Hannover, 12.09.2006 PV, Günther/Fuchs/Si 200600027 (2006E00042DE)
Elektrische Steckverbindung mit Führung
Die Erfindung betrifft eine elektrische Steckverbindung, insbesondere einen Stecker und ein Steckergehäuse mit einer Führung.
Steckverbindungen, welche aus Steckern und zugehörigen Steckergehäusen bestehen, sind allgegenwärtig. Insbesondere im Automobilbereich werden bei der Verdrahtung elektrischer Systeme allerorten Stecker in den unterschiedlichsten Ausführungen eingesetzt. Es ist dabei häufig von großer Bedeutung, dass die Steckverbindung eine hohe Robustheit gegen Kräfte, die von den angeschlossenen Kabeln ausgehen aufweist. Unter hoher mechanischer Belastung, wie sie bei Transportfahrzeugen auftritt, können Vibrationen und große Kabellängen dafür sorgen, dass Steckverbindungen beschädigt werden. Dies kann zu Fehlfunktionen führen. Es ist deshalb allgemein angestrebt, möglichst robuste und trotzdem räumlich kleine Steckverbindungen bereitzustellen, welche eine komfortable Bedienung, also ein einfaches Lösen und Wiederverbinden der Steckverbindung, ermöglichen. Darüber hinaus muss gewährleistet werden, dass die Stecker funk- tionsgerecht in die jeweils richtige Gehäusevorrichtung eingeführt werden. Das Steckergehäuse bildet dabei im Allgemeinen eine gewisse Führung für den Stecker, um diesem Halt im Steckergehäuse zu geben.
Neben der allgemeinen Anforderung, dass zu einem Stecker natürlich immer ein korrespondierendes Steckergehäuse existieren muss, entstehen besondere Anforderungen, wenn die Stecker z.B. von unten in die zugehörigen Steckergehäuse eingeführt und die Kabel aus dem Stecker winklig weggeführt werden. Bekannt sind daher Steckverbindungen, die zur Bereitstellung einer möglichst sicheren Steckverbindung eine Führungslänge aufweisen, welche mehr als das Doppelte des Durchmessers des Steckergesichtes beträgt. Die Führungslänge ist dabei der Bereich, in welchem der Stecker zumindest abschnittweise vom Steckergehäuse formschlüssig umschlossen wird. Bei der elektrischen Kontaktie- rung in Kraftfahrzeugen wird allgemein eine zusätzliche Kabelfixierung unmittel-
bar hinter dem Stecker erforderlich. Andere bekannte Systeme setzen Metallbügel ein, welche kraftgebend verspannt sind oder fest fixiert werden. Hierdurch wird verhindert, dass sich die Steckverbindung ungewollt durch Massekräfte des Kabels löst. Nachteilig an den bekannten Steckverbindungen ist die große Füh- rungslänge, welche auch einen hohen Platzbedarf mit sich bringt. Bei einer Führungslänge von z.B. dem Zweifachen des Durchmessers des Steckergesichtes beträgt der Platzbedarf inklusive des erforderlichen Wegs, um die Steckverbindung zu lösen, etwa das Vierfache des Durchmessers des Steckergesichtes, wobei hier noch die Länge des außerhalb der Führung liegenden Steckergehäu- ses hinzutritt. Alternative Lösungen mit den zuvor beschriebenen Metallbügeln oder Verschraubungen sind mit einem hohen Kosten- bzw. einem hohen Montage- und Demontageaufwand verbunden. Es liegt auf der Hand, dass derartige Steckerverbindungen gerade bei wiederkehrendem Lösen und Verbinden unkomfortabel sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Steckverbindung bereitzustellen, welche eine sichere Steckverbindung ermöglicht und trotzdem den Platzbedarf gering hält.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Stecker gemäß Anspruch 1, einem zugehörigen Steckergehäuse und einer aus Stecker und Steckergehäuse bestehenden Steckerverbindung gelöst.
