Verfahren zur Leistungsversorgung eines Plasmaprozesses und Plasmaversorgungseinrichtung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leistungsversorgung eines Plasmaprozesses oder eines Gaslasers mit einer Leistung > 500 W bei einer Frequenz im Bereich 1 bis 1000 MHz.
Bei einem Plasma handelt es sich um einen besonderen Aggregatzustand, der aus einem Gas erzeugt wird. Jedes Gas besteht grundsätzlich aus Atomen und/oder Molekülen. Bei einem Plasma ist dieses Gas zu einem Großteil ionisiert. Dies bedeutet, dass durch Zufuhr von Energie die Atome bzw. Moleküle in positive und negative Ladungsträger, also in Ionen und Elektronen, aufgespaltet werden. Ein Plasma eignet sich zur Bearbeitung von Werkstücken, da die elektrisch geladenen
Teilchen chemisch hochgradig reaktiv und zudem durch elektrische Felder beeinflussbar sind. Die geladenen Teilchen können mittels eines elektrischen Feldes auf ein Objekt beschleunigt werden, wo sie beim Aufprall einzelne Atome daraus herauslösen können. Die herausgelösten Atome können über Gasfluss abtransportiert werden (Ätzen) oder auf anderen Objekten als Beschichtung abgelagert werden (Herstellung von Dünnfilmen). Anwendung findet eine solche Bearbeitung mittels eines Plasmas vor allem dann, wenn extrem dünne Schichten, insbesondere im Bereich weniger Atomlagen, bearbeitet werden sollen. Typische Anwendungen sind Halbleitertechnik (Beschichten, Ätzen, etc.), Flachbildschirme (ähnlich Halbleitertechnik), Solarzellen (ähnlich Halbleitertechnik), Architekturglasbeschichtung (Wärmeschutz, Blendschutz, etc.), Speichermedien (CD, DVD, Festplatten), dekorative Schichten (farbige Gläser, etc.) und Werkzeughärtung. Diese Anwendungen haben hohe Anforderungen an Genauigkeit und Prozessstabilität. Weiterhin kann ein Plasma auch zur Anregung von Lasern, insbesondere Gaslasern, dienen.
Um aus einem Gas ein Plasma zu generieren, muss ihm Energie zugeführt werden. Das kann auf unterschiedliche Weise, beispielsweise über Licht, Wärme, elektrische Energie, erfolgen. Ein Plasma zur Bearbeitung von Werkstücken wird typischerweise in einer Plasmakammer gezündet und aufrecht erhalten. Dazu wird in der Regel ein Edelgas, z. B. Argon, mit niedrigem Druck in die Plasmakammer geleitet. Über Elektroden und/oder Antennen wird das Gas einem elektrischen Feld ausgesetzt. Ein Plasma entsteht bzw. wird gezündet, wenn mehrere Bedingungen erfüllt sind. Zunächst muss eine geringe Anzahl von freien Ladungsträgern vorhanden sein, wobei zumeist die stets in sehr geringem Maß vorhandenen freien Elektronen genutzt werden. Die freien Ladungsträger werden durch das elektrische Feld so stark beschleunigt, dass sie beim Aufprall auf Atome oder Moleküle des Edelgases weitere Elektronen herauslösen, wodurch positiv geladene Ionen und weitere negativ geladene Elektronen entstehen. Die weiteren freien Ladungsträger werden wiederum beschleunigt und erzeugen beim Aufprall weitere Ionen und Elektronen. Es setzt ein Lawineneffekt ein. Der ständigen Erzeugung von Ionen und Elektronen wirken die Entladungen bei der Kollision dieser Teilchen mit der Wand der Plasmakammer oder anderen Gegenständen sowie die natürliche Rekombination entgegen, d. h., Elektronen werden von Ionen angezogen und rekombinieren zu elektrisch neutralen
Atomen bzw. Molekülen. Deshalb muss einem gezündeten Plasma beständig Energie zugeführt werden, um dieses aufrecht zu erhalten.
