SERVI CEE INRI CHTUNG
Beschreibung Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Serviceeinrichtung zur
Verwendung in Anlagen in Reinräumen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Serviceeinrichtung, mit der Anlagenteile einer auf dem Gebiet der Halbleiterindustrie verwendeten
Anlage, insbesondere Teile einer Prozessanlage, oder Teile einer Prozesskontroll-Anlage (beispielsweise ein
Messsensor) vertikal und horizontal verfahren werden können .
Hintergrund der Erfindung
In der Halbleiterindustrie werden mit größer werdenden Substraten auch die Anlagen immer größer. Die Erfindung betrifft insbesondere Anlagen, welche Prozessanlagen, Prozesskontroll-Anlagen sein können.
Derartige Anlagen umfassen häufig auch Anlagenteile für die Durchführung der vorgesehenen Anwendung dieser Anlage im Vakuum.
Derartige Anlagen umfassen häufig Anlagenteile
(beispielsweise Teile eines Messsensors, Teile des
Substrathandlings , einer Lichtquelle, einer
Elektronenstrahlquelle, oder einer Vielzahl von anderen anlagenspezifischen Teilen) . In den Anlagenteilen können auch weitere Komponenten der Anlage angeordnet sein. Zu Wartungszwecken ist es hin und wieder erforderlich, das
Anlagenteil abzuheben und seitlich zu bewegen, um an die darunter liegenden Geräte oder Komponenten oder an die Geräte oder Komponenten, welche im Anlagenteil selbst angebracht sind, zu kommen.
Üblicherweise werden hierfür mobile Servicekräne verwendet. Die zu bewegende Masse kann recht hoch sein. Insbesondere gibt es Anlagenteile, welche über 5 t Gewicht haben. Ein derartiges Bauteil mit einem mobilen Servicekran zu bewegen, ist zeitintensiv und führt damit zu entsprechend kostspieligen Stillstandszeiten der Anlage. Die
Offenlegungsschrift US 2013/0088702 AI zeigt eine
Hebeeinrichtung für das Modul eines Lithographiegerätes. Die in diesem Dokument gezeigte Hebeeinrichtung ist in die Anlage integriert, was den Vorteil von kürzeren
Servicezeiten mit sich bringt.
Problematisch sind bei einer derartigen Anlage aber die mechanischen Teile, wie insbesondere die Lager. So
verschlechtern etwaig verwendete Fette oder Öle die
Reinraumbedingungen. Beim Bewegen von Lasten führen auch ölfreie Lager zu unerwünschtem Abrieb, welcher die Anlage oder den Reinraum verunreinigt. Je größer die Lasten sind, desto größer ist in der Regel auch der Abrieb.
Ein weiterer Nachteil des Servicekranes ist es, dass eventuelle Seitenkräfte, wie sie beispielsweise dann auftreten, wenn an dem zu bewegenden Anlagenteil auch während der Bewegung und danach seitliche Kabel oder andere Leitungen für Fluide oder optische Leitungen befestigt
sind, dazu führen können, dass ein Einsatz eines solchen Servicekranes aus Sicherheitsgründen nicht zulässig ist.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile des Standes der Technik zu reduzieren. Es ist insbesondere eine Aufgabe der Erfindung, eine
Serviceeinrichtung bereitzustellen, mittels derer hohe Lasten schnell bewegt werden können und bei welcher die Gefahr von Partikelemissionen in die Anlage oder den
Reinraum reduziert wird.
Zusammenfassung
Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch eine
Serviceeinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind dem Gegenstand der Unteransprüche zu entnehmen.
Die Erfindung betrifft eine Serviceeinrichtung,
insbesondere zur Verwendung in Anlagen und in Reinräumen.
Diese umfasst ein vertikal und horizontal verfahrbares Anlagenteil. Wie eingangs beschrieben kann der Anlagenteil auch Teil einer Anlage, insbesondere eines Messsensors, eines Teiles einer Substrathandlingeinrichtung sein. Das Anlagenteil kann des Weiteren auch Anlagenkomponenten, wie Komponenten von Lithographie- und Inspektionsgeräten umfassen oder ein Teil einer Vakuumkammer sein,
insbesondere der Deckel einer Vakuumkammer.
