WO2012163758A1

WO2012163758A1 - Zündverstärker insbesondere für ein artilleriegeschoss

Info

Publication number: WO2012163758A1
Application number: PCT/EP2012/059596
Authority: WO
Inventors: Georg Abeln
Original assignee: Rheinmetall Waffe Munition Gmbh
Priority date: 2011-06-01
Filing date: 2012-05-23
Publication date: 2012-12-06
Also published as: DE102011103805A1; DE102011103805B4

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Zündverstärker (8) mit einer in der Mundlochbuchse (6) angeordneten Verstärkerladung (11) für ein mittels eines Kopfzünders zündbares Sprenggeschoss (1). Um zu erreichen, dass trotz hoher Abschussbelastungen eine ungewollte Zündung der Verstärkerladung (11) vermieden wird, schlägt die Erfindung vor, zwischen der Verstärkerladung (11) und der Mundlochbuchse (6) des Zündverstärkers (8) mindestens ein Dämpfungselement (12-14) anzuordnen, welches die beim Abschuss des Sprenggeschosses (1) auf die Verstärkerladung (11) wirkenden Belastungen mindestens teilweise aufnimmt.

Description

BESCHEIBUNG

Zündverstärker insbesondere für ein Artilleriegeschoss

Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Sprengmunition bzw. einem Sprenggeschoss, die / das mit einem Zünder und einem Zündverstärker (Booster, Füllsprengkörper) zur Detonation gebracht wird, insbesondere mit dem Zündverstärker selbst, aufweisend eine in einem Gehäuse angeordnete Verstärkerladung für ein mittels eines Kopfzünders zündbares Sprenggeschoss.

Üblicherweise wird die Verstärkerladung (Initialsprengstoff) in eine mit einem Außengewinde versehene Metallhülse eingegossen oder eingepresst. Danach wird die gefüllte Metallhülse beispielsweise in ein Mundlochgewinde eingeschraubt und so fixiert, dass das Geschoss nur noch mit dem Kopfzünder bestückt werden muss.

Da beim Abschuss des Artilleriegeschosses außerordentlich hohe Belastungen auf den Zündverstärker wirken (so beträgt die Abschussbeschleunigung bis zu 15000 g, innerhalb von 13 ms werden Drehzahlen von etwa 18000 U/min aufgebracht und häufig wirken beim Rohrdurchlauf und beim Rohraustritt Schwingungen auf das Geschoss), kann es zu einer unbeabsichtigten Zündung der Verstärkerladung kommen, was dann zu einer vorzeitigen Detonation der Sprengladung führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zündverstärker der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei dem trotz hoher Abschussbelastungen eine ungewollte Zündung der Verstärkerladung vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche. Mit der EP 2 187 164 A2 ist bereits ein Geschoss bekannt, das einen heckseitig angeordneten Zünder aufweist und scheibenförmige, ringförmige oder topfförmige Dämpfungselemente besitzt, an denen sich der Zünder bodenseitig und gegebenenfalls auch vorderseitig abstützt. Diese Dämpfungselemente sollen die beim Zielaufprall entstehenden Geschossschwingungen (Stoßwellen) abbauen bzw. von der Zündeinrichtung ableiten, sodass diese sich nicht negativ auf den Zünder auswirken. Die Dämpfungseinrichtung besteht aus einem Material geringer Dichte und hoher Dämpfungseigenschafen gegenüber Schall- und Stoßwellen und entkoppelt die Zündeinrichtung vom meist metallischen Bauraum im Geschoss. Als bevorzugtes Material wird Kunststoff angegeben, zumindest aber ein Material geringerer Schallimpedanz als das Material des Geschosses.

Die vorliegende Erfindung beruht hingegen im Wesentlichen auf dem Gedanken, im vorderen Bereich eines Geschosses, d.h., zwischen einer Verstärkerladung und einem Gehäuse des Zündverstärkers mindestens ein Dämpfungselement anzuordnen, welches die beim Abschuss des Sprenggeschosses auf die Verstärkerladung wirkenden Belastungen mindestens teilweise aufnimmt. Die Dämpfungselemente können je nach Bedarf aus einzelnen Teilen sowie aus kompletten Einheiten bestehen. Zudem sind unterschiedliche Formen und Materialien einsetzbar. Dabei kann das Dämpfungselement bodenseitig (d.h. bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung der Sprengladung zugewandt) angeordnet und kreisringförmig ausgebildet sein. Das Dämpfungselement kann aber auch topfförmig ausgebildet sein, oder es können lediglich Eckstücke vorgesehen sein, an denen sich die Verstärkerladung abstützt. Als Material für das Dämpfungselement kann Gummi oder ein elastischer Kunststoff entsprechender Härte und Dichte, aber auch ein Federelement aus Metall verwendet werden. Ferner können als Material für das Dämpfungselement auch eingekapselte Flüssigkeiten bzw. Formteile mit entsprechend gefüllten Flüssigkeitskammern eingesetzt werden.

Eine weitere Alternative wäre, die Verstärkerladung in eine Art Dämpfungsfolie einzubringen, die dann ihrerseits in das Gehäuse des Zünd Verstärkers bzw. die Mundlochbuchse eingebracht wird.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen: Fig.1 den Längsschnitt eines Artillerie-Sprenggeschosses, das für den Transport mit einer Heberingverschlussschraube versehen ist und in dem sich bereits ein erfindungsgemäßer Zündverstärker befindet, sowie

Fig.2 eine vergrößerte Ansicht des in Fig.1 mit 8 bezeichneten Zündverstärkers.