Entsprechend wird erfindungsgemäß ein Stecker mit Führung bereitgestellt, welcher einen ersten Führungsabschnitt und einen zweiten Führungsabschnitt zur Führung des Steckers in einem korrespondierenden Steckergehäuse aufweist, wobei der zweite Führungsabschnitt weiter von dem Steckergesicht beabstandet ist als der erste Führungsabschnitt, und der erste Führungsabschnitt und der zweite Führungsabschnitt eine voneinander verschiedene Kontur ihrer jeweiligen Querschnitte aufweisen. Aufgrund der genannten vorteilhaften Trennung der Steckerführung in einen ersten und einen zweiten Führungsabschnitt lassen sich die Eigenschaften des Steckers und damit der Steckverbindung in vorteilhafter Weise neu gestalten. Es kann demnach erfindungsgemäß vorgese-
hen sein, den ersten Führungsabschnitt kürzer als den zweiten Führungsabschnitt auszuführen, um so den Lösehubes des Steckers (beim Herausziehen des Steckers aus dem korrespondierenden Steckergehäuse) auf die Länge eines der beiden Führungsabschnitte zu beschränken. Die Führung des Steckers im entsprechenden Steckergehäuse kann unmittelbar beendet sein, wenn der Stecker entweder den ersten oder den zweiten Führungsabschnitt vollständig aus den korrespondierenden Führungsabschnitten des Steckergehäuses entfernt hat. Insbesondere können die Führungsabschnitte auf dem Griff des Steckers angeordnet sein, welcher üblicherweise nicht zur Führung des Steckers im Steckerge- häuse genutzt wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind der erste Führungsabschnitt und der zweite Führungsabschnitt durch einen Bereich voneinander beabstandet, welcher keine Führung in dem korrespondierenden Steckergehäuse bewirkt. Durch die Trennung zweier Führungsabschnitte, von denen der erste sich z.B. an das Steckergesicht (das ist das vordere Ende des Steckers, an dem typischerweise die Kontakte angeordnet sind) anschließt oder in räumlicher Nähe zum Steckergesicht angeordnet ist und der zweite sich weiter hinten am Steckergehäuse befindet, wird die kontinuierliche Führung über den gesamten Stecker ersetzt. Hieraus ergibt sich eine effektive Führung, welche die Wirkung einer Führung mit einer Länge erzielt, die dem Abstand vom vorderen Ende des ersten Führungsabschnitts bis zum hinteren Ende des zweiten Führungsabschnitts entspricht, ohne dass jedoch dazwischen eine kontinuierliche Führung des Steckers im Steckergehäuse vorgesehen sein muss. Dadurch kann der mittlere Abschnitt ganz unterschiedlich genutzt werden. Zum Beispiel können hier Arretie- rungsmittel o.Ä. vorgesehen werden, die in dem führungslosen Bereich um den Umfang des hier z.B. eingeschnürten Steckergehäuses geschoben werden. Außerdem ergeben sich Möglichkeiten, in diesem Bereich andere Elemente unterzubringen, die nicht formschlüssig am Steckergehäuse anliegen müssen oder mit dem Gehäuse in einer anderen Art und Weise zusammenwirken als in den Führungsabschnitten. Natürlich ist das Steckergehäuse dem Stecker entsprechend auszuführen, damit die Führung entsteht bzw. zwischen den Führungsabschnitten unterbleibt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der zweite Führungsabschnitt durch ein von dem ersten Führungsabschnitt separates Steckerteil bereitgestellt, welches insbesondere von einem Verbindungselement, einer Umsprit- zung oder einem montierten Element gebildet wird, welche jeweils - je nach Ausgestaltung - starr mit dem Stecker verbunden sind. Diese vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass eine Umspritzung eines Teiles des Steckers eine zusätzliche Komponente erhält, welche zur Führung des Steckers im Steckergehäuse ausgebildet