PROJEKTIONSEINRICHTUNG, LICHTMODUL UND KRAFTFAHRZEUGSCHEINWERFER AUS
MIKROOPTIKEN
Die Erfindung betrifft eine Projektionseinrichtung für ein Lichtmodul eines
Kraftfahrzeugscheinwerfers, die aus einer Vielzahl matrixartig angeordneter Mikro- Optiksysteme gebildet ist, wobei jedes Mikro-Optiksystem eine Mikro-Eintrittsoptik, eine der Mikro-Eintrittsoptik zugeordnete Mikro- Austrittsoptik und eine zwischen der Mikro- Eintrittsoptik und der Mikro-Austrittsoptik angeordnete Mikro-Blende aufweist
vorzugsweise aus diesen Elementen besteht, wobei alle Mikro-Eintrittsoptiken eine
Eintrittsoptik, alle Mikro- Austrittsoptiken eine Austrittsoptik und alle Mikro-Blenden eine Blendenvorrichtung bilden, wobei die Blendenvorrichtung in einer (genau einer) im
Wesentlichen zur Hauptabstrahlrichtung der Projektionseinrichtung orthogonal stehenden Ebene - in einer Zwischenbildebene - angeordnet ist (d.h. alle Mikro-Blenden liegen in derselben Zwischenbildebene) und die Eintrittsoptik, die Austrittsoptik und die
Blendenvorrichtung in im Wesentlichen zueinander parallelen Ebenen angeordnet sind.
Weiters betrifft die Erfindung ein Lichtmodul mit zumindest einer oben genannten
Projektionseinrichtung und ein Kraftfahrzeugscheinwerfer mit mindestens einem solchen Lichtmodul.
Projektionseinrichtungen der oben genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt (siehe WO 2015/058227 Al, WO 2017/066817 Al, WO 2017/066818 Al). Solche
Projektionseinrichtungen werden oft in so genannten Mikroprojektions-Lichtmodulen für Kraftfahrzeugscheinwerfer eingesetzt. Der Name„Mikroprojektions-Lichtmodul" ist der charakteristischen Größe der einzelnen Optiken - Mikro-Optiken oder der Mikro-Linsen - zu verdanken. Diese Größe, beispielsweise der Durchmesser der Lichteintrittsfläche oder der Lichtaustrittsfläche dieser Optiken, liegt vorzugsweise im Mikrometer-, insbesondere im Submillimeterbereich. Die oben genannten Mikro-Eintrittsoptiken und Mikro- Austrittsoptiken können ebenfalls eine charakteristische Größe, beispielsweise Durchmesser ihrer Lichteintrittsflächen im Mikrometer- vorzugsweise im Submillimeterbereich aufweisen. Die Mikro-Blenden weisen in diesem Fall eine entsprechende Größe auf. Dabei sei angemerkt, dass die Mikrooptiken - Mikro-Eintrittsoptik und / oder Mikro- Austrittsoptiken - unterschiedlich ausgebildet sein können.
Die internationale Anmeldung der Anmelderin WO 2015/058227 Al zeigt ein Mikroprojektions-Lichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, umfassend zumindest eine Lichtquelle sowie zumindest eine Projektionseinrichtung, welche das von der zumindest einen Lichtquelle austretende Licht in einen Bereich vor dem Kraftfahrzeug in Form von zumindest einer Lichtverteilung abbildet, wobei die Projektionseinrichtung umfasst: eine Eintrittsoptik, welche aus einem Array an Mikro-Eintrittsoptiken besteht; eine Austrittsoptik, welche aus einem Array an Mikro-Austrittsoptiken besteht, wobei jeder Mikro-Eintrittsoptik genau eine Mikro- Austrittsoptik zugeordnet ist, wobei die Mikro- Eintrittsoptiken derart ausgebildet und / oder die Mikro-Eintrittsoptiken und die Mikro- Austrittsoptiken derart zueinander angeordnet sind, dass das aus einer Mikro-Eintrittsoptik austretende Licht genau nur in die zugeordnete Mikro- Austrittsoptik eintritt, und wobei das von den Mikro-Eintrittsoptiken vorgeformte Licht von den Mikro- Austrittsoptiken in einen Bereich vor dem Kraftfahrzeug als zumindest eine Lichtverteilung abgebildet wird.
In der internationalen Anmeldung WO 2017/066817 Al der Anmelderin wird ein
Mikroprojektions-Lichtmodul für einen Fahrzeugscheinwerfer thematisiert, welches zumindest eine Lichtquelle sowie zumindest eine Projektionseinrichtung umfasst, welche das von der zumindest einen Lichtquelle austretende Licht in einen Bereich vor dem
Kraftfahrzeug in Form von zumindest einer Lichtverteilung abbildet, wobei die
Projektionseinrichtung eine Eintrittsoptik, welche eine, zwei oder mehr Mikro- Eintrittsoptiken aufweist, welche vorzugsweise in einem Array angeordnet sind, und eine Austrittsoptik, welche eine, zwei oder mehr Mikro-Austrittsoptiken aufweist, welche vorzugsweise in einem Array angeordnet sind, wobei jeder Mikro-Eintrittsoptik genau eine Mikro-Austrittsoptik zugeordnet ist, wobei die Mikro-Eintrittsoptiken derart ausgebildet und / oder die Mikro-Eintrittsoptiken und die Mikro- Austrittsoptiken derart zueinander angeordnet sind, dass im Wesentlichen das gesamte aus einer Mikro-Eintrittsoptik austretende Licht genau nur in die zugeordnete Mikro- Austrittsoptik eintritt, und wobei das von den Mikro-Eintrittsoptiken vorgeformte Licht von den Mikro-Austrittsoptiken in einen Bereich vor dem Kraftfahrzeug als zumindest eine Lichtverteilung abgebildet wird.
Weiters zeigt die internationale Anmeldung WO 2017/066818 Al der Anmelderin ein Mikroprojektions-Lichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, umfassend zumindest eine Lichtquelle sowie zumindest eine Projektionseinrichtung, welche das von der zumindest einen Lichtquelle austretende Licht in einen Bereich vor dem Kraftfahrzeug in
Form von zumindest einer Lichtverteilung abbildet, wobei die Projektionseinrichtung umfasst eine Eintrittsoptik, welche eine, zwei oder mehr Mikro-Eintrittsoptiken aufweist, welche vorzugsweise in einem Array angeordnet sind, eine Austrittsoptik, welche eine, zwei oder mehr Mikro- Austrittsoptiken aufweist, welche vorzugsweise in einem Array angeordnet sind, wobei jeder Mikro-Eintrittsoptik genau eine Mikro-Austrittsoptik zu geordnet ist, wobei die Mikro-Eintrittsoptiken derart ausgebildet und / oder die Mikro- Eintrittsoptiken und die Mikro-Austrittsoptiken derart zueinander angeordnet sind, dass im Wesentlichen das gesamte aus einer Mikro-Eintrittsoptik austretende Licht genau nur in die zugeordnete Mikro- Austrittsoptik eintritt, und wobei das von den Mikro-Eintrittsoptiken vorgeformte Licht von den Mikro-Austrittsoptiken in einen Bereich vor dem Kraftfahrzeug als zumindest eine Lichtverteilung abgebildet wird, wobei zwischen der Eintrittsoptik und der Austrittsoptik eine erste Blendenvorrichtung angeordnet ist.
