VERFAHREN ZUR BESTIMMUNG DER ÖLVERDÜNNUNG IN EINER BRENNKRAFTMASCHINE MIT NACHEINSPRITZUNG
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei dem wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung vorgenommen wird, und einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
Aus der DE 19906287 Al ist ein Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine bekannt geworden, in deren Abgasbereich eine Abgasbehandlungsvorrichtung angeordnet ist, die ein
Partikelfilter enthält, das die im Abgas enthaltenen Partikel zurückhält. Zum ordnungsgemäßen Betreiben des Partikelfilters muss der Partikel-Beladungszustand bekannt sein, der indirekt über den am Partikelfilter auftretenden Differenzdruck oder anhand von Modellrechnungen erfasst werden kann. Die Regeneration eines Partikelfilters erfolgt durch ein Abbrennen der im Partikelfilter eingela¬ gerten Partikeln, das in einem Temperaturbereich von beispielsweise 5000C - 650 0C stattfin¬ det.
Insbesondere ist vorgesehen, dass zusätzlich Kraftstoff in den Abgasbereich der Brennkraftma¬ schine gelangen soll, der im Abgasbereich als Brennstoff exotherm reagiert. Der Kraftstoff wird beispielsweise auf der katalytisch wirksamen Oberfläche eines Katalysators oxidiert. Dadurch erhöht sich einerseits die Temperatur des Katalysators und andererseits die Temperatur des hin¬ ter dem Katalysator auftretenden Abgasstroms, mit welchem das nachfolgende Partikelfilter be¬ aufschlagt wird. Der Brennstoff gelangt beispielsweise durch Verstellen des Einspritzzeitpunkts des der Brennkraftmaschine zugeführten Kraftstoffs in den Abgasbereich.
In der DE 100 56 016 Al wird ein Verfahren zum Betreiben eines Partikelfilters beschrieben, bei dem ebenfalls Kraftstoff in den Abgasbereich der Brennkraftmaschine eingebracht wird, der zur Beheizung des Partikelfilters im Abgasbereich exotherm reagiert. Die Einbringung des Kraftstoffs erfolgt durch wenigstens eine nichtbrennende Kraftstoff-Nacheinspritzung, die mit dem kurbelwellenwinkel-bezogenen Zeitpunkt, der Dauer und des Kraftstoffdrucks beeinflusst werden kann. Die Dauer und der Druck ergeben die Brennstoffmenge pro Nacheinspritzung.
Ih Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen in den Brennräumen der einzelnen Zylindern der Brennkraftmaschine kondensiert der nicht verbrennende Kraftstoff teilweise an den Zylinder¬ wänden und gelangt an den Kolbenringen vorbei in das Kurbelgehäuse. Die Kraftstoff- Nacheinspritzungen können daher zur Ölverdünnung beitragen.
Aus der DE 19602 599 Al ist ein Verfahren zur Ölmengenbestimmung einer Brennkraftma- schine bekannt geworden, bei dem der Ölstand mit einem Ölsensor gemessen wird. Das Verfah¬ ren ermöglicht es, den Ölstand während des Fahrbetriebs eines Kraftfahrzeugs vergleichsweise genau zu ermitteln.
Der Erfindung liegt die Aufgäbe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftma- schine, bei dem wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung vorgenommen wird, und eine Vor¬ richtung zur Durchführung des Verfahrens anzugeben, die ein sicheres Betreiben der Brem- kraftmaschine ermöglichen.
Die Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale jeweils gelöst.
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben der Brennkraftmaschine geht davon aus, dass wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung vorgenommen wird.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Signalaufbereitung ein Ölverdünnungs-Signal als ein Maß für die in das Motoröl der Brennkraftmaschine durch die wenigstens eine Kraftstoff- Nacheinspritzung eingetragenen Ölverdünnung ermittelt. Das Maß spiegelt beispielsweise das Volumen der Ölverdünnung wider.
Die wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung ist beispielsweise vorgesehen, um die Laufru- he und/oder das Emissionsverhalten der Brennkraftmaschine zu beeinflussen. Die wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspriteung kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, um unverbrannten Kraftstoff in den Abgasbereich der Brennkraftmaschine einzutragen, der als Brennstoff zum Beheizen wenigstens einer im Abgasbereich der Brennkraftmaschine ange¬ ordneten Abgasbehandlungsvorrichtung verwendet wird.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, dass dieÖlverdünnung aus vorhandenen Betriebskenngrößen der Brennkraftmaschine ermittelt werden kann. Ein Sensor ist nicht erforderlich.