und genutzt wird. Dies erfordert zusätzliche Schritte bei der Bereitstellung der Umspritzung, bzw. der Werkzeuge, welche die Umspritzung bewirken. Da dies einen zusätzlichen Aufwand bei der Herstellung von Steckern nach sich zieht, weisen übliche Stecker keine Führungsmittel im Griffbereich des Steckers auf. Erfindungsgemäß wurde jedoch erkannt, dass sich hierdurch für bestimmte Anwendungen ein Vorteil ergeben kann, der den zusätzlichen Aufwand rechtfertigt. Insoweit wird ein Teil der Umspritzung, welcher herkömmlich z.B. nur als Griff zum Herausziehen des Steckers vorgesehen war, nun auch als zweiter Führungsabschnitt zur Führung des Steckers ausgestaltet. Die weiteren Funktionen der Umspritzung, wie z.B. die Bereitstellung einer mechanischen Stabilität zwischen Stecker und Anschlusskabel bleibt gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung von den Führungseigenschaften des zweiten Führungsabschnittes im Griffbereich unberührt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist ein erfindungsgemäßer Stecker auf dem zweiten Führungsabschnitt ein auf der Umfangfläche des Steckers angeordnetes Führungsmittel auf, wobei das Führungsmittel in Einschubrichtung des Steckers verläuft. Das Führungsmittel kann dabei eine nahezu beliebige Führungskontur aufweisen. Vorteilhaft kann es sich z.B. um eine Führungsrippe handeln. Eine Führungsrippe ist eine von mehreren Ausgestaltungen, wobei derartige Führungsrippen vorteilhaft in korrespondierende Führungsnuten von zugehörigen Steckergehäusen eingreifen und so dem Stecker die gewünschte Führung und den gewünschten Halt bieten. Durch die Ausgestaltung als Füh- rungsrippe lässt sich insbesondere vorteilhaft die erfindungsgemäße Unterbrechung in einen ersten und zweiten Führungsabschnitt vornehmen. Darüber hinaus kann mittels der Rippenform die Länge der Führung leicht und flexibel gestal-
tet werden. Es kommen jedoch auch andere Ausführungen in Frage, bei welchen z.B. im Stecker eine Führungsnut vorgesehen ist und das Steckergehäuse eine entsprechende Führungsrippe aufweist. Auch hierbei ist die vorstehend beschriebene Trennung in einen ersten Führungsabschnitt und in einen zweiten Führungsabschnitt grundsätzlich möglich. Selbstverständlich sind auch Ausführungen mit mehreren Führungsrippen bzw. mehreren Führungsnuten vorstellbar. Insbesondere kommen neben der Rippenform auch eine Ausführung als Schwalbenschwanz, eine Ausführung als Trapez und verschiedene andere Konturen als Führungsmittel in Betracht.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckers befindet sich noch eine weitere Kodierrippe in dem zweiten Führungsabschnitt, welche eine vorauseilende Kodierung des Steckers bewirkt. Vorauseilende Kodierung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Kodierrippe derart angeordnet ist, dass bereits am höchsten Punkt, also beim ersten Kontakt mit einem Steckergehäuse, die Kodierrippe in eine korrespondierende Führungsnut eingreift. Ist keine entsprechende Nut vorgesehen, wird verhindert, dass der Stecker in das Steckergehäuse passt. Diese Kodierung eilt anderen Kodierungsmöglichkeiten, zum Beispiel im ersten Führungsabschnitt, voraus, weil sich der Stecker zu diesem Zeitpunkt, insbesondere dessen erster Führungsabschnitt, noch nicht weit genug im Steckergehäuse befindet. Andere vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Aspektes der Erfindung sind nicht auf die Anordnung einer Führungsrippe beschränkt, sondern können abweichende Anordnungen von Rippen und Nuten, insbesondere auf dem Steckergehäuse, aufweisen, welche ebenfalls eine vorauseilende Kodierung bewirken.
