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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trennvorrichtung für eine Batterie nach den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen, sowie eine Lithium-Ionen-Batterie nach den im Oberbegriff des Anspruchs 9 genannten Merkmalen.
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Stand der Technik
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In elektrisch angetriebenen Fahrzeugen wie beispielsweise Plug-In-Elektrofahrzeugen (PHEV) wird als Energiequelle ein Akkumulator bzw. eine Batterie, der mehrere Batteriezellen umfasst, eingesetzt. Hierbei werden oft auf Lithiumchemie basierende Batteriezellen verwendet, da diese im Vergleich zu auf Nickel oder Blei basierenden Batterien die größte bisher verfügbare Energiedichte bei geringstem Gewicht aufweisen. Um die benötigten Leistungs- und Energiedaten zu erreichen, werden dabei typischerweise mehrere Batteriezellen in Serie und teilweise zusätzlich parallel geschaltet, so dass die Ruhespannung des Gesamtsystems im Bereich von einigen 100 Volt liegt. Die für Menschen als unkritisch eingestufte Spannung liegt bei 60 Volt oder kleiner. Ein Kurzschluss der fahrzeugseitigen Batteriepole, aber auch ein Kurzschluss von Teilen der Batterie bei bestimmten Zellanordnungen, führt zu sehr hohen Strömen von bis zu mehreren 1000 Ampere. Diese Kurzschluss-Ströme müssen durch geeignete Maßnahmen unterbrochen werden.
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Aktuell werden solche Kurzschluss-Ströme durch Schmelzsicherungen getrennt. Die Funktionsweise dieser Schmelzsicherungen beruht auf dem Wärmeeintrag durch den hohen fließenden Strom und das dadurch hervorgerufene Aufschmelzen der Leiter in der Sicherung. Zumeist wird hierbei eine Sicherung benutzt, die idealerweise die Gesamtspannung des Batteriepacks im Falle eines Auslösens halbiert, wobei hierbei zumeist Teilspannungen von oberhalb 100 Volt verbleiben.
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Die Druckschrift
DE 10 2011 082 650 A1 offenbart eine Trennvorrichtung für eine Batterie mit einer Sicherung und einem elektrischen Schaltelement, das durch Schließen die Sicherung öffnet.
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Die Druckschrift
DE 10 2012 212 563 A1 offenbart ein Batteriesystem mit einer Sicherung, welche innerhalb des Kurzschlusspfades der Batteriezellen angeordnet ist und eine Schmelzsicherung sein kann, sowie einem Schaltmittel, das die Reihenschaltung der Batterie kurzschließen kann.
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Die Druckschrift
DE 697 38 310 T2 offenbart eine Schutzschaltung für eine Batterieeinheit, welche mehrere Schaltelemente aufweist, die jeweils ausgebildet sind, eine elektrische Verbindung als Reaktion auf ein aktives Signal zu trennen. Ferner weist diese Schutzschaltung eine Spannungsüberwachungsschaltung auf, durch die das aktive Signal an die Schaltelemente ausgegeben wird, wenn eine Spannung wenigstens einer Batteriezelle in einem beliebigen Zellenteil außerhalb eines bestimmten Bereichs fällt.
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1 zeigt eine Schutzschaltung für eine Batterie gemäß der Druckschrift
DE 697 38 310 T2 , welche beispielsweise in einem tragbaren elektronischen Gerät eingesetzt wird. Dargestellt ist eine Batterieeinheit
1 mit mehreren parallel geschalteten Zelleinheiten, welche wiederum mehrere in Reihe geschaltete Zellen umfassen, sowie einem ersten Stromanschluss
9 und einem zweiten Stromanschluss
10. Ferner weist diese Schutzschaltung mehrere Schaltelemente
5–
8 auf, die in Reaktion auf ein Fehlersignal, beispielsweise einen Kurzschluss, die elektrische Verbindung der betroffenen Zelleneinheit trennen. Außerdem umfasst die Schutzschaltung eine Spannungsüberwachungsschaltung
2, welche ein aktives Signal erzeugt, welches durch eine interne logische Schaltung einen Vergleich durchführt, ob eine elektrische Trennung durchgeführt werden soll, d.h. ob die zur Trennung vorgesehenen Feldeffekttransistoren
6,
8 (im Ladezustand der Batterie) bzw.
