Beschreibung
Grafische Benutzeroberfläche, Computervorrichtung, Verwen¬ dung, Verfahren zur Darstellung von Informationen mit einer Benutzeroberfläche, Computerprogramm-Produkt und computerles¬ bares Medium
Die Erfindung betrifft eine grafische Benutzeroberfläche mit einer Anzahl von einer Rootviewletgruppe zugeordneten View- lets in Form von die Benutzeroberfläche aufteilenden und sich nicht überlappenden Teilfenstern, wobei ein Teilfenster in einer Viewletgruppe angeordnet ist und ein Viewlet eine An¬ zahl von Viewobjekten aufweist, wobei ein Viewobjekt ein in einem Datenbestand hinterlegtes Datenobjekt repräsentiert. Weiter betrifft die Erfindung eine entsprechende Computervor¬ richtung, ein Computerprogramm-Produkt und zweckmäßige Ver¬ wendungen. Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Darstellung von Informationen mit einer Benutzeroberfläche, die eine Anzahl von in einer Rootviewletgruppe angeordneten Viewlets in Form von die Benutzeroberfläche aufteilenden und sich nicht überlappenden Teilfenstern aufweist, wobei ein Teilfenster einer Viewlet-Gruppe zugeordnet wird und ein Viewlet eine Anzahl von Viewobjekten aufweist, wobei ein Vie¬ wobjekt ein in einem Datenbestand hinterlegtes Datenobjekt repräsentiert.
Zur Darstellung eines komplexen Sachzusammenhangs ist es zur gesamtheitlichen Erfassung des Sachzusammenhangs in der Regel nötig unterschiedliche Facetten oder Perspektiven zu diesem Sachzusammenhang darzustellen. Dies kann beispielsweise durch die Darstellung einer Vielzahl von Datenobjekten aus einem Datenbestand erfolgen. Auf einem Bildschirm besteht deshalb in der Regel die Notwendigkeit, eine möglichst Platz sparende grafische Darstellung verschiedener Sichten auf einen Daten- bestand mit entsprechenden Datenobjekten. Dies können bei¬ spielsweise Prozessdaten unterschiedlicher Art bei einem durch einen Kraftwerksbetrieb erzeugten Datenbestand sein.
Dies können bei einer anderen Anwendung auch unterschiedliche Schriftstücke einer Datenbank oder unterschiedliche Kapitel oder sprachliche Fassungen eines durch ein Gesamtschriftstück erzeugten Datenbestands sein.
Es gibt verschiedene Ansätze für grafische Benutzeroberflä¬ chen, die es erlauben, Platz sparend zu arbeiten. Dazu gehört insbesondere die allgemeine Fenstertechnologie, das Kartei¬ karten-System (so genannte „tabbed panes") und in zwei oder mehrere Teile gesplittete Fenster (so genannte „split panes" bzw. „multi split panes") , wobei letztere es beispielsweise im Rahmen einer Viewlettechnologie erlauben, verschiedene Sichten auf einen Datenbestand in unabhängigen, nicht über¬ lappenden Fenstern zu ermöglichen, indem der Benutzer sich eine Vielzahl von puzzleartig auf dem Bildschirm erscheinende Fenster für seine Zwecke anordnet.
Der Windows-Explorer ist ein Beispiel für eine solche View¬ lettechnologie gemäß der eingangs genannten Art („split pa- ne") , dessen Möglichkeiten jedoch sehr begrenzt sind. Den
Windows-Explorer könnte man mit anderen Worten als lediglich eindimensionale Verwirklichung einer Viewlettechnologie be¬ zeichnen. Der Windows-Explorer zeigt nur eine einzige Sicht (wahlweise Liste, Detail oder Symbol) mit einer einzigen Auf- gabenstellung - die Sicht soll nämlich das Dateisystem anzei¬ gen.
Die weiteren oben genannten Lösungen, wie die allgemeine Fenstertechnologie, erfordern vom Benutzer zu viel aktiven Aufwand, um ein überlappungsfreies und Platz vorteilhaft aus¬ nutzendes Layout jederzeit zu gewährleisten. Die im Rahmen der allgemeinen Fenstertechnologie verwirklichten Lösungen eines gesplitteten Fensters oder Viewlets genügen der Anfor¬ derung der gleichzeitigen Sichtbarkeit, bieten aber kein ra- tionales Platzmanagement, sondern lassen die Verteilung der Sichten und die Platzeinteilung offen. Die oben genannten
Karteikarten genügen den Anforderungen nicht, da sie die Sichten abwechselnd und nicht gleichzeitig anzeigen.
Derartige Probleme erzeugen, insbesondere wenn es um die Dar- Stellung komplexer Sachzusammenhänge geht, in unzumutbarer
Weise den aktiven Aufwand eines Nutzers, sich einen umfassen¬ den Gesamteindruck vom Sachzusammenhang auf einem Bildschirm zu verschaffen. Wünschenswert wäre es, es einem Nutzer zu er¬ möglichen, beispielsweise ein und dasselbe Datenobjekt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, da ein Da¬ tenobjekt eines komplexen Sachzusammenhangs in der Regel eine Vielzahl unterschiedlicher Facetten aufweist. Wünschenswert wäre es, nicht eine puzzleartige ungeordnete Anordnung von Fenstern oder Viewlets auf einem Bildschirm vorfinden zu müs- sen, sondern zu gewährleisten, dass bereits eine Vielzahl von Viewlets in geordneter und effektiver Weise auf dem Bild¬ schirm erscheint.
An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur effektiven und geordneten Anzeige unterschiedlicher Datenobjekte mit unter¬ schiedlichen Relationen anzugeben.
