Beschreibung
Maschinenanordnung mit einer Maschine, die einen Grundkörper und einen Zusatzkörper aufweist
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Maschinenanordnung mit einer Maschine, die einen Grundkörper und einen Zusatz¬ körper aufweist, wobei der Zusatzkörper über mindestens ein Wälzlager relativ zum Grundkörper gelagert ist, wobei das Wälzlager mindestens zwei Wälzlageraufnahmen und in den Wälz¬ lageraufnahmen abrollende Wälzelemente aufweist, wobei die Maschine eine Erfassungseinrichtung aufweist, mittels derer ein Bewegungszustand des Zusatzkörpers relativ zum Grundkör¬ per erfassbar ist.
Derartige Maschinenanordnungen sind allgemein bekannt. Bei¬ spiele derartiger Maschinenanordnungen sind Verbrennungs¬ kraftmaschinen, Turbinen und elektrische Maschinen.
Bei Verbrennungskraftmaschinen entspricht der Grundkörper dem Motorblock, der Zusatzkörper der Kurbelwelle der Verbren¬ nungskraftmaschine. Bei elektrischen Maschinen - sei es An¬ trieben, sei es Generatoren - entspricht der Grundkörper dem Gehäuse mit dem darin gehaltenen Stator, der Zusatzkörper der Motorwelle mit dem darauf befindlichen Rotor.
Auch antriebslose Elemente sind oftmals so aufgebaut. Ein Beispiel eines derartigen antriebslosen Elements ist ein Ge¬ triebe. Bei einem Getriebe entspricht der Grundkörper dem Ge- häuse des Getriebes, die Getriebeeingangswelle und die Ge¬ triebeausgangswelle entsprechen Zusatzkörpern.
Bei den obenstehend beschriebenen Beispielen von Maschinenan¬ ordnungen führt der Zusatzkörper stets eine Drehbewegung re- lativ zum Grundkörper aus. Auch nachfolgend wird eine Maschi¬ ne beschrieben, bei der der Zusatzkörper eine Drehbewegung relativ zum Grundkörper ausführt. Prinzipiell wäre aber auch
möglich, dass der Zusatzkörper eine Linearbewegung relativ zum Grundkörper ausführt.
Damit Maschinen der eingangs genannten Art eine möglichst große Lebensdauer erreichen, ist es unter anderem erforder¬ lich, dass die Wälzlager hinreichend geschmiert sind. Denn auf Grund der Schmierung des Wälzlagers bildet sich eine dün¬ ne Trennschicht zwischen den Wälzlageraufnahmen und den in den Wälzlageraufnahmen abrollenden Wälzelementen. Dennoch verschleißen die Wälzlager nach einer gewissen Betriebsdauer und müssen dann ausgetauscht werden. Der Austausch sollte da¬ bei selbstverständlich erst dann erfolgen, wenn das Wälzlager tatsächlich verschlissen ist.
Im Stand der Technik wird die Lebensdauer von Wälzlagern auf Grund von Erfahrungswerten oder anhand von Diagrammen spezi¬ fiziert bzw. geschätzt. Die so ermittelte Lebensdauer unter¬ liegt in der Praxis jedoch einer großen Streuung. Es kommt in der Praxis daher trotz der Spezifizierung der erwarteten Le- bensdauer zu unvorhergesehenen Lagerausfällen mit daraus re¬ sultierenden Stillstandszeiten der Maschine.
Natürlich kann die Lebensdauer der Wälzlager auch derart spe¬ zifiziert werden, dass ein Ausfall des Wälzlagers unwahr- scheinlich bzw. sehr unwahrscheinlich ist. In diesem Fall kann aber die tatsächlich mögliche Lebensdauer der Wälzlager nicht ausgenutzt werden.
Weiterhin ist es natürlich möglich, den Zustand der Wälzlager von Zeit zu Zeit durch eine entsprechende Inspektion zu über¬ prüfen. Dies ist aber sehr personalintensiv. Darüber hinaus muss das Wälzlager bei dieser Vorgehensweise während der In¬ spektion zugänglich sein, so dass die Maschine während der Inspektionszeiten nicht betrieben werden kann.