5,
7 (im Entladezustand der Batterie) sperren sollen oder nicht. Zusätzlich wird als weitere Sicherung eine Schmelzsicherung
3,
4 vorgeschlagen, um bei einem Fehler in den Feldeffekttransistoren beispielsweise einem Kurzschluss, dennoch eine sichere elektrische Trennung zu ermöglichen. Durch die in der Druckschrift
DE 697 38 310 T2 offenbarte doppelte Schutzschaltung wird es ermöglicht, ein sicheres Laden und Entladen der Batterie zu gewährleisten und somit eine Verschlechterung der Batterie durch zu hohe fließende Ströme zu vermeiden.
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Ein weiteres Beispiel aus dem Stand der Technik ist in
2 gezeigt, welche eine Trennvorrichtung für eine Batterie gemäß der Druckschrift
DE 10 2011 082 650 A1 zeigt, welche beispielsweise bei Elektro- oder Hybridfahrzeugen eingesetzt wird. Eine Trennvorrichtung umfasst eine Sicherung
40, welche beispielsweise als Thermosicherung oder als elektrische, thermisch gesteuerte Sicherung mit einem zugehörigen Widerstand
41 ausgebildet ist, sowie ein elektrisches Schaltelement
42, beispielsweise in Form eines Leistungs-Transistors. Sobald dieses Schaltelement
42 geschlossen ist, öffnet die Sicherung
40 dadurch, dass durch sie ein erhöhter Strom fließt, welcher eine Erwärmung verursacht, durch welche die Sicherung schmilzt. Bei dieser Trennvorrichtung erfolgt die Trennung erst nach einer gewissen Zeit, da die Sicherung erst auslöst, sobald die Erwärmung groß genug ist, um die Sicherung zu schmelzen.
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Eine weitere Trennvorrichtung für Batterien ist beispielsweise in der
DE 10 2011 115 550 A1 offenbart. Diese Druckschrift offenbart eine Batterie mit einer Überstromschutzeinrichtung, welche Schalter umfasst, die bei einem festgelegten Strom schalten und welche in quer zu den parallelen Strängen verlaufenden Querzweigen angeordnet sind. Durch die Anordnung der Schalter in den Querzweigen fließen im Vergleich zu den Strömen in den parallelen Strängen niedrige Ströme.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird eine Trennvorrichtung für eine Batterie bereitgestellt, welche mehrere miteinander verschaltete Batteriezellen sowie einen ersten und einen zweiten Stromversorgungsanschluss aufweist, wobei die Trennvorrichtung eine Sicherungseinrichtung aufweist, mit der die Batteriezellen oder ein Teil davon im Fall eines Kurzschlusses von zumindest einem Stromversorgungsanschluss getrennt werden können. Die Trennvorrichtung weist die Besonderheit auf, dass sie ferner ein Trennelement umfasst, mit der die Batteriezellen oder ein Teil davon im Fall eines Kurzschlusses von zumindest einem Stromversorgungsanschluss getrennt werden können, und dass die Sicherungseinrichtung ferner eine passive strom- oder spannungsgesteuerte Auslöseschaltung umfasst, die in dem Auslösepfad des Trennelements angeordnet ist. Bei dem Trennelement kann es sich insbesondere um ein pyrotechnisches Trennelement handeln.
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Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung bietet gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen den Vorteil, dass keine temperaturbasierte, sondern eine strom- oder spannungsbasierte, passive Überstromerkennung und Trennung des Kurzschlusspfades erfolgt. Bei den bekannten Trennvorrichtungen besteht oft eine Auslöseverzögerung, da beispielsweise Schmelzsicherungen erst bei einem gewissen Grad an Wärme schmelzen. Dies kann dazu führen, dass bereits zu viel Strom geflossen ist und die Batterie oder einen Teil davon beschädigt hat. Ferner kann durch eine zu langsame Reaktionszeit eines Batteriemanagementsystems, welches ein aktives Signal gibt oder sogar durch den Umstand, dass dieses ausgeschaltet ist, eine verlangsamte oder gar keine Auslösung erfolgen, was wiederum zu Schädigungen an der Batterie oder Teilen davon führen kann.
