Beschreibung
Titel
Unterdruckpumpe mit Druckausgleich Stand der Technik
Unterdruckpumpen werden zum Beispiel an Kraftfahrzeugen für unterschiedliche Aufgaben verwendet. Beispielsweise kann ein Unterdruck in einem pneumatischen Bremskraftverstärker eines Kraftfahrzeugs durch eine Unterdruckpumpe bereitgestellt werden. Bei Kraftfahrzeugen mit Ottomotoren, deren Gemischaufbereitung mittels einer Vorrichtung mit Drosselklappe erfolgt, wird der Bremskraftverstärker üblicherweise über die Gemischaufbereitungsvorrichtung evakuiert. Bei Ottomotoren, die über eine Einspritzanlage verfügen, und auch bei Dieselmotoren, ist eine Drosselklappe z.T. nicht notwendig, und die Saugwirkung des Otto- bzw. Dieselmotors in der Gemischaufbereitungsvorrichtung reicht nicht aus, um einen ausreichenden Unterdruck im Bremskraftverstärker in allen Be- triebszuständen zu erzeugen.
Es kann daher eine zusätzliche, beispielsweise elektrisch betriebene Unter- druckpumpe verwendet werden, um eine Evakuierung des Bremskraftverstärkers bereitzustellen oder zu unterstützen. Erfolgt keine Bremsbetätigung, so ist ein im Bremskraftverstärker aufgebauter Unterdruck annähernd konstant. Nach einer Bremsbetätigung ist der Bremskraftverstärker belüftet und muss erneut evakuiert werden. Die Unterdruckpumpe muss daher nicht während der gesamten Be- triebsdauer des Kraftfahrzeugs betrieben werden, sondern kann in Abhängigkeit des im Bremskraftverstärker herrschenden Unterdrucks ein- und ausgeschaltet werden. Um ein Fließen von Luft durch eine ausgeschaltete Unterdruckpumpe in den Bremskraftverstärker zu verhindern, ist üblicherweise ein Rückschlagventil zwischen der Einlassseite der Unterdruckpumpe und dem Bremskraftverstärker vorgesehen.
Unmittelbar nach dem Abstellen der Unterdruckpumpe befindet sich jedoch in der Unterdruckpumpe noch ein gewisses Volumen unter Unterdruck, sodass von einer Umgebung, in die während des Pumpenbetriebs evakuierte Luft ausgestoßen wird, im Pumpenstillstand Luft nachfließen kann. Die in die Unterdruckpumpe eintretende Luft kann mit Substanzen verunreinigt sein, welche die Unterdruckpumpe auf Dauer schädigen können, beispielsweise Wasser, Öl, Staub, Eis oder Salznebel. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Unterdruckpumpe in einer mit solchen Substanzen belasteten Umgebung installiert ist, etwa in einem Motorraum oder an einem Unterboden des Kraftfahrzeugs.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Unterdruckpumpe gegen einen Verschleiß durch angesaugte schädigende Substanzen zu härten.
Offenbarung der Erfindung
Die Aufgabe wird durch eine Unterdruckpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Unteransprüche geben mögliche bzw. vorteilhafte Ausgestaltungen an. Eine Unterdruckpumpe, insbesondere zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug, mit einer Einlassseite zum Ansaugen eines fluiden Mediums und einer Auslassseite zur Abgabe des angesaugten Mediums an eine Umgebung, weist an der Auslassseite eine Auslass-Rückflusssperre auf, die einem Rückfluss des Mediums aus der Umgebung entgegen wirkt, wobei die Auslassseite ein Druckausgleichs- element zum Ausgleichen eines Unterdrucks in der Unterdruckpumpe gegenüber der Umgebung aufweist und das Druckausgleichselement dazu eingerichtet ist, einem Eintreten von schädigenden Substanzen aus der Umgebung in die Unterdruckpumpe entgegen zu wirken. Die Auslass-Rückflusssperre verhindert ein unmittelbares Nachfließen des Mediums, beispielsweise Luft, in die Unterdruckpumpe, wenn diese nach dem Betrieb abgestellt wird. Um die internen Elemente der Unterdruckpumpe, insbesondere Dichtungen, keinem erhöhten Verschleiß durch einen in der Unterdruckpumpe verbleibenden Unterdruck auszusetzen, erlaubt das Druckausgleichselement ein Eindringen des Mediums aus der Umgebung in die Unterdruckpumpe, ohne schädigende Substanzen zur Unterdruckpumpe vor zu lassen. Dadurch ist die
Unterdruckpumpe insbesondere zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug geeignet, wo die Unterdruckpumpe schädigende Substanzen wie Wasser, Staub oder Öl in der Umgebung der Unterdruckpumpe zu erwarten sind. Das Druckausgleichselement kann ein Partikelfilter sein, der Partikel schädigender Substanzen zurückhält, deren Größe beispielsweise eine bestimmte Partikelgröße übersteigt. Festkörper und Flüssigkeitströpfchen können so im Filter zurückgehalten werden, während Luft als Medium den Partikelfilter passiert. Ein Partikelfilter erlaubt einen kompakteren Aufbau als beispielsweise ein Aus- gleichsvolumen in Form eines in Abhängigkeit des einzulassenden Volumens dimensionierten Auslassrohrs.