Die Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung durch eine ein- gangs genannte grafische Benutzeroberfläche gelöst, bei der erfindungsgemäß mindestens zwei Viewletgruppen hierarchisch ineinander verschachtelt angeordnet sind, derart, dass eine erste Viewletgruppe eine weitere Viewletgruppe enthält, wobei eine Viewletgruppe mit einer durch ein Programmmodul bewirk- ten Verwaltungsfunktionalität ausgestaltet ist, die vorsieht, mindestens zwei Teilfenster in der Viewletgruppe zusammenzu¬ fassen und wobei die Verwaltungsfunktionalität vorsieht, dass mindestens ein erstes und ein zweites Teilfenster ein das gleiche Datenobjekt repräsentierendes Viewobjekt aufweist, und wobei das Viewobjekt im ersten Teilfenster in einer vom zweiten Teilfenster über die bloße Dateisystemanzeige hinaus-
gehenden unterschiedlichen Sicht und in unterschiedlichen Kontexten mit weiteren Viewobjekten gezeigt ist.
Unter eine Rootviewletgruppe ist insbesondere eine nicht selbst wieder in einer Viewletgruppe auftauchende, also z. B. ein in einem Standardfenster unterhalb von Menüleiste und Buttonleiste und oberhalb von einer Fußleiste angrenzender Rahmen einer Bildschirmoberfläche. Unter einem Viewlet ist in der Regel ein Fenster zu verstehen. Unter einem Datenobjekt ist insbesondere eine Datei zu verstehen. Unter einem Viewob¬ jekt ist also insbesondere ein Symbol mit Wiedererkennungs- wert für die Datei zu verstehen, z. B. ein Icon.
Die Erfindung hat dabei erkannt, dass es für eine umfassende und gesamtheitliche Betrachtung sinnvoll ist, verschiedene
Sichten variabel zusammenzustellen und zusammen zu nutzen, um Datenobjekte des Datenbestandes gleichzeitig in unterschied¬ lichen Sichten zu betrachten. Dies ermöglicht nämlich insbe¬ sondere, sie vorteilhaft einfach von einer Sicht in eine an- dere Sicht, z. B. per Drag & Drop, zu übernehmen. Aus diesem Grund sieht das neue Konzept eine Viewletgruppe, insbesondere eine verschachtelte, weitere Viewletgruppe, vor, die mit ei¬ ner durch ein Programmmodul bewirkten Verwaltungsfunktionali¬ tät ausgestaltet ist, die es erlaubt, mindestens zwei Teil- fenster in der Viewletgruppe zusammenzufassen. Weiters sind Hierarchien und unterschiedliche Kontexte in der Regel imma¬ nente Bestandteile eines komplexen Sachverhalts. Dem wird durch je nach Anwendung zweckmäßig verschachtelt angeordnete Viewletgruppen einerseits und durch die Darstellung ein und desselben Viewobjekts in unterschiedlichen Sichten mit unter¬ schiedlichen Kontexten andererseits Rechnung getragen.
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass durch Schach- telung von gesplitteten Viewlets (Fenstern) , deren begrenzte Layoutmöglichkeit, z. B. die „eindimensionale" Aneinanderrei¬ hung von Sichten wie beim Windows-Explorer, einerseits über¬ wunden werden kann. Andererseits wird eine den Benutzer über-
fordernde total freie Platzverteilungsmöglichkeit, wie sie in der Viewlettechnologie bekannt ist, vermieden. Dies kann ins¬ besondere dadurch erreicht werden, dass eine Viewletgruppe zur Anzeige von mindestens zwei gleich hohen horizontalen o- der zwei gleich breiten vertikalen Viewlets ausgelegt ist. Dennoch bestehen in sonstiger Weise ausreichend viele Varia¬ tionsmöglichkeiten. Darüber hinaus geht die Erfindung von der Überlegung aus, dass einheitliche Viewobjekte, die ein be¬ stimmtes in einem Datenstand hinterlegtes Datenobjekt reprä- sentieren, eine deutliche Vereinfachung eines Arbeitens in einem Datenbestand erlauben. Denn die vorteilhaft mit Wieder- erkennungswert versehenen Viewobjekte lassen sich besonders einfach in einem ersten Teilfenster und in einer vom zweiten Teilfenster über die bloße Dateisystemanzeige hinausgehenden unterschiedlichen Sicht anzeigen, wobei in den unterschiedli¬ chen Sichten ein Viewobjekt in unterschiedlichen Kontexten mit weiteren Viewobjekten gezeigt ist. Das heißt insbesonde¬ re, dass eine Sicht ein Viewobjekt in einem Kontext zeigt, der über die bloße Dateisystemanzeige (wie beispielsweise beim Windows-Explorer) hinausgeht. Eine solche Sicht ist na¬ türlich je nach Anwendungsfall unterschiedlich und in der Re¬ gel durch den Datenbestand, z. B. eines Content-Management¬ systems (Dokumente, Versionen, Benutzer etc.), eines Rech¬ erchesystems (Begriffe, Recherchen, Ergebnisse etc.) oder ei- nes Kraftwerks (Komponenten, Räume, Funktionen etc.), vorge¬ geben. Darüber hinaus besteht jedoch die Möglichkeit eine den Sichten zugrunde liegende Datenstruktur frei zu wählen. Mit dem hier erläuterten Konzept ist es also möglich, ein ein Da¬ tenobjekt repräsentierendes Viewobjekt in unterschiedlichen Kontexten anzuzeigen, um sich so ein umfassendes Bild aus un¬ terschiedlichen Perspektiven von der Vielzahl von Facetten eines Datenbestands zu machen.
Entsprechend wird die Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei erfindungsgemäß mindestens zwei Viewletgruppen hierarchisch ineinander verschachtelt angeordnet werden, derart, dass eine
erste Viewletgruppe eine weitere Viewletgruppe enthält, und wobei eine Viewletgruppe mit einer durch ein Programmmodul bewirkten Verwaltungsfunktionalität ausgestaltet ist, die vorsieht, mindestens zwei Teilfenster in der Viewletgruppe zusammenzufassen und wobei die Verwaltungsfunktionalität vor¬ sieht, dass mindestens ein erstes und ein zweites Teilfenster ein das gleiche Datenobjekt repräsentierendes Viewobjekt auf¬ weist, und wobei das Viewobjekt im ersten Teilfenster in ei¬ ner vom zweiten Teilfenster über die bloße Dateisystemanzeige hinausgehenden unterschiedlichen Sicht und in unterschiedli¬ chen Kontexten mit weiteren Viewobjekten gezeigt werden.
