Schmierstoffgeber
Die Erfindung betrifft einen Schmierstoffgeber mit einem Vorratsbehälter und einem Auslasskanal, wobei mittels eines Kolbens Schmierstoff aus dem Schmierstoffgeber herausgefördert werden kann.
Derartige Schmierstoffgeber werden beispielsweise zur Schmierung von Ma- schinen oder Maschinenteilen eingesetzt, um Schmierstellen je nach Bedarf zu schmieren. Ein derartiger Schmierstoffgeber ist beispielsweise aus der DE 44 22 407 C2 bekannt, wobei dort vorgeschlagen wird, in dem im Wesentlichen zylindrischen Vorratsbehälter einen Kolben unterzubringen, welcher elektromotorisch angetrieben ist, um den sich über den gesamten Querschnitt des Vorratsbehälter erstreckenden Kolben in Richtung Auslass zu bewegen und damit Schmierstoff aus dem Vorratsbehälter herauszupressen. Als Motor ist hierbei ein gewöhnlicher Elektromotor vorgesehen. Weiterhin weist dieser Motor eine Laufwegsteuerung auf, welche mit Winkelschaltern versehen ist, um eine Schmiermenge genau dosieren zu können.
Weiterhin ist aus der EP 1 418 379 B1 ein Schmierstoffspender zur Schmierung mehrerer Schmierstellen bekannt, bei dem an einem Schmierstoffauslass eine von einem herkömmlichen Elektromotor drehend angetriebene Verteilereinrichtung vorgesehen ist, welche in Abhängigkeit einer Drehstellung einer mit Öff- nungen versehenen Verteilerhülse verschiedene Auslässe freigibt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Betriebsverhalten eines Schmierstoffgebers zu verbessern und insbesondere einen einfachen Aufbau zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schmierstoffgeber mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
Bei einem erfindungsgemäßen Schmierstoffgeber mit einem beispielsweise zylindrischen Vorratsbehälter und einem Auslasskanal, sowie mit einem zwischen dem Vorratsbehälter und dem Auslasskanal angeordneten Pumpenelement zum Fördern von Schmierstoff, das einen in einem Zylinder abgedichtet und zwischen zwei Positionen, von denen in einer Ansaugposition der Zylinder mit dem Vorratsbehälter in Strömungsverbindung steht, verschiebbar geführten Kolben aufweist, dessen Kolbenquerschnittsfläche kleiner als die Querschnittsfläche des Vorratsbehälters ist, sind der Kolben und der Zylinder derart aneinander angepasst, dass bei einer Bewegung des Kolbens in seine Ansaugposition in dem Zylinder ein Unterdruck gegenüber dem Druck in dem Vorratsbehälter zum Einsaugen oder Einlassen von Schmierstoff aus dem Vorratsbehälter in den Zylinder erzeugbar ist, und dass bei einer entgegengesetzten Bewegung des Kolbens aus seiner Ansaugposition in dem Zylinder ein Überdruck zum Fördern von Schmierstoff aus dem Zylinder in den Auslasskanal erzeugbar ist.
Vorzugsweise ermöglicht dies bei einer entsprechend klein dimensionierten Verbindungsleitung bzw. einem klein dimensionierten Kolbenquerschnitt, einen im Vergleich zum Stand der Technik bei gleicher Motorkraft höheren Druck. Vorteilhafterweise ermöglicht dies weiterhin eine möglichst feine Dosierung von Schmierstoff. Insbesondere ist lediglich eine geringere Motorleistung erforder- lieh, so dass der erforderliche Antriebsmotor kleiner dimensioniert werden kann. Nicht zuletzt ermöglicht eine derartige erfindungsgemäße Anordnung vorzugsweise ein einfaches Auswechseln eines geleerten Vorratsbehälters, ohne den gesamten Schmierstoffgeber austauschen oder demontieren zu müssen.
Der Schmierstoffgeber ist insbesondere für Schmierstoffe wie Schmieröle, Schmierfette oder dgl. vorgesehen. Die Erfindung ist jedoch nicht auf einen Schmierstoffgeber beschränkt, vielmehr kann es sich auch um einen Hydraulikgeber oder dgl. handeln.