Der Partikelfilter kann als Membran ausgebildet sein, die für das Medium einseitig durchlässig ist. Dadurch kann ein Strom von Medium durch das Druckaus- gleichselement nur in einer Richtung fließen, so dass sich abgeschiedene Partikel nur an einer Seite der Membran sammeln, nämlich der Seite, die mit der Umgebung in Kontakt steht, was die Durchlässigkeit der Membran nicht gefährdet und eine Ansammlung von Partikeln im Bereich der Unterdruckpumpe verhindert. Das Medium kann gasförmig und die Membran für flüssige und feste Substanzen undurchlässig sein. Das Medium kann beispielsweise Luft sein und die Membran aus expandiertem Polytetrafluorethen (ePTFE, bekannt unter dem geschützten Handelsnamen„Gore-Tex") bestehen. Damit steht eine erprobte und kostengünstige Membran mit guten Langzeiteigenschaften zur Verfügung.
Die Auslass-Rückflusssperre kann mit dem Partikelfilter integriert ausgeführt sein. Somit besteht eine integrierte Baugruppe, mit welcher eine bestehende Unterdruckpumpen nachgerüstet werden kann, gegebenenfalls im Austausch gegen ein bestehendes Druckausgleichselement oder eine Rückflusssperre.
Die Einlassseite der Unterdruckpumpe kann eine Pumpen-Rückflusssperre umfassen, um einem Fließen des Mediums aus der Unterdruckpumpe zur Einlassseite entgegen zu wirken. Dadurch kann die Unterdruckpumpe außerhalb eines Pumpenbetriebs unterdruckfrei gemacht werden, wodurch Dichtungen der Unter- druckpumpe entlastet werden, was zu einer erhöhten Betriebssicherheit führt.
Die Unterdruckpumpe kann für einen intermittierenden Pumpbetrieb eingerichtet sein, so dass während des Pumpbetriebs das Medium von der Auslassseite in die Umgebung gefördert wird und außerhalb des Pumpbetriebs ein Druckgefälle von der Umgebung zur Auslassseite abgebaut wird. Eine Steuerung des Pump- betriebe kann von einem Unterdruck in einem zu evakuierenden Behälter abhängig sein. In einer Ausführungsform kann eine Pumpensteuerung mit der Unterdruckpumpe integriert sein. Die Pumpensteuerung kann einen Betrieb der Unterdruckpumpe in Abhängigkeit von einem Unterdruck steuern, der an der Einlassseite der Unterdruckpumpe oder an der Pumpen-Rückflusssperre herrscht, so dass eine vollständig integrierte Unterdruck-Einheit bereitgestellt ist.
Kurze Beschreibung der Figuren
Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Figuren weiter erläutert, in denen
Figur 1 eine Unterdruckanlage in einem Kraftfahrzeug;
Figur 2 eine schematische Darstellung des Aufbaus der Unterdruckpumpe aus Figur 1 ;
- Figuren 3A und 3B ein integriertes Druckausgleichselement zum Einsatz in der Unterdruckpumpe aus Figur 2 in zwei unterschiedlichen Stellungen; und Figur 4 ein Filterelement zum Einsatz in der Unterdruckpumpe aus Figur 2 darstellen.
Identische bzw. einander entsprechende Elemente tragen die gleichen Bezugszeichen in allen Figuren.
