Batteriezelle für eine Batterie eines Kraftfahrzeugs, Batterie und Kraftfahrzeug
BESCHREIBUNG:
Die Erfindung betrifft eine Batteriezelle für eine Batterie eines Kraftfahrzeugs. Die Batteriezelle umfasst ein Batteriezellengehäuse, in welchem ein galvanisches Element aufgenommen ist. Über zwei elektrische Anschlüsse kann die Batteriezelle mit wenigstens einer weiteren Batteriezelle der Batterie elektrisch verbunden werden. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Batterie mit einer Mehrzahl solcher Batteriezellen und ein Kraftfahrzeug mit einer Batterie.
Aus dem Stand der Technik etwa der DE 10 2010 045 037 A1 ist es bekannt, eine Mehrzahl von Batteriezellen zum Bereitstellen einer bestimmten Spannung beziehungsweise eines bestimmten Stroms zu einer Batterie zusammenzuschalten. Solche Batterien werden heutzutage insbesondere als Traktionsbatterien in Kraftfahrzeugen wie etwa Elektrofahrzeugen oder Hybridfahrzeugen zum Bereitstellen von elektrischer Antriebsenergie eingesetzt.
An den Anschlüssen oder Batteriepolen von aus dem Stand der Technik bekannten Batteriezellen liegt im Normalfall eine elektrische Spannung an. Falls nun viele Batteriezellen in einer Reihenschaltung zusammengeschaltet werden, so können daraus hohe und gefährliche Spannungen resultieren. Beispielsweise kann eine Traktionsbatterie für ein Kraftfahrzeug eine Spannung von einigen hundert Volt bereitstellen. Entsprechend müssen besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, um im Betrieb der Batterie und bei der Herstellung eine Gefährdung von Personen zu vermeiden. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass Kurzschlüsse oder gefährliche Lichtbögen auf- treten. Zugleich können etwa infolge eines Kurzschlusses enorme Energiemengen schlagartig freigesetzt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Batteriezelle, eine Batterie und ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welche oder welches einen besonders sicheren Betrieb ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch eine Batteriezelle mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 , durch eine Batterie mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angege- ben.
Die erfindungsgemäße Batteriezelle weist wenigstens ein Schaltelement auf, welches zum Unterbrechen und zum Herstellen einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen einem Abieiter des galvanischen Elements und zumin- dest einem der elektrischen Anschlüsse ausgebildet ist. Es kann also mittels des wenigstens einen Schaltelements die elektrisch leitende Verbindung wahlweise unterbrochen oder hergestellt werden. Dies erlaubt es zumindest einen der elektrischen Anschlüsse - und bei Vorsehen von zwei Schaltelementen beide elektrischen Anschlüsse - spannungsfrei zu schalten. So kann dafür gesorgt werden, dass an den elektrischen Anschlüssen der Batteriezelle nur dann eine elektrische Spannung anliegt, wenn dies gewünscht ist. Dies ermöglicht einen besonders sicheren Betrieb der und Umgang mit der Batteriezelle. Eine Batteriezelle, deren elektrische Anschlüsse spannungsfrei geschaltet sind, kann nämlich gefahrlos gehandhabt werden. Zudem kann beim Auftreten eines Fehlers der Batteriezelle die elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Abieiter und zumindest einem der elektrischen Anschlüsse getrennt werden. Dadurch kann von dieser Batteriezelle keine Gefahr mehr ausgehen, und der Betrieb ist besonders sicher. Das galvanische Element ist bevorzugt als Sekundärelement ausgebildet, welches zum Versorgen einer elektrischen Komponente entladen und nach der Entladung wieder aufgeladen werden kann. Hierbei umfasst das galvanische Element in an sich bekannter Weise die Abieiter etwa in Form von Metallfolien, welche mit dem elektrochemisch aktiven Material der Elektroden des galvanischen Elements beschichtet sind. Des Weiteren ist ein Elektrolyt vorgesehen sowie ein die elektrochemisch aktiven Materialien voneinander trennender Separator. In einem solchen galvanischen Element können die Abieiter gestapelt, gefaltet oder gewickelt vorliegen, so dass das galvanische Element auch als Zellstapel oder Zellwickel bezeichnet wird.
Bevorzugt ist ein erstes Schaltelement zwischen einem ersten Abieiter des galvanischen Elements und einem der elektrischen Anschlüsse angeordnet und ein zweites Schaltelement zwischen einem zweiten Abieiter und dem anderen der beiden elektrischen Anschlüsse der Batteriezelle. Durch das Vorsehen von jeweils einem dem jeweiligen Abieiter beziehungsweise dem jeweiligen elektrischen Anschluss zugeordneten Schaltelement kann eine besonders sichere Abtrennung des galvanischen Elements von weiteren Batteriezellen der Batterie sichergestellt werden.
Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn das Batteriezellengehäuse aus einem elektrisch leitfähigen Material wie beispielsweise aus Aluminium gebildet ist. Dann kann nämlich für den Fall, dass das galvanische Element das Batteriezellengehäuse elektrisch leitend berührt, das Auftreten eines Kurz- schlussstroms durch einen der elektrischen Anschlüsse hindurch verhindert werden. Auch kann es vorkommen, dass eine elektrische Isolierung zwischen einer Batteriezelle und einer weiteren Batteriezelle oder innerhalb der Batteriezelle fehlerhaft ist. Durch Öffnen beider Schaltelemente, also durch Unterbrechen der elektrisch leitenden Verbindung zwischen dem jeweiligen Ableiterelement und dem jeweiligen elektrischen Anschluss, kann dann sichergestellt werden, dass diese von der Isolation her fehlerhafte Batteriezelle von den weiteren Batteriezellen elektrisch getrennt wird.