Die Kenntnis wenigstens eines Maßes fiir die durch die wenigstens eine Kraflstoff- Nacheinspriteung bedingte Ölverdünnung kann zur Erhöhung der Sicherheit beim Betreiben der Brennkraftmascbiαe herangezogen werden. Beispielsweise kann die Ölverdünnung bei der Er¬ mittlung des Ölstands und/oder der Ölqualität berücksichtigt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus abhängigen Ansprüchen.
Eine erste Ausgestaltung sieht vor, dass bei der Ölverdünnungs-Ermittlung ein Kurbelwellen¬ winkel-Signal berücksichtigt wird, das den kurbelwellenwinkel-bezogenen oder den zeit¬ bezogenen Kraftstoff-Einspritzbeginn der wenigstens einen Kraftstoff-Nacheinspritzung angibt.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass bei der Ölverdünnungs-Ermittlung ein Zeitdauer-
Signal berücksichtigt wird, das ein Maß für die Zeitdauer oder den Kurbelwellenwinkelbereich der wenigstens einen Kraftstoff-Nacheinspritzung angibt.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass bei der Ölverdünnungs-Ermittlung ein Maß für die mit der wenigstens einen Kraftstoff-Nacheinspritzung der Brennkraftmaschine zugeführten
Kraflstofßnenge berücksichtigt wird.
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Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass bei der Ölverdünnungs-Ermittlung ein Drucksignal berücksichtigt wird, das den Kraftstoffdruck in einer der Brennkraftmaschine zugeordneten Kraftstoff-Zumessvorrichtung angibt.
Eine andere Ausgestaltung sieht vor, dass bei der Ölverdünnungs-Ermittlung ein Statussignal berücksichtigt wird, das den Status einer im Abgasbereich der Brennkraftmaschine angeordne¬ ten Abgasbehandlungsvorrichtung angibt. Das Statussignal signalisiert beispielsweise, dass eine Regeneration der Abgasbehandlungsvorrichtung vorzunehmen ist, die eine Beheizung der Ab¬ gasbehandlungsvorrichtung erfordert.
Eine Ausgestaltung sieht vor, dass das von einer Ölverdünnungs-Ermittlung bereitgestellte Öl- verdünnungsstrom-Signal in einem Integrator zu Ermittlung der Ölverdünnung ab einem vorge¬ gebenen Startzeitpunkt integriert wird.
Eine Ausgestaltung sieht vor, dass ein von einer Ölaustrags-Ermittlung bereitgestelltes Ölaus- tragsstrom-Signal bei der Ermittlung der Ölverdünnung berücksichtigt wird. Mit dieser Ma߬ nahme kann der Austrag des Motoröls von der Ölverdünnung berücksichtigt werden, die insbe¬ sondere bei höheren Lasten der Brennkraftmaschine und/oder bei höherer Öltemperatur auftre¬ ten kann.
Weitere Ausgestaltungen betreffen die weitere Auswertung und Bewertung der ermittelten Öl¬ verdünnung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung betrifft ein Steuergerät, in welchem der erfindungsgemäße Verfahrensäblauf als Programm hinterlegt ist. Das Steuergerät enthält vorzugsweise einen Da¬ tenträger, der beispielsweise beim Hersteller oder mit Datenfernübertragung, beispielsweise ü- ber das Internet, mit dem Programm beschrieben wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorgehens- weise ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung.
Zeichnung
Figur 1 zeigt ein technisches Umfeld, in welchem ein erfinduαgsgemäßes Verfahren abläuft, Fi¬ gur 2 zeigt Kjraftstoff-Einspritzsignal in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel oder der Zeit, Figur 3 zeigt ein Blockschaltbild einer Signalaufbereitung und Figur 4 zeigt ein Blockschaltbild einer Signalbewertung.
Figur 1 zeigt eine Brennkraftmaschine 10, in deren Abgasbereich 11 eine Abgasbehandlungs¬ vorrichtung 12 angeordnet ist. Die Brennkraftmaschine 10 gibt an ein Steuergerät 13 ein Dreh¬ zahlsignal N ab. Die Brennkraftmaschine 10 enthält einen Ölsensor 14, welcher dem Steuergerät 13 ein Ölsignal oil sens zur Verfügung stellt. Der Brennkraftmaschine 10 ist eine Kraftstoff- Zumessvorrichtung 15 zugeordnet, die von der Steuerung 13 mit einem Drucksignal p, einem
Zeitdauersignal t und einem Winkelsignal phi beaufschlagt wird.
