Verfahren und Einrichtung zur lichtmikroskopischen. Abbildung einer
Probenstruktur
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur lichtmikroskopischen Abbildung einer Probenstruktur.
In jüngerer Vergangenheit wurden lichtmikroskopische Abbildungsverfahren entwickelt, mit denen sich basierend auf einer sequentiellen, stochastischen Lokalisierung von einzelnen Markern, insbesondere Fluoreszenzmolekülen, Probenstrukturen darstellen lassen, die kleiner sind als die beugungsbedingte Auflösungsgrenze klassischer Lichtmikroskope. Solche Verfahren sind beispielsweise beschrieben in WO 2006/127692 A2; DE 10 2006 021 317 B3; WO 2007/128434 AI , US 2009/0134342 A I ; DE 10 2008 024 568 A I ;„Sub- diffraction-limit imaging by stochastic optical reconstruction microscopy (STORM)", Naturc Melhods 3, 793-796 (2006). M. J. Rust, M. Bates, X. Zhuang;„Resolution of Lambda/10 in fluorescence microscopy using fast Single molecule photo-switching", Geisler C. et al, Appl. Phys. A, 88, 223-226 (2007). Dieser neue Zweig der Mikroskopie wird auch als Lokalisierungsmikroskopie bezeichnet. Die angewandten Verfahren sind in der Literatur z.B. unter den Bezeichnungen PALM, FPALM, (F)STORM, PALMIRA oder GSD1M bekannt.
Den neuen Verfahren ist gemein, dass die abzubildenden Probenstrukturen mit Markern präpariert werden, die über zwei unterscheidbare Zustände verfügen, nämlich einen„hellen" Zustand und einen„dunklen" Zustand. Werden beispielsweise Fluoreszenzfarbstoffe als Marker verwendet, so ist der helle Zustand ein fluoreszenzfähiger Zustand und der dunkle Zustand ein nicht fluoreszenzfähiger Zustand. Zur Abbildung von Probenstrukturen mit einer Aufiö-
sung, die kleiner als die klassische Au llösungsgrenze des bildgebenden optischen Systems ist, wird nun wiederholt eine kleine Teilmenge der Marker in den hellen Zustand präpariert. Diese Teilmenge wird im Folgenden als aktive Teilmenge bezeichnet. Die aktive Teilmenge ist dabei so zu wählen, dass der mittlere Abstand benachbarter Marker im hellen und damit lichtmikroskopisch abbildbaren Zustand größer ist als die Auflösungsgrenze des bildgebenden optischen Systems. Die Luminanzsignale der aktiven Teilmenge werden auf einen räumlich auflösenden Lichtdetektor, z.B. eine CCD-Kamera, abgebildet. Von jedem Marker wird so eine Lichtverteilung in Form eines Lichtflecks er- fasst, dessen Größe durch die Aufiösungs grenze des bildgebenden optischen Systems bestimmt ist.
Auf diese Weise wird eine Vielzahl von Rohdaten-Einzelbildern in Form von Einzelbild-Datensätzen aufgenommen, in denen jeweils eine andere aktive Teilmenge abgebildet ist. In einem Bildanalyse-Prozess werden dann in jedem Rohdaten-Einzelbild die Schwerpunktpositionen der Lichtverteilungen bestimmt, die die im hellen Zustand befindlichen Marker darstellen. Die aus den Rohdaten-Einzelbildern ermittelten Schwerpunktpositionen der Lichtverteilungen werden dann in einer Gesamtdarstellung in Form eines Gesamtbild- Datensatzes zusammengetragen. Das durch diese Gesamtdarstellung entstehende hochaufgelöste Gesamtbild spiegelt die Verteilung der Marker wider. Unter„Rohdaten" werden im Folgenden also Daten verstanden, die noch nicht dem B i ldanalyse-Prozess zur Bestimmung der Schwerpunktpositionen unterzogen worden sind.
Für eine repräsentative Wiedergabe der abzubildenden Probenstruktur müssen ausreichend viele Markersignale detektiert werden. Da jedoch die Anzahl an Markern in der jeweils aktiven Teilmenge durch den minimalen mittleren Abstand, den zwei Marker im hellen Zustand voneinander haben müssen, limi-
tiert ist, müssen sehr viele Rohdaten-Einzelbilder aufgenommen werden, um die Probenstruktur vollständig abzubilden. Typischerweise liegt die Anzahl an Rohdaten-Einzelbildern in einem Bereich von 10.000 bis 100.000.
Die für die Aufnahme eines Rohdaten-Einzelbildes benötigte Zeit ist nach unten hin durch die maximale Bildaufnahmerate des Lichtdetektors limitiert. Dies führt zu vergleichsweise langen Gesamtaufnahmezeiten für eine für die Gesamtdarstellung benötigte Sequenz von Rohdaten-Einzelbildern. So kann die Gesamtaufnahmezeit bis zu einigen Stunden betragen.