Bei bisherigen Batterien wird das Bestehen einer elektrischen Isolation auf der Ebene der Batterie überwacht. Durch Vorsehen eines Isolationswächters, also eines Sensors, welcher eine Widerstandsmessung zwischen dem Batteriezellengehäuse und zumindest einem der Abieiter durchführt, kann jedoch ein Isolationsfehler lokalisiert werden. Es kann also die von der Isolation her fehlerhafte Batteriezelle innerhalb der Batterie identifiziert werden. Tritt also ein solcher Fehler auf, kann die betroffene Batteriezelle durch Unterbrechen der elektrisch leitenden Verbindung wegschalten werden. Zusätzlich oder alternativ kann eine Warnung ausgeben werden, dass die Batteriezelle den Fehler aufweist. Bevorzugt ist das wenigstens eine Schaltelement als Halbleiterelement ausgebildet, welches mittels eines Treiberbausteins geschaltet werden kann. Dann lässt sich das Schaltverhalten des Schaltelements abhängig von einer Vielzahl von Einflussparametern einstellen oder programmieren. Durch das Vorsehen eines solchen Treiberbausteins oder Treibers zum Ansteuern des
Halbleiterelements ist der Batteriezelle eine Intelligenz verliehen, die Batteriezelle also als sogenannte SmartCell („Intelligente Batteriezelle") ausgebildet. Dies ermöglicht es, Schaltkriterien abzuleiten oder vorzugeben, etwa durch ein Hinterlegen von Kennlinien oder Kennlinienfeldern in einem Spei- eher des Treiberbausteins. Auf diese Weise kann besonders gut der sichere Betrieb der Batteriezelle gewährleistet werden.
Bevorzugt ist der Treiberbaustein innerhalb des Batteriezellengehäuses angeordnet. Dann ist der Treiberbaustein gut geschützt. Des Weiteren können dem Treiberbaustein so besonders gut Signale von Sensoren zugeführt werden, welche Parameter der Batteriezelle erfassen und sich hierfür ebenfalls innerhalb des Batteriezellengehäuses befinden.
Das Halbleiterelement kann als binärer Schalter ausgebildet sein, bei wel- ehern in einem Schaltzustand die elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Abieiter und dem zumindest einen elektrischen Anschluss unterbrochen und in dem anderen Schaltzustand die elektrisch leitende Verbindung hergestellt ist. Dies kann beispielsweise durch Vorsehen eines Leistungstransistors als dem Halbleiterelement realisiert werden.
Alternativ kann jedoch ein elektrischer Widerstand des Halbleiterelements mittels des Treiberbausteins veränderbar sein. So kann ein veränderbarer Widerstand oder Durchlasswiderstand von quasi Null dafür sorgen, dass die elektrisch leitende Verbindung hergestellt ist und ein Widerstand von quasi unendlich für das Unterbrechen der elektrisch leitenden Verbindung. Auch bei der Ausführung des Halbleiterelements mit dem veränderbaren Widerstand kann das Halbleitererelement durch einen Leistungstransistor bereitgestellt sein. Das Vorsehen eines Schaltelements mit veränderbarem Widerstand kann beispielsweise dafür genutzt werden, bei einer Batterie mit parallel geschalteten Batteriezellen, welche unterschiedliche Innenwiderstände haben, einen gleichmäßigen Stromfluss durch die parallel geschalteten Batteriezellen sicherzustellen. Unterschiede in den Innenwiderständen können nämlich mit- tels des veränderbaren Widerstands kompensiert werden. Eine auf diese Weise erreichbare gleichmäßige Belastung der parallel geschalteten Batteriezellen führt zu einer besonders langsamen und insbesondere besonders gleichmäßigen Alterung der parallel geschalteten Batteriezellen.
Das wenigstens eine Schaltelement ist bevorzugt für niedrige Spannungen und hohe Ströme ausgelegt. Beispielsweise kann es für Spannungen um bis zu 10 Volt ausgelegt sein und für Stromstärken von in Spitzen bis zu 1000 A oder mehr. Die Auslegung ist jedoch abhängig von der Leistungsfähigkeit der jeweiligen Batteriezelle.
Um derartige Eigenschaften bereitzustellen, kann als Schaltelement beispielsweise ein Leistungstrennschalter mit Reverse-Diode, etwa ein Feldeffekttransistor, insbesondere ein MOSFET (metal-oxide-semiconductor field- effect transistor, Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor), bevorzugt ein Leistungs-MOSFET, eingesetzt werden. Auch kann auf der Strecke zwischen dem Abieiter und zumindest einem der elektrischen Anschlüsse als Schaltelement ein elektronisches Relais mit zwei Feldeffekttransistoren (insbesondere mit zwei MOSFETs) vorgesehen sein, welche antiseriell geschaltet sind, bei welchen also die elektrisch hintereinander geschalteten Feldeffekttransistoren Reverse-Dioden mit entgegengesetzter Durchlassrichtung aufweisen. So kann besonders sicher das Unterbrechen der elektrisch leitenden Verbindung gewährleistet werden. Zusätzlich oder alternativ kann das wenigstens eine Schaltelement als Galliumnitrid-Schalter (GaN-Schalter) oder derglei- chen Schaltelement mit einem derartigen Material mit einer breiten Bandlücke, etwa in Form von Siliziumkarbid (SiC) ausgebildet sein.
