus zwei in Er streckungsrichtung der Schneidkante 8.4 äußeren konvexen Abschnitten und einem zwischen diesen angeordneten konkaven Abschnitt.

Während übliche Schneiden und Schneidkanten einen recht eckigen Querschnitt aufweisen, d.h. eine senkrecht zu den Seitenwangen verlaufende den drehbaren Messern 6 zugewandte Schmalseite ist die Schneidkante 8.4 dachförmig ausgebildet mit einem dreieckförmigen Querschnitt, bei der der Winkel ß der die Schneidkante begrenzenden Wangen 8.4.1 weniger als 90°, vorzugsweise weniger als 60° beträgt.

Die Schneiden 8.2 weisen an ihrer äußeren freien Spitze 8.3 eine Verdickung 8.5 auf, die insbesondere teilkugelförmig ausgebildet ist.

Insbesondere die Schneiden 8.2 selbst sind zusammen mit der Verdickung 8.5 als Schmiedeteil ausgebildet. Dies gilt vor zugsweise aber auch für die gesamte Schneideinheit 8 bzw. eine derart ausgebildete generativ oder additiv gefertigte Einheit.

Durch die Ausgestaltung der Schneiden 8.2 wird eine verbes serte Zerkleinerung des Schneidguts erreicht und zwar zu- nächst dadurch, dass durch die wellen- oder S-förmige Aus bildung der Schneidkante 8.4 diese gegenüber einer ledig lich geraden oder gestreckten oder auch nur einsinnig (kon vex) gebogenen Schneide eine größere Länge bei gleichem Ge samtabstand der Spitze 8.3 von der Wandung des Gehäuses 2 erhält und damit eine größere Länge zum Schneiden zur Ver fügung steht. Dies wird weiterhin dadurch unterstützt, dass die Schneide im Querschnitt nicht als Rechteck ausgebildet ist, sondern die Schneidkante, wie dargestellt, dachförmig ausgebildet ist. Weiterhin trägt zur Unterstützung die Ver dickung 8.5 an der freien Spitze 8.3 der Schneide 8.2 bei, wodurch eine gewisse Hemmung auf das Schneidgut ausgeübt wird, dieses durch den sich drehenden Rotor 5 und die Mes ser 6 nach außen gegen die Schneidkante 8.4 gedrückt und dadurch das Schneiden bzw. die Zerkleinerung des Guts wei ter unterstützt wird.

Die Fig. 4 bis 4.2 zeigen eine Ausgestaltung einer Schnei deinheit 8 mit zwischen den eigentlichen Schneiden oder Grundschneiden 8.2 sowohl in ihrer Längsrichtung als auch in ihrer Höhe reduzierten zusätzlichen Zusatzschneiden 8.2.1. Hierdurch wird eine bessere Verteilung und auch Er fassung aller, auch kleiner Biobestandteile der zu zerklei nernden Biomasse erreicht.

Die Fig. 5 zeigt eine Ausgestaltung einer Schneideinheit 8 entsprechend der der Fig. 4, wobei zwischen zwei Grund schneiden 8.2 statt einer zwei Zusatzschneiden 8.2.1 ange ordnet sind.

Die vorstehend beschriebene Wirkung wird hierdurch weiter verbessert. Fig. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Schneideinheit 8, bei der die Schneiden, insbesondere die Grundscheiden 8.2 sich von dem Träger 8.1 bzw. dessen Ober fläche fort unter einem endlichen Winkel g ungleich 90° er strecken. Hierdurch kann, insbesondere wenn bei zwei aufei nanderfolgenden Schneideinheiten entsprechend der Darstel lung der Fig. 6.1 bis 6.3 die Ausrichtungen des Winkels g entgegengesetzt sind, eine dichtere Abdeckung der beiden aufeinanderfolgenden Schneiden mit Überlappungen im Mulch körper erreicht werden, ohne dass eine höhere Anzahl an Schneiden 8.2, 8.2.1 notwendig ist. Gleichzeitig erhöht sich der Querverteilungseffekt am Ende der Schneiden, da deren Abrundungen an den freien Enden sich nicht mehr über lappen, sondern verteilt im Raum stehen.

Bei der Ausgestaltung der Fig. 7 erstrecken sich die Schneiden 8.2 und auch 8.2.1 senkrecht vom Träger 8.1 bzw. dessen Oberfläche; sie stehen aber auf dem Träger 8.1 unter einem endlichen Winkel d ungleich 90° relativ zur Erstre ckungsrichtung oder zur Kante des Trägers 8.1. Auch hier durch wird eine bessere Zerkleinerung der durch das Mulch gerät zu zerkleinernden Biomasse erreicht. Dabei können insbesondere zwei Schneideinheiten entsprechend der Fig. 7 mit entgegengesetzter Ausrichtung des Winkels d unmittelbar hintereinander angeordnet werden, ähnlich wie dies für die Ausgestaltung der Fig. 6 bei der Fig. 6.3 dargestellt ist, um so ebenfalls eine bessere Abdeckung des gesamten Raumes in der horizontalen Erstreckung der schräg angeordneten Schneiden zur Erfassung und Bearbeitung sowie Zerkleinerung eines noch größeren Teils der Biomasse zu erreichen.

