Reflektives optisches Element, sowie
optisches System einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage
Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der Deutschen Patentanmeldung DE 10 2013 223 895.9, angemeldet am 22. November 2013. Der Inhalt dieser DE- Anmeldung wird durch Bezugnahme („incorporation by reference") mit in den vorliegenden Anmeldungstext aufgenommen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein reflektives optisches Element sowie ein optisches System einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage.
Stand der Technik
Mikrolithographie wird zur Herstellung mikrostrukturierter Bauelemente, wie beispiels- weise integrierter Schaltkreise oder LCD's, angewendet. Der Mikrolithographieprozess wird in einer sogenannten Projektionsbelichtungsanlage durchgeführt, welche eine Beleuchtungseinrichtung und ein Projektionsobjektiv aufweist. Das Bild einer mittels der Beleuchtungseinrichtung beleuchteten Maske (= Retikel) wird hierbei mittels des Projektionsobjektivs auf ein mit einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes und in der Bildebene des Projektionsobjektivs angeordnetes Substrat (z.B. ein Silizi- umwafer) projiziert, um die Maskenstruktur auf die lichtempfindliche Beschichtung des Substrats zu übertragen.
In für den EUV-Bereich ausgelegten Projektionsobjektiven, d.h. bei Wellenlängen von z.B. etwa 13 nm oder etwa 7 nm, werden mangels Verfügbarkeit geeigneter lichtdurch-
lässiger refraktiver Materialien Spiegel als optische Komponenten für den Abbildungs- prozess verwendet. Solche EUV-Spiegel weisen ein Substrat und ein auf diesem Substrat angeordnetes Viellagensystem zur Reflexion der auf die optische Wirkfläche auftreffenden elektromagnetischen Strahlung auf. Wünschenswert ist eine möglichst hohe Reflektivität der einzelnen reflektiven optischen Elemente, um eine hinreichend hohe Gesamtreflektivität sicherzustellen.
Um in einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage einen möglichst hohen Strahlungsdurchsatz zu gewährleisten, wird angestrebt, bei hohen lokalen Einfallswin- kelbandbreiten sämtliche Strahlen des lokalen Strahlenbündels an den einzelnen reflektiven optischen Elementen möglichst gleichmäßig gut zu reflektieren. Dazu werden Anzahl und Dicken der einzelnen Teilstapel (d.h. die „Periodenlängen" der einzelnen Perioden) des Viellagensystems optimiert. Im einfachsten Fall kann es sich um periodische Viellagensysteme handeln, also Viellagensysteme mit im Wesentlichen identi- sehen Teilstapeln, bei denen die Anzahl der Perioden so weit reduziert wird, dass die Reflektivitätskurve die gewünschte Breite aufweist, wobei jedoch die Reflektivität noch stark mit dem Einfallswinkel und der Wellenlänge variiert.
In einem weiteren Schritt kann das Viellagensystem auch zwei Abschnitte aufweisen, bei denen die jeweilige Stapelgesamtdicke und das Lagendickenverhältnis innerhalb der Stapel unterschiedlich sind. Ferner können diese beiden Abschnitte auch unterschiedliche Stapelanzahlen aufweisen. In Varianten können auch drei oder mehr Abschnitte unterschiedlicher Stapelgesamtdicke und Lagendickenverhältnisse vorgesehen sein. Ein weiterer Ansatz besteht darin, dass die Randbedingungen für die Dicken der einzelnen Lagen völlig aufgehoben werden. Dies führt zu einem völlig stochastischen bzw. aperiodisch genannten Viellagensystem. Auf diese Weise lassen sich am flexibelsten Viellagensysteme entwerfen, deren Reflektivität möglichst wenig mit dem Einfallswinkel und der Wellenlänge variiert. Ein Merkmal solcher stochastischer Viellagensysteme ist, dass zahlreiche Lagendickenabfolgen sehr ähnliche Reflektivitätskurven so- wohl in Abhängigkeit von der Wellenlänge als auch in Abhängigkeit vom Einfallswinkel zur Folge haben können.
Für die Leistungsfähigkeit und die optischen Eigenschaften eines reflektiven optischen Elementes, das zusammen mit weiteren reflektiven optischen Elementen in einer mikro-
lithographischen Projektionsbelichtungsanlage genutzt wird, ist zusätzlich zum vertikalen Aufbau des Viellagensystems auch der laterale Verlauf der einzelnen Lagendicken wesentlich, der auch Profil genannt wird. Zur Kontrolle des lateralen Verlaufs während der Herstellung eines reflektiven optischen Elementes kann beispielsweise Röntgen- beugung eingesetzt werden, wobei die Reflektivität in Abhängigkeit vom Einfallswinkel gemessen wird. Für reflektive optische Elemente für den EUV-Wellenlängenbereich bietet sich dabei die Kupfer-Ka-Röntgenwellenlinie an. Eine besonders genaue Charakterisierung des lateralen Verlaufs der Lagendicken ist möglich, wenn das Diffraktogramm hinreichend scharfe Peaks in ausreichender Anzahl aufweist.