Es ist bereits bekannt, bei einer Maschinenanordnung der ein¬ gangs genannten Art mittels einer kapazitiven Messmethode die
Qualität der Schmierung des Wälzlagers zu erfassen. Es ist also eine Maschinenanordnung der oben genannten Art bekannt, bei der die Wälzlageraufnahmen und die Wälzelemente Bestand¬ teile einer elektrischen Messanordnung sind, bei einer Bewe- gung des Zusatzkörpers relativ zum Grundkörper mittels einer in die Messanordnung eingebundenen Messeinrichtung eine für die Messanordnung charakteristische elektrische Größe erfass¬ bar ist und die charakteristische elektrische Größe einer Auswertungseinrichtung zuführbar ist, von der durch Auswerten der charakteristischen elektrischen Größe ein Schmierungszu¬ stand des Wälzlagers ermittelbar ist.
Eine Möglichkeit zur einfachen messtechnischen Ermittlung des Verschleißgrades des Wälzlagers ist der Anmelderin bzw. dem Erfinder im Stand der Technik jedoch nicht bekannt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Maschinenanordnung der zuletzt beschriebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass mit ihr ein Verschleiß des Wälzla- gers rechtzeitig erkennbar ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Auswertungseinrich¬ tung auch der Bewegungszustand zuführbar ist, dass von der Auswertungseinrichtung anhand des Schmierungszustands des Wälzlagers und des Bewegungszustands des Zusatzkörpers ein Verschleißgrad des Wälzlagers ermittelbar ist und dass von der Auswertungseinrichtung ein vom Verschleißgrad des Wälzla¬ gers abhängiges Ausgangssignal erzeugbar und ausgebbar ist.
Diese Vorgehensweise ist möglich, weil vom Erfinder der vor¬ liegenden Erfindung erkannt wurde, dass der sich einstellende Wert der charakteristischen elektrischen Größe nicht nur von der Qualität der Schmierung abhängt, sondern dass auch die Qualität der Schmierung vom Verschleißgrad des Wälzlagers ab- hängt.
Es ist von Vorteil, wenn die Messanordnung in Anschlussele¬ menten endet, die derart am Grundkörper angeordnet sind, dass sie im laufenden Betrieb der Maschine zugänglich sind, und die Messeinrichtung über die Anschlusselemente mit der Mess- anordnung verbindbar ist. In diesem Fall ist eine flexible
Gestaltung der Messeinrichtung möglich, da nicht auf die oft¬ mals beengten Verhältnisse innerhalb der Maschine Rücksicht genommen werden muss. Die Anschlusselemente können dabei zu einer vorkonfektionierten - vorzugsweise genormten - Steck- Verbindung zusammengefasst sein.
Die Messeinrichtung kann aber auch Bestandteil der Maschine sein. Wenn dies der Fall ist, kann die Gesamtanordnung rela¬ tiv kompakt sein.
In analoger Weise ist es auch möglich, dass die Auswertungs¬ einrichtung Bestandteil der Maschine ist. Auch hier ergibt sich wieder der Vorteil eines kompakten Aufbaus. Alternativ kann aber auch hier die charakteristische elektrische Größe von der Messeinrichtung über ein Ausgabeelement nach außer¬ halb der Maschine ausgegeben werden und die charakteristische elektrische Größe von der Auswertungseinrichtung von außer¬ halb der Maschine erfasst werden.
Vorzugsweise ist die Auswertungseinrichtung derart ausgebil¬ det, dass sie den Verschleißgrad nur dann ermittelt, wenn der Zusatzkörper während einer Mindestdauer permanent mit einer Mindestgeschwindigkeit relativ zum Grundkörper bewegt wird. Denn dadurch ist eine sehr zuverlässige Bestimmung des Ver- schleißgrades möglich.
Wenn der Auswertungseinrichtung auch eine Betriebstemperatur der Maschine und/oder eine Schmiermittelmenge zuführbar sind und diese die Betriebstemperatur und/oder die Schmiermittel- menge bei der Ermittlung des Verschleißgrades berücksichtigt, kann der Verschleißgrad noch genauer bestimmt werden. Zum Er¬ fassen dieser beider Größen weist die Maschinenanordnung vor-
zugsweise einen Temperatursensor und/oder einen Schmiermit¬ telmengensensor auf.
