Verfahren zum Abscheiden eines transparenten Barriereschichtsystems Method for depositing a transparent barrier layer system
Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden eines transparenten Schichtsystems mit einer Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff. The invention relates to a method for depositing a transparent layer system with a barrier action against water vapor and oxygen.
Stand der Technik Elektronisch aktive Materialien, die in verschiedensten elektronischen Baugruppen eingesetzt werden, weisen oftmals eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und Luftsauerstoff auf. Um diese Materialien zu schützen, ist es bekannt, derartige Baugruppen zu verkapseln. Das geschieht zum einen durch das direkte Abscheiden einer Schutzschicht auf den zu schützenden Materialien bzw. durch das Elnhausen der Baugruppen mittels zusätzlicher Bauteile. So werden beispielsweise Solarzellen oftmals mittels Glas vor PRIOR ART Electronically active materials which are used in a wide variety of electronic assemblies often have a high sensitivity to moisture and atmospheric oxygen. In order to protect these materials, it is known to encapsulate such assemblies. This happens on the one hand by the direct deposition of a protective layer on the materials to be protected or by the Elnhausen the modules by means of additional components. For example, solar cells are often made using glass
Feuchtigkeit und anderen äußeren Einflüssen geschützt. Um Gewicht zu sparen und um auch zusätzliche Freiheitsgrade hinsichtlich des Designs zu erreichen, werden zum Protected from moisture and other external influences. In order to save weight and to achieve additional degrees of freedom in terms of design, the
Verkapseln auch Kunststofffolien verwendet. Solche Kunststofffolien müssen für eine ausreichende Schutzwirkung beschichtet werden. Auf ihnen wird deshalb mindestens eine sogenannte Permeationssperrschicht (im Folgenden auch als Barriereschicht bezeichnet) abgeschieden. Encapsulate also used plastic sheeting. Such plastic films must be coated for a sufficient protective effect. Therefore, at least one so-called permeation barrier layer (hereinafter also referred to as barrier layer) is deposited on them.
Barriereschichten setzen verschiedenen permeierenden Substanzen teilweise einen sehr unterschiedlichen Widerstand entgegen. Zur C harakterisierung von Barriereschichten wird häufig die Permeation von Sauerstoff (OTR) und Wasserdampf (WVTR) durch die mit der Barriereschicht versehenen Substrate unter definierten Bedingungen herangezogen (WVTR gemäß DIN 531 22-2-A; OTR gemäß DIN 53380-3). Barrier layers sometimes impose very different resistance on various permeating substances. For the characterization of barrier layers, the permeation of oxygen (OTR) and water vapor (WVTR) by the substrates provided with the barrier layer is frequently used under defined conditions (WVTR according to DIN 531 22-2-A; OTR according to DIN 53380-3).
Durch das Beschichten mit einer Barriereschicht wird die Permeation durch ein beschichtetes Substrat gegenüber einem unbeschichteten Substrat um einen Faktor verringert, der im einstelligen Bereich liegen oder viele Größenordnungen betragen kann. Häufig werden neben vorgegebenen Barrierewerten auch noch verschiedene andere Zielparameter von einer Barriereschicht erwartet. Beispielhaft stehen hierfür optische, mechanische sowie technologisch-ökonomische Anforderungen. So sollen Barriereschichten oftmals im sicht- baren Spektralbereich oder darüber hinaus nahezu vollständig transparent sein. Werden
Barriereschichten in Schichtsystemen eingesetzt, ist es häufig vorteilhaft, wenn By coating with a barrier layer, the permeation through a coated substrate over an uncoated substrate is reduced by a factor that is in the single-digit range or can be many orders of magnitude. Frequently, in addition to predefined barrier values, various other target parameters are also expected from a barrier layer. Examples of this are optical, mechanical and technological-economic requirements. For example, barrier layers should often be almost completely transparent in the visible spectral range or beyond. Become Barrier layers used in layer systems, it is often advantageous if
Beschichtungsschritte zum Aufbringen einzelner Teile des Schichtsystems miteinander kombinierbar sind. Zum Herstellen von Barriereschichten werden häufig sogenannte PECVD-Verfahren (plasma enhanced chemical vapor deposition) eingesetzt. Diese können beim Beschichten verschiedenster Substrate für unterschiedliche Schichtmaterialien zum Einsatz gelangen. Es ist beispielsweise bekannt, auf 1 3 μιτι PET-Substraten Si02- und Si3N4-Schichten einer Dicke von 20 bis 30 nm abzuscheiden [A. S. da Silva Sobrinho et al., J. Vac. Sei. Technol. A 1 6(6), Nov/Dec 1998, p. 31 90-31 98]. Bei einem Arbeitsdruck von 10 Pa lassen sich auf diese Weise Permeationswerte von WVTR = 0,3 g/m2d und OTR = 0,5 cm3/m2d erreichen. Coating steps for applying individual parts of the layer system can be combined with each other. For the production of barrier layers, so-called PECVD processes (plasma-enhanced chemical vapor deposition) are frequently used. These can be used for coating a wide variety of substrates for different layer materials. For example, it is known to deposit Si0 2 and Si 3 N 4 layers having a thickness of 20 to 30 nm on 1 μιτι PET substrates [AS da Silva Sobrinho et al., J. Vac. Be. Technol. A 1 6 (6), Nov / Dec 1998, p. 31 90-31 98]. At a working pressure of 10 Pa, permeation values of WVTR = 0.3 g / m 2 d and OTR = 0.5 cm 3 / m 2 d can be achieved in this way.