Zum Stand der Technik wird beispielhaft auf US 2010/0239822 A1 verwiesen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein reflektives optisches Element bereitzustellen, welches eine weitere Verbesserung der Reflexionseigenschaften insbesondere auch vergleichsweise breiten Einfallswinkelspektren ermöglicht. Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
Ein erfindungsgemäßes reflektives optisches Element weist ein Substrat und ein auf diesem Substrat angeordnetes Viellagensystem auf,
- wobei das Viellagensystem eine Mehrzahl von Teilstapeln aus jeweils einer ersten Lage eines ersten Materials und wenigstens einer zweiten Lage eines zweiten Materials aufweist, wobei sich das erste Material und das zweite Material im Wert des Realteils des Brechungsindex bei einer Arbeitswellenlänge des reflektiven optischen Elements voneinander unterscheiden, wobei jeder dieser Teilstapel eine Teilstapeldicke und ein Lagendickenverhältnis aufweist, wobei das Lagendickenverhältnis als Quotient der Dicke der jeweiligen ersten Lage und der Teilstapeldicke definiert ist;
- wobei in einem ersten Abschnitt des Viellagensystems für wenigstens eine der beiden Größen Teilstapeldicke und Lagendickenverhältnis die mittlere quadrati-
sehe Abweichung vom jeweiligen Mittelwert um wenigstens 10% kleiner ist als in einem zweiten Abschnitt des Viellagensystems; und
- wobei das reflektive optische Element eine Reflektivität R aufweist, deren Wellenlängenabhängigkeit in einem Wellenlängenintervall von Δλ=0.5ηηΊ einen PV-Wert kleiner als 0.25 besitzt, wobei der PV-Wert definiert ist als PV=
( ^ rei - ^ rei V ^ abs , wobei Rmax rrf den maximalen Reflektivitätswert in diesem Wellenlängenintervall Δλ, R^ rel den minimalen Reflektivitätswert in diesem Wellenlängenintervall Δλ und R^ abs den absolut maximalen Reflektivitätswert bezeichnen.
Der Erfindung liegt insbesondere das Konzept zugrunde, durch geeignete Ausgestaltung des Viellagensystems zum einen eine hohe Bandbreite der Reflektivität über die Wellenlänge bzw. über den Einfallswinkel zu erreichen und zugleich noch hinreichend viele, ausgeprägte Peaks etwa bei der Röntgen-Diffraktometrie bzw. Cu-Ka- Diffraktometrie zu erzielen mit der Folge, dass eine effektive Kontrolle und Optimierung des lateralen Lagendickenverlaufes durchführbar ist.
Der Erfindung liegt weiter das Konzept zugrunde, im Aufbau des Vielfachschichtsystems einen ersten Abschnitt bzw. eine erste Gruppe von Teilstapeln mit vergleichsweise größerer Abweichung (von einer Periodizität hinsichtlich Teilstapeldicke und Lagen- dickenverhältnis) mit einem zweiten Abschnitt bzw. einer zweiten Gruppe von Teilstapeln mit vergleichsweise kleinerer Abweichung von der Periodizität zu kombinieren mit der Folge, dass bei noch hinreichender Breitbandigkeit des reflektiven optischen Elements (erzielt durch den zweiten Abschnitt) im zugehörigen Cu-Ka-Diffraktogramm, wie noch detaillierter erläutert, noch diskrete Peaks (erzielt durch den ersten Abschnitt) erkennbar sind.
Gemäß einer Ausführungsform ist in dem ersten Abschnitt des Viellagensystems für wenigstens eine der beiden Größen Teilstapeldicke und Lagendickenverhältnis die mittlere quadratische Abweichung vom jeweiligen Mittelwert um wenigstens 20%, insbesondere um wenigstens 30%, weiter insbesondere um wenigstens 50% kleiner als in dem zweiten Abschnitt des Viellagensystems.
Gemäß einer Ausführungsform besitzt die Wellenlängenabhängigkeit der Reflektivität R in einem Wellenlängenintervall von Δλ=0.5ηηΊ einen PV-Wert kleiner als 0.20, insbesondere kleiner als 0.18, weiter insbesondere kleiner als 0.15.
Gemäß einer Ausführungsform ist der zweite Abschnitt näher am Substrat angeordnet als der erste Abschnitt.
In Ausführungsformen der Erfindung enthält somit der obere (d.h. weiter vom Substrat entfernte) Teil des Schichtaufbaus noch„diejenige Periodizität", welche benötigt wird, um noch hinreichend präzise auswertbare Cu-Ka-Diffraktogramme zu erhalten, während der untere (d.h. näher am Substrat liegende) Teil des Schichtaufbaus für die Aperiodizi- tät sorgt, welche benötigt wird, um noch eine hinreichende Breitbandigkeit der Reflekti- vitätskurve zu erreichen. Mit anderen Worten sind aufgrund des oberen Teils des Schichtaufbaus noch im Cu-Ka-Diffraktogramm eindeutig identifizierbare Strukturen bzw. Peaks vorhanden.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Positionierung des vergleichsweise periodischen Anteils des Schichtaufbaus auf der vom Substrat entfernten Seite beschränkt. Vielmehr ist es grundsätzlich auch möglich, den vergleichsweise periodischen Anteil des Schichtaufbaus näher am Substrat und stattdessen den für die hinreichende Breitbandigkeit der Reflektivitätskurve benötigten, vergleichsweise aperiodischen Anteil des Schichtaufbaus entfernt vom Substrat vorzusehen. Wenngleich in diesem Falle die im Cu-Ka-Diffraktogramm erhaltenen Strukturen bzw. Peaks schwächer ausgeprägt sind, sind sie gleichwohl noch eindeutig identifizierbar und führen somit immer noch zu einer Verbesserung der Auswertbarkeit der Schichtdickenverläufe im Cu-Ka-Diffraktogramm im Vergleich zu einem perfekt aperiodischen Schichtaufbau einerseits und zu einer verbesserten Breitbandigkeit der Reflektivitätskurve im Diffraktogramm im Vergleich zu einem perfekt periodischen Schichtaufbau andererseits.
