Verfahren zur Herstellung von Copolymeren
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Copolymers, das Copolymer sowie die Verwendung des Copolymers.
Es ist bekannt, dass man wässrige Aufschlämmungen von pulverförmigen anorganischen oder organischen Substanzen, wie Tonen, Silikatmehl, Kreide, Ruß, Gesteins- mehl und hydraulischen Bindemitteln zur Verbesserung ihrer Verarbeitbarkeit, d. h. Knetbarkeit, Streichfähigkeit, Spritzbarkeit, Pumpbarkeit oder Fließfähigkeit, oft Zusatzmittel in Form von Dispergiermitteln zusetzt. Derartige Zusatzmittel sind in der Lage, Feststoffagglomerate aufzubrechen, die gebildeten Teilchen zu dispergieren und auf diese Weise die Verarbeitbarkeit zu verbessern. Dieser Effekt wird insbesondere auch gezielt bei der Herstellung von Baustoffmischungen, die hydraulische Bindemittel wie Zement, Kalk, Gips oder Anhydrit enthalten, ausgenutzt.
Um diese Baustoffmischungen auf der Basis der genannten Bindemittel in eine gebrauchsfertige, verarbeitbare Form zu überführen, ist in der Regel wesentlich mehr Anmachwasser erforderlich, als für den nachfolgenden Hydratations- bzw. Erhärtungs- prozess notwendig wäre. Der durch das überschüssige, später verdunstende Wasser gebildete Hohlraumanteil im Betonkörper führt zu signifikant verschlechterten mechanischen Festigkeiten und Beständigkeiten.
Um diesen überschüssigen Wasseranteil bei einer vorgegebenen Verarbeitungskonsistenz zu reduzieren und/oder die Verarbeitbarkeit bei einem vorgegebenen Wasser/Bindemittel-Verhältnis zu verbessern, werden Zusatzmittel eingesetzt, die im Allgemeinen als Wasserreduktions- oder Fließmittel bezeichnet werden. Als derartige Mittel werden in der Praxis insbesondere Copolymere eingesetzt, welche durch radika- lische Copolymerisation von Säuremonomeren mit Polyethermakromonomeren hergestellt werden.
In der Praxis erfolgt die Copolymerisation meist in der Semi-Batch-Fahrweise. Die WO 2005/075529 beschreibt ein semikontinuierliches Herstellungsverfahren für besag- te Copolymere, in welchem das Polyethermakromonomer vorgelegt wird und anschließend das Säuremonomer über die Zeit der Vorlage zudosiert wird. Obwohl das beschriebene Verfahren bereits kostengünstig ist und als Verfahrensprodukt Hochleistungsfließmittel erhalten werden, besteht weiterhin ein Bestreben, die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens sowie Qualität des Verfahrensprodukts noch weiter zu verbessern.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es somit, ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung von Copolymeren bereit zu stellen, welche als Disper-
giermittel für hydraulische Bindemittel, speziell als Fließmittel, eine gute Performance zeigen.
Die Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Herstellung eines Copolymers in se- mikontinuierlicher Betriebsweise in einer Polymerisationsvorrichtung enthaltend einen mit einer Dosiereinrichtung verbundenen Polymerisationsreaktor, wobei Säuremono- mer in der Dosiereinrichtung sowie Polyethermakromonomer und Wasser in dem Polymerisationsreaktor jeweils vorgelegt werden, Säuremonomer aus der Dosiereinrichtung in den Polymerisationsreaktor eindosiert wird, vor und/oder während der Eindosie- rung des Säuremonomers in den Polymerisationsreaktor radikalischer Polymerisationsinitiator in den Polymerisationsreaktor eingeleitet wird, so dass in dem Polymerisationsreaktor ein wässriges Medium entsteht, in welchem Säuremonomer und Polyethermakromonomer unter Bildung des Copolymers durch radikalische Polymerisation umgesetzt werden, als radikalischer Polymerisationsinitiator ein H2O2 oder Alkaliperoxodisul- fat enthaltendes Redoxinitiatorsystem eingesetzt wird, die Temperatur des wässrigen Mediums während der Polymerisation auf 5 bis 43 0C eingestellt wird, zu Beginn der Polymerisation die Temperatur des wässrigen Mediums maximal 28 0C beträgt, pro eingesetztes Mol Polyethermakromonomer insgesamt 1 bis 20 Mol Säuremonomer in den Polymerisationsreaktor eindosiert werden, das Gewichtsverhältnis von eingesetz- tem Polyethermakromonomer zu eingesetztem Wasser 5 : 1 bis 1 : 5 beträgt, wobei mindestens 70 Gew.-% des in dem Polymerisationsreaktor vorgelegten Wassers in der Weise bereitgestellt wird, dass es entweder mit einer Temperatur von maximal 19 0C in den Polymerisationsreaktor gegeben wird oder dass es, bevor es in den Polymerisationsreaktor gegeben wird, mit dem Polyethermakromonomer vereinigt wird und dabei eine Temperatur von maximal 19 0C aufweist.