Die Eintrittsoptik, Austrittsoptik und Blendenvorrichtung einer Projektionseinrichtung der oben genannten Art können auf ein gemeinsames Substrat aus Glas oder Kunststoff aufgebracht, beispielsweise gepresst oder geklebt, werden. Für weitere Details betreffend Mikro-Optiksysteme sei an dieser Stelle an WO 2015/058227 Al, WO 2017/066817 Al, WO 2017/066818 Al und weitere Mikroprojektions-Lichtmodule und -Systeme betreffende Anmeldungen der Anmelderin verwiesen. Die Eintrittsoptik, die Austrittsoptik und die Blendenvorrichtung bei den vorgenannten Mikroprojektions-Lichtmodulen können also jeweils eine monolithische Struktur bilden, wobei diese Strukturen aufeinander ausgerichtet sind, um eine vorgegebene Lichtverteilung projizieren zu können. Vorzugsweise sind die Strukturen (Eintrittsoptik, Austrittsoptik, Blendenvorrichtung) in dem aufeinander ausgerichteten Zustand miteinander unbewegbar verbunden, beispielsweise verklebt, um Verstimmungen während der Fahrt und anschließende Nachjustage zu vermeiden.
Die mit Mikroprojektions-Lichtmodulen erzeugten Lichtverteilungen werden als eine Überlagerung einer Vielzahl von Mikro-Lichtverteilungen - Lichtverteilungen, die durch einzelne Mikro-Optiksysteme geformt werden - gebildet. Wenn Mikro-Optiksysteme zu bestimmten Mikro-Optiksystem-Gruppen zusammengefasst werden, so ist jede Mikro- Optiksystem-Gruppe zum Formen einer Teil-Lichtverteilung eingerichtet. Die Teil- Lichtverteilungen sind ebenfalls Überlagerungen von mehreren Mikro-Lichtverteilungen. Die Lichtverteilung beziehungsweise die Gesamtlichtverteilung ist eine Überlagerung von T eil-Lichtverteilungen.
Ein Nachteil der oben genannten Projektionseinrichtungen beziehungsweise der Lichtmodule liegt beispielsweise darin, dass Einstellen einer Schärfe eines Hell-Dunkel- Übergangs, beispielsweise des Schärfefaktors der Hell-Dunkel-Grenze der
Abblendlichtverteilung, sehr schwierig ist und sich auch dynamisch nicht ändern lässt. Beispielsweise kann die in WO 2015031924 Al geoffenbarte optische Struktur zum
Aufweichen des Gradienten mittels Fräsens auf eine Oberfläche einer Linse aufgebracht werden. Das Fräsen kann für eine Linse bis zu einem Tag Zeit in Anspruch nehmen.
Die Schärfe eines Hell-Dunkel-Übergangs beziehungsweise der Schärfefaktor einer Hell- Dunkel-Grenze wird oft auch als Gradient des Hell-Dunkel-Übergangs beziehungsweise der Hell-Dunkel-Grenze bezeichnet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, die Nachteile der herkömmlichen Projektionseinrichtungen aus Mikro-Optiksystemen zu beseitigen.
Die oben genannte Aufgabe wird mit einer Projektionseinrichtung der oben genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Mikro-Blende eines jeden Mikro-Optiksystems eine optisch wirksame, vorzugsweise ebenfalls in der Zwischenbildebene liegende Kante, die vorzugsweise dazu eingerichtet ist, Hell-Dunkel-Grenze einer Mikro-Lichtverteilung zu bilden/zu formen, aufweist, wobei die Gesamtheit der Mikro-Optiksysteme in zumindest zwei Mikro-Optiksystem-Gruppen unterteilt ist, wobei bei den Mikro-Optiksystemen aus unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen die optisch wirksamen Kanten relativ zu der jeweiligen Mikro-Austrittsoptiken innerhalb der Zwischenbildebene unterschiedlich positioniert sind.
Unter einer optisch wirksamen Kante einer Blende (einer Mikro-Blende) wird, wie gewohnt, eine Kante verstanden, die im Lichtbild als ein sichtbarer für lichttechnisch relevanter Hell- Dunkel-Übergang beispielsweise eine sichtbare Hell-Dunkel-Grenze abgebildet wird. Unter lichttechnisch relevanten Hell-Dunkel-Übergangen beispielsweise Hell-Dunkel-Grenzen werden für gewöhnlich jene Hell-Dunkel-Übergänge verstanden, die gezielt erzeugt werden, wie Grenzen eines Lichtsegments oder Hell-Dunkel-Grenze einer Abblendlichtverteilung oder Ähnliches. Ein Beispiel eines lichttechnisch weniger relevanten Hell-Dunkel-Übergangs ist ein weicher seitlicher Auslauf einer Fernlichtverteilung.
Mikro-Blenden, die beispielsweise mittels eines Lithographieverfahrens erzeugt werden, werden schneller hergestellt und können genauer positioniert werden als es beim oben genannten Fräsen einer optischen Struktur auf eine Linsenoberfläche der Fall ist.
Es kann mit Vorteil vorgesehen sein, dass für jedes Mikro-Optiksystem innerhalb derselben Mikro-Optiksystem-Gruppe gilt, dass die optisch wirksame Kante der Mikro-Blende relativ zu der Mikro-Austrittsoptik um einen Abstand vertikal und / oder horizontal verschoben ist und dieser Abstand für alle Mikro-Optiksysteme innerhalb derselben Mikro-Optiksystem- Gruppe gleich ist, wobei der Abstand vorzugsweise etwa 0 mm bis etwa 0,1 mm,
beispielsweise etwa 0,01 mm bis etwa 0,1 mm vorzugsweise etwa 0,03 mm bis etwa 0,06 mm beträgt. D.h. innerhalb der gleichen Mikro-Optiksystem-Gruppe sind alle optisch wirksamen Kanten relativ zu den jeweiligen Mikro-Austrittsoptiken gleich hoch positioniert.
Sollte der Abstand gleich 0 mm sein, so entspricht das einer Nulllage, bei welcher eine horizontal geradlinig verlaufende optisch wirksamen Kante einer Mikro-Blende durch das entsprechende Mikro-Optiksystem als eine horizontal an der H-H-Linie verlaufende Mikro- Hell-Dunkel-Grenze abgebildet wird.
Weiters kann vorgesehen sein, dass die optisch wirksamen Kanten zumindest eines Teils der Mikro-Optiksysteme jeder Mikro-Optiksystem-Gruppe zum Erzeugen einer durchgehend horizontalen oder vertikalen Teil-Hell-Dunkel-Grenze oder einer Teil-Hell-Dunkel-Grenze mit einem Asymmetrieanstieg ausgebildet sind, wobei jede solche optisch wirksame Kante vorzugsweise zum Erzeugen einer durchgehend horizontalen oder vertikalen Mikro-Hell- Dunkel-Grenze oder einer Mikro-Hell-Dunkel-Grenze mit einem Asymmetrieanstieg ausgebildet ist.
Die vertikal verlaufende Hell-Dunkel-Grenzen beziehungsweise Hell-Dunkel-Übergänge können beispielsweise beim Erzeugen einer segmentierten Teil-Fernlichtverteilung auftreten. Es kann erwünscht sein, vertikal verlaufende Hell-Dunkel-Übergänge aufzuweichen.