Bei dem Verfahren gemäß dem neuen Konzept ist es deshalb ins¬ besondere möglich, ein Viewobjekt des ersten Teilfensters in das zweite Teilfenster zu bewegen. Dies kann beispielsweise durch eine Drag-&-Drop-Aktion oder eine Copy-Paste-Aktion er¬ reicht werden. So kann nämlich ein Viewobjekt auf Wunsch des Nutzers in einer für ihn erforderlichen Sicht im Kontext mit weiteren Viewobjekten gezeigt werden. Insbesondere ist es da- bei möglich, das Viewobjekt im ersten Teilfenster in einer vom zweiten Teilfenster unterschiedlichen Beziehung zu weite¬ ren Viewobjekten anzuzeigen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteran- Sprüchen zu entnehmen und geben im Einzelnen vorteilhafte
Möglichkeiten an, die Vorrichtung und das Verfahren gemäß dem erläuterten neuen Konzept zu realisieren.
Hinsichtlich des Verfahrens ist es insbesondere möglich, die Benutzeroberfläche weiter zu variieren, um so den ganz indi¬ viduellen Anforderungen bei einer umfassenden Gesamtschau ei¬ nes komplexen Sachzusammenhangs gerecht zu werden. Insbeson¬ dere ist es möglich, eine die Teilfenster trennende Trennli¬ nie beliebig zu verschieben. Dadurch wird die Platzaufteilung vorteilhaft an die darzustellenden Sichten angepasst.
Weiters ist es vorteilhaft möglich, ein Datenobjekt für die Anzeige über ein Viewobjekt auf der Benutzeroberfläche frei zu wählen. Insbesondere heißt das, dass die Eigenschaften ei¬ nes Viewobjektes frei wählbar sind. Während beispielsweise der Windows-Explorer nur „Datei" und „Folder" als Datenobjekt aufweist, kann bei dieser Weiterbildung je nach Anwendung ein frei definiertes und ausgewähltes Datenobjekt in Form eines Viewobjektes in einem ebenso frei definierbaren Kontext in einer Sicht dargestellt werden. Dies kann beispielsweise eine Pumpe in einer Kraftwerksanlage sein, die durch ein entspre¬ chendes Viewobjekt angezeigt wird - mit allen Details, die für einen entsprechenden Kontext notwendig sind. Im Rahmen eines Content-Managements kann dies beispielsweise eine eng¬ lische Teilübersetzung eines bestimmten Abschnitts eines Bu- ches sein. In einem Recherchesystem kann dies beispielsweise ein Begriff in einer Recherchespezifikation sein.
Insbesondere lassen sich ein Viewobjekt und/oder ein Viewlet zur Benutzeroberfläche hinzufügen oder von der Benutzerober- fläche entfernen. Dies kann beispielsweise sehr effektiv mit einem entsprechenden Mausklick erreicht werden.
Insbesondere ist bei jeder für ein Viewobjekt vorgenommenen Maßnahme die Synchronisierung in allen Sichten sicherge- stellt. Das heißt insbesondere, dass eine für ein Viewobjekt vorgenommene Maßnahme unabhängig vom Viewlet, in dem sich das Viewobjekt befindet, in gleicher Weise auf das Datenobjekt wirkt. Das heißt, unabhängig vom Kontext, in dem das Viewob¬ jekt gerade dargestellt wird, wird mit dem Viewobjekt in gleicher Weise umgegangen.
Hinsichtlich Weiterbildungen der grafischen Benutzeroberflä¬ che ist es vorteilhaft, dass ein Viewobjekt ein Datenobjekt komplett oder aber lediglich einen Bruchteil eines Datenob- jekts repräsentiert. Vorzugsweise kann ein Viewobjekt oder ein Teil eines Viewobjekts sowohl innerhalb eines Viewlets
auftauchen oder insgesamt durch das Viewlet dargestellt wer¬ den.
Insbesondere ist es vorteilhaft, das Viewobjekt im ersten Teilfenster und im zweiten Teilfenster mit voneinander unter¬ schiedlichen Attributen des Datenobjekts zu verknüpfen. Unter Attribut kann im vorliegenden Fall ein Teil oder ein Feld des entsprechenden Datenobjektes verstanden werden, was Ausdruck eines bestimmten Aspekts oder einer Eigenschaft der durch das Datenobjekt beschriebenen realen Anordnung ist.
Insbesondere ist es von Vorteil, wenn das Viewobjekt den Typ eines Datenobjekts anzeigt. Dies kann durch ein entsprechend ausgebildetes Icon mit Wiedererkennungswert und/oder durch textliche Ergänzung zum Icon erreicht werden.
In besonders vorteilhaften Weiterbildungen kann die über die bloße Dateisystemanzeige hinausgehende unterschiedliche Sicht eine Listen-Ansicht aufweisen, die im Folgenden auch als „ListView" bezeichnet wird. In einer weiteren Weiterbildung kann die über die bloße Dateisystemanzeige hinausgehende un¬ terschiedliche Sicht auch eine Verknüpfungsbaum-Ansicht auf¬ weisen, die im Folgenden u. a. als „BrowserView" bezeichnet wird. In einer weiteren Weiterbildung kann die über die bloße Datenstrukturanzeige hinausgehende unterschiedliche Sicht ei¬ ne Matrix-Ansicht aufweisen, die im Folgenden u. a. als „MatrixView" bezeichnet wird.
Die Erfindung führt hinsichtlich der Vorrichtung auch auf ei- ne Computervorrichtung mit einer Benutzeroberfläche gemäß dem oben erläuterten neuen Konzept.