Beim Abscheiden von SiOx für transparente Barriereschichten auf PET Substraten mittels PECVD lässt sich eine Sauerstoffbarriere von OTR = 0,7 cm3/m2d realisieren [R. J . Nelson and H. C hatham, Society of Vacuum Coaters, 34th Annual Technical Conference Proceedings (1991 ) p. 1 1 3-1 1 7]. In einer andere Quellen werden zu dieser Technologie für transparente Barriereschichten auf PET-Substraten Permeationswerte in der Größenordnung When depositing SiO x for transparent barrier layers on PET substrates by means of PECVD, an oxygen barrier of OTR = 0.7 cm 3 / m 2 d can be realized [R. J. Nelson and H. C Hatham, Society of Vacuum Coaters, 34th Annual Technical Conference Proceedings (1991) p. 1 1 3-1 1 7]. In another source, permeation levels of this technology for transparent barrier layers on PET substrates are on the order of magnitude
WVTR = 0,3 g/m2d und OTR = 0,5 cm3/m2d angegeben [M. Izu, B. Dotter, S. R. Ovshinsky, Society of Vacuum Coaters, 36th Annual Technical Conference Proceedings (1993) p. 333- 340]. WVTR = 0.3 g / m 2 d and OTR = 0.5 cm 3 / m 2 d reported [M. Izu, B. Dotter, SR Ovshinsky, Society of Vacuum Coaters, 36th Annual Technical Conference Proceedings (1993) p. 333- 340].
Nachteile der bekannten PECVD-Verfahren bestehen vor allem darin, dass nur relativ geringe Barrierewirkungen erreicht werden. Das macht solche Barriereschichten insbesondere für die Verkapselung elektronischer Produkte uninteressant. Ein weiterer Nachteil besteht in dem hohen Arbeitsdruck, der für eine Durchführung eines solchen Verfahrens erforderlich ist. Soll ein derartiger Beschichtungsschritt in komplexe Produktionsabläufe in Vakuumanlagen integriert werden, wird unter Umständen ein hoher Aufwand für Maßnahmen der Druckentkopplung erforderlich. Eine Kombination mit anderen Beschichtungs- prozessen wird aus diesem Grunde zumeist unwirtschaftlich. Disadvantages of the known PECVD methods are, above all, that only relatively small barrier effects are achieved. This makes such barrier layers, in particular for the encapsulation of electronic products uninteresting. Another disadvantage is the high working pressure required to carry out such a process. If such a coating step is to be integrated into complex production processes in vacuum systems, a high outlay for pressure decoupling measures may be required. For this reason, a combination with other coating processes usually becomes uneconomical.