Hierfür kann das Anlagenteil Durchführungen für Fluid, Elektro- und/oder optische Leitungen umfassen.
Das Anlagenteil ist sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung verfahrbar. Mittels der
erfindungsgemäßen Serviceeinrichtung kann das Anlagenteil mithin nicht nur in der Anlage abgehoben werden, sondern auch in horizontaler Richtung verfahren werden.
Gemäß der Erfindung umfasst das Anlagenteil zumindest zum horizontalen Verfahren zumindest eine Magnetschiene . Unter einer Magnetschiene wird insbesondere ein Magnetlager verstanden, welches als Schiene ausgeführt ist. Die
Magnetschiene verfügt insbesondere über Elektromagnete, mittels der ein Läufer auf einer Schiene in der Schwebe gehalten werden kann. Im aktivierten Zustand wird also der Läufer durch Magnetkräfte angehoben und ist durch zumindest einen Spalt von der Schiene beabstandet. Nunmehr ist das Anlagenteil berührungslos in horizontaler Richtung
verfahrbar .
Dadurch, dass das Anlagenteil nunmehr nicht mehr über Roll¬ oder Gleitlager abgestützt wird, kann dieser in
horizontaler Richtung verfahren werden, ohne dass es zu Abrieb kommt .
Es hat sich herausgestellt, dass sich insbesondere auch schwere Anlagenkomponenten mittels einer Magnetschiene berührungslos in horizontaler Richtung bewegen lassen.
Die Bereitstellung derartiger groß dimensionierter
Magnetschienen ist zwar aufwendig, hat aber den großen
Vorteil der Reduzierung von Partikelemissionen. Darüber hinaus könnte man auf Verriegelungseinrichtungen,
insbesondere an den Endpositionen des horizontalen
Verfahrwegs, verzichten. Denn beim Stromlosschalten der Magnetschiene verriegelt sich das System von selbst durch Aufsetzen, so dass dieser sodann reib- oder formschlüssig auf einen Träger fixiert ist. Das Ausschalten der Magnete ist dabei zumeist eher eine Notfalleigenschaft bei
Stromausfall .
Teile der Magnetschiene, insbesondere ein Träger oder ein auf dem Träger laufender Läufer, können hierfür mit einer Beschichtung versehen werden, welche die Reibung erhöht. Weiter ist denkbar, Träger und Läufer mit ineinander greifenden Formschlusselementen zu versehen. Dies können beispielsweise entlang einer Schiene verlaufende Zähne sein, in welche Zähne des Läufers beim Absetzen eingreifen.
Neben einem Verzicht auf Sicherungseinrichtungen zum
Verriegeln ist von Vorteil, dass es in jeder Position, also beispielsweise auch bei einem Stromausfall in der Anlage während des Verfahrens zu einem sicheren Fixieren des
Läufers kommt . Alternativ oder in Kombination kann das Maschinenteil auch durch den Antrieb in der benötigten Position gehalten werden .
Weiter ist auch eine mechanische Verriegelung durch eine Zusatzeinrichtung denkbar, welche die horizontale Bewegung des Läufers verhindert. Die kann zum Beispiel durch mittels eines Aktuators betätigte Formschlusselemente realisiert
werden, welche den Läufer der Magnetschiene auf der
Magnetschiene verriegeln.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Magnetschiene einen separaten Linearantrieb zum
horizontalen Verfahren auf. Die Entkopplung des Anhebens des Läufers der Magnetschiene mittels der Magnetschiene vom horizontalen Verfahren vereinfacht die regelungstechnische Umsetzung gegenüber einer Ansteuerung der Elektromagnet der Magnetschiene selbst. Der Linearantrieb muss nur kleine Kräfte aufbringen und das Anlagenteil auch nicht besonders schnell in horizontaler Richtung bewegen.