Die Erfindung führt auch auf ein Computerprogramm-Produkt, welches auf einem computerlesbaren Medium speicherbar ist und einen Softwarecodeabschnitt aufweist, welcher geeignet ist, eine Computervorrichtung zur Wiedergabe von Informationen auf
einer Benutzeroberfläche gemäß dem oben erläuterten neuen Konzept zu veranlassen.
Die Erfindung führt weiter auf ein Computerprogramm-Produkt, welches auf einem computerlesbaren Medium speicherbar ist und einen Softwarecodeabschnitt aufweist, welcher geeignet ist, eine Computervorrichtung zur Ausführung des Verfahrens gemäß dem oben erläuterten neuen Konzept zu veranlassen, wenn das Produkt auf der Computervorrichtung ausgeführt wird.
Insbesondere führt dies auf ein computerlesbares Medium, auf dem das Computerprogramm-Produkt gespeichert ist.
Hinsichtlich der Verwendung führt die Erfindung auf eine Ver- wendung der grafischen Benutzeroberfläche oder der Computer¬ vorrichtung gemäß dem neuen Konzept für ein Content-Manage¬ mentsystem oder für ein Recherchesystem unter Zugriff auf ei¬ ne Datenbank. Unter einer Datenbank ist im Prinzip jeder strukturierte oder unstrukturierte Informationspool (wie z. B. eine technische oder eine Dokumenten-Datenbank, ein Wörterbuch oder das Internet) zu verstehen. So eignet sich die Anwendung des neuen Konzepts bei Suchmaschinen im Inter¬ net.
Während sich das hier vorgestellte neue Konzept als besonders nützlich für die Anwendung betreffend ein Contentmanagement¬ system oder ein Recherchesystem erweist und in diesem Sinne zu verstehen ist und während das im Rahmen der Erfindung er¬ läuterte neue Konzept im Folgenden im Detail anhand von Bei- spielen aus dem Content-Management beschrieben werden wird, so sollte dennoch klar sein, dass das hier beschriebene Kon¬ zept wie beansprucht, ebenfalls nützlich im Rahmen von ande¬ ren Anwendungen ist, welche insbesondere über ein reines Con¬ tent-Management hinausgehen. Ein Content-Management kann bei- spielsweise die Erstellung, Verwaltung und Publikation von multimedialen Dokumentationen und Informationsinhalten be¬ treffen. Vorteile erweisen sich dabei insbesondere bei der
technischen Dokumentation. Durch das hier vorgestellte neue Konzept können nämlich langlebige Grunddokumentationsbestände geschaffen werden, die dennoch fehlerfrei schnell und indivi¬ duell variabel je nach Anforderung zu entsprechenden Kunden- dokumentationen umgesetzt werden können. Nicht nur bei einem Contentmanagementsystem, sondern auch bei einem Recherchesys¬ tem lassen sich, wie eben beschrieben, inhaltlich unter¬ schiedliche Dokumente verknüpfen oder bestimmte Attribute solcher Dokumente in unterschiedlichen Kontexten anzeigen, z. B. indem ein entsprechendes Viewobjekt in unterschiedli¬ chen Sichten durch eine Drag-&-Drop-Operation bewegt wird. In ein solches System lassen sich insbesondere heterogene Forma¬ te wie Text, Grafik, Listen, Matrizen oder Verknüpfungsbaum¬ ansichten erstellen. Durch eine derart geschaffene effektive und gleichzeitig geordnete Zusammenstellung von Sichten lässt sich selbst für einen komplexen Sachzusammenhang eine für den Nutzer vorteilhafte Gesamtübersicht erreichen, der auf diese Weise eine besonders vorteilhafte Transparenz für die Beur¬ teilung des Sachzusammenhangs erhält.
Eine weitere Verwendung ist eine Verwendung zur Planung tech¬ nischer Vorrichtungen und/oder Anlagen unter Zugriff auf eine Datenbank.
Ein Beispiel für eine darüber hinausgehende Anwendung wäre also die Verwendung des neuen Konzepts im Rahmen der Planung technischer Vorrichtungen und/oder Anlagen unter Zugriff auf eine Datenbank. Auf vorteilhafte Weise lässt sich beispiels¬ weise im Rahmen einer ListView die Detailinformation zu einem Teilstück einer Anlage anzeigen, in einer Browserview, die funktionelle Verknüpfung der einzelnen Teilsysteme und in ei¬ ner MatrixView eine organisatorische Übersicht erstellen, beispielsweise geordnet nach Art der Komponenten.
Noch eine weitere Verwendung ist die Verwendung zur Steuerung einer Vorrichtung und/oder Anlage unter Zugriff auf eine Da¬ tenbank und/oder Anlagensteuermittel. Insbesondere sind unter
Anlagensteuermittel eine entsprechende Sensorik und/oder ein Bussystem und/oder entsprechende Rechnereinheiten und/oder Controller zur verstehen, über die mittels der grafischen Be¬ nutzeroberfläche real steuernd zugegriffen werden kann. In dem Fall handelt es sich bei der Verwendung also nicht nur um ein Visualisierungsmittel zur Darstellung eines komplexen Sachzusammenhangs, sondern um eine Bedienoberfläche für eine Anlage.
In einer weiteren vorteilhaften Verwendung des neuen Konzepts könnte die Benutzeroberfläche also beispielsweise zur Steue¬ rung einer Anlage und/oder Vorrichtung unter Zugriff auf eine Datenbank und/oder Anlagensteuermittel erfolgen. Dazu weist eine entsprechende Computervorrichtung die nötigen Schnitt- stellen zu den Anlagensteuermitteln und der Datenbank auf. Dies umfasst insbesondere ein Bussystem, aber auch die ent¬ sprechende Sensorik und die Controller und die dafür notwen¬ digen Rechnereinheiten in der Peripherie der Computervorrich¬ tung. In diesem Fall würde eine Aktion auf der Benutzerober- fläche nicht nur, wie oben erläutert, Management- oder Pla¬ nungscharakter haben, sondern würde eine tatsächliche Aktion in der Vorrichtung und/oder Anlage zur Folge haben.
