Verfahren zur Fehlerdetektion beim Betrieb von Hochdruckentladungslampen an EVGs
Technisches Gebiet
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Fehlerdetektion beim Betrieb von Hochdruckentladungslampen an EVGs, insbesondere an EVGs mit einem integriertem Mikro- Prozessor, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei insbesondere um Metallhalogenidlampen, insbesondere für Allgemeinbeleuchtung, oder auch um Natriumhochdrucklampen. Der Begriff EVG steht für Elektronisches Vorschaltgerät . Stand der Technik
Aus der EP-A 1 476 003 ist ein Verfahren zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe bekannt, bei dem eine De- tektionseinrichtung eine Fehlfunktion zu verhindern sucht . Darstellung der Erfindung
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Hochdruckentladungslampe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, das eine verbesserte Fehlerdetektion gewährleistet und insbesonde- re die Nachteile des Stand der Technik vermeidet.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausgestaltun¬ gen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
Der Betrieb von Halogenmetalldampflampen gliedert sich grob in verschiedene Zustände, die zeitlich in einer be-
stimmten Ablauf befinden. Gibt es eine Abweichung von dieser Ablauffolge, so ist die Lampe defekt und dem EVG ist es nicht möglich, in den darauf folgenden logisch richtigen Zustand zu wechseln. Dies wird als verbotener Zustand bezeichnet und in diesem schaltet das EVG die Lampe bis zum nächsten Netz-Reset ab. Bewirkt wird damit, dass defekte Lampen und Lampen am Lebensdauerende nicht weiterbetrieben werden. Dadurch können Gefährdungen, wie die Beschädigung von Leuchten und Fassungen durch Außen- kolbenentladungen und „incandescent mode" nicht auftreten (Brandgefahr) . Der Unterschied dieser Strategie zu den im am Markt befindlichen EVG benutzten Strategien ist, dass nicht nur Spannungs- oder Zeitgrenzen zu einer Abschal¬ tung führen, sondern dass ein Zustandsautomat benutzt wird, der nur eine ganz bestimmte Ablauffolge zulässt. Die Wechsel der Zustände des Automaten wird zwar eben¬ falls von Spannungs- und Zeitparametern gesteuert, ent¬ scheidend ist aber die Reihenfolge der Zustände. Bisheri¬ ge EVG können den sogenannten „incandescent mode" nicht detektieren, da sich dieser elektrisch wie eine Entladung einer hochgebrannten Lampe verhält. Durch diese Strategie kann der „incandescent mode" erst gar nicht entstehen, da Außenkolbenentladungen zu einer sofortigen Abschaltung führen. Dabei ist weiterhin die Sicherheit gegeben, gute Lampen nicht aus Versehen abzuschalten. Vorraussetzung ist, dass das EVG über einen Mikroprozessor verfügt. In diesem kann der Zustandsautomat implementiert werden. Die Schaltungstechnik (Hochsetzsteller, Tiefsetzsteiler, Halbbrücke, Vollbrücke etc.) wird dadurch nicht beein- flusst.
Der erste Zustand ist die Startphase, die die Zündung um- fasst. In dem Zustand befindet sich das EVG nach dem Ein¬ schalten der Netzspannung. In diesem Zustand wird durch Abgabe von Zündspannung versucht, die Lampe zu zünden.
Dabei ist es unerheblich, ob das Gerät über Puls- oder Resonanzzündung verfügt. Der Zustand Zündung kann nur durch eine der folgenden Bedingungen verlassen werden:
- Netzspannung aus; - Zündtimer abgelaufen (beispielsweise nach 18 Minuten);
- Übergang in den Zustand Hochlauf erfolgt nur, wenn eine Brennspannung erreicht wird, die in einem Zielfenster liegt, das beispielsweise zwischen 10 und 35 V beträgt.