Gemäß einer Ausführungsform bilden der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt gemeinsam das gesamte Viellagensystem. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt, so dass auch Ausgestaltungen, bei denen wenigstens ein weiterer Abschnitt
des Viellagensystems, der im Vergleich zu dem ersten bzw. zweiten Abschnitt größere oder kleinere Abweichungen von der Periodizität aufweisen kann, von der Erfindung umfasst sein sollen. Gemäß einer Ausführungsform weist die Wellenlängenabhängigkeit der Reflektivität R des reflektiven optischen Elements in einem Wellenlängenbereich von Δλ=0.5ηηΊ wenigstens zwei lokale Extrema auf, welche sich in der Reflektivität um wenigstens 0.1 %, bezogen auf den größeren Wert, voneinander unterscheiden. Dieser Ausgestaltung liegt die weitere Erkenntnis zugrunde, dass die für ein erfindungsgemäßes Viellagensystem ermittelte Reflexionskurve als Abhängigkeit der Reflektivität von der Wellenlänge oder dem Einfallswinkel dann vorteilhaft für eine Optimierung der einzelnen Parameter der Schichtfolge genutzt werden kann, wenn diese Reflexionskurve kein„perfektes Plateau", sondern eine Mehrzahl lokaler Extrema (Maxima oder Minima) nach Art einer überlagerten, schwachen Oszillation aufweist.
Gemäß einer Ausführungsform unterscheiden sich diese lokalen Extrema in der Reflektivität um höchstens 5%, bezogen auf den größeren Wert, voneinander. Hierdurch wird weiter der Umstand ausgenutzt, dass das optische System (z.B. die mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage) typischerweise mit einer gewissen spektralen Verteilung und somit unterschiedlichen Wellenlängen betrieben wird und somit auch eine gewisse Mittelung der für unterschiedliche Wellenlängen erhaltenen Intensitäten stattfindet. Mit anderen Worten werden die zur Charakterisierung bzw. Op- timierung des Viellagensystems geeigneten, lokalen Extrema (Maxima sowie Minima) in der Reflexionskurve im Betrieb des optischen Systems aufgrund des besagten Mittelungseffektes wieder ausgeglichen, so dass im Ergebnis keine unerwünschte Beeinträchtigung des Abbildungsergebnisses stattfindet. Die vorstehend beschriebene Ausgestaltung hinsichtlich der in der Reflektivitätskurve enthaltenen lokalen Extrema ist auch unabhängig von der zuvor diskutierten Ausgestaltung des Viellagensystems aus wenigstens zwei unterschiedlich stark von der Periodizität abweichenden Abschnitten vorteilhaft.
Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung daher auch ein reflektives optisches Element mit einem Substrat und einem auf diesem Substrat angeordneten Viellagensystem,
- wobei das Viellagensystem eine Mehrzahl von Teilstapeln aus jeweils einer ers- ten Lage eines ersten Materials und wenigstens einer zweiten Lage eines zweiten Materials aufweist, wobei sich das erste Material und das zweite Material im Wert des Realteils des Brechungsindex bei einer Arbeitswellenlänge des reflek- tiven optischen Elements voneinander unterscheiden;
- das reflektive optische Element eine Reflektivität R aufweist, deren Wellen- längenabhängigkeit in einem Wellenlängenintervall von Δλ=0.5ηηΊ einen PV-
Wert kleiner als 0.25 besitzt, wobei der PV-Wert definiert ist als PV= ( ^ rei - ^ rei V ^ abs , wobei Rmax rrf den maximalen Reflektivitätswert in diesem Wellenlängenintervall Δλ, R^ rel den minimalen Reflektivitätswert in diesem Wellenlängenintervall Δλ und R^ abs den absolut maximalen Reflektivitätswert bezeichnen; und
- wobei die Wellenlängenabhängigkeit der Reflektivität R des reflektiven optischen Elements in einem Wellenlängenbereich von Δλ=0.5ηηΊ wenigstens zwei lokale Extrema aufweist, welche sich in der Reflektivität um wenigstens 0.1 % und um höchstens 5%, jeweils bezogen auf den größeren Wert, voneinander unterschei- den.
