Schaltungsanordnung und Verfahren zum Betreiben einer Hochdruck-Gasentladungslampe
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Betreiben von Hochdruck-Gasentladungslampen. Hochdruck- Gasentladungslampen werden im folgenden auch kurz Lampen bezeichnet. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben derartiger Lampen. Insbesondere behandelt die Erfindung die Vermeidung akustischer Resonanzen, die beim Betrieb dieser Lampen auftreten können.
Stand der Technik
Akustische Resonanzen sind ein bekanntes Problem beim Be¬ trieb von Hochdruck-Gasentladungslampen. Abhängig von der Geometrie und vom Druck der Lampe, treten diese Resonanzen in einem Frequenzbereich zwischen 5 kHz und 1000 kHz auf und können zu Bogenunruhe und bei ausgeprägten Reso¬ nanzen sogar zur Zerstörung der Lampe führen. Ein Betrieb einer Lampe mit einem Wechselstrom, der eine Frequenz im genannten Frequenzbereich aufweist, ist deshalb nicht ohne weiteres zuverlässig.
Auf dem Markt haben sich deshalb Betriebsgeräte verbrei¬ tet, die die Lampe im so genannten Rechteckbetrieb betreiben. Der Rechteckbetrieb erfordert allerdings einen hohen Schaltungsaufwand, weshalb es Bestrebungen gibt, die Lampe trotz der Gefahr der akustischen Resonanzen im sog. Hochfrequenzbetrieb zu betreiben. In diesem Betrieb werden die Lampen mit einem Wechselstrom im angegebenen Frequenzbereich gespeist, weil gerade im diesem Frequenz-
bereich ein Betriebsgerät besonders kostengünstig reali¬ sierbar ist.
In der Schrift US 2003/0111968A1 (Trestman) wird ein Betriebsgerät beschrieben, das eine Lampe mit einer Be- triebsfrequenz betreibt, die frequenzmoduliert ist.
Ziel der Modulation ist es, dass ein Lampenstrom bei Frequenzen, bei denen die Lampe eine Resonanzstelle aufweist nur so kurz auf die Lampe einwirkt, dass sich keine Reso¬ nanz ausbildet.
Die Betriebsfrequenz wird im o. g. Stand der Technik in einem Bereich von 50 kHz um eine Mittenfrequenz moduliert. Gesteuert wird die Modulation von einer Restwel- ligkeit einer Versorgungsspannung. Die angegebene Schrift spricht von einer konstanten Versorgungsspannung, die ei- ne an sich ungewollte Restwelligkeit von beispielsweise 6 Veff aufweist, die von einer speisenden Netzspannung verursacht wird. Die Restwelligkeit weist bei einer Netzfre¬ quenz von 60 Hz aufgrund der Gleichrichtung 120 Hz auf. Der Lampenstrom weist somit eine Betriebsfrequenz auf, die mit einer Modulationsfrequenz von 120 Hz moduliert ist .
Nachteilig beim beschriebenen Stand der Technik ist, dass es trotz der modulierten Betriebsfrequenz zu störenden Resonanzerscheinungen kommt, falls nicht ein Frequenzbe- reich gewählt wird, in dem die Lampe nur schwache Reso¬ nanzen aufweist. Der Betriebsfrequenzbereich, der durch die Modulation überstrichen wird, meidet somit Frequenzbereiche in denen starke Hauptresonanzen der zu betreibenden Lampe auftreten. Damit ergibt sich im Stand der Technik, dass ein Frequenzbereich in dem sich die Be-
triebsfrequenz bewegt, an die zu betreibende Lampe ange- passt werden muß. Der Stand der Technik gewährleistet nicht, dass zwei Lampen, die vergleichbare Leistungsdaten aufweisen im gleichen Frequenzbereich betrieben werden können.
Darstellung der Erfindung
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltungsanordnung zum Betrieb von Hochdruck- Gasentladungslampen mit modulierter Betriebsfrequenz derart weiter zu entwickeln, dass auch dann, wenn die Be- triebsfrequenz einen Frequenzbereich überstreicht, in dem die zu betreibende Lampe starke akustische Resonanzen aufweist, ein flackerfreier Betrieb der Lampe möglich ist .