Das von der Auswertungseinrichtung abgegebene Ausgangssignal kann verschiedener Natur sein. So ist es beispielsweise mög¬ lich, dass das Ausgangssignal von einem Menschen mit einem seiner Sinnesorgane unmittelbar wahrnehmbar ist. Beispiele derartiger Signale sind akustische, optische und taktile Aus¬ gangssignale. Alternativ oder zusätzlich ist es aber auch möglich, dass das Ausgangssignal einer Steuereinrichtung für die Maschine zuführbar ist. In diesem Fall ist es möglich, dass mittels der Steuereinrichtung im Falle eines auftreten¬ den Verschleißes die Maschine abgeschaltet wird bzw. nur noch ein eingeschränkter Betrieb der Maschine zugelassen wird.
Die charakteristische elektrische Größe kann beispielsweise ein mittlerer Widerstandswert der Messanordnung sein. Alter¬ nativ kann die charakteristische elektrische Größe auch eine Durchschlagsspannung oder eine Kapazität sein. Auch Kombina- tionen dieser Messgrößen sind möglich.
Wenn die Messeinrichtung die übrige Messanordnung mit einer elektrischen Wechselgröße beaufschlagt, ist das Erfassen der charakteristischen elektrischen Größe besonders einfach. Dies gilt in besonders starkem Maße, wenn die elektrische Wechsel¬ größe hochfrequent ist. Der Begriff „hochfrequent" ist dabei derart zu verstehen, dass die Frequenz der Wechselgröße ober¬ halb von etwa 20 kHz liegt. Auf Grund der Beaufschlagung mit einer elektrischen Wechselgröße ist es insbesondere möglich, die charakteristische elektrische Größe anhand einer kapazi¬ tiven Messung zu ermitteln.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach¬ folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbin- düng mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
FIG 1 eine Maschinenanordnung,
FIG 2 eine Messanordnung mit einem Wälzlager,
FIG 3 ein Ersatzschaltbild der Messanordnung von FIG
2, FIG 4 ein Flussdiagramm und
FIG 5 bis 7 weitere Maschinenanordnungen.
Gemäß FIG 1 weist eine Maschinenanordnung eine Maschine 1 auf, die ihrerseits wiederum einen Grundkörper 2 und einen Zusatzkörper 3 aufweist. Die Maschine 1 von FIG 1 ist dabei beispielhaft als elektrische Maschine ausgebildet. Der Zu¬ satzkörper 3 ist daher als Läufer der elektrischen Maschine ausgebildet. Prinzipiell könnte die Maschine 1 aber auch an¬ dersartig ausgebildet sein, z.B. als Verbrennungskraftmaschi- ne, als Turbine oder als Getriebe.
Gemäß FIG 1 wird die Maschine 1 über einen Umrichter 4 mit elektrischer Energie versorgt. Die Maschine 1 ist somit als umrichtergespeiste elektrische Maschine ausgebildet. Sie wirkt also als Antrieb. Prinzipiell könnte die Maschine 1 aber auch als Generator ausgebildet sein.
Der Zusatzkörper 3 der Maschine 1 ist über Wälzlager 5 rela¬ tiv zum Grundkörper 2 gelagert. Im vorliegenden Fall ist der Zusatzkörper 3 dabei relativ zum Grundkörper 2 drehbar.
Jedes Wälzlager 5 weist gemäß FIG 2 zwei Wälzlageraufnahmen 6, 7 und Wälzelemente 8 auf. Die Wälzelemente 8 können bei¬ spielsweise als Kugeln oder als Walzen ausgebildet sein. Sie rollen in den Wälzlageraufnahmen 6, 7 ab.