Insofern ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikati- onen und Änderungen betreffend Form und Details einer Ausfüh¬ rungsform vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der vorstehenden Be¬ schreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offen¬ barten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung wesentlich sein. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail der ihm fol¬ genden gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen oder be¬ schränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Ver- gleich zu dem in den Ansprüchen beanspruchten Gegenstand.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Diese soll die Ausführungsbeispie¬ le nicht maßgeblich darstellen, vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzun¬ gen der aus der Zeichnung unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen. Im Einzel¬ nen zeigt die Zeichnung in:
FIG 1 eine Schemadarstellung eines Beispiels einer hori¬ zontalen Viewletgruppe, wie sie in einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer grafischen Benut¬ zeroberfläche gemäß dem neuen Konzept enthalten sein kann;
FIG 2 ein erstes Beispiel einer Bildschirmoberfläche mit einem den grundsätzlichen Aufbau einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer grafischen Benut¬ zeroberfläche gemäß dem neuen Konzept verdeutli- chenden Viewletgruppenhierarchie mit unterschiedli¬ chen Sichten, die ein vertikal gesplittetes Fenster mit einem Viewlet links und einer Viewletgruppe rechts in Form eines horizontalen, gesplitteten Fensters mit zwei Viewlets aufweist;
FIG 3 ein zweites Beispiel einer Bildschirmoberfläche mit einem den grundsätzlichen Aufbau einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer grafischen Benut¬ zeroberfläche gemäß dem neuen Konzept verdeutli- chenden Viewletgruppenhierarchie mit unterschiedli¬ chen Sichten, die ein vertikal gesplittetes Fenster mit links einem Viewlet und rechts einer Viewlet¬ gruppe, wobei insbesondere die Viewletgruppe in dem in FIG 2 gezeigten Beispiel, ergänzt werden kann;
FIG 4 ein drittes Beispiel einer Bildschirmoberfläche mit einem den grundsätzlichen Aufbau einer besonders
bevorzugten Ausführungsform einer grafischen Benut¬ zeroberfläche gemäß dem neuen Konzept verdeutli¬ chenden Viewletgruppenhierarchie mit unterschiedli¬ chen Sichten, die ein vertikal gesplittetes Fenster mit je einer Viewletgruppe links und rechts auf¬ weist, die wiederum horizontale Viewlets oder View- letgruppen enthält.
FIG 1 zeigt in schematischer Sicht den beispielhaften Aufbau einer grafischen Benutzeroberfläche 10 mit einer Anzahl von in einer Rootviewletgruppe 1 angeordneten Viewlets 3A, 3B. Die Rootviewletgruppe 1 wird vorliegend durch das als „Hori- zontaleViewletgruppe" bezeichnete Fenster gebildet. Die View¬ lets 3A, 3B sind vorliegend mit „Viewletll", „Viewletl2λλ, „Viewletl3λλ, „Viewlet21λλ, „Viewlet22λλ bezeichnet. Wie in den folgenden FIG 2, FIG 3 und FIG 4 beispielhaft gezeigt ist, teilen diese die Benutzeroberfläche 10 in nicht überlappende Teilfenster auf. Gemäß dem neuen Konzept ist bei dem schema¬ tischen Ausführungsbeispiel der FIG 1 vorgesehen, dass die grafische Benutzeroberfläche 10 zur Anzeige von mindestens zwei Viewletgruppen ausgefertigt ist und diese auch aufweist, wobei die Viewletgruppen die hierarchisch ineinander ver¬ schachtelt angeordnet sind. Vorliegend ist dies die horizon¬ tale Viewletgruppe 1 einerseits und die mit dem Bezugszeichen 5A versehene „VertikaleViewletgruppel" und die mit dem Be¬ zugszeichen 5B versehene „VertikaleViewletgruppe2" anderer¬ seits. Die mit 3A bezeichneten Viewlets bilden dabei die „VertikaleViewletgruppel" und die mit dem Bezugszeichen 3B bezeichneten Viewlets bilden dabei die „VertikaleViewletgrup- pe2".
Dagegen weist der Windows-Explorer lediglich in einer Root¬ viewletgruppe ein linkes Viewlet und ein rechtes Viewlet auf. Der Windows-Explorer weist also bereits nur eine einzige Viewletgruppe, nämlich die Rootviewletgruppe auf. Bei dem in FIG 1 beispielhaft verdeutlichten prinzipiellen Aufbau der grafischen Benutzeroberfläche 10 gemäß dem neuen Konzept sind
dagegen mindestens zwei Viewletgruppen - nämlich 1 einerseits und 5A, 5B andererseits - vorgesehen, die hierarchisch inein¬ ander verschachtelt angeordnet sind, derart, dass eine erste Viewletgruppe 1 eine weitere Viewletgruppe 5A, 5B enthält.
Des Weiteren ist in der FIG 2, FIG 3 und FIG 4 vor allem bei¬ spielhaft gezeigt, dass die grafische Benutzeroberfläche ge¬ mäß dem neuen Konzept, insbesondere in Abgrenzung gegenüber dem Windows-Explorer, mehrere Sichten aufweist, die gleich- zeitig unterschiedliche Ansichten erlauben (z. B. Liste, De¬ tail oder Symbol) und zudem in der Lage sind, ein Viewobjekt in unterschiedlichen Kontexten mit weiteren Viewobjekten zu zeigen.