Über diese lange Ges m tau fn ah m ezei t kann es nun zu einer Bewegung der abzubildenden Probe relativ zum bildgebenden optischen System kommen. Da für die Erstellung eines hochaufgelösten Gesamtbildes alle Rohdaten- Einzelbilder nach der Schwerpunktbestimmung zusammengeführt werden, verschlechtert jede Relativbewegung zwischen der Probe und dem bildgebenden optischen System, die während der Aufnahme zweier aufeinanderfolgender Rohdaten-Einzelbilder auftritt, die Ortsauflösung des Gesamtbildes. In vielen Fällen rührt diese Relativbewegung von einer systematischen mechanischen Bewegung des Systems her. auch als mechanische Drift bezeichnet, die beispielsweise durch thermische Ausdehnung oder Schrumpfung, durch mechanische Verspannungen oder durch die Veränderung der Konsistenz von Schmiermitteln, die in den mechanischen Komponenten verwendet werden, verursacht wird.
Die vorstehend beschriebene Problematik soll im Folgenden an Hand der Figuren 1 bis 3 veranschaulicht werden.
In Figur la ist schematisch eine Probenstruktur 2 dargestellt, die aus drei konzentrischen Kreisringen besteht. Im Folgenden sei angenommen, dass die ab-
zubildenden strukturellen Merkmale dieser Probenstruktur 2, insbesondere die Abstände der konzentrischen Kreisringe voneinander, so klein sind, dass sie die beugungsbegrenzte Auflösungsgrenze der lichtmikroskopischen Abbildung unterschreiten.
Wird nun die in Figur la gezeigte Probenstruktur 2 mit Markern versehen und werden diese Marker in den hellen und damit lichtmikroskopisch abbildbaren Zustand gebracht, so ergibt sich auf Grund des beugungsbegrenzten Auflösungsvermögens der lichtmikroskopischen Abbildung ein Mikroskopbild der in Figur 1b gezeigten Art. in dem die einzelnen mit Markern versehenen Kreisringe der Probenstruktur 2 nicht mehr unterscheidbar sind. In Figur lb (und auch in den Figuren 2 und 3) ist die in Figur la gezeigte Probenstruktur 2 zur Verdeutlichung des Sachverhalts durch gestrichelte Kreislinien angedeutet. Wie in Figur l b gezeigt, ergibt sich hierbei eine durch die Schraffur angedeutete verwaschene und damit räumlich nicht aufgelöste Lichtverteilung 4.
In Figur 2a ist eine Sequenz von Rohdaten-Einzelbildern gezeigt, in denen jeweils eine aktive Teilmenge an Markern abgebildet ist. Die aktiven Marker erscheinen in den Rohdaten-Einzelbildern als ausgedehnte Lichtflecke 6, deren Größe durch die Auflösungsgrenze des bildgebenden optischen Systems bestimmt ist. Wie Figur 2a gezeigt ist, haben die Lichtflecke 6 jeweils einen mittleren Abstand voneinander, der größer als diese die Größe der Lichtflecke 6 bestimmende Auflösungsgrenze ist.
In Figur 2b ist veranschaulicht, wie in dem oben erwähnten Bildanalyse- Prozess aus den Rohdaten-Einzelbildern Schwerpunktpositionen 8 der Licht- flecke 6 ermittelt werden. Die aus den Roh dat en -E inze lb i 1 dem bestimmten Schwerpunktpositionen 8 werden dann in einer in Figur 2c gezeigten Gesamt-
darstellung zusammengefasst. Die Gesamtdarstellung nach 2c liefert so ein hochaufgelöstes Gesamtbild der in Figur la gezeigten Probenstruktur 2.
In den Figuren 3a und 3b ist veranschaulicht, wie es in Folge einer Relativbewegung zwischen der abzubildenden Probenstruktur 2 und dem bildgebenden optischen System, die während der Aufnahme zweier aufeinanderfolgender Rohdaten-Einzelbilder auftritt, zu einer Verschlechterung der Ortsauflösung des Gesamtbildes kommen kann. Dabei sollen in diesem lediglich der Veranschaulichung dienenden Beispiel die aus einem ersten Rohdaten-Einzelbild bestimmten Schwerpunktpositionen durch Kreise 10 und die aus einem unmittelbar darauf folgenden zweiten Rohdaten-Einzelbild bestimmten Schwerpunktpositionen mit Quadraten 12 bezeichnet sein.
In Figur 3a ist der Idealzustand ohne mechanische Drift gezeigt. Die aus den beiden Rohdaten-Einzelbildern ermittelten Schwerpunktpositionen 10 und 12 geben die in Figur 1 a gezeigte Probenstruktur 2 präzise wider. In Figur 3b ist der Fall dargestellt, dass die mechanische Drift eine Verschiebung des zweiten Rohdaten-Einzelbildes gegenüber dem ersten Rohdaten-Einzelbild verursacht. Dementsprechend sind die aus dem zweiten Rohdaten-Einzelbild abgeleiteten Schwerpunktpositionen 12 gegenüber den aus dem ersten Rohdaten-Einzelbild abgeleiteten Schwerpunktpositionen 10 versetzt. Dies führt im Ergebnis zu einer Verschlechterung der Ortsauflösung des Gesamtbildes.
Es sind einige Verfahren bekannt, um die mechanische Drift zu kompensieren. Beispielsweise wird vorgeschlagen, die Probenstruktur mit Referenzmarkern, z.B. Gold- oder Fluoreszenz-Nanopartikeln, zu markieren und deren Position parallel während der Bildaumahme optisch, z.B. mit einem weiteren Detektor, zu erfassen. Alternativ kann die mechanische Drift auch durch geeignete Sensoren, z.B. kapazitative Abstandsmesser, gemessen werden. Der erfasste Bild-
versatz kann dann genutzt werden, eine Mechanik zur Kompensation der Drift geeignet anzusteuern oder die ermittelten Schwerpunktpositionen zu korrigieren. In jedem Fall ist jedoch der für die Kompensation der mechanischen Drift erforderliche Aufwand vergleichsweise hoch.