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Erfindungsgemäß wird der Umstand ausgenutzt, dass Zellen einen endlichen Widerstand haben und bei einem Fehlerfall eines Kurzschlusses über diesen Innenwiderstand der größte Teil der Spannung abfällt, so dass die Klemmspannung der Zelle bzw. der überwachten Einheit einbricht. Dieser Spannungsabfall dient als Auslöser für die Abschaltung und hat den Vorteil, dass eine sehr schnelle Abschaltung erfolgt. Deshalb erfolgt erfindungsgemäß die Trennung passiv, d.h. unabhängig von einer aktiven Signalgebung oder einem Zustand einer eventuell vorhandenen elektronischen Überwachung wie einem Batteriemanagementsystem.
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Durch das Vermeiden der Verwendung von Schmelzsicherungen können mehrere Vorteile erzielt werden, wie z.B. dass das Problem von Alterungserscheinungen von Schmelzsicherungen überwunden werden kann, so dass eine erhöhte Zuverlässigkeit gewährleistet ist. Die Alterung von Schmelzsicherungen resultiert daraus, dass Schmelzsicherungen gewöhnlich im Strompfad seriell verschaltet sind, was bedeutet, dass im Normalbetrieb der gesamte Strom über diese Sicherung fließt, wodurch ein Altern der Sicherung beobachtet werden kann. Außerdem ermöglicht die erfindungsgemäße Trennvorrichtung eine Trennung in Teile des Batteriepacks, welche eine Spannung von weniger als 60V aufweisen und somit im für Menschen als unkritisch eingestuften Bereich liegen. Ferner ist es ein Vorteil der Erfindung, dass Batteriepacks für höhere Gebrauchsströme oberhalb der heute für Schmelzsicherungen zulässigen 400A verwendet werden können, und dass für diese eine sichere Abschaltung möglich ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Auslöseschaltung eine stromgesteuerte Auslöseschaltung und umfasst als Auslöseelement ein RC-Glied mit einem als Stromquelle dienenden Kondensator, der mit einem Vorwiderstand in Reihe geschaltet ist. Der Vorwiderstand kann durch einen einzelnen Widerstand gebildet sein, aber auch beispielsweise zwei oder mehrere in Reihe geschaltete Widerstände aufweisen. Ferner kann die Wirkung eines solchen RC-Gliedes durch bekannte gleichwirkende Schaltungen ersetzt werden. Dies hat den Vorteil, dass bei Normalbetrieb der Kondensator über den Vorwiderstand aufgeladen wird und bei einem Kurzschlussfall, bei dem ein schneller Spannungsabfall an einer Zelle oder einem Zellverbund erfolgt, der Kondensator entladen wird und somit ein Entladestrom fließt, der das pyrotechnische Trennelement auslöst.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Auslöseschaltung eine spannungsgesteuerte Auslöseschaltung und umfasst als Auslöseelement einen Schütz, einen halbleiterbasierten Schalter wie beispielsweise einen Bipolartransistor mit isolierter Gate-Elektrode (englisch insulated-gate bipolar transistor, abgekürzt IGBT) oder ein anderes zur Steuerung der Spannung geeignetes Element. Dies hat den Vorteil, dass bei einem Kurzschlussfall, bei dem ein schneller Spannungsabfall an einer Zelle oder einem Zellverbund erfolgt, ein Auslösen des pyrotechnischen Trennelements auch mittels einer Spannung erfolgen kann.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung weist die strom- oder spannungsgesteuerte Auslöseschaltung ferner eine zu dem Auslöseelement parallel geschaltete Sicherung auf, die dazu angepasst ist, bei einem vordefinierten Spannungseinbruch in einer oder mehrerer der Batteriezellen auszulösen und den Strompfad zu dem pyrotechnischen Trennelement zu schließen. Die Elemente der Trennschaltung werden je nachdem, welche Auslösecharakterisitik, Sensitivität oder welches Zeitverhalten gewünscht ist, gewählt. Dies hängt von der jeweiligen Verwendung der Trennschaltung ab und ist dem Fachmann bekannt, bzw. dieser legt das Auslöseverhalten fest und wählt dann dementsprechend die Elemente aus.