Gemäß einer Ausführungsform unterscheiden sich diese beiden lokalen Extrema in der Reflektivität um wenigstens 0.5%, bezogen auf den größeren Wert, voneinander. Gemäß einer Ausführungsform unterscheiden sich diese lokalen Extrema in der Reflektivität um höchstens 2.5%, weiter insbesondere um höchstens 1 %, jeweils bezogen auf den größeren Wert, voneinander.
Gemäß einer Ausführungsform ist das erste Material aus der Gruppe ausgewählt, wel- che Molybdän, Ruthenium und/oder Rhodium enthält. Das zweite Material kann insbesondere Silizium sein. Reflektive optische Elemente mit einem Viellagensystem, das auf
einer dieser Materialkombinationen beruht, sind insbesondere geeignet für den Einsatz bei Wellenlängen zwischen 12.5 nm und 15 nm.
Gemäß einer Ausführungsform ist das reflektive optische Element für eine Arbeits- weilenlänge von weniger als 30nm, insbesondere weniger als 15nm, ausgelegt.
Die Erfindung betrifft weiter ein optisches System einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage, welches ein reflektives optisches Element mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen aufweist, sowie eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage.
Gemäß einem weiteren Ansatz betrifft die Offenbarung auch ein reflektives optisches Element für den extrem ultravioletten Wellenlängenbereich mit einem Viellagensystem auf einem Substrat, wobei das Viellagensystem Lagen aus mindestens zwei verschie- denen Materialien aufweist, die sich durch einen unterschiedlichen Realteil des Brechungsindex bei einer Wellenlänge im EUV-Wellenlängenbereich unterscheiden, wobei Lagen mit höherem und niedrigerem Realteil des Brechungsindex abwechselnd angeordnet sind und eine Lage eines bestimmten Materials zusammen mit den zwischen ihr und der oder den in zunehmender Entfernung vom Substrat nächstgelegenen Lage gleichen Materials angeordneten Lagen einen Stapel bildet, wobei das Viellagensystem N Stapel aufweist und jeder Stapel S, mit i = 1 bis N eine Gesamtdicke D, und ein Lagendickenverhältnis Γ, der Lagen des Stapels i aufweist, bei welchem reflektiven optischen Element die Werte der Gesamtdicke D, und des Lagendickenverhältnis Γ, stochastisch verteilt sind und das Viellagensystem mindestens zwei Abschnitte auf- weist, wobei in einem Abschnitt die Wahrscheinlichkeit, dass entweder die Dicken D,,
Di+i oder die Lagendickenverhältnisse Γ,, ri+i zweier aufeinanderfolgender Stapel S,, Si+i um weniger als 10% voneinander abweichen, größer ist als in dem oder den anderen Abschnitten. Hierbei geht die Offenbarung von der Erkenntnis aus, dass reflektive optische Elemente mit beliebigen stochastischen Viellagensystemen nicht ohne Weiteres für die Cu-K«- Diffraktometrie geeignet sind, da sie teilweise nur wenige und unscharfe Peaks aufweisen können. Vorgeschlagen werden reflektive optische Elemente mit einer Klasse von
stochastischen Viellagensystemen, die hinreichend viele und scharfe Peaks aufweisen, um eine laterale Schichtdickenoptimierung mit Hilfe der Röntgen-Diffraktometrie zu erlauben. Indem mindestens ein Abschnitt im Viellagensystem vorgesehen wird, dessen Stapel nicht zu stark von der Periodizität abweichen, wird bei diesen reflektiven opti- sehen Elementen für die Diffraktometrie beispielsweise mit Kupfer-Ka-Linien eine gewisse Anzahl von hinreichend scharfen Peaks zur Verfügung gestellt, so dass sich der laterale Lagendickenverlauf bei der Herstellung der reflektiven optischen Elemente gut kontrollieren lässt. Die das Ausbilden von Peaks fördernde Periodizität kann nun dadurch angenähert werden, dass in mindestens einem Abschnitt entweder die Ge- samtdicken der einzelnen Stapel nicht sehr stark voneinander abweichen oder die Dickenverhältnisse nur wenig voneinander abweichen.