Wie oben erwähnt, wird eine mithilfe der erfindungsgemäßen Projektionseinrichtung gebildete erzeugte Lichtverteilung als Überlagerung einer Vielzahl von Teil
beziehungsweise Mikro-Lichtverteilungen gebildet. Dabei gilt hier folgende Nomenklatur: mithilfe eines einzelnen Mikro-Optiksystems wird eine Mikro-Lichtverteilung gebildet;
mithilfe einer Mikro-Optiksystem-Gruppe wird eine Teil-Lichtverteilung gebildet, die als Überlagerung einzelner, mithilfe der Mikro-Optiksysteme dieser Mikro-Optiksystem- Gruppe gebildeter Mikro-Lichtverteilungen gebildet ist, und eine Lichtverteilung
beziehungsweise eine Gesamtlichtverteilung, beispielsweise einer Abblendlichtverteilung, wird mithilfe der ganzen Projektionseinrichtung gebildet und ist eine Überlagerung einzelner Teil-Lichtverteilungen. Beispielsweise können die durch Mikro-Optiksystem- Gruppen gebildete Lichtverteilungen kongruent zueinander, insbesondere gleich ausgebildet (gleiche Form aufweisen) aber zueinander verschoben sein. Analog sollen die Begriffe Mikro-Hell-Dunkel-Grenze, Teil-Hell-Dunkel-Grenze und Hell-Dunkel-Grenze ausgelegt werden. Eine Mikro-Hell-Dunkel-Grenze wird mithilfe einer einzigen Mikro-Blende erzeugt. Eine Teil-Hell-Dunkel-Grenze wird als eine Überlagerung von Mikro-Hell-Dunkel-Grenzen erzeugt, die mithilfe der Mikro-Blenden einer und derselben Mikro-Optiksystem-Gruppe erzeugt werden. Eine Hell-Dunkel-Grenze der Lichtverteilung beziehungsweise der
Gesamtlichtverteilung wird als eine Überlagerung von Teil-Hell-Dunkel-Grenzen erzeugt, die mithilfe der die Projektionseinrichtung bildenden Mikro-Optiksystem-Gruppen erzeugt wird.
Darüber hinaus kann es zweckdienlich sein, wenn die Mikro-Blenden einer jeden Mikro- Optiksystem-Gruppe zu einer Mikro-Blenden-Gruppe zusammengefasst sind und die Mikro-Blenden-Gruppen identisch ausgebildet sind, wobei vorzugsweise jede Mikro-Blende als ein Plättchen aus einem lichtundurchlässigen Material mit einem Durchbruch ausgebildet ist.
Bei einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass in unterschiedlichen Mikro- Optiksystem-Gruppen die Mikro-Eintrittsoptiken relativ zu den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken gleich hoch positioniert sind und vorzugsweise eine gemeinsame optische Achse aufweisen. Bei dieser Ausführungsform weisen die unterschiedlichen Mikro- Optiksystem-Gruppen unterschiedliche Zwischenbilder auf, die durch die Verschiebung der jeweiligen Mikroblenden entstehen. Dabei wird eine Lichtverteilung beziehungsweise eine Gesamtlichtverteilung in diesem Fall als eine Überlagerung einer Vielzahl von Mikro- Lichtverteilungen mit unterschiedlich positionierten (beispielsweise vertikal und / oder horizontal zueinander verschobenen) Mikro-Hell-Dunkel-Grenzen gebildet.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass die horizontale und vertikale Verschiebung unterschiedlich sein kann. Dabei kann erreicht werden, dass beispielsweise die Schärfe der horizontal und vertikal verlaufenden Hell-Dunkel-Übergänge unterschiedlich eingestellt, beispielsweise aufgeweicht wird. Beispielsweise kann es manchmal zweckdienlich sein, vertikale Grenzen eines Segments einer Teil-Fernlichtverteilung unterschiedlich zu den horizontalen Grenzen des Segments aufzuweichen.
Bei einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass in unterschiedlichen Mikro- Optiksystem-Gruppen die optisch wirksamen Kanten relativ zu den jeweiligen Mikro- Eintrittsoptiken gleich hoch positioniert sind wobei vorzugsweise die Mikro-Eintrittsoptiken relativ zu den jeweiligen Mikro-Austrittsoptiken unterschiedlich verlaufende (beispielsweise vertikal und / oder horizontal zueinander verschobene) optische Achsen aufweisen. Daraus folgt, dass bei dieser Ausführungsform die unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen identische Zwischenbilder aufweisen können. Weiters sind die Mikro-Austrittsoptiken der unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen bei dieser Ausführungsform unterschiedlich (beispielsweise vertikal und / oder horizontal zueinander verschoben) positioniert. Daher werden die Zwischenbilder (identische oder verschiedene) der unterschiedlichen Mikro- Optiksystem-Gruppen in unterschiedliche Winkel bezüglich der optischen Achse der Projektionseinrichtung projiziert. Somit wird eine Lichtverteilung beziehungsweise eine Gesamtlichtverteilung in diesem Fall als eine Überlagerung einer Vielzahl von Mikro- Lichtverteilungen mit gleich hoch positionierten Mikro-Hell-Dunkel-Grenzen gebildet, wobei die Mikro-Lichtverteilungen zueinander höhenverschoben (unterschiedlich, beispielsweise vertikal und/ oder horizontal zueinander verschobenen, positioniert) sind.
Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass die Mikro-Optiksysteme einen
Abbildungsmaßstab von etwa 3° pro 0,1 mm aufweisen. Andere Werte des
Abbildungsmaßstabs sind möglich.
Außerdem kann es zweckmäßig sein, wenn die unterschiedlichen Mikro-Optiksystem- Gruppen getrennt voneinander ausgebildet und vorzugsweise voneinander beabstandet sind. Dabei können sich weitere Fertigungsvorteile ergeben. Darüber hinaus kann bei einem Anpassen eines Abstands zwischen den unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen das Übersprechen reduziert werden.
Es versteht sich, dass die unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen auch einstückig sein können. Dabei können die Mikro-Eintrittsoptiken, Mikro-Austrittsoptiken und Mikro- Blenden jeder Mikro-Optiksystem-Gruppe jeweils eine monolithische Struktur bilden. Sie können beispielsweise auf einem oder mehreren Glas- oder Kunststoffsubstrat(en) aufgebracht und / oder miteinander verklebt sein.
Die oben genannte Aufgabe wird auch mit einem Lichtmodul für einen
Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einer erfindungsgemäßen Projektionseinrichtung gelöst, wobei das Lichtmodul weiters eine Lichtquelle, vorzugsweise eine halbleiterbasierte Lichtquelle, insbesondere eine LED-Lichtquelle umfasst und die Projektionseinrichtung der Lichtquelle in Lichtabstrahlrichtung nachgelagert ist und das vorzugsweise im Wesentlichen gesamte, von der Lichtquelle erzeugte Licht in einen Bereich vor dem Lichtmodul in Porm einer Lichtverteilung, beispielsweise einer Vorfeld-Lichtverteilung oder einer
Abblendlichtverteilung mit oder ohne einer Signlight-Lichtverteilung) mit einer Hell- Dunkel-Grenze projiziert, wobei die Lichtverteilung aus einer Vielzahl einander
überlappender Teil-Lichtverteilungen mit jeweils einer Teil-Hell-Dunkel-Grenze gebildet ist, wobei jede Teil-Lichtverteilung durch genau eine Mikro-Optiksystem-Gruppe gebildet ist und die Teil-Hell-Dunkel-Grenzen gemeinsam die Hell-Dunkel-Grenze bilden.
Daher sind die Teil-Hell-Dunkel-Grenzen unterschiedlicher Teil-Lichtverteilungen unterschiedlich (beispielsweise vertikal und / oder horizontal zueinander verschobenen) angeordnet.
Weiters kann es als zweckdienlich erweisen, wenn die Teil-Hell-Dunkel-Grenzen entlang einer Vertikale (hinsichtlich einer H-H-Linie) und/oder einer Horizontale (hinsichtlich einer V-V-Linie) um einen Winkel zueinander verschoben sind, wobei der Winkel einen Wert von etwa 0° bis etwa 6°, beispielsweise von etwa 1° bis etwa 3°, vorzugsweise von etwa 2°.