Die Wälzlageraufnahmen 6, 7 und die Wälzelemente 8 sind gemäß den FIG 1 bis 3 Bestandteile einer elektrischen Messanord¬ nung, die zusätzlich auch jeweils eine Messeinrichtung 9 um- fasst. Die Messeinrichtung 9 ist somit messtechnisch in die
Messanordnung eingebunden. Mittels der Messeinrichtung 9 wird die übrige Messanordnung mit einer elektrischen Wechselgröße
beaufschlagt. Die elektrische Wechselgröße ist dabei vorzugs¬ weise hochfrequent, weist also eine Frequenz oberhalb von et¬ wa 20 kHz auf. Z.B. kann sie 30, 50 oder 100 kHz betragen.
Auf Grund der hohen Frequenz der elektrischen Wechselgröße wirken die Wälzlageraufnahmen 6, 7 und die Wälzelemente 8 als Kapazität C. Sie verstimmen daher einen Modulator 10, der Be¬ standteil der Messeinrichtung 9 ist und die elektrische Wech¬ selgröße an die übrige Messanordnung ausgibt. Das Ausmaß der Verstimmung ist dabei selbstverständlich von der Größe der Kapazität C abhängig. Im Umkehrschluss kann somit aus der Größe der Verstimmung auf die Größe der Kapazität C geschlos¬ sen werden.
Die Kapazität C der übrigen Messanordnung ist davon abhängig, wie gut ein elektrischer Kontakt der Wälzlageraufnahme 6 zu den Wälzelementen 8 ist und wie gut ein elektrischer Kontakt der Wälzelemente 8 zu der Wälzlageraufnahme 7 ist. Der Kon¬ takt wiederum ist vom Schmierungszustand S des Wälzlagers 5 abhängig. Besteht eine gute Schmierung, bildet sich ein Die¬ lektrikum zwischen den Wälzelementen 8 und den Wälzlagerauf¬ nahmen 6, 7. Ist die Schmierung schlecht, besteht ein direk¬ ter galvanischer Kontakt zwischen den Wälzelementen 8 und den Wälzlageraufnahmen 6, 7.
Es ist daher möglich die Kapazität C der übrigen Messanord¬ nung als charakteristische elektrische Größe C zu erfassen und aus dieser Kapazität C den Schmierungszustand S des Wälz¬ lagers 5 abzuleiten. Die charakteristische elektrische Größe C wird gemäß FIG 2 somit anhand einer kapazitiven Messung er¬ mittelt.
Um die Kapazität C, die sich während der Bewegung des Zusatz¬ körpers 3 relativ zum Grundkörper 2 ändern kann, sinnvoll er- fassen zu können, sollte die Frequenz, welche die elektrische Wechselgröße aufweist, erheblich größer als die Drehzahl sein, mit der sich die Wälzelemente 8 bei zulässiger Maximal-
geschwindigkeit des Zusatzkörpers 3 relativ zum Grundkörper 2 drehen, sein. Dies ist der Grund, weshalb die Frequenz der elektrischen Wechselgröße oberhalb von etwa 20 kHz liegen sollte.
Der Modulator 10 ist weiterhin vorzugsweise als Frequenzmodu¬ lator ausgebildet. Denn dann ist eine besonders zuverlässige und störungsunempfindliche Messung der Kapazität C möglich.
Gemäß FIG 2 weist jedes Wälzlager 5 eine eigene Messeinrich¬ tung 9 auf. Die Messeinrichtungen 9 führen die von ihnen er- fassten charakteristischen elektrischen Größen C einer Aus¬ wertungseinrichtung 11 zu. Diese ermittelt durch Auswerten der charakteristischen elektrischen Größen C den Schmierungs- zustand S der Wälzlager 5.
Der Schmierungszustand der Wälzlager 5 ist von der Geschwin¬ digkeit abhängig, mit der sich der Zusatzkörper 3 relativ zum Grundkörper 2 bewegt, im vorliegenden Fall also einer Dreh- zahl n des Läufers 3 der elektrischen Maschine 1. Denn bei
Stillstand des Zusatzkörpers 3 wird der Schmierfilm zwischen den Wälzelementen 8 und den Wälzlageraufnahmen 6, 7 ver¬ drängt, so dass sich stets ein galvanischer elektrischer Kon¬ takt ausbildet. Eine Auswertung der Messung ist daher in der Regel nur dann sinnvoll, wenn der Zusatzkörper 3 sich relativ zum Grundkörper 2 bewegt.