Als Säuremonomer sollen radikalisch copolymerisierbare, mindestens eine Kohlenstoffdoppelbindung aufweisenden Monomere verstanden werden, welche mindestens eine Säurefunktion enthalten und im wässrigen Medium als Säure reagieren. Weiterhin sollen als Säuremonomer auch radikalisch copolymerisierbare, mindestens eine Kohlenstoffdoppelbindung aufweisenden Monomere verstanden werden, welche aufgrund von Hydrolysereaktion im wässrigen Medium mindestens eine Säurefunktion ausbilden und im wässrigen Medium als Säure reagieren (Beispiel: Maleinsäureanhydrid oder basisch hydrolysierbare Ester wie Ethylacrylat). Polyethermakromonomere im Sinne der vorliegenden Erfindung sind radikalisch copolymerisierbare Verbindungen mit mindestens einer Kohlenstoffdoppelbindung, welche mindestens zwei Ether- Sauerstoffatome aufweisen und zwar mit der Maßgabe, dass die in dem Copolymer enthaltenen Polyethermakromonomerstruktureinheiten Seitenketten aufweisen, die mindestens zwei Ether-Sauerstoffatome enthalten.
Die Konsistenz der beschriebenen Polyethermakromonomere bei Raumtemperatur ist hauptsächlich von der molaren Masse abhängig. In nahezu allen Fällen liegen diese
Polyethermakromonomere bei Raumtemperatur als Feststoff vor. Da eine Feststoffdosierung bei großtechnischen Prozessen generell aufwändiger als eine Flüssigkeitsdosierung ist und die Auflösungsgeschwindigkeit der in fester Form vorliegenden Polyethermakromonomere mit steigender Molmasse deutlich abnimmt, wird in den meisten Fällen das Makromonomer als Schmelze gehandhabt. Da beim ersten Schritt der Polymersynthese eine wässrige Lösung des Polyethermakromonomeren hergestellt wird, ist die durch Vermischen des als Schmelze vorliegenden Polyethermakromonomers mit Wassers sich einstellende Temperatur der Lösung in vielen Fällen sehr hoch und muss durch Kühlung bis zur Startemperatur abgesenkt werden. Die aufzuwendende Kühlzeit verlängert jedoch die Batchzeit.
Dadurch dass in dem erfindungsgemäßen Verfahren verhältnismäßig kühles Wasser bereitgestellt wird, entfallen Kühlzeiten für Ausgangsstoffe bzw. entsprechende Kühlzeiten verkürzen sich. Mit der Verkürzung oder dem Entfallen der Kühlzeit ist - aus ver- fahrenstechnischer Sicht - eine Verbesserung der sogenannten Raum- Zeitausbeute verbunden, wodurch pro Zeiteinheit mehr Ansätze möglich sind. Dies bewirkt eine deutliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die mindes- tens 70 Gew.-% des in dem Polymerisationsreaktor vorgelegten Wassers, welches bereitgestellt wird, aus in der Natur vorkommendem Grund- oder Oberflächenwasser (z.B. Flusswasser), bevorzugt Grundwasser, entnommen.
Bei einer Kühlung der Makromonomerlösung durch externe Kühlung muss weiterhin eine erhebliche Menge Energie aufgewendet werden. Durch eine nach Mischung des in Schmelze vorliegenden Makromonomers mit verhältnismäßig kühlem Wasser und der daraus resultierenden niedrigeren Temperatur kann auf diese Weise Kühlenergie gespart werden, wodurch die Wirtschaftlichkeit noch weiter verbessert wird.
Normalerweise wird die Temperatur des wässrigen Mediums während der Polymerisation auf 10 bis 38 0C eingestellt, wobei dann zu Beginn der Polymerisation die Temperatur des wässrigen Mediums maximal 24 0C beträgt, sowie mindestens 80 Gew.-% des in dem Polymerisationsreaktor vorgelegten Wassers in der Weise gekühlt bereitgestellt wird, dass es entweder mit einer Temperatur von 2 bis 17 0C in den Polymeri- sationsreaktor gegeben wird oder dass es bevor es in den Polymerisationsreaktor gegeben wird mit dem Polyethermakromonomer vereinigt wird und dabei eine Temperatur von 2 bis 17 0C aufweist.