Der Vorratsbehälter weist beispielsweise die Form einer Kartusche auf, jedoch kann der Vorratsbehälter auch als insbesondere unregelmäßig ausgestalteter Tank oder dgl. vorgesehen sein. Insbesondere kann es sich bei dem Vorratsbehälter um einen Beutel handeln, welcher mit der Verbindungsleitung verbindbar ist. Vorzugsweise ist der Vorratsbehälter von dem Schmierstoffgeber trennbar, er kann jedoch auch in den Schmierstoffgeber integriert sein. Beispielsweise kann der Vorratsbehälter mit einer Schraubverbindung mit dem Schmierstoffgeber verbunden werden. Vorteilhafterweise kann es sich bei dem Vorratsbehälter um einen Einweg-Vorratsbehälter handeln, welcher nach einer Entleerung ge- gen einen neuen Vorratsbehälter ausgetauscht wird.
Die Verbindungsleitung ist beispielsweise in einer einfachen Form ein Rohr. Es kann jedoch auch ein Schlauch oder ein in einem Materialblock als Leitung vorgesehener Hohlraum verwendet werden.
Der Zylinder ist beispielsweise als Abschnitt der Verbindungsleitung ausgestaltet. Ein Querschnitt des Zylinders und/oder der Verbindungsleitung ist vorzugsweise kreisförmig. Er kann jedoch auch quadratisch, rechteckig, polygonal oder allgemein unregelmäßig ausgestaltet sein.
Ein Querschnitt des Kolbens ist insbesondere komplementär zum Querschnitt des Zylinders ausgestaltet. Vorzugsweise ist der Kolben mit einer Spielpassung im Zylinder eingepasst, so dass dieser leicht im Zylinder verschiebbar ist.
Beispielsweise kann der Zylinder auf einer Kopfseite, welche dem Vorratsbehälter zugekehrt ist, einen vergrößerten Querschnitt aufweisen, so dass eine Strömungsverbindung freigegeben wird, wenn eine Unterkante des verschiebbaren Kolbens bis in diesen Kopfbereich hineinverschoben wird.
Insbesondere erfolgt eine Abdichtung, so lange der Kolben sich in dem Zylinder befindet. In diesem Fall wird eine Strömungsverbindung dadurch hergestellt, dass der Kolben vollständig in den Vorratsbehälter verschoben wird. Vorteilhafterweise übernimmt der Kolben dabei gleichzeitig die Funktion eines Ventils.
Gemäß einer Weiterbildung des Schmierstoffgebers ist zwischen dem Zylinder und dem Vorratsbehälter ein Rückschlagventil vorgesehen, das in seiner eine Strömung aus dem Vorratsbehälter sperrende Schließstellung beaufschlagt ist. Auf diese Weise kann ein unerwünschtes Entleeren bzw. ein Lecken des Vor- ratsbehälters vermieden werden. Das Rückschlagventil ist dabei beispielsweise mittels einer federbelasteten Kugel realisiert, welche die Kugel in Auslassrichtung aus dem Vorratsbehälter gegen einen Ventilsitz presst. Eine Anordnung des Rückschlagventils am Vorratsbehälterauslass, integriert in den Vorratsbehälter, ermöglicht vorzugsweise einen einfachen modularen Aufbau eines Schmierstoffgebers, bei dem der Vorratsbehälter als Austauschkartusche oder dgl. in einfacher Weise gelagert und ausgetauscht werden kann.
Ein Ansaugen bzw. Einlassen von Schmierstoff in den Zylinder kann kontrollierter folgen, wenn zwischen dem Zylinder und dem Vorratsbehälter ein durch den Kolben zumindest in dessen Ansaugposition offenbares Rückschlagventil vorgesehen ist. Eine Einflussnahme des im Vorratsbehälter herrschenden Drucks auf einen Schmiervorgang kann vorteilhafterweise eliminiert werden, wenn das erste Rückschlagventil geschlossen ist, solange sich der Kolben nicht in der Ansaugposition befindet. Insbesondere kann ein Druck bei einem Schmiervor-
gang unabhängig von dem Druck im Vorratsbehälter eingestellt werden. Vorzugsweise ermöglicht dies eine vereinfachte Steuerung.