Es ist ferner bekannt, Barriereschichten durch Sputtern aufzubringen. Gesputterte Einzelschichten zeigen oft bessere Barriereeigenschaften als PECVD-Schichten. Für gesputtertes AlNO auf PET werden als Permeationswerte beispielsweise WVTR = 0,2 g/m2d und It is also known to apply barrier layers by sputtering. Sputtered monolayers often show better barrier properties than PECVD films. For sputtered AlNO on PET as permeation values, for example WVTR = 0.2 g / m 2 d and
OTR = 1 cm3/m2d angegeben [Thin Solid Films 388 (2001 ) 78-86]. Daneben sind zahlreiche andere Materialien bekannt, die insbesondere durch reaktives Sputtern zum Herstellen von
transparenten Barriereschichten verwendet werden. Die auf diese Weise hergestellten Schichten weisen jedoch ebenfalls zu geringe Barrierewirkungen auf. Ein weiterer Nachteil derartiger Schichten liegt in ihrer geringen mechanischen Belastbarkeit. Schädigungen, die durch technologisch unvermeidbare Beanspruchungen während der Weiterverarbeitung oder der Benutzung auftreten, führen meist zu einer deutlichen Verschlechterung der Barrierewirkung. Das macht gesputterte Einzelschichten für Barriereanwendungen häufig unbrauchbar. Ein weiterer Nachteil gesputterter Schichten besteht in deren hohen Kosten, die durch die geringe Produktivität des Sputterprozesses verursacht werden. Es ist weiterhin bekannt, Einzelschichten als Barriereschichten aufzudampfen. Mittels solcher PVD-Verfahren können ebenfalls verschiedene Materialien direkt oder reaktiv auf verschiedensten Substraten abgeschieden werden. Für Barriereanwendungen ist beispielsweise die reaktive Bedampfung von PET-Substraten mit Al203 bekannt [Surface and Coatings Technology 1 25 (2000) 354-360]. Hierbei werden Permeationswerte von WVTR = 1 g/m2d und OTR = 5 cm3/m2d erreicht. Diese Barrierewirkung ist ebenfalls viel zu gering, um derart beschichtete Materialien als Barriereschichten für elektronische Produkte verwenden zu können. Sie sind häufig mechanisch noch weniger belastbar als gesputterte Einzelschichten. Von Vorteil sind allerdings die sehr hohen Beschichtungsraten, welche mit Verdampfungsprozessen erreicht werden. Diese liegen üblicherweise um den Faktor 1 00 über denen, welche beim Sputtern erreicht werden. OTR = 1 cm 3 / m 2 d [Thin Solid Films 388 (2001) 78-86]. In addition, numerous other materials are known, in particular by reactive sputtering for the manufacture of transparent barrier layers are used. However, the layers produced in this way also have too little barrier effects. Another disadvantage of such layers is their low mechanical strength. Damage caused by technologically unavoidable stresses during further processing or use usually leads to a significant deterioration of the barrier effect. This often makes sputtered monolayers unusable for barrier applications. Another disadvantage of sputtered layers is their high cost, which is caused by the low productivity of the sputtering process. It is also known to evaporate individual layers as barrier layers. By means of such PVD methods, various materials can likewise be deposited directly or reactively on a wide variety of substrates. For example, the reactive vapor deposition of PET substrates with Al 2 O 3 is known for barrier applications [Surface and Coatings Technology 1 25 (2000) 354-360]. In this case, permeation values of WVTR = 1 g / m 2 d and OTR = 5 cm 3 / m 2 d are achieved. This barrier effect is also far too low to be able to use such coated materials as barrier layers for electronic products. They are often mechanically less durable than sputtered single layers. Of advantage, however, are the very high coating rates which are achieved with evaporation processes. These are usually around the factor 1 00 over those which are achieved during sputtering.
Es ist ebenso bekannt, beim Abscheiden von Barriereschichten, Magnetronplasmen für eine Plasmapolymerisation einzusetzen (EP 0 81 5 283 B 1 ); [So Fujimaki, H. Kashiwase, Y. It is also known, when depositing barrier layers, to use magnetron plasmas for plasma polymerization (EP 0 81 5 283 B1); [So Fujimaki, H. Kashiwase, Y.
Kokaku, Vacuum 59 (2000) p. 657-664]. Hierbei handelt es sich um PECVD-Prozesse, die direkt durch das Plasma einer Magnetronentladung aufrechterhalten werden. Beispielhaft steht hierfür das Verwenden eines Magnetronplasmas für PECVD-Beschichtung zur Kokaku, Vacuum 59 (2000) p. 657-664]. These are PECVD processes that are directly maintained by the plasma of a magnetron discharge. An example of this is the use of a magnetron plasma for PECVD coating for
Abscheidung von Schichten mit einem Kohlenstoffgerüst, wobei als Precursor C H4 dient. Derartige Schichten weisen jedoch ebenfalls eine für hohe Anforderungen eine nur ungenügende Barrierewirkung auf. Deposition of layers with a carbon skeleton, with the precursor being CH 4 . However, such layers also have an insufficient barrier effect for high requirements.