Bevorzugt wird durch die Umsetzung des Säuremonomers eine Struktureinheit im Co- polymer erzeugt, die gemäß einer der allgemeinen Formeln (Ia), (Ib), (Ic) und/oder (Id) ist
mit
R1 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe;
X gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch NH-(CnH2n) mit n = 1 , 2, 3 oder
4 und/oder O-(CnH2n) mit n = 1 , 2, 3 oder 4 und/oder durch eine nicht vorhandene Einheit;
R2 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch OH, SO3H, PO3H2, O-PO3H2 und/oder para substituiertes C6H4-SO3H, mit der Maßgabe, dass falls X eine nicht vorhandene Einheit ist, R2 durch OH repräsentiert wird;
(Ib)
mit
R3 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe;
n = 0, 1 , 2, 3 oder 4
R
4 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch SO3H, PO3H2, O-PO3H2 und/oder para substituiert vorliegendes C6H4-SO3H;
mit
R5 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe;
Z gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch O und/oder NH;
(Id)
H R
O= :O
Q OH
R7 mit
R6 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe;
Q gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch NH und/oder O;
R7 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H, (CnH2n)-Sθ3H mit n = 0, 1 , 2, 3 oder 4, (CnH2n)-OH mit n = 0, 1 , 2, 3 oder 4; (CnH2H)-PO3H2 mit n = 0, 1 , 2, 3 oder 4, (CnH2n)-OPO3H2 mit n= 0, 1 , 2, 3 oder 4, (C6H4)-SO3H, (C6H4)-PO3H2, (C6H4)-OPO3H2 und/oder (CmH2m)e-O-(AO)α -R9 mit m = 0, 1 , 2, 3 oder 4, e = 0, 1 ,
2, 3 oder 4, A' = Cx H2x mit x' = 2, 3, 4 oder 5 und/oder CH2C(C6H5)H-, α = eine ganze Zahl von 1 bis 350 mit R9 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe.
Häufig wird als Säuremonomer Methacrylsäure, Acrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, ein Halbester der Maleinsäure oder eine Mischung aus mehreren dieser Komponenten eingesetzt.
Je nach pH-Wert können die Säuremonomerstruktureinheiten des Copolymers auch in deprotonierter Form als Salz vorliegen, wobei dann als Gegenionen Na+, K+ sowie Ca2+ typisch sind.
In der Regel wird durch die Umsetzung des Polyethermakromonomers eine Struktur- einheit im Copolymer erzeugt, die gemäß einer der allgemeinen Formeln (IIa), (IIb) und/oder (Nc) ist
mit
R10, R11 sowie R12 jeweils gleich oder verschieden und unabhängig voneinander repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Al- kylgruppe;
E gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine unverzweigte oder verzweigte Ci - Cβ Alkylengruppe, eine Cyclohexylgruppe, CH2-C6H10, ortho, meta o- der para substituiert vorliegendes CeH4 und/oder eine nicht vorhandene Einheit;
G gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch O, NH und/oder CO-NH mit der Maßgabe, dass falls E eine nicht vorhandene Einheit ist, G auch als eine nicht vorhandene Einheit vorliegt;
A gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch CxH2x mit x = 2, 3, 4 und/oder
5 (bevorzugt x = 2) und/oder CH2CH(C6H5);
n gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch 0, 1 , 2, 3, 4 und/oder 5;
a gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine ganze Zahl von 2 bis 350
(bevorzugt 10 - 200);
R13 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H, eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe, CO-NH2, und/oder COCH3;
R14 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe;
E gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine unverzweigte oder verzweigte Ci - Cβ Alkylengruppe, eine Cyclohexylgruppe, CH2-C6H10, ortho, meta o- der para substituiert vorliegendes CeH4 und/oder durch eine nichtvorhandene Einheit;
G gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine nicht vorhandene Einheit, O, NH und/oder CO-NH mit der Maßgabe, dass falls E eine nicht vorhandene Ein- heit ist, G auch als eine nicht vorhandene Einheit vorliegt;
A gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch CxH2x mit x = 2, 3, 4 und/oder 5 und/oder CH2CH(C6H5);
n gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch 0, 1 , 2, 3, 4 und/oder 5
a gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine ganze Zahl von 2 bis 350;
D gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine nicht vorhandene Einheit, NH und/oder O, mit der Maßgabe, dass falls D eine nicht vorhandene Einheit ist: b = 0, 1 , 2, 3 oder 4 sowie c = 0, 1 , 2, 3 oder 4, wobei b + c = 3 oder 4, und mit der Maßgabe dass wenn D NH und/oder O ist: b = 0, 1 , 2 oder 3, c = 0, 1 , 2 o- der 3, wobei b + c = 2 oder 3;
R15 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H, eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe, CO-N H2, und/oder COCH3;
(Hc)
mit
R16, R17 sowie R18 jeweils gleich oder verschieden und unabhängig voneinander repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Al- kylgruppe;
E gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C6 Alkylengruppe, eine Cyclohexylgruppe, CH2-C6H10 und/oder ortho, meta oder para substituiert vorliegendes CeH4 ;
A gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch CxHbx mit x = 2, 3, 4 und/oder
5 und/oder CH2CH(C6H5);
n gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch 0, 1 , 2, 3, 4 und/oder 5;
L gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch CxH2x mit x = 2, 3, 4 und/oder 5 und/oder CH2-CH(C6H5);
a gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine ganze Zahl von 2 bis 350;
d gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch eine ganze Zahl von 1 bis 350;
R19 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte oder verzweigte Ci - C4 Alkylgruppe,
R20 gleich oder verschieden sowie repräsentiert durch H und/oder eine unverzweigte Ci - C4 Alkylgruppe.
Häufig wird als Polyethermakromonomer alkoxylierter Hydroxybutylvinylether und/oder alkoxylierter Diethylenglykolmonovinylether und/oder alkoxyliertes Isoprenol und/oder alkoxylierter (Meth)allylalkohol und/oder vinyliertes Methylpolyalkylenglykol mit bevor-
zugt jeweils einer arithmetisch mittleren Zahl an Oxyalkylengruppen von 4 bis 300 eingesetzt.
Die Alkoxyeinheiten der Polyethermakromonomere liegen in der Regel als Ethoxygrup- pen oder als Gemisch aus Ethoxy- und Propoxygruppen vor (diese Polyethermakromonomere sind erhältlich aus der Ethoxylierung bzw. Propoxylierung der entsprechenden Monomeralkohole.
In der Regel wird als radikalische Polymerisationsinitiator ein H2O2 oder Alkaliperoxodi- sulfat enthaltendes Redoxinitiatorsystem eingesetzt, welches zusammen mit einem Reduktionsmittel verwendet wird, wobei das Reduktionsmittel bevorzugt vorliegt in Form von Natriumsulfit, Dinatriumsalz der 2-Hydroxy-2-sulfinatoessigsäure, Dinatrium- salz der 2-Hydroxy-2-sulfonatoessigsäure, Natriumhydroxymethansulfinat, Ascorbin- säure und/oder Iso-Ascorbinsäure, wobei die Temperatur des wässrigen Mediums während der Polymerisation auf 5 bis 43 0C eingestellt wird und zu Beginn der Polymerisation die Temperatur des wässrigen Mediums maximal 28 0C beträgt.
Bevorzugt liegt das wässrige Medium in Form einer wässrigen Lösung vor.
Meist werden mindestens 45 Mol-%, bevorzugt mindestens 80 Mol-% aller Struktureinheiten des Copolymers durch Einpolymerisieren von Säuremonomer und Polyether- makromonomer erzeugt.
Oft wird ein Kettenregler eingesetzt, welcher normalerweise mindestens eine Thi- olgruppe enthält.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Copolymer, welches gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren herstellbar ist.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung dieses Copolymers als Dispergiermittel für hydraulische Bindemittel und/oder für latenthydraulische Bindemittel. Das erfindungsgemäße Copolymer kann beispielsweise auch (insbesondere in entwässerter Form) als Additiv für die Zementproduktion (Mahlhilfe und „ Wasserreduzierer" für reine Portlandzemente bzw. Kompositzemente) eingesetzt werden.