Derartige Halbleiterelemente bringen erhebliche Vorteile im Hinblick auf die elektrischen Eigenschaften mit sich, insbesondere im Hinblick auf die große Stromdichte oder Leistungsdichte, welche pro Halbleiterelement erreichbar ist. Zudem lässt sich so ein besonders kompaktes Schaltelement bereitstellen, welches darüber hinaus besonders hohe Schaltgeschwindigkeiten, insbesondere von einigen hundert kHz (und mehr) zulässt. Auch lassen derartige Halbleiterschalter besonders hohe Betriebstemperaturen von bis zu 250 Grad Celsius zu, ohne dass es zu einer irreversiblen Schädigung des Schaltelements kommt. Darüber hinaus lassen sich mit den genannten Halbleiterelementen besonders niedrige Durchlasswiderstände realisieren, welche mit wünschenswert geringen Schaltverlusten einhergehen. Insbesondere kann das wenigstens eine Schaltelement als sogenannter Gate Injection Transistor (GIT) ausgelegt werden, etwa als ein GaN-Transistor selbstsperrenden Typs. Ein solcher GaN-Transistor weist nämlich die oben genannten vorteilhaften Eigenschaften in besonders hohem Maße auf. Ein solches Schaltelement lässt ohne Steuerspannung am Gate-Anschluss kei-
nen Strom hindurch. Es befindet sich ohne Steuerspannung also im Aus- Zustand, in welchem die elektrisch leitende Verbindung unterbrochen ist. Dies ist aus Sicherheitsgründen vorteilhaft. Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn zum Versorgen des Treiberbausteins mit elektrischer Energie der Treiberbaustein mit dem galvanischen Element gekoppelt ist. Dann bezieht nämlich der Treiberbaustein die zum Schalten des Schaltelements notwendige elektrische Energie direkt aus der Batteriezelle. Dies ist im Hinblick auf die von der Batteriezelle bereitgestellte elektrische Energie jedoch unproblematisch, da der Treiberbaustein mit einer sehr geringen Energiemenge auskommt, also bevorzugt eine Low-Power- Ausführung, insbesondere eine Ultra-Low-Power-Ausführung ist.
Zusätzlich oder alternativ kann zum Versorgen des Treiberbausteins dersel- be mit einem elektrischen Energiespeicher gekoppelt sein, etwa mit einem in dem Batteriezellengehäuse angeordneten Kondensator. Das Vorsehen eines solchen separaten Energiespeichers macht das Bereitstellen der elektrischen Energie für den Treiberbaustein von der elektrischen Energie unabhängig, welche das galvanische Element der Batteriezelle bereitstellt. So kann stets ein sicheres Schalten des Schaltelements gewährleistet werden. Insbesondere kann ein solcher elektrischer Energiespeicher beim Laden der Batteriezelle mitgeladen werden. Bei Verwendung einer eine Mehrzahl von Batteriezellen aufweisenden Batterie im Fahrzeug kann dies etwa während des sogenannten Rekuperationsbetriebs erfolgen. Der separate Energiespeicher kann jedoch auch nach einem Anschließen der Batterie an eine Stromquelle mitgeladen werden.
Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn mittels des Treiberbausteins wenigstens ein Parameter aus einer Gruppe erfassbar ist, welcher eine Stromstärke eines durch die Batteriezelle fließenden Stroms umfasst. Hierbei ist der Treiberbaustein dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von dem wenigstens einen Parameter einen Schaltzustand des wenigstens einen Schaltelements zu verändern. So kann beispielsweise sichergestellt werden, dass bei hohen Kurzschlussströmen, etwa Strömen einer Stromstärke von 2 kA bis 4 kA, eine sichere, insbesondere mehrfache Trennung des galvanischen Elements von den Anschlüssen oder Batteriepolen und somit ein Abschalten der Batteriezelle erfolgt. So ist eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung in die Batteriezelle integriert.
Zusätzlich oder alternativ kann etwa mittels zumindest eines mit dem Treiberbaustein gekoppelten Sensors beispielsweise eine Temperatur als der wenigstens eine Parameter erfasst werden. Wenn nämlich beispielsweise aufgrund des Betriebs des Schaltelements das Schaltelement eine ver- gleichsweise hohe Temperatur aufweist, kann dessen Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt sein. In einem solchen Fall kann der Treiberbaustein dafür sorgen, dass erst dann der Schaltzustand des wenigstens einen Schaltelements verändert wird, wenn das Schaltelement wieder kühl genug ist, um sicher seine Schaltfunktion wahrnehmen zu können. So ist ein Übertempera- turschutz integriert und etwa bei einem möglichen Kurzschluss eine sichere Trennung gewährleistet.
Es ist jedoch zusätzlich oder alternativ auch möglich, dass bei zu hoher Temperatur der Schaltzustand des wenigstens einen Schaltelements derart verändert wird, dass die leitende Verbindung unterbrochen wird. So kann bei einem möglichen Kurzschluss die Batteriezelle sicher abgeschaltet werden.
