Beschreibung
Filtertasche
Die Erfindung betrifft eine Filtertasche, deren Innenraum einen Filtratabfluss zum Verbinden mit einem Filtrataus- lass hat, mit einem flächigen Filtermedium zur Begrenzung des Innenraums und mit einer Grundplatte zur Halterung des Filtermediums und mit einem Rahmen zur dichtenden Befestigung des Filtermediums an der Grundplatte.
Eine solche Filtertasche und ein mehrere solcher Filtertaschen aufnehmender Filtereinsatz sind aus der EP 1 016 449 Bl bekannt. Die Filtertasche weist auf beiden Seiten der Grundplatte angeordnete, membranartige Filtermedien auf. Der Rahmen verhindert, dass die Filtermedien an der Grundplatte anliegen und hierdurch die Filterfläche verkleinert wird. Bei einer senkrechten Anordnung der Filtertaschen in dem Filtereinsatz können an dem Filtermedium anhaftende Schmutzteilchen durch eine Führung von Luftblasen über die Oberfläche des Filtermediums gelöst werden.
Aus der DE 30 33 423 Al ist ein Blatt für einen Scheibenfilter bekannt geworden, bei dem zwei Stützwände mit einem Abstand zur Bildung eines Hohlraumes angeordnet sind. Die Stützwände bilden jeweils einen gitterartigen offenen Rinnenaufbau zum Tragen eines Filtertuches.
Die US 2005/0123 727 Al offenbart eine Filtereinrichtung, bei der mehrere flache Membranelemente parallel nebeneinander auf einem Grundkörper angeordnet sind. Der Grund-
körper weist eine Vielzahl von Bohrungen auf, über die Gasblasen zwischen die Membranelemente geleitet werden.
Die WO 03/037 489 Al offenbart ein Plattenfiltrationsmodul, bei dem mehrere parallel nebeneinander angeordnete Filtermembrantaschen flach und flexibel ausgebildet sind. Die Filtermembrantaschen weisen hierfür einen flexiblen flüssigkeitsdurchlässigen, beispielsweise als Vlies ausgebildeten Kern auf. Membranfolien sind zu beiden Seiten des Vlies angeordnet und stützen sich über Rippen an dem Vlies an.
Es ist jedoch wünschenswert, neben der Reinigung des Filtermediums mit Luftblasen auch eine Reinigung durch Rückspülung zu ermöglichen. Dies führt jedoch bereits bei geringen Drücken zu sehr großen Belastungen des Filtermediums.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine Reinigung der Filtertasche durch Rückspülung zu ermöglichen und eine hohe Standfestigkeit des Filtermediums zu gewährleisten.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass innerhalb des Rahmens mehrere Befestigungen des Filtermediums an der Grundplatte angeordnet sind und dass die Befestigungen Abstandhalter zur Beabstandung des Filtermediums von der Grundplatte aufweisen.
Durch diese Gestaltung wird das Filtermedium zuverlässig an verschiedenen Stellen an der Grundplatte gehalten, so dass Belastungen des Filtermediums bei der Reinigung durch Rückspülung besonders gering gehalten werden. Damit weist das Filtermedium eine besonders hohe Standfestigkeit auf. Die Abstandhalter stellen sicher, dass während des Filtervorgangs ein Anliegen des Filtermediums an der
Grundplatte vermieden wird. Daher weist die erfindungsge- raäße Filtertasche eine hohe Filterfläche auf und lässt sich besonders einfach reinigen.
Zwischen den Befestigungen wölbt sich das Filtermedium beim Rückspülen nach außen. Dies führt bei mehreren, nebeneinander in dem Filtereinsatz angeordneten Filtertaschen zu einer starken Verkleinerung des Zwischenraums zwischen einander benachbarten Filtertaschen von beispielsweise 6 mm auf 1 mm. Damit ist es möglich, mit einem kleinen Volumenstrom Rohwasser eine hohe Strömungsgeschwindigkeit zwischen den Filtertaschen zu erzielen und Schmutzteilchen von der Oberfläche des Filtermediums weg zu spülen. Eine hohe Turbulenz der Strömung führt zu einer besonders guten Reinigung.