In Fig.1 ist mit 1 ein Sprenggeschoss bezeichnet, das eine Geschosshülle 2 mit einer Sprengladung 3 umfasst, die umfangseitig von einem Kunststoffliner 4 umgeben ist. Vorderseitig weist die Geschosshülle 2 ein Mundloch 5 auf, welches kraftschlüssig mit einer axial angeordneten Mundlochbuchse 6 verbunden ist. In dem Mundloch 5 ist zum Transport des Sprenggeschosses 1 eine Heberingverschlussschraube 7 eingeschraubt, nach deren Entfernung ein nicht dargestellter Kopfzünder zur bestimmungsgemäßen Verwendung des Sprenggeschosses 1 einschraubbar ist. Wie Fig.1 entnehmbar, ist in die Mundlochbuchse 6 bereits ein erfindungsgemäßer Zündverstärker 8 eingesetzt.

Das Gehäuse des Zündverstärkers 8 (Fig.2) wird bevorzugt durch die Mundlochbuchse 6 gebildet, die mit einem Außengewinde 10 zum Einsetzen des Zündverstärkers 8 in das Mundloch 5 versehen ist. Weiterhin weist der Zündverstärkter 8 eine Verstärkerladung 1 1 und ein zwischen der Mundlochbuchse 6 und der Stützscheibe 9 angeordneten Dämpfungselement 12 bevorzugt aus Gummi auf.

Dabei ist das Dämpfungselement 12 im Wesentlichen topfförmig ausgebildet und setzt sich aus zwei Teilelementen zusammen: einem bodenseitig angeordneten ersten Dämpfungselement 13 sowie einem umfangseitig angeordneten, die Form eines Hohlzylinders aufweisenden zweiten Dämpfungselement 14. Das erste Dämpfungselement 13 besitzt die Form eines Kreisringes, damit der von der Verstärkerladung 1 1 erzeugte Zündstrahl durch eine entsprechende Ringöffnung 15 hindurch die Sprengladung 3 sicher zünden kann.

Des Weiteren wird die Verstärkerladung 1 1 vorderseitig durch eine Abdeckscheibe 16 abgedeckt, wobei die Abdeckscheibe 16 ihrerseits durch einen Sicherungsring 17 gesichert wird. Zur Vermeidung des Kontaktes der Verstärkerladung 1 1 mit dem Metall der Mundlochbuchse 6 als auch der Stützscheibe 9 (wenn diese aus Metall ist) ist ein Hülsen- liner 18 zwischen der Verstärkerladung 1 1 und der Mundlochbuchse 6 / Stützscheibe 9 eingebunden. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel eingeschränkt. So muss das topfförmige Dämpfungselement nicht zweiteilig aufgebaut sein, sondern kann auch einen einteiligen topfförmigen Aufbau mit Ringöffnung 15 besitzen. Schließlich kann es ausreichen, wenn lediglich ein bodenseitiges Dämpfungselement vorgesehen ist oder wenn lediglich die Eckbereiche der Verstärkerladung über Dämpfungselemente an dem Gehäuse bzw. an der Mundlochbuchse 6 abgestützt werden. Auch kann die Verstärkerladung 1 1 in einem eigenen Gehäuse untergebracht sein, mit dem die Verstärkerladung 1 1 dann in die Mundlochbuchse 6 eingebracht wird. Hier können dann im Gehäuse selbst und / oder zwischen dem Gehäuse und der Mundlochbuchse 6 die / das Dämpfungsmittel 12 eingebunden werden.

Bezugszeichenliste

1 Sprenggeschoss

2 Geschosshülle

3 Sprengladung

4 Kunststoffliner

5 Mundloch

6 Mundlochbuchse

7 Heberingverschlussschraube

8 Zündverstärker

9 Stützscheibe

10 Außengewinde

1 1 Verstärkerladung

12 Dämpfungselement

13 (erstes) Dämpfungselement

14 (zweites) Dämpfungselement

15 Ringöffnung

16 Abdeckscheibe

17 Sicherungsring

18 Hülsenliner

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1 . Zündverstärker mit einer in der Mundlochbuchse (6) angeordneten Verstärkerladung (1 1 ) für ein mittels eines Kopfzünders zündbares Sprenggeschoss (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Verstärkerladung (1 1 ) und der Mundlochbuchse (6) mindestens ein Dämpfungselement (12-14) angeordnet ist, welches die beim Ab- schuss des Sprenggeschosses (1 ) auf die Verstärkerladung (1 1 ) wirkenden Belastungen mindestens teilweise aufnimmt.

2. Zündverstärker nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (13) bodenseitig angeordnet und kreisringförmig ausgebildet ist.

3. Zündverstärker nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (12) topfförmig ausgebildet ist.

4. Zündverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (12-14) aus Gummi, einem elastischen Kunststoff oder einem Federelement aus Metall besteht.

5. Zündverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Dämpfungselement (12-14) um eine in einem Formteil oder dergleichen eingekapselte Flüssigkeit handelt.

6. Zündverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkerladung (1 1 ) in einer Folie eingebettet ist.

7. Zündverstärker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie eine Dämpfungsfolie ist und somit als Dämpfungselement fungieren kann.

8. Zündverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Mundlochbuchse (6) des Zündverstärkers (8) aus Metall und /oder Kunststoff besteht.