Dazu zeigt FIG 2 eine weitere beispielhafte besonders bevor¬ zugte Ausführungsform einer grafischen Benutzeroberfläche 20, bei der, wie in FIG 1, die Rootviewletgruppe mit dem Bezugs¬ zeichen 1 versehen ist. Die Rootviewletgruppe 1 grenzt dabei an eine obere Menüleiste 7 und eine untere Fußleiste 9, die eine Anzahl von Buttons 11 oder Anzeigefenster 13 aufweisen, über die zusätzliche Funktionen oder Informationen für die Rootviewletgruppe 1 zur Verfügung gestellt werden. Die Menü¬ leiste 7 und die Fußleiste 9 sind als solche nicht zur Root¬ viewletgruppe 1 zu zählen.
Bei dem in FIG 2 gezeigten Beispiel sind mindestens zwei der Teilfenster - nämlich die durch in senkrechter Richtung tren¬ nende Trennlinie 15 getrennten Teilfenster - in einer View¬ letgruppe, nämlich der Rootviewletgruppe 1, zusammengefasst. Die Teilfenster weisen vorliegend Viewlets 17, 19 und 21 auf. Das Teilfenster 23 ist kein Viewlet, sondern gehört zum View- let 21 als Teilfenster zur Steuerung von Optionen.
Über eine bloße Dateisystemanzeige hinaus weist die Desktop- View des Viewlets 17 unterschiedliche funktionale Operationen auf, die beispielsweise in Form einer durch das Icon 31 dar¬ gestellten Suchfunktion beim Viewlet 17 vorgesehen sind.
Vorliegend sind darüber hinaus - im Unterschied zum Windows- Explorer - das Viewlet 19 einerseits und das Viewlet 21 ande¬ rerseits zu einer vertikalen Viewletgruppe 25 zusammenge- fasst. Die Rootviewletgruppe 1 enthält also eine vertikale Viewletgruppe 25 und ein von der vertikalen Viewletgruppe 25 durch eine Trennlinie 15 getrenntes vertikales Viewlet 17.
Ein Viewlet 17, 19, 21 weist vorliegend eine Anzahl von View- Objekten 29, 31, 33, 35 auf, die sich u. a. anhand ihrer I- con-Form unterscheiden lassen. Dabei repräsentiert z. B. ein Viewobjekt 33 ein in einem Datenbestand hinterlegtes Datenob¬ jekt, das vorliegend ein Ordner „AdminDesktop_en.xmlλλ ist, der mehrere weitere Inhalte hat. Mindestens das erste Teil- fenster in Form des Viewlets 19 und das zweite Teilfenster in Form des Viewlets 21 weisen das gleiche Viewobjekt 33 auf, welches das gleiche Datenobjekt repräsentiert. Im Unterschied zum Windows-Explorer ist vorliegend das Viewobjekt 33 im ers¬ ten Teilfenster 19 in einer vom zweiten Teilfenster 21 über die bloße Dateisystemanzeige hinausgehenden unterschiedlichen Sicht angezeigt. Im Fenster 19 ist nämlich das Viewobjekt 33 in einer Listenansicht (ListView) gezeigt, in der sich weite¬ re Einträge befinden und bei der sich zu jedem Eintrag, z. B. zum Viewobjekt 33, in einer Zeile mehrere Spalteneinträge be- finden. Vorliegend ist das Viewobjekt 33 unter der Spalte
„Dokument" eingeordnet. Dazu finden sich in der entsprechen¬ den gleichen Zeile weitere Spalteneinträge zum Katalognamen, zum Autor, zur Dokumentenart, zur Erzeugungszeit, zur Ände¬ rungszeit und zu laufenden Änderungen. In der Spalte „Doku- mentenobjekt" findet sich außerdem noch eine Hierarchiebaum- Ansicht, welche die innere Struktur des durch das Viewobjekt 33 repräsentierten Datenobjekts aufzeigt. In einer solchen ListView lassen sich insbesondere Detailangaben mit Informa¬ tionen betreffend das Dokument als solches und betreffend den Inhalt des Dokuments im Detail aufführen.
Im Viewlet 21 ist eine von dem Viewlet 19 unterschiedliche Verknüpfungsbaumansicht (BrowserView) für das Viewobjekt 33 gezeigt. Dazu ist rechts eine Legende im Teilfenster 23 ange¬ zeigt. Das weitere Viewlet 21 zeigt also den wesentlichen Aufbau des durch das Viewobjekt 33 repräsentierten Datenob¬ jekts mit seiner kompletten vernetzten Verknüpfungsstruktur. Diese ist auch durch in Viewlet 21 mit Linien angezeigte Be¬ ziehungen 37 und weitere nicht näher bezeichnete Icons darge¬ stellt.
Durch die Zusammenschau des Viewlets 17 sowie der Viewlet- gruppe 25, die wiederum aus den Viewlets 19 und 21 besteht, ist ein Nutzer also in der Lage, neben der hierarchischen, organisatorischen Anzeige (einer Dateiordnerhierarchie äh- nelnd) im Viewlet 17, in der ListView des Viewlets 19 ganz spezielle Detailinformationen zu dem durch das Viewobjekt 33 repräsentierten Datenobjekt zu entnehmen. Zum anderen ist ein Nutzer in der Lage das Viewobjekt 33 in einer von der Sicht des Viewlets 19 abweichenden einen unterschiedlichen Kontext darstellenden Sicht des Viewlets 21, die hierarchische Ein¬ ordnung des Viewobjekts 33 in einer BrowserView zusammen mit anderen nicht näher bezeichneten Viewobjekten zu entnehmen.
Die hier nicht im Einzelnen beschriebenen weiteren Viewobjek- te können, beispielsweise ähnlich wie das Viewobjekt 33, un¬ terschiedlichste Attribute eines Datenobjekts anzeigen. Sol¬ che Attribute können beispielsweise ein Dokumentkatalog, ein Dialog, ein Dokument, eine Dokumentversion, eine Dokumentva¬ riante, ein Teildokument, ein Ordner, ein Verweis, ein Ver- weisanker, ein Suchordner, eine Sitzung, ein Benutzer, eine Benutzergruppe oder ein Funktionsbaustein sein.