Der Begriff H-H-Linie soll dem Pachmann klar sein. Als H-H-Linie wird typischerweise eine horizontale Linie (eine Abszissenachse) eines Koordinatensystems auf einem Messschirm zum Vermessen der von Kraftfahrzeugscheinwerfern beziehungsweise
Kraftfahrzeugscheinwerferlichtmodulen erzeugten Lichtverteilungen in einem
Lichttechniklabor bezeichnet. H-H-Linie wird oft auch als der Horizont oder die Horizontale bezeichnet. Eine orthogonal zu der H-H-Linie stehende Ordinatenachse bezeichnet man als V-V-Linie beziehungsweise Vertikale.
Bei einer praxisbewährten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Teil-Hell- Dunkel-Grenzen (und ergo die Hell-Dunkel-Grenze) im Wesentlichen gerade verlaufen oder einen Asymmetrieanstieg aufweist.
Vorzugsweise ist die Lichtquelle eingerichtet, kollimiertes Licht zu erzeugen.
Konkret kann die Lichtquelle ein lichtkollimierendes Optikelement und ein dem
lichtkollimierenden Optikelement vorgelagertes, vorzugsweise halbleiterbasiertes
Leuchtelement, beispielsweise eine LED-Lichtquelle (aus mehreren, vorzugsweise einzeln steuerbaren LEDs), umfassen, wobei das lichtkollimierende Optikelement beispielsweise ein Kollimator oder eine lichtkollimierende Vorsatzoptik (z.B. aus Silikon) oder eine TIR-Linse ist.„TIR" steht für„totale innere Reflexion".
Bei einer besonders vorteilhafte Ausführung des Lichtmoduls kann vorgesehen sein, dass die Lichtquelle zumindest zwei lichtemittierende Bereiche aufweist, wobei jeder einzelne lichtemittierende Bereich unabhängig von den anderen lichtemittierenden Bereichen der Lichtquelle steuerbar, beispielsweise ein- und ausschaltbar ist, und jedem lichtemittierenden Bereich mindestens eine, vorzugsweise genau eine Mikro-Optiksystem-Gruppe derart zugeordnet ist, dass von dem jeweiligen lichtemittierenden Bereich erzeugtes Licht direkt (d.h. ohne an weiteren optisch aktiven Flächen, Elementen o.Ä. gebrochen, gespiegelt, umgelenkt oder auf eine andere Art und Weise seine Intensität und/ oder
Ausbreitungsrichtung zu ändern) und nur auf die diesem lichtemittierenden Bereich zugeordnete Mikro-Optiksystem-Gruppe trifft.
In den folgenden Figuren bezeichnen - sofern nicht anders angegeben - gleiche
Bezugszeichen gleiche Merkmale.
Die Erfindung samt weiteren Vorteilen ist im Folgenden an Hand beispielhafter
Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Beleuchtungsvorrichtung mit einer Projektionseinrichtung aus mehreren Mikro- Optiksystemen in perspektivischer Ansicht;
Fig. la Explosionsdarstellung eines der Mikro-Optiksysteme der Figur 1;
Fig. lb ein Schnitt A-A des Mikro-Optiksystems der Figur la;
Fig. 2a eine Beleuchtungsvorrichtung mit einer Lichtquelle mit mehreren lichtemittierenden Bereichen und mit einer Projektionseinrichtung mit nebeneinander angeordneten Mikro- Optiksystem-Gruppen in perspektivischer Ansicht;
Fig. 2b ein vergrößerter Ausschnitt einer Projektionseinrichtung mit übereinander angeordneten Mikro-Optiksystem-Gruppen;
Fig. 3 eine Beleuchtungsvorrichtung mit einer Lichtquelle mit mehreren lichtemittierenden Bereichen und mit mehreren Projektionseinrichtungen in perspektivischer Ansicht;
Fig. 4 zwei nebeneinander angeordneter Mikro-Blenden-Gruppen;
Fig. 5a eine Mikro-Blenden-Gruppe;
Fig. 5b ein Ausschnitt der Mikro-Blenden-Gruppe der Figur 5a und Mikro-Lichtverteilungen, und
Fig. 6 eine Abblendlichtverteilung mit Signlight-Lichtverteilung.
Die Figuren sind schematische Darstellungen, die lediglich jene Bestandteile zeigen, die für eine Erklärung der Erfindung hilfreich sein können. Der Fachmann erkennt sofort, dass eine Projektionseinrichtung und ein Lichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer eine Vielzahl weiterer, hier nicht gezeigter Bestandteile aufweisen kann, wie Ein- und
Verstelleinrichtungen, elektrische Versorgungsmittel und vieles mehr.
Zur Vereinfachung der Lesbarkeit und da, wo es zweckdienlich ist, sind die Figuren mit Bezugsachsen versehen. Diese Bezugsachsen beziehen sich auf eine fachgerechte Einbaulage des Erfindungsgegenstands in einem Kraftfahrzeug und stellen ein kraftfahrzeugbezogenes Koordinatensystem dar.
Darüber hinaus soll es klar sein, dass richtungsbezogene Begriffe, wie„horizontal", „vertikal",„oben",„unten" etc. im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung in einer relativen Bedeutung zu verstehen sind und sich entweder auf die oben erwähnte
fachgerechte Einbaulage des Erfindungsgegenstands in einem Kraftfahrzeug oder auf eine fachübliche Ausrichtung einer abgestrahlten Lichtverteilung im Lichtbild beziehungsweise im Verkehrsraum beziehen.
Somit sind weder die Bezugsachsen noch die richtungsbezogenen Begriffe nicht
einschränkend auszulegen.
Figur 1 zeigt eine Beleuchtungsvorrichtung 1 für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, die dem erfindungsgemäßen Lichtmodul entsprechen kann. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 umfasst eine Projektionseinrichtung 2, die aus einer Vielzahl matrixartig angeordneter Mikro- Optiksysteme 3 gebildet ist, wobei jedes Mikro-Optiksystem 3 eine Mikro-Eintrittsoptik 30, eine der Mikro-Eintrittsoptik 30 zugeordnete Mikro-Austrittsoptik 31 und eine zwischen der Mikro-Eintrittsoptik 30 und der Mikro-Austrittsoptik 31 angeordnete Mikro-Blende 32 aufweist. Vorzugsweise besteht jedes Mikro-Optiksystem 3 aus genau einer Mikro- Eintrittsoptik 30, genau einer Mikro-Austrittsoptik 31 und genau einer Mikro-Blende 32 (siehe eine Explosionsdarstellung eines solchen Mikro-Optiksystems in Figur la). Dabei bilden alle Mikro-Eintrittsoptiken 30 eine beispielsweise einstückige Eintrittsoptik 4. Analog bilden alle Mikro-Austrittsoptiken 31 eine beispielsweise einstückige Austrittsoptik 5 und die Mikro-Blenden 32 eine beispielsweise einstückige Blendenvorrichtung 6. Somit bilden die Eintrittsoptik 4, die Austrittsoptik 5 und die Blendenvorrichtung eine beispielsweise einstückige Projektionseinrichtung 2. Ein Beispiel einer nicht einstückig ausgebildeten Projektionseinrichtung 2 ist z.B. der Figur 3 zu entnehmen. Die Blendenvorrichtung 6 ist in einer im Wesentlichen zur Hauptabstrahlrichtung Z der Projektionseinrichtung 2 orthogonal stehenden Ebene - in der Zwischenbildebene 322 - angeordnet. Somit liegen alle Mikro- Blenden 32 ebenfalls in der Zwischenbildebene 322. Die Eintrittsoptik 4, die Austrittsoptik 5 und die Blendenvorrichtung 6 sind in im Wesentlichen zueinander parallelen Ebenen angeordnet.