Der zweite Zustand ist der Hochlauf, also das Einstellen eines AnlaufStroms . In den Zustand Hochlauf gelangt das EVG nur nach Durchlaufen des ersten Zustands, also nur aus dem Zustand Zündung. In diesem Zustand wird ein Hochlauftimer gestartet und die zeitabhängigen Grenzen der Spannung mit der Lampenspannung verglichen. Werden die zeitabhängigen Grenzen verletzt, ist dies ein Übergang in einen verbotenen Zustand, der zum Abschalten des EVGs führt. Der Zustand Hochlauf kann nur durch folgende Be¬ dingungen verlassen werden:
- Netzspannung aus, - ggf. Berücksichtigung interner EVG-Parameter wie beispielsweise der im EVG erreichten Temperatur,
- Übergang in den nächsten Zustand Normalbetrieb erfolgt nach einem Zeitfenster, das zwischen zwei Zeitwerten tl und t2 liegt, insbesondere frühestens nach 15 s und spä- testens nach 160 s, und außerdem, wenn die Brennspannung einen Schwellwert übersteigt, insbesondere wenn sie über 70 V beträgt. Steigt die Brennspannung bereits vor Beginn des Zeitfensters, beispielsweise bereits nach 5 s, über den Schwellwert, hier also auf über 70 V, geht der Auto- mat in den Verbotenen Zustand über. Dieser frühzeitige Fehler kann auf den incandescent mode zurückgeführt sein.
Der dritte Zustand ist der Normalbetrieb. In den Zustand Normalbetrieb gelangt das EVG nur nach Durchlaufen des Zustands Hochlauf. Im Normalbetrieb wird ständig die Brennspannung der Lampe kontrolliert. Wird ein maximal zulässiger Wert nach oben überschritten, wird insbesondere ein Timer gestartet, der die Lampe nach einem Zeit¬ fenster, beispielsweise nach 18 Min., abschaltet. Wird ein minimal zulässiger Wert unterschritten, wird die Lampe sofort abgeschaltet. Dies verhindert den Betrieb einer Außenkolbenentladung .
Der Zustand Normalbetrieb kann nur verlassen werden, wenn mindestens eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
- Netzspannung aus;
- ggf. Berücksichtigung interner EVG-Parameter wie bei- spielsweise der im EVG erreichten Temperatur;
- Verletzung der Spannungsgrenzen: Überschreitung des maximal zulässigen Werts, beispielsweise einer Spannungs¬ grenze von 120 V, nach oben führt zu einer Timerabschal¬ tung, beispielsweise Abschaltung nach 18 Minuten. Eine Unterschreitung des minimal zulässigen Werts, beispiels¬ weise einer Spannungsgrenze von 70 V, führt zum soforti¬ gen Übergang in den verbotenen Zustand und damit zur Abschaltung.
Dementsprechend kennt das EVG einen vierten Zustand, den sogenannten verbotenen Zustand. In den verbotenen Zustand kommt das EVG, wenn die Bedingungen für einen Zustands- wechsel wie oben beschrieben nicht erfüllt werden. Dies ist entweder eine Verletzung einer Spannungsgrenze oder eine Kombination von Zeit- und Spannungsgrenze. Im verbo- tenen Zustand wird das EVG abgeschaltet. Erst nach Weg- und Zuschaltung des Netzes kann ein anderer Zustand erreicht werden.
Die Zustände können nur in der Reihenfolge 1 - 3 durch¬ fahren werden. Dies ist der Fall für eine normale, nicht defekte Lampe. Ein Wechsel von 1 nach 3 (gleichbedeutend mit dem Auftreten des incandescent mode) oder von 3 nach 2 (gleichbedeutend mit einer Außenkolbenentladung) ist nicht erlaubt und führt unweigerlich in den verbotenen Zustand.
Im einzelnen verwendet das neue Verfahren zum Betrieb von
Hochdruckentladungslampen folgende, in Zustände geglie- derte Schritte:
- Zünden der Lampe in der Startphase;
- Einstellen eines Anlaufstroms im Hochlauf, der so ge¬ ring gewählt ist, dass Elektroden einer angeschlossenen Lampe nicht beschädigt werden; - Normalbetrieb, wobei die dafür vorgesehene Nennleistung zu einer Bandbreite an der dafür zulässigen Nennspannung führen soll.
Dabei stellt eine Detektionseinrichtung fest, ob der eingestellte Anlaufstrom die Lampe in einen Zustand versetzt hat, bei dem die Lampe das Band der zulässigen Nennspannung erreicht hat, wobei ein Zustandsautomat den Betrieb dahingehend überwacht, dass ein Zustand des Hochlaufens innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters durchlaufen werden muss . Ein Zustandsautomat ist ein Automat mit einem Speicher, der abhängig vom inneren Zustand des Speichers unterschiedlich auf gleiche Eingangsgrößen reagieren kann. Ein Beispiel dafür ist ein Flipflop.