Weiterhin ist es bekannt, Barriereschichten bzw. Barriereschichtsysteme in mehreren Beschichtungsschritten aufzubringen. Ein Verfahren aus dieser Gattung ist der sogenannte PML(Polymermultilayer)-Prozess (1999 Materials Research Society, p. 247-254); [J . D. Furthermore, it is known to apply barrier layers or barrier layer systems in several coating steps. One method of this genus is the so-called PML (polymer multilayer) process (1999 Materials Research Society, pp. 247-254); [J. D.
Affinito, M. E. Gross, C. A. Coronado, G. L. Graff, E. N. Greenweil and P. M. Martin, Society of Vacuum Coaters, 39th Annual Technical Conference Proceedings (1996) p. 392-397].
Beim PML-Prozess wird mittels Verdampfer ein flüssiger Acrylat-Film auf ein Substrat aufgebracht, der mittels Elektronenstrahltechnik oder UV-Bestrahlung ausgehärtet wird. Dieser Film weist selbst keine besonders hohe Barrierewirkung auf. Anschließend erfolgt eine Beschichtung des ausgehärteten Acrylatfilms mit einer oxidischen Zwischenschicht, auf die wiederum ein Acrylatfilm aufgebracht wird. Diese Vorgehensweise wird bei Bedarf mehrfach wiederholt. Die Permeationswerte eines derart erzeugten Schichtstapels, also einer Kombination einzelner oxidischer Barriereschichten mit Acry latsch ichten als Zwischenschichten, liegt unterhalb der Messgrenze von konventionellen Permeationsmessgeräten. Nachteile ergeben sich hierbei vor allem im notwendigen Einsatz aufwendiger Anlagen- technik. Außerdem bildet sich zunächst ein flüssiger Film auf dem Substrat, der ausgehärtet werden muss. Das führt zu einer verstärkten Anlagenverschmutzung, was Wartungszyklen verkürzt. Bei derartigen Beschichtungsprozessen wird die als Barriereschicht fungierende Zwischenschicht meist mittels Magnetronsputtern hergestellt. Von Nachteil ist auch hierbei, dass durch die Verwendung der Sputtertechnologie auf einen vergleichsweise langsamen Prozess zurückgegriffen wird. Dadurch ergeben sich sehr hohe Produktkosten, die aus der geringen Produktivität der verwendeten Technologien herrühren. Affinito, ME Gross, CA Coronado, GL Graff, EN Greenweil and PM Martin, Society of Vacuum Coaters, 39th Annual Technical Conference Proceedings (1996) p. 392-397]. In the PML process, a liquid acrylate film is applied to a substrate by means of an evaporator, which is cured by means of electron beam or UV irradiation. This film itself does not have a particularly high barrier effect. Subsequently, a coating of the cured acrylate film with an oxidic intermediate layer, on which in turn an acrylate film is applied. This procedure is repeated several times if necessary. The permeation values of a layer stack produced in this way, ie a combination of individual oxidic barrier layers with acrylic layers as intermediate layers, are below the measurement limit of conventional permeation measuring devices. Disadvantages arise in particular in the necessary use of complex plant technology. In addition, first a liquid film is formed on the substrate, which must be cured. This leads to increased plant contamination, which shortens maintenance cycles. In such coating processes, the intermediate layer functioning as a barrier layer is usually produced by means of magnetron sputtering. Another disadvantage here is that the use of the sputtering technology makes use of a comparatively slow process. This results in very high product costs resulting from the low productivity of the technologies used.
Es ist bekannt, dass sich die mechanische Beständigkeit anorganischer Aufdampfschichten verbessern lässt, wenn während des Verdampfens eine organische Modifizierung vor- genommen wird. Dabei erfolgt der Einbau organischer Bestandteile in die sich während des Schichtwachstums ausbildende anorganische Matrix. Offenbar kommt es durch den Einbau dieser weiteren Bestandteile in die anorganische Matrix zu einer Erhöhung der Elastizität der gesamten Schicht, was die Gefahr von Brüchen in der Schicht deutlich reduziert. Stellvertretend, als zumindest für Barriereanwendungen geeignet, sei in diesem Zusammenhang ein Kombinationsprozess genannt, der eine Elektronenstrahlverdampfung von SiOx mit dem Einlass von HMDSO kombiniert (DE 195 48 1 60 C 1 ). Für elektronische Komponenten erforderliche niedrige Permeationsraten lassen sich mit derart hergestellten Schichten allerdings nicht erzielen. Aufgabenstellung It is known that the mechanical resistance of inorganic vapor deposition layers can be improved if an organic modification is carried out during the evaporation. The incorporation of organic constituents takes place in the inorganic matrix forming during the layer growth. Obviously, the incorporation of these further constituents into the inorganic matrix leads to an increase in the elasticity of the entire layer, which significantly reduces the risk of breaks in the layer. Representative, as at least suitable for barrier applications, in this context, a combination process is called, which combines an electron beam evaporation of SiO x with the inlet of HMDSO (DE 195 48 1 60 C 1). However, low permeation rates required for electronic components can not be achieved with layers produced in this way. task
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde ein Verfahren zu schaffen, mit welchem die Nachteile aus dem Stand der Technik überwunden werden. Insbesondere soll mit dem Verfahren ein transparentes Barriereschichtsystem mit einer hohen Sperrwirkung
gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf sowie einer hohen Beschichtungsrate herstellbar sein. The invention is therefore the technical problem of providing a method with which the disadvantages of the prior art are overcome. In particular, the method is intended to provide a transparent barrier layer system with a high blocking effect be produced with respect to oxygen and water vapor and a high coating rate.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände mit den Merk- malen des Anspruchs 1 . Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. The solution of the technical problem results from the articles with the features of claim 1. Further advantageous embodiments of the invention will become apparent from the dependent claims.