Weiters weist die Mikro-Blende 32 eines jeden Mikro-Optiksystems eine optisch wirksame Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e auf. Vorzugsweise liegt die optisch wirksame Kante ebenfalls in der Mikro-Zwischenbildebene 322. Die optisch wirksame Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e kann eingerichtet beziehungsweise ausgebildet sein, Hell-Dunkel-Grenze einer Mikro-Lichtverteilung - eine sogenannte Mikro-Hell-Dunkel-Grenze 3200, 3201 - zu erzeugen (siehe Figur 5b). Eine Mikro-Lichtverteilung wird von durch das jeweilige Mikro-
Optiksystem 3 durchtretendem Licht gebildet. Vorzugsweise also formt jedes Mikro- Optiksystem 3 genau eine Mikro-Lichtverteilung und umgekehrt: jede Mikro-Lichtverteilung wird vorzugsweise durch genau ein Mikro-Optiksystem 3 geformt. Die optisch wirksame Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e kann unterschiedliche Verläufe aufweisen. Wenn die Mikro-Blende 32, wie in Figur lb gezeigt, als ein Durchbruch in einem sonst
lichtundurchlässigen Plättchen ausgebildet ist, weist die optisch wirksame Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e, die in diesem Fall als Durchbruchgrenze ausgebildet ist, eine geschlossene Form auf. Dabei ist zumindest ein Teil der optisch wirksamen Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e zum Formen / Bilden der Mikro-Hell-Dunkel-Grenze 3200, 3201 eingerichtet/ ausgebildet. Bei den in den Figuren la, 4, 5a und 5b gezeigten Mikro-Blenden ist das der untere Teil der optisch wirksamen Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e.
Erfindungsgemäß ist die Gesamtheit der Mikro-Optiksysteme 3 in zumindest zwei Mikro- Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 unterteilt. Die einzelnen Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 unterscheiden sich dadurch, dass sie Mikro-Optiksysteme 3 umfassen, deren optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e relativ zu den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken 31 innerhalb der Zwischenbildebene 322 unterschiedlich positioniert sind, beispielsweise vertikal und / oder horizontal verschoben. Dabei ist es zweckdienlich, wenn die Position der optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e relativ zu den jeweiligen Mikro-Austrittsoptiken 32 innerhalb derselben Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 gleich ist.
Beispielsweise können die Mikro-Blenden 32 innerhalb einer Mikro-Optiksystem-Gruppe, z.B. Gl, in ihrer Gesamtheit so positioniert sein, dass sie relativ zu den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken 31 keine vertikale und/ oder horizontale Verschiebung aufweisen - dies führt beispielsweise zu zentrierten Mikro-Optiksystemen 3 (siehe unten). Sind die optisch wirksamen Kanten 320b, 320d dieser Mikro-Blenden 32 beispielsweise dazu eingerichtet, Mikro-Hell-Dunkel-Grenzen 3200, 3201 für eine Abblendlichtverteilung, wie beispielsweise in der Figur 6 gezeigt, zu bilden, würde eine Teil-Hell-Dunkel-Grenze (also die Hell-Dunkel- Grenze, die durch eine Mikro-Optiksystem-Gruppe gebildet wird) entstehen, die keine vertikale (bezüglich der H-H-Linie HH) und/oder horizontale (bezüglich einer V-V-Linie VV) Verschiebung aufweist. Gleichzeitig können die Mikro-Blenden 32 innerhalb einer anderen Mikro-Optiksystem-Gruppe, z.B. G2, in ihrer Gesamtheit so positioniert sein, dass sie um einen (von Null abweichenden) Abstand relativ zu den jeweiligen Mikro-
Austrittsoptiken 31 vertikal (gezeigt) und / oder horizontal (nicht gezeigt) verschoben sind, weshalb es sich ein Unterschied zwischen den relativen Positionen der optisch wirksamen Kanten und den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken unterschiedlicher Mikro-Optiksystem- Gruppen Gl, G2, G3 ergibt. Somit sind die Mikro-Optiksysteme 3 der Mikro-Optiksystem- Gruppe G2 der Figur 1 zum Erzeugen von Mikro-Hell-Dunkel-Grenzen für eine
Abblendlichtverteilung verwendbar, die bezüglich der H-H-Linie HH beispielsweise vertikal verschoben sind. Wie bereits erwähnt überlappen die zueinander verschobenen Mikro-Hell- Dunkel-Grenzen, die mittels verschiedener Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 bereitgestellt werden, im Lichtbild, wodurch sich eine weiche, für ein menschliches Auge angenehm wahrnehmbare Hell-Dunkel-Grenze einer Abblendlichtverteilung ergeben kann.
Es soll klar sein, dass das oben beschriebene Beispiel nicht auf Hell-Dunkel-Grenzen von Abblendlichtverteilungen beschränkt ist, sondern sich auf allgemeine Hell-Dunkel- Übergänge verallgemeinern lässt.
Wie die unterschiedlich hohen Positionierungen der optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e relativ zu den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken 31 erreicht werden können, kann beispielsweise unter Bezugnahme auf Figuren la und lb plausibel dargelegt werden. Figur la zeigt ein einziges Mikro-Optiksystem 3 in perspektivischer Sicht. Figur lb zeigt einen Schnitt A-A der Figur la. Das in diesen Figuren gezeigte Mikro-Optiksystem 3 ist zentriert: die Mikro-Eintrittsoptik 30 und die Mikro-Austrittsoptik 31 weisen eine
gemeinsame optische Achse MOA und die Mikro-Blende 32 ist in der Mikro- Zwischenbildebene 322 so positioniert, dass ihre optisch wirksame Kante 320, die hier, wohl bemerkt, zum Ausbilden einer Mikro-Hell-Dunkel-Grenze mit einem Asymmetrieanstieg geformt ist, die optische Achse MOA des Mikro-Optiksystems 3 angrenzt. Dies bedeutet, dass ein kollimierter Lichtstrahl, der auf das in Figur la gezeigte zentrierte Mikro- Optiksystem 3 (von Seite der Mikro-Eintrittsoptik 30) einfällt, in Form einer Mikro- Lichtverteilung mit einer zumindest teilweise an der H-H-Linie liegenden Mikro-Hell- Dunkel-Grenze abgebildet wird. Solche zentrierte Mikro-Optiksysteme können
beispielsweise zu einer Mikro-Optiksystem-Gruppe, wie die Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl in Figur 1 zusammengefasst werden.
Wenn man beispielsweise entweder die Mikro-Blende 32 oder die Mikro-Austrittsoptik 31, der Figuren la, lb vertikal (entlang X - Richtung) verschiebt. Eine hier nicht gezeigte
horizontale Verschiebung (entlang Y - Richtung) ist ebenfalls denkbar. Im Fall des
Verschiebens der Mikro- Austrittsoptik 31 wird entweder das ganze Mikro-Optiksystem 3 dezentriert - die optischen Achsen der Mikro-Eintrittsoptik 30 und der Mikro-Austrittsoptik
31 fallen nicht mehr zusammen. In beiden Fällen verschiebt sich auch die Mikro-Hell- Dunkel-Grenze der Mikro-Lichtverteilung. Solche„nicht ideal zentrierte" Mikro- Optiksysteme können beispielsweise zu einer weiteren Mikro-Optiksystem-Gruppe, wie die Mikro-Optiksystem-Gruppe G2 in Figur 1 zusammengefasst werden. Vertikale und/oder horizontale Verschiebung bedeutet auch, dass die optisch wirksamen Kanten und die Mikro- Austrittsoptiken in ihren ursprünglichen Ebenen verbleiben.