Aus der US 2008/0182336 AI ist ein lokalisierungsmikroskopisches Verfahren bekannt, bei dem eine Kompensation der mechanischen Drift vorgesehen ist. Hierzu wi d eine Korrelation zwischen Einzelbildern berechnet und daraus eine Korrekturgröße ermittelt. Ferner wird auf die Druckschri ften US 7 675 045 B l , DE 10 2008 049 878 AI und WO 2010/062364 AI verwiesen, in denen weitere lokalisierungsmikroskopische Verfahren offenbart sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung zur lichtmikroskopischen Abbildung einer Probenstruktur anzugeben, die mit geringem technischem Aufwand eine zuverlässige Kompensation der mechanischen Dritt ermöglichen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe für das Verfahren durch folgende Schritte: Präparieren einer Probenstruktur mit Markern, die in einen lichtmikroskopisch abbildbaren Zustand überführbar sind,
Erzeugen einer Sequenz von Einzelbild-Datensätzen durch sequentielles Abbilden der Probenstruktur derart, dass für jede Abbildung jeweils nur eine Teilmenge der Gesamtheit der Marker in den lichtmikroskopisch abbildbaren Zustand überführt wird, wobei die Marker der jeweiligen Teilmenge einen mittleren Abstand voneinander haben, der größer ist als die Auflösungsgrenze der lichtmikroskopischen Abbildung, welche die Ausdehnung einer den jeweils abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilung bestimmt.
Erzeugen von mindestens zwei Datenblöcken, in denen jeweils mehrere aufeinanderfolgende Einzel bi ld-Datensätze zusammengefasst sind,
Überlagern der in dem jeweiligen Datenblock enthaltenen Einzelbild- Datensätze zu einem Überlagerungsbild-Datensatz,
Ermitteln eines Bildversatzes zwischen den Überlagerungsbild-Datensätzen, Korrigieren der Einzelbild-Datensätze, die in mindestens einem der Überlagerungsbild-Datensätze enthalten sind, an Hand des ermittelten Bildversatzes, Bestimmen von Schwerpunktpositionen, der die abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilungen und
Zusammensetzen der Schwerpunktpositionen zum einen versatzkorrigierten Gesamtbild.
Die Erfindung sieht vor, die E inze 1 b i 1 d-Datensätze zu mindestens zwei (in der Regel jedoch mehr) Datenblöcken zusammenzufassen und die in dem jeweiligen Datenblock enthaltenen Einzelbild-Datensätze zu einem Überlagerungsbild-Datensatz zu überlagern. Die Überlagerungsbild-Datensätze beinhalten dann deutlich mehr Markersignale als jeder Einzelbild-Datensatz. Je größer der jeweilige Datenblock ist, d.h. je mehr Einzelbild-Datensätze zu einem jeweiligen Überlagerungsbild-Datensatz überlagert werden, desto vollständiger ist die Strukturinformation. die in dem jeweiligen Überlagerungsbild- Datensatz enthalten ist. Die in den Überlagerungsbild-Datensätzen enthaltene Strukturinformation wird dann genutzt, um zwischen den aufeinanderfolgenden Überlagerungsbild-Datensätzen jeweils einen Bildversatz zu ermitteln.
Die zeitliche Auflösung, mit der jeweils der Bildversatz ermittelt werden kann, korreliert mit der Anzahl an Einzelbild-Datensätzen, die in einem jeweiligen Überlagerungsbild-Datensatz enthalten sind. Je kleiner diese Anzahl ist, desto höher ist - bei als konstant angenommener Bildaufnahmezeit je Einzelbild - die zeitliche Auflösung. Es ist deshalb wünschenswert, die Anzahl an Hinze 1 b i 1 d-Datensätzen, die zu einem jeweiligen Überlagerungsbild-Datensatz zusammengefasst werden, so zu wählen, dass einerseits ausreichend Struktur-
Information zur Verfügung steht, um den Bildversatz bestimmen zu können, und dass andererseits eine möglichst hohe zeitliche Auflösung erzielt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass eine Driftkompensation ohne eigens hierfür benötigte cssvorr i cht ungen oder ohne zusätzlichen Präparationsaufwand, beispielsweise unter Verwendung von Referenzmar- kern, erzielt werden kann. So kann die Drift allein rechnerisch unter Verwendung einer geeigneten Software kompensiert werden, um unerwünschte mechanische Bewegungen der Probenstruktur relativ zum bildgebenden System zu kompensieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist in allen bekannten Mikroskopieverfahren, insbesondere in allen lokalisierungsmikroskopischen Verfahren wie PALM, FPALM, (F)STORM, PALMIRA oder GSDIM anwendbar. Dies gilt unabhängig davon, wie die Schaltprozesse der Marker, üblicherweise fotoak- tivierbare Moleküle, zwischen dem hellen, d.h. dem lichtmikroskopisch abbildbaren Zustand und dem dunklen Zustand realisiert werden.