Diese Aufgabe wird realisiert durch eine Schaltungsanord- nung mit einem Wechselrichter, der an die Hochdruck- Gasentladungslampe einen Lampenstrom liefert, der im we¬ sentlichen ein Wechselstrom mit einer Betriebsfrequenz ist, die in einem Frequenzbereich zwischen einer Minimalfrequenz und einer Maximalfrequenz frequenzmoduliert ist, wodurch sich zum einen ein Grenz-Mittelwert definiert, der gleich der Hälfte der Summe von Minimalfrequenz und Maximalfrequenz ist, und zum anderen ein arithmetischer Mittelwert definiert, der gleich dem zeitlichen Mittelwert der in einem Lampen- betrieb durchlaufenen Frequenzwerte für die Betriebsfre¬ quenz ist, wobei die Schaltungsanordnung dadurch gekennzeichnet ist, dass der Grenz-Mittelwert kleiner ist als der arithmeti¬ sche Mittelwert.
-A-
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Ausprägung der Resonanzstellen der Lampe im allgemeinen mit steigender Frequenz abnimmt. D. h. bei niedrigen Frequenzen ist es kritisch der Lampe viel Energie zur Verfü- gung zu stellen, da sich starke Resonanzen ausbilden können. Bei höheren Frequenzen hingegen kann der Lampe mehr Energie eingespeist werden, da die Resonanzen dort weni¬ ger ausgeprägt sind. Die erfindungsgemäße Lehre zum Han¬ deln baut auf dieser Erkenntnis auf. Bei einer linearen Modulation, wie sie z. B. in EP 1 519 637 A2 (Butler) beschrieben ist, steigt die Betriebsfrequenz linear mit der Zeit an. Der arithmetische Mittelwert der Betriebsfre¬ quenz hat in diesem Fall den gleichen Wert wie der Mittelwert aus der minimalen und der maximalen Frequenz, die die Betriebsfrequenz annimmt (Grenz-Mittelwert ) . Es wir kein Frequenzwert bevorzugt. Der Energieeintrag in die Lampe ist bei allen Frequenzwerten, die die Betriebsfre¬ quenz annimmt, gleich.
In der Schrift US 2003/0111968A1 (Trestman) ist die Modu- lation sinusförmig. Damit ist der Energieeintrag in die Lampe nicht mehr bei allen Frequenzwerten gleich. Frequenzwerte in der Nähe der maximalen Frequenz und Frequenzwerte in der Nähe der minimalen Frequenz werden bevorzugt. Trotzdem ist der arithmetische Mittelwert der Betriebsfrequenz und der Grenz-Mittelwert gleich.
Bei einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist der arithmetische Mittelwert der Betriebsfrequenz größer als der Grenz-Mittelwert. Dies hat zur Folge, dass der Ener¬ gieeintrag in die Lampe bevorzugt bei höheren Frequenz- werten geschieht. Bei niedrigen Frequenzwerten wird vergleichsweise wenig Energie in die Lampe eingekoppelt, wo-
durch die dort vorherrschenden Resonanzstellen nur schwach angeregt werden. "Schwach angeregt" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Energie, die die resonante Schwingung aufnimmt, nicht ausreicht, um einen Plasma- oder Gastransport im Entladungsgefäß zu bewirken. Eine Bogenunruhe und damit Flackererscheinungen werden damit vermieden. Als höhere Frequenzwerte werden Frequenzwerte bezeichnet, die über dem Grenz-Mittelwert liegen. Ent¬ sprechend liegen niedrige Frequenzwerte unter dem Grenz- Mittelwert.