Bevorzugt werden die Dicken D,, Di+i oder die Lagendickenverhältnisse Γ,, ri+i zweier aufeinanderfolgender Stapel S,, S in dem einen Abschnitt so gewählt, dass die Wahr- scheinlichkeit betrachtet werden kann, dass sie weniger als 1 % voneinander abweichen. Dabei können Abschnitte, in denen die Abweichung für alle Stapel geringer als 1 % ist, als periodisch betrachtet werden. In bevorzugten Ausführungsformen ist der Abschnitt mit einer größeren Wahrscheinlichkeit, dass entweder in Bezug auf die Stapeldicke oder in Bezug auf das Dickenverhältnis innerhalb der Stapel des Abschnittes weni- ger von der Periodizität abgewichen wird als in dem oder den weiteren Abschnitt(en) des Viellagensystems, weiter vom Substrat entfernt angeordnet als der oder die Abschnitte) mit geringerer Wahrscheinlichkeit. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die vorhandenen Peaks besonders scharf sind. Vorzugsweise werden genau zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten im Viellagensystem vorgesehen, was den Aufwand beim Design des Viellagensystems und der Herstellung der reflektiven optischen Elemente reduziert. In bevorzugten Ausführungsformen sind in dem Abschnitt mit höherer Wahrscheinlichkeit, weniger von der Periodizität abzuweichen, die Dicken D, und die Lagendickenverhältnisse Γ, derart gewählt, dass für alle Stapel S, dieses Abschnitts | (Dj-Di+i )/Dj | < 0.1 gilt und Γ, mit zunehmendem Abstand zum Sub- strat eher abnimmt als zunimmt. Durch das Einhalten der zusätzlichen Randbedingungen für diesen Abschnitt, dass die Stapeldicken im Wesentlichen konstant sind und die Lagendickenverhältnisse innerhalb der Stapel mit zunehmendem Abstand zum Substrat tendenziell abnehmen, lassen sich reflektive optische Elemente bereitstellen, die zum
einen auch bei hohen lokalen Einfallswinkelbandbreiten und über etwas breitere Wellenlängenbereiche gleichmäßig gut reflektieren und zum anderen eine hinreichende Anzahl ausreichend ausgeprägter Peaks zur Charakterisierung des lateralen Verlaufes der Lagendicken mittels Röntgend iffraktometrie aufweisen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen darge- stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN eine schematische Darstellung einer für den Betrieb im EUV ausgelegten mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage; eine schematische Darstellung eines reflektiven optischen Elements;
Diagramm zur Erläuterung des Reflektivitätsverlaufs R vs. λ für reflektive optische Elemente mit unterschiedlichen Viellagensystemen;
Diagramme von Schichtdickenverläufen für ein Viellagensystem mit zwei unterschiedlichen periodischen Abschnitten;
Figur 5a-c Diagramme von Schichtdickenverläufen für ein Viellagensystem mit zwei Abschnitten unterschiedlich ausgeprägter Aperiodizität;
Figur 6 ein für das Viellagensystem aus Figur 4 gemessenes Diffraktogramm;
Figur 7 ein für das Viellagensystem aus Figur 5 gemessenes Cu-K«-
Diffraktogramm;
Figur 8 ein Diagramm mit einer Reflektivitätskurve R vs. λ zur Erläuterung eines weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung;
Figur 9 ein für ein rein periodisches Viellagensystem gemessenes
Diffraktogramm; und
Figur 10a-c Diagramme von Schichtdickenverläufen für das Viellagensystem aus
Figur 9.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
In Fig. 1 ist schematisch eine für den Betrieb im EUV ausgelegte mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage 10 dargestellt. Wesentliche Komponenten sind ein Be- leuchtungssystem 14, eine Maske 17 und ein Projektionsobjektiv 20. Die mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage 10 wird zur Minimierung von Absorptionsverlusten der EUV-Strahlung unter Vakuumbedingungen betrieben. Als Strahlungsquelle 12 wird im dargestellten Beispiel eine Plasmaquelle verwendet. In Weiteren kann auch ein Synchrotron als Strahlungsquelle verwendet werden. Die emittierte Strahlung im Wel- lenlängenbereich von etwa 5 nm bis 20 nm wird zunächst von einem Kollektorspiegel 13 gebündelt und dann in das Beleuchtungssystem 14 eingeführt. Im in Fig. 1 dargestellten Beispiel weist das Beleuchtungssystem 14 zwei Spiegel 15, 16 auf. Die Spiegel 15, 16 leiten den Strahl auf die Maske 17, die die Struktur aufweist, die auf den Wafer 21 abgebildet werden soll. Bei der Maske 17 handelt es sich ebenfalls um ein reflekti- ves optisches Element für den EUV- und weichen Röntgenwellenlängenbereich, das je nach Herstellungsprozess ausgewechselt wird. Mit Hilfe des Projektionssystems 20 wird der von der Maske 17 reflektierte Strahl auf den Wafer 21 projiziert und dadurch die Struktur der Maske auf ihn abgebildet. Das Projektionssystem 20 weist im dargestellten Beispiel zwei Spiegel 18, 19 auf. Sowohl das Projektionssystem 20 als auch das Beleuchtungssystem 14 können jeweils nur einen oder auch drei, vier, fünf und mehr Spiegel aufweisen.
In Fig. 2 ist schematisch eine beispielhafte, prinzipielle Struktur eines reflektiven optischen Elements 50 dargestellt, welches auf einem Viellagensystem 51 basiert. Das
Viellagensystem 51 weist alternierend Lagen eines Materials mit vergleichsweise höherem Realteil des Brechungsindex bei der Arbeitswellenlänge (auch„Spacer" genannt) und eines Materials mit vergleichsweise niedrigerem Realteil des Brechungsindex bei der Arbeitswellenlänge (auch„Absorber" genannt) auf, wobei ein Absorber-Spacer-Paar einen Teilstapel 53 bildet. Hierdurch wird ein Kristall simuliert, dessen Netzebenen den Absorberlagen entsprechen, an denen Bragg-Reflexion stattfindet. Die Dicken der einzelnen Lagen 54, 55 wie auch der sich wiederholenden Teilstapel 53 können über das gesamte Viellagensystem 51 konstant sein oder auch variieren, je nachdem, welches spektrale oder winkelabhängige Reflexionsprofil erreicht werden soll. Das Reflexions- profil kann auch gezielt beeinflusst werden, indem die Grundstruktur aus Absorber und Spacer um weitere mehr und weniger absorbierende Materialien ergänzt wird, um die mögliche maximale Reflektivität bei der jeweiligen Arbeitswellenlänge zu erhöhen. Dazu können in manchen Teilstapeln Absorber- und/oder Spacermaterial vertauscht werden, oder die Teilstapel können aus mehr als einem Absorber- und/oder Spacermaterial auf- gebaut werden oder zusätzliche Lagen aus weiteren Materialien aufweisen. Die Absorber- und Spacermaterialien können über alle Teilstapel konstante oder auch variierende Dicken aufweisen, um die Reflektivität zu optimieren. Ferner können auch zusätzliche Lagen beispielsweise als Diffusionsbarrieren zwischen Spacer- und Absorberlagen vorgesehen werden.
