Laufrad beispielsweise für eine Lenkrolle oder Bockrolle
Die Erfindung betrifft ein Laufrad beispielsweise für eine Lenkrolle oder Bock¬ rolle, mit einer Nabe und einer zentralen, eine Achse aufnehmenden Achshöh- lung, wobei die Achse mittels einer Hülse in der Achshöhlung aufgenommen ist.
Aus der DE 29916796 Ul ist es bekannt, zwischen der Nabe und der Lauffläche eine ringsum laufende elastische Bandage zwecks Verbesserung der Laufeigen- schaft des Laufrades vorzusehen. Ebenfalls ist es aus der DE 10011101 Al be¬ kannt, zwischen der Lauffläche und der Nabe ringförmige Dämpfungskörper unterschiedlicher Querschnittsgestalt anzuordnen. Bei solchen Ausgestaltungen nimmt bekannterweise die in der Nabe vorgesehene Achshöhlung eine von der Achse durchsetzte Hülse auf.
Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Laufrolle der in Rede stehenden Art hinsichtlich ihres Aufbaues zu optimieren.
Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen bei einem Laufrad mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass zwischen der Achse und der Hülse ein dämpfendes, elastisches Material aufgenommen ist.
Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruches 1 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängi¬ gen Formulierung von Bedeutung sein.
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Laufrad der in Rede stehenden Art angegeben, bei welchem die Dämpfungseigenschaften nicht aus der Gestaltung
des Laufrades selbst resultieren, sondern aus dem Aufbau der Achsaufnahme. So ist es möglich, eine erfindungsgemäß gestaltete Achsaufnahme in an sich bekannte Rollen einzubauen, so dass ein herkömmliches Laufrad zu einem dämpfenden Laufrad umgebaut bzw. abgewandelt werden kann. Das eröffnet auch die Möglichkeit einer nachträglichen Umgestaltung eines entsprechenden Laufrades, verbunden mit den sich daraus ergebenden vorteilhafteren Laufei¬ genschaften. Die betreffende Dämpfungseinrichtung für ein Laufrad zeichnet sich in Form zweier konzentrisch zueinander angeordneter Hülsen aus, wobei eine äußere Hülse zu einer Einpassung in eine Achshöhlung einer Nabe des Laufrades vorgesehen ist, die innere Hülse zur Aufnahme einer Achse des
Laufrades vorgesehen ist und zwischen den Hülsen ein dämpfendes, elastisches Material einliegt. Bei räumlich gedrängtem Aufbau ist somit eine Achsaufnah¬ me geschaffen, die sich mit Vorteil herkömmlichen Laufrädern zuordnen lässt. Das dämpfende, elastische Material ist so beschaffen, dass es stets das Bestreben hat, seine Ausgangsform wieder einzunehmen. Im übrigen ist es so gestaltet, dass das Material die Achse hülsenartig umgibt. Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal besteht gemäß der Erfindung darin, dass das Maß der Dicke des Ma¬ terials geringer ist als das Maß der Achshöhlung. So ist es möglich, dass zum Beispiel die Dicke des Materials im Einbauzustand 3 mm und die Länge der Achshöhlung 43 mm beträgt. Größere Dämpfungswege können beispielsweise durch eine größere Dicke des Materials realisiert werden. Der Einsatz unter¬ schiedlicher Materialien ist möglich. Beispielsweise kann als Material Hart¬ gummi dienen. Denkbar wäre ebenfalls der Einsatz von wellenförmig gestalte¬ ten Federn. Besonders vorteilhaft ist jedoch erfindungsgemäß die Tatsache, dass das Material auf Schaumstoffbasis gebildet ist. Hierzu eignet sich insbesondere ein Material auf Polyurethan-Basis. Ein solches Material ist unter dem Waren¬ zeichen "CellastoR" bekannt. Es wird diesseits auf die Veröffentlichung Εlastogran" der BASF-Gruppe verwiesen, nämlich "18011-2001". Erfindungs¬ gemäß besteht ein vorteilhafter Werkstoff-Kennwert darin, dass das Material