In FIG 3 ist ein weiteres Beispiel einer grafischen Benutzer¬ oberfläche 30 gezeigt, die wiederum neben der bereits im Zu- sammenhang mit FIG 2 erläuterten Menüleiste 7 und der Fu߬ leiste 9 ein erstes Viewlet 39 aufweist und ein zweites Teil-
fenster in Form einer Viewletgruppe 41 aufweist. Vorliegend ist wieder die Rootviewletgruppe mit 1 bezeichnet.
Die Rootviewletgruppe 1 weist vorliegend ein erstes Viewlet 39 auf, das im Wesentlichen als eine hierarchische, organisa¬ torische Anzeige dient (DesktopView) . Ein weiteres Teilfens¬ ter in Form einer zunächst unsichtbaren vertikalen Viewlet¬ gruppe 21 (wie bei FIG 2, 25) zeigt eine über die bloße Da¬ teisystem-Anzeige hinausgehende unterschiedliche Sicht in Form einer Matrixansicht (MatrixView) .
Das linke Viewlet ist direkt in der horizontalen Rootviewlet¬ gruppe geschachtelt, während das rechte Viewlet in einer ver¬ tikalen Viewletgruppe geschachtelt, die wiederum als rechter Eintrag in der Rootviewletgruppe geschachtelt ist. Die View- letgruppen sind organisatorischer Natur und man kann dieser nicht immer als grafische Objekte auf dem Bildschirm erken¬ nen. Ein grafisches Erkennungsmerkmal sind oftmals aber Ver¬ schiebebalken, wenn mehrere Viewlets in einer Viewletgruppe eingestellt sind. Dass in einer Viewletgruppe nur ein Viewlet grafisch auftauchen kann, aber eben je nach dynamischer Zu¬ sammenstellung der Viewlets insbesondere auch mehrere, ergibt sich daraus, dass eine Viewletgruppe mit einer durch ein Pro¬ grammmodul bewirkten Verwaltungsfunktionalität ausgestaltet ist, die es erlaubt, mindestens zwei Teilfenster in der View¬ letgruppe zusammenzufassen.
Im Unterschied zur ListView zeigt die MatrixView in einer Zeilen- und Spaltenanordnung zusammengestellt mehrere Doku- mente nebeneinander. So sind vorliegend beispielsweise zu dem einen Dateiordner darstellenden, durch das Viewobjekt 43 re¬ präsentiertes Datenobjekt in den folgenden Spalten unter¬ schiedliche sprachliche Versionen in Form einer Datei 45 auf¬ geführt (vorliegend die deutsche erste Version) . Weitere FeI- der 47 sind für weitere sprachliche Versionen vorgesehen. Die Datei 45 und die anderen nicht näher bezeichneten Dateien
können als Attribute des Gesamtdatenbestandes angesehen wer¬ den.
Auch wenn die in FIG 3 gezeigte Viewletgruppe 41 mit einer MatrixView in einer anderen Benutzeroberfläche 30 als Bei¬ spiel gezeigt ist, so sollte an dieser Stelle dennoch klar sein, dass das Teilfenster der Viewletgruppe 41 zur Ergänzung der in FIG 2 dargestellten Benutzeroberfläche 20 dienen kann. Beispielsweise könnte das Teilfenster noch als Teil der View- letgruppe 25 unterhalb des BrowserViewlets 21 ergänzt werden, so dass eine derart ergänzte Viewletgruppe 25 der FIG 2 nicht nur die ListView des Viewlets 19 und die BrowserView des Viewlets 21, sondern auch die MatrixView des besagten Teil¬ fensters aufweisen kann.
Die Benutzeroberfläche 40 der FIG 4 zeigt ein weiteres Bei¬ spiel zur Verdeutlichung des grundsätzlichen Aufbaus einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer grafischen Benut¬ zeroberfläche gemäß dem neuen Konzept. Dabei weist die Root- viewletgruppe 1 zur Bildung von zwei Teilfenstern ein verti¬ kal gesplittetes Fenster auf, wobei jedes Teilfenster in Form einer vertikalen Viewletgruppe 49 links und einer vertikalen Viewletgruppe 51 rechts gebildet ist. Der prinzipielle Aufbau der Benutzeroberfläche der FIG 4 entspricht im Wesentlichen dem in FIG 1 gezeigten schematischen Aufbau. Die vertikale Viewletgruppe 49 weist drei Viewlets 53, 55 und 57 auf. Die vertikale Viewletgruppe 51 weist weitere drei Viewlets 59, 61 und 63 auf. Zur Trennung der Teilfenster 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61 und 63 sind entsprechende vertikale und horizontale Trennlinien 15 vorgesehen, die als solche verschoben werden können, so dass eine Größe der Teilfenster einstellbar ist. Jedes der Viewlets 53, 55, 57, 59, 61, 63 zeigt den Typ eines Datenobjektes an, für dessen Darstellung es speziell ausge¬ legt ist. Die Anzeige wird durch ein entsprechendes Icon 65 mit Wiedererkennungswert für den Nutzer realisiert. So wird beispielsweise durch das Icon 65 des Viewlets 59 angezeigt, dass das Viewobjekt 69 vom Typ des Viewlets 59 ist, das im
Übrigen speziell zur Anzeige des Viewobjekts 69 mit seinen Feldern 67 ausgelegt ist.
