LANDEVORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUM OPTISCHEN LEITEN VON LIEFERVORRICHTUNGEN
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Landevorrichtung zum optischen Leiten von Liefervorrichtungen mit einem Kamerasystem sowie ein Verfahren zum optischen Leiten von Liefervorrichtungen. Aus dem Stand der Technik sind Liefervorrichtungen bekannt, welche zwar autonom bis zu einem Zielort fliegen können. Um zu landen können diese von einer Person gesteuert werden oder eine vorher eingespeicherte Koordinate ansteuern und dort selbstständig landen. Allerdings weist dieses autonome Landen den Nachteil auf, dass die Liefervorrichtung dabei landet, ohne die Umgebung wahrzunehmen. Dies kann bei fehlerhaften GPS-Daten zu einer fehlerhaften Lieferung führen. Weiterhin ist für das Landen keine spezielle Landevorrichtung vorgesehen.
Aus der US2015/0120094 A1 ist ein System aus Liefervorrichtungen bekannt, welche, um zu ihrem Ziel zu gelangen, miteinander in kommunikativer Verbindung stehen. Über diese kommunikative Verbindung wird der Weg zu der Lieferstation festgelegt. Weiterhin wird die Lieferposition aus den GPS-Daten des Smartphones eines Kunden festgelegt oder es wird eine vorher festgelegten sicheren Lieferstelle angesteuert. Nach dem erfolgreichen Ab- schluss des Liefervorgangs sendet die Liefervorrichtung eine Nachricht an den Kunden. Aus der US2016/0068264 A1 sind Methoden, Systeme und Vorrichtungen für die Sicherheit von Lieferdrohnen bekannt. Dabei kann die Drohne von einem Gerät, beispielsweise einem Smartphone, eines Käufers einen Einkaufs-Code empfangen und nur dann die landen und
BESTÄTIGUNGSKOPIE
die Ware freigeben, wenn der Einkaufs-Code erfolgreich verifiziert wird. Nachteilig daran ist, dass der Käufer, oder zumindest sein Smartphone, am Lieferort anwesend sein muss, um die Ware in Empfang zu nehmen.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Landevorrichtung sowie ein Verfahren zum optischen Leiten von Liefervorrichtungen mit einem Kamerasystem bereitzustellen, welches benutzerfreundlich, manipulationssicher und zuverlässig ist.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche 1 und 9 gelöst.
Erfindungsgemäß ist eine Landevorrichtung zum optischen Leiten einer Liefervorrichtung mit einem Kamerasystem und einem Navigationssystem, vorgesehen, wobei die Landevorrichtung ein System aus aktiven und/oder passiven optischen Markern zur Ausgabe eines charakteristischen Signalmusters über den Liefervorgang aufweist, und wobei das Kamerasystem der Liefervorrichtung zur Erfassung der charakteristischen Information vom System aus aktiven und/oder passiven optischen Markern eingerichtet ist Die Liefervorrichtung ist hierbei ein autonomes Flugobjekt, insbesondere eine Drohne. Das Liefersystem umfasst einen Lieferanten sowie eine Aufbewahrungsstelle für Lieferungen. Die Aufbewahrungsstelle kann beispielsweise eine Lagerhalle, eine Filiale des Lieferanten oder aber auch ein Lieferauto sein, von welchem aus die Liefervorrichtung startet. Zusätzlich wird von dem Liefersystem ein bestellungsspezifischer Code generiert, welcher an die Landevorrichtung übertragen wird. Dieser Code wird von der Landevorrichtung in ein Signal umgewandelt, welches von einem Kamerasystem der Liefervorrichtung wahrgenommen werden kann. Das in der Liefervorrichtung implementierte Kamerasystem umfasst dabei eine Recheneinheit, welche dazu geeignet ist, das aufgezeichnete Bildmaterial zu verarbeiten und an das Liefersystem zu senden. Das Liefersystem gibt zudem die erhaltenen Positionsdaten an die Liefervorrichtung weiter. Das Navigationssystem der Liefervorrichtung dient dazu, dass die Liefervorrichtung die übertragenen