Zurückkehrend zu Figur 1 zeigt diese zwei nebeneinander angeordnete Mikro-Optiksystem- Gruppen Gl, G2, G3, wobei eine der Mikro-Optiksystem-Gruppen - nämlich die Mikro- Optiksystem-Gruppe G2 - aus dezentrierten Mikro-Optiksystemen (die Mikro- Austrittsoptiken 31 sind um einen Abstand h2 nach unten verschoben) gebildet ist (siehe auch Figur 2a).
Die unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 können auch über- oder untereinander angeordnet sein, wie dies in Figur 2b zu erkennen ist.
Die Projektionseinrichtung 2 kann auch mehrere Mikro-Optiksystem-Gruppen umfassen.
Für jede einzelne Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 kann es zweckmäßig sein, wenn für jedes Mikro-Optiksystem 3 innerhalb dieser einen Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 gilt, dass die optisch wirksame Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e der Mikro-Blende
32 relativ zu der Mikro-Austrittsoptik 31 um den Abstand hl, h2 vertikal verschoben ist und dieser Abstand hl, h2 für alle Mikro-Optiksysteme 3 innerhalb derselben Mikro- Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 gleich ist, wobei der Abstand hl, h2 vorzugsweise etwa 0 (siehe die Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl der Figur 1, 2a) mm bis etwa 0,1 mm,
beispielsweise etwa 0,01 mm bis etwa 0,1 mm vorzugsweise etwa 0,03 mm bis etwa 0,06 mm beträgt.
Ein Abstand, der gleich null ist, wie beispielsweise hl in der Figur 1 oder 2a entspricht einer Nulllage der optisch wirksamen Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e und ergibt sich, wenn die Mikro-Optiksysteme 3 zentriert sind (s.o.) Mit einer in der Nulllage angeordneten
optisch wirksamen Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e kann eine bei 0° auf der V-V-Linie VV (orthogonal zu der H-H-Linie HH stehende Ordinatenachse) liegende Mikro-Hell- Dunkel-Grenze erzeugt werden.
Wie bereits erwähnt, können die optisch wirksamen Kanten zumindest eines Teils der Mikro-Optiksysteme 3 jeder Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 zum Erzeugen einer durchgehend horizontalen Hell-Dunkel-Grenze 3200 - z.B. die Kanten 320a, 320c oder 320e in Figur 4 oder in Figur 5a - oder einer Hell-Dunkel-Grenze mit einem Asymmetrieanstieg 3201 - z.B. die Kanten 320b und 320d in Figur 4 oder in Figur 5a - ausgebildet sein.
Weiters ist der Figur 4 zu entnehmen, dass die Mikro-Blenden 32 einer jeden Mikro- Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 zu (genau) einer Mikro-Blenden-Gruppe MGI, MG2 zusammengefasst sein können, wobei die Mikro-Blenden-Gruppen MGI, MG2 identisch ausgebildet sind. Es ist denkbar, dass alle Mikro-Blenden 32 der Projektionseinrichtung 2 identisch ausgebildet sind.
Insbesondere in den Figuren la, 4, 5a und 5b ist zu erkennen, dass jede Mikro-Blende 32 als ein Plättchen aus einem lichtundurchlässigen Material mit einem Durchbruch 321, 321a, 321b, 321c, 321d, 321e ausgebildet sein kann. Wie bereits erwähnt können die inneren Ränder der Durchbrüche optisch wirksame Kanten bilden. In diesem Fall kann der untere Teil der optisch wirksamen Kante zum Formen/Bilden einer Mikro-Hell-Dunkel-Grenze für eine Abblendlichtverteilung eingerichtet/ ausgebildet sein.
Wie bereits erwähnt, können die Mikro-Eintrittsoptiken 30 unterschiedlicher Mikro- Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 relativ zu den jeweiligen Mikro-Austrittsoptiken 31 gleich hoch positioniert sind und vorzugsweise eine gemeinsame optische Achse OA aufweisen. Dabei sind die Mikro-Blenden, die unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 angehören und in unterschiedliche Mikro-Blenden-Gruppen MGI, MG2
zusammengefasst sein können, unterschiedlich (beispielsweise vertikal und / oder horizontal zueinander verschoben) positioniert. Figur 4 lässt erkennen, dass eine Mikro-Blenden- Gruppe - hier die erste Mikro-Blenden-Gruppe MGI - hinsichtlich der (gemeinsamen) optischen Achse OA um einen Abstand h3 (nach unten) verschoben ist. Dabei kann eine andere Mikro-Blenden-Gruppe - hier die zweite Mikro-Blenden-Gruppe MG2 - hinsichtlich der (gemeinsamen) optischen Achse OA um einen anderen Abstand h4 verschoben sein.
Figur 4 zeigt ein Beispiel, bei dem die Mikro-Blenden-Gruppen MGI, MG2 in dieselbe Richtung verschoben sind. Es versteht sich, dass die Mikro-Blenden-Gruppen in
unterschiedliche vertikale Richtungen (nach oben oder nach unten) verschoben sein können. Zwischen den Abständen h3, h4 ergibt sich einen relativen Abstand h34. Die Mikro-Blenden- Gruppen können auch in (unterschiedliche) horizontale Richtungen verschoben sein (nicht gezeigt).
Wie bereits erwähnt zeigen Figuren 1, 2a, 2b Ausführungsbeispiele, bei welchen in unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 die optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e relativ zu den jeweiligen Mikro-Eintrittsoptiken gleich hoch positioniert sind wobei vorzugsweise die Mikro-Eintrittsoptiken 30 relativ zu den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken 31 unterschiedlich (beispielsweise vertikal und / oder horizontal zueinander verschoben) verlaufende optische Achsen aufweisen - also dezentriert sind.
Die Mikro-Optiksysteme 3 können beispielsweise einen Abbildungsmaßstab von etwa 3° pro 0,1 mm aufweisen. Andere Abbildungsmaßstäbe sind denkbar uns hängen von jeweiligen Ausführung der Mikro-Optiksysteme 3 ab. Das heißt, dass eine relative Verschiebung der optisch wirksamen Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e zu der Mikro-Austrittsoptik 31 in einem solchen Mikro-Optiksystem 3 um etwa 0,1 mm zu einer Verschiebung eines durch diese optisch wirksame Kante 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e erzeugten Hell-Dunkel- Übergangs, beispielsweise einer Mikro-Hell-Dunkel-Grenze, von etwa 3° entlang der V-V- Linie VV (also im Winkelraum) führt.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass die unterschiedlichen Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 getrennt voneinander ausgebildet und vorzugsweise voneinander beabstandet sein können. Dies ist beispielsweise in Figur 3 zu erkennen.
Die Beleuchtungsvorrichtung 1 weist außerdem eine Lichtquelle 7, vorzugsweise eine halbleiterbasierte Lichtquelle, insbesondere eine LED-Lichtquelle, wobei die
Projektionseinrichtung 2 der Lichtquelle 7 in Lichtabstrahlrichtung Z nachgelagert ist und das vorzugsweise im Wesentlichen gesamte, von der Lichtquelle 7 erzeugte Licht in einen Bereich vor der Beleuchtungsvorrichtung 1 in Form einer Lichtverteilung, beispielsweise einer Vorfeld-Lichtverteilung oder einer Abblendlichtverteilung 8 mit oder ohne einer Signlight-Lichtverteilung 81 mit einer Hell-Dunkel-Grenze 80 projiziert (siehe Figur 6). Die
Lichtverteilung ist üblicherweise aus einer Vielzahl einander überlappender Teil- Lichtverteilungen mit jeweils einer Teil-Hell-Dunkel-Grenze gebildet, wobei jede Teil- Lichtverteilung durch genau eine Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 gebildet ist und die Teil-Hell-Dunkel-Grenzen gemeinsam die Hell-Dunkel-Grenze bilden. Die Teil-Hell- Dunkel-Grenzen sind ihrerseits aus einer Vielzahl von Mikro-Hell-Dunkel-Grenzen gebildet. Darüber hinaus folgt aus dem oben Gesagten, dass die Teil-Hell-Dunkel-Grenzen
unterschiedlicher Teil-Lichtverteilungen unterschiedlich (beispielsweise vertikal und/oder horizontal zueinander verschoben) angeordnet sind.