Alternativ oder zusätzlich kann zwischen dem Zylinder und dem Auslasskanal oder im Auslasskanal, insbesondere zwischen dem Zylinder und einer Austrittsöffnung des Schmierstoffgebers, ein durch den bei einer Bewegung des Kolbens aus seiner Ansaugposition in dem Zylinder erzeugten Überdruck offenbares Rückschlagventil vorgesehen ist. Dadurch wird vorzugsweise ein unkontrolliertes Entleeren bzw. ein Lecken des Schmierstoffgebers verhindert. Ein Öff- nungsdruck dieses Rückschlagventiles ist vorzugsweise so eingestellt, dass dieses erst bei dem gewünschten Schmierdruck öffnet.
Gemäß einer Ausgestaltung des Schmierstoffgebers weist der Zylinder einen Bypassabschnitt auf, in welchem sich der Kolben in seiner Ansaugposition be- findet, wobei der Bypassabschnitt derart ausgebildet ist, dass Schmierstoff in der Ansaugposition des Kolbens von der dem Vorratsbehälter zugewandten Seite des Kolbens zu der dem Auslasskanal zugewandten Seite des Kolbens an diesem vorbei strömen kann. Eine Strömung des Schmierstoffes kann auch durch eine Bypassleitung erfolgen, welche in einer Ansaugposition des Kolbens freigegeben ist. Beispielsweise mündet die Bypassleitung vom Vorratsbehälter in eine in einem der Ansaugposition des Kolbens gegenüberliegenden Bereich des Zylinders vorgesehene Öffnung in den Zylinder, so dass bei einer Verschiebung des Kolbens in die Ansaugposition die Öffnung freigegeben und ansonsten verschlossen ist.
Ein einfacher konstruktiver Aufbau wird vorzugsweise erreicht, wenn der Kolben als ein verdickter Abschnitt einer Kolbenstange ausgebildet ist. Die Kolbenstange kann einstückig oder aber mehrstückig mit dem Kolben ausgebildet sein. Der Kolben kann dabei ein Ende der Kolbenstange bilden, es kann jedoch auch ein Überstand der Kolbenstange über den Kolben vorgesehen sein. Dies wird bei-
spielsweise vorgesehen, wenn mit der Kolbenstange das Rückschlagventil aktu- iert werden soll und gleichzeitig der Kolben zumindest in einem Abschnitt des zur Öffnung des Ventiles vorgesehenen Verfahrweges den Zylinderabschnitt und damit die Verbindungsleitung abdichtet.
Eine kontrollierte Dosierung und/oder ein kontrollierter Druckaufbau wird vorzugsweise verbessert, wenn dem Kolben zum Antrieb ein Schrittmotor zugeordnet ist. Vorzugsweise ermöglicht die Verbindung eines Schrittmotors einen Verzicht auf ansonsten ggf. erforderliche Sensoren zur genauen Einstellung eines Verfahrweges bzw. einer auszupressenden Schmierstoffmenge. Weiterhin ermöglicht der Schrittmotor vorzugsweise in Folge seines im Vergleich zu einem gewöhnlichen Elektromotor höheren Haltemomentes einen Einsatz des Kolbens als Ventil ohne weitere Rückschlagventile.
Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Schrittmotor eine axial verschiebbare Antriebsachse aufweist, wobei der Schrittmotor vorzugsweise derart angeordnet ist, dass die Verschieberichtung der Antriebsachse parallel zu, vorzugsweise fluchtend mit, der Bewegungsrichtung des Kolbens ist. Dabei kann die Kolbenstange bzw. der Kolben das Rückschlagventil als Stößel aktuieren.
Die Antriebsachse ist gemäß einer Ausgestaltung vorzugsweise form- und/oder kraftschlüssig mit der Kolbenstange verbunden. Insbesondere kann die Antriebsachse einstückig mit der Kolbenstange ausgestaltet sein. Dies ermöglicht vorteilhafterweise einen Verzicht auf ein ansonsten ggf. erforderliches Getriebe.
Gemäß einer Variante des Schmierstoffgebers ist der Vorratsbehälter durch wenigstens ein Federelement, insbesondere einen federbelasteten Druckkolben, druckbeaufschlagt. Als Federelement ist beispielsweise eine Spiralfeder, eine Gasfeder oder dgl. vorgesehen. Dies ermöglicht vorzugsweise ein sicheres und vollständiges Entleeren des Vorratsbehälters. Insbesondere ist es nicht
erforderlich, dass Schmierstoff aktiv durch einen mittels des Kolbens erzeugten Unterdrucks in dem Zylinder in denselbigen eingesaugt wird. Dies ist beispielsweise bei hochviskosen Schmiermitteln vorteilhaft.