Vorzugsweise wird die Anzahl der aufeinanderfolgenden Einzelbild- Datensätze, die in den jeweiligen Datenblöcken zusammengefasst sind, so festgelegt, dass ein Korrelationskoeffizient, der durch Kreuzkorrelation zwischen den Datenblöcken gebildet wird, größer als ein vorbestimmter Schwellwert ist. Die Kreuzkorrelation bietet die Möglichkeit, die Blockgrößen so festzulegen, dass diese zum einen möglichst klein sind, um möglichst viele Korrekturschritte vorzunehmen, zum anderen jedoch auch hinreichend groß, damit die Datenblöcke ausreichend Strukturinformation enthalten, um einen signifikanten, realen Bildversatz zu bestimmen, der nicht rein stochastischer Natur ist. Der Korrelationskoeffizient stellt dabei ein Maß für die Signifikanz der in den Datenblöcken enthaltenen Strukturinformalion dar.
Die Anzahl der aufeinanderfolgenden Einzelbild-Datensätze in einem jeweiligen Datenblock kann auch in anderer Weise bestimmt werden. So kann diese Anzahl beispielsweise an Hand des mittleren Abstands der in einem jeweiligen Überlagerungsbild-Datensatz ermittelten Schwerpunktpositionen bestimmt werden. Auch kann die Anzahl der in einem jeweiligen Überlagerungsbild-Datensatz erfassten Mark er herangezogen werden, die Anzahl der Einzelbild-Datensätze, die zu dem Überlagerungsbild-Datensatz überlagert sind, festzulegen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die stochastische Verteilung der erfassten Marker in einem jeweiligen Überlagerungsbild- Datensatz zu analysieren und daraus die Anzahl der Einzelbild-Datensätze zu bestimmen.
Diese Anzahl muss für die einzelnen Überlagerungsbild-Datensätze nicht gleich groß sein. Insbesondere wenn der Ausschaltprozess, d.h. das Überführen der Marker aus dem hellen Zustand in den dunklen Zustand durch Bleichen bewirkt wird (wie dies z.B. in der WO 2006/127692 A3 der Fall ist), kann es von Vorteil sein, die Überlagerungsbild-Datensätze in der zeitlichen Abfolge größer werden zu lassen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird auf Grundlage des ermittelten Bildversatzes eine Interpolationsfunktion bestimmt, deren Funkti- onswerte einzelne Bildversatzwerte bilden, an Hand derer die Einzelbild- Datensätze innerhalb des jeweiligen Überlagerungsbild-Datensatzes korrigiert werden. Dadurch ist es möglich, jeden in dem jeweiligen Überlagerungsbild- Datensatz enthaltenen Einzelbild-Datensatz mit einem eigenen Bildversatzwert zu korrigieren, wodurch eine noch präzisere Dr i ft k om en s at i on möglich wird.
Die Schwerpunktpositionen der die abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilungen können vor oder nach der Versatzkorrektur bestimmt werden. Im erstgenannten Fall werden zunächst die Einzelbild-Datensätze, die in dem mindestens einen Überlagerungsbild-Datensatz enthalten sind, an Hand des ermittelten Bildversatzes korrigiert und anschließend die Schwerpunktpositionen der die abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilungen bestimmt. Im zweitgenannten Fall werden dagegen zunächst die Schwerpunktpositionen der die abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilungen in den Einzelbild- Datensätzen bestimmt und anschließend die Schwerpunktpositionen der Einzelbild-Datensätze, die in dem mindestens einen Überlagerungs-Datensat enthalten sind, an Hand des ermittelten Bildversatzes korrigiert.
Der Bild versatz kann nach verschiedenen Methoden ermittelt werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird der Bildversatz nach dem sogenannten Itera- tive-Closest-Point-Algorithmus, kurz ICP-Algorithmus ermittelt, wie er beispielsweise in„Object Modeling by Registration of Multiple Range Images", Chen, Y. und Medioni, G., Proc. IEEE Conf. On Robotics and Automation, 1991 ; und„A Method for Registration of 3-D Shapes", Besl, P. und McKay, N., Trans. PA ML Vol. 14. No. 2, 1992 beschrieben ist. Dieser Algorithmus ermöglicht es, sogenannte Punktwolken aneinander anzupassen. Dabei werden für die Punktwolken Koordinatentransformationen, so bestimmt, dass die Abstände zwischen den Punktwolken minimiert werden. Dazu wird für jeden Punkt aus der einen Punktwolke der jeweils nächste Punkt aus der anderen Punktwolke bestimmt. Die Summe der Quadrate der Abstände wird durch Anpassung der Transformationsparameter minimiert. Dies erfolgt iterativ so lange, bis das Optimum gefunden ist.
Die Ermittlung des Bildversatzes ist jedoch nicht auf die vorstehend genannten Methoden beschränkt. So kann der Bild versatz auch durch Erkennen einer
gemeinsamen Substruktur in den Überlagerungsbild-Datensätzen ermittelt werden. Das Erkennen der Substruktur erfolgt dabei durch eine geeignete Bildanalyse, z.B. Kanten detektion oder Mustererkennung.
Auch ist es möglich, den Bildversatz zwischen zwei Überlagerungsbild- Datensätzen durch Kreuzkorrelation zu bestimmen.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird ein kontinuierlicher Zeitverlauf einer Bilddrift ermittelt, indem der Bildversatz wiederholt in mehreren Zyklen ermittelt und die Anzahl der in den Datenblöcken zusammenge assten Einzelbild-Datensätze von Zyklus zu Zyklus geändert wird. Dies bedeutet, dass die erfindungsgemäße B i Idversatzanalyse für verschiedene Datenblockeinteilungen wiederholt wird, um so einen kontinuierlichen Zeitverlauf der Bilddri t zu erkennen.