Dabei können die Teil-Hell-Dunkel-Grenzen entlang der Vertikale (V-V-Linie VV) beziehungsweise entlang der Horizontale/ des Horizonts (H-H-Linie HH) um einen Winkel zueinander verschoben sind, wobei der Winkel einen Wert von etwa 0° bis etwa 3°, beispielsweise von etwa 1° bis etwa 3°, vorzugsweise von etwa 2°. Dadurch ergibt sich im Lichtbild eine Überlagerung von Teil-Lichtverteilungen mit unterschiedlich (beispielsweise vertikal und/oder horizontal zueinander verschobenen) positionierten Teil-Hell-Dunkel- Grenzen. Die Teil-Hell-Dunkel-Grenzen (und ergo die Hell-Dunkel-Grenze der gesamten Lichtverteilung) können beispielsweise im Wesentlichen gerade verlaufen oder einen Asymmetrieanstieg 80 aufweist.
Die Lichtquelle 7 kann eingerichtet sein, kollimiertes Licht zu erzeugen.
Dafür kann die Lichtquelle 7 ein lichtkollimierendes Optikelement 9 und ein dem
lichtkollimierenden Optikelement 9 vorgelagertes, vorzugsweise halbleiterbasiertes
Leuchtelement 10, beispielsweise eine LED-Lichtquelle, die beispielsweise aus mehreren, vorzugsweise einzeln steuerbaren LEDs besteht, umfassen. Dabei ist das lichtkollimierende Optikelement 9 beispielsweise ein Kollimator oder eine lichtkollimierende Vorsatzoptik (z.B. aus Silikon) oder eine TIR-Linse.
Wie es in den Figuren 2a und 3 zu erkennen ist, kann die Lichtquelle 7 zwei oder mehr lichtemittierende Bereiche 70, 71, 72 aufweisen, wobei jeder einzelne lichtemittierende Bereich unabhängig von den anderen lichtemittierenden Bereichen der Lichtquelle 7 steuerbar, beispielsweise ein- und ausschaltbar ist.
Darüber hinaus kann jedem lichtemittierenden Bereich 70, 71, 72 mindestens eine, vorzugsweise genau eine Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 derart zugeordnet sein,
dass von dem jeweiligen lichtemittierenden Bereich 70, 71, 72 erzeugtes Licht direkt, d.h. ohne an weiteren optisch aktiven Flächen, Elementen o.Ä. gebrochen, gespiegelt, umgelenkt oder auf eine andere Art und Weise seine Intensität und / oder Ausbreitungsrichtung zu ändern, und nur auf die diesem lichtemittierenden Bereich 70, 71, 72 zugeordnete Mikro- Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 trifft.
Figur 2a zeigt dabei zwei einstückig ausgebildeter Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl und G2. Dabei können die entsprechenden Mikro-Eintrittsoptiken, Mikro-Blenden und Mikro- Austrittsoptiken auf einem und denselben Glassubstrat aufgetragen sein.
In der Figur 3 ist zu erkennen, dass die Lichtquelle 7 drei lichtemittierende Bereiche 70, 71, 72 aufweisen kann, denen drei getrennt voneinander ausgebildete und vorzugsweise voneinander beabstandete Mikro-Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 zugeordnet sind. Dabei ist jedem einzelnen lichtemittierenden Bereich 70, 71, 72 jeweils genau eine Mikro- Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 zugeordnet. Jeder einzelne lichtemittierende Bereich kann unabhängig von den anderen lichtemittierenden Bereichen der Lichtquelle 7 steuerbar, beispielsweise ein- und ausschaltbar sein. Die jedem lichtemittierenden Bereich 70, 71, 72 zugeordnete Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 ist vorzugsweise derart angeordnet, dass von dem jeweiligen lichtemittierenden Bereich 70, 71, 72 erzeugtes Licht auf sie direkt, d.h. ohne an weiteren optisch aktiven Flächen, Elementen o.Ä. gebrochen, gespiegelt, umgelenkt oder auf eine andere Art und Weise seine Intensität und/ oder
Ausbreitungsrichtung zu ändern, trifft.
Die lichtemittierenden Bereiche 70, 71, 72 können beispielsweise als halbleiterbasierende Lichtquellen ausgebildet sein und insbesondere eine oder mehrere LED-Lichtquellen umfassen.
Mit einer erfindungsgemäßen Projektionseinrichtung ist es beispielsweise möglich, den Schärfefaktor (auch als„Gradient" genannt) einer Hell-Dunkel-Grenze einer
Abblendlichtverteilung oder, im Allgemeinen, Schärfe eines Hell-Dunkel-Übergangs einer Lichtverteilung einzustellen vorzugsweise zu reduzieren. Dies hat insbesondere dann einen Vorteil, wenn eine charakteristische Größe der Mikro-Eintrittsoptiken und der Mikro- Austrittsoptiken, beispielsweise der Durchmesser ihrer Lichteintrittsflächen im Mikrometer vorzugsweise im Submillimeterbereich liegt. Bei den Optiken/ Linsen dieser Größe ist beispielsweise eine Aufweichung des Gradienten (Reduktion des Schärfefaktors) mittels
üblicher Methoden, wie beispielsweise Aufbringen einer optischen Struktur auf
Lichtaustrittsflächen der Optiken, extrem schwierig. Durch eine oben beschriebene erfindungsgemäße Projektionseinrichtung kann der Schärfefaktor reduziert werden.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass laut ECE Regelung Nr. 112 der Schärfefaktor derzeit zwischen 0,13 (Mindestschärfe) und 0,40 (maximale Schärfe) liegt.