Insbesondere bei niederviskosen Schmiermitteln kann es jedoch günstig' sein, auf ein derartiges Federelement zu verzichten, wenn der Schmierstoff beim Öffnen der Verbindungsleitung durch einen Unterdruck in dem Zylinder in denselbigen hineingesaugt wird, und der Vorratsbehälter luftdicht abgeschlossen ist, so dass dieser durch den Luftdruck entweder deformiert oder durch Ver- Schiebung eines entsprechenden Kolbens in seinem Volumen verringert werden kann. In einer einfachen Ausgestaltung ist der Vorratsbehälter beispielsweise als luftdichter Beutel, insbesondere Kunststoffbeutel, vorgesehen, welcher durch den Luftdruck bis zur vollständigen Entleerung zusammengepresst werden kann.
Der Schmierstoffgeber ist gemäß einer Weiterbildung so ausgestaltet, dass der Auslasskanal einen bspw. als Anschluss ausgebildeten Ausgang aufweist, wobei der Druck des Schmiermittels bei einer Bewegung des Kolbens aus seiner Ansaugposition an dem Ausgang mehr als 5 bar, insbesondere mehr als 10 bar, besonders bevorzugt mehr als 50 bar, beträgt. Dies ermöglicht vorzugsweise auch eine Schmierung unter einem hohen Druck und/oder einen Transport des Schmierstoffes über lange Leitungen, welche mit einem hohen Druckverlust behaftet sind. Derartige Drücke werden beispielsweise durch eine geeignete Dimensionierung des Kolbens erreicht, welcher im Unterschied zum Stand der Technik prinzipiell beliebig klein gewählt werden kann, da der Verfahrweg des Kolbens während des Schmiervorganges vorteilhafterweise nicht auf eine Länge der Kolbenstange und/oder des Vorratsbehälters beschränkt ist. Vielmehr kann das Schmiermittel in mehreren Zyklen ausgebracht werden, in denen der Kolben alternierend zwischen der Ansaugposition und der anderen Position hin- und herfährt.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Schmierstoffgeber, insbesondere gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen, bei welchem wenigstens ein an den Auslasskanal anschließbares Verteilerelement zur Verteilung des Schmiermittels auf wenigstens zwei Teilleitungen vorgesehen ist, und bei wel- ehern das Verteilerelement wenigstens ein Steuerelement zum Öffnen und Verschließen wenigstens einer der Teilleitungen aufweist, wobei dem Steuerelement zum Antrieb ein Schrittmotor zugeordnet ist. Vorzugsweise ermöglicht dieses Verteilerelement eine Verteilung des Schmiermittels mit einem einzigen Schmierstoffgeber an mehreren Schmierstellen. Beispielsweise kann an einer Maschine ein einziger Schmierstoffgeber vorgesehen sein, welcher mittels des Verteilerelementes zur Verteilung des Schmiermittels auf sämtliche an der Maschine befindliche Schmierstellen vorgesehen ist. Vorzugsweise kann durch das Steuerelement jede der Teilleitungen separat geöffnet und verschlossen werden. Das Steuerelement kann jedoch auch so ausgestaltet sein, dass die Teillei- tungen gruppenweise geöffnet oder verschlossen werden. Insbesondere ist das Steuerelement als mechanisches Stellelement ausgestaltet. Vorteilhafterweise ermöglicht der Einsatz des Schrittmotors einen Verzicht auf ansonsten ggf. erforderliche Sensoren zur Feststellung der aktuellen Winkel bzw. Verdrehungslage. Insbesondere kann vorgesehen sein, zur Verdrehung den zum Auspressen des Schmierstoffes vorgesehenen Schrittmotor des Schmierstoffgebers zu verwenden, wozu eine entsprechende Kupplung vorgesehen ist.