Heute werden weiterhin Röhrengeneratoren in Form von Oszillator-Verstärker- Systemen zur Erzeugung von HF-Leistungen im Bereich > 10 kW bei 13 MHz oder auch 27 MHz eingesetzt. Zunehmend sind Halbleiterverstärker mit Silizium-LDMOS- Transistoren im geschalteten Betrieb (Klasse E und D) am Markt verfügbar, die durch Kaskadierung und Kombination von Modulen den Leistungsbereich bis 50 kW erreichen.
Die Schaltleistung heutiger Si-Transistoren ist allerdings begrenzt, so dass ein einzelner Transistor in einer Klasse-E-Anordnung einen Leistungsbeitrag von maximal 1 kW liefern kann. Die Gesamttopologie ergibt sich nachfolgend durch die Zusammenschaltung von Einzelschaltstufen in der genannten Leistungsklasse über Combiner und Filter.
Für ein HF-Hochleistungssystem mit der Zielrichtung 10 bis 100 kW sind die Anzahl der benötigten Transistoren und die ebenso notwendigen Combiner und Filter eine wesentliche Kenngröße. Insbesondere reduziert eine hohe Anzahl benötigter Bauelemente die Betriebssicherheit und erhöht die Herstellkosten des Systems zusätzlich durch die aufwändigere Verbindungstechnik.
Für gewisse Plasmaprozesse ist es erstrebenswert, ein Leistungssignal bei einer sehr hohen Frequenz zu erzeugen. Beispielsweise haben hohe Frequenzen Vorteile in der Halbleiterfertigung. Herkömmliche MOSFETs, die auf Silizium oder GaAs basieren, haben den Nachteil, dass Sie bei einer für die Anwendung ausreichenden Durchbruchspannung einen verhältnismäßig hohen On-Widerstand zwischen Drain und Source (RDSOΠ) haben, der zu hoher Verlustleistung und damit zu erhöhten Energiekosten und Gefahr der Überhitzung führt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Plasmaversorgungseinrichtung vorzuschlagen, mit denen hohe Leistungen in einem hohen Frequenzbereich bei geringer Verlustleistung realisiert werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Leistungsversorgung eines Plasmaprozesses, insbesondere eines Plasmabearbeitungsprozesses oder eines Gaslasers, mit einer Leistung > 500 W bei einer Frequenz im Bereich 1 bis 1000 MHz, wobei das den Plasmaprozess speisende Leistungssignal unter Verwendung zumindest eines Galliumnitrid (GaN) aufweisenden Halbleiterschaltelements, insbesondere Transistors, erzeugt wird. Insbesondere kann das Leistungssignal mit einer Frequenz im Bereich 1 bis 200 MHz erzeugt werden.
GaN-Halbleiterschaltelemente eignen sich aufgrund ihres hohen Bandabstands hervorragend für die Verwendung als Hochleistungsbauelemente, da der hohe Bandabstand hohe Betriebsspannungen ermöglicht. Eine übliche Herstellungsmethode für GaN-Halbleiterschaltelemente ist das Aufbringen einer GaN-Schicht auf ein monokristallines Trägersubstrat, das ein Nichtleiter, beispielsweise Saphir, oder ein Halbleiter, beispielsweise n-SiC, sein kann. Vorzugsweise verwendet man für das Trägersubstrat ein Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit. Durch die damit mögliche gute Kühlung lassen sich hohe Betriebsströme realisieren. Insbesondere können vorteilhafterweise als GaN- Halbleiterschaltelemente sogenannte GaN-HEMTs zum Einsatz kommen. Diese haben eine wesentlich höhere Verstärkung als Silizium-basierte MOSFETs (ca. Faktor 2). Weiterhin haben sie eine geringere Eingangs-, Ausgangs- und Rückwirkungskapazität. Diese Kapazitäten sind im Vergleich zu Silizium basierten Bauelementen etwa um den Faktor 5 bis 10 geringer. Auch der Widerstand RDSOΠ ist um einen Faktor 5 bis 10 geringer als bei vergleichbaren Siliziumbauelementen. Die bisherigen Zuverlässigkeitsprobleme bei GaN, insbesondere Degradationseffekte, werden immer besser verstanden. Technologische Gegenmaßnahmen führen zu zuverlässigeren und betriebssicheren Bauelementen, so dass deren Einsatz jetzt auch in Plasmaversorgungseinrichtungen in Betracht gezogen werden kann.