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Die Sicherung der stromgesteuerten Auslöseschaltung umfasst vorzugsweise zumindest einen Sicherungswiderstand und einen Thyristor, wobei der Sicherungswiderstand so dimensioniert ist, dass er (wesentlich) kleiner als die Summe aus dem ersten und dem zweiten Widerstand des Auslöseelements ist. Dies aktiviert ihn bei einem Kurzschluss und der fließende Strom ist groß genug, um das pyrotechnische Trennelement zu aktivieren.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist parallel zu der Sicherung eine Auslöseverzögerungsschaltung geschalten ist. Diese umfasst vorzugsweise ein RC-Glied. Eine Auslöseverzögerung ist beispielsweise dazu geeignet, dass die Trennung auch von mehreren Teilen der Batterie erfolgen kann, so dass Teile der Batterie nach der Trennung eine Spannung von bevorzugt kleiner als 60 Volt aufweisen. Die Dimensionierung der Auslöseverzögerungsschaltung oder des RC-Gliedes ist davon abhängig, welche Verzögerung erreicht werden muss bzw. welche Vorgaben erzielt werden müssen.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Lithium-Ionen-Batterie, insbesondere für ein Fahrzeug, welche zumindest eine erfindungsgemäße Trennvorrichtung umfasst.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Lithium-Ionen-Batterie sind ein oder mehrere Trennvorrichtungen derart angeordnet, dass bei einer Trennung durch die Trennvorrichtung die getrennten Batteriezellen eine Spannung kleiner oder gleich 60 Volt aufweisen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß den Merkmalen der weiteren Ansprüche werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass insoweit eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Es zeigen:
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1 ein Schutzschaltung für eine Batterie mit einer Schmelzsicherung gemäß einem Stand der Technik; und
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2 ein Trennvorrichtung für eine Batterie gemäß einem weiteren Stand der Technik; und
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3 eine erfindungsgemäße Batterie mit einer Trennvorrichtung in einer schematischen Darstellung; und
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4 eine Trennvorrichtung als stromgesteuerte Trennvorrichtung mit konkreter Ausgestaltung des Auslöseelements gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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5 eine Trennvorrichtung als stromgesteuerte Trennvorrichtung mit konkreter Ausgestaltung der Sicherung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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6 eine Trennvorrichtung als stromgesteuerte Trennvorrichtung mit zusätzlicher Auslöseverzögerungsschaltung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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7 eine Lithium-Ionen-Batterie mit mehreren zwischen den Batteriezellen angeordneten erfindungsgemäßen Trennvorrichtungen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In 3 ist eine Batterie mit einer Trennvorrichtung 30 gezeigt, wobei die Batterie mehrere miteinander verschaltete Batteriezellen 21, 22, 23, 24 sowie einen ersten Stromversorgungsanschluss 18 und einen zweiten Stromversorgungsanschluss 19 aufweist. Die Batterie wird vorzugsweise in Elektro- oder Hybridfahrzeugen eingesetzt. Bevorzugt ist die Batterie eine Lithium-Ionen-Batterie, da diese im Vergleich zu auf Nickel oder Blei basierenden Batterien die größte bisher verfügbare Energiedichte bei geringstem Gewicht aufweisen und somit für den Antrieb eines Fahrzeugs am besten geeignet sind. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine Anwendung bei Lithium-Ionen-Batterien beschränkt.
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Ein wesentlicher Bestandteil von Batterien ist eine Trennvorrichtung 30, welche es ermöglicht, die Batterie oder Teile davon im Fall eines internen oder externen Kurzschlusses sicher von diesem Kurzschluss zu trennen. Dies dient zum einen der Sicherheit von im Fahrzeug befindlichen Personen bei beispielsweise einem Unfall oder auch der Sicherheit von Rettungspersonal. Außerdem dient eine solche Trennvorrichtung dazu, Teile der Batterie, die von einem Kurzschluss betroffen sind, von dem Rest der Batterie zu trennen, um den Rest der Batterie nicht zu schädigen. In 3 ist exemplarisch eine Trennvorrichtung 30 gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt, welche ein pyrotechnisches Trennelement 31 aufweist, das beim Auslösen einen Teil der Batterie von dem Rest der Batterie trennt. Um dies zu realisieren umfasst die Trennvorrichtung zusätzlich eine passive strom- oder spannungsgesteuerte Auslöseschaltung 32, welche sich im Strompfad des pyrotechnischen Trennelements 31 befindet, und welche so ausgelegt ist, dass das pyrotechnische Trennelement 31 im Fall eines Kurzschlusses einen Teil der Batterie vom Rest trennt.