Figur 1 zeigt eine Unterdruckanlage 100 an Bord eines Kraftfahrzeugs 1 10. Ein pneumatischer Bremskraftverstärker 120 ist mit einem Ottomotor 130 mittels einer Motor-Rückflusssperre 140 derart verbunden, dass der Ottomotor 130 Luft aus dem Bremskraftverstärker 120 evakuieren kann. Die Motor-Rückflusssperre 140 verhindert ein Zurückfließen von Luft vom Ottomotor 130 in den Bremskraftverstärker 120, beispielsweise dann, wenn der Ottomotor 130 abgestellt ist und keinen Unterdruck erzeugt. Eine Unterdruckpumpe 150 ist mittels einer Pumpen-
Rückflusssperre 160 ebenfalls mit dem Bremskraftverstärker 120 verbunden, so
dass die Unterdruckpumpe 150 Luft aus dem Bremskraftverstärker 120 evakuieren kann und ein Zurückfließen des Mediums von der Unterdruckpumpe 150 zum Bremskraftverstärker 120 durch die Pumpen-Rückflusssperre 160 verhindert ist. Die Unterdruckanlage 100 erfordert nicht notwendigerweise den Ottomotor 130 und die Motor-Rückflusssperre 140, sondern kann auch durch den Bremskraftverstärker 120 und die Unterdruckpumpe 150 mit oder ohne die Pumpen- Rückflusssperre 160 aufgebaut sein. Die Unterdruckpumpe 150 kann auch in anderen Konstellationen an einem Kraftfahrzeug 1 10 oder einer anderen technischen Einrichtung verwendet werden. Insbesondere ist die Verwendung der Unterdruckpumpe 150 nicht auf ein Evakuieren des Bremskraftverstärkers 120 beschränkt, sondern kann eine Evakuierung eines beliebigen fluiden Mediums in eine Umgebung betreffen.
Figur 2 zeigt eine Prinzipdarstellung der Unterdruckpumpe 150 mit der Pumpen- Rückflusssperre 160 aus Figur 1. Die verwendeten Symbole entsprechen ISO- Symbolen für hydraulische Anlagen. Die Unterdruckpumpe 150 umfasst eine Umhausung 210, in der eine Pumpeinrichtung 220 mit einer Einlassseite 230 und einer Auslassseite 240, ein Pumpenmotor 250 sowie eine Auslass-
Rückflusssperre 260 und ein Druckausgleichselement 270 angeordnet sind. Die Pumpen-Rückflusssperre 160 ist mit der Einlassseite 230 der Pumpeinrichtung 220 verbunden. Die Auslassseite 240 der Pumpeinrichtung 220 ist parallel mit der Auslass-Rückflusssperre 260 und dem Druckausgleichselement 270 verbun- den, die beide mit der Umgebung 280 verbunden sind.
Die Pumpeinrichtung 220 kann eine Flügelzellen-, Kolben-, Membran- oder sonstige Pumpe für das zu evakuierende Medium sein. Der Pumpenmotor 250 kann sich innerhalb oder außerhalb der Umhausung 210 befinden. Die Auslass- Rückflusssperre 260 und das Druckausgleichselement 270 können mittels geeigneter Verbindungen, beispielsweise Schläuchen oder Rohren, verbunden sein. Die Umhausung 210 kann bezüglich des zu fördernden Mediums dicht sein und dedizierte Verbindungen zwischen der Auslassseite 240 der Pumpeinrichtung 220 und der Auslass-Rückflusssperre 260 sowie dem Druckausgleichsele- ment 270 können entfallen. Die Auslass-Rückflusssperre 260 und das Druckausgleichselement 270 können in entsprechenden Aussparungen einer Wandung
der Umhausung 210 angeordnet sein, so dass jedes Element unmittelbar mit der Umgebung 280 verbunden ist.
Eine Verbindung der Auslass-Rückflusssperre 260 und/oder des Druckaus- gleichselements 270 mit der Umgebung 280 kann auch ein Verbindungselement wie einen Schlauch oder ein Rohr umfassen, um einen Übergangspunkt zur Umgebung 280 an einen beispielsweise bezüglich Verschmutzung vorteilhaften Ort, etwa innerhalb eines Motorraums des Kraftfahrzeugs 1 10 aus Figur 1 , zu verlegen. Eine Verbindung der der Umgebung 280 zugewandten Seiten der Auslass- Rückflusssperre 260 und des Druckausgleichselements 270 kann innerhalb oder außerhalb der Umhausung 210 miteinander verbunden sein.