Positionsdaten selbständig und präzise ansteuern kann. Ein Vorteil eines implementierten Navigationssystems ist, dass sich die Liefervorrichtung autonom zu dem Zielort begeben kann, nachdem die Positionsdaten übermittelt wurden. Eine externe Steuerung ist demnach nichtmehr erforderlich, was zu einer erhöhten Sicherheit führt, da eine ex- terne Steuerung über eine kabellose Verbindung manipülationsanfällig ist. Nach Erreichen der Zielposition und vor dem Landen und Abladen der Lieferung nimmt die Liefervorrichtung das optische Signalmuster mit dem Kamerasystem auf und sendet die Daten an das Liefersystem. Dieses vergleicht das aufgenommene Muster mit dem generierten Code und gibt bei Übereinstimmung die Freigabe zum Landen und Abladen. Falls das übersendete Signalmus- ter nicht mit dem generierten Code übereinstimmt wird der Vorgang abgebrochen und die Liefervorrichtung kehrt zum Liefersystem zurück. Die optischen Marker der Landevorrichtung können neben der Authentifizierung des Liefervorgangs auch als Orientierungshilfe beim Landen dienen, da über die optische Wahrnehmung der Signale das autonome Liefersystem die Landevorrichtung direkt anvisieren kann. Dies ist vorteilhaft, da Positionsdaten geringe
Abweichungen und Messungenauigkeiten aufweisen können, was dazu führen kann, dass die Landevorrichtung verfehlt wird. Dieser Aspekt ist besonders bei Lieferorten relevant, welche nicht ebenerdig sind, wie zum Beispiel bei Baikonen bzw. bei mehreren, nahe aneinanderliegenden Landevorrichtungen z. B. in Ballungsgebieten.
Besonders erfindungswesentlich ist, dass bei dem gesamten Vorgang und insbesondere bei dem Landen keine Kommunikation zwischen der Landevorrichtung und der Liefervorrichtung stattfindet. Somit ist die Kommunikation zwischen Landevorrichtung und Liefervorrichtung rein optisch. Eine direkte Kommunikationsverbindung, wie zum Beispiel eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindung ist explizit nicht vorgesehen. Dies schützt vor Manipulation, da zum Beispiel Bluetooth- oder WLAN-Verbindungen unsicher sein können und sich Dritte so Zugriff auf die Liefervorrichtung und/oder die Landevorrichtung verschaffen könnten, wodurch diese beispielsweise den Lieferort ändern und/oder einen Authentifizierungsvorgang umgehen könnten.
Bevorzugt stehen die Landevorrichtung und die Liefervorrichtung jeweils mit einem Liefersystem zumindest zeitweise in kommunikativer Verbindung, wobei die Landevorrichtung und die Liefervorrichtung miteinander nicht in kommunikativer Verbindung stehen. Erfindungsgemäß weist die Landevorrichtung ein Identifikationsmerkmal zur Identifikation durch das Liefersys- tem auf. Bei der Kommunikation zwischen der Landevorrichtung und dem Liefersystem wird insbesondere ein Identifikationsmerkmal übertragen, über welches die Landevorrichtung genau einem Kunden zugeordnet werden kann. Bevorzugt ist eine Lieferinformation einem Identifikationsmerkmal zugeordnet und ist bevorzugt ein spezifischer ID-Code der Vorrichtung, welcher eindeutig die Zugehörigkeit der Landevorrichtung zu einem speziellen Benut- zer wiedergibt. Weiterhin können zwischen der Landevorrichtung und dem Liefersystem Positionsdaten übertragen werden, über welche der genaue Standort der Landevorrichtung angezeigt wird. Vorteilhaft ist dabei, dass bei sich ändernden Positionen der Landevorrichtung der Standort vor jeder Lieferung aktualisiert werden kann, da die Landevorrichtung sowohl stationär als auch transportabel ausgestaltet sein kann. So kann die Lieferung einer
- 3a - Bestellung ortsunabhängig erfolgen, wodur löhere Flexibilität des Kunden erreicht wird, da dieser nicht an einem bestimmten Ort auf die Sendung warten muss.