Gemäß einer Ausgestaltung des Schmierstoffgebers ist vorgesehen, dass das Verteilerelement eine zylindrische Verteilerhülse, in der umfangsseitig An- Schlussöffnungen zum Anschluss der Teilleitungen ausgebildet sind, sowie das als hohle Zylinderhülse ausgebildete Steuerelement aufweist, welches drehbar gelagert und dichtend in der Verteilerhülse aufgenommen ist, wobei der Innenraum des hohlen Steuerelements mit dem Auslasskanal in Strömungsverbindung steht, und wobei in dem Steuerelement umfangsseitig Verteilerbohrungen derart ausgebildet sind, dass in Abhängigkeit der relativen Drehposition des
Steuerelements in der Verteilerhülse wenigstens eine Verteilerbohrung mit wenigstens einer der Anschlussöffnungen zur Herstellung einer Strömungsverbin- dung zwischen dem Auslasskanal und einer der Teilleitungen in Verbindung bringbar ist. In einer einfachen Ausgestaltung sind die Anschlussöffnungen bei- spielsweise äquidistant sowie im gleichen Winkel zueinander ausgerichtet an der Verteilerhülse angeordnet. Die Verteilerbohrungen der Zylinderhülse können dementsprechend so ausgestaltet sein, dass eine gleiche Anzahl von Verteilerbohrungen wie Anschlussöffnungen mit diesen in einer Drehstellung zur Deckung gebracht werden kann. Damit können beispielsweise alle Teilleitungen gleichzeitig geöffnet oder geschlossen werden. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, die den Anschlussöffnungen jeweils zugeordneten Löchern der Verteilerbohrung um einen Winkel zu versetzen. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die jeweiligen Löcher sich über einen Winkelbereich erstrecken, so dass z.B. mehrere Leitungen geöffnet oder geschlossen werden können, während eine dritte Leitung geöffnet bleibt.
Gemäß einer Variante sind die Verteilerbohrungen relativ zu den Anschlussöffnungen derart angeordnet, dass, wenn eine Verteilerbohrung mit einer der Anschlussöffnungen in Strömungsverbindung steht, die übrigen Verteilerbohrungen nicht mit einer der Anschlussöffnungen in Strömungsverbindung stehen.
Eine flexible Einsetzbarkeit des Verteilerelements wird vorzugsweise ermöglicht, wenn das Verteilerelement in einem separaten Gehäuse untergebracht ist, welches mit einem den Vorratsbehälter und/oder den Zylinder mit dem Kolben auf- nehmenden Gehäuse des Schmierstoffgebers verbindbar ist. Beispielsweise ist das Verteilerelement auf die Ausgangsleitung des Schmierstoffgebers aufschraubbar. Es kann jedoch auch eine Rast- oder Klemmverbindung oder dgl. vorgesehen sein. Insbesondere kann auch eine Verschraubung der jeweiligen Gehäuse von Schmierstoffgeber und Verteilerelement vorgesehen sein.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Betätigung eines Schmierstoffgebers, insbesondere gemäß einer der vorbeschriebenen Ausgestaltungen, wobei ein in einem Zylinder verschiebbarer Kolben in eine Ansaugposition verschoben wird, so dass eine Strömungsverbindung zwischen einem ins- besondere druckbeaufschlagten Vorratsbehälter, welcher einen größeren Querschnitt als der Kolben aufweist, und dem Zylinder geöffnet wird und Schmierstoff in den Zylinder strömt, wonach der Kolben entgegen der Ansaugposition verschoben wird, wobei der Kolben Schmierstoff aus dem Zylinder in einen Auslasskanal verdrängt.
Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass der Kolben bei Verschiebung in die erste axiale Richtung gegen die Rückstellkraft eines den Vorratsbehälter verschließenden ersten Rückschlagventiles dieses öffnet.