Die Steuerung 13 enthält eine Drehmoment-Berechnung 16, die ein Maß für das Drehmoment Md der Brennkraftmaschine 10 bereitstellt. Die Steuerung 13 enthält weiterhin eine Abgasbe- handlungsvorrichtungs-Statussignal-Ermittlung 17, die ein Statussignal S der Abgasbehand¬ lungsvorrichtung 12 bereitstellt.
Das Drucksignal p, das Zeitdauersignal t sowie das Winkelsignal phi können zusammengefasst als Kraftstoff-Einspritzsignal mE bezeichnet werden. Das Kraftstoff Einspritzsignal mE ist de- taillierter in Figur 2 gezeigt. In Figur 2 sind eine Kraftstoff-Haupteinspritzung MI, eine erste
Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl sowie eine zweite Kraftstoff-Nacheinspritzung PoI2 in Ab¬ hängigkeit vom Kurbelwellenwinkel 0KW eingetragen. Anstelle des Kurbelwellenwinkels 0KW kann eine Abhängigkeit von der Zeit t vorgesehen sein. Wesentlich ist der örtliche/zeitliche Be¬ zug auf den oberen Totpunkt OT eines Bezugszylinders der Brennkraftmaschine 10. Die Kraft- stoff-Haupteinspritzung MI liegt im Bereich des oberen Totpunkts OT. Die erste Kraftstoff-
Nacheinspritzung PoIl beginnt bei einem ersten Kurbelwellenwinkel phil und die zweite Kraft¬ stoff-Nacheinspritzung PoI2 bei einem zweiten Kurbelwellenwinkel phi2. Die erste Kraftstoff- Nacheinspritzung PoIl weist eine erste Zeitdauer tl und die zweite Kraftstoff-Nacheinspritzung PoI2 eine zweite Zeitdauer t2 auf.
Figur 3 zeigt eine Signalaufbereitung 20, die eine erste Ölverdünnungs-Ermittlung 21, eine zweite Ölverdünnungs-Ermittlung 22, einen Ölverdünnungs-Addierer 23, einen Integrator 24 sowie eine Ölaustrags-Ermittlung 25 enthält.
Der ersten Ölverdünnungs-Ermittlung 21 werden das Drehzahlsignal N, das Maß für das Dreh¬ moment Md, der erste Kurbelwellenwinkel phil, die erste Zeitdauer tl, das Drucksignal p, das Statussignal S sowie weitere erste Eingangssignale 26 zur Verfügung gestellt. Die erste Ölver- dünnungs-Ermittlung 21 gibt ein erstes Ölverdünnungsstrom-Signal dm oil dill an den Ölver- dünnungs- Addierer 23 ab.
Der Ölverdünnungs- Addierer 23 erhält von der nicht näher gezeigten zweiten Ölverdünnungs- Ermittlung 22 ein zweites Ölverdünnungsstrom-Signal dm_oil_dil2 zugeführt. Der Ölverdün- nungs-Addierer 23 gibt ein drittes Ölverdünnungsstrom-Signal dm oil dil an den Integrator 24 ab, dem die Ölaustrags-Ermittlung 25 ein Ölaustragsstrom-Signal -dm oil dil zur Verfügung stellt. Der Integrator 24 stellt ein Ölverdünnungs-Signal m oil dil bereit.
Der Ölaustrags-Ermittlung 25 werden das Ölverdünnungs-Signal m oil dil, ein Öltemperatur- Signal T oil, das Drehzahlsignal N sowie das Maß für das Drehmoment Md zur Verfügung ge- stellt.
Das in der Signalaufbereitung 20 gemäß Figur 3 ermittelte Ölverdünnungs-Signal m oil dil wird in der in Figur 4 gezeigten Signalbewertung 30 in einem ersten Vergleicher 31 mit einem ersten Schwellenwert Liml verglichen. Der erste Vergleicher 31 stellt ein erstes Warnsignal 32 bereit.