Auch bei einer Temperaturbelastung von außerhalb der Batteriezelle, also bei einer Wärmebeaufschlagung, welche nicht durch Vorgänge innerhalb der Batteriezelle bewirkt ist, kann der Treiberbaustein zur Sicherheit das Schaltelement ansteuern und die elektrisch leitende Verbindung unterbrechen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn es infolge eines Brands einer weiteren Batteriezelle oder anderer Komponenten der Batterie (oder einer an die Batterie angrenzenden Komponente) zu einem Wärmeeintrag in die Bat- teriezelle kommt. Informationen über derartige, in der Batteriezelle auftretende oder aus der Umgebung der Batteriezelle auf die Batteriezelle einwirkende Wärmebelastungen können bevorzugt mittels des Treiberbausteins kommuniziert werden, etwa an eine übergeordnete Steuerungseinrichtung der Batterie. Zusätzlich oder alternativ können derartige Informationen in einem Speicher des Treiberbausteins abgelegt und bei Bedarf ausgelesen werden.
Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn mittels zumindest eines mit dem Treiberbaustein gekoppelten Sensors oder mittels des Treiberbausteins selber eine Spannung und/oder ein Druck und/oder eine Beschaffenheit ei- nes Elektrolyten des galvanischen Elements und/oder eine Beschleunigung erfasst werden kann, wobei der Treiberbaustein dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von wenigstens einem solchen Parameter den Schaltzustand des wenigstens einen Schaltelements zu verändern.
So kann beispielsweise beim Überschreiten eines Schwellenwerts eines derartigen Parameters die elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Ableiter und dem elektrischen Anschluss unterbrochen werden. Auf diese Weise kann insbesondere dafür gesorgt werden, dass eine fehlerhafte Batteriezelle von einem Batteriezellenverbund der Batterie galvanisch getrennt wird.
Insbesondere kann ein Überladungsschutz bereitgestellt werden, wenn etwa beim Überschreiten eines Höchstwerts der Temperatur, der Stromstärke o- der der Spannung die Batteriezelle abgeschaltet oder freigeschaltet wird. Auch kann ein solches Selbstauslösen der Batteriezelle nach Art einer Schmelzsicherung beim Überschreiten von Höchstwerten etwa der Temperatur, der Stromstärke, des Drucks oder dergleichen realisiert werden.
Der Sicherheit der Batteriezelle ist es des Weiteren zuträglich, wenn in Ab- hängigkeit von der Beschleunigung der Schaltzustand des wenigstens einen Schaltelements verändert wird. So kann bei einem mit der Batterie ausgestatteten Kraftfahrzeug etwa im Fall eines Aufpralls für ein Spannungsfrei- Schalten der Batteriezelle gesorgt werden. Bevorzugt ist der Treiberbaustein dazu ausgebildet, eine Funktionstüchtigkeit des wenigstens einen Schaltelements zu überprüfen. Es kann also in den Treiberbaustein eine Selbstdiagnosefunktion integriert sein, bei welcher etwa in vorgebbaren Zeitabständen das wenigstens eine Schaltelement überprüft wird. Hierfür können mittels des Treiberbausteins Messungen am Schaltele- ment vorgenommen werden, welche über dessen Zustand Aufschluss geben.
Eine solche Eigendiagnose kann in vorgebbaren, programmierbaren Zeitintervallen vorgesehen oder extern angestoßen sein. Beispielsweise kann eine solche Abfrage des Status des Schaltelements oder von dessen Funktionstüchtigkeit von einer externen Steuerungseinrichtung etwa in Form eines Mikroprozessors eines Batteriemanagementsystems angestoßen werden. So kann bei einem Fehler des Schaltelements für ein dauerhaftes Unterbrechen der elektrisch leitenden Verbindung gesorgt werden. Andererseits kann durch das Überprüfen des Schaltelements festgestellt werden, ob das Schaltelement zuverlässig in seine unterschiedlichen Schaltzustände überführt werden kann. Das Vorliegen eines fehlerhaften Schaltelements kann dann einer Bedienperson kommuniziert und das Schaltelement bei Bedarf ausgetauscht werden.
Bevorzugt ist es weiterhin, wenn der Treiberbaustein zum Kommunizieren mit einer Steuerungseinrichtung der Batterie ausgelegt ist. Hierbei kann eine leitungsgebundene und/oder drahtlose Kommunikation vorgesehen sein. So können ein Fehler und/oder ein jeweiliger Schaltzustand des Schaltelements der Steuerungseinrichtung, etwa einem Batteriemanagementsystem, mitgeteilt werden. Zudem kann die Steuerungseinrichtung den Treiberbaustein ansteuern und so insbesondere im Hinblick auf den Zustand der gesamten Batterie hin das Unterbrechen oder das Herstellen der elektrisch leitenden Verbindung durch den Treiberbaustein bewirken lassen, welcher das Schaltelement ansteuert.
Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das wenigstens eine Schaltelement durch Anlegen einer Steuerspannung aus einem die elektrisch lei- tende Verbindung zwischen dem Abieiter und dem zumindest einen elektrischen Anschluss unterbrechenden Schaltzustand in einen die elektrisch leitende Verbindung herstellenden Schaltzustand bringbar ist. Dann sind im spannungsfreien Zustand die Schaltelemente offen und die Batteriepole oder Anschlüsse spannungsfrei. So kann nicht versehentlich an den Anschlüssen eine Spannung anliegen, sondern hierfür muss die Steuerspannung aufgebracht werden.