Gemäß einer Weiterbildung wird bei Verschiebung des Kolbens in die Ansaugposition auf der in Verfahrrichtung rückwärtigen Seite des Kolbens ein Unterdruck erzeugt, so dass beim Öffnen der Strömungsverbindung, insbesondere des ersten Rückschlagventiles, Schmierstoff aus dem Vorratsbehälter in den Zylinder gesaugt wird. Zur Erzeugung des Unterdrucks ist insbesondere ein Rückschlagventil im Auslasskanal des Schmierstoffgebers vorgesehen. Je nach Dimensionierung des Auslasskanalquerschnittes sowie des gegebenen Schmiermittels bzw. dessen Viskosität kann jedoch auch auf ein derartiges Ventil verzichtet werden. Auf Grund der sich einstellenden Reibung des Schmierstoffes in dem Auslasskanal wird ein Zurücksaugen des Schmiermittels in den Zylinder bei einer Bewegung des Kolbens in die Ansaugposition verhindert, so dass in dem Zylinder ein Unterdruck entstehen kann. Wird der Kolben so weit in Richtung der Ansaugposition bewegt, dass die Strömungsverbindung geöffnet wird, was z. B. der Fall ist, wenn der Kolben aus dem Zylinder austaucht oder in einen Abschnitt des Zylinders mit einem erweiterten Querschnitt vollständig ein- taucht, wird Schmierstoff aus dem Vorratsbehälter in den Zylinder gesaugt.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung im Einzelnen beispielhaft erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die dort dargestellten Merkmalskombinationen beschränkt. Vielmehr können in der Beschreibung oder/und den Figuren gezeigte Merkmale allein oder in Kombination unabhängig von der Rückbeziehung der Schutzansprüche erfindungswesentlich sein.
Es zeigen schematisch:
Figur 1 einen Längsschnitt einer ersten Ausgestaltung eines Schmier- Stoffgebers,
Figur 2 eine Außenansicht der ersten Ausgestaltung,
Figur 3 einen Längsschnitt einer zweiten Ausgestaltung eines Schmier- stoffgebers, und
Figur 4 einen Schmierstoffgeber mit Verteilerelement.
Der in Figur 1 gezeigte Schmierstoffgeber 1 umfasst einen Vorratsbehälter 2 und eine Verbindungsleitung 3, welche in einem zweiteiligen Gehäuse 4 angeordnet sind. Zwischen einem Auslasskanal 5 und dem Vorratsbehälter 2 ist ein Pumpenelement 6a mit einem Zylinder 6 angeordnet, in welchem ein Kolben 7 verschiebbar geführt ist. Zum Antrieb der Verschiebung ist ein Schrittmotor 8 vorgesehen, welcher den Kolben 7 über eine Kolbenstange 9 antreibt. In einer nicht dargestellten Ansaugposition des Kolbens 7 überschreitet eine untere Kante 10 des Kolbens 7 eine obere Kante 11 einer Zylinderhülse 12, so dass eine Strömungsverbindung zwischen dem Vorratsbehälter 2 und dem Zylinder 6 hergestellt ist. Durch einen im Zylinder 6 herrschenden Unterdruck wird dabei Schmierstoff in den Zylinder 6 gesaugt. Befindet sich der Kolben 7 in einer zwei- ten, von der Ansaugposition verschiedenen, Position, welche in der Figur 1 dar-
gestellt ist, verdrängt der Kolben 7 im Zylinder 6 unterhalb der unteren Kante 10 des Kolbens 7 befindlichen Schmierstoff 13 zumindest teilweise in Richtung des Auslasskanals 5 bzw. der Verbindungsleitung 3.
Der Vorratsbehälter ist mit einer Membran 14 versehen, welche einen mit Schmierstoff 13 gefüllten Bereich 15 von einem entleerten Bereich 16 trennt. Durch den Luftdruck kann diese Membran 14 deformiert werden, so dass der gefüllte Bereich mit zunehmender Entleerung immer kleiner wird.
Der Zylinder 6 ist gegen die Kolbenstange 9 mit einer entsprechenden Dichtung 17 abgedichtet. Weiterhin ist zur Abdichtung ein Rückschlagventil 18' vorgesehen, welches entgegen einer Strömungsrichtung in Richtung Auslass 19 sperrt. Durch diese Abdichtung wird gewährleistet, dass bei einem Verfahren des Kolbens 7 im Zylinder 6 unterhalb der unteren Kante 10 des Kolbens 7 ein Unterdruck entsteht. Ggf. kann das Rückschlagventil 18' auch entfallen, wenn in Folge einer geeigneten Viskosität des Schmiermittels 13 ein Zurücksaugen des- selbigen in Folge einer ausreichend hohen Reibung des Schmiermittels 13 aus der Verbindungsleitung 3 in den Zylinder 6 verhindert wird.