Das Viellagensystem 51 ist auf einem Substrat 52 aufgebracht und bildet eine reflektive Fläche 60. Als Substratmaterialien werden bevorzugt Materialien mit geringem Wärmeausdehnungskoeffizienten gewählt. Auf dem Viellagensystem 51 kann eine Schutzschicht 56 vorgesehen sein, die das reflektive optische Element 50 u.a. vor Kontamina- tion schützt.
Im Weiteren wird das erfindungsgemäße Konzept unter Bezugnahme auf Fig. 3-7 näher erläutert. In Fig. 3a ist die Reflektivität für drei im Weiteren näher erläuterte reflektive optische
Elemente mit unterschiedlichen Viellagensystemen in Abhängigkeit von der Wellenlänge für einen Einfallswinkel von 10° zur Oberflächennormalen dargestellt, wobei diese Viellagensysteme jeweils auf Molybdän (Mo) als Absorbermaterial und Silizium (Si) als
Spacermaterial basieren. Alternativ oder zusätzlich zu Molybdän als Absorbermaterial können z.B. auch Ruthenium (Ru) und/oder Rhodium (Rh) verwendet werden.
Eines dieser reflektiven optischen Elemente (gepunktete Linie in Fig. 3a) weist ein Standardviellagensystem mit dem in Fig. 10a-c dargestellten Aufbau auf. Hierbei handelt es sich um ein rein periodisches Viellagensystem mit 40 Molybdän-Silizium- Teilstapeln bzw. -Perioden. Bei diesem Viellagensystem sind sowohl die Teilstapeldicke D als auch das Lagendickenverhältnis Γ innerhalb eines Teilstapels über das gesamte Viellagensystem im vertikalen Schichtaufbau konstant. In Fig. 10a-c sind, in Abhängig- keit von der Nummer bzw. dem Index des Teilstapels, die Dicke d der jeweiligen (Molybdän- bzw. Silizium-) Einzelschichten (Fig. 10a) sowie die Teilstapeldicke D (Fig. 10b) und das Lagendickenverhältnis Γ (Fig. 10c) aufgetragen. Das Lagendickenverhältnis Γ ist hier definiert als der Quotient aus der Dicke der niedrigbrechenden Schicht (z.B. Molybdän) und der Teilstapeldicke (d.h. das Lagendickenverhältnis Γ hat bei identischen Dicken von Molybdän-Schicht und Silizium-Schicht den Wert 0.5). Unter„Lage" wird hier eine Einzelschicht (mit einheitlichen bzw. homogenen optischen Eigenschaften) verstanden. Jede niedrigbrechende (z.B. Molybdän-)Schicht bildet gemeinsam mit einer hochbrechenden (z.B. Silizium-)Schicht jeweils einen Teilstapel, wobei die Gesamtdicke dieser beiden Schichten der Teilstapeldicke entspricht.
Das Element gemäß Fig. 10a-c besitzt bei einer Wellenlänge von 13.7 nm und einem Einfallswinkel von 10° zur Flächennormalen eine vergleichsweise hohe maximale Re- flektivität von ca. 65%, wobei für diesen rein periodischen Schichtaufbau die Reflektivi- tätskurve gemäß Fig. 3a vergleichsweise schmalbandig ist. Fig. 9 zeigt das zugehörige Cu-Ka-Diffraktogramm für den rein periodischen Schichtaufbau mit dem in Fig. 10a-c dargestellten Schichtdickenverlauf, in welchem die Dicke d der (Molybdän- bzw. Silizi- um-)Einzelschichten (Fig. 10a) sowie die Teilstapeldicke D (Fig. 10b) und das Schichtdickenverhältnis Γ (Fig. 10c) über den gesamten Schichtaufbau konstant sind. Im Cu- Ka-Diffraktogramm sind demzufolge die entsprechenden Peaks vergleichsweise schmal.