Das Schaltelement kann an dem jeweiligen Abieiter oder an dem jeweiligen Anschluss angeordnet sein. Hierfür kann das beispielsweise als Halblei- terelement ausgebildete Schaltelement auf einem Anschlussrahmen oder Leadframe angeordnet sein, welcher wiederum etwa mit dem Abieiter beispielsweise durch Schweißen, Crimpen oder kraftschlüssig, insbesondere durch eine Presspassung, verbunden ist. In analoger Weise kann der Leadframe auch am elektrischen Anschluss oder Terminal der Batteriezelle ange- ordnet sein. Eine derartige Anordnung des Schaltelements ist insbesondere im Hinblick auf den innerhalb des Batteriezellengehäuses zur Verfügung stehenden Bauraum vorteilhaft. Zudem lässt sich so besonders gut ein wärmeleitender Kontakt zwischen dem Schaltelement, insbesondere Halbleiterelement, und dem Batteriezellengehäuse herstellen. Auf diese Weise kann be- sonders gut Wärme von dem Schaltelement abgeführt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Batteriezelle Mittel zum irreversiblen Zerstören eines elektrischen Kontakts zwischen dem wenigstens einen Schaltelement und dem Abieiter und/oder dem zumindest
einen elektrischen Anschluss. Durch Aktivieren der Mittel kann dann nach Art einer Selbstzerstörungsfunktion das Schaltelement derart zerstört werden, dass die elektrisch leitende Verbindung dauerhaft unterbrochen ist. Dies macht zwar die einzelne Batteriezelle unbrauchbar, jedoch lässt sich so Schaden von weiteren Batteriezellen der Batterie abwenden.
Darüber hinaus kann eine weitere Schalteinrichtung, beispielsweise ein Relais und/oder ein Halbleiterschaltelement über jeweilige Stromschienen mit den beiden Anschlüssen der Batteriezelle verbunden sein. Wenn die Schalt- einrichtung geöffnet ist, so fließt kein Strom über die Stromschienen (und die Schalteinrichtung) über die Anschlüsse der Batteriezelle. In dem geöffneten Zustand kann also die Batteriezelle bestimmungsgemäß zum Bereitstellen von elektrischer Energie und/oder zum Laden verwendet werden. Wenn die Schalteinrichtung jedoch geschlossen ist, so kann der Strom über die Strom- schiene und die Schalteinrichtung zwischen den Anschlüssen der Batteriezelle fließen. In diesem Fall ist das galvanische Element dieser Batteriezelle überbrückt.
Wenn also der Treiberbaustein etwa anhand der Sensordaten eine Schädi- gung der Batteriezelle ermittelt hat, ist kann der Treiberbaustein auch die weitere Schalteinrichtung zum Schließen anzusteuern. Diese Möglichkeit des Überbrückens ist insbesondere bei einer Reihenschaltung von Batteriezellen besonders vorteilhaft. Wenn nämlich eine der seriell geschalteten Batteriezellen fehlerhaft ist, also eine Schädigung aufweist, so kann diese Batterie- zelle durch Schließen der Schalteinrichtung überbrückt werden.
Wenn die geschädigte Batteriezelle mit anderen gleichartigen Batteriezellen in Reihe geschaltet ist und der Stromfluss durch die geschädigte Batteriezelle unterbrochen wird, so ist der Stromfluss in der Reihenschaltung unterbro- chen. Durch Schließen der Schalteinrichtung kann jedoch die fehlerhafte Batteriezelle auf einfache Weise überbrückt werden und der Strom über die Schalteinrichtung der fehlerhaften Batteriezelle zu den benachbarten Batteriezellen geführt werden. Anders ausgedrückt kann ein Stromfluss innerhalb der Reihenschaltung und somit eine Funktionstüchtigkeit der gesamten Bat- terie aufrecht erhalten werden. Dadurch kann die Batterie, welche beispielsweise in dem Kraftfahrzeug zum Antreiben des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, weiterhin elektrische Energie bereitstellen. Entsprechend hat in vorteilhafter Weise ein Fahrer des Kraftfahrzeugs die Möglichkeit, eine Werkstatt auf-
zusuchen. Die Schalteinrichtung und die Stromschienen können insbesondere innerhalb des Batteriezellengehäuses angeordnet sein.
Das irreversible Zerstören des elektrischen Kontakts kann insbesondere durch eine chemische Reaktion und/oder durch eine Temperaturerhöhung und/oder durch einen Druck bewirkt werden. Beispielsweise kann durch eine Wärmebeaufschlagung ein Durchbrennen des elektrischen Kontakts nach Art einer Schmelzsicherung realisiert werden, indem sehr lokal und lange genug eine genügend hohe Temperatur erzeugt wird. Diese kann beispielsweise bei mehr als 300 Grad Celsius liegen und damit eine eigenständige Deaktivie- rung der Batteriezelle einleiten. Das irreversible Zerstören kann beispielsweise durch lokales Heizen oder pyrotechnisch oder durch die chemische Reaktion bewirkt werden, welche wiederum thermisch oder durch Druckerhöhung ausgelöst werden kann. Beispielsweise können hierbei reaktive Chemikalien, welche bei einer Reaktion miteinander lokal Wärme freisetzen und/oder das Auftreten eines entsprechend hohen Drucks bewirken, zum Zerstören der elektrischen Kontakte eingesetzt werden.
Bei der Verwendung einer solchen speziellen Einheit oder eines Packages an Chemikalien sind diese bevorzugt derart beschaffen, dass sie nicht mit dem Elektrolyten des galvanischen Elements oder mit anderen Bauteilen der Batteriezelle, insbesondere mit dem Treiberbaustein, reagieren oder den Elektrolyten beziehungsweise das Bauteil korrodieren. So ist nämlich sicher vermieden, dass eine frühzeitige Auslösung der Selbstzerstörungsfunktion und damit eine Deaktivierung der Batteriezelle herbeigeführt wird.