Von Vorteil sind zur Reduzierung von Abrieb berührungslos arbeitende Linearmotoren.
Da aber nur kleine Kräfte aufgebracht werden müssen, ist auch denkbar, zum horizontalen Verfahren beispielsweise Spindelantrieb zu verwenden. Aufgrund der geringen Kräfte, die dieser Antrieb aufbringen muss, ist der entstehende Abrieb in der Regel weniger schwerwiegend.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die
Magnetschiene eine elektromagnetische Seitenführung auf. Die Magnetschiene verfügt mithin sowohl über Elektromagnete zum Anheben eines Läufers, als auch über Elektromagnete, um den Läufer beabstandet von den Wänden eines Trägers in einer mittleren Position zu halten.
Der Läufer stößt so auch beim Verfahren in horizontaler Richtung entlang des Trägers nicht an, was andernfalls wiederum zu Abrieb führen kann.
Die elektromagnetische Seitenführung erfolgt vorzugsweise über separate Elektromagnete und nicht über Elektromagnete, welche dem Anheben des Läufers auf der Schiene dienen.
Dies ermöglicht insbesondere eine einfache
steuerungstechnische Ausgestaltung, bei welcher das Anheben eines Läufers der Magnetschiene, die Seitenführung sowie das horizontale Verfahren getrennt und unabhängig
voneinander gesteuert werden können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Serviceeinrichtung mehrere Magnetschienen . Es ist insbesondere vorgesehen, eine Serviceeinrichtung
bereitzustellen, welche zwei Magnetschienen umfasst, auf denen jeweils ein Läufer auf einem Träger entlang der
Schiene bzw. dem Träger verfahrbar ist.
Das Anlagenteil ist nunmehr vorzugsweise in etwa mittig an seinem Schwerpunkt randseitig mit den Läufern verbunden und kann so entlang des Trägers verfahren werden.
Das Verfahren in vertikaler Richtung, unter welchem im Sinne der Erfindung nicht ein Anheben des Anlagenteils durch die Aktivierung der Magnetschiene verstanden wird, um diesen sodann berührungslos in horizontaler Richtung bewegen zu können, sondern das Verfahren über eine größere Strecken in vertikaler Richtung, wird vorzugsweise dadurch realisiert, dass das Anlagenteil über ein Hängezeug
vertikal verfahrbar ist.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird zum vertikalen Verfahren ebenfalls ein berührungslos arbeitender Antrieb, insbesondere ein Magnetantrieb und/oder eine berührungslos arbeitende Magnetführung innerhalb des Hängezeugs
verwendet .
Dies reduziert wiederum die Partikelemissionen, bringt aber den Nachteil mit sich, dass in vertikaler Richtung eine Verriegelungseinrichtung bereitgestellt werden muss, durch welche das Anlagenteil in seiner vertikalen Endposition verriegelt wird.
Besser ist es noch, bei einem berührungslosen Antrieb eine Verriegelungseinrichtung bereitzustellen, welche auch im Falle eines Stromausfalls das Anlagenteil automatisch verriegelt und so gegen Herabfallen sichert. Dies kann beispielsweise durch ein mittels eines Elektromagneten betätigtes Formschlusselement realisiert werden. Dieses gibt den Träger zum vertikalen Verfahren frei, sobald es elektrisch angesteuert wird. Im Falle eines Stromausfalls fährt das Formschlusselement in seine Ausgangsposition zurück und verriegelt den Träger bzw. das Hängezeug, über die das Anlagenteil hochgefahren wird.
Das Anlagenteil ist insbesondere über ein Hängezeug, welches als Seil oder Stift ausgebildet ist, an der
zumindest einen Magnetschiene, insbesondere an einem Läufer der Magnetschiene, aufgehängt. So hat das Anlagenteil Spiel in horizontaler und vertikaler Richtung, wodurch Toleranzen der beteiligten Bauteile ausgeblichen werden können, oder auch eine Reduzierung der Übertragung von Schwingungen von
der Serviceeinrichtung auf den oft schwingungsisolierten Anlagenteil erreicht werden kann.