Eine Erfassung, ob und gegebenenfalls mit welcher Drehzahl n sich der Zusatzkörper 3 dreht, ist in einer Vielzahl von Fäl- len ohne weiteres möglich. Denn oftmals weist die Maschine 1 eine Erfassungseinrichtung 12 auf, mittels derer ein Bewe¬ gungszustand des Zusatzkörpers 3 relativ zum Grundkörper 2 erfassbar ist. Bei positionsgeregelten Systemen kann dies beispielsweise ein Inkrementalgebersystem sein. Für nur dreh- zahlgeregelte Systeme ist in manchen Fällen eine einfache Er¬ regerspule ausreichend, in der bei Drehung des Zusatzkörpers 3 von einem Permanentmagneten ein Wechselfeld induziert wird.
In jedem Fall sollte es möglich sein, anhand des von der Er¬ fassungseinrichtung 12 gelieferten Zustandssignals zu ent¬ scheiden, ob die Drehzahl n oberhalb oder unterhalb einer Grenzdrehzahl nθ liegt.
Der Auswertungseinrichtung 11 wird daher auch die Drehzahl n zugeführt. Diese Drehzahl n entspricht einem Bewegungszustand des Zusatzkörpers 3 relativ zum Grundkörper 1.
Anhand der zugeführten Kapazität C (also der charakteristi¬ schen elektrischen Größe C) ermittelt die Auswertungseinrich¬ tung 11 somit zunächst einen Schmierungszustand S der Wälzla¬ ger 5.
Der Schmierungszustand S des Wälzlagers 5 ist von verschiede¬ nen weiteren Parametern abhängig. Einer dieser Parameter ist der Zeitraum, über den der Schmierfilm Zeit hatte, sich aus¬ zubilden. Ein weiterer Parameter ist auch der Verschleißgrad G des Wälzlagers 5.
Wie nachfolgend in Verbindung mit FIG 4 näher erläutert, wird daher von der Auswertungseinrichtung 11 zunächst in einem Schritt Sl die Drehzahl n des Zusatzkörpers 3 erfasst. In ei¬ nem Schritt S2 wird sodann überprüft, ob die Drehzahl n län- ger als eine Grenzzeit TO oberhalb der Grenzdrehzahl nθ liegt. Die Grenzzeit TO liegt dabei in der Regel zwischen 0,1 und 3 Sekunden.
Wenn die Drehzahl n des Zusatzkörpers 3 während einer Zeit- dauer, die größer als die Grenzzeit TO ist, permanent ober¬ halb der Grenzdrehzahl nθ liegt, wird mit einem Schritt S3 fortgefahren. In diesem Schritt S3 werden die von den Mess¬ einrichtungen 9 erfassten charakteristischen elektrischen Größen C von der Auswertungseinrichtung 11 übernommen. Anhand der charakteristischen elektrischen Größen C ermittelt die
Auswertungseinrichtung 11 in einem Schritt S4 für jedes Wälz¬ lager 5 einen korrespondierenden Schmierungszustand S. Diesen
Schmierungszustand S vergleicht die Auswertungseinrichtung 11 in einem Schritt S5 mit einem Sollschmierungszustand, der oberhalb der Grenzdrehzahl nθ vorliegen sollte. Anhand des Vergleichs ermittelt sie dann - noch im Schritt S5 - für je- des der Wälzlager 5 einen Verschleißgrad G.
In einem Schritt S6 erzeugt die Auswertungseinrichtung 11 ein Ausgangssignal und gibt es aus. Dabei kann alternativ für je¬ des der Wälzlager 5 ein eigenes Ausgangssignal erzeugt und ausgegeben werden oder aber für mehrere Wälzlager 5 ein ge¬ meinsames Ausgangssignal. In jedem Fall aber ist das Aus¬ gangssignal von dem im Schritt S5 ermittelten Verschleißgrad G abhängig.