Figuren 3A und 3B zeigen ein integriertes Ventil 300 zum Einsatz in der Unterdruckpumpe 150 aus Figur 2, welches die Funktionen der Auslass- Rückflusssperre 260 und des Druckausgleichselements 270 miteinander verbindet. Das Ventil 300 umfasst ein Gehäuse 310, ein federndes Elemet 320 (hier exemplarisch als Spiralfeder gezeichnet), eine Einfassung 330, eine am Gehäuse 310 gebildete Dichtfläche 340 und eine Membran 350. Die Membran 350 ist exemplarisch für ein Druckausgleichselement 270 dargestellt; an ihrer Stelle kann auch ein Filterelement 400 verwendet werden (Figur 4). Das Gehäuse 310 kann in eine entsprechende Aussparung in der Umhausung 210 aus Figur 2 eingesetzt sein oder mit der Umhausung 210 integriert ausgeführt sein.
Das Gehäuse 310 wird mit seiner oben dargestellten Seite mit der Umgebung 280 aus Figur 2 und mit seiner unten dargestellten Seite mit der Auslassseite 240 der Pumpeinrichtung 220 verbunden. Die Membran 350 wird von einer Einfassung 330 gestützt, die mittels der Feder 320 innerhalb des Gehäuses 310 gegen die Dichtfläche 340 getrieben wird. Figur 3A zeigt das integrierte Ventil 300 außerhalb eines Pumpbetriebs der Unterdruckpumpe 150. Die Feder 320 drückt die Einfassung 330 gegen die Dichtfläche 340, so dass Luft, angedeutet durch die Pfeile an der Ober- und Unterseite des integrierten Ventils 300, lediglich in einem relativ geringen Volumenstrom durch die Membran 350 hindurch fließen kann, so lange ein Druckgefälle von der oberen zur unteren Seite besteht. Die Membran 350 kann beispielsweise aus expandiertem Polytetrafluorethen bestehen und ausschließlich gasförmige Medien
passieren lassen, flüssige und feste Substanzen hingegen zurückhalten. Alternativ dazu kann die Membran lediglich für Luft von oben nach unten passierbar sein und alle anderen Strömungen zurückhalten. Die Membran 350 kann beispielsweise einen Durchmesser von ca. 20 mm aufweisen.
Figur 3B zeigt das integrierte Ventil 300 während eines Pumpbetriebs der Unterdruckpumpe 150 aus Figur 2. Es besteht ein Druckgefälle von der Unterseite des Gehäuses 310 zur Oberseite, so dass die Membran 350 mit der Einfassung 330 von der Dichtfläche 340 gegen die Kraft der Feder 320 abgehoben ist. Während gegebenenfalls ein Teil des Mediums durch die Membran 350 passiert, fließt ein anderer Teil des Mediums seitlich um die Einfassung 330 herum, so dass ein relativ großer Volumenstrom unabhängig von einer Größe und Permeabilität der Membran 350 ermöglicht ist. Figur 4 zeigt ein Filterelement 400 zur Verwendung als Druckausgleichselement
270 in der Unterdruckpumpe 150 aus Figur 2. Insbesondere kann das Filterelement 400 die Membran 350 im integrierten Ventil 300 in Figuren 3A und 3B ersetzen. Ein Filtermedium 410 umfasst beispielsweise ein Vlies, eine Schüttung, poröse Festkörper, Gewebe und/oder Papier. Das Filtermedium 410 ist nach o- ben durch ein oberes Stützelement 420 und nach unten durch ein unteres Stützelement 430 begrenzt. Die Stützelemente 420 und 430 halten das Filtermedium 410 derart, dass es durch einen Strom des Mediums nicht deformiert wird. Zusätzlich können die Stützelemente 420 und 430 zur Lagerung des Filterelements 400 in einem Gehäuse oder an einer anderen umgebenden Struktur verwendet werden, beispielsweise an der Einfassung 330 in Figur 3, und so ausgebildet sein, dass Medium nicht seitlich am Filtermedium 410 vorbeiströmt.