Nachstehend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Synthesebeispiele
Polymer 1
In einen Doppelwandreaktor - ausgestattet mit Rührer, pH-Elektrode und mehreren Zulaufeinrichtungen - werden 336 g Wasser mit einer Temperatur von 15,0 0C und 348,00 g in Schmelze mit einer Temperatur von 80 0C vorliegender Vinyloxybutylpolye- thylenglykol (Anlagerungsprodukt aus 129 Mol Ethylenoxid an 4-Hydroxybutyl- monovinylether) vorgelegt. Es ergibt sich eine Mischtemperatur von 42,0 0C. Der Reak- torinhalt wird anschließend auf eine Temperatur von 25,0 0C gekühlt, die Umlauftemperatur des Kühlmediums beträgt hierbei konstant 13,0 0C.
In einem separaten Zulaufgefäß werden 17,60 g Acrylsäure und 3,41 g Maleinsäureanhydrid mit 61 ,07 g deionisiertem Wasser homogen vermischt und unter Kühlen 7,83 g einer 40 %igen Kaliumhydroxydlösung zugegeben.
Parallel wird eine zweite Lösung bestehend aus 1 ,08 g Brüggolit ® FF6 (Handelsprodukt der Firma Brüggemann Chemicals GmbH) und 17,00 g Wasser hergestellt (Lösung B).
Nach erfolgtem Abkühlen der Vorlagemischung auf 25,0 0C (15 min nach Zugabe der Vinyloxybutylpolyethylenglykolschmelze) werden 42,50 mL der Lösung A sowie 3,90 g 20 %ige Natronlauge und 0,21 g 3-Mercaptopropionsäure zur Vorlage gegeben. Anschließend werden zur verbleibenden Lösung A 1 ,88 g 3-Mercaptopropionsäure zugegeben, anschließend 0,12 g Eisen-ll-sulfat-Heptahydrat sowie 2,00 g Wasserstoffperoxid (30 % in Wasser) zum Vorlagegemisch gegeben und die Reaktion gestartet. Zeitgleich wird mit der Zugabe von Lösung A und Lösung B zur gerührten Vorlage begonnen.
Die Dosierraten der Lösung A kann folgenden Dosierprofils entnommen werden. Lösung B wird mit konstanter Dosierrate bis zum Ende der Dosierung von Lösung A in den Reaktor dosiert.
Nach Beendigung der Reaktion wird die erhaltene Polymerlösung mit 20 %iger Natriumhydroxid-Lösung auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt.
Man erhält eine leicht gelbliche Polymerlösung, das Copolymer weist ein Massenmittel von 53000 g/Mol auf.
Polymer 2
Polymer 2 wird analog zu Polymer 1 synthetisiert, wobei bei der Herstellung der Mischung von Vinyloxibutylpolyethylenglykol mit Wasser die Temperatur des verwendeten Wassers 25,0 0C beträgt. Es ergibt sich eine Mischungstemperatur von 48,5 0C, die Zeit bis zum Abkühlen der wässrigen Lösung auf 25,0 0C beträgt 17 Minuten. Nach analoger Herstellweise zu PolymeM erhält man eine leicht gelbliche Polymerlösung, das Copolymer weist ein Massenmittel von 53500 g/mol auf.
Im Folgenden sind die Temperatur- und Zeitunterschiede noch mal tabellarisch dargestellt:
Bei der Herstellung von Polymer 2, bei dem Wasser mit einer Temperatur von 25 0C verwendet wurde, ist die Mischtemperatur deutlich höher, somit verlängert sich deutlich die Kühlzeit und der Energieaufwand zum Abkühlen der Mischung ist deutlich höher. Im Folgenden sollen die anwendungstechnischen Daten der Polymere näher beleuchtet werden:
400 kg Portlandzement (CEM I 42,5 R) wurden mit runden Zuschlägen, zusammengesetzt entsprechend der Fuller-Sieblinie mit einem Größtkorn von 16 mm und 140 kg Wasser, welches die erfindungsgemäßen Produkte in gelöster Form enthielt, angerührt. Unmittelbar nach der Herstellung der Betonmischung erfolgten die Bestimmung der Frischbetoneigenschaften sowie deren zeitliche Veränderung über einen Zeitraum von 30 Minuten.
Die Ergebnisse der Prüfung zeigt unten stehende Tabelle.
1 Dosierung in Gew.-% Polymerfeststoff bezogen auf die Zementeinwaage, 2 Bestimmung nach DIN EN 12350-5
Aus obigen Ergebnissen wird deutlich, dass Polymer 1 und Polymer 2 im Rahmen der Messgenauigkeit identische Anwendungseigenschaften aufweisen und der wirtschaftli-
che Vorteil bei der Verwendung von kühlem Brunnenwasser in der Synthese von Polymer 1 nicht durch eine Verschlechterung der Anwendungseigenschaften minimiert wird.