Das von der Auswertungseinrichtung 11 ausgegebene Ausgangs¬ signal kann verschiedener Natur sein. Beispielsweise ist es möglich, eine Leuchtdiode 13 anzusteuern, so dass diese blinkt oder leuchtet. In diesem Fall ist das Ausgangssignal von einem Menschen mit einem seiner Sinnesorgane, nämlich den Augen, unmittelbar wahrnehmbar. Auch eine andere Ausgabe, z.B. von einem Warnton oder die Anzeige eines Zahlenwerts, sind denkbar und möglich.
Es ist aber auch möglich, dass das Ausgangssignal von der Auswertungseinrichtung 11 einer Steuereinrichtung 14 für die Maschine 1 zugeführt wird. In diesem Fall kann die Steuerein¬ richtung 14 in Abhängigkeit von dem übermittelten Ausgangs¬ signal direkt in den Betrieb der Maschine 1 eingreifen. Bei¬ spielsweise kann ein Betrieb nur noch in einem eingeschränk- ten Drehzahlbereich oder nur noch für einen begrenzten Zeit¬ raum zugelassen werden. Auch ist es möglich, die Maschine 1 sofort still zu setzen.
Das Ausgangssignal kann weiterhin sowohl ein Analogsignal als auch ein Digitalsignal sein. Auch kann es alternativ nur zwei Werte (logisch ja/logisch nein) annehmen können oder vielwer- tig sein.
Gemäß dem obenstehend in Verbindung mit den FIG 1 bis 4 be¬ schriebenen Ausführungsbeispiel ist die charakteristische elektrische Größe C, wie bereits erwähnt, eine Kapazität C. Sie könnte beispielsweise aber auch ein mittlerer Wider- standswert R oder eine Durchschlagsspannung U der Messanord¬ nung sein. In diesem Fall erstreckt sich die Messanordnung gemäß FIG 5 in der Regel über zwei Wälzlager 5, so dass mit¬ tels der Messanordnung nur der Summenverschleiß der beiden Wälzlager 5 ermittelbar ist. Die übrige Ausgestaltung der Ma- schinenanordnung entspricht der obenstehend in Verbindung mit den FIG 1 bis 4 beschriebenen Maschinenanordnung.
Prinzipiell ist es auch möglich, den Schmierungszustand S auf beliebige andere Art zu erfassen. Denn es kommt bei der vor- liegenden Erfindung nicht auf die - an sich bekannte und vor¬ ausgesetzte - Ermittlung des Schmierungszustandes S an, son¬ dern auf die nachfolgende erfindungsgemäße Kopplung mit dem Bewegungszustand n des Zusatzkörpers 3 relativ zum Grundkör¬ per 2 und die dadurch mögliche Ermittlung des Verschleißgra- des G.
Bei dem obenstehend in Verbindung mit den FIG 1 bis 4 be¬ schriebenen Ausführungsbeispiel sind sowohl die Messeinrich¬ tungen 9 als auch die Auswertungseinrichtung 11 Bestandteile 9, 11 der Maschine 1. Dies ist aber nicht zwingend erforder¬ lich.
Gemäß FIG 6 - die im Übrigen FIG 3 entspricht - sind bei¬ spielsweise die Messeinrichtungen 9 und die Auswertungsein- richtung 11 außerhalb der Maschine 1 angeordnet. Gemäß FIG 6 sind sie beispielsweise in der Steuereinrichtung 14 angeord¬ net. Alternativ könnten sie beispielsweise auch im Umrichter 4 angeordnet sein.
Bei dieser Ausführungsform enden die Messanordnungen in An¬ schlusselementen 15. Die Anschlusselemente 15 sind derart am Grundkörper 2 angeordnet, dass sie im laufenden Betrieb der
Maschine 1 zugänglich sind. Dadurch sind die Messeinrichtun¬ gen 9 über die Anschlusselemente 15 mit ihren Messanordnungen verbindbar. Vorzugsweise sind dabei die Anschlusselemente 15 zu einer vorkonfektionierten Steckverbindung 16 zusammenge- fasst. Die Steckverbindung 16 kann dabei insbesondere genormt sein, beispielsweise als Sub-D-Stecker oder als sogenannter Western-Stecker ausgebildet sein.