Die erfindungsgemäße Filtertasche lässt sich besonders kostengünstig fertigen, wenn die Abstandhalter einstückig mit der Grundplatte gefertigt sind.
Eine besonders zuverlässige Befestigung des Filtermediums an der Grundplatte lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach erreichen, wenn die Abstandhalter aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt sind und wenn das Filtermedium mit den Abstandhaltern verschweißt ist. Vorzugsweise ist das Filtermedium mittels Laserschweißen mit der Grundplatte verbunden, da hierbei die Befestigung des Filtermediums an der Grundplatte weitgehend automatisiert mit einer konstanten Qualität durchgeführt werden kann. Beim Verschweißen schmilzt der Kunststoff des Abstandhalters und durchdringt das Filtermedium. Damit ist das Filtermedium in der kompletten Stärke mit dem Abstandhalter verbunden.
Die Abstandhalter könnten eine Reihe von Befestigungspunkten aufweisen. Eine besonders zuverlässige Befesti-
gung des Filtermediums lässt sich jedoch gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erreichen, wenn die Abstandhalter mehrere lang gestreckte Stege aufweisen.
Die Stege könnten beispielsweise sternförmig angeordnet sein. Bei einem rechteckigen Rahmen lässt sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Filtermedium über die gesamte Fläche gleichmäßig abstützen, wenn mehrere Stege parallel zueinander angeordnet sind.
Eine Störung des Filtratabflusses durch die Stege lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Stege auf die Seite von Einbuchtungen der Grundplatte für einen Filtratab- fluss hin zulaufen.
Während des Filtervorgangs lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein Anliegen des Filtermediums an der Grundplatte zuverlässig vermeiden, wenn zwischen dem Filtermedium und der Grundplatte ein Gitter zur Beabstandung des Filtermediums von der Grundplatte angeordnet ist und wenn das Gitter Ausnehmungen für die Abstandhalter aufweist. Gleichzeitig ermöglichen die Ausnehmungen in dem Gitter für die Abstandhalter eine unmittelbare Verbindung des Filtermediums mit den Abstandhaltern und damit mit der Grundplatte. Daher wird das Filtermedium sowohl während des Filtervorgangs als auch während des Reinigungsvorgangs durch Rückspülen zuverlässig in seiner Lage gehalten.
Die Montage der erfindungsgemäßen Filtertasche gestaltet sich besonders einfach, wenn das Gitter als netzartiges Einlegeteil ausgebildet ist.
Zur weiteren Verringerung der Anzahl der zu montierenden Bauteile der erfindungsgemäßen Filtertasche trägt es bei, wenn das Gitter als auf der Grundplatte angeordnetes Rillenmuster ausgebildet ist.