Vorzugsweise wird bei der Ermittlung des Bildversatzes ein Güteparameter bestimmt und auf Grundlage des Güteparameters eine Größe ermittelt, die die Auflösung des Gesamtbildes angibt. Die vorstehend genannten Verfahren, z.B. der ICP-Algorithmus oder die Kreuzkorrelation, erlauben die Bestimmung von Kennparametern (z.B. Varianzmatrizen im ICP-Algorithmus oder KreuzkorrelationskoetTzienten). die ein Maß und damit einen Güteparameter für die Präzision der Bildüberlagerung darstellen. An Hand solcher Güteparameter kann dann die zu erwartende effektive Bildauflösung nach erfolgter Dri ftkompensation angegeben werden.
In ei er weiteren vorteilhaften Weiterbildung werden die Schwerpunktpositionen in drei Raumdimensionen bestimmt. Dies bedeutet, dass die erfindungsgemäße Driftkompensation nicht nur in einer Ebene (in üblicher Bezeichnung x-y- Ebene), sondern zusätzlich auch in einer zu dieser Ebene senkrechten
Richtung (in üblicher Bezeichnung z-Richtung) erfolgen kann. Im Hinblick auf eine solche sogenannte 3D- Anwendung wird beispielhaft auf„Three- dimensional sub- 100 nm resolution fluorescence microscopy of thick samp- les", Nature Methods 5, Juette, Manuel F. ct. al, Seiten 527-529 , 2008 verwiesen.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht es vor, die Einzelbild-Datensätze an Hand des ermittelten Bildversatzes zu korrigieren. Zusätzlich oder an Stelle dieses Verfahrensschrittes ist es auch möglich, den ermittelten Bildversatz dazu zu nutzen, eine Komponente eines Lichtmikroskops zur Kompensation einer Driftbewegung der Probenstruktur relativ zu einem bildgebendem System des Lichtmikroskops entsprechend dem ermittelten Bildversatz zu bewegen. Die vorstehend genannte Komponente des Lichtmikroskops ist dabei beispielsweise ein Probenhalter, an dem die Probenstruktur gehalten ist. Dabei kann die Ansteuerung der M ikroskopkomponcnte in einem geschlossenen Regelkreis erfolgen. Diese Weiterbildung ist zwar mit einem erhöhten technischen Aufwand verbunden, jedoch möglicherweise für die Kompensation einer mechanischen Drift entlang der optischen Achse, d.h. einer Drift der Fokusebene, von Vorteil.
Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung mit Mitteln zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens.
Vorzugsweise um fassen diese Mittel einen Grafikprozessor. Auf Grund der guten Parallelisierbarkeit der das erfmdungsgemäße Verfahren bildenden Verfahrensschritte ist ein solcher Grafikprozessor, kurz GPU, zur Durchführung des Verfahrens besonders geeignet. Dies gilt insbesondere für die Verfahrensschritte der Ermittlung des Bildversatzes als auch der Bestimmung der
Schwerpunktpositionen der die abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilungen.
Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
Figur la eine schematische Darstellung einer beispielhaften Probenstruktur, deren lichtmikroskopisch abzubildenden strukturellen Merkmale kleiner als die Auflösungsgrenze der lichtmikroskopischen Abbildung sind;
Figur 1 b eine schematische Darstellung, die eine auflösungsbegrenzte lichtmikroskopische Abbildung der mit Mark er n präparierten Probenstruktur nach Figur l a zeigt;
Figur 2a eine Sequenz von Rohdaten-Einzelbildern, in denen jeweils eine aktive Teilmenge an Markern abgebildet ist;
Figur 2b eine der Bildsequenz nach Figur 2a entsprechende Sequenz mit den aus den Rohdaten-Einzelbildern ermittelten Schwerpunktpositionen;
Figur 2c ein hochaufgelöstes Gesamtbild, in dem die in Figur 2b gezeigten Schwerpunktpositionen zusammengefasst sind;
Figur 3a ein driftfreies Gesamtbild der Probenstruktur nach Figur l a, in dem zur Veranschaulichung Schwerpunktpositionen aus zwei aufeinanderfolgenden Rohdaten-Einzelbildern zusammengefasst sind;
ein driftbehaftetes Gesamtbild der Probenstruktur nach Figur l a, in dem entsprechend Figur 3a Schwerpunktpositionen zweier aufeinanderfolgender Roh daten - Fi nze 1 b i 1 der zusam- mengefasst sind; den Aufbau eines Lichtmikroskops zur Durchführung des e r fi n d u n g s g e m äßen Verfahrens; eine Sequenz von Rohdaten-Einzelbildern, die zu mehreren Datenblöcken zusainmengefasst werden;
Überlagerungsbilder, in denen die zu einem jeweiligen Datenblock zusammengefassten Rohdaten-Einzelbilder überlagert sind;
Überlagerungsbilder, die den in Figur 5b dargestellten Bildern entsprechen und in denen die ermittelten Schwerpunktpositionen dargestellt sind; und ein Ablaufdiagramm mit erfindungsgemäßen Verfahrensschritten zur Ermittlung und Korrektur eines driftbedingten Bildversatzes.