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In 4 ist eine wie in 3 gezeigte Trennvorrichtung 30 als stromgesteuerte Trennvorrichtung ausgebildet gezeigt. Ferner ist das Auslöseelement 321 der Auslöseschaltung 32 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Das Auslöseelement umfasst als Stromquelle dienenden Kondensator C1, der mit einem Vorwiderstand, hier einem ersten Widerstand R11 und einem zweiten Widerstand R12, in Reihe geschaltet ist. Der Kondensator C1 mit den Widerständen R11, R12 in Reihe geschaltet bildet somit ein RC-Glied. Der Kondensator C1 wird über die Widerstände R11 und R12 aufgeladen und liefert später die benötigte Energie, um den Trennmechanismus zum Trennen von Teilen der Batterie durch das pyrotechnische Trennelement 31 in Gang zu setzen. Sobald der Kondensator C1 aufgeladen ist, fließt über die Widerstände R11 und R12 kein Strom mehr. Wenn nun ein Kurzschluss in der Batterie oder Teilen davon auftritt, fließt ein Kurzschluss-Strom, welcher dazu führt, dass über der betroffenen Zelle 24 oder dem Zellverbund ein Spannungseinbruch entsteht. Durch diesen Spannungseinbruch entlädt sich der Kondensator C1 und ein Entladestrom fließt im Stromkreis über den Kondensator C1, den ersten Widerstand R11 und den zweiten Widerstand R12. Dieser Entladestrom fließt über die parallel zu dem Auslöseelement 321 der Auslöseschaltung 32 angeordnete Sicherung 33, so dass das pyrotechnische Trennelement 31 aktiviert wird. Die Sicherung muss so dimensioniert sein, dass sie nur bei einem ausreichend hohen und schnellen Spannungsverlust ausgelöst wird, welcher je nachdem, welche Batterie verwendet wird und welcher Einsatzbereich vorgesehen ist, entsprechend vordefiniert wird.
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In einer nicht dargestellten alternativen Ausführung kann die Trennvorrichtung 30, welche den Spannungseinbruch über einer Zelle bzw. einem Zellverbund nutzt, um mit Hilfe eines resultierenden Stroms einen Trennmechanismus zu aktivieren, ebenso als spannungsgesteuerte Trennvorrichtung in ähnlicher Weise ausgeführt werden wie oben beschrieben, wobei hierfür Schütze, halbleiterbasierte Schalter wie Bipolartransistoren mit isolierter Gate-Elektrode oder andere geeignete Elemente verwendet werden, ohne die Vorteile der stromgesteuerten Trennung zu verlieren.
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5 zeigt eine erfindungsgemäße Trennvorrichtung 30 mit den Elementen des Auslöseelements 321 und der Sicherung 33 der Auslöseschaltung 32 im Detail. Das Auslöseelement 321 ist dasselbe wie in 4 gezeigt. Insofern gelten hier auch dieselben Bezugszeichen. Die Sicherung 33 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel einen Thyristor T1 und einen weiteren Widerstand, den Sicherungswiderstand R2. Damit der Strom über die Sicherung 33 fließen kann, muss der Thyristor T1 ausgelöst werden. Hierzu werden der Kondensator C1, der erste Widerstand R11 und der zweite Widerstand R12 so gewählt, dass der Thyristor T1 nur bei einem wie oben erwähnten ausreichend hohen und schnellen Spannungseinbruch auslöst. Der Sicherungswiderstand R2 muss so gewählt werden, dass er sehr viel kleiner ist als die Summe der Widerstände R11 und R12 ist, also gilt: R2 << R11 + R12.
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Dies ermöglicht, dass der Großteil des Stromes bei einem Kurzschluss über diesen Pfad fließt. Somit wird der Parallelpfad über den Thyristor T1 und den Sicherungswiderstand R2 aktiv und der fließende Strom ist so groß, dass das pyrotechnische Trennelement 31 aktiviert wird und den Kurzschluss trennt.