Das Ölverdünnungs-Signal m oil dil wird weiterhin einer Ölverdünnungs-Änderungssignal- Ermittlung 33, einer Füllstands-Ermittlung 34 sowie einer Ölqualitäts-Ermittlung 35 zugeleitet.
Die Ölverdünnungs-Änderungssignal-Ermittlung 33 stellt ein Ölverdünnungs-Änderungssignal
36 bereit, das ein zweiter Vergleicher 37 mit einem zweiten Schwellenwert Lim2 vergleicht. Der zweite Vergleicher 37 stellt ein zweites Warnsignal 38 bereit.
Die Ölstands-Ermittlung 34, der wenigstens ein weiteres Ölstands-Eingangssignal 40 zur Ver- fügung gestellt wird, stellt ein Ölstandssignal L oil bereit, das ein dritter Vergleicher 41 mit ei¬ nem dritten Schwellenwert Lim3 vergleicht. Der dritte Vergleicher 41 stellt ein drittes Warnsig¬ nal 42 bereit.
Die Ölqualitäts-Ermittlung 35, der wenigstens ein weiteres Ölqualitäts-Eingangssignal 50 zur Verfügung gestellt wird, stellt ein Ölqualitäts-Signal Q_oil bereit, das ein vierter Vergleicher 51 mit einem vierten Schwellenwert Lim4 vergleicht. Der vierter Vergleicher 51 stellt ein viertes Warnsignal 52 bereit.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet folgendermaßen:
Die Drehmomenterrnittlung 16 legt zumindest in Abhängigkeit von einem nicht näher gezeigten Eingangssignal, das einem Wunsch-Drehmoment der Brennkraflmaschine 10 entspricht, das Maß für das Drehmoment Md der Brennkraftmaschine 10 fest. Das Drehzahlsignal N sowie das
Maß für das Drehmoment Md spiegeln einzeln oder insbesondere zusammen den Lastzustand der Brennkraftmaschine 10 wider. Zur Einstellung des Maßes für das Drehmoment Md der Brennkraflmaschine 10 legt die Steuerung 13 das Drucksignal p, das Zeitdauersignal t sowie das Winkelsignal phi für die Kraftstoff-Zumessvorrichtung 15 in Abhängigkeit von einem im Steu- ergerät 13 hinterlegten Programm fest.
Im Abgasbereich 11 der Brennkraftmaschine 10 ist die Abgasbehandlungsvorrichtung 12 ange¬ ordnet, die beispielsweise wenigstens einen Katalysator und/oder wenigstens ein Partikelfilter enthält. In bestimmten Betriebszuständen der Abgasbehandlungsvorrichtung 12 kann eine Er- höhung der Betriebstemperatur der Abgasbehandlungsvorrichtung 12 erforderlich sein. Solche
Betriebszustände sind beispielsweise eine erforderliche Reinigung der Abgasbehandlungsvor¬ richtung 12 von eingelagerten unerwünschten Abgaskomponenten im Rahmen einer Regenera¬ tion der Abgasbehandlungsvorrichtung 12. Die Abgasbehandlungsvorrichtungs-Statussignal- Ermittlung 17 stellt das Statussignal S zumindest dann bereit, wenn eine Erhöhung der Betriebs- temperatur erforderlich ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Temperaturerhöhung der Abgasbehandlungsvorrich¬ tung 12 durch wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl, PoI2 erreicht. Die wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl, PoI2 bringt den Kraftstoff als Brennstoff in den Abgas- bereich 11. Der Brennstoff kann auf einer katalytisch wirkenden Fläche, die entweder unmittel¬ bar in der Abgasbehandlungsvorrichtung 12 vorhanden ist oder stromaufwärts vor der Abgasbe¬ handlungsvorrichtung 12 angeordnet ist, exotherm reagieren. Sofern die katalytisch wirksame Fläche in der Abgasbehandlungsvorrichtung 12 vorhanden ist, wird die Abgasbehandlungsvor¬ richtung 12 direkt erwärmt. Sofern die katalytisch wirksame Fläche vor der Abgasbehandlungs-
vorrichtung 12 angeordnet ist, wird die Abgasbehaαdlungsvorrichtung 12 indirekt durch das er¬ wärmte Abgas beheizt.
Der in den Abgasbereich 11 durch die wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl, PoI2 eingebrachte Brennstoff kann auch durch Einbringung von Sekundärluft unter Ausbildung eines
Thermoreaktor-Bereichs exotherm reagieren und somit zu einer Erhöhung der Abgastemperatur beitragen.