Bevorzugt ist wenigstens ein aktiver optischer Marker als Leuchtmittel ausgestaltet. Ein derart ausgestalteter Marker ist ein Marker, welcher in einer weiteren bevorzugten Ausführung ein insbesondere zeitlich sequenzielles Signalmuster erzeugt. Es ist
allerdings auch denkbar, dass zusätzlich oder alternativ ein passiver optischer Marker auf der Landevorrichtung angebracht ist. Dieser passive optische Marker kann beispielsweise ein spezielles Farbmuster sein, welches auf der Landevorrichtung angebracht wird. Dieses Farbmuster könnte in Abhängigkeit des generierten bestellungsspezifischen Codes je nach Bestellung verändert werden, indem z.B. das Farbmuster ausgedruckt wird. Ein zusätzlicher passiver Marker bietet den Vorteil, dass zum einen eine weitere visuelle Quelle bereitgestellt ist, an welcher sich die Liefervorrichtung orientieren kann und zum anderen kann dieser dazu dienen, bei einer schlechten Wahrnehmbarkeit oder einem Ausfall der aktiven Marker eine weitere Quelle zur Authentifizierung bereitzustellen. Der aktive optische Marker kann direkt in der Landevorrichtung integriert sein oder separat an der Landevorrichtung angebracht werden. Bei einem nicht implementierten aktiven Marker kann es sich unter anderem um ein Endgerät des Kunden, wie zum Beispiel ein Smartphone oder ein Tablet handeln. Dabei kann beispielsweise entweder das Display unterschiedlich zum Leuchten gebracht werden oder über den Kamerablitz ein Signalmuster erzeugt werden. Die integrierten optischen Marker können unter anderem verschieden farbige Leuchtmittel sein, welche in Abhängigkeit des Codes ein noch spezifischeres Signalmuster erzeugen können. Weiterhin ist denkbar dass das Signalmuster mit IR- und/oder UV-Licht erzeugt wird, welches polarisiert oder nicht polarisiert sein kann. Weiterhin weist die Landevorrichtung bevorzugt eine Datenkommunikationsvorrichtung auf. Über diese Kommunikationsvorrichtung kann zum Beispiel ein Endgerät an der Landevorrichtung angeschlossen werden. Auf dieses kann der Code des Liefersystems übertragen werden und die aktiven optischen Marker dementsprechend über das Endgerät gesteuert werden. Weiterhin kann über diese Verbindung ein Sendungseingang an den Kunden und das Liefersystem gesendet werden. Auch ist es für das Liefersystem möglich, den bestellungsspezifischen Code über diese Kommunikationsvorrichtung an die Landevorrichtung zu senden. Vorteilhaft dabei ist, dass die Landevorrichtung mit dem Kunden und dem Liefersystem direkt kommunizieren kann, so dass Informationen, wie zum Beispiel der generierte Code oder der Sendungseingang, direkt zwischen Landevorrichtung und Liefersystem über- tragen werden können. Dies macht die Handhabung der Landevorrichtung sehr benutzerfreundlich, da der Kunde nicht notwendigerweise während des Liefervorgangs in Aktion treten muss. Es ist allerdings auch denkbar, dass die Landevorrichtung nicht direkt mit dem Liefersystem kommuniziert, sondern ein Endgerät zur Kommunikation zwischengeschalten werden muss. Bei der Datenkommunikationsvorrichtung kann es sich zum Beispiel um eine
- 5 - kabellose Kommunikationsvorrichtung wie zum Beispiel WLAN und/oder Bluetooth handeln. Als kabelgebundene Kommunikationsvorrichtung, insbesondere zu einem Endgerät des Kunden, wie zum Beispiel einem Smartphone oder Tablet wäre eine USB-Verbindung denkbar, wobei je nach Endgerät auch eine LAN-Verbindung möglich wäre. Ein Vorteil der kabel- gebundenen Verbindung ist, dass diese manipulationssicherer ist. Allerdings ist für die Kommunikation der Landevorrichtung mit dem Liefersystem eine Verbindung zum Internet besonders bevorzugt. Diese ist durch Datenübertragungstechnologien wie zum Beispiel über LAN, und insbesondere drahtlose Datenübertragungstechnologien wie WLAN oder Mobilfunk realisierbar.