Bevorzugt erkennt der Zustandsautomat mindestens drei verschiedene Zustände, den Start, das Hochlaufen und den
Normalbetrieb. Besonders bevorzugt kann der Zustand des
Hochlaufens in mehrere Teilzustände untergliedert werden.
Vorteilhaft ist es, wenn diese Teilzustände eindeutig zeitlich aufeinander folgen.
Bei Entladungslampen für die Allgemeinbeleuchtung gibt es einen Lampendefekt, der als "incandescent mode" bezeich- net wird. Dieser entsteht, wenn das Entladungsgefäß un¬ dicht wird und Füllung und Füllgas in den Außenkolben ge¬ langen. Bei dem Start einer solchen Lampe kann nun eine Außenkolbenentladung entstehen, vor allem wenn sich ein Sumpf an Füllungsbestandteilen in einem einseitig ver- schlossenen Außenkolben bildet. Durch diese Entladung wird Material der Stromzuführung im Außenkolben verdampft, welches sich auf der Innenwand des Außenkolbens niederschlägt. Dort bildet es leitfähige Beläge. Sind die leitfähigen Beläge so angeordnet, dass sie Verbindung zu den Stromzuführungen haben, kommt es zum "incandescent mode". Der "incandescent mode" ist ein Glühen dieses Be¬ lags durch den Stromfluss. Dieser Modus ist in der Regel anhand der elektrischen Parameter nicht unterscheidbar von einer Lampe im normalen hochgebrannten Zustand, da er weder Asymmetrien noch Brennspannungen hat, die sich von einem Normalbetrieb unterscheiden.
Bisher ist es nicht möglich, diesen Zustand zu unterbinden, da bekannte Verfahren zum Betreiben derartiger Lampen nur momentane Spannungs- und Stromwerte messen und auf diese anhand von Grenzwerten und Steigungen von Kennlinien reagieren. Mit einem Zustandsautomaten ist es jedoch möglich, auch diesen unerwünschten Zustand zu unterbinden .
Der Zustandsautomat muss dabei die gleichen Verfahren, wie im Stand der Technik beschrieben, benutzen, um seinen Zustand festzulegen. Durch die Festlegung einer ganz bestimmten Reihenfolge des Durchlaufens dieser Zustände kann erst der incandescent mode bzw. seine Entstehung un-
terbunden werden. Also führt das Auftreten einer gleichen Eingangsgröße, z.B.: Brennspannung wie im Normalbetrieb), aber ein momentaner innerer Zustand des Automaten, der keinen Folgezustand "hochgebrannte Lampe" zulässt, zur Abschaltung.
Da dieser Zustand "incandescent mode" bisher nicht er¬ kannt werden konnte, wurde unter anderem aus diesem Grunde den Leuchtenherstellern empfohlen, keine Kunststofffassungen für Entladungslampen einzusetzen, da diese beim "incandescent mode" schmelzen oder gar brennen können. Diese Beschränkung kann jetzt entfallen, wodurch billigere Fassungen verwendet werden können.
Als Anwendungsfeld kommen vor allem Metallhalogenidlam- pen, aber auch Natriumhochdrucklampen in Betracht, die ein Entladungsgefäß in einem Außenkolben besitzen.
Der Zustandautomat kann die drei Zustände voneinander un¬ terschieden, insbesondere stellt er sicher, dass der Ü- bergang von Zustand 1 nach Zustand 3 ausgeschlossen ist. Insbesondere stellt er auch sicher, dass der Übergang von Zustand 3 nach Zustand 2 ausgeschlossen ist.
Die Erfindung umfasst auch ein Betriebsgerät zum Betrei¬ ben einer Hochdruckentladungslampe, wobei das Betriebsge¬ rät insbesondere ein EVG ist, das mit einem Mikroprozes¬ sor betrieben wird, mit folgenden Merkmalen:
- eine Stelleinrichtung, die einen Anlaufstrom einstellt;
- eine Detektionseinrichtung;
- ggf. insbesondere eine Regeleinrichtung;
- ggf. eine Steuereinrichtung;
wobei das Betriebsgerät zusätzlich einen Zustandsautoma- ten umfasst, der bevorzugt Bestandteil der Detektionsein¬ richtung ist, oder mit dieser zusammenwirkt. Der Zu- standsautomat kann bevorzugt in einem Mikrokontroller integriert sein. Dabei kann das Programm des Mikrokontrol-
lers den Zustandsautomaten mit abdecken. Er kann insbesondere im Steuergerät untergebracht sein, beispielsweise als ASIC oder Steuer-IC.