Die GaN-HEMTs (High Electron Mobility Transistors), sind n-Kanal-MESFETs (Metall-Semiconductor FET, mit Schottky-Sperrschicht für das Gate) mit zwei Materialien unterschiedlicher Bandbreite (Heterokontakt im Grenzbereich) für die Trennung von Donatoren und Kanal. Das Resultat ist eine hohe Ladungsträgerbeweglichkeit bei geringem On-Widerstand. Auch eine Ausführung als
sogenannter MISFET (Metall-Isolator-Semiconductor FET) ist denkbar. In diesem Fall ist der Steuerkontakt ein M IS-Kontakt.
Zur Erzeugung des Leistungssignals kann wenigstens ein (Hochfrequenz-) Verstärker (HF-Verstärker) verwendet werden, der wenigstens ein GaN- Halbleiterschaltelement aufweist. Insbesondere kann das Leistungssignal mit Hilfe eines Schaltverstärkers als HF-Verstärker erzeugt werden. Eine Schaltungsvariante von Schaltverstärkern in einer Plasmaversorgungseinrichtung zum Erzeugen hoher HF-Leistungen ist ein Klasse-D-Verstärker mit einer aus GaN- Halbleiterschaltelementen aufgebauten Schaltbrücke. Eine Schaltbrücke weist zumindest zwei schaltende Elemente (= Schaltelement) auf, die in Serie geschaltet sind; der Verbindungspunkt der schaltenden Elemente stellt den Mittelpunkt der Schaltbrücke dar. Der Mittelpunkt des Brückenzweiges wird durch die zwei Schaltelemente (im Folgenden auch als schaltende Elemente oder Schalter bezeichnet) abwechselnd an den positiven oder negativen Pol einer Leistungsgleichstromversorgung geschaltet. Die abwechselnde Steuerung der beiden Schaltelemente sowie der Schaltelemente eines eventuell vorhandenen zweiten Brückenzweigs erfolgt durch einen Ansteuersignalgenerator, der einen Oszillator, der die Frequenz des Ausgangssignals bestimmt, und weitere Bauelemente wie Inverter, Phasenschieber und Signalformer enthalten kann. Zur Befreiung des Ausgangssignals von einem Gleichspannungsanteil kann ein Kondensator vorgesehen sein. Eine Schaltbrücke mit zwei schaltenden Elementen wird auch Halbbrücke genannt.
Eine Vollbrückenschaltung besteht aus zwei Brückenzweigen (Halbbrücken), deren Mittelpunkte mit der gewünschten Frequenz jeweils gegensinnig an den positiven und negativen Pol der Gleichspannungsversorgung geschaltet werden. Die Wechselstromlast wird zwischen diesen beiden Mittelpunkten angeordnet. Ein zusätzlicher Kondensator zur Befreiung des Ausgangssignals von einem Gleichspannungsanteil ist nicht notwendig. Eine Vollbrücke(nschaltung) ist demnach eine Schaltbrücke mit vier schaltenden Elementen.
Eine weitere Schaltungsvariante kann ein Klasse-E-Schaltverstärker sein. In diesem Fall wird ein Transistor mit einem rechteckförmigen Eingangssignal angesteuert. Das
resonante Ausgangsnetzwerk bietet in Verbindung mit der ausgangsseitigen Kapazität die Möglichkeit, durch Null-Volt-Schalten (Zero Voltage Switching, ZVS) die Schaltverluste auf ein Minimum zu reduzieren und damit die Effizienz auf ein Maximum zu erhöhen. Eine Modifikation der Klasse-E-Topologie kann durch Anordnung zweier Stufen im Gegentaktbetrieb erfolgen.