eine Rohdichte von 350 bis 650 kg/m3 aufweist. Diese Eigenschaft wird bei Prü¬ fung nach DIN 53420 ermittelt. Im Detail sieht dies so aus, dass die Poren des Materials einen Durchmesser von Zehntel-Millimetern besitzen und überwie¬ gend geschlossen sind. Bei einer Druckbelastung wird zunächst das Porenvo- lumen und dann der Werkstoff selbst gestaucht. Er wird also bei zunehmender Stauchung steifer, so dass das Material ein progressives Druck-Stauchungs¬ verhalten hat. Die Rohdichtwerte sagen aus, dass mit abnehmender Rohdichte der erreichbare Federweg größer wird und bis zu 80 % der Ausgangslänge des Formteils erreichen kann. Der Aufbau der Achsaufnahme ist so beschaffen, dass die Achse unmittelbar von einer Lagerhülse umgeben und das Material außen¬ seitig der Lagerhülse angeordnet ist. Somit liegt das Material geschützt zwi¬ schen der Lagerhülse und der äußeren Hülse. Herstellungstechnisch günstig erweist es sich, dass das Material ohne Verhaftung mit der Lagerhülse in die Nabe eingebracht ist. Dies erlaubt es, die Herstellungskosten niedrig zu halten. Es erweist sich dabei von Vorteil, dass das Material unter Vorspannung einliegt. Hierzu kann das Material mit ca.30% komprimiert sein. Herstellungstechnische Vorteile ergeben sich dadurch, dass das Material von einem Zuschnitt gebildet ist. Dieser wird beim Einbringen der Lagerhülse in die Hülse in die Ringform gebracht.
Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Fig.1 einen Längsschnitt durch ein Laufrad gemäß einer ersten Ausf üh- rungsform;
Fig.2 eine Breitseitenansicht des Laufrades;
Fig.3 in perspektivischer Darstellung die Bauteile der Achsaufnahme vor dem Zusammenbau und
Fig.4 einen Längsschnitt durch das Laufrad gemäß der zweiten Ausf tih- rungsform.
Bei beiden Ausgestaltungen ist das Laufrad als Ganzes mit der Ziffer 1 bezeich¬ net. Getragen ist dieses von den Gabelschenkeln 2, 3 eines Lagerbockes. Dieser kann Bestandteil einer Lenkrolle oder einer Bockrolle sein. Für das Laufrad ist beim Ausführungsbeispiel geeigneter Kunststoff gewählt, welches im Kunst¬ stoffspritzverfahren in die Form gebracht wird, dies unter Ausbildung einer leicht balligen Lauffläche 4.
Das Laufrad 4 bildet eine Nabe 5 aus, welche von einer zentralen Achshöhlung 6 durchsetzt wird. Beim dargestellten ersten Ausführungsbeispiel hat die Achs¬ höhlung 6 einen Durchmesser a von 20 mm. Die Länge b der Achshöhlung be¬ trägt 43 mm. Das Laufrad 1 selbst hat einen Durchmesser d von 125 mm.
Die Achshöhlung 6 nimmt eine in ihr drehbare, in Form einer Dämpf ungsein- richtung gestaltete Achsaufnahme 7 auf. Letztere besitzt eine in der Achshöh¬ lung 6 drehbare Hülse 8 mit einer Wandstärke von ca.1 mm. Die Länge dieser Hülse 8 entspricht der der Achshöhlung 6. Konzentrisch zu dieser Hülse 8 er¬ streckt sich eine Lagerhülse 9 mit einer Länge von 45 mm. Diese überragt dem¬ gemäß die Hülse 8. Der Außendurchmesser c dieser Lagerhülse 9 beträgt 12 mm, während der Innendurchmesser f 8,4 mm groß ist. Durchsetzt wird die Lagerhülse 9 von einer Achse 10, welche von dem Schaft einer Schraube gebil¬ det ist. Diese durchgreift neben der Lagerhülse 9 Bohrungen 11, 12 der Gabel- schenkel 2, 3. Auf das über den Gabelschenkel 2 überstehende Gewindeende ist
eine Mutter 13 aufgeschraubt, welche die Gabelschenkel 2, 3 gegen die Stirnsei¬ ten der Lagerhülse 9 verspannt.