Zu einer weiteren Erhöhung der Reinigungsleistung trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn auf beiden Seiten der Grundplatte angeordnete Abstandhalter zueinander versetzt sind. Die einander versetzte Anordnung der Abstandhalter führt bei mehreren, parallel in einem Filtereinsatz angeordneten, erfindungsgemäßen Filtertaschen dazu, dass eine Strömung zwischen den einander gegenüberstehenden Filtertaschen von durch die Rückspülung nach außen gewölbten Filtermedien zwangsgeführt wird. Die Abstandhalter mit den Befestigungen erzeugen eine charakteristische Strömungsform. Auch das Einblasen von Luft führt zu besonders hohen Scherkräften an den Oberflächen der Filtermedien.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Filtereinsatzes mit einer erfindungsgemäßen Filtertasche,
Fig. 2 stark vergrößert eine Schnittdarstellung durch die Filtertasche aus Figur 1,
Figur 1 zeigt einen Filtereinsatz 1 mit einer in einer Tragplatte 2 dichtend befestigten Filtertasche 3. Die Tragplatte 2 weist eine Filtratsammelkammer 4 auf. Die Filtratsammelkammer 4 mündet in einen Filtratauslass 5. Die Filtertasche 3 weist eine Grundplatte 6 mit mehreren Einbuchtungen 7 und ein flächiges, die Grundplatte 6 ü-
berdeckendes Filtermedium 8 auf. Ein Teilbereich der Filtertasche ist in Figur 2 in einer stark vergrößerten Schnittdarstellung entlang der Linie II - II dargestellt. Die Einbuchtungen 7 in der Grundplatte 6 stellen eine Verbindung des Innenraums 9 der Filtertasche 3 mit der Filtratsammelkammer 4 her. Die Grundplatte 6 ist einstückig mit einem umlaufenden Rahmen 10 gefertigt, mit dem das Filtermedium 8 verschweißt ist. Innerhalb des Rahmens 10 ist das Filtermedium 8 mit mehreren lang gestreckten Befestigungen 11 mit der Grundplatte 6 verbunden. Die lang gestreckten Befestigungen 11 laufen auf die Seite der Einbuchtungen 7 für den Filtratabfluss hin zu. Weiterhin erkennt man in Figur 1, dass die lang gestreckten Befestigungen 11 von vor der einen Seite der Filtertasche 3 bis vor die andere Seite der Filtertasche 3 geführt sind.
Insgesamt weist der Filtereinsatz 1 eine Vielzahl von parallel angeordneten Filtertaschen 3 auf. Zur Reinigung des Filtermediums 8 können Luftblasen an dem Filtermedium 8 entlang geleitet werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, durch den Filtratauslass 5 ein Reinigungsmedium durch die Filtratsammelkammer 4 in den Innenraum 9 der Filtertasche 3 einzuleiten und hierdurch die Filtertasche 3 durch Rückspülung zu reinigen. Dabei wird das Filtermedium von der Grundplatte 6 weg belastet. Die lang gestreckten Befestigungen 11 mindern die Belastung des Filtermediums 8.
Figur 2 verdeutlicht in einer stark vergrößerten Schnittdarstellung den Aufbau der Filtertasche 3 aus Figur 1. Hierbei ist zu erkennen, dass auf beiden Seiten der Grundplatte 6 jeweils ein Filtermedium 8 angeordnet ist. Die Filtertasche 3 weist im Bereich der lang gestreckten Befestigungen 11 des Filtermediums Abstandhalter 12 auf. Die Abstandhalter 12 weisen senkrecht zur Zeichenebene
verlaufende Stege 13 auf . Die Stege 13 erstrecken sich über die Länge der lang gestreckten Befestigungen 11 aus Figur 1. Die Abstandhalter 12 haltern das Filtermedium 8 auf Abstand zu der Grundplatte 6 und verhindern im Betrieb der Filtertasche 3 ein Anlegen des Filtermediums 8 an die Grundplatte 6. Weiterhin ist in dem Innenraum 9 der Filtertasche 3 zwischen dem Filtermedium 8 und der Grundplatte 6 ein Gitter 14 angeordnet, welches ebenfalls das Filtermedium 8 auf Abstand von der Grundplatte 6 hält und Ausnehmungen 15 für die Stege 13 der Abstandhalter 12 aufweist. Die Abstandhalter 12 sind wie der Rahmen 10 einstückig mit der Grundplatte 6 gefertigt und weisen dieselbe Höhe auf wie der Rahmen 10.
In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungs- form sind die Stege 13 der Abstandhalter 12 auf beiden Seiten der Grundplatte 6 zueinander versetzt angeordnet. Dies führt bei einer parallelen Anordnung mehrerer Filtertaschen zu einer charakteristischen Strömungsführung zwischen den Filtertaschen 3 und damit zu einer hohen Reinigungswirkung .