Die Serviceeinrichtung ist insbesondere zum Anheben einer Masse von mehr als 50 kg, bevorzugt mehr als 100 kg, besonders bevorzugt mehr als 1 t, ganz besonders bevorzugt von mehr als 5 t ausgebildet.
Weiter ist das Anlagenteil vorzugsweise mehr als 30 % und/oder weniger als 70 % seiner Länge von einer
Mittelposition in eine horizontale Richtung verfahrbar.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Läufer der Schiene einen sich in horizontal erstreckender Richtung verlaufenden Arm auf, an welchem das Anlagenteil befestigt, insbesondere aufgehängt ist.
So kann ein an seinem Schwerpunkt befestigter Anlagenteil um mehr als die Hälfte seiner Länge, insbesondere komplett über den Bereich der Anlage, in welchem die Magnetschienen verlaufen, hinausgefahren werden.
Das Anlagenteil kann auch insbesondere mittig aufgehängt sein und ist so etwa die Hälfte seiner Länge in
horizontaler Richtung verfahrbar. Das Anlagenteil kann bei anderen Ausfürhungsformen auch außerhalb seines
Schwerpunktes und/oder nicht mittig aufgehängt sein.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine
Serviceeinrichtung für Teile einer Prozessanlage, oder Teile einer Prozesskontroll-Anlage (beispielsweise ein Messsensor) , oder Teile einer Lithographieanlage,
insbesondere auf Messgeräte, Lithographiegeräte, optische Inspektionsgeräte, Inspektionsgeräte auf
Elektronenstrahlbasis , Beschichtungsanlagen, sowie Anlagen zur Bearbeitung von Halbleitersubstraten. Weiter ist auch eine Verwendung in Anlagen in Reinräumen der Pharma- und Lebensmittelindustrie denkbar, insbesondere bei
Produktions-, Pack- und Abfüllanlagen.
Die vertikale Verfahrbewegung wird vorzugsweise durch das Hängezeug ausgeführt. Insbesondere wenn das Hängezeug als
Stange ausgeführt ist, lässt sich dort die Vertikalbewegung (z.B. als Gewindeantrieb) realisieren.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung soll im Folgenden Bezug nehmend auf die
Figuren Fig. 1 bis Fig. 6 anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert werden. Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Serviceeinrichtung.
Fig. 2 zeigt die Serviceeinrichtung gemäß Fig. 1, wobei das Anlagenteil vertikal nach oben gefahren wurde.
Fig. 3 zeigt die in den Figuren Fig. 1 und Fig. 2
dargestellte Serviceeinrichtung mit in horizontaler
Richtung verfahrenem Anlagenteil. Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Magnetschiene .
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer
Magnetschiene .
Fig. 6 zeigt perspektivische Ansichten einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, bei welcher das Anlagenteil über eine größere Strecke aus der Anlage herausgefahren werden kann.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten schematischen Ausführungsbeispiels einer Serviceeinrichtung 1. Diese umfasst einen Rahmen 2. Innerhalb des Rahmens 2 ist ein Tisch 3 mit einem
Anlagenteil 5 angeordnet.
Der Tisch dient beispielsweise der Aufnahme von
schwingungsisoliert gelagertem Anlagenteil in einem
Messgerät.
Hierzu kann der Tisch 3 schwingungsisoliert auf Lagern (nicht dargestellt) angeordnet sein, insbesondere auf Luftlagern .
Die Serviceeinrichtung 1 umfasst zwei randseitig
angeordnete Magnetschienen 7.
Jede Magnetschiene 7 umfasst einen zumindest Träger 9, auf welchem jeweils ein Läufer 10 horizontal verfahrbar ist.
Die Läufer 10 umfassen Elektromagnete (nicht dargestellt) , mit denen die Läufer 10 von den Trägern 9 anhebbar sind, so dass die Läufer 10 durch einen Luftspalt vom Träger
beabstandet sind und berührungslos auf dem Träger 9 bewegt werden können.