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines transparenten Barriereschichtsystems werden innerhalb einer Vakuumkammer auf einer transparenten Kunststoff- folie mindestens zwei transparente Barriereschichten abgeschieden, zwischen denen auch noch eine transparente Zwischenschicht eingebettet wird. Zum Abscheiden der Barriereschichten wird innerhalb der Vakuumkammer Aluminium in einem reaktiven Prozess verdampft, indem während des Verdampfens des Aluminiums gleichzeitig auch noch mindestens ein Reaktivgas, wie beispielsweise Sauerstoff oder Stickstoff, in die Vakuum- kammer eingelassen wird. Die Zwischenschicht wird ebenfalls abgeschieden, indem innerhalb der Vakuumkammer Aluminium bei gleichzeitigem Einlass mindestens eines Reaktivgases, wie beispielsweise Sauerstoff oder Stickstoff, reaktiv verdampft wird. Zusätzlich wird beim Abscheiden der Zwischenschicht während des Verdampfens des Aluminiums gleichzeitig auch noch eine gasförmige oder dampfförmige organische Komponente in die Vakuumkammer eingelassen. Somit werden beim Ausbilden der Zwischenschicht neben dem Hauptbestandteil Aluminium auch noch organische Bestandteile während des In a method according to the invention for producing a transparent barrier layer system, at least two transparent barrier layers are deposited within a vacuum chamber on a transparent plastic film, between which also a transparent intermediate layer is embedded. For depositing the barrier layers, aluminum is vaporized within the vacuum chamber in a reactive process by simultaneously introducing at least one reactive gas, such as oxygen or nitrogen, into the vacuum chamber during the evaporation of the aluminum. The intermediate layer is also deposited by reactively vaporizing aluminum within the vacuum chamber while simultaneously introducing at least one reactive gas, such as oxygen or nitrogen. In addition, during the deposition of the intermediate layer during the evaporation of the aluminum, a gaseous or vaporous organic component is simultaneously introduced into the vacuum chamber. Thus, in forming the intermediate layer, besides the main constituent aluminum, organic constituents are also formed during the process
Schichtaufbaus eingelagert. Die Zwischenschicht ist somit eine Aluminium-haltige Schicht mit organischen Bestandteilen oder mit anderen Worten ausgedrückt, eine organisch modifizierte Aluminium-haltige Schicht. Als organische Komponente, die gasförmig oder dampfförmig in die Vakuumkammer eingelassen wird, sind beispielsweise Precursoren und insbesondere Silizium-haltige Precursoren wie H MDSO, HMDSN oder TEOS geeignet. Layer structure stored. The intermediate layer is thus an aluminum-containing layer with organic constituents or, in other words, an organically modified aluminum-containing layer. For example, precursors and, in particular, silicon-containing precursors such as H MDSO, HMDSN or TEOS are suitable as the organic component which is introduced into the vacuum chamber in gaseous or vapor form.
Ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedenes transparentes Barriereschichtsystem zeichnet sich durch eine hohe Sperrwirkung gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff sowie einer hohen Belastbarkeit bei Biege- und Dehnungsbelastung auf, wobei das Schichtsystem auch noch mit den für das Verdampfen bekannten hohen Beschichtungsraten abgeschieden werden kann. Aufgrund dieser Eigenschaften sind erfindungsgemäß abgeschiedene Barriereschichtsysteme beispielsweise zum Verkapseln von Bauelementen bei der Solarzellenherstellung, von OLEDs oder elektronisch aktiven Materialien geeignet.