Zur Bestimmung des Grenz-Mittelwerts wird nach obiger De¬ finition der Mittelwert aus der Maximalfrequenz und der Minimalfrequenz zu bilden. Die Maximalfrequenz ist dabei der maximale Frequenzwert den die Betriebsfrequenz durch die Frequenzmodulation während des Betriebs einer Lampe annimmt. Frequenzwerte, die die Betriebsfrequenz z. B. während der Zündung annimmt werden nicht berücksichtigt. Auch nicht berücksichtigt werden Frequenzwerte die ledig¬ lich Fluktuationen der Betriebsfrequenz darstellen. Bei solchen Frequenzwerten wird kein nennenswerter Energiebetrag in die Lampe eingekoppelt. Typischerweise ist die Frequenzmodulation periodisch mit einer Periodendauer im 10 Millisekunden Bereich. Frequenzwerte, die während ei¬ ner Periodendauer kürzer als 10 Mikrosekunden angenommen werden, sind als Fluktuationen zu betrachten. Das Leistungsspektrum der Lampenleistung ist typischerweise rechteckförmig, wobei das Plateau des Rechtecks auch eine mit steigender Frequenz ansteigende Rampe sein kann. Die Frequenzwerte, die das Rechteck begrenzen, markieren die Minimal- und die Maximalfrequenz. Frequenzwerte, die
Fluktuationen darstellen, liegen außerhalb des Rechtecks
und weisen eine Amplitude auf, die wesentlich unter dem Wert des Plateaus liegt.
Ein Aspekt der Erfindung ist die Bereitstellung eines kostengünstigen Betriebsgeräts mit Hilfe einer erfin- dungsmäßigen Schaltungsanordnung. Da der erfinderische Gedanke sich auch mit einem Microcontroller realisieren läßt, ist keine aufwendige Schaltungsänderung ausgehend vom Stand der Technik nötig. Vielmehr kann es genügen die Software in einem Microcontroller zu ändern, um einen stabilen Lampenbetrieb mit Hilfe der vorliegenden Erfindung zu erreichen. Zudem ist ein erfindungsmäßiges Be¬ triebsgerät auch in der Lage Lampen mit unterschiedlichen Resonanzstellen zu betreiben.
Im allgemeinen ist zwischen den Wechselrichter und die Lampe eine Koppelnetzwerk geschaltet, das eine Übertra¬ gungsfunktion aufweist, die die Abhängigkeit der Amplitu¬ de des Lampenstroms von der Betriebsfrequenz beschreibt. Das Koppelnetzwerk weist im allgemeinen einen Tiefpass- Charakter auf. D. h. bei niedrigen Frequenzen wird der Lampe mehr Energie eingespeist als bei hohen Frequenzen. Dadurch werden gerade die Frequenzen weniger bedämpft werden, bei denen starke Resonanzen auftreten. Dieser Effekt ist um so stärker, je breiter das Frequenzband ist, in dem die Betriebsfrequenz moduliert wird. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist daher, dass die Frequenzabhängigkeit des Koppelnetzwerks kompensiert wird. Dies wird vorteilhaft durch einen zeitlichen Verlauf der Betriebs¬ frequenz erreicht, der so gewählt ist, dass das Leis- tungsspektrum der Leistung einer betriebenen Lampe
gleichverteilt ist, oder monoton mit der Frequenz ansteigt. Bei einer Gleichverteilung des Leistungsspektrums wird die Übertragungsfunktion gerade kompensiert. Damit die Energieeinkopplung in die Lampe noch mehr zu höheren Frequenzwerten verlagert wird, kann auch eine Überkompensation der Übertragungsfunktion realisiert werden. Dann steigt das Leistungsspektrum der Leistung einer betriebenen Lampe monoton mit der Frequenz an.
Neben der Instabilität der Lampe ergibt sich durch die Frequenzabhängigkeit des Koppelnetzwerks ein weiteres Problem. Ohne Kompensation dieser Frequenzabhängigkeit bewirkt eine Frequenzmodulation der Betriebsfrequenz eine Amplitudenmodulation des Lampenstroms. Dies kann auch ohne Resoanzeffekte zu einem Flackern der Lampe führen. Dieses Problem tritt um so mehr zu Tage, je weiter die
Minimalfrequenz und die Maximalfrequenz der Betriebsfrequenz auseinander liegen. Besonders starke Flackererscheinungen können ab einem Wert von 10 kHz für die Differenz zwischen Minimalfrequenz und Maximalfrequenz auf- treten. Die oben beschriebene vorteilhafte Kompensation der Übertragungsfunktion löst dieses Problem. Eine Ausdehnung des Frequenzbereichs, in dem die Betriebsfrequenz zu liegen kommt ist deshalb vorteilhaft, weil dann der Energieanteil, der bei einem diskreten Frequenzwert in die Lampe eingekoppelt wird, sinkt. Liegt ein Frequenz¬ wert auf einer Resonanzstelle der Lampe, so wird einer resonanzbedingten Störung weniger Energie zugeführt.