Der Rahmen 2 sollte nicht viel größer sein als die gesamte Anlage, um den zusätzlichen Raumbedarf oder Flächenbedarf durch die Serviceeinrichtung möglichst gering zu halten.
Die Serviceeinrichtung ist vorzugsweise so gestaltet, dass sie vollständig in die Anlage integriert werden kann, ohne den Bedarf an Aufsteilfläche für die Anlage zu vergrößern. Das Anlagenteil 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel über Hängezeuge 15 an den Läufern 10 aufgehängt und hat somit zumindest in horizontaler Richtung etwas Spiel. Auch in vertikaler Richtung kann Spiel vorhanden sein. Das Anlagenteil 5 kann in diesem Ausführungsbeispiel über das Hängezeug 15 in vertikaler Richtung angehoben werden. Hierzu ist das Hängezeug 15 als Hebezeug, wie
beispielsweise als Gewindespindel, ausgebildet. Alternativ oder in Kombination ist auch denkbar, die Träger mittels eines Antriebs 4 in vertikaler Richtung zu bewegen.
Die Stromzuführung zum Ansteuern der in dem Läufer
angeordneten Elektromagnete kann beispielsweise durch das Hängezeug 15 erfolgen.
Die Hängezeuge 15 sind mit den zwei Läufern 10 verbunden, welche jeweils auf dem Träger 9 angeordnet sind.
In Fig. 2 ist nunmehr dargestellt, wie mittels der
Hängezeuge 15 das Anlagenteil 5 vertikal nach oben
verfahren wurde und den Tisch 3 freigibt.
Alternativ oder in Kombination kann das vertikale Verfahren auch über den Antrieb 4 erfolgen.
In diesem Zustand können bereits die Magnetschienen 9 aktiviert sein.
Wie in Fig. 3 dargestellt, werden spätestens jetzt die Magnetschienen aktiviert, so dass die Läufer 10 angehoben werden und nunmehr frei auf dem Träger 9 beweglich sind.
Das Anlagenteil 5 ist nunmehr in horizontaler Richtung entlang des Trägers 9 in seine Endposition verschoben.
Durch ein Deaktivieren der Magnetschiene setzen die Läufer 10 auf den Trägern 9 auf, wodurch diese gegen ein weiteres horizontales Verschieben gesichert sind. Die Position kann aber auch allein durch den Antrieb gehalten werden, ohne dass die Magnetschiene deaktiviert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Magnetschiene aber auch durch eine andere Verriegelung, wie beispielsweise ein elektrisch betätigbares Formschlusselement verriegelt werden (nicht dargestellt) .
Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittansicht einer
Magnetschiene 7.
Die Magnetschiene 7 umfasst einen in diesem
Ausführungsbeispiel rechteckig ausgebildeten Läufer 10. Es versteht sich, dass der Läufer 10 auch eine andere
Geometrie aufweisen kann, wie beispielsweise eine runde
Außenkontur. Der Läufer 10 umschließt die Schiene 9, welche als T-Träger mit einer kürzeren unteren Strebe ausgebildet ist . Gegenüber der Unterseite des Trägers 9 umfasst der Läufer Elektromagnete 11, welche dem Anheben des Läufers 10 auf dem Träger 9 dienen.
Durch Aktivieren der Elektromagnete wird der Läufer 10 nach oben gezogen und ist sodann durch einen Spalt von dem
Träger 9 beabstandet.
Ein Deaktivieren der Elektromagnete 11 führt dazu, dass sich der Läufer 10 auf den Träger 9 absetzt und sodann in horizontaler Richtung bereits durch Reibschluss gesichert ist .
Gegenüber dem vertikal nach oben verlaufenden Teil des Trägers 9 umfasst der Läufer 10 seitlich davon angeordnete Elektromagnete 12, über die eine Seitenführung
bereitgestellt wird derart, dass der Läufer 10 auch in horizontaler Richtung durch Luftspalte von dem Träger 9 beabstandet ist. Zur Steuerung der Magnete 11 und 12 kann ein Sensormodul 16 verwendet werden, welches den Abstand des Trägers 9 vom Läufer 10 in horizontaler und vertikaler Richtung misst.