Zusätzlich oder alternativ können die Mittel zum Deaktivieren des galvanischen Elements ausgebildet sein, etwa indem der Elektrolyt des galvanischen Elements chemisch deaktiviert oder unschädlich gemacht wird. Auch dann sind nämlich alle weiteren chemischen Reaktionen der galvanischen Zelle unterbunden. Auch eine solch Selbstzerstörungsfunktion kann durch Vorsehen einer Einheit mit Chemikalien bewirkt werden, welche im Inneren des Batteriezellengehäuses angeordnet ist. Eine solche Einheit kann elektrisch oder durch eine chemische Reaktion ausgelöst werden, um in der Folge das Deaktivieren des galvanischen Elements zu bewirken.
Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der Schaltzustand des Schaltelements von außen wahrnehmbar ist. Dies ist beispielsweise für den Versand, die Lagerung und das Zusammenbauen der Batterie aus den Bat-
teriezellen von Vorteil, da dann von außerhalb des Batteriezellengehäuses leicht festgestellt werden kann, ob an den elektrischen Anschlüssen der Batteriezelle eine Spannung anliegt oder nicht. Beispielsweise kann bei geschlossenem Schaltelement ein sich änderndes elektrisches oder magnetisches Feld innerhalb der Batteriezelle detektiert werden und ein derartiges Signal verstärkt werden. Auf diese Weise kann ein äußerer, aktiver Indikator bereitgestellt werden. Es kann jedoch auch ein passiver Indikator außen an dem Batteriezellengehäuse vorgesehen sein, etwa eine Lampe, insbesondere eine Leuchtdiode, deren Licht über den Schaltzustand des wenigstens einen Schaltelements Auskunft gibt. Eine solche Leuchtdiode kann insbesondere mit der elektrischen Energie versorgt werden, welche das galvanische Element bereitstellt. Dann wird keine externe Energiequelle benötigt. Es kann jedoch auch eine drahtlose Energieüber- tragung etwa über Lichtwellen vorgesehen sein.
Mittels der vorstehend beschriebenen schaltbaren Batteriezelle kann die funktionale Sicherheit der Batteriezelle selber sowie aller Bauteile und Komponenten derselben gemäß international spezifizierter Sicherheitsanforde- rungen sichergestellt werden, beispielsweise gemäß dem D-Level der ASIL (Automotive Safety Integrity Level, Niveau der Intaktheit im Hinblick auf die Sicherheit bei mobilen Anwendungen).
Auch eine Feststellung, ob das Schaltelement geschlossen oder geöffnet ist, kann gemäß dem D-Level der ASIL sicher getroffen werden.
Die erfindungsgemäße Batterie umfasst eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Batteriezellen, welche in Reihe geschaltet und/oder parallel geschaltet sein können.
Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst zumindest eine erfindungsgemäße Batterie. Das Kraftfahrzeug kann beispielsweise als Personenkraftwagen, insbesondere als ein Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug ausgebildet sein. Des Weiteren kann es sich bei dem Kraftfahrzeug auch um ein elektrisch betriebenes Motorrad oder um ein elektrisch betriebenes Fahrrad handeln.
Es ist des Weiteren möglich, die Batterie in einem stationären Energiespeichersystem vorzusehen. Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass die
Batterie, welche in einem Kraftfahrzeug bereitgestellt war, als sogenannte Second Life Batterie weiterverwendet wird, bei welcher also die Batterie einer anders gearteten Nutzung zugeführt wird. Insbesondere bei Second Life Anwendungen können nämlich die Anforderungen etwa an die Leistungsfä- higkeit der Batteriezellen geringer sein als bei Verwendung der Batteriezellen für die Batterie des Kraftfahrzeugs.
Die für die erfindungsgemäße Batteriezelle beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für die erfindungsgemäße Batte- e und für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombina- tionen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombi- nationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausfüh- rungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Batteriezelle einer Batterie eines Kraftfahrzeugs, bei welcher zwischen den Elektroden eines galvanischen Elements der Batteriezelle und den elektrischen Polen der Batteriezelle Halbleiter-Schaltelemente angeordnet sind, welche von einem Treiberbaustein angesteuert werden können, um eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den Elektroden und den Polen zu unterbrechen; und Fig. 2 schematisch die Batteriezelle gemäß Fig. 1 , wobei jedoch ein
Widerstand der Halbleiter-Schaltelemente mittels des Treiberbausteins verändert werden kann.
In Fig. 1 ist schematisch eine Battehezelle 10 gezeigt, wie sie beispielsweise in einer Batterie eines Kraftfahrzeugs zum Einsatz kommen kann. Die Batteriezelle 10 kann hierfür etwa als Lithium-Ionen-Zelle ausgebildet sein. In einer Batterie, wie sie als Traktionsbatterie für ein Kraftfahrzeug zum Einsatz kommt, ist üblicherweise eine Vielzahl solcher Batteriezellen 10 elektrisch in Reihe und/oder parallel geschaltet, um entsprechend hohe Spannungen und Ströme bereitzustellen.
Bei einer Reihenschaltung solcher Batteriezellen 10 kann insgesamt eine sehr hohe Spannung und zwar eine Spannung von mehreren hundert Volt der Batterie auftreten, etwa weil mehrere Batteriemodule, welche jeweils eine Mehrzahl von Batteriezellen 10 enthalten, elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Diese hohen Spannungen aber auch das Auftreten von Kurzschlüssen oder Lichtbögen können eine Gefährdung für Personen mit sich bringen. Derartige Gefährdungen gilt es zu vermeiden oder zu reduzieren. Dies kann durch die mit Bezug auf die Figuren beschriebene Batteriezelle 10 erreicht werden.