Darüber hinaus ermöglichen die erfindungsgemäßen Lichtmodule nicht nur ein statisches Aufweichen des Gradienten (siehe oben) sondern auch ein dynamisches Einstellen, vorzugsweise Reduzieren des Schärfefaktors. Unter einem dynamischen Einstellen wird Einstellen während des Betriebs des Lichtmoduls verstanden. Beispiele für Lichtmodule, die ein dynamisches Einstellen ermöglichen, sind die Lichtmodule mit einer mehrere lichtemittierende Bereiche aufweisenden Lichtquelle, wobei die lichtemittierenden Bereiche, wie oben beschrieben, einzeln steuerbar sind. Beispielsweise stellen die
Beleuchtungsvorrichtungen der Figuren 2a und 3 Beispiele der Lichtmodule, die ein dynamisches Einstellen des Schärfefaktors ermöglichen, dar. Dabei kann, wie bereits erwähnt, einem lichtemittierenden Bereich, der beispielsweise als eine halbleiterbasierte Lichtquelle ausgebildet sein kann, eine oder mehrere Mikro-Optiksystem-Gruppe(n) zugeordnet sein. Solch ein System: lichtemittierender Bereich und zumindest eine dem lichtemittierenden Bereich zugeordnete Mikro-Optiksystem-Gruppe können auf einen vorgegebenen Schärfefaktor eingestellt sein, d.h. dazu eingerichtet sein, eine Teil- Lichtverteilung mit einer Hell-Dunkel-Grenze mit einem vorgegebenen Schärfefaktor zu erzeugen. Beispielsweise ist ein Lichtmodul denkbar, welches drei solche Systeme einen Schärfefaktor von etwa 0,35 aufweisen und ein System mit einem Schärfefaktor von etwa 0,19 umfasst. Es hat sich erwiesen, dass sich in einem Zustand, in dem alle vier Systeme des Lichtmoduls eingeschaltet sind, eine Lichtverteilung mit einer Hell-Dunkel-Grenze mit einem Schärfefaktor von etwa 0,28 ergibt. Weiters hat es sich ergeben, dass ein Lichtmodul mit drei Systemen mit einem Schärfefaktor von ca. 0,19 und einem System mit einem Schärfefaktor von ca. 0,35 eine Lichtverteilung mit einer Hell-Dunkel-Grenze mit einem Schärfefaktor von ca. 0,21 erzeugt, wenn alle vier Systeme eingeschaltet sind. Diese Beispiele lassen erkennen, dass ein Lichtmodul mit mehreren solchen Systemen, die unterschiedliche Schärfefaktoren aufweisen, ein dynamisches Einstellen - Reduzieren und Erhöhen - der Hell-Dunkel-Grenze einer Lichtverteilung und im Allgemeinen der Schärfe eines Hell- Dunkel-Übergangs einer Lichtverteilung möglich ist. Somit lässt sich ein variabler,
vorzugsweise Fahrsituation abhängiger Schärfefaktor realisieren. Dies kann in den unterschiedlichsten Fahrsituationen von Vorteil sein. Bei dunkler Umgebung (beispielsweise auf Landstraßen) ist ein weicherer (kleinerer) Schärfefaktor von Vorteil um den Hell-Dunkel- Übergang, vorzugsweise die Hell-Dunkel-Grenze einer Abblendlichtverteilung angenehmer zu gestalten. Andererseits birgt ein weicher Schärfefaktor eine Gefahr, dass Gegenverkehr und/ oder Fußgänger mehr geblendet werden. In der Stadt mit Umgebungsbeleuchtung kann es daher von Vorteil sein auf einen härteren (höheren) Schärfefaktor umzustellen.
Die erfindungsgemäße relative Position der optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e zu den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken 31 innerhalb der Zwischenbildebene kann in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Gradienten berechnet werden. Dadurch kann bei Lichtmodulen beispielsweise eine Aufweichung des Gradienten (des
Schärfefaktors) erreicht werden.
Bei den herkömmlichen Beleuchtungsvorrichtungen kann der Gradient beispielsweise durch Aufbringen einer optischen Struktur auf eine Linsenoberfläche aufgeweicht werden (siehe z.B. WO 2015031924 Al der Anmelderin). Dabei wird von einer ursprünglichen
(unmodifizierten) Lichtverteilung ausgegangen, die eine Hell-Dunkel-Grenze
beziehungsweise einen Hell-Dunkel-Übergang mit einem Gradienten aufweist, den es aufzuweichen gilt. Das Ziel - der aufgeweichte Gradient - wird vorgegeben. Anhand dieser Vorgabe wird eine Streufunktion berechnet/ ermittelt. Durch Faltung der unmodifizierten Lichtverteilung mit dieser Streufunktion wird modifizierte Lichtverteilung erzeugt, die den gemäß der Vorgabe auf geweichten Gradienten aufweist. Dabei spielt die Streufunktion die Rolle einer Gewichtsfunktion. Anhand der Streufunktion wird auch die optische Struktur - im Fall von WO 2015031924 Al - die Form einzelner Erhebungen auf der Linsenoberfläche berechnet. Entsprechend dieser Berechnung wird die optische Struktur (die einzelnen Erhebungen) auf die Linsenoberfläche aufgetragen.
Wie bereits beschrieben kann der Schärfefaktor bei der vorliegenden Erfindung durch unterschiedliche relative Positionen der optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e zu den jeweiligen Mikro- Austrittsoptiken 31 beeinflusst werden. Das aufwendige Aufträgen der optischen Struktur auf Linsenoberflächen (Fräsen einer solchen Struktur kann für eine Linse bis zu einem Tag Zeit in Anspruch nehmen) ist somit nicht mehr notwendig. Wie auch bei dem oben beschriebenen Verfahren wird als Ziel ein Gradient vorgegeben, der meist geringer als der Gradient der unmodifizierten Lichtverteilung ist. Anhand dieser
Vorgabe wird eine Streufunktion berechnet/ ermittelt. Diese Streufunktion kann nun auf die relative Position der optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e zu den jeweiligen Mikro-Austrittsoptiken 31 innerhalb der Zwischenbildebene für alle Mikro- Optiksystem-Gruppen Gl, G2, G3 umgerechnet werden, sodass bei der Faltung einer ursprünglichen (unmodifizierten) Lichtverteilung mit dieser Streufunktion die
Lichtverteilung erzeugt wird, die den vorgegebenen Gradienten aufweist. Dabei liegt der Grundgedanke darin, dass ein Verschieben einer optisch wirksamen Kante relativ zu der jeweiligen Mikro- Austrittsoptik aus ihre Nulllage (Nullposition) ein entsprechendes, beispielsweise von einem Abbildungsmaßstab abhängiges, Verschieben der Lichtverteilung beziehungsweise des Lichtbildes verursacht. Unter der Nulllage wird eine Lage verstanden, in der die optisch wirksame Kante zu der entsprechenden Mikro-Austrittsoptik nicht verschoben ist und beispielsweise bei einer Mikro-Abblendlichtverteilung als eine nicht verschobene Hell-Dunkel-Grenze abgebildet wird. Dadurch dass es normalerweise eine diskrete (endliche) Anzahl von optisch wirksamen Kanten vorhanden ist, kann die Faltung als eine Summe (Überlagerung) von entsprechend zueinander verschobenen Mikro- Lichtverteilungen (Mikro-Fernlichtverteilungen oder -Abblendlichtverteilungen) verstanden werden.
Wie bereits erklärt stellt eine Verschiebung der Mikro-Blende relativ zu der jeweiligen Mikro- Austrittsoptik eine vom Abbildungsmaßstab abhängige Verschiebung des Lichtbildes dar. Aufgrund dieses Zusammenhangs kann die Streufunktion, die eine vorgegebene Änderung des Gradienten darstellt, aus Winkelkoordinaten im Kugelkoordinatensystem ([°]) in kartesische Koordinaten [mm] umgerechnet werden. Anhand der Darstellung der
Streufunktion in kartesischen Koordinaten kann die relative Position der optisch wirksamen Kanten 320, 320a, 320b, 320c, 320d, 320e zu den jeweiligen Mikro-Austrittsoptiken 31 innerhalb der Zwischenbildebene in jeder Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 sowie die Anzahl der Mikro-Optiksysteme in jeder Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 ermittelt werden.
Beispielsweise kann eine Verschiebung einer Lichtverteilung um 2° eine Verschiebung der Mikro-Blende um 0,06 mm entsprechen. Die Intensitätswerte können dabei der Anzahl der Mikro-Optiksysteme in der jeweiligen Mikro-Optiksystem-Gruppe Gl, G2, G3 entsprechen. Das heißt die Candela-Gewichtungsfaktoren werden auf eine Anzahl an unterschiedlichen Positionen umgerechnet.
Die Bezugsziffern in den Ansprüchen dienen lediglich zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindungen und bedeuten auf keinen Fall eine Beschränkung der vorliegenden Erfindungen.
Solange es sich nicht aus der Beschreibung einer der oben genannten Ausführungsformen zwangsläufig ergibt, wird davon ausgegangen, dass die beschriebenen Ausführungsformen beliebig miteinander kombiniert werden können. Unter anderem bedeutet dies, dass auch die technischen Merkmale einer Ausführungsform mit den technischen Merkmalen einer anderen Ausführungsform einzeln und unabhängig voneinander nach Belieben kombiniert werden können, um auf diese Weise zu einer weiteren Ausführungsform derselben Erfindung zu gelangen.