Figur 4 zeigt ein Lichtmikroskop 20 als Ausführungsbeispiel. das geeignet ist, das erfindungsgemäße Verfahren zur Abbildung einer Probenstruktur durchzu führen.
Das Lichtmikroskop 20 umfasst eine Lichtquelle 22, die Anregungslicht auf ein aus zwei Linsen 24 und 26 gebildetes Linsensystem aussendet. Dieses Linsen System dient dazu, das von der Lichtquelle 22 ausgesendete Anregungslicht in der gewünschten Weise zu kollimieren. Das kollimierte Anregungslicht fällt dann auf eine Sammellinse 28. Die Sammellinse 28 fokussiert das Anregungslicht in die Apertur eines Objektivs 30. Dabei tritt das Anregungslicht zunächst durch einen dichroitischen Spiegel 32, der für das Anregungslicht durchlässig ist. Das aus dem Objektiv 30 austretende Anregungslicht fällt auf eine Probenstruktur 34, die an einem Objektträger 36 angebracht ist.
Die Probenstruktur 34 wird, wie eingangs erläutert, mit Markern, z.B. Fluoreszenzmolekülen, präpariert. Dabei können die eingangs genannten Verfahren angewandt werden, um jeweils einen Teil dieser Marker in den hellen Zustand zu überführen und dadurch eine aktive Teilmenge zu erzeugen.
Das von der Probenstruktur 34 ausgesendete Licht tritt durch das Objektiv 30 und fällt auf den dichroitischen Spiegel 32. Der dichroitische Spiegel 32 ist so ausgebildet, dass er das von der Probenstruktur 34 ausgesendete Licht reflekt iert und so auf eine Linse 38 richtet, die das Licht auf einen Lichtdetektor 40, z.B . eine CCD-Kamera, bündelt. Der Lichtdetektor 40 setzt das empfangene Licht in elektrische Signale um und gibt diese an einen Grafikprozessor 42 aus.
Unter Bezugnahme auf die Figuren 5a, 5b und 5c wird im Folgenden ein erfindungsgemäßer Aspekt des mittels des Lichtmikroskops nach Figur 4 durchgeführten Verfahrens veranschaulicht. Dabei soll die in Figur 4 nur
angedeutete Probenstruktur 34 identisch mit der Probenstruktur 2 nach Figur l a sein.
In Figur 5a ist eine Sequenz von Einzelbildern dargestellt, die von 1 bis nm durehnummeriert sind, wobei nm eine ganze Zahl größer 1 ist. In jedem dieser Einzelbilder /, nm ist eine andere aktive Teilmenge der Marker abgebildet, mit denen die Probenstruktur 34 präpariert worden ist. Die Marker einer jeweiligen Teilmenge weisen dabei eine räumliche Verteilung auf, in der sie einen mittleren Abstand voneinander haben, der größer als die beugungsbegrenzte Auflösungsgrenze des Lichtmikroskops 20 nach Figur 4 ist. In Figur 5a sind die Lichtverteilungen, die durch die lichtmikroskopische Abbildung der Marker erzeugt werden, der Einfachheit halber nur für die ersten drei der dargestellten Einzelbilder gezeigt.
Die von dem Lichtdetektor 40 erzeugten Einzelbilder 7, nm nach Figur 5a werden in entsprechende Einzelbild-Datensätze umgewandelt, die durch den Grafikprozessor 42 verarbeitbare Rohdaten enthalten. Nach Erzeugen der Einzelbild-Datensätze werden diese in m Datenblöcken zu- sammengefasst, wie in Figur 5a gezeigt ist. In diesem Beispiel enthält der erste Datenblock Nj Einzelbild-Datensätze, der zweite Datenblock N2 Einzelbild-Datensätze, ...und der m-te Datenblock Nm Datensätze.
Die in dem jeweiligen Datenblock enthaltenen E i nze 1 b i 1 d- Daten s ätze werden zu einem Überlagerungsbild-Datensatz zusammengefasst. So entstehen aus den N} E i n z e 1 b i 1 d - D a t e n s ä t z e n des ersten Datenblocks ein erster Überlagerungsbild-Datensatz, aus den N2 E i n ze 1 b i 1 d - D a ten s ätzen des zweiten Datenblocks ein zweiter Überlagerungsbild-Datensatz,... und aus den Nm Einzelbild-Datensätzen des m-ten Datenblocks ein m-ter Überlagerungsbild-Datensatz. Die entsprechenden Übei agerungsbilder sind in Fi-
gur 5b gezeigt. Sie enthalten (abhängig von den jeweiligen Datenblock- größen N N2, ... Nm) deutlich mehr Markersignale als jedes Einzelbild.
Die Datenblockgrößen N N2, ... Nm werden dabei so gewählt, dass die Überlagerungsbild-Datensätze einerseits ausreichend Strukturinformation beinhalten, um einen Bildversatz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Überlagerungsbild-Datensätzen ermitteln zu können. Andererseits sollen die Datenblockgrößen N N2, ... Nm auch hinreichend klein sein, damit möglichst viele Datenblöcke entstehen und so möglichst oft der Bild Versatz zwischen je zwei aufeinander folgenden Überlagerungsbild- Datensätzen ermittelt werden kann. Im Ergebnis kann so die Bilddrift mit einer hohen zeitlichen Auflösung korrigiert werden. Ein beispielhaftes Verfahren zur Bestimmung geeigneter Datenblockgrößen N N2, ... Nm wird weiter unten unter Bezugnahme auf das Flussdiagramm nach Figur 6 beschrieben.