Die Batteriezelle 10 umfasst ein Batteriezellengehäuse 12, welches vorlie- gend beispielhaft prismatisch ausgebildet ist. Innerhalb des Batteriezellengehäuses 12 ist ein galvanisches Element 14 angeordnet, welches mit einem jeweiligen elektrochemischen Material beschichtete Abieiter 16, 18 umfasst. Vorliegend sind von das elektrochemisch aktive Material und die Abieiter 16, 18 umfassenden Elektroden des galvanischen Elements 14 zur Vereinfa- chung lediglich der zu einem ersten elektrischen Anschluss 20 (etwa einem Pluspol) der Batteriezelle 10 führende Abieiter 16 gezeigt und der zu einem zweiten elektrischen Anschluss 22 der Batteriezelle 10 führende Abieiter 18, also der zum Minuspol führende Abieiter 18. Bei der in Fig. 1 gezeigten Batteriezelle 10 ist es jedoch möglich, das galvanische Element 14 elektrisch von den Anschlüssen 20, 22 zu trennen. Hierfür ist ein erstes Schaltelement 24 vorgesehen, mittels welchem sich eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Abieiter 16 und dem Anschluss 20 unterbrechen lässt, indem das Schaltelement 24 geöffnet wird. Durch Schließen des Schaltelements 24 lässt sich die elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Abieiter 16 und dem Anschluss 20 herstellen.
In analoger Weise ist ein zweites Schaltelement 26 vorgesehen, mittels welchem sich die elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Abieiter 18 und
dem Anschluss 22 unterbrechen beziehungsweise herstellen lässt. Die Schaltelemente 24, 26, welche beispielsweise als Halbleiterelemente ausgebildet sein können, werden vorliegend von einem Treiberbaustein 28 geschaltet, welcher ebenso wie die Schaltelemente 24, 26 innerhalb des Batte- riezellengehäuses 12 angeordnet ist. Mittels des Treiberbausteins 28 lässt sich beispielsweise die Stromstärke des durch die Batteriezelle 10 fließenden Stroms erfassen. Bei zu hohem Strom, wie er etwa bei einem Kurzschluss auftritt, kann dann der Treiberbaustein 28 ein Öffnen der Schaltelemente 24, 26 bewirken, etwa indem das Anlegen einer Steuerspannung an die Schalt- elemente 24, 26 unterbunden wird. Ebenso kann in Abhängigkeit von einem Höchstwert beispielsweise der mittels des Treiberbausteins 28 erfassten Spannung der Batteriezelle 10 ein Öffnen der Schaltelemente 24, 26 bewirkt werden. Durch das Vorsehen des Treiberbausteins 28 ist der Batteriezelle 10 eine Intelligenz verliehen, welche es erlaubt, das Schaltverhalten der Schaltelemente 24, 26 abhängig von einer Vielzahl von Einflussparametern dynamisch zu programmieren. Hierfür kann der Treiberbaustein 28 weitere Parameter berücksichtigen, welche beispielsweise von innerhalb des Batteriezel- lengehäuses 12 oder außerhalb des Batteriezellengehäuses 12 angeordneten Sensoren 30 erfasst werden. Solche Sensoren 30 können beispielsweise eine Temperatur, einen Druck, Beschleunigungen, insbesondere Beschleunigungen in drei aufeinander senkrecht stehende Richtungen, eine Beschaffenheit eines Elektrolyten des galvanischen Elements 14 und dergleichen erfassen. Durch Berücksichtigung derartiger Parameter lassen sich eine Vielzahl von Einschaltkriterien und Ausschaltkriterien etwa über Kennlinienfelder festlegen. So kann für ein Unterbrechen beziehungsweise Herstellen der elektrischen Verbindung zwischen den Abieitern 16, 18 und den elektrischen Anschlüssen 20, 22 in Abhängigkeit von einer Vielzahl der genannten Parameter gesorgt werden.
Zum Verändern des Schaltzustands der Schaltelemente 24, 26 können auch Informationen herangezogen werden, welche dem Treiberbaustein 28 von einer übergeordneten Stelle übermittelt werden, etwa von einer Steuerungs- einrichtung, wie sie in einem Batteriemanagementsystem vorhanden ist. Eine hierfür vorgesehene, beispielsweise drahtlose Kommunikationsverbindung 32 des Treiberbausteins 28 ist in Fig. 1 gezeigt. So kann beispielsweise dafür gesorgt werden, dass eine einzelne, fehlerhafte Batteriezelle 10 abge-
schaltet wird, während die weiteren Batteriezellen 10 der Batterie weiterhin elektrische Energie für den Vortrieb des Fahrzeugs bereitstellen können.