Vorteilhaft ist die Frequenzmodulation der Betriebsfre¬ quenz periodisch mit einer Modulationsfrequenz. Grund- sätzlich ist auch ein zeitlicher Verlauf der Betriebsfrequenz möglich, der durch Rauschen oder Chaos beschrieben
werden kann. Allerdings ist dann die Realisierung aufwendig und die Schaltentlastung von Halbleiterschaltern im Wechselrichter nicht immer gewährleistet. Die Betriebs¬ frequenz muss sich so schnell ändern, dass Resonanzstel- len nur schwach angeregt werden. Was unter "schwach angeregt" zu verstehen ist, ist oben beschrieben. Vorteilhaft sind Modulationsfrequenzen über 1 Hz.
Vorteilhaft ist, wie oben beschrieben, die Realisierung der Erfindung durch einen Microcontroller. Dann ist der zeitliche Verlauf der Betriebsfrequenz nicht kontinuierlich, sondern es treten nur diskrete Frequenzwerte für eine jeweilige Verweildauer auf. Der Energieeintrag in die Lampe kann in einem Frequenzbereich verstärkt werden indem die Differenz zwischen zwei benachbarten diskreten Frequenzwerten reduziert wird oder indem die Verweildauer verlängert wird. Beide Maßnahmen können auch gleichzeitig ergriffen werden. Eine Energieeinkopplung in die Lampe im Sinne der Erfindung ist dann gegeben, wenn eine durchschnittliche Verweildauer für Frequenzwerte oberhalb des Grenz-Mittelwerts länger ist als eine durchschnittliche Verweildauer für Frequenzwerte unterhalb des Grenz- Mittelwerts .
Eine gleiche Wirkung im Sinne der Erfindung ist dann gegeben, wenn eine durchschnittliche Differenz zwischen zwei benachbarten diskreten Frequenzwerten für Frequenzwerte oberhalb des Grenz-Mittelwerts kleiner ist, als ei¬ ne durchschnittliche Differenz zwischen zwei benachbarten diskreten Frequenzwerten für Frequenzwerte unterhalb des Grenz-Mittelwerts .
Üblicherweise erzeugt ein Oszillator die Betriebsfre¬ quenz. Bei der vorteilhaften Realisierung mit einem Microcontroller weist die Betriebsfrequenz jeweils einen diskreten Frequenzwert auf. Typischerweise wird der Os- zillator im Microcontroller mit einem sog. Timer realisiert. Eine Steuereinrichtung, die dem Oszillator den jeweiligen diskreten Frequenzwert vorgibt, kann auch durch den Microcontroller realisiert werden. Vorteilhaft sind alle Frequenzwerte, die die Betriebsfrequenz nacheinander annehmen soll, in einer Speichereinrichtung abgespeichert. Die Steuereinrichtung bzw. der Microcontroller liest die Frequenzwerte der Reihe nach aus und stellt den Oszillator entsprechend ein. Die Speichereinrichtung kann auch im Microcontroller integriert sein. Die Steuerein- richtung bzw. der Microcontroller steuert auch die jeweilige Verweildauer des Oszillators auf einem Frequenzwert. Die Verweildauern zu den jeweiligen Frequenzwerten können mit den Frequenzwerten in der Speichereinrichtung hinterlegt sein.
Die Kompensation der Übertragungsfunktion kann auch geregelt erfolgen. Dazu ist eine Messeinrichtung nötig, die geeignet ist, die Amplitude des Lampenstroms der Steuer¬ einrichtung zuzuführen. Die Steuereinrichtung ist dann so ausgelegt ist, dass sie eine Verweildauer wählt, die mit fallender Amplitude wächst. Der Oszillator verharrt da¬ durch länger bei den Frequenzwerten, die eine relativ niedrige Amplitude des Lampenstroms bewirken. Das Leis¬ tungsspektrum der Lampenleistung kann auf diese Weise so beeinflusst werden, dass es gleichverteilt ist, oder, falls eine Überkompensation der Übertragungsfunktion gewünscht ist, monoton mit der Frequenz ansteigt. Statt die
Verweildauer, kann gleich wirkend auch die Differenz benachbarter diskreter Frequenzwerte als Stellwert der Re¬ gelung herangezogen werden.