Die Regeleinrichtung ist dazu geeignet, die Leistung der angeschlossenen Lampe auf eine Soll-Leistung zu regeln. Die Stelleinrichtung ist dazu geeignet, einen Lampenstrom der Lampe auf einen Grenzwert zu begrenzen. Die Detekti- onseinrichtung ist so ausgelegt, dass sie an eine Steuer¬ einrichtung ein Signal gibt, falls eine Grenzwerteinstel- lung zu gering ist, um eine angeschlossene Lampe in einen Zustand zu versetzen, bei dem die Lampe die Soll-Leistung aufnimmt. Die Steuereinrichtung gibt der Stelleinrichtung den Grenzwert vor und sie erhöht ggf. den Grenzwert, falls die Detektionseinrichtung ein Signal an die Steuer- einrichtung sendet. Einzelheiten sind beispielsweise in EP-A 1 476 003 zu finden.
Bei diesem Betrieb einer Hochdruckentladungslampe an ei¬ nem mit einem Mikroprozessor betriebenen EVG wird also ein Zustandsautomat verwendet um bestimmte Fehlfunktionen auszuschließen.
Eine fehlerlose Lampe (ohne Incandescent-Mode oder andere Fehler) zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Brennspannung beim Hochlauf der Lampe stetig und in bestimmten Bereichen sogar monoton steigend verhält. Während des Hochlaufs wird der Lampenstrom vom EVG vorgegeben, er wird als Anlaufström bezeichnet. Normalerweise wird der Lampenstrom näherungsweise stetig vorgegeben. Dabei än¬ dert sich die Brennspannung der Lampe so langsam, dass der zeitliche Verlauf der Brennspannung von einem Mikro- kontroller ohne technische Schwierigkeiten gemessen werden kann. Kurze zeitliche Änderungen der Brennspannung, die im Zeitbereich kleiner 0,2 ms bis kleiner 20 ms auftreten, werden bei der Messung durch zeitliche Mittelung
bzw. durch Tiefpassfilterung unterdrückt. Die Mittelung bzw. die Tiefpassfilterung kann dabei analog und oder di¬ gital vorgenommen werden.
Als notwendige Bedingungen für die Erkennung einer feh- lerfreien Lampe werden eines oder mehrere der folgenden drei Kriterien herangezogen:
1) Stetigkeit der Brennspannung beim Hochlauf. Dies be¬ deutet, dass keine Sprünge im zeitlichen Verlauf auftre¬ ten dürfen, welche größer als ein bestimmter Betrag sind. Kurzzeitige Sprünge werden als nicht relevant angesehen und daher ausgefiltert.
2) Alternativ oder zusätzlich wird der erste steile An¬ stieg der Lampenspannung, der im Bereich 10 s bis 30 s nach dem Start der Lampe einsetzt, ausgenutzt. Er beruht im wesentlichen auf der Verdampfung von Hg. Das EVG, ins¬ besondere eine Auswerteeinheit in einem Mikrokontroller, muss einen Zeit-Abschnitt mit geeigneter Länge finden, in dem die Lampenspannung streng monoton ist und die Stei¬ gung der Lampenspannung über der Zeit in einem bestimm- ten Wertebereich liegt.
Ein konkretes Ausführungsbeispiel für einen Wertebereich für eine 35 W-Lampe ist ein Zeitfenster, das 4 s lang ist. In diesem Zeitfenster soll die Steigung der Lampen¬ spannung für die gesamte Dauer des Zeitfensters im Be- reich 1,5 V/s bis 6 V/s liegen.
3) Positive Steigung der Lampenspannung beim Anlauf, d.h. in einem bestimmten Zeitbereich nach dem Lampenstart. Da¬ bei erfolgt bevorzugt eine geeignete Mittelung über die Bereiche hinweg, in denen die Steigung der Lampenspannung für kurze Zeit negativ oder null ist. Am einfachsten wer¬ den diese Bereiche ausgefiltert. Ein konkretes Beispiel ist eine Vorschrift für das Ausfiltern, wenn der negative
Bereich kleiner als 10 % der gesamten zeitlichen Länge des Zeitfensters ist.