Zur Ermittlung der Positionsdaten weist die Landevorrichtung bevorzugt eine integrierte und/oder separate Positionssensorik auf. Die externe Positionssensorik kann beispielsweise über ein Smartphone oder eine anderes Endgerät bereitgestellt werden, welches unter anderem GPS aufweist. Bevorzugt weist das Endgerät zusätzlich eine Internetverbindung auf, da auf diese Weise die Standortbestimmung präziser wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Landevorrichtung zusätzlich eine Einrichtung zur Erfassung eines Sendungseingangs auf. Diese Einrichtung ist über eine Senso- rik realisiert, wie zum Beispiel eine Gewichtserfassung, welche registriert, wenn eine Liefe- rung auf der Landevorrichtung abgestellt wird. Denkbar wäre auch ein Barcodescanner, welcher einen auf der Unterseite der Lieferung angebrachten Barcode scannt, oder ein RFID- Leser. Nach der Erfassung des Sendungseingangs sendet die Landevorrichtung eine Nachricht an den Kunden und das Liefersystem. Eine unmittelbare Information über den Sendungseingang ist vorteilhaft, da so die Lieferung zeitnah abgeholt werden kann und der Kun- de eine Bestätigung hat, dass der Liefervorgang erfolgreich war. Ebenso ist es für das Liefersystem wichtig zu wissen, dass die automatische Lieferung erfolgreich war, da keine direkte Steuerung der Liefervorrichtung stattfindet. Weiterhin kann so, sollte zwar eine Landefreigabe seitens des Liefersystems erteilt worden sein, aber kein positiver Sendungseingang gemeldet werden, das Liefersystem eine Überprüfung des Liefervorgangs beispielsweise über einen erneuten Befehl an die Liefervorrichtung zur Ansteuerung der Koordinaten und Aktivierung der Kamera veranlassen.
Weiterhin weist die Landevorrichtung bevorzugt zusätzlich eine Einrichtung zum Schutz der Sendung auf. Dies ist insbesondere vorteilhaft, um die Lieferung vor Witterungseinflüssen
- 6 - und/oder Diebstahl zu schützen, vor allem im Hinblick darauf, dass es dem Kunden nicht unmittelbar möglich ist, die Lieferung in Empfang zu nehmen.
Erfindungsgemäß umfasst Verfahren zum optischen Leiten einer Liefervorrichtung mit einem Kamerasystem die folgenden Schritte:
- Übermitteln von Ortsinformationen einer Landevorrichtung an die Liefervorrichtung durch das Liefersystem;
- Aktivieren eines Kamerasystems der Liefervorrichtung bei Erreichen der Position der Landevorrichtung;
- Darstellen eines spezifischen Signalmusters (S) durch wenigstens einen aktiven und/oder passiven optischen Marker (12) der Landevorrichtung (10);
Erfassen des Signalmusters des wenigstens einen aktiven und/oder passiven optischen Markers durch das Kamerasystem der Liefervorrichtung; - Übertragen des erfassten Signalmusters von der Liefervorrichtung an das
Liefersystem und Ermitteln eines Ist-Signalcodes aus dem Signalmuster durch das Liefersystem; und
Freigabe durch das Liefersystem zum Landen und Abladen der Fracht an die Liefervorrichtung bei Übereinstimmung von Ist-Signalcode und Soll- Signalcode.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens überträgt das Liefersystem einen spezifischen Soll-Signalcode an die Landevorrichtung, aus dem das spezifische Signalmuster erzeugt wird.