Erfindungsgemäß entsteht durch die Verbindung der Schaltungstopologien für Schaltverstärker (zum Beispiel Klasse D, Klasse E) und den GaN Transistoren, insbesondere Transistoren mit hoher Durchbruchspannung, geringem RDSOΠ und geringer Eingangskapazität und der dadurch nur kleinen Treiberleistung eine vorteilhafte Realisierung von Hochfrequenzverstärkern für die eingangs genannten Anwendungen, die sich in Bezug auf geringe Baugröße und höhere Leistungsdichte, geringere Komplexität und geringere Bauteilanzahl und damit erhöhte Betriebssicherheit und nicht zuletzt durch das Potential für geringere Herstellkosten von den bestehenden Konzepten und Systemen abhebt.
Mit dem Halbleitermaterial GaN kann die bestehende Verstärkertechnologie erheblich weitergebracht werden. GaN wird bisher nur im Gigahertz Bereich eingesetzt, hauptsächlich in militärischen Funksystemen, der Satellitenkommunikation und in Radaranlagen (10 bis 50 GHz). In diesen Anwendungen werden GaN Transistoren üblicherweise im linearen Betrieb und bei kleinen Betriebsspannungen (< 50 V) verwendet.
Erfindungsgemäß wird das Halbleitermaterial GaN aufgrund der Materialeigenschaften vorteilhaft in ganz anderen Bereichen eingesetzt. Die besonderen Eigenschaften, wie hohe Durchbruchspannung, sehr gute Wärmeleitfähigkeit und hohe Ladungsträgerbeweglichkeit, lassen sich vorteilhaft einsetzen, um Transistoren mit hoher Schaltleistung bei hoher Betriebsspannung zu realisieren, die aufgrund ihrer hohen Schaltgeschwindigkeit und geringem Einschaltwiderstand mit nur geringen Verlusten im MHz-Bereich arbeiten können.
Mit dem Material GaN lassen sich daher deutlich höhere Schaltleistungen für einen Einzeltransistor erzielen, bei gleichzeitig geringem technischen Aufwand zur Gate- Ansteuerung. Damit verringert sich insgesamt der Schaltungsaufwand und die
Anzahl benötigter Komponenten, was widerum die Ausfallwahrscheinlichkeit des Systems verringert.
Durch den Einsatz von GaN können erfindungsgemäß Hochfrequenzverstärker (im Folgenden oft nur als Verstärker bezeichnet) im Hochleistungsbereich realisiert werden, die deutliche Vorteile in Bezug auf Baugröße, Wirkungsgrad, Betriebssicherheit und Kosten erzielen.
Gemäß einer Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass die Lastimpedanz des Plasmas ermittelt wird. Mit Hilfe dieser Information kann der Verstärker so gesteuert oder geregelt werden, dass ein optimaler Leistungstransfer in das Plasma erfolgt. Insbesondere kann eine optimale Anpassung an die Lastimpedanz erfolgen. Weiterhin ist es möglich, die Leistung des Verstärkers zurückzufahren oder diesen gänzlich auszuschalten, wenn eine hohe Lastimpedanz erkannt wird, die auf ein ungezündetes Plasma hinweist.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die mittels des Leistungssignals an das Plasma gelieferte Vorwärtsleistung und/oder die vom Plasma reflektierte Rückwärtsleistung oder damit in Beziehung stehende Größen, wie zum Beispiel Strom und Spannung, ermittelt werden. Anhand dieser Informationen können weitere Größen bestimmt werden, wie beispielweise der Reflektionsfaktor des Plasmas. Diese Information kann wiederum zur geeigneten Ansteuerung des Verstärkers verwendet werden.
Eine noch bessere Entscheidungsgrundlage für die Ansteuerung des Verstärkers erhält man, wenn die Phase zwischen Vorwärtsleistung und Rückwärtsleistung oder zwischen Strom und Spannung ermittelt wird. Aufgrund der ermittelten Parameter kann ein individuelles Ansteuersignal für jedes Halbleiterschaltelement ermittelt werden und dieses Halbleiterschaltelement entsprechend angesteuert werden, um eine Überlast an dem Halbleiterschaltelement und damit eine Zerstörung des Verstärkers zu vermeiden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann eine Plasmaversorgungseinrichtung auch ohne absorbierende Filter vor einer Zerstörung der schaltenden Elemente sicher gemacht werden. Dies ist insbesondere bei
Plasmaversorgungseinrichtungen wichtig und vorteilhaft, da bei Plasmalasten Fehlanpassung und chaotische Zustände häufig auftreten.