Das Drucksignal p, das Zeitdauersignal t sowie das Winkelsignal phi bilden zusammen das Rraftstoff-Einspritzsignal mE, das in Figur 2 näher gezeigt ist Im Bereich des oberen Totpunkts
OT eines Bezugszylinders der Brennkraftmaschine 10 findet die Haupteinspritzung MI statt, bei welcher der eingespritzte Kraftstoff normalerweise vollständig verbrennt und zur Erzeugung des Drehmoments der Brennkraftmaschine 10 umgesetzt wird Die Lage der Haupteinspritzung MI kann vom oberen Totpunkt OT abweichen.
Vorgesehen ist eine erste Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl, die beim ersten Kurbelwellenwin¬ kel phil beginnt und die erste Zeitdauer tl aufweisen soll. In Figur 2 ist bereits angedeutet, dass der Kurbelwellenwinkel 0KW durch die Zeit t ersetzt werden kann, wobei die Zeit t ebenfalls auf den oberen Totpunkt OT zu beziehen ist. Ebenso kann die erste Zeitdauer tl anstelle in Zeit- einheiten in Einheiten des Kurbelwellenwinkels 0KW angegeben werden.
Bei der ersten Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl handelt es sich beispielsweise um eine nachge¬ lagerte Kraftstoff-Nacheinspritzung, die einerseits noch zum normalen Betrieb der Brennkraft¬ maschine 10 aber andererseits bereits zum Beheizen der Abgasbehandlungsvorrichtung 12 vor- gesehen sein kann. Die erste Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl kann deshalb derart festgelegt werden, dass der eingespritzte Kraftstoff entweder noch weitgehend verbrennt oder nur noch teilweise verbrennt, sodass wenigstens ein Teil des Kraftstoffs als Brennstoff in den Abgasbe¬ reich 11 gelangt.
Weiterhin kann gegebenenfalls die zweite Kraftstoff-Nacheinspritzung PoI2 vorgesehen sein.
Die zweite Kraftstoff-Nacheinspritzung PoI2 beginnt beim zweiten Kurbelwellenwinkel phi2 oder eine vorgegebene Zeit nach dem oberen Totpunkt OT. Anstelle der zweiten Zeitdauer t2 der zweiten Kraftstoff-Nacheinspritzung PoI2 kann ebenfalls ein Kurbelwellenwinkelbereich vorgegeben werden. Allgemein legen die Zeitdauern tl, t2 in Verbindung mit dem Drucksignal
p die im Rahmen der Kraftstoff-Nacheinspritzungen PoIl, PoI2 eingespritzten Kraftstoffmen¬ gen fest.
Das Drucksignal p legt den in der Kraftstoff-Zumessvorrichtung 15 einzustellenden Druck des Kraftstoffs fest. Das Drucksignal p und die Zeitdauer tl , t2 bestimmen die bei den einzelnen
Kraftstoff-Einspritzvorgängen in die Brennkraftmaschine 10 eingespritzte Kraftstoffmenge.
Bei der zweiten Nacheinspritzung PoE2 handelt es sich um eine späte Kraftstoff- Nacheinspritzung, bei welcher der Kraftstoff in den Zylindern der Brennkraftmaschine 10 nicht mehr verbrennt und und weitgehend als Brennstoff in den Abgasbereich 11 gelangt. Gegebenen¬ falls können weitere Kraftstoff-Nacheinspritzungen vorgesehen sein.
Die Kraftstoff-Nacheinspritzungen PoIl, PoI2 können dazu führen, dass der nicht vollständig verbrannte Kraftstoff an den Brennräumen der einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine 10 zumindest teilweise kondensiert, als Ölverdünnungsstrom an den Zylinderwänden herabläuft und ins Motoröl gelangt. Die dadurch verursachte Ölverdünnung führt zum Einen zu einer Ver¬ änderung des Ölstands und zum Anderen zu einer Veränderung der Ölqualität.
Ziel ist es, das Ölverdünnungs-Signal m oil dil bereitzustellen, das ein Maß für die Menge der durch die wenigstens eine Krafitstoff-Nacheimspritzung PoIl, PoI2 entstehenden Ölverdünnung ist. Hierbei kann es sich um die Masse oder das Volumen der Ölverdünnung handeln.