Die hohe Sperrwirkung des erfindungsgemäß abgeschiedenen Schichtsystems gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff liegt hauptsächlich darin begründet, dass eine organisch modifizierte Aluminium-haltige Schicht einen Wachstumsstopp von Schichtdefekten einer darunter durch reaktives Aluminiumverdampfen abgeschiedenen Barriereschicht bewirkt. Es ist bekannt, dass einmal entstandene Schichtdefekte, die beim reaktiven Verdampfen von Aluminium entstehen, oftmals mit dem Schichtwachstum durch die restliche Schichtdicke hindurch mitwachsen. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren zwischen den Barriereschichten abgeschiedene organisch modifizierte Aluminium-haltige Zwischenschicht vermag es, die Schichtdefekte der darunterliegenden Barriereschicht abzudecken, so dass diese keine Fortsetzung beim Aufwachsen der zweiten über der Zwischenschicht liegenden Barriereschicht finden. Dadurch lässt sich mit einem erfindungsgemäß abgeschiedenen Schichtsystem eine hohe Barriere- bzw. Sperrwirkung gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff erzielen. Die Sperrwirkung gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff lässt sich bis zu einem bestimmten Grad noch weiter erhöhen, wenn Barriereschicht und Zwischenschicht mehrfach abwechselnd nacheinander abgeschieden werden. A transparent barrier layer system deposited by the method according to the invention is distinguished by a high barrier action to water vapor and oxygen and a high load-bearing capacity under flexural and tensile loading, wherein the layer system can also be deposited with the high coating rates known for evaporation. Because of these properties, barrier layer systems deposited according to the invention are suitable, for example, for encapsulating components in solar cell production, OLEDs or electronically active materials. The high barrier effect of the layer system deposited according to the invention with respect to water vapor and oxygen is mainly due to the fact that an organically modified aluminum-containing layer causes a growth stop of layer defects of a barrier layer deposited thereunder by reactive aluminum evaporation. It is known that once formed layer defects, which arise during the reactive evaporation of aluminum, often grow along with the layer growth through the remaining layer thickness. The organically modified aluminum-containing intermediate layer deposited between the barrier layers in the method according to the invention is able to cover the layer defects of the underlying barrier layer so that they do not continue to grow when the second barrier layer overlying the intermediate layer is grown. As a result, it is possible to achieve a high barrier or blocking effect with respect to water vapor and oxygen with a layer system deposited according to the invention. The barrier effect to water vapor and oxygen can be further increased to a certain degree if the barrier layer and intermediate layer are deposited several times in succession alternately.
Für das Verdampfen des Aluminiums während des Abscheidens einer Barriereschicht oder einer Zwischenschicht können für das Verdampfen bekannte Schiffchenverdampfer oder auch Elektronenstrahlverdampfer verwendet werden. Das Abscheiden von Barriereschicht oder/und Zwischenschicht kann auch durch ein Plasma unterstützt werden, welches den Raum zwischen Aluminiumverdampfer und einem zu beschichtenden Kunststofffoliensubstrat durchdringt. Dies ist insbesondere vorteilhaft beim Abscheiden der Zwischenschicht, weil das Einwirken eines Plasmas auf eine gasförmige oder dampfförmige organische Komponente das Aufspalten dieser Komponente beschleunigt und somit das Einlagern organischer Bestandteile in die Zwischenschicht fördert. Als Plasmen sind hierbei insbesondere Hohlkathodenplasmen oder auch Mikrowellenplasmen geeignet. For evaporation of the aluminum during the deposition of a barrier layer or an intermediate layer known for evaporating Schiffchenverdampfer or electron beam evaporator can be used. The deposition of barrier layer and / or intermediate layer can also be assisted by a plasma which penetrates the space between aluminum evaporator and a plastic film substrate to be coated. This is particularly advantageous when depositing the intermediate layer, because the action of a plasma on a gaseous or vaporous organic component accelerates the splitting of this component and thus promotes the incorporation of organic constituents into the intermediate layer. In particular, hollow cathode plasmas or microwave plasmas are suitable as plasmas.
Ausführungsbeispiel Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Bei einer 650 mm breiten und 75 μιτι dicken Kunststofffolie aus dem Material PET soll die Sperrwirkung gegenüber Wasserdampf erhöht werden. Hierzu wird die Kunststofffolie in drei Versuchsreihen in einer Vakuumkammer mit unterschiedlichen Aluminium-haltigen Schichten bzw. Schichtsystemen beschichtet.
