Beschreibung
Rotor für eine Strömungsmaschine
Die Erfindung betrifft einen Rotor für eine zweiflutige Strö¬ mungsmaschine, insbesondere Dampfturbine, wobei der Rotor einen ersten Rotorabschnitt für eine erste Flut und einen zweiten Rotorabschnitt für eine zweite Flut aufweist, wobei der erste Rotorabschnitt eine erste Laufschaufelreihe, eine zweite Laufschaufelreihe und weitere Laufschaufelreihen sowie eine letzte Laufschaufelreihe aufweist, wobei der zweite Rotorabschnitt eine erste, zweite und weitere sowie eine letzte Laufschaufelreihe aufweist.
Strömungsmaschinen, wie beispielsweise Dampfturbinen umfassen im Wesentlichen einen drehbar gelagerten Rotor und ein um den Rotor angeordnetes Gehäuse auf. Es besteht die Gefahr, dass bestimmte Torsionsfrequenzen zu einer Zerstörung des Rotors bzw. der auf dem Rotor befindlichen Laufschaufeln führen könnten. Daher werden die Rotoren für Strömungsmaschinen für ein bestimmtes Betriebsfrequenzfenster ausgelegt in welchem keine Torsionsfrequenzen auftreten, wobei es bekannt ist, dass die Laufschaufeln, die auf den Rotoren angeordnet sind, einen Einfluss auf die Torsionsfrequenzen haben.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Rotor für eine Strömungs¬ maschine anzugeben, der eine geringere Neigung zu Torsions¬ frequenzen aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Rotor für eine zweiflu¬ tige Strömungsmaschine, insbesondere Dampfturbine, wobei der Rotor einen ersten Rotorabschnitt für eine erste Flut und einen zweiten Rotorabschnitt für eine zweite Flut aufweist, wobei der erste Rotorabschnitt eine erste Laufschaufelreihe, eine zweite Laufschaufelreihe und weitere Laufschaufelreihen sowie eine letzte Laufschaufelreihe aufweist, wobei der zweite Rotorabschnitt eine erste, zweite und weitere sowie
eine letzte Laufschaufelreihe aufweist, wobei die Konfigura¬ tion der Laufschaufein einer Laufschaufelreihe des ersten Rotorabschnitts unterschiedlich ausgeführt ist zu der Konfi¬ guration der Laufschaufein einer Laufschaufelreihe des zwei- ten Rotorabschnitts, wobei die Laufschaufein der korrespondierenden Laufschaufelreihen des ersten Rotorabschnitts und des zweiten Rotorabschnitts im Wesentlichen gleich ausgeführt sind . Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, dass bei zweiflutig ausgeführten Rotoren die Laufschaufelreihen in der ersten Flut und die dazugehörenden korrespondierenden Laufschaufelreihen der zweiten Flut identisch zueinander ausgeführt sind. Üblicherweise weisen Rotoren eine erste Laufschaufelreihe in der ersten Flut als auch in der zweiten Flut auf, die identisch ausgeführt sind. Ebenso identisch ausgeführt sind die Laufschaufein der zweiten Laufschaufelreihe in der ersten und zweiten Flut. Diese Laufschaufelreihen der ersten und zweiten Flut sind zueinander korrespondierende Laufschaufelreihen in dem Sinne, dass sie die thermodynamischen Größen des Strö¬ mungsmediums im Wesentlichen identisch ändern.
Die Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, dass eine identische Ausführung der korrespondierenden Laufschaufelreihen nicht zwingend erforderlich ist. Vielmehr geht die Erfindung von dem Gedanken aus, bewusst die erste Flut und die zweite Flut unterschiedlich auszubilden. Dafür schlägt die Erfindung vor, die Konfiguration der Laufschaufein einer Laufschaufelreihe des ersten Rotorabschnitts unterschiedlich zu der Kon- figuration der Laufschaufein einer Laufschaufelreihe des zweiten Rotorabschnitts auszuführen. Gemeint ist hierbei, dass die zueinander korrespondierenden Laufschaufelreihen unterschiedlich zueinander ausgeführt werden, wobei die restlichen zueinander korrespondierenden Leitschaufelreihen im Wesentlichen gleich ausgeführt werden.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
So werden in einer ersten vorteilhaften Weiterbildung die Laufschaufein der letzten Laufschaufelreihe des ersten Rotorabschnitts unterschiedlich zu den Laufschaufein der letzten Laufschaufelreihe des zweiten Rotorabschnitts ausgebildet. Aus thermodynamischen Gründen sind die Längen der Laufschaufeln der letzten Laufschaufelreihe sowohl in der ersten Flut als auch in der zweiten Flut am größten. Daher haben die letzten Laufschaufelreihen den größten Einfluss auf die Tor- sionsschwingungen des Rotors. Eine Änderung einer Laufschaufelreihe hat daher einen großen Einfluss auf den gesamten Rotor .
In einer vorteilhaften Weiterbildung unterscheiden sich die Laufschaufein der unterschiedlichen Laufschaufelreihen hinsichtlich ihrer dynamischen Eigenschaften.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung unterscheiden sich die Laufschaufein der unterschiedlichen Laufschaufel- reihen hinsichtlich ihrer elastischen Eigenschaften. Neben den dynamischen Eigenschaften spielen auch elastische Eigenschaften der Laufschaufein eine wichtige Rolle bei der Beeinflussung der Torsionsschwingungen auf einen Rotor. Eine Änderung der dynamischen und/oder elastischen Eigenschaften der Laufschaufein führe daher zu einem großen Effekt auf die Torsionsschwingungen .