Gemäß einem anderen vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass der erfindungsgemäße Stecker in dem ersten Führungsabschnitt einen kleineren Querschnitt aufweist als in dem zweiten Führungsabschnitt. Der Begriff "Querschnitt" betrifft gemäß diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung einen maximalen Querschnitt des ersten Führungsabschnittes gegenüber einem maximalen Querschnitt des zweiten Führungsabschnitt. Allgemeiner ausgedrückt ist der erste Führungsabschnitt in seinem Querschnitt derart kleiner oder schma-
ler ausgeführt, als der zweite Führungsabschnitt, dass der erste Führungsabschnitt in dem Bereich des Steckergehäuses, welcher mit dem zweiten Führungsabschnitt korrespondiert, verhältnismäßig führungsfrei seitlich zur Einschubrichtung beweglich ist. Dadurch lässt sich beim Lösen des Steckers der Stecker bereits dann frei aus dem Steckergehäuse entnehmen, wenn nur einer der ersten oder zweiten Führungsabschnitte die Führung im Steckergehäuse verlassen hat. Je nach Ausführung bzw. nach Führungslänge des Steckers im Steckergehäuse ergibt sich hierbei ein Lösehub nur in der Länge des ersten oder zweiten Führungsabschnitts. Mit umfasst von diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung sind auch Lösungen, bei welchen nicht die volle Länge des ersten oder zweiten Führungsabschnittes zur Führung im korrespondierenden Steckergehäuse zum Tragen kommt. Dabei können Führungslängen entstehen, die nicht der exakten Länge des ersten oder zweiten Führungsabschnittes des Steckers entsprechen. Vor allem lässt sich gemäß diesem vorteilhaften Aspekt der Erfindung der erste Führungsabschnitt aufgrund seines kleineren Querschnitts innerhalb des zweiten Führungsabschnitts im Steckergehäuse frei bewegen. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ergibt sich der Lösehub lediglich aus der Führungslänge des zweiten Führungsabschnitts oder einer geringeren Führungslänge als der des zweiten Führungsabschnittes.
Die Erfindung stellt insbesondere eine Steckverbindung mit einem Stecker und einem korrespondierenden Steckergehäuse bereit, wobei das Steckergehäuse derartig ausgestaltet ist, dass es die Führung des Steckers gemäß der Führungsabschnitte, wie sie zuvor beschrieben sind, ermöglicht.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind in dem Steckergehäuse Führungsnuten vorgesehen, welche zu den Führungsrippen des zweiten Führungsabschnittes des erfindungsgemäßen Steckers korrespondieren. Dabei wird berücksichtigt, dass die Führungsnuten des zweiten Führungsabschnittes in Einschubrichtung des Steckers nach vorne offen ausgestaltet sind. So wird ermöglicht, dass bei Verschmutzung des Steckergehäuses durch Ein- schieben des Steckers die Verunreinigung nach vorne aus den Nuten geschoben wird kann. Bei bestimmten Steckertypen kann es vorteilhaft sein, dass die Steck-
verbindung statt dessen ausgestaltet ist, beim Herausziehen des Steckers den Schmutz mitzuführen und zu beseitigen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Steckverbindung, bestehend aus Stecker und korrespondierendem Steckergehäuse, weist die effektive Führungslänge in der Hauptbelastungsrichtung ein Führungsverhältnis von etwa 3 zum Durchmesser des Steckergesichtes auf. Dabei ist der Durchmesser des Steckergesichtes in der Hauptbelastungsrichtung maßgeblich. Wird zum Beispiel ein Kabel winklig vom Steckergehäuse weggeführt, dann liegt die Hauptbelastungsrichtung in Zugrichtung des Kabels. Auf den Stecker wird vom Kabel ein Drehmoment ausgeübt. Der Stecker benötigt eine Führung, um dem Zug des Kabels zu wiederstehen. Vorteilhaft ist deshalb die Führung so ausgestaltet, dass sie in dieser Richtung am meisten Wirkung entfaltet. Bei der erfindungsgemäßen Steckverbindung lässt sich aufgrund der zwei- oder mehrteiligen Ausgestaltung der Führung ein besonders hohes Führungsverhältnis erreichen, ohne dass die Führung durchgehend über die ganze Länge des Steckergehäuses ausgeführt sein muss.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist an dem erfindungsgemäßen Stecker ein dritter Führungsabschnitt vorgesehen, welcher zwischen dem ersten und dem zweiten Führungsabschnitt angeordnet ist und durch einen Bereich vom zweiten Führungsabschnitt getrennt ist, in dem keine Führung des Steckers bewirkt wird. Gemäß dieser vorteilhaften Ausgestaltung kann der zweite Führungsabschnitt eine Verlängerung in dem dritten Führungsabschnitt finden, soweit der dritte Führungsabschnitt einen Umriss bzw. einen Querschnitt aufweist, der dem zweiten Führungsabschnitt entspricht. Der Abstand zwischen den beiden Führungs- abschnitten ohne unmittelbare Führungseigenschaften kann zum Einschieben eines Arretierelementes genutzt werden, welches den Stecker in einer festen Position hält.