Im Rahmen der Ausbildung eines einzelnen Viewlets 53, 55, 57, 59, 61, 63 zur Anzeige eines bestimmten Attributs eines Da¬ tenobjekts ist das entsprechende Viewlet 53, 55, 57, 59, 61, 63 mit verschiedenen im Folgenden nur beispielhaft erläuter¬ ten Feldern 67 versehen. Wie aus der FIG 4 ersichtlich, kön¬ nen die Felder 67 Auswahlmenüs, Listen oder sonstige großflä- chige Felder zur Anzeige von Texten oder Grafiken sein. Des Weiteren ist in der FIG 4 deutlich gemacht, dass ähnlich wie bereits anhand der FIG 2 beschrieben, ein Viewobjekt 69 in einem ersten Teilfenster in einer von einem zweiten Teilfens¬ ter über die bloße Dateisystemanzeige hinausgehenden unter- schiedlichen Sicht und in unterschiedlichen Kontexten mit weiteren Viewobjekten gezeigt ist. Darüber hinaus ist das Viewobjekt 69 beispielsweise im Viewlet 55, 57 und 61 in ei¬ ner Tabelle gezeigt und zudem im Viewlet 55 in einem Text¬ feld. Also wird das Viewobjekt 69 in unterschiedlichen Sich- ten und unterschiedlichen Kontexten mit weiteren Viewobjekten gezeigt, was es dem Nutzer ermöglicht, unterschiedliche Per¬ spektiven auf den Datenbestand in Bezug auf das durch das Viewobjekt 69 repräsentierte Datenobjekt zu gewinnen.
Durch die Ineinanderschachtelung der Rootviewletgruppe 1 und der vertikalen Viewletgruppen 49 und 51 und der die Benutzer¬ oberfläche 40 aufteilenden und sich nicht überlappenden Teil¬ fenster in Form der Viewletgruppen 49, 51 und der Viewlets 53, 55, 57, 59, 61, 63 ist dem Nutzer darüber hinaus eine be- sonders effektive und Platz sparende Benutzeroberfläche zur Analyse des für das Beispiel der FIG 4 gewählten Sachzusam¬ menhangs gegeben. Die Erzeugung, Veränderung oder Löschung einzelner Viewlets kann zusätzlich über die Buttonleiste 71 beeinflusst werden. Generell kann ein Bedienungselement vor- gesehen sein, dem ein für eine vorbestimmte Anwendung defi¬ nierte Platzverteilung der Teilfenster hinterlegt ist. Zum Beispiel erweist es sich als vorteilhaft, dass über die But-
tonleiste 71 und/oder ein Menü und/oder einen Tastatur-Short- cut auf die Größe der Teilfenster Einfluss genommen werden kann, um eine für eine spezielle Arbeitsinformation angepass- te Platzaufteilung zu erreichen. Beispielsweise kann die Aus- wähl bestimmter Größenverhältnisse der Viewlets zueinander vorgesehen sein.
In den Fenstern oder Feldern 67 kann je nach Zweckmäßigkeit beispielsweise entweder der vollständige Inhalt eines Daten- Objekts angezeigt werden oder nur ein Teil eines Datenobjekts angezeigt werden. Letzteres kann beispielsweise ein bestimm¬ ter Abschnitt einer Textdatei sein. Derartige Anzeigen können allein oder in Kombination mit einem Viewobjekt erfolgen. Beispielsweise kann ein Dateiinhalt eines in einem Fenster gezeigten Datenobjekts auch ein Viewobjekt aufweisen. Ein solches Viewobjekt wiederum kann entweder ein komplettes Da¬ tenobjekt repräsentieren oder nur einen Teil eines Datenob¬ jektes repräsentieren. Beispiele sind dafür im Zusammenhang mit der FIG 2 erläutert, bei der ein Viewobjekt 33 ein kom- plettes Datenobjekt repräsentiert, während ein Viewobjekt 35 nur einen Teil eines Datenobjektes repräsentiert.
Um komplexe Zusammenhänge, beispielsweise bei einer an¬ spruchsvollen technischen Anlage oder einem Contentmanage- mentsystem, in geordneter Weise und besonders effektiv dar¬ stellen zu können, wird eine grafische Benutzeroberfläche 10, 20, 30, 40 mit einer Anzahl von in einer Rootviewletgruppe 1 angeordneten Viewlets 3A, 3B, 17 bis 21, 39, 53 bis 63 in Form von die Benutzeroberfläche 10, 20, 30, 40 aufteilenden und sich nicht überlappenden Teilfenstern, wobei ein Teil¬ fenster einer Viewletgruppe 5A, 5B, 25, 41, 49, 51 zugeordnet ist, und ein Viewlet 3A, 3B, 17 bis 21, 39, 53 bis 63 eine Anzahl von Viewobjekten 29, 31, 33, 35, 43, 69 aufweist, wo¬ bei ein Viewobjekt 29, 31, 33, 35, 43, 69 ein in einem Daten- bestand hinterlegtes Datenobjekt repräsentiert, und mindes¬ tens zwei Viewletgruppen 1, 5A, 5B, 25, 41, 49, 51 hierar¬ chisch ineinander verschachtelt angeordnet sind, derart dass
eine erste Viewletgruppe 1 eine weitere Viewletgruppe 5A, 5B, 25, 41, 49, 51 enthält, wobei eine Viewletgruppe 1, 5A, 5B 25, 41, 49, 51 mit einer durch ein Programmmodul bewirkten Verwaltungsfunktionalität ausgestaltet ist, die vorsieht, mindestens zwei Teilfenster in der Viewletgruppe 1, 5A zusam¬ menzufassen, und wobei die Verwaltungsfunktionalität vor¬ sieht, dass mindestens ein erstes und ein zweites Teilfenster ein das gleiche Datenobjekt repräsentierendes Viewobjekt 33, 43 aufweist, und das Viewobjekt 33, 43, 69 im ersten Teil- fenster in einer vom zweiten Teilfenster über die bloße Da¬ teisystemanzeige hinausgehenden, unterschiedlichen Sicht, und in unterschiedlichen Kontexten mit weiteren Viewobjekten 29, 31, 35 gezeigt ist. Mit anderen Worten: Das neue Konzept er¬ laubt durch die Schachtelung von gesplitteten Fenstern und durch einheitliche grafische Objekte für Datenobjekte sowie durch die Anzeige unterschiedlicher Sichten in den Fenstern eine geordnete und Platz sparende Zusammenstellung von kom¬ plexen Sachverhalten.