Fig. 4a-c zeigt zum Vergleich den Aufbau eines Vielfachschichtsystems, welches als herkömmliches Breitbandviellagensystem aus zwei Abschnitten unterschiedlicher
Periodizität aufgebaut ist. Bei diesen besitzt die Teilstapeldicke D in einem ersten bzw. „oberen" Abschnitt einen konstanten, relativ kleinen Wert und in einem zweiten bzw. „unteren" Abschnitt (ab dem Teilstapel mit der Nummer 13) einen konstanten, relativ großen Wert. Der erste Abschnitt, der weiter vom Substrat entfernt angeordnet ist, um- fasst 12 Teilstapel bzw. Perioden einer Teilstapeldicke D von etwa 6.4 nm und einem Lagendickenverhältnis Γ von ungefähr 0.45. Darunter ist auf dem Substrat der zweite Abschnitt angeordnet, der seinerseits 10 Teilstapel bzw. Perioden umfasst mit einer Teilstapeldicke D von etwa 7.0 nm und einem Lagendickenverhältnis Γ von ungefähr 0.5. Diese zweiteilige Struktur des Viellagensystems führt gemäß Fig. 3a zu einer Reflektivitätskurve (gestrichelte Kurve), die im Vergleich zum Standardviellagensystem eine geringere maximale Reflektivität von unter 55% aufweist, wobei die Halbwertsbreite (FWHM =„füll width half maximum") der Kurve etwa 0.9 nm (im Vergleich zum Wert 0.6 nm bei dem Standardviellagensystem von Fig. 9-10) beträgt. In Fig. 6 ist das Cu-Ka-Diffraktogramm dieses reflektiven optischen Elements dargestellt. Der o.g. Aufbau führt dazu, dass über einen Einfallswinkelbereich von 0° bis 6° auch bei dem reflektiven optischen Element mit zweiteiligem periodischen Viellagensys- tem noch eine Vielzahl von scharfen Peaks existieren, welche für eine Kontrolle und Optimierung des lateralen Lagendickenverlaufes des Viellagensystems bei der Herstel- lung verwendet werden können.
Um eine Reflektivitätskurve mit noch geringerer Abhängigkeit von der Wellenlänge bzw. vom Einfallswinkel zu erhalten, wird erfindungsgemäß ein Viellagensystem vorgeschlagen, welches zwar an sich aperiodisch bzw. stochastisch ist, aber mindestens einen Abschnitt aufweist, der vergleichsweise wenig von der Periodizität abweicht.
In Fig. 5a-c sind für ein erfindungsgemäßes reflektives optisches Element, in Abhängigkeit von der Nummer bzw. dem Index des Teilstapels, die Dicke d der jeweiligen (Molybdän- bzw. Silizium-)Einzelschichten (Fig. 5a) sowie die Teilstapeldicke D (Fig. 5b) und das Lagendickenverhältnis Γ (Fig. 5c) aufgetragen. Im Beispiel von Fig. 5a-c handelt es sich um ein Viellagensystem aus zwei verschiedenen Abschnitten. Auf einem Substrat ist zunächst ein völlig stochastischer Abschnitt des Viellagensystems aufgebracht, der fünfundzwanzig Teilstapel umfasst (mit dem Index„18" bis„42"). Darüber
ist ein vergleichsweise„periodischer" Abschnitt angeordnet, der siebzehn Stapel um- fasst und bei dem die Teilstapeldicken D, benachbarter Teilstapel um weniger als 10% schwanken, während das Lagendickenverhältnis Γ bzw. der Anteil an Molybdän am jeweiligen Teilstapel zum Substrat hin tendenziell zunimmt.
Wie aus der Reflektivitätskurve in Fig. 3a ersichtlich, führt die Struktur des Viellagensys- tems gemäß Fig. 5a-c zu einem besonders breitbandigen Reflektivitätsprofil, bei dem die Halbwertsbreite bei etwa 1 .1 nm der Wellenlänge liegt. Zugleich hat das Viellagen- system dieses reflektiven optischen Elementes gemäß Fig. 5a-c den Vorteil, dass ge- mäß Fig. 7 das zugehörige Cu-Ka-Diffraktogramm (z. B. bei einer Wellenlänge von 0.154 nm) ebenfalls noch mehrere hinreichend scharfe Peaks aufweist. Über einen Einfallswinkelbereich von 0° bis 6° finden sich eine Vielzahl von auch stärker ausgeprägten Peaks, von denen im hier dargestellten Beispiel vier, durch eine senkrechte Linie gekennzeichnete Peaks ausgewählt wurden, um mit ihrer Hilfe den lateralen Lagen- dickenverlauf zu kontrollieren bzw. optimieren.