Es können mehrere Verstärker zur Erzeugung des Leistungssignals eingesetzt werden, und die von den Verstärkern erzeugte Signale können mittels eines 90°- Hybridkopplers (3-dB-Koppler) gekoppelt werden. Es handelt sich also um einen Koppler, durch den um 90° phasenverschobene Eingangssignale zu einem maximalen Ausgangssignal gekoppelt werden (sind die Eingangssignale nicht um 90° phasenverschoben, erfolgt ebenfalls eine Kopplung, allerdings kann kein maximales Ausgangssignal erreicht werden). Auf diese Art und Weise kann eine erhöhte Ausgangsleistung erzeugt werden. Weiterhin kann eine Kaskadierung erfolgen, indem mehrere Hybridkoppler wiederum durch einen Hybridkoppler gekoppelt werden.
Die Verstärker können in Abhängigkeit der ermittelten Lastimpedanz individuell angesteuert werden. Wie oben bereits erwähnt, kann dadurch eine Zerstörung der Verstärker verhindert werden.
Die GaN-Halbleiterschaltelemente können individuell angesteuert werden. Somit lassen sich die Schaltzeitpunkte der Halbleiterschaltelemente exakt und unabhängig voneinander einstellen. Durch geeignete Ansteuerung der Halbleiterschaltelemente kann dadurch die Verlustleistung reduziert werden. Außerdem können die Verstärkereigenschaften genauer eingestellt werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn aus den GaN-Halbleiterschaltelementen eine Halb- oder Vollbrücke aufgebaut ist.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die GaN-Halbleiterschaltelemente über einen Resonanzkreis, der die Gate-Kapazität aufweist, angesteuert werden. Es wird also ein Resonanzkreis gebildet, dessen Bestandteil die Gate-Kapazität des Halbleiterschaltelements ist. Dadurch kann ein sinusähnlicher Gate- Spannungsverlauf am angesteuerten Halbleiterschaltelement realisiert werden. Eine sinusähnliche Gate-Spannung wirkt sich günstig auf die elektromagnetische Verträglichkeit aus und spart, je nach Güte des Schwingkreises Ansteuerleistung ein.
Als weiterer Bestandteil des Schwingkreises kann die Streuinduktivität eines Gate- Übertragers vorgesehen sein.
In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Plasmaversorgungseinrichtung zur Leistungsversorgung eines Plasmaprozesses, insbesondere eines Plasmabearbeitungsprozesses mit einer Leistung > 500W bei einer Frequenz im Bereich 1 bis 1000 MHz mit zumindest einem HF-Verstärker, der wenigstens ein GaN-Halbleiterschaltelement aufweist.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Verstärker als Schaltverstärker, insbesondere Klasse D oder Klasse E Verstärker, ausgebildet ist. Der Klasse-D-Verstärker kann wie bereits erwähnt als Halbbrücke oder Vollbrücke ausgebildet sein.
Es kann zumindest eine Messeinrichtung, insbesondere ein Richtkoppler oder eine Strom- und/oder Spannungsmesseinrichtung zur Ermittlung der mittels des Leistungssignals an das Plasma gelieferten Vorwärtsleistung und/oder der vom Plasma reflektierten Rückwärtsleistung vorgesehen sein. Die so erfassten Messsignale können einer Auswerteeinrichtung zur Bestimmung der Phase zwischen Vorwärtsleistung und Rückwärtsleistung oder zwischen Strom und Spannung zugeführt werden. Aufgrund der Auswertung kann eine Ansteuereinrichtung der Halbleiterschaltelemente geeignete Ansteuersignale für die Halbleiterschaltelemente generieren.