Besonders bevorzugt wird zunächst die Landevorrichtung anhand eines Identifikationsmerkmals identifiziert. So kann eine Landevorrichtung genau einem Kunden zugeordnet werden. Dieser Schritt dient vorwiegend dem authentifizieren eines Kunden, welcher eine Bestellung in Auftrag gegeben hat.
Besonders bevorzugt wird bei negativer Übereinstimmung von Soll-Signalcode und Ist- Signalcode der Vorgang abgebrochen. Dies ist besonders vorteilhaft, da so eine Falschlieferung ausgeschlossen wird.
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Besonders bevorzugt meldet die Landevorrichtung über die Daten- Kommunikationsvorrichtung einen Sendungseingang an das Liefersystem und/oder den Kunden. Beispielhaft werden bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert. Diese Beispiele stellen lediglich Ausführungsvarianten dar und sind keine abschließende Auflistung möglicher Ausführungen. Merkmale, die beispielhaft im Kontext eines Ausführungsbeispiels offenbart sind, können auch bei anderen Ausgestaltungen der Erfindung zur Anwendung kommen, wenn kein zwingender technischer Ausschlussgrund besteht.
Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens betrifft den Ablauf für ein sogenanntes intelligentes Landefeld (Landevorrichtung). Hierbei registriert der Kunde einmalig die ID des Landefelds beim Lieferanten bzw. der Logistikleitstelle (Liefersystem). Der Kunde positioniert, fixiert und aktiviert das Landefeld am gewünschten Anlie- ferpunkt (mobile Ausführung des Landefelds). Das Landefeld erfasst die eigene Position
(z.B. mittels GPS) nach Aktivierung. Danach baut das Landefeld eine Datenverbindung (z.B. via WLAN und Internet) zum Lieferanten auf. Der Kunde löst eine Bestellung z.B. mittels Smartphone beim Lieferanten für eine luftgestützte Anlieferung an sein Landefeld aus. Die Bestellabwicklung beim Lieferanten verknüpft die Bestellung mit der ID des Landefelds und fragt dort die Anlieferposition bzw. die Koordinaten an. Die Leitstelle entsendet eine luftgestützte Liefervorrichtung mit Fracht zu den übermittelten Koordinaten. Die Liefervorrichtung fliegt in die Nähe des Anlieferpunkts und meldet an die Leitstelle die Bereitschaft zum Landeanflug. Die Liefervorrichtung aktiviert die Kameraüberwachung des Landeumfelds. Die Leitstelle generiert einen bestellvorgangsspezifischen Code und übermittelt diesen an das Landefeld. Das Landefeld setzt diesen Code dann in eine spezifische Blinksequenz (oder Muster) an einem optischen Marker (Anordnung von Leuchtmitteln) um. Die Kamera der Liefervorrichtung erfasst die Position und die Reihenfolge der Lichtsignale des optischen Markers woraufhin die Liefervorrichtung die erfasste Blinklichtreihenfolge der Lichtsignale des optischen Markers an die Leitstelle übermittelt. Die Leitstelle vergleicht den generierten Code mit dem von der Liefervorrichtung erfassten Code und übermittelt die Landefreigabe an die Liefervorrichtung, falls die Codes miteinander übereinstimmen. Bei Nichtübereinstimmung lässt die Leitstelle die Liefervorrichtung zurückkehren und meldet den Sendungsabbruch an den Kunden. Bei erteilter Landefreigabe leitet die Liefervorrichtung den Landeanflug ein und orientiert sich an den Lichtsignalen des Landefelds für die Feinpositionierung bei der Lan-
- 8 - dung. Optional kann das Landefeld den Sendungseingang durch eine geeignete Sensorik (z.B. einen Gewichtssensor) erfassen. Das Landefeld meldet daraufhin den Sendungseingang an die Leitstelle (z.B. via Internet) und den Kunden (z.B. über WLAN auf eine Smart- phone App). Die Liefervorrichtung kehrt zu der Leitstelle zurück. Der Kunde nimmt die Fracht in Empfang und entfernt die Landevorrichtung (mobile Ausführung). Nach der Rückkehr des Liefersystems ist der Liefervorgang durch Bestellabwicklung beim Lieferanten abgeschlossen.