Figuren
Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausfüh- rungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 das Brennspannungsverhalten im Anlauf eines
Bündels von Systemen von EVG und Lampe;
Figur 2 das Anlaufverhalten einer Lampe über die Zeit;
Figur 3 das Flussdiagramm mit allen Zuständen; Figur 4 ein Schema eines EVG mit Zustandsautomat ;
Figur 5 zeigt das Anlaufverhalten mit mehreren Zustanden.
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
Figur 1 zeigt die Brennspannung (in Volt) im Anlauf am EVG von insgesamt 77 Metallhalogenidlampen . Es sind Lam- pentypen von 35 - 150 W mit Entladungsgefäß aus Quarzglas sowie mit zylindrischem und bauchigem keramischen Entladungsgefäß vertreten. Auch alle Brennlagen wurden variiert. Da diese Messungen das gesamte Spektrum der Metall¬ halogenidlampen für Allgemeinbeleuchtung abdeckt, kann man aus diesen Kurven auf die Spannungs- und Zeitgrenzen schließen, die zu einer Abschaltung führen müssen. Eine fehlerlose Lampe, also ohne Incandescent-Mode oder andere Fehler, zeichnet sich dadurch aus, dass sich die Brennspannung beim Hochlauf der Lampe stetig und in bestimmten Bereichen sogar monoton steigend verhält
In Figur 2 ist beispielhaft der Anlauf der Brennspannung einer einzelnen Halogenmetalldampflampe als Funktion der
Zeit dargestellt. Kurve A definiert den Zustand "Zün¬ dung", der auf maximal 18 Minuten begrenzt ist. Kurve B definiert das Zeitfenster des zweiten Zustands "Hochlauf"; es beträgt minimal 15 s und maximal 160 s. Hier ist zusätzlich die zeitabhängige Spannungsober- und untergrenze BO bzw. BU für den Zustand "Hochlauf" einge¬ zeichnet. Danach schließt sich der dritte Zustand Normal¬ betrieb N an. Hier sind die Ober- und Untergrenzen NO und NU nicht zeitabhängig. Die Zündung selbst und ihre Zeit- grenze ist nicht dargestellt, lediglich mit den Rauten das Zeitfenster symbolisiert und mit der Linie Z der Spannungsbereich, in dem die Zündung stattfindet. Das tatsächliche Brennverhalten der Lampe ist mit LP bezeichnet. Diese Figur verdeutlicht am Beispiel einer Metallha- logenidlampe die beiden erlaubten Zustandswechsel von Zu¬ stand l->2 (Linie ZW 12) und von Zustand 2->3 (Linie ZW 23). Andere Wechsel sind nicht gestattet.
Alle Werte der Untergrenze BU für den zeitabhängigen Hochlauf der Lampe werden im Speicher eines Mikroprozes- sors als Tabelle abgelegt. Die Obergrenzen BO und NO so¬ wie die Untergrenze im Normalbetrieb NU sind Einzelwerte, die nicht zeitabhängig sind.
Figur 3 zeigt das Flussdiagramm mit allen Zuständen. Nach dem Einschalten der Netzspannung startet eine Zeitfenster für den Zündtimer. Die Lampe geht in den Zustand 1 über. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, geht die Lampe in den Zustand 2 über, nachdem ein Zeitfenster für den Hochlauftimer gestartet wurde. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, geht die Lampe in den Zustand 3 über, den Normalbetrieb. Das Verhalten im Fehlerfall führt zum Zustand 4, dem ver¬ botenen Zustand, der zum Abschalten der Lampe führt.
Figur 4 zeigt ein Schema für eine Schaltung einer Metall- halogenidlampe 1. Das EVG 2 umfasst, wie an sich bekannt,
einen Gleichrichter 3 und ein Stellglied 4. Dieses ist beispielsweise durch einen Tiefsetzsteiler realisiert. Das Stellglied 4 ist mit einer Detektionseinrichtung 5 verbunden. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist Mikro- kontroller 6, oder auch ein IC, mit Zustandsautomat 7.
Figur 5 zeigt ein Schema mit mehreren Zuständen. Nach der Startphase bei Z werden im Bereich des steilen Anstiegs bei der Hg-Verdampfung zwei Zeitfenster als Zustände Bl und B2 überwacht. Zusätzlich wird die positive Steigung im Anlauf zwischen dem Startpunkt Bl und dem Beginn des Normalbetriebs N überwacht. Dabei wird der Bereich BV des Höckers, der den Übergang zwischen der Phase der Verdampfung des Hg und dem Verdampfen der Metallhalogenide aus¬ geblendet .