Die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Figuren erläutert. Es zeigt:
Fig.1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels für einen erfindungsgemäßen Stecker,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels für ein Steckergehäuse,
Fig. 3 eine Ansicht von oben auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Steckers,
Fig. 4 eine Schnittansicht des Steckers gemäß Fig. 4, und
Fig. 5 weitere Schnittansichten des Steckers gemäß Fig. 4.
Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Stecker 100 zum Anschließen eines Ka- bels bzw. eines Bündels elektrischer Leitungen 101. Die elektrische Leitung 101 wird im Gehäuse des Steckers 100 um 90° abgewinkelt und mit den Kontakten an dem Steckergesicht 113 (Kontakte nicht sichtbar) gekoppelt, z.B. elektrisch verbunden. Der Stecker weist einen ersten Führungsabschnitt 102 und einen zweiten Führungsabschnitt 103 auf. Der erste Führungsabschnitt 102 befindet sich in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Steckergesicht 113. Die Führung im ersten Führungsabschnitt 102 wird z.B. durch formschlüssiges Ineinandergreifen des ersten Führungsabschnittes mit einem korrespondierenden Gehäuseabschnitt bewirkt. Im ersten Führungsabschnitt können weitere Markierungen oder Beschriftungen 112 vorgesehen sein. Oberhalb des ersten Führungsabschnitts 102 befindet sich ein Dichtelement 111 , welches den Umfang des Steckers umschließt, um die in einer nach hinten verschlossenen, topfförmigen Öffnung angebrachten Führungsbereiche und die Kontakte, die beliebig ausgeführt sein können, und vorteilhaft als Flachkontakte, Rundkontakte o.Ä. ausgeführt sind, vor Feuchtigkeit und Schmutz zu schützen. Oberhalb des Dichtelementes 111 befin- det sich ein dritter Führungsabschnitt 110 mit einer Führungsrippe 109. Dieser dritte Führungsabschnitt 110 kann vorteilhaft als Fortsetzung des zweiten Führungsabschnittes 103 ausgeführt sein. Die Führungselemente des dritten Führungsabschnittes 110 greifen beim Einführen des Steckers in das Gehäuse zu-
erst in die entsprechenden Führungen des zweiten Führungsabschnittes ein. Damit kann eine Vorjustierung erreicht werden, welche die Umspritzung des Steckers erleichtert. Darin besteht ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Erfindung.
Der dritte Führungsabschnitt ist vom zweiten darüber liegenden Führungsab- schnitt 103 beabstandet ausgeführt, so dass ein nicht dargestelltes Arretierelement (z.B. in Form eines Arretierungsschiebers) senkrecht zur Steckrichtung X des Steckers aufgeschoben werden kann. Auf diese Weise kann das Arretierelement den Stecker in einem korrespondierenden Gehäuse arretieren. Weiter weist das vorliegende Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Steckers einen zweiten Führungsabschnitt 103 auf, welcher sich z.B. im Griffbereich des Steckers befindet. In diesem Bereich sind weitere Führungsrippen 106, 108 vorgesehen. Die Führungsrippen des zweiten Führungsabschnitts 103 und des dritten Führungsabschnitts 110 greifen beim Einführen des Steckers 100 in ein korrespondierendes Steckergehäuse in zu den Führungsrippen korrespondieren- de Nuten ein. Eine weitere Rippe im zweiten Führungsabschnitt 103 kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung als vorauseilende Kodierrippe 107 verwendet werden. Das Versetzen der Kodierrippe 107 im vorderen Bereich des Steckers (d.h. ein Versetzen der Kodierrippe in horizontaler Richtung auf dem Umfang des Steckers) bewirkt, dass der Stecker nur zu bestimmten Steckergehäusen passt. Insbesondere kann die Kodierrippe 107 so angeordnet sein, dass sie bereits beim ersten Kontakt mit dem Steckergehäuse das Einschieben des Steckers ermöglicht, oder verhindert, wenn sich keine korrespondierende Nut am Steckergehäuse befindet. Dies wird als vorauseilende Kodierung bezeichnet, weil sie bereits beim ersten Kontakt des Steckers mit dem Steckergehäuse wirkt. Daneben kommt gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Kodierrippe 107 auch eine Führungseigenschaft hinzu, wie sie den Führungsrippen 106, 108 entsprechen kann, wenn dies gewünscht ist. Die Führungswirkung erfolgt bei der Kodierrippe 107 jedoch in eine andere Richtung als bei Führungsrippen 106, 108.