In der in Figur 2 gezeigten Außenansicht der ersten Ausgestaltung des Schmierstoffgebers sind die beiden Gehäuseteile 20, 21 des zweiteiligen Schmierstoffgebergehäuses 4 zu erkennen. Das erste Gehäuseteil 20 ist dabei dem Vorratsbehälter zugeordnet. Dies ermöglicht ein einfaches modulares Austauschen des Vorratsbehälters nach seiner Entleerung gegen einen neuen, gefüllten Vorrats- behälter.
Die in Figur 3 gezeigte zweite Ausgestaltung des Schmiermittelgebers entspricht weitestgehend der in Figur 1 gezeigten ersten Ausgestaltung des Schmierstoffgebers 1 , wobei jedoch zusätzlich ein in Auslassrichtung des Vorratsbehälters 2 sperrendes, zwischen Vorratsbehälters 2 und Zylinder 6 angeordnetes, Rück-
schlagventil 18 vorgesehen ist. Dieses Rückschlagventil 18 kann geöffnet werden, wenn der Kolben 7 in seine Ansaugposition im Ansaug-Verschiebungs- bereich 22 verfahren wird. Dadurch kann wiederum eine Strömungsverbindung zwischen dem Vorratsbehälter 2 und dem Zylinder 6 hergestellt werden.
Das Rückschlagventil 18 ist in dem ersten Gehäuseteil 20 des Vorratsbehälters 2 angeordnet. Dies ermöglicht, dass der Vorratsbehälter 2 abgenommen und vom Schmierstoffgeber 1 getrennt werden kann, ohne dass Schmierstoff 13 austreten kann.
Weiterhin ist in der zweiten Ausgestaltung des Schmierstoffgebers 1 ein Federelement 23 vorgesehen, welches einen Druckkolben 24 mit einer Federkraft beaufschlagt, so dass der Schmierstoff 13 in dem Vorratsbehälter 2 mit einem Druck beaufschlagt wird. Dies ermöglicht insbesondere bei hochviskosen Schmierstoffen ein verbessertes Austrittsverhalten des Schmierstoffes 13 aus dem Vorratsbehälter 2.
Der in Figur 4 gezeigte Schmierstoffgeber mit Verteilerelement 25 entspricht im Wesentlichen der in Figur 3 gezeigten zweiten Ausgestaltung. An den Schmier- stoffgeber 1 ist an einem Auslass 19 das Verteilerelement 25 angeordnet. Dieses weist verschiedene Anschlüsse 26 bis 31 an einer Verteilerhülse 25a auf, welche zur Speisung verschiedener, nicht dargestellter Teilleitungen vorgesehen sind. Diese Anschlüsse 26 bis 31 sind entsprechenden Anschlussöffnungen 26' bis 31 ' zugeordnet. Ein Auslasskanal 5 des Schmierstoffgebers 1 mündet in einen Innenraum 32 einer Zylinderhülse 33, welche mehrere radiale Verteilerbohrungen 34 aufweist, von denen drei zu sehen sind. Die Zylinderhülse 33 ist als Steuerelement vorgesehen, wobei in einer Drehstellung wenigstens eine der Anschlussöffnungen 26' bis 31 ' mit wenigstens einer der radialen Verteilerbohrungen 34 zur Deckung gebracht werden kann. Zum Antrieb der Zylinderhül- se 33 ist ein zweiter Schrittmotor 35 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
1 Schmierstoffgeber
2 Vorratsbehälter
3 Verbindungsleitung
4 Gehäuse
5 Auslasskanal
6 Zylinder
6a Pumpenelement
7 Kolben
8 Schrittmotor
9 Kolbenstange
10 untere Kante
11 obere Kante
12 Zylinderhülse
13 Schmierstoff
14 Membran
15 gefüllter Bereich
16 entleerter Bereich
17 Dichtung
18 Rückschlagventil
19 Auslass
20 erster Gehäuseteil
21 zweiter Gehäuseteil
22 Ansaug-Verschiebungsbereich
23 Federelement
24 Druckkolben
25 Verteilerelement
a Verteilerhülse bis 31 Anschlüsse * bis 31 ' Anschlussöffnungen Innenraum (der Zylinderhülse) Zylinderhülse / Steuerelement Verteilerbohrung zweiter Schrittmotor