Zum Verdampfen des Aluminiums werden acht bekannte Schiffchenverdampfer verwendet, die unterhalb der zu beschichtenden Kunststofffolie mit gleichmäßigem Abstand über die Breite der Kunststofffolie verteilt angeordnet sind. Das Verdampfen des Aluminiums erfolgt bei allen drei Versuchen mit einer Verdampfungsrate von 2 g/min für jeden Schiffchen- Verdampfer, wobei die Kunststofffolie jeweils mit einer Bandgeschwindigkeit von 50 m/min über die Schiffchenverdampfer hinwegbewegt wird. Alle Schichten werden plasmaunterstützt abgeschieden. Vier Hohlkatoden, die ebenfalls mit gleichmäßigem Abstand über die Breite der Kunststofffolie verteilt angeordnet sind, erzeugen eine Plasma, welches den Raum zwischen den Schiffchenverdampfern auf der einen Seite und der zu beschichtenden Kunststofffolie auf der anderen Seite durchdringt. Die vier Hohlkathoden werden dabei mit einem elektrischen Strom von jeweils 300 A gespeist. EXEMPLARY EMBODIMENT The invention will be explained in more detail below with reference to an embodiment. In a 650 mm wide and 75 μιτι thick plastic film made of the material PET, the barrier effect to water vapor should be increased. For this purpose, the plastic film is coated in three test series in a vacuum chamber with different aluminum-containing layers or layer systems. To evaporate the aluminum, eight known boat evaporators are used, which are arranged distributed below the plastic film to be coated with a uniform spacing over the width of the plastic film. The evaporation of the aluminum takes place in all three experiments with an evaporation rate of 2 g / min for each Schiffchen- evaporator, wherein the plastic film is moved away in each case at a belt speed of 50 m / min on the Schiffchenverdampfer. All layers are deposited with plasma support. Four hollow cathodes, which are also distributed with uniform spacing across the width of the plastic film, generate a plasma which penetrates the space between the Schiffchenverdampfern on the one hand and the plastic film to be coated on the other side. The four hollow cathodes are fed with an electrical current of 300 A each.
In einem ersten Versuch soll lediglich eine Barriereschicht durch reaktives Verdampfen von Aluminium auf dem Kunststoffsubstrat abgeschieden werden. Als Reaktivgas wird Sauer- stoff verwendet, welches hierbei und auch in den nachfolgenden Versuchen mit jeweils 1 2,3 slm in die Vakuumkammer einströmt. Bei den genannten Parametern wird eine Aluminiumoxidschicht mit 70 nm Schichtdicke auf der Kunststofffolie abgeschieden. Für diesen Verbund aus Kunststofffolie und Aluminiumoxidschicht wird eine Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf (WVTR in [g/m2/d]) von 0,85 gemessen. In a first attempt, only a barrier layer is to be deposited by reactive evaporation of aluminum on the plastic substrate. As the reactive gas, oxygen is used, which flows into the vacuum chamber here and also in the subsequent experiments, each with 1 2 .mu.s slm. For the parameters mentioned, an aluminum oxide layer with a layer thickness of 70 nm is deposited on the plastic film. For this composite of plastic film and aluminum oxide layer, a water vapor barrier effect (WVTR in [g / m 2 / d]) of 0.85 is measured.
Bei einem zweiten Versuch wird zunächst die aus dem ersten Versuch bekannte 70 nm dicke Barriereschicht aus Aluminiumoxid auf die Kunststofffolie aufgetragen. Anschließend wird die mit der Barriereschicht versehene Kunststofffolie ein weiteres Mal durch die Vakuumkammer geführt und eine organisch modifizierte Aluminiumoxidschicht In a second experiment, the 70 nm thick barrier layer of aluminum oxide known from the first experiment is first applied to the plastic film. Subsequently, the plastic film provided with the barrier layer is again passed through the vacuum chamber and an organically modified aluminum oxide layer
abgeschieden. Hierbei sind die Parameter des Aluminiumverdampfungsprozesses die gleichen wie beim Abscheiden der Barriereschicht. Zusätzlich wird während des deposited. Here, the parameters of the aluminum evaporation process are the same as in the deposition of the barrier layer. In addition, during the
Verdampfens neben dem Reaktivgas Sauerstoff auch noch die organische Komponente HMDSO mit 950 sccm in die Vakuumkammer eingelassen. Durch die Einwirkung des Plasmas auf das HMDSO wird dieses in Bestandteile aufgespalten, die in die zweite Evaporation next to the reactive oxygen gas also the organic component HMDSO with 950 sccm admitted into the vacuum chamber. The effect of the plasma on the HMDSO splits it into components that are in the second
Aluminiumoxidschicht eingelagert werden. Auf diese Weise entsteht über der Alumina layer are stored. In this way arises over the
Barriereschicht aus Aluminiumoxid nun eine 85 nm dicke Aluminiumoxidschicht mit organischen Bestandteilen oder mit anderen Worten ausgedrückt eine organisch modifizierte Aluminiumoxidschicht. Für den Verbund aus Kunststofffolie, Aluminum oxide barrier layer now an 85 nm thick aluminum oxide layer with organic constituents or in other words an organically modified aluminum oxide layer. For the composite of plastic film,
Aluminiumoxidschicht und organisch modifizierter Aluminiumoxidschicht wurde eine Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf (WVTR in [g/m2/d]) von ebenfalls 0,85 gemessen.