Das zweite bevorzugte Ausführungsbeispiel betrifft ein passives Landefeld (z.B. eine Plane). Hierbei registriert der Kunde einmalig die ID des Landefelds beim Lieferanten bzw. der Lo- gistikstelle(Liefersystem). Der Kunde positioniert und fixiert das Landefeld am gewünschten Anlieferpunkt (mobile Ausführung des Landefelds). Daraufhin startet der Kunde eine Smart- phone-App zur Lagebestimmung des Landefelds. Hierfür erfasst die GPS-Sensorik des Smartphones die aktuelle Position. Der Kunde macht ein Foto des optischen Markers (z.B. Data Matrix) mit der Smartphone-Kamera auf dem Landefeld. Die App bestimmt daraufhin die ID-Information des Landefelds aus dem Marker-Bild und verknüpft die ID mit den Koordinaten des Smartphones bei der Aufnahme. Der Kunde löst eine Bestellung z.B. mittels Smartphone-App beim Lieferanten für eine luftgestützte Anlieferung an sein Landefeld aus. Die Leitstelle entsendet eine luftgestützte Liefervorrichtung mit Fracht zu den übermittelten Koordinaten. Die Liefervorrichtung fliegt in die Nähe des Anlieferpunkts und aktiviert die Kameraüberwachung des Landeumfelds. Die Kamera der Liefervorrichtung erfasst die Position, Orientierung und die ID-Information des optischen Markers. Die Liefervorrichtung übermittelt die Landefeld-ID an die Leitstelle. Die Leitstelle vergleicht die Soll-ID mit der von der Liefervorrichtung erfassten ID und übermittelt die Landefreigabe an die Liefervorrichtung, falls die Codes miteinander übereinstimmen. Bei Nichtübereinstimmung lässt die Leitstelle die Liefervorrichtung zurückkehren und meldet den Sendungsabbruch an den Kunden. Bei erteilter Landefreigabe leitet die Liefervorrichtung den Landeanflug ein und orientiert sich am optischen Marker des Landefelds für die Feinpositionierung bei der Landung. Die Liefervorrichtung landet und lädt die Fracht auf dem Landefeld ab. Die Liefervorrichtung kann dann die Zustellung an die Leitstelle melden. Die Liefervorrichtung kehrt anschließend zur Basis des Lieferanten zurück und die Leitstelle meldet Zustellung an den Kunden (z.B. via SMS). Der Kunde nimmt die Fracht in Empfang und entfernt die Landeeinrichtung (mobile Ausführung). Nach der Rückkehr des Liefersystems ist der Liefervorgang durch Bestellabwicklung beim Lieferanten abgeschlossen.
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Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen.
Darin aufgeführte technische Merkmale werden auch isoliert von ihrer nur beispielhaft aufgeführten Merkmalskombination beansprucht. Technische Merkmale mit gleicher oder ähnli- eher Wirkung werden mit demselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wird von der Kennzeichnung von wiederholt abgebildeten technischen Merkmalen teilweise verzichtet.