Zunächst wird in der ersten Ölverdünnungs-Ermittlung 21 das erste Ölverdünnungsstrom-Signal dm oil dill ermittelt. Analog dazu wird in der zweiten Ölverdünnungs-Ermittlung 22 das zwei- te Ölverdünnungsstrom-Signal dm_oil_dil2 ermittelt. Als Eingangssignale sind jeweils das
Drehzahlsignal N, das Maß für das Drehmoment Md, der erste Kurbelwellenwinkel phil, die Zeitdauer tl, t2, das Drucksignal p, das Statussignal S sowie wenigstens das weitere Eingangs¬ signal 26 vorgesehen.
Durch die Berücksichtigung des Drehzahlsignals N und/oder des Maßes für das Drehmoment
Md wird ein Maß für den Lastzustand der Brennkraftmaschine 10 berücksichtigt.
Einen wesentlichen Einfluss auf die Ölverdünnung hat der Zeitpunkt bzw. der Kurbelwellen¬ winkel phil, phi2, bei welchem die wenigstens eine Kraftstoff-Nacheinspritzung PoIl, PoI2 be-
ginnt. Weiterhin wesentlich ist die Menge des Kraftstoffs, die im Rahmen der Kraftstoff- Nacheinspritzung PoIl, PoI2 der Brennkraftmaschine 10 zugeführt wird Die Menge ergibt sich aus dem Drucksignal p sowie der Zeitdauer tl, t2.
Als weiteres Eingangssignal 26 kann beispielsweise die der Temperatur der Brennkraftmaschine
10 näherungsweise entsprechende Kühlwassertemperatur und/oder beispielsweise die Öltempe- ratur vorgesehen sein.
Die Ölverdünnungs-Ermitllungen 21, 22 ermitteln die Ölverdünnungsstrom-Signale dm oil dil 1 , dm_oil_dil2 anhand von Tabellen und/oder Kennlinien und/oder Kennfeldern, die vorzugsweise bei der Applikation vor der Inbetriebnahme der Brennkrafirnaschine 10 ermittelt und in den Ölverdünnungs-Ermittlungen 21, 22 hinterlegt wurden.
Der Ölverdünnungs-Addierer 23 addiert die Ölverdünnungsstrom-Signale dm oil dill, dm_oil_dil2 zum dritten Ölverdünnungsstrom-Signal dm oil dil, das den gesamten Ölverdün- nungsstrom widerspiegelt. Der Integrator 24 ermittelt aus dem dritten Ölverdünnungsstrom- Signal dm oil dil das Ölverdünnungs-Signal m oil dil, welches wenigstens ein Maß für die ab einem vorgegebenen Startzeitpunkt insgesamt in das Motoröl eingetragenen Ölverdünnung ist. Das Maß spiegelt beispielsweise das Volumen der Ölverdünnung wider.
Die Brennkrafhnaschine 10 kann Betriebszustände aufweisen, in denen die Ölverdünnung ab¬ nimmt. Das kann darauf beruhen, dass die im Wesentlichen aus Kraftstoff bestehende Ölver¬ dünnung einen höheren Dampfdruck und eine niedrigere Siedetemperatur als das Motoröl auf¬ weist. Insbesondere bei erhöhter Öltemperatur und/oder bei höheren Lasten der Brerinkraftma- schine 10 kann die Ölverdünnung durch ein Ausgasen aus dem Motoröl stattfinden. Die Ölver¬ dünnung kann über ein mit dem Ansaugbereich der Brerinkraftmascbine 10 verbundenes, nicht näher gezeigtes Entlüftungsrohr der Brennkraftmaschine 10 wieder als Kraftstoff zugeführt werden.
Der Ölaustrags-Ermittlung 25 werden das Drehzahlsignal N und/oder das Maß für das Dreh¬ moment Md der Brennkraftmaschine 10 zur Verfügung gestellt. Zumindest aus einem, vor¬ zugsweise aus beiden Signalen N, Md ergibt sich der Lastzustand der Brennkraftmaschine 10.