Der Wechselrichter bezieht seine Energie von einer Spei- sespannung. Diese wiederum wird meist aus einer Netzspannung erzeugt. Im allgemeinen wird versucht, die Speise¬ spannung möglichst konstant zu halten, da sich Schwankungen der Speisespannung direkt auf die Amplitude der Aus¬ gangsspannung des Wechselrichters auswirken. Insbesondere ein sog. Ripple der Speisespannung mit der doppelten Frequenz der Netzspannung wird im allgemeinen möglichst klein gehalten. Im Gegensatz dazu kann eine Amplitudenmodulation vorteilhaft mit der vorliegenden Erfindung kombiniert werden. Die Speisespannung weist dann bei einem Lampenbetrieb einen Maximalwert und einen Minimalwert auf. Bei einer Differenz zwischen Maximalwert und Minimalwert von mindestens 50 V tritt ein wesentlicher Kom¬ pensations-Effekt auf.
Wenn der zeitliche Verlauf der Speisespannung (Us) und der zeitliche Verlauf der Betriebsfrequenz derart synchronisiert sind, dass dann, wenn die Betriebsfrequenz ihr Maximum annimmt, auch die Speisespannung ihr Maximum annimmt, ist der Kompensations-Effekt optimal. Ein hoher momentaner Wert der Speisespannung gleicht dann eine starke Dämpfung durch die Übertragungsfunktion zumindest teilweise aus. Der Kompensationseffekt durch die Speise¬ spannung kann mit dem erfindungsgemäßen zeitlichen Verlauf der Betriebsfrequenz kombiniert werden.
Vorteilhaft ist die Realisierung des Wechselrichters als Halbbrücke, da diese kostengünstig ist und hohen Wir-
kungsgrad aufweist. Es sind jedoch auch andere Wechsel- richtertopologien einsetzbar, wie z. B. Tiefsetzer, Hochsetzer, Sperrwandler, Cuk-wandler.
Vorteilhaft ist auch der Einsatz eines phasengesteuerten Vollbrückenwechselrichters . Ein derartiger Wechselrichter ist in folgender Schrift beschrieben: Bill Andreycak, "Phase Shifted Zero Voltage Transition Design Considera- tions and the UC3875 PWM Controller", Unitrode Applicati¬ on Note U-136A, 1997. Mit Hilfe der Phasensteuerung kann die Energie gesteuert werden, die der Lampe zugeführt wird. Dies kann so in Abhängigkeit von der Betriebsfre¬ quenz geschehen, dass die Übertragungsfunktion des Koppelnetzwerks zumindest teilweise kompensiert wird. Diese Kompensation kann vorteilhaft mit dem erfindungsgemäßen zeitlichen Verlauf der Betriebsfrequenz kombiniert werden .
Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung Teil eines Betriebsgeräts für eine Hochdruck- Gasentladungslampe. Außer der erfindungsgemäßen Schal- tungsanordnung kann das Betriebsgerät eine Schaltung zur Zündung der Lampe, zur Funkentstörung, zur Sicherheitsabschaltung oder für andere Hilfsfunktionen enthalten. Außerdem umfasst das Betriebsgerät ein Gehäuse und Klemmen zum Anschluss der Lampe und einer Energieversorgung.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren, mit dem eine Lampe ohne Störung durch akustische Resonanzen betrieben werden kann und bei dem das Leistungsspektrum (PL) der Leistung einer betriebenen Lampe (Lp) gleichverteilt ist oder monoton mit der Frequenz ansteigt. Bei
diskreten Frequenzwerten berechnet sich der arithmetische Mittelwert f0 wie folgt:
Dabei wird angenommen, dass die Betriebsfrequenz eine An- zahl von N diskreten Frequenzwerten fn jeweils für eine Verweildauer tn annimmt, wobei nach der Zeit T die N dis¬ kreten Frequenzwerte fn erneut durchlaufen werden. T ist somit die Periodendauer einer Modulationsfrequenz.