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung unterscheiden sich die Laufschaufein der unterschiedlichen Laufschaufel- reihen hinsichtlich ihrer äußeren Geometrie.
Ebenso werden in einer vorteilhaften Weiterbildung die Laufschaufeln der unterschiedlichen Laufschaufelreihen hinsichtlich ihrer Materialien unterschiedlich ausgeführt. In ihrer Geometrie unterschiedlich ausgeführte Laufschaufein weisen ein unterschiedliches Frequenzspektrum auf, so dass in ihrer Geometrie unterschiedlich ausgeführte Laufschaufelreihen einen Einfluss haben auf die Torsionsschwingungen eines
Rotors. Die Dichte und weitere physikalische Eigenschaften der verwendeten Materialien haben einen großen Einfluss auf die Torsionsschwingungen. In vorteilhaften Weiterbildungen werden einzelne Laufschaufeln unterschiedlich ausgeführt. Es ist ebenso möglich, mehrere einzelne Laufschaufein in einer Laufschaufelreihe oder in verschiedenen Laufschaufelreihen zu ändern, um dadurch eine Änderung der Torsionsschwingungen zu erreichen.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung werden mehrere Laufschaufelreihen des ersten Rotorabschnitts unterschiedlich zu den Laufschaufelreihen des zweiten Abschnitts ausgeführt. Je nachdem welche Torsionsschwindungen zu erwarten sind oder gedämpft werden müssen, können die Laufschaufein der verschiedenen Laufschaufelreihen unterschiedlich ausgeführt werden .
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles nun näher erläutert.
Die Figur zeigt in schematischer Weise eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Rotors. Die Figur 1 zeigt eine Querschnittsansicht eines um eine
Drehachse 1 drehbar gelagerten Rotors 2. Der Rotor 2 zeichnet sich durch einen Durchmesser 3 aus, wobei an der Oberfläche 4 des Rotors 2 Laufschaufein angeordnet sind. Der in der Figur gezeigte Rotor 2 umfasst einen ersten Rotorabschnitt 5 für eine erste Flut. Dieser erste Rotorabschnitt 5 umfasst eine erste Laufschaufelreihe 7, eine zweite Laufschaufelreihe 8 und eine letzte Laufschaufelreihe 9. Weitere Laufschaufel¬ reihen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeich¬ net .
Der zweite Rotorabschnitt 6 umfasst ebenso eine zur ersten Laufschaufelreihe 7 der ersten Flut 4 korrespondierende erste Laufschaufelreihe 10, eine zweite Laufschaufelreihe 11 und
eine letzte Laufschaufelreihe 12 auf. Die erste Laufschaufel¬ reihe 7 und die Laufschaufelreihe 10 sind zueinander korres¬ pondierende Laufschaufelreihen . Das bedeutet, dass gemäß dem Stand der Technik diese beiden Laufschaufelreihen im Wesent- liehen eine gleiche Konfiguration aufweisen. Dementsprechend sind die zweite Laufschaufelreihe 8 und die zweite Laufschau¬ felreihe 11 ebenso korrespondierende Laufschaufelreihen zu¬ einander. Dies ist ebenso bei der letzten Laufschaufelreihe 9 und der letzten Laufschaufelreihe 12 der Fall, d.h. beide Laufschaufelreihen sind zueinander korrespondierende Lauf¬ schaufelreihen. Die einzelnen Laufschaufelreihen umfassen mehrere Laufschaufeln, die am Umfang des Rotors 2 angeordnet sind . Die Konfiguration der Laufschaufeln der letzten Laufschaufelreihe 9 ist erfindungsgemäß unterschiedlich ausgeführt zu der Konfiguration der Laufschaufeln der letzten Laufschaufelreihe 12 des zweiten Rotorabschnitts 6. Dadurch, dass die Konfigu¬ ration der Laufschaufeln in der Laufschaufelreihe 9 unter- schiedlich ausgeführt ist zu den Laufschaufeln der Laufschaufelreihe 12, ist das gesamte Frequenzverhalten des Rotors 2 unterschiedlich zu dem Frequenzverhalten, wenn die Laufschaufelreihen im Wesentlichen identisch zueinander ausgeführt wären .
Die restlichen Laufschaufelreihen, d.h. die erste Laufschaufelreihe 7 ist korrespondierend zur Laufschaufelreihe 10 im Wesentlichen identisch ausgeführt. Im Betrieb strömt über eine nicht näher dargestellte Zuströ- mung ein Frischdampf in einen Einströmbereich 13 und teilt sich von dort aus in einen ersten Strömungskanal im ersten Rotorabschnitt 5 der ersten Flut und in einen zweiten Strö¬ mungskanal 15 im zweiten Rotorabschnitt 6 in der zweiten Flut.
Die Laufschaufeln der letzten Laufschaufelreihen 9 werden hinsichtlich ihrer dynamischen Eigenschaften und/oder elasti-
sehen Eigenschaften gegenüber den Laufschaufeln der letzten Laufschaufelreihe 12 unterschiedlich ausgebildet. Dazu werden die Laufschaufeln der unterschiedlichen Laufschaufelreihen hinsichtlich ihrer äußeren Geometrie und/oder der Materialien unterschiedlich ausgeführt.
Durch die erfindungsgemäße Änderung der Konfiguration der Laufschaufeln einer Laufschaufelreihe ist ein zusätzlicher Freiheitsgrad gewonnen, um die Torsionsfrequenzen in einem Rotor 2 zu ändern.