Um eine erhöhte Ausgangsleistung zu erreichen, können mehrere Verstärker zur Erzeugung des Leistungssignals vorgesehen sein und die von den Verstärkern erzeugten Signale können mittels eines 90°-Hybridkopplers (3-dB-Koppler) gekoppelt werden. Auch eine Kaskadierung mehrerer Hybridkoppler ist denkbar, um das Leistungssignal zu erhöhen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen.
Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind mit Bezug zu den Figuren der Zeichnung nachfolgend erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Plasmaversorgungseinrichtung mit zwei Halbbrücken;
Fig. 2 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung der Kopplung mittels 3dB-Koppler und der Kaskadierung mittels 3dB-Koppler.
In der Figur 1 ist eine Plasmaversorgungseinrichtung 10 gezeigt, die zwei Halbbrücken 11 , 12 aufweist. Jede Halbbrücke 11 , 12 weist zwei GaN- Halbleiterschaltelemente 13 - 16 mit jeweils zugeordnetem Treiber 17 - 20 auf. Beispielhaft ist für die Ansteuerung des Halbleiterschaltelements 13 ein Gate- Übertrager 43 dargestellt, der an den Treiber 17 angeschlossen ist. Die Sekundärwicklung 44 des Gate-Übertragers 43 bildet zusammen mit der Eingangskapazität des Halbleiterschaltelements 13 einen Schwingkreis. Zeichnerisch nicht dargestellt, jedoch denkbar ist es, entsprechende Gate-Übertrager 43 auch für die anderen Halbleiterschaltelemente 14 - 16 einzusetzen.
Die Halbleiterschaltelemente 13, 14 bilden eine Halbbrücke 11, genauso wie die Halbleiterschaltelemente 15, 16. Die Mittelpunkte M1 , M2 der Halbbrücken 11 , 12 sind über einen Ausgangsübertrager 26 mit einer lediglich schematisch angedeuteten Plasmalast 27 verbunden. Die Halbbrücken 11 , 12, bestehend aus den Halbleiterschaltelementen 13, 14 bzw. 15, 16, sind jeweils an den positiven Anschluss 28 und negativen Anschluss 29 einer DC-Leistungsversorgung angeschlossen. Die beiden Halbbrücken 11 , 12 bilden zusammen eine Vollbrücke und damit einen Klasse-D-Verstärker für Hochfrequenz.
In der Fig. 2 ist ein Teil einer Plasmaversorgungseinrichtung 60 gezeigt. Die Plasmaversorgungseinrichtung 60 weist eine zentrale Steuer- und/oder Regeleinrichtung 59 auf. An die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 59 sind vier HF-
Verstärker 61 - 64 angeschlossen. Der HF-Verstärker 61 ist detaillierter dargestellt. Daraus ergibt sich, dass jeder HF-Verstärker 61 - 64 zwei Halbbrücken 65 - 72 mit zwei GaN-Halbleiterschaltelementen 13 - 16 aufweisen. Jeweils zwei HF-Verstärker 61 - 64 sind auf einen Hybridkoppler, insbesondere 3-dB-Koppler, 73, 74 geschaltet. In einer nächsten Stufe sind jeweils zwei 3-dB-Koppler 73, 74 auf einen 3-dB-Koppler 75 geschaltet. Am Ausgang 76 des 3-dB-Kopplers 75 liegt die HF-Leistung, die der Plasmalast 77 zugeführt werden kann, an. Diese Leistung wird durch eine Messeinrichtung 93 erfasst und an die Regel- und/oder Steuereinrichtung 59 oder eine Auswerteeinrichtung 58, die Bestandteil der Regel- und/oder Steuereinrichtung sein kann, übergeben.
Aus der Figur 2 ergibt sich somit, dass die Ausgangsleistungen zweier HF-Verstärker 61 - 64 über einen 3-dB-Koppler 73, 74 gekoppelt werden können und dass mehrere 3-dB-Koppler 73, 74, 75 kaskadiert eingesetzt werden können, um eine Vergrößerung der maximalen einer Plasmalast 77 zur Verfügung gestellten Leistung zu erreichen.