Vorteilhaft kann das Verfahren auch wie folgt erweitert werden: Ausgehend von einem stabilen Betrieb der Lampe wird der Energieeintrag in die Lampe der Reihe nach bei allen diskreten Frequenzwerten, die die Betriebsfrequenz annehmen kann, gezielt um den Faktor 1,2 bis 5 erhöht. Bei einem Faktor unter 1,2 ist der Effekt schwer messbar, bei über 5 kann es bereits zum Verlöschen der Lampe kommen. Eine Einrichtung zum Detektieren von Resonanzerscheinungen untersucht den Lampenstrom oder die Lampenspannung oder den Lichtstroms der Lampe auf Schwankungen. Falls die Schwankungen einen vorgegeben Grenzwert über- schreiten, so wird der erhöhte Energieeintrag auf einen
Wert zurückgesetzt, der kürzer ist als 80 % des ursprüng¬ lichen Werts. Falls die Schwankungen einen vorgegebenen Grenzwert nicht überschreiten, wird der erhöhte Energie¬ eintrag auf einen Wert zurückgesetzt, der dem ursprüngli- chen Wert entspricht.
Mit diesem Verfahren wird die Betriebssicherheit bezüg¬ lich von Resonanzerscheinungen weiter erhöht. Resonanzstellen, die latent vorhanden sind werden erkannt und
ausgeblendet . Die Erhöhung des Energieeintrags kann auf zwei Arten realisiert werden. Wird die Verweildauer bei einem Frequenzwert verlängert, erhöht sich auch der Ener¬ gieeintrag bei dieser Frequenz. Die zweite, gleich wir- kende Art, den Energieeintrag in einem Frequenzbereich zu erhöhen, besteht in einer Reduzierung der Differenz zwischen zwei benachbarten Frequenzwerten.
Kurze Beschreibung der Zeichnung (en)
Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungs¬ beispiels näher erläutert werden. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild für eine Schaltungsanord¬ nung, mit der sich die Erfindung realisieren lässt,
Fig. 2 zeitlicher Verlauf der Betriebsfrequenz einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
Fig. 3 die spektrale Leistungsdichte der Lampenleistung mit Gleichstromanteil.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt ein Prinzipschaltbild für eine Schaltungs¬ anordnung, mit der die vorliegende Erfindung realisierbar ist. Die Schaltungsanordnung besitzt zwei Eingangsklemmen Jl und J2 an denen eine gleichgerichtete Netzspannung an¬ schließbar ist. Die Eingangsklemmen Jl und J2 sind gekoppelt mit einer PFC-Stufe, die eine Leistungsfaktorkorrektur bewerkstelligt und eine Speisespannung Us bereit stellt. Parallel zur Speisespannung Us ist ein Speicher- kondensator Cl geschaltet, der die Speisespannung Us puf-
fern soll. Zum Betrieb einer 70 W Lampe hat sich für den Speicherkondensator Cl ein Wert von 4,7 Mikrofarad als günstig erwiesen. Mit diesem Wert stellt sich eine starke Amplitudenmodulation der Speisespannung ein, die in Kom- bination mit der vorliegenden Erfindung zur Kompensation der Übertragungsfunktion des Koppelnetzwerks dienen kann. Ein Potenzial der Speisespannung dient als Bezugspotenzial GND der Schaltungsanordnung.
Die Speisespannung stellt die Energieversorgung für einen Wechselrichter, der als Halbbrückenwechselrichter ausgeführt ist. Er umfasst die Serienschaltung eines oberen und eines unteren Schalters Tl und T2, die parallel zur Speisespannung geschaltet sind. Die Schalter sind als MOSFET ausgeführt, können aber auch als andere Halblei- terschalter ausgeführt sein. Source des oberen Schalters Tl ist mit Drain des unteren Schalters am Verbindungs¬ punkt M verbunden. Die Steueranschlüsse der Schalter, im vorliegenden Fall die Gates von Tl und T2, sind mit einer Kontrolleinrichtung Cont verbunden. Die Kontrolleinrich- tung Cont ist auch mit dem Verbindungspunkt M, der Spei¬ sespannung Us, und dem Bezugspotenzial GND verbunden. Die Kontrolleinrichtung Cont umfasst einen Oszillator, der eine Betriebsfrequenz erzeugt, mit der die Gates der Schalter Tl und T2 abwechselnd angesteuert werden. Damit entsteht am Verbindungspunkt M bezüglich dem Bezugspotenzial GND eine rechteckförmige Wechselspannung Uw, deren Amplitude der Speisespannung folgt und der Frequenz der Betriebsfrequenz entspricht. Die Wechselspannung Uw stellt die Wechselrichterausgangsspannung des Halbbrü- ckenwechselrichters dar.