Darin zeigen:
Fig.1 : eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Landevorrichtung sowie einem zugehörigen Liefersystem und eine Liefervorrichtung;
Fig. 2: eine erste mögliche Ausführung der erfindungsgemäßen Landevorrichtung;
Fig. 3: eine alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Landevorrichtung mit passivem Marker;
Fig. 4: eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Landevorrichtung mit inte- griertem passivem und externem aktivem Marker;
Fig. 5: eine weitere bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Landevorrichtung mit integriertem aktiven Marker; und Fig. 6: eine alternative Ausgestaltung zu der in Fig. 5 gezeigten Landevorrichtung.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Landevorrichtung 10 sowie einem zugehörigen Liefersystem 30 und eine Liefervorrichtung 20. Die Liefervorrichtung 20 umfasst ein Kamerasystem 21 , welche geeignet ist, ein optisches Signal S von ei- nem optischen Marker 12 wahrzunehmen und eine Navigationseinrichtung (22), über welche die Liefervorrichtung (20) die Position der Landevorrichtung (10) ansteuern kann. Das Liefersystem 30 weist eine Daten-Kommunikationsverbindung D sowohl zu der Liefervorrichtung 20 als auch zu der Landevorrichtung 10 auf. Die Landevorrichtung umfasst hierbei ein Identifikationsmerkmal 11 , einen optischen Marker 12, eine Datenkommunikationsvorrichtung 13
- 10 - sowie eine Positionssensorik 14. Weiterhin sind schematisch eine Einrichtung 15 zur Erfassung des Sendeeingangs sowie eine Einrichtung 16 zum Schutz der Lieferung gezeigt.
Figur 2 zeigt eine mögliche Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Landevorrichtung 10. Hierbei ist die Landevorrichtung 10 lediglich durch ein Endgerät 40 eines Kunden realisiert. Dieses Endgerät 40 weist eine Datenverbindung D zu dem Liefersystem 30 auf. Das Endgerät 40 ist derart ausgestaltet, dass es ein Signalmuster S aussenden kann, welches von dem Kamerasystem 21 der Liefervorrichtung 20 wahrgenommen wird. Figur 3 offenbart eine weitere alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Landevorrichtung 10. Hierbei weist die Landevorrichtung 10 einen passiven optischen Marker 12b auf, welcher von dem Kamerasystem 21 der Liefervorrichtung wahrgenommen wird. Über ein Endgerät 40 werden Informationen über den passiven optischen Marker 12b über eine Datenverbindung D an das Liefersystem 30 weitergegeben. Die Liefervorrichtung 20 sendet die Aufnahme des passiven optischen Markers 12b an das Liefersystem 30, welches die Informationen über den passiven optischen Marker 12b mit den Aufnahmen vergleicht.
Figur 4 zeigt eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Landevorrichtung 10. In dieser Ausgestaltung wird zusätzlich zu dem passiven optischen Marker 12b ein aktiver optischer Marker 12a verwendet. Hierbei wird der aktive optische Marker 12a über ein Endgerät 40 realisiert, welches ein Signalmuster S aussendet und in kommunikativer Verbindung zu dem Liefersystem 30 steht.
In Figur 5 ist eine weitere bevorzugte Ausführung der Landevorrichtung 10 gezeigt. In dieser Vorrichtung sind mehrere aktive optische Marker 12a in die Landevorrichtung 0 integriert, welche ein Signalmuster S aussenden. Weiterhin ist eine Datenkommunikationsvorrichtung 3 gezeigt. Die Kommunikation zwischen Landevorrichtung 10 und Liefersystem 30 findet über ein zwischengeschaltetes Endgerät 40 statt. Figur 6 zeigt dieselbe Ausgestaltung der Landevorrichtung wie Figur 5. Hierbei kommuniziert die Landevorrichtung 10 allerdings direkt mit dem Liefersystem 30, kann allerdings auch mit einem Endgerät 40 kommunizieren.
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Bezugszeichenliste
Landevorrichtung
Identifikationsmerkmal
optischer Marker
aktiver optischer Marker
passiver optischer Marker
Datenkommunikationsvorrichtung
Positionssensorik
Liefervorrichtung
Kamerasystem
Navigationssystem
Liefersystem
Endgerät
Datenverbindung
Signalmuster