Die Überlagerungsbild-Datensätze nach Figur 5b beinhalten den Markern entsprechende Lichtverteilungen, deren Ausdehnung durch das beugungs- begrenzte Auflösungsvermögen des Lichtmikroskops 20 bestimmt ist. Die Überlagerungsbild-Datensätze enthalten demnach noch die Rohdaten, d.h. die noch nicht schwerpunktkorrigierten Daten. Der Bildversatz zwischen den aufeinanderfolgenden Überlagerungsbild-Datensätzen kann auf Grundlage der Rohdaten selbst, also an Hand der in Figur 5b dargestellten Überlagerungsbild-Datensätze, oder aber nach Bestimmung der Schwerpunktpositionen in den Einzelbild-Datensätzen und Überlagerung der Schwerpunktpositionen ermittelt werden. Die Datensätze, die in letzterem Fall zur Ermittlung des Bildversatzes herangezogen werden, sind in Figur c veranschaulicht.
Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf das Flussdiagramm nach Figur 6 ein konkretes Ausführungsbeispiel zur erfmdungsgemäßen Ermittlung und Korrektur des driftbedingten Bild Versatzes besehrieben.
Zunächst werden in den Schritten ST1 und S'1'2 geeignete Blockgrößen des ersten und des zweiten Datenblocks bestimmt. Dies bedeutet, dass die Anzahl an Einzelbild-Datensätzen bestimmt wird, die in den jeweiligen Datenblöcken enthalten sind. Hierzu wird in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Schritt ST 1 die Methode der Kreuzkorrelation angewandt. Dabei wird die mit dem Symbol <S> bezeichnete Kreuzkorrelation zwischen der Größe .V, und der Größe S2 gebildet. Die beiden Größen S; und Si bilden die oben genannten Überlagerungsbild-Datensätze. Dabei ist Si die Summe oder Überlagerung der dem ersten Datenbloek zugeordneten Einzelbild-Datensätze An und S2 die Summe oder Überlagerung der dem zweiten Datenbloek zugeordneten Einzelbild-Datensätze Am . In Schritt ST 1 bezeichnen n und m jeweils eine Laufvariable sowie nx die Nummer des letzten Einzelbild-Datensatzes des ersten Datenblocks bzw. des ersten Überlagerungsbild-Datensatzes und n2 die Nummer des letzten Einzelbild-Datensatzes des zweiten Datenblocks bzw. des zweiten Überlagerung s b i 1 d - D a t e n s a t z e s . Zu Beginn der durch die Schritte ST ! und S'1'2 gebildeten Schleife wird nx auf einen Anfangs wert Δ gesetzt. Die Größe C, stellt eine Kreuzkorrelationsmatrix dar.
Nachdem die Kr eu zkor re 1 at i on sm atr i x in Schritt ST l zum ersten Mal berechnet worden ist, wird in Schritt ST2 bestimmt, ob das Maximum der Matrix C, , das in Schritt ST2 mit Max(Cx) bezeichnet ist, größer als ein vorbestimmten Schwellwert SW ist. Der Schwellwert SW ist so vorbestimmt; dass für den Fall, dass Max(Cx) größer als der Schwellwert SW
ist, die Kreuzkorrelation signifikant ist, d.h. die beiden Größen Sl und S2 jeweils Strukturinformation enthalten, die ausreicht, um zwischen den beiden entsprechenden Überlagerungsbild-Datensätzen einen Versatz zu bestimmen. Ist in Schritt ST2 Max(Cx) größer als der Schwellwert SW , so fährt das Verfahren mi Schritt ST3 fort. Andernfalls wird nx um Δ erhöht und nochmals Schritt ST 1 abgearbeitet. Die durch die Schritte ST 1 und ST2 gebildete Schleife wird also so oft durchlaufen, bis Max(Cx) größer als der vorbestimmte Schwellwert SW ist. in Schritt ST 3 wird ein mittlerer Versatz dx zwischen dem dem ersten Datenblock entsprechenden ersten Überlagerungsbild-Datensatz und dem dem zweiten Datenblock entsprechenden zweiten Überlagerungsbild- Datensatz an Hand der Position der Größe Max(Cx) innerhalb der Kreuzkorrelationsmatrix C, bestimmt und gespeichert. Anschließend fährt das Verfahren mit der aus den Schritten ST4 und ST5 gebildeten Schleife fort. In Schritt ST4 wird entsprechend Schritt ST 1 die Kreuzkorrelation zwischen den beiden Überlagerungsbild-Datensätzen Si und Si+X gebildet, um eine Kreuzkorrelationsmatrix C, zu ermitteln. Wird Schritt ST4 zum ersten Mal ausgeführt, so ist die Laufvariable gleich 2. Dies bedeutet, dass die Kreuzkorrelation zwischen dem zweiten und dem dritten Überlage- rungsbild-Datensatz bestimmt wird.