Der Umstand, dass im Ausführungsbeispiel von Fig. 5 in einem ersten Abschnitt des Viellagensystems (im„oberen" Bereich der Schichtfolge) die Teilstapeldicke D noch annähernd konstant ist (etwa bis zum Teilstapel bzw. der Periode mit der Nummer 18), führt dazu, dass - aufgrund eines noch vorhandenen, annähernd periodischen Anteils - im zugehörigen Cu-Ka-Diffraktogramm von Fig. 7 noch diskrete Peaks erkennbar sind (im Gegensatz zu einem„perfekt aperiodischen" Schichtaufbau, wo solche Peaks nicht mehr identifizierbar wären). Von den beiden Peaks im Cu-Ka-Diffraktogramm von Fig. 6 verbleibt bei dem erfindungsgemäßen reflektiven optischen Element gemäß Fig. 7 nur noch jeweils der Peak des oberen Abschnitts des Vielfachschichtsystems mit noch annähernd konstanter Teilstapeldicke, da für das zugehörige reflektive optische Element mit den Schichtdickenverläufen gemäß Fig. 5 der untere Anteil des Schichtstapels vergleichsweise stochastisch aufgebaut ist. In Fig. 3b ist ausgehend von den Werten aus Fig. 3a die Auftragung derart vorgenommen, dass der relative PV-Wert für die unterschiedlichen Reflektivitätskurven ablesbar ist. Dieser relative PV-Wert ist hier definiert als Ρν=(^3Χ ΓΒΐ )Ι^χ _abs , wobei
Rmax rrf den maximalen Reflektivitätswert in diesem Wellenlängenintervall, Rmm rel den
minimalen Reflektivitätswert in diesem Wellenlängenintervall und R^ abs den absolut maximalen Reflektivitätswert bezeichnen. Vorzugsweise weist das reflektive optische Element 50 eine Reflektivität R auf, deren Wellenlängenabhängigkeit in einem Wellenlängenintervall von Δλ=0.5ηηΊ einen PV-Wert kleiner als 0.25 besitzt.
Der erfindungsgemäße Aufbau des Viellagensystems ermöglichst es, reflektive optische Elemente bereitzustellen, die zum einen eine hohe Bandbreite der Reflektivität über die Wellenlänge bzw. über den Einfallswinkel erlauben und dennoch hinreichend viele, ausgeprägte Peaks im Diffraktogramm zeigen mit der Folge, dass sich eine Kontrolle und gegebenenfalls Optimierung des lateralen Lagendickenverlaufes über Röntgen- Diffraktometrie durchführen lässt.
Im Weiteren wird unter Bezugnahme auf Fig. 8 ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung erläutert. Diesem Aspekt liegt die weitere Erkenntnis zugrunde, dass die für ein erfindungsgemäßes Viellagensystem ermittelte Reflexionskurve als Abhängigkeit der Reflektivität von der Wellenlänge oder dem Einfallswinkel dann vorteilhaft für eine Optimierung der einzelnen Parameter der Schichtfolge genutzt werden kann, wenn diese Reflexionskurve kein„perfektes Plateau" aufweist, sondern eine Mehrzahl lokaler Extrema (Maxima oder Minima) nach Art einer überlagerten, schwachen Oszillation.
Die hierzu in Fig. 8 lediglich beispielhaft gezeigte Reflexionskurve (in welcher analog zu Fig. 3a die Reflektivität für unpolarisiertes Licht bzw. nach Mittelung über sämtliche Po- larisationszustände aufgetragen ist) weist als Beispiel drei lokale Maxima sowie zwei lokale Minima mit den in Tabelle 1 aufgetragenen Reflektivitätswerten auf.
Tabelle 1 :
Vorteilhaft für eine Auswertung zwecks Optimierung der einzelnen Parameter des Viellagensystems ist nun, wenn in der Reflektivitätskurve nebeneinanderliegende Extrema
(d.h. ein Minimum und ein Maximum) sich in der Reflektivität um wenigstens 0.1 %, vorzugsweise um wenigstens 0.5%, jeweils bezogen auf den größeren Wert, voneinander unterscheiden. Im Beispiel von Fig. 8 bzw. Tabelle 1 beträgt z.B. der Unterschied zwischen den lokalen Extrema Nr. 3 und 4 (52,689-51 ,451 )/52, 689 = 2,35%, wodurch eine Charakterisierung bzw. Optimierung der Schichtparameter ermöglicht wird.
Des Weiteren unterscheiden sich in vorteilhafter Weise die betreffenden Reflektivitäts- werte für die vorstehend beschriebenen lokalen Extrema (Maxima sowie Minima) auch nicht zu stark, wodurch der Umstand ausgenutzt werden kann, dass das optische Sys- tem (z.B. die mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage) typischerweise mit einer gewissen spektralen Verteilung und somit unterschiedlichen Wellenlängen betrieben wird und somit auch eine gewisse Mittelung der für unterschiedliche Wellenlängen erhaltenen Intensitäten stattfindet. Mit anderen Worten werden die zur Charakterisierung bzw. Optimierung des Viellagensystems geeigneten, lokalen Extrema (Maxima sowie Minima) in der Reflexionskurve im Betrieb des optischen Systems aufgrund des besagten Mittelungseffektes wieder ausgeglichen, so dass im Ergebnis keine unerwünschte Beeinträchtigung des Abbildungsergebnisses stattfindet.
Wenn die Erfindung auch anhand spezieller Ausführungsformen beschrieben wurde, erschließen sich für den Fachmann zahlreiche Variationen und alternative Ausführungsformen, z.B. durch Kombination und/oder Austausch von Merkmalen einzelner Ausführungsformen. Dementsprechend versteht es sich für den Fachmann, dass derartige Variationen und alternative Ausführungsformen von der vorliegenden Erfindung mit um- fasst sind, und die Reichweite der Erfindung nur im Sinne der beigefügten Patentan- sprüche und deren Äquivalente beschränkt ist.