Der Treiberbaustein 28 kann mit der elektrischen Energie versorgt werden, welche das galvanische Element 14 bereitstellt. Zusätzlich oder alternativ kann zum Bereitstellen der sehr geringen Energiemenge, welche der Treiberbaustein 28 benötigt, ein gesonderter Energiespeicher etwa in Form eines kleinen Kondensators vorgesehen sein. Bei der in Fig. 1 gezeigten Batteriezelle 10 ist der natürliche Schaltzustand der bevorzugt als Halbleiterelemente ausgebildeten Schaltelemente 24, 26 offen, so dass beide Batteriepole oder Anschlüsse 20, 22 üblicherweise spannungsfrei sind. Durch Beaufschlagen der Schaltelemente 24, 26 mit der Steuerspannung durch den Treiberbaustein 28 wird dann die elektrisch lei- tende Verbindung zwischen dem galvanischen Element 14 und den elektrischen Anschlüssen 20, 22 hergestellt.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Batteriezelle 10 lassen sich die Schaltelemente 24, 26 lediglich öffnen oder schließen, wobei bei geschlossenem Schaltele- ment 24, 26 ein maximaler Stromfluss durch das jeweilige Schaltelement 24, 26 ermöglicht ist. Hierfür können die Schaltelemente 24, 26 beispielsweise als Leistungstransistoren ausgebildet sein.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Batteriezelle 10 lässt sich hingegen ein Wider- stand der Schaltelemente 24, 26 mittels des Treiberbausteins 28 verändern. Auch derartige Schaltelemente 24, 26 können als Halbleiterelemente, beispielsweise als Leistungstransistoren mit veränderbarem Durchlasswiderstand ausgeführt sein. Mittels solcher Schaltelemente 24, 26 lässt sich bei maximalem Widerstand (R = °°) die elektrisch leitende Verbindung zwischen den Abieitern 16, 18 und den elektrischen Anschlüssen 20, 22 unterbrechen. Des Weiteren lässt sich jedoch durch Verändern des Widerstands der über die Schaltelemente 24, 26 fließende Strom variieren. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn parallel geschaltete Batteriezellen 10 gleichmäßig belastet werden sollen, wobei die Batteriezellen 10 unterschiedliche Innenwiderstän- de aufweisen.
Die Schaltelemente 24, 26 können zum Beispiel an dem als Sammelkontakt- blech ausgebildeten Abieiter 16, 18 angeordnet sein, etwa indem sie geschweißt, gecrimpt oder durch Presspassung befestigt sind. Die Schaltele-
mente 24, 26 können jedoch auch in die Anschlüsse 20, 22 integriert sein, welche auch als Terminals der Batteriezelle 10 bezeichnet werden. Die Kühlung der Schaltelemente 24, 26 kann über das Batteriezellengehäuse 12 erfolgen.
Dadurch, dass der Treiberbaustein 28 Parameter wie die Stromstärke und die Spannung erfasst und/oder über die Sensoren 30 Messwerte übermittelt bekommt, welche die Temperatur, den Druck, Beschleunigungen und dergleichen betreffen, können die Schaltelemente 24, 26 mit einer integrierten Selbstauslösefunktion ausgestattet sein. So kann bei einem Überschreiten von Höchstwerten der genannten Parameter die elektrisch leitende Verbindung unterbrochen werden. So kann eine selbständige Auslösung analog einer Schmelzsicherung erfolgen, welche jedoch reversibel ist. Insbesondere durch Erfassen der Temperatur im Inneren des Batteriezellengehäuses 12 oder auch außerhalb des Batteriezellengehäuses 12 kann ein Übertemperaturschutz realisiert werden, durch den sichergestellt ist, dass erst dann eine Freischaltung der Batteriezelle 10 erfolgt, wenn das jeweilige Schaltelement 24, 26 ausreichend kalt ist. So kann bei einem stets mögli- chen Kurzschluss die elektrisch leitende Verbindung zwischen den Abieitern 16, 18 und den Anschlüssen 20, 22 sicher getrennt werden. Es kann jedoch auch bei einer zu hohen Temperatur eine automatische Freischaltung oder ein automatisches Abschalten der Batteriezelle 10 zur Absicherung erfolgen. Zusätzlich ist ein irreversibles Zerstören der Schaltelemente 24, 26 oder deren elektrischer Kontakte zu den elektrischen Anschlüssen 20, 22 und/oder den Abieitern 16, 18 möglich. Hierfür kann zum Beispiel ein spezielles Pack- age innerhalb des Batteriezellengehäuses 12 vorgesehen sein, welches sicher, lokal und über eine ausreichend lange Zeitspanne hinweg eine Tempe- ratur von beispielsweise mehr als 300 Grad Celsius bereitstellt und so eine eigenständige Deaktivierung der Batteriezelle 10 einleitet. Ein solches Selbstzerstören kann durch ein elektrisches Signal, etwa durch ein Heizen, oder pyrotechnisch wie beim Auslösen eines Airbags oder durch eine chemische Reaktion ausgelöst werden. Hierbei kann ein thermisches Anstoßen oder ein erhöhter Druck für das Auslösen der chemischen Reaktion sorgen. Ein solches Package mit Chemikalien kann auch - beispielsweise elektrisch oder durch eine chemische Reaktion ausgelöst - dafür sorgen, dass der Elektrolyt des galvanischen Elements 14 chemisch deaktiviert beziehungsweise unschädlich gemacht wird. Auch dann sind die chemischen Reaktio-
nen des galvanischen Elements 14 unterbunden, welche zum Bereitstellen einer elektrischen Spannung an dem galvanischen Element 14 führen.
Der Treiberbaustein 28 kann eine Selbstdiagnosefunktion etwa nach Art ei- nes Built-in-self-test (BIST) aufweisen, um beispielsweise in programmierbaren Zeitintervallen eine Eigendiagnose anzustoßen. Es kann jedoch auch durch einen externen Trigger wie beispielsweise den Mikroprozessor des Batteriemanagementsystems angestoßen werden, dass eine solche Abfrage der Funktionstüchtigkeit der Schaltelemente 24, 26 erfolgen soll.