Eine Serienschaltung bestehend aus einer Lampendrossel Ll und zwei Kondensatoren C2 und C3 bildet ein Koppelnetzwerk, das zwischen den Verbindungspunkt M und das Bezugs¬ potenzial GND geschaltet ist. Über Klemmen J3 und J4 ist eine Lampe Lp an den Kondensator C3 koppelbar. Nicht dargestellt ist eine Zündeinrichtung, die zur Inbetriebnahme der Lampe kurzfristig eine Hochspannung bereitstellt.
Das Koppelnetzwerk bewerkstelligt eine Impedanztransformation von der Wechselspannung Uw zur Lampe. Es kann auch einen Transformator enthalten. Die Impedanztransformation des Koppelnetzwerks weist eine Übertragungsfunktion auf, die die Frequenzabhängigkeit des Lampenstroms Il bezogen auf die Wechselspannung Uw beschreibt. Im vorliegenden Fall hat die Übertragungsfunktion Bandpasscharakter. Im allgemeinen liegt die Betriebsfrequenz immer oberhalb der Resonanzfrequenz der Übertragungsfunktion, damit eine Schaltentlastung der Schalter Sl und S2 genutzt werden kann. Oberhalb der Resonanzfrequenz weist die Übertra¬ gungsfunktion einen Tiefpasscharakter auf.
Bevorzugt umfasst die Kontrollenrichtung Cont einen Mic¬ rocontroller und Treiberschaltungen für die Schalter Tl und T2. Durch eine Software ist im Mikrokontroller ein Oszillator realisiert, der die Betriebsfrequenz erzeugt. Im Speicher des Microcontrollers sind die diskreten Fre- quenzwerte mit zugehörigen Verweildauern abgespeichert. Die Software lässt den Oszillator eine Betriebsfrequenz erzeugen, die der Reihe nach die abgespeicherten Frequenzwerte für die abgespeicherte Verweildauer aufweist. Nachdem der Microcontroller einen letzten abgespeicherten Frequenzwert ausgelesen hat, gibt es zwei Möglichkeiten
weiter zu verfahren: Entweder der Microcontroller beginnt die Frequenzwerte wieder mit einem ersten Frequenzwert auszulesen, oder die Frequenzwerte werden nun in umgekehrter Reihenfolge ausgelesen bis wieder der erste Fre- quenzwert erreicht ist. Im ersten Fall ergibt sich ein eher sägezahnförmiger Frequenzverlauf über Zeit während, sich im zweiten Fall sich ein eher dreieckförmiger Frequenzverlauf über Zeit ergibt. Der eher dreieckförmige Frequenzverlauf hat den Vorteil, dass keine großen Sprün- ge der Betriebsfrequenz auftreten.
Die reine Sägezahn- und Dreiecksform bedeuten einen linearen Zusammenhang zwischen Zeit und Betriebsfrequenz. Dieser entspricht in der Regel nicht der Lehre der vor¬ liegenden Erfindung. Über den Abstand der Frequenzwerte und / oder die Verweildauer muss ein nichtlinearer oder nur stückweise linearer Zusammenhang realisiert werden. Wie oben ausgeführt, ist dabei wichtig, dass bei höheren Frequenzen mehr Energie in die Lampe eingekoppelt wird als bei niedrigen. Als technische Lehre dazu dient der oben ausgeführte Zusammenhang zwischen Grenz-Mittelwert und arithmetischem Mittelwert der Betriebsfrequenz.