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In 6 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt, wobei gleiche Elemente wie in 5 gleiche Bezugszeichen aufweisen. Zusätzlich zu den in 5 gezeigten Elementen weist die erfindungsgemäße Trennvorrichtung 30‘ gemäß 6 eine Auslöseverzögerungsschaltung 34 auf. Die Auslöseverzögerungsschaltung ist in 6 als RC-Glied mit einem Kondensator C2 und einem Widerstand R3 ausgebildet und ist parallel zum Strompfad des pyrotechnischen Trennelements 31 angeordnet. Durch dieses Element kann erreicht werden, dass zunächst der zum Auslösen des pyrotechnisches Trennelements nötige Strom solange nicht fließt, bis der Kondensator C2 des RC-Gliedes bis zu einem gewissen Grad aufgeladen ist. Hierbei muss bei der Dimensionierung darauf geachtet werden, dass die Auslösung nicht verhindert, sondern nur verzögert wird, was wiederum von der Charakteristik der Batterie sowie dem Verwendungszweck abhängt. Durch diese Verzögerung ist es möglich, anderen im Stromkreis der Batterie befindlichen baugleichen Trennvorrichtungen 30‘ die Möglichkeit zu geben, ebenfalls auszulösen. Durch diese Maßnahme wird der Nachteil überwunden, der beispielsweise bei der Verwendung von mehreren Schmelzsicherungen an verschiedenen Stellen der Batterie auftreten würde. Bei der Verwendung von mehreren Schmelzsicherungen würde nämlich durch das Auslösen einer Sicherung im Pfad der Strom gesenkt, wodurch ein weiteres Auslösen einer anderen Sicherung nicht mehr passierte. Somit bestünde der Nachteil, dass keine Teile einer Batterie mit weniger als 60V abgetrennt werden können, wenn Schmelzsicherungen verwendet würden. Dieser Nachteil wird durch die Verwendung der Verzögerungsschaltung der vorliegenden Erfindung überwunden.
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7 zeigt eine Batterie mit mehreren miteinander verschalteten Batteriezellen 21, 22, 23, 24. sowie mehreren baugleichen Trennvorrichtungen 30 oder 30‘ welche so angeordnet sind, dass bei einer Trennung durch einen Kurzschluss Teile der Batterie mit kleiner oder gleich 60 Volt Spannung verbleiben. Dies hat den Vorteil, dass die beispielsweise bei Hybridfahrzeugen verwendeten und benötigten Batterien mit Spannungen bis zu 450 Volt, was durch viele in Reihe geschaltete Batteriezellen erzielt wird, im Falle eines Kurzschlusses in kleine Einheiten mit jeweiliger Spannung von unter 60 Volt geteilt werden können und so für den Menschen nicht mehr gefährlich sind. Es ist allerdings auch möglich, die Trennvorrichtungen 30, 30‘ so anzuordnen, dass ein Teil mit einer Spannung von größer oder kleiner 60 Volt geteilt wird.
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Gemäß der Erfindung sind die Ausgangsanschlüsse direkt an der Batterie angeordnet. Die erfindungsgemäße Trennvorrichtung kann allerdings auch dazu eingesetzt werden, Ausgangsanschlüsse, die nicht direkt an der Batterie angeordnet sind, sicher abzutrennen, z.B. solche, die hinter einem Zwischenkreis oder an sonstigen mit der Batterie verbundenen Modulen, angeordnet sind.
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Zusammenfassend wird mit dieser Erfindung eine Trennschaltung, insbesondere für in Fahrzeugen verwendete Lithium-Ionen-Batterien bereitgestellt, welche passiv und strom- oder spannungsgesteuert einen Kurzschluss sicher trennt, ohne dabei unerwünschte Auslöseverzögerungen durch Abhängigkeit von thermischen Kopplungen zu erhalten oder von einem aktiven Signal, das durch beispielsweise logische Schaltungen oder einem Batteriemanagementsystem ausgegeben wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011082650 A1 [0004, 0005, 0009]
- DE 102012212563 A1 [0004, 0006]
- DE 69738310 T2 [0004, 0007, 0008, 0008]
- DE 102011115550 A1 [0010]