Weiterhin zeigt die Fig. 8 eine Kombination der Merkmale der Fig. 6 bis 6.3 und 7, in dem die Schneiden 8.2, 8.2.1 sowohl zur Längserstreckung des Trägers 8.1 bzw. dessen Kante unter einem endlichen Winkel d ungleich 90° angeord net sind als auch sich von der Oberfläche des Trägers 8.1 fort ebenfalls unter einem endlichen Winkel g ungleich 90° erstrecken. Auch hier erfolgt eine Verbesserung des be schriebenen Effektes durch hintereinander Anordnung zweier Schneideinheiten mit unterschiedlicher Ausrichtung sowohl der Schrägstellung zur Erstreckungsrichtung des Trägers 8.1 als auch der Neigung zu dessen Oberfläche, wie dies in den Fig. 8.1 und 8.2 sowie in Umlaufrichtung mit hintereinander Anordnung derartiger Schneideinheiten in der Fig. 8.3 dar gestellt ist. Hierdurch werden die beiden vorteilhaften Ef fekte der Ausgestaltung der Fig. 6 bis 6.3 und 7 miteinan der kombiniert.

Schließlich zeigen die Fig. 9 und 9.1 einen Träger 8.1 ei ner Schneideinheit 1 mit Randbereichen 8.1.1 des Längsran des des Trägers 8.1 reduzierter Stärke gegenüber einem mittleren Hauptbereich 8.1.2 des Trägers 8.1.

Hierdurch wird erreicht, dass das Mulchgut bzw. die Biomas se beim Auftreffen auf die Schneideinheit im Bereich des Trägers keine Kanten als Hindernisse vorfindet und daher sofort leicht nach oben geführt wird, um gut abzufließen, so dass mögliche Staueffekte vermieden werden.

Alle diese Ausgestaltungen sind nicht oder nur schwer durch herkömmliche Verbindungen, wie _Stoffschlüssige Verbindungen erreichbar, aber durchaus durch verbindungsfreie einstücki ge Ausgestaltung wie als Schmiedeteil oder auch als genera tiv oder additiv gefertigtes Teil der gesamten Schneidein heit 8.

Claims

Patentansprüche

1. Mulchgerät mit einem um eine Drehachse (A) in einer Drehrichtung (D) drehbaren, bewegliche Messer (6) auf weisenden Rotor (5) und mit gerätefesten sich senkrecht zur Drehachse (A) erstreckenden den beweglichen Messern (6) zugewandten Gegenschneiden (8.2) einer Schneidein heit (8) wobei senkrecht zur Drehachse (A) verlaufende, der Drehrichtung (D) entgegengerichtete Schneidkanten (8.4) der Gegenschneiden (8.2) in ihrer Erstreckungs richtung Wellenform aufweisen.

2. Mulchgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, insbe sondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinheit verbindungsfrei einstückig ausgebil det ist.

3. Mulchgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, dass die Schneidkanten (8.4) der Gegenschneiden (8.2) in ihrer Erstreckungsrichtung mindestens einen konvexen und einen konkaven Abschnitt, vorzugsweise mindestens zwei konvexe Abschnitte mit zwischen diesen angeordnetem konkavem Abschnitt aufweisen.

4. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkanten (8.4) im Querschnitt dreieckförmig ausgebildet sind.

5. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkanten (8.4) in Querrichtung zur Längserstreckung der Gegenschneiden (8.2) in eine scharfe Kante zulaufen.

6. Mulchgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich net, dass die Schneidkante bildenden Wangen einen Win kel (ß) weniger als 90°, vorzugsweise weniger als 60° einschließen.

7. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenschneiden an ih rem freien Ende (8.3) eine Verdickung (8.5) aufweisen.

8. Mulchgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdickung (8.5) mindestens teilkugelförmig ausgebildet ist.

9. Mulchgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich net, dass Gegenschneide (8.2) und Verdickung (8.5) ein stückig, vorzugsweise als ein Schmiedeteil ausgebildet sind.

10. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Gegenschneiden (8.2) an einem Querträger (8.1) ausgebildet sind und mit diesem eine Schneideinheit (8) bilden.

11. Mulchgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenschneiden (8.2) mit dem Querträger (8.1) einstückig ausgebildet sind.

12. Mulchgerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn zeichnet, dass die gesamte Schneideinheit (8) ein Schmiedeteil oder aber ein generativ oder additiv ge- fertigtes Teil ist.

13. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das radial innere Ende (8.3) der Gegenschneiden (8.2) radial außerhalb des äu ßeren Endes der Messer (6) des Rotors (5) angeordnet ist.

14. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkanten (8.4) der Gegenschneiden (8.2) einen endlichen Winkel (a) zur Erstreckung des von der Arbeitswelle (1.1) ausgehenden Radius (R) in Umlaufrichtung (D) der Arbeitswelle (1.1) aufweisen.

15. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Zusatzschneiden (8.2, 8.2.1) unterschiedliche Längen, Höhen und/oder Stärken aufweisen.

16. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Grundschneiden als Gegenschneiden (8.2) mindestens eine, vorzugsweise zwei Zusatzschneiden (8.2.1) mit gegenüber den Grund schneiden (8.2) reduzierter Länge und/oder Höhe ange ordnet sind.

17. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenschneiden (8.2, 8.2.1) rechtwinklig oder unter einem endlichen Winkel (g) ungleich 90° zu einer Kante (8.1.1) des Trägers (8.1) ausgerichtet sind.

18. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenschneiden (8.2) sich senkrecht vom Träger (8.1) oder aber sich vom Trä ger unter einem endlichen Winkel (g) ungleich 90° fort- erstrecken.

19. Mulchgerät nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn zeichnet, dass die Ausrichtung der Gegenschneiden (8.2, 8.2.1) zweier aufeinanderfolgenden Schneideinheiten (8) unter unterschiedlichen, insbesondere entgegengesetzten

Winkeln (g) und/oder (d) erfolgt.

20. Mulchgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (8.1) im Be reich mindestens einer seiner Längskanten (8.1.1) mit reduzierter Stärke gegenüber seinem mittleren Hauptbe reich (8.1.2) ausgebildet ist.