In Figur 2 ist der zeitlicher Verlauf der Betriebsfrequenz einer erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung dargestellt. Es handelt sich um einen eher dreieckförmigen, stückweise linearen Verlauf. Eher dreieckförmig deshalb, weil die Betriebsfrequenz von einer Minimalfrequenz 5 ms lang bis zu einer Maximalfrequenz ansteigt und dann nicht sofort auf die Minimalfrequenz zurückfällt, sondern während weiterer 5 ms wieder auf die Minimalfrequenz ab- sinkt. Die Minimalfrequenz beträgt 200 kHz und die Maxi-
malfrequenz 300 kHz. Damit ergibt sich ein Grenzmittel¬ wert von 250 kHz. Der arithmetische Mittelwert beträgt 266 kHz und ist damit erfindungsgemäß größer als der Grenzmittelwert. Typisch für einen erfindungsgemäßen Fre- quenzverlauf ist, dass er im wesentlichen bei höheren
Frequenzen verläuft, als es die lineare Verbindungslinie zwischen Minimalfrequenz und Maximalfrequenz darstellt.
Aus der Darstellung in Figur 2 geht hervor, dass im Ausführungsbeispiel die Verweildauer näherungsweise für alle Frequenzwerte konstant ist. Der zeitliche Verlauf wird erreicht durch eine unterschiedliche Differenz benachbar¬ ter Frequenzwerte. Bei Frequenzwerten nahe der Minimal¬ frequenz sind die Abstände größer als bei Frequenzwerten nahe der Maximalfrequenz.
Nach 10 ms wiederholt sich der zeitliche Verlauf perio¬ disch. Dies ist in Figur 2 nicht mehr dargestellt. Der periodische Verlauf definiert eine Modulationsfrequenz von 100 Hz. Diese Modulationsfrequenz liegt deutlich über 1 Hz, so dass diskrete Frequenzwerte nicht so lange auf die Lampe wirken, dass Plasma- oder Gasströmungen im Entladungsgefäß der Lampe zustande kämen. Vorteilhaft ist der Wert 100 Hz deshalb gewählt, weil dies der Wert der Ripple-Frequenz der Speisespannung bei 50 Hz Netzfrequenz ist. Damit kann die Amplituden-Modulation der Speisespan- nung synchron zum Zeitverlauf der Betriebsfrequenz die Übertragungsfunktion des Koppelnetzwerks kompensieren.
Figur 3 zeigt ein Beispiel für die spektrale Leistungs¬ dichte log PL der in eine Lampe Lp eingespeisten Leistung in logarithmischer Darstellung. Im Leistungsspektrum sind im Vergleich zum Spektrum des Lampenstroms Il die auftre-
tenden Frequenzen verdoppelt. Deutlich erkennt man ein Frequenzband zwischen 360 kHz und 620 kHz, das sich durch eine Frequenzmodulation der Betriebsfrequenz zwischen einer Minimalfrequenz von 180 kHz und einer Maximalfrequenz von 310 kHz ergibt. Die Leistungsdichte ist in diesem
Frequenzband im wesentlichen konstant. Dies ist eine vor¬ teilhafte Folge der Kompensation der Übertragungsfunktion des Koppelnetzwerks.
Zwischen 180 kHz und 310 kHz zeigt Figur 3 einen weiteres Frequenzband, in dem Leistung in die Lampe gekoppelt wird. Dieses Frequenzband entsteht durch einen Gleichan¬ teil, der dem Lampenstrom Il überlagert wird. Dieser Gleichanteil wird vorteilhaft dadurch erzeugt, dass in einem Halbbrückenwechselrichter die Schalter nicht genau symmetrisch schalten, sondern die Einschaltdauer jeweils eines Schalters überwiegt. Durch den Gleichanteil kann der Frequenzbereich, in dem Energie in die Lampe eingekoppelt wird, verbreitert werden, ohne das Frequenzband zu erweitern, das durch die Minimalfrequenz und die Maxi- malfrequenz aufgespannt wird. Die Amplitude des Frequenz¬ bands, das durch den Gleichanteil erzeugt wird, ist ab¬ hängig vom Wert des überlagerten Gleichanteils.
In Figur 3 ist ansatzweise ein weiteres Frequenzband zu erkennen, das bei 720 kHz beginnt. Diese Frequenzband kommt durch die Vervierfachung der Grundfrequenzen wie Minimalfrequenz und Maximalfrequenz zustande.