Zwischen der Lagerhülse 9 und der Hülse 8 erstreckt sich ein dämpfendes, ela- stisches Material 14. In dem eingesetzten Zustand hat es also eine Dicke e.
Demgemäß ergibt sich ein Verhältnis des Maßes der Dicke e zum Maß der Län¬ ge b der Achshöhlung 6 von 3 : 43. Abweichende Verhältnisse wären möglich wie zum Beispiel 2,5 : 30 oder 4 : 40 oder 5 : 40. Dies sind nur einige Möglichkei¬ ten einer großen Palette von Verhältnissen.
Als Material dient überwiegend geschlossenzellig ausgebildeter Schaumstoff, und zwar auf der Basis von Polyurethan. Ein solches Material ist unter dem eingetragenen Markennamen "CellastoR" der Firma BASF bekannt, wie es aus der Veröffentlichung "Elastogran" der BASF-Gruppe hervorgeht, siehe 18011- 2001. Ein solches Material hat nachstehende Werkstoff -Kennwerte:
a. Es liegt eine Rohdichte des Materials von 350 bis 650 kg/m3 vor, und zwar bei Prüfung nach DIN 53420. b. Die Zugfestigkeit beträgt 3,0 bis 7,0 N/ mm2 bei Prüfung nach DIN 53571. c. Die Bruchdehnung beträgt bei Prüfung nach DIN 53571 zwischen 350 und 400 %. d. Der Weiterreißwiderstand liegt bei Prüfung nach DIN 53515 zwischen 8,0 und 20,0 N/mm. e. Der Druckverformungsrest bei 50 % /70h/ '2O0C liegt bei Berücksichti- gung von DIN 53572 bei 3,5 %. Bei 50%/22h/70°C liegt der Druckver¬ formungsrest zwischen 5,0 und 5,5 %.
Wie aus Figur 3 ersichtlich ist, ist das Material 14 von einem Zuschnitt gebildet, welcher beim Zusammenfügen von Hülse 8 und Lagerhtilse 9 in die Ringform
gebogen wird unter Bildung eines Spaltes S, in welchem sich die Enden des Zu¬ schnittes treffen. Bei dem Zusammensetzen dieser drei Bauteile erhält das Ma¬ terial 14 eine Vorspannung, wobei das Material 14 um ca.30 % komprimiert wird. Es ist daher möglich, das Material 14 ohne Verhaftung mit der Lagerhülse 9 in die Nabe einzubringen. Das in die Ringform gebrachte Material hat eine äußerst geringe Querdehnung, so dass es sich auch bei Belastung nicht oder nur unwesentlich über die Stirnseiten der Hülse 8 ausdehnt.
Bei der ersten Ausführungsform bildet die Hülse 8 die Gegenlagerfläche für die Innenwandung der Achshöhlung 6. Figur 4, betreffend die zweite Ausfüh¬ rungsform, zeigt auf, dass die Außenfläche der Hülse 8 auch als Lagerfläche für ein Nadellager 15 dienen kann. Die Achsaufnahme 7 ist im übrigen gemäß die¬ ser zweiten Ausführungsform identisch mit derjenigen der ersten Ausführungs¬ form. Gleiche Bauteile tragen bei dieser zweiten Version gleiche Bezugsziffern.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offen¬ barung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehö¬ rigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollin¬ haltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.