Dieses arbeitet ebenfalls berührungslos, beispielsweise als induktiver oder kapazitiver Sensor.
Vertikale Führung und horizontale Seitenführung arbeiten voneinander unabhängig.
Weiter ist ein separater Linearantrieb 13 vorgesehen, über die der Läufer 10 entlang des Trägers 9 in horizontaler Richtung verfahren werden kann.
Dieser arbeitet ebenfalls unabhängig und ist vorzugsweise als berührungsloser Antrieb ausgebildet. Der Linearantrieb 13 ist derart ausgebildet, dass dieser ein vertikales
Spiel, zumindest um die Hubhöhe des Läufers 10 ermöglicht. Dies erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel durch
abgewinkelte und ineinandergreifende Fortsätze von Läufer 10 und Träger 9.
Mittels des Hängezeugs 15 ist das Anlagenteil 5 an dem Läufer 10 befestigt. Als Hängezeug können beispielsweise auch Seile oder Stifte, insbesondere Gewindestifte, verwendet werden. Diese stellen ein gewisses Spiel in horizontaler Richtung und vertikaler Richtung bereit. Diese Seile oder Stifte können mit einem vertikalen Antrieb, beispielsweise mit einer Gewindespindel kombiniert sein, um ein Hebezeug auszubilden.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer
Magnetschiene 7. Zu erkennen ist der auf dem Träger 9 laufende Läufer 10.
Weiter ist zu erkennen sind die ineinandergreifenden
Schienen 6, 17 eines Linearantriebs, über den der Läufer 10 in horizontaler Richtung bewegt wird. Als Stator eines derartigen Linearantriebs können
beispielsweise entlang einer Schiene 6, 17 angeordnete Permanentmagnete dienen.
Die Schiene 6 ist an dem Träger 9 und die Schiene 17 ist an dem Läufer 10 angeordnet.
Der Läufer 10 ist im Wesentlichen quadratisch ausgebildet und weist auf der Unterseite einen Fortsatz zur Anbringung des Hebezeugs auf.
Bereits mit einem relativ kurzen Läufer 10 können hohe Kräfte erreicht werden, welche insbesondere ausreichend sind, um Lasten von über 1 t anzuheben. Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher das Anlagenteil 5 über eine weitere Strecke aus dem Bereich der Anlage herausgefahren werden kann als bei der in Fig. 1 bis Fig. 3 dargestellten Ausführungsform. Ansonsten entspricht die hier dargestellte
Serviceeinrichtung 1 aber der zuvor dargestellten
Ausführungsform.
Im Unterschied zur zuvor dargestellten Ausführungsform sind an den Läufern 10 in horizontaler Richtung verlaufende Arme 18 angeordnet, an welchen das Maschinenteil 5 vorzugsweise an seinem Schwerpunkt aufgehängt ist.
Hierdurch lässt sich das Maschinenteil 5 weiter aus
Anlage heraus fahren. So wird ein größerer Bereich
Tisches 3 freigegeben.
Es versteht sich, dass durch die ausgefahrenen Arme 18 eine Kraft auf den Rahmen der Anlage wirkt, die, damit diese nicht umkippt, durch das Gewicht der Anlage oder eine geeignete Befestigung abgefangen werden muss.
Durch die Erfindung konnte eine Serviceeinrichtung
bereitgestellt werden, mit der sich auch hohe Lasten in horizontaler und vertikaler Richtung bewegen lassen. Die erfindungsgemäße Serviceeinrichtung ermöglicht eine
schnellere Anlagenwartung und führt zu einer reduzierten Partikelbelastung, der Anlage oder des Reinraums.
Bezugszeichenliste
1 Serviceeinrichtung
2 Rahmen
3 Tisch
4 Antrieb
5 Anlagenteil
6 Schiene
7 Magnetschiene
9 Träger
10 Läufer
11 Elektromagnet
12 Elektromagnet
13 Linearantrieb
15 Hängezeug
16 Sensormodul
17 Schiene