Fig. 2 zeigt ein zum Stecker 100 korrespondierendes Steckergehäuse 240. Gleichzeitig ist in Fig. 2 auch eine mögliche räumliche Anordnung mehrerer unterschiedlicher Ausführungsbeispiele für erfindungsgemäße Steckergehäuse
240, 220 und 230 nebeneinander dargestellt. Nur das Steckergehäuse 240, also der mittlere Abschnitt in Fig. 2 ist zur Aufnahme des in Fig. 1 dargestellten Steckers 100 ausgestaltet. Es ist ein Kontaktbereich 213 zur Bereitstellung des elektrischen Kontaktes zu sehen. Ausgehend von diesem Kontaktbereich 213 erstreckt sich die Führung entlang der Steckrichtung des Steckers 100 und entlang des ersten Führungsabschnittes 102, wie er in Fig. 1 dargestellt ist. Oberhalb dieses zum ersten Führungsabschnitt 102 korrespondierenden Gehäuseteils befindet sich ein Abschnitt, in welchem die in Fig. 1 dargestellte Dichtung 111 angeordnet ist und so den inneren Kontaktbereich 213 vor Schmutz o.Ä. schützt. Das Steckerdichtelement 111 ist vorteilhaft zum Toleranzausgleich elastisch ausgestaltet und liegt axial auf dem Bereich 210 auf. Das Steckergehäuse 240 bietet außerdem Führungsnuten 206 und 208 zur Aufnahme der Führungsrippen 106 und 108 des Steckers 100 gemäß Fig. 1. Zwischen dem ersten Führungsabschnitt und den Führungsnuten 206 und 208 des zweiten Führungsabschnitts ist eine Ausnehmung 209 vorgesehen, in welche die Führungsrippe 109 (oder Führungszapfen 109) des dritten Führungsabschnitts 110 eingreifen kann. Auf diese Weise kann eine vorteilhafte Vorjustierung (in 208) des Steckers für die Führungsnuten der Umspritzung (106 und 108) bei der Steckermontage erreicht werden. Aufgrund der Untergliederung in die verschiedenen Führungsabschnitte ist es möglich, den erfindungsgemäßen Stecker in einem für diesen Zweck vorgesehenen Werkzeug für die Umspritzung vorteilhaft vorzujustieren. Daher ist der dritte Führungsabschnitt 110 vorteilhaft wie eine Verlängerung des zweiten Führungsabschnittes 103 ausgeführt. Außerdem ist er beispielsweise näher am ersten Führungsabschnitt 102 angeordnet. Bei eingestecktem Stecker wird das Dichtelement 111 auf die Auflagefläche 210 des Steckergehäuses gedrückt. Um den Stecker zu arretieren, können z.B. durch hierfür vorgesehene Ausnehmungen 214 Arretierelemente, welche auch als ein einziges Arretierelement ausgeführt sind, in das Steckergehäuse senkrecht zur Einschubrichtung des Steckers eingeschoben werden, so dass diese bei eingeschobenem Stecker 100 oberhalb des dritten Führungsabschnittes bzw. Führungselementes 110 gelangen und dieses so gegen die Auflagefläche 210 mit dazwischenliegender Dichtung arretieren. Hierdurch wird insbesondere eine besonders gute Dichtung und somit ein
effektiver Schutz des Kontaktbereiches 213 gewährleistet, als auch verhindert, dass der Stecker 100 durch externe Kräfte aus dem Steckergehäuse 240 fällt.