Die Barrierewirkung hat sich somit gegenüber dem ersten Versuch nicht verbessert. Es konnte jedoch gegenüber dem ersten Versuch eine höhere Dehnbelastung auf die beschichtete Kunststofffolie ausgeübt werden, bis Risse im Schichtsystem sichtbar wurden. Im dritten Versuch wurde gegenüber dem zweiten Versuch erfindungsgemäß noch eine zweite Barriereschicht auf der organisch modifizierten Aluminiumoxidschicht aufgetragen, die mit den gleichen Parametern wie die erste Barriereschicht aus dem ersten und zweiten Versuch abgeschieden wurde. Das Ergebnis des dritten Versuches umfasste dementsprechend eine 75 μιτι dicke PET-Folie, zwei 70 nm dicke Barriereschichten aus Alumina layer and organically modified alumina layer, a water vapor barrier effect (WVTR in [g / m 2 / d]) of 0.85 was also measured. The barrier effect has thus not improved compared to the first attempt. However, it was possible to exert a higher strain on the coated plastic film compared with the first test until cracks in the layer system became visible. In the third experiment, according to the invention, a second barrier layer was applied to the organically modified aluminum oxide layer compared to the second experiment, which was deposited with the same parameters as the first barrier layer from the first and second experiments. The result of the third experiment accordingly included a 75 μm PET film, two 70 nm thick barrier layers
Aluminiumoxid, zwischen denen sich eine 85 nm dicke organisch modifizierte Aluminiumoxidschicht befindet. Für diesen Verbund konnte eine Barrierewirkung gegenüber Wasserdampf (WVTR in [g/m2/d]) von 0,45 gemessen werden. Gegenüber dem ersten und zweiten Versuch wies das aus dem dritten Versuch stammende Schichtsystem eine verbesserte Sperrwirkung gegenüber Wasserdampf auf. Die Belastbarkeit bei einer Dehnungsbeanspruchung war vergleichbar mit der aus dem zweiten Versuch. Das aus dem dritten Versuch nach dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedene Barriereschichtsystem weist somit eine hohe Sperrwirkung gegenüber Wasserdampf und auch noch eine gute Belastbarkeit hinsichtlich einer Dehnungsbeanspruchung auf. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die zuvor genannten Werte physikalischer Größen in Bezug auf die reaktive Aluminiumverdampfung nur beispielhaft angeführt sind und das erfindungsgemäße Verfahren nicht beschränken. Für die reaktive Verdampfung des Aluminum oxide between which there is an 85 nm thick organically modified aluminum oxide layer. For this composite, a water vapor barrier effect (WVTR in [g / m2 / d]) of 0.45 could be measured. Compared to the first and second tests, the layer system derived from the third experiment had an improved water vapor barrier effect. The load capacity at a strain load was comparable to that from the second attempt. The barrier layer system deposited from the third test according to the method of the invention thus has a high barrier effect to water vapor and also a good load-bearing capacity with respect to a tensile stress. It should be mentioned at this point that the abovementioned values of physical quantities with respect to the reactive aluminum evaporation are given by way of example only and do not restrict the process according to the invention. For the reactive evaporation of the
Aluminiums nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch alle anderen Werte physikalischer Größen angewendet werden, die aus dem Stand der Technik für die reaktive Aluminiumverdampfung bekannt sind.
Aluminum according to the method of the invention can also be applied to any other physical value values known in the art for reactive aluminum evaporation.