Sofern der Ölsensor 14 das Ölsignal oil sens in Abhängigkeit von der Öltemperatur bereitstellt, kann der Ölaustrags-Ermittlung 25 ein entsprechendes Öltemperatur-Signal T oil angeboten werden. Die Ölaustrags-Ermittlung 25 ermittelt das Ölaustragsstrom-Signal -dm oil dil, wel¬ ches negatives Vorzeichen aufweist, ebenfalls anhand von hinterlegten Tabellen und/oder Kerm- linien und/oder Kennfeldern, die ebenfalls vorzugsweise bei der Applikation vor der Inbetrieb¬ nahme der Brennkraftmaschine 10 ermittelt und in der Ölaustrags-Ermittlung 25 hinterlegt wur¬ den. Das negative Vorzeichen des Ölaustragsstrom-Signals -dm oil dil sorgt dafür, dass die In¬ tegration im Integrator 24 zu einer Verminderung des Ölverdünnungs-Signals m oil dil führt.
Das Ölverdünnungs-Signal m oil dil kann in der Signalbewertung 30 nach unterschiedlichen
Kriterien bewertet werden. Eine erste Möglichkeit zur Signalbewertung sieht vor, dass das Öl¬ verdünnungs-Signal m oil dil unmittelbar im ersten Vergleicher 31 mit dem ersten Schwellen¬ wert Liml verglichen wird. Sofern der Schwellenwert Liml überschritten wird, stellt der erste Vergleicher 31 das erste Warnsignal 32 bereit. Das erste Warnsignal 32 kann in einen nicht nä- her gezeigten Fehlerspeicher hinterlegt werden, kann zur Ansteuerung einer Anzeige verwendet werden, kann zur Ansteuerung einer Ölwechselintervallanzeige herangezogen werden, kann zur Beeinflussung von Kenngrößen (phil, phi2, tl, t2) der wenigstens einen Kraftstoff- Nacheinspriteung PoIl, PoI2 herangezogen und kann zur Veränderung des Betriebspunkts der Brennkraftmaschine 10 verwendet werden.
Eine andere Möglichkeit sieht vor, dass das Ölverdünnungs-Signal m oil dil in der Ölverdün- nungs-Änderungssignal-Ermittlung 33 hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs, wie beispielsweise der Steigerung und/oder des Gradienten bewertet wird. Die Ölverdünnungs-Änderungssignal- Ermittlung 33 stellt das Ölverdünnungs-Änderungssignal 36 bereit, das der zweite Vergleicher 37 mit dem zweiten Schwellenwert Lim2 vergleicht und in Abhängigkeit vom Vergleichsergeb¬ nis gegebenenfalls das zweite Warnsignal 38 bereitstellt. Das zweite Wandsignal 38 kann wie das erste Warnsignal 32 weiterverwendet werden.
Eine andere Möglichkeit sieht die Berücksichtigung des Ölverdünnungs-Signals m oil dil bei der Ermittlung des Ölstands vor. Das Ölverdünnungs-Signal m oil dil wird der Ölstands-
Ermittlung 34 zugeleitet, der weilerbin das wenigstens eine weitere Ölstands-Eingangssignal 40 zugeführt wird. Das weitere Ölstands-Eingangssignal 40 kann beispielsweise aus dem Ölsignal oil sens abgeleitet werden, sofern der Ölsensor 14 ein Maß für den Ölstand in der Brennkraft- maschine 10 bereitstellt. Das von der Ölstands-Ermittlung 34 ermittelte Ölstandssignal L oil
vergleicht der dritte Vergleicher 41 mit dem dritten Schwellenwert Lim3 und stellt in Abhän¬ gigkeit vom Vergleichsergebnis das dritte Warnsignal 42 bereit, das wie das erste Warnsignal 32 weiterverwendet werden kann.
Eine andere Möglichkeit sieht die Berücksichtigung des Ölverdünnungs-Signals m oil dil bei der Ermittlung der Ölqualität vor. Das Ölverdünnungs-Signal m oil dil wird der Ölqualitäts- Ermittlung 35 zugeleitet, der weiterhin das wenigstens eine weitere Ölqualitäts-Eingangssignal 50 zur Verfügung gestellt wird. Das weitere Ölqualitäts-Eingangssignal 50 kann beispielsweise aus dem Ölsignal oil sens abgeleitet werden, sofern der Ölsensor 14 ein Maß für die Ölqualität bereitstellt. Das von der Ölqualitäts-Ermittlung 35 ermittelte Ölqualitäts-Signal Q_oil vergleicht der vierte Vergleicher 51 mit dem vierten Schwellenwert Lim4 und stellt in Abhängigkeit vom Vergleichsergebnis das vierte Warnsignal 52 bereit, das wie das erste Warnsignal 32 weiterver¬ wendet werden kann.