Ein besonderer Vorteil der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Steckverbindung mit einem erfindungsgemäßen Stecker 100 und einem erfindungsgemäßen Ste- ckergehäuse 210 besteht darin, dass die Steckerführung in einen ersten Führungsabschnitt 102 und einen zweiten Führungsabschnitt 103 unterteilt ist. Bei vielen Anwendungen, insbesondere im Kraftfahrzeugbereich, tritt eine beachtliche Weglänge des freien Kabels zwischen dem Stecker und dem nächsten Befestigungspunkt (z.B. Kabelbinder) auf, typischerweise ca. 300 mm. Hierdurch können Zugkräfte entstehen, welche den Stecker mechanisch belasten und somit Beschädigungen oder Fehlfunktionen verursachen können. Durch die Trennung der Steckerführung in einen ersten Führungsabschnitt 102, welcher in einem geschützten, abgedichteten Bereich liegt, und einen zweiten Führungsabschnitt 103, welcher außerhalb des geschützten Bereiches liegt, können für die beiden Führungsabschnitte unterschiedliche Konzepte und Anforderungen berücksichtigt werden. Insoweit kann der innere Führungsabschnitt eine andere Anordnung der Führungsrippen vorsehen. Der zweite Führungsbereich kann, um das Montieren der Kabel (z.B. Litzen) zu ermöglichen, erst nach der Montage durch eine starre Umspritzung angebracht werden. Gemäß einem vorteilhaften Aspekt der vorlie- genden Erfindung wird der zweite Führungsabschnitt durch eine Umspritzung hergestellt, welche die Verbindung zwischen dem Kabel, welches an den Stecker angeschlossen ist, und dem eigentlichen Stecker bewirkt. Die Führungsrippen 106 und 108 sind so angeordnet, dass insbesondere Zugkräfte durch das Kabel 101 aufgefangen werden. Gemäß empirisch ermittelten Werten benötigen derar- tige Steckverbindungen eine Führungslänge, welche mindestens zweimal dem Durchmesser des Steckergesichtes 113 entspricht. Andererseits soll die Steckverbindung eine möglichst geringe Bauhöhe aufweisen, um Raum, z.B. für darunter befindliche Pneumatikleitungen, bereitzustellen. Der hier relevante Durchmesser des Steckergesichtes D wird in der Richtung gemessen, in der die Belas- tung wirkt. Berücksichtigt man insoweit den 90°-Abgang des Steckers und Kabels, so entsteht durch die außersteckermittige Masse ein Drehmoment. Demnach wird als Führungsverhältnis der Durchmesser des Steckergesichtes in der
Richtung berücksichtigt, in welcher die maximale Belastung auftritt. Für die Führungslänge L wiederum ist der Anfangspunkt der Führungslänge L1 des ersten Führungsabschnittes 102 am Steckergesicht 113 bis zum Ende der Führungslänge L2 des zweiten Führungsabschnittes zu berücksichtigen, wie dies später noch unter Bezugnahme auf die Fig. 4 erläutert wird. Die erfindungsgemäße Steckverbindung, wie sie in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, erreicht ein sehr großes Führungsverhältnis von z.B. L/D = 3, wobei L die Führungslänge und D der Durchmesser des Steckergesichts ist. Dies gelingt durch die Bereitstellung der inneren und äußeren Führung. Der Lösehub belegt hier L2, entspricht also der Führungslänge L2 des zweiten Führungsabschnittes (103).
Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird der erste Führungsabschnitt, also der geschützte innere erste Führungsbereich 102, im Querschnitt kleiner ausgeführt als der Querschnitt des zweiten Führungsabschnitts 103. Dies ermöglicht einen geringen Lösehub beim Herausziehen des Steckers 100 aus dem Steckergehäuse 240, obwohl eine große Führungslänge L realisiert ist. Dieser Vorteil wird dadurch erzielt, dass sich der Stecker 100 bereits dann frei aus dem Steckergehäuse 240 entnehmen lässt, wenn die Führungsabschnitte des Steckers aus ihren korrespondierenden Führungen im Gehäuse 240 herausgeführt sind. So ist es lediglich erforderlich, den zweiten Führungsab- schnitt 103 aus dem korrespondierenden Führungsbereich herauszuführen, um den Stecker ganz aus dem Steckergehäuse 240 entnehmen zu können. Der Abschnitt des Steckers 100 im ersten Führungsabschnitt 102 kann sich aufgrund des kleineren Querschnitts in dem Bereich des Gehäuses für den zweiten Führungsabschnitt 103 frei bewegen. Ein geringer Lösehub ist deshalb von besonde- rem Vorteil, weil dadurch verhindert werden kann, dass der räumlich nächste Kabelbinder (oder eine ähnliche Befestigungsvorrichtung) für das Kabel 101 ebenfalls gelöst werden muss, wenn der Stecker gezogen wird.