In gewissem Umfang ist der Schmierungszustand S weiterhin von der Betriebstemperatur T der Maschine 1 und der im Wälzlager
5 insgesamt vorhandenen Schmiermittelmenge M abhängig.
In FIG 6 ist daher noch eine weitere Modifikation der Maschi¬ nenanordnung gezeigt, die aber von der Anordnung der Messein- richtungen 9 und der Auswertungseinrichtung 11 unabhängig ist. Gemäß dieser Modifikation weist die Maschine 1 einen Temperatursensor 17 und einen Schmiermittelmengensensor 18 auf. Mittels des Temperatursensors 17 ist die Betriebstempe¬ ratur T der Maschine 1 erfassbar. Mittels des Schmiermengen- sensors 18 ist die Schmiermittelmenge M der Wälzlager 5 er¬ fassbar. Beide Größen T, M werden - vorzugsweise ebenfalls über die Steckverbindung 16 - der Auswertungseinrichtung 11 zugeführt. Die Auswertungseinrichtung 11 kann daher eine oder beide Größen T, M bei der Ermittlung des Verschleißgrades G berücksichtigen. Dies ist in FIG 4 im Schritt S5 in Klammern angedeutet.
FIG 7 zeigt nun eine Ausgestaltung, bei der zwar die Messein¬ richtungen 9 Bestandteile 9 der Maschine 1 sind, die Auswer- tungseinrichtung 11 hingegen außerhalb der Maschine 1 ange¬ ordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung, die im Übrigen den Aus¬ gestaltungen gemäß den FIG 1 bis 4 bzw. gemäß FIG 5 oder FIG
6 entsprechen kann, geben die Messeinrichtungen 9 die von ih¬ nen ermittelten charakteristischen elektrischen Größen C, U, R über Ausgabeelemente 19 nach außerhalb der Maschine 1 aus. Vorzugsweise sind auch hier wieder die Ausgabeelemente 19 zu einer vorkonfektionierten (vorzugsweise genormten) Steckver-
bindung 20 zusammen gefasst. Die Steckverbindung 20 ist wie¬ der derart am Grundkörper 2 angeordnet, dass sie im laufenden Betrieb der Maschine 1 zugänglich ist. Dadurch ist es mög¬ lich, dass die Auswertungseinrichtung 11, die außerhalb der Maschine 1 angeordnet ist, die charakteristischen elektri¬ schen Größen C von außerhalb der Maschine 1 aus erfasst.
Gemäß den obenstehend beschriebenen Ausgestaltungen ermittelt die Auswertungseinrichtung 11 den Verschleißgrad G der Wälz- lager 5 laufend (selbstverständlich unter der Voraussetzung, dass die Drehzahl n des Zusatzkörpers 3 hinreichend lange oberhalb der Grenzdrehzahl nθ gelegen hat) . Es ist aber auch möglich, dass die Auswertungseinrichtung 11 den Verschlei߬ grad G nur von Zeit zu Zeit ermittelt. Beispielsweise ist es möglich, dass die Auswertungseinrichtung 11 den Verschlei߬ grad G in periodischen Zeitabständen, z.B. einmal pro Stunde oder einmal pro Tag, ermittelt. Auch ist es möglich, dass die Auswertungseinrichtung 11 den Verschleißgrad G nur dann er¬ mittelt, wenn ihr von außen ein entsprechendes Anforderungs- signal übermittelt wird. Das AnforderungsSignal kann der Aus¬ wertungseinrichtung 11 dabei gegebenenfalls von einer Bedien¬ person oder von der Steuereinrichtung 14 oder von einer ande¬ ren Einrichtung vorgegeben werden.
Mittels der erfindungsgemäßen Maschinenanordnung ist es somit möglich, im laufenden Betrieb direkt den Verschleißgrad G der Wälzlager 5 zu ermitteln und so die Lebensdauer der Wälzlager 5 individuell auszunutzen und dennoch einem Ausfall der Ma¬ schine 1 durch Lagerverschleiß sicher vorzubeugen.