In Schritt ST5 wird ermittelt, ob Max(C,) größer als der Schwellwert SW ist. Ist dies der Fall, so wird i um 1 erhöht und das Verfahren springt zu Schritt S'1'4 zurück, in dem dann die Kreuzkorrelation zwischen dem dritten Überlagerungsbild-Datensatz und dem vierten Überlagerungsbild- Datensatz bestimmt wird. Ist dagegen die Größe x (C,) in Schritt ST5 nicht größer als der Schwellwert SW , so wird nM um Δ erhöht, d.h. es
werden in dem dritten Überlagerungsbild-Datensatz weitere Einzelbild- Datensätze (entsprechend der Größe Δ ) hinzugenommen. Die Schritte ST4 und ST5 werden dann so oft wiederholt, bis x(C,) den Schwell wert SW übersteigt.
Ist die aus den Sehritten ST4 und ST5 gebildete Schleife so oft durchlaufen und damit die die Laufvariable i so weit erhöht worden, bis die gesamte Sequenz von E i n ze 1 b i 1 d - D ate n s ä tzen (vgl. Figur 5a) in geeignet große Überlagerungsbild-Datensätze aufgeteilt worden ist, so werden die mittleren Versätze di zwischen den aufeinanderfolgenden Überlagerungsbild-Datensätzen in Schritt ST6 bestimmt und gespeichert.
Anschließend werden in Schritt ST7 die in den jeweiligen Überlagerungsbild-Datensätzen enthaltenen Einzelbild-Datensätze an Hand eines aufsummierten Versatzes ί/, korrigiert. Dabei gibt imax den Wert der
Laufvariablen nach letztmaligem Durchlaufen der aus den Schritten ST4 und ST4 gebildeten Schleife an. Dies bedeutet, dass beispielsweise die E i n e 1 b i 1 d - D a t e n s tze des zweiten Überlagerungsbild-Datensatzes
( / + 1 = 2) mit dem mittleren Versatz dx , die E i nze 1 b i 1 d- D aten s tze des dritten Überlagerungsbild-Datensatzes ( / + 1 = 3 ) mit dem mittleren Versatz ( dx + d2 ), die E inze 1 b i 1 d - D aten s ätze des vierten Überlagerungsbi 1 d- Datensatzes ( + 1 = 4) mit dem mittleren Versatz ( dl + d2 + d3 ), etc. korrigiert werden.
Anschließend werden die S ch werp un k tp o s i t i o n en der die abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilungen in den Einzelbild-Datensätzen bestimmt und die so bestimmten Schwerpunktpositionen zu einem ver-
satzkorrigierten Gesamtbild zusammengesetzt, in dem die Bilddri ft kompensiert ist.
Das in Figur 6 dargestellte Verfahren ist lediglich beispielhaft zu verstehen. So erfolgt bei diesem beispielhaften Verfahren die Ermittlung des Bildversatzes zwischen den Überlagerungsbild-Datensätzen an Hand der Rohdaten, d.h. an Hand von Daten, die noch nicht die Schwerpunktpositionen der die abgebildeten Marker darstellenden Lichtverteilungen beinhalten. Es ist jedoch ebenso möglich, zunächst die Schwerpunktpositionen in den Einzelbild- Datensätzen und erst danach den Bildversatz an Hand der Schwerpunktpositionen zu ermitteln.
In dem oben beschriebenen Aus f ü hrungsbeispiel. wird jeweils der Bildversatz dt zwischen zwei unmittelbar aufeinander folgenden Überlagerungsbild-Datensätzen bestimmt. Es jedoch ebenso möglich, einen der Überlagerungsbild-Datensätze (zweckmäßigerweise den ersten Überlagerungsbild-Datensatz) als Referenzdatensatz zu bestimmen und dann jeweils den Bildversatz der darauf folgenden Überlagerungsbild-Datensätze relativ zu diesem Referenzdatensatz zu ermitteln.
Auch kann das in Figur 6 dargestellte Verfahren so abgeändert werden, dass nicht allein der Bildversatz zwischen den aufeinander folgenden Überlagerungsbild-Datensätzen, sondern darüber hinaus der Bildversatz zwischen den in dem jeweiligen Überlagerungsbild-Datensatz enthaltenen Einzelbild-Datensätzen bestimmt und dann korrigiert wird. Hierzu kann beispielsweise an Hand der Versätze di eine Funktion ermittelt werden, welche die diskreten Größen di gleichsam kontinuierlich interpoliert. Mittels dieser Interpolationsfunktion kann dann ein Bild versatzwert für jeden
Einzelbild-Datensatz bestimmt und der jeweilige Einzelbild-Datensatz entsprechend korrigiert werden. Dadurch wird die Driftkompensation noch präziser.
Ferner ist darauf hinzuweisen, dass der ermittelte Bildversatz dt auch genutzt werden kann, direkt eine Komponente des Lichtmikroskops 20, z.B. den Probenhalter 36, zur Driftkompensation anzusteuern. Hierzu kann beispielsweise der Grafikprozessor 42 eine dem Bildversatz di entsprechende Stellgröße erzeugen, mit der ein in Figur 4 nicht gezeigtes Stellglied, z.B. ein Motor, angesteuert wird, die vorstehend genannte Mikroskopkomponente relativ zu dem Objektiv 30 so zu bewegen, dass eine mechanische Drift ausgeglichen wird. In diesem Fall kann unter Umständen auf die oben beschriebene Versatzkorrektur der Einzelbild-Datensätze verzichtet werden.