Die Steckergehäuse 230 und 220 sind ähnlich ausgestaltet wie das Steckergehäuse 240. Allerdings sind zur Implementierung einer vorauseilenden Kodierung die Kodiernuten 237 und 227 gegenüber der Kodiernut 207 versetzt angeordnet.
Der Stecker 100 gemäß Fig.1 lässt sich daher nicht in die Gehäuse 230, 220 einschieben.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht von oben auf einen erfindungsgemäßen Stecker 100, wie er z.B. in Fig. 1 dargestellt ist. In dieser Darstellung ist die Lage der Füh- rungsrippen 106 und 108 deutlich zu erkennen.
Die Kodierrippe 107 ist bei dieser Ansicht genau mittig am Steckergehäuse platziert. Zu Kodierungszwecken kann diese in der vorliegenden Darstellung jeweils seitlich versetzt angeordnet sein, um so die bereits weiter vorne beschriebene vorauseilende Kodierung zu realisieren.
Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A1 eines erfindungsgemäßen Steckers 100 gemäß der Darstellung in Fig. 3. Diese Schnittdarstellung zeigt, wie der Stecker 100 sich in das Steckergehäuse 240 einfügt. Im Kontaktbereich 213 (hier befindet sich auch das Steckergesicht 113) treffen die Kontakte 413 mit entsprechenden korrespondierenden Kontaktmitteln des Steckergehäu- ses zusammen. Die Kontakte können als Flachkontakte ausgebildet sein. Gut zu erkennen ist hier insbesondere, dass der Durchmesser D1 des ersten Führungsabschnitts 102 deutlich geringer ist als der Durchmesser D2 des zweiten Führungsabschnittes 103. Ebenfalls zu erkennen ist das Dichtelement 111 , welches sich oberhalb des ersten geschützten Führungsabschnitts 102 befindet, sowie ein Schnitt durch das Arretierelement 114, welches den dritten Führungsabschnitt 110 arretiert. Da die Führungsrippen 106 und 108 mit dem Querschnitt D2 deutlich weiter ausgreifen als der erste Führungsabschnitt 102 mit dem Querschnitt D1 , ergibt sich der bereits erläuterte, geringe Lösehub beim Herausziehen des erfindungsgemäßen Steckers. Ebenfalls dargestellt ist hier das Verhältnis der Führungslängen L1 und L2 des ersten Führungsabschnittes 102 und des zweiten Führungsabschnittes 103 zu der gesamten Führungslänge L. Der Lösehub ergibt sich aus den Führungslängen L1 des ersten Führungsabschnitts und L2 des zweiten Führungsabschnitts. Je nachdem, in welchem Verhältnis diese beiden Führungslängen L1 und L2 zueinander stehen ergibt sich ein Lösehub, der z.B.
entweder L1 oder L2 entsprechen kann. In einer vorteilhaften Ausgestaltung entspricht der Lösehub der Führungslänge L2.
Fig. 5 zeigt zwei weitere Schnittansichten entlang der Schnittlinien B-B' und C-C, wie sie in Fig. 4 angegeben sind,. In Fig. 4 oben ist der Schnitt entlang der Schnittlinie B-B" dargestellt, welcher noch einmal die Anordnung der Führungsrippen 106 und 108 zueinander verdeutlicht. Eine weitere Führungsrippe eines benachbarten erfindungsgemäßen Steckers kann in der Führungsnut 506 angeordnet sein. Die Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie C-C zeigt noch einmal die Orientierung des maßgeblichen Querschnitts D des Steckergesichtes. Ent- sprechend ist für die Bestimmung des relevanten Führungsverhältnisses der hier angegebene